Montag, 30. August 2021

[Autoreninterview] S. H. Raven

 Autoreninterview

S. H. Raven

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Hallo liebe Claudia und liebe Leser_innen!
Es gibt ein Buch, das mich in meiner Kindheit (begann 1979 in Ost-Berlin) sehr geprägt hat: „Im Dutzend billiger“ von Frank B. Gilbreth jr. Und Ernestine Gilbreth Carey. Ich bin ein sehr effektiver und praktisch veranlagter Mensch und das 10-Finger-Tippen habe ich mit der Methode aus diesem Buch gelernt.
Ich baue gern Möbel auf, ich bastle, nähe und male und ich spiele gern Brettspiele mit meinen beiden Kindern. Nebenbei arbeite ich als Logopädin mit besonderen Kindern, wofür ich ein hohes Maß an Empathiefähigkeit benötige. Diese hilft mir, mich in die Figuren meiner Bücher hineinzudenken.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich kam in die Schule, habe es gelernt und konnte nicht mehr aufhören...
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Crys Tale of Ice * Vampirjägerin
Eine junge Frau findet in einer düsteren Zukunft unserer Welt zwischen Vampiren und Jägern zu ihren Gefühlen zurück und muss sich zwischen Liebe und Rache entscheiden.
Crys Tale of the Moon ° Werwölfe
Die Traditionen eines Werwolfrudels und die Eigensinnigkeit des Alphas werden von einer jungen Mutter in Frage gestellt, während der Feind im Hintergrund an seinen Plänen feilt.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ja, am dritten Teil der Crys-Tale-Reihe ‚Crys Tale of Shadow‘. Es wird eine Art Spin Off sein und bildet den Übergang zum großen Finale.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Ich schaue gern asiatische (Fantasy-)Serien, lese, faulenze und verbringe Zeit mit meiner Familie.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Neben Stephen King und Terry Pratchett mag ich Lucie Flebbe, Catherine Ryan Hyde und Susanna Ernst. Mein liebstes Buch ist und bleibt allerdings „Das doppelte Lottchen“ von Erich Kästner.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Ich habe meinen Debütroman an allen möglichen Stellen geschrieben – meistens abends auf dem Sofa. Inzwischen habe ich einen kleinen Schreibtisch aus Sheeshamholz in einer Ecke des Wohnzimmers mit einem Ballstuhl – mein Rücken dankt es mir! Hinter mir steht das Gehege der Rennmäuse und ich finde es immer sehr süß, wenn sie abends darin herumflitzen.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Aufstehen – Frühstück – Kinder zur Schule – Arbeit – Kinder abholen – gemeinsame Zeit genießen – Abendbrot – Kinder ins Bett – Aufpassen, dass ich nicht im Bett meines Sohnes einschlafe – An den Schreibtisch und Schreiben
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Fantasy und Fantasy. 😉
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
„Aber es wird besser.“ Ronja Räubertochter
„Fighting!“ Huang Zitao
„Weißt du Moona, du kannst alles tun, was du möchtest. Du kannst sogar auf dem Mond laufen. Du machst einfach größere Schritte und fliegst weiter.“ S. H. RAVEN aus Crys Tale of Ice
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Spanien. Ich habe ein deutsch-spanisches Abitur und war mehrmals dort. Besonders angetan hat es mir Barcelona mit seinen beeindruckenden Gaudí-Kunstwerken. Mein Lieblingskünstler ist der Spanier Salvador Dalí und mein Lieblingsgemälde das „Mädchen am Fenster“ von ihm.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Ich nehme mir Kritik immer zu Herzen und reflektiere mein Handeln. Ich entscheide dann aber, welche Kritik berechtigt ist und welche ich gekonnt ignorieren kann.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Ich wollte nicht auf eine Veröffentlichung warten und bestimme generell gerne selbst, was in meinem Leben passiert. Das Selfpublishing ist eine tolle Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Ich kann mir aber vorstellen, mich mit anderen Buchprojekten bei Verlagen zu bewerben. Die Unterstützung eines Verlages ist es sicher wert, auch mal Dinge abzugeben.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Beim Schreiben passiert wahre Magie, wenn die Figuren zum Leben erwachen und ihr Schicksal selbst bestimmen. Ich danke allen Leser_innen, dass sie diese Magie in ihr Leben lassen!

Samstag, 28. August 2021

[Autoreninterview] Markus Mattzick

 Autoreninterview

Markus Mattzick

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Familienvater in „wilder Ehe“ lebend. Es mag voreingenommen klingen, ich habe einige Talente mitbekommen und bin ein passabler Hobbymusiker. Beruflich hat es mich in die IT verschlagen, was mir eine Bandbreite an Tätigkeiten bietet, die verhindert, dass mir der Job langweilig wird.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich hatte und habe eine blühende Fantasie und habe schon als Kind und Jugendlicher Geschichten verfasst. Das wurde dann durch andere Hobbies und Interessen überdeckt und irgendwann um meinen 40. Geburtstag wollte Romanidee, die ich Jahre mit mir herumgetragen hatte, heraus.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Das Kinderbuch „Julius und der Dinosaurier“, in dem Julius mit seinem Großvater ein Velociraptorfossil entdeckt. Doch bevor die Paläontologen des Senckenbergmuseum kommen, wir ein Teil des Fossil gestohlen und dann kommt auch noch die Polizei. Das wird bald neu und diesmal auch als Taschenbuch veröffentlicht.
„Ohne Strom – Wo sind deine Grenzen?“ ist eine postapokalyptische Dystopie und richtet sich an erwachsene Leser. Darin wird aus der Perspektive von sechs „kleinen“ Leuten beschrieben, wie sie die ersten 44 Tage eines totalen Stromausfall erleben.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ja. Ein Psychothriller mit dem Arbeitstitel „Opfer“, in dem es um Homeinvasion geht. Die Frage wer das Opfer ist, bleibt am Ende vielleicht offen.
Auch an einer Fortsetzung für „Ohne Strom“ arbeite ich, aber das ist erstmal nur Ideen sammeln.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Was mit meinen Kindern. Lesen. Musik hören. Musik machen.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Ken Folletts Säulen der Erde, Stephen Kings The Stand, Umberto Ecos Foucaultsches Pendel. Orwells 1984, Samjatins „Wir“, Bradburys „Fahrenheit 451“, Huxleys „Brave New World“, Atwoods „A Handmaids Tale“
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Ich schreibe fast ausschließlich mit dem Notebook und das steht mal hier, mal dort. Da ich auch Notizen auf dem Rechner (oder in der Cloud) festhalte, brauche ich drum herum nicht viel Platz. Allerdings träume ich manchmal von einem Büro mit einer großen Korkwand oder einem großen Whiteboard.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Aktuell fängt er damit an, dass ich (nachdem ich selbst aufgestanden und durch das Badezimmer bin) versuche meine Tochter fertig für die KiTa zu bekommen. Das klappt mal mehr, mal weniger gut. Da ich keinen festen Schlafrhythmus habe, kann es aber auch vorkommen, dass ich vor dem Aufstehen meiner Tochter 60/70 Minuten für das Autorensein aufbringen kann. Wenn meine Tochter in der KiTa ist, fahre ich auf die Arbeit, komme irgendwann nach Hause und dann hat einen der Haushalt, die Familie oder Freunde im Griff. Da ich eher Eule bin, sitze ich dann am Rechner, wenn manche bereits schlafen gehen.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Dystopien mag ich schon sehr, historische Romane, alternative Geschichte. Ein Lieblingsgenre habe ich aber nicht wirklich. Wenn, dann nur Phasenweise. Und ich möchte das Schreiben, was ich auch Lese.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Ich mag die goldene Regel. Behandele andere so, wie du selbst behandelt werden möchtest.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Nein. Mich faszinieren Menschen (obwohl ich auch Misanthrop sein kann) und andere Kulturen.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Auch mit konstruktiver Kritik tue ich mich manchmal schwer. Ich versuche vorzugeben, dass es mich nicht trifft und so braucht es manchmal länger, bis ich gut gemeinte Ratschläge umsetze.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Ich habe mich bei diversen Literaturagenturen beworben und hätte „Ohne Strom“ gerne bei einem Verlag gesehen. Da die Chancen aber nicht gut stehen und ich an dem Projekt 9 Jahre saß, wollte ich einen Abschluss finden. Und da war das SP die Option. Aktuell bin ich auch ganz zufrieden: ich mag das Cover, es ist überall bestellbar (und wird auch gekauft), aber die Lernkurve ist noch hoch und vieles von dem, was man in Ratgebern liest, versteht man erst, wenn man in der Situation ist.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Kauft mein Buch! Nein. Kauft meine Bücher! 😊
Fast genauso wichtig für uns Autoren ist es, wenn Rezensionen geschrieben werden. Das ist einmal die Rückmeldung, die uns helfen besser zu werden, aber heute auch notwendig um andere Leser zu erreichen. Sprecht über die Bücher die ihr toll fandet!
Und wenn ihr selbst ein unfertiges Manuskript habt: schreibt weiter, sucht euch Schreibbuddys, fragt andere Autoren, die Community ist extrem hilfsbereit (und auf den Weg habe ich im letzten halben Jahr bereits einige Bücher lesen dürfen, die noch nicht veröffentlicht waren oder sind).

Donnerstag, 26. August 2021

[Autoreninterview] Joyce Summer

 Autoreninterview

Joyce Summer

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Ich bin eine wasserliebende, Kaffeesüchtige und reiselustige Krimiautorin. Ich lebe und arbeite mit meinem Lebensgefährten hauptsächlich im Norden, in Hamburg. Aber für meine Bücher zieht es mich sowohl im Geiste als auch für die Recherche immer wieder in südliche Gefilde. Dabei spielt das Element Wasser und ein guter Kaffee, oder Galão immer eine große Rolle …
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich war in meinem früheren Leben Managerin und habe für diverse Banken und große Unternehmen gearbeitet. Irgendwann kommt man an den Punkt, wo man sich fragt, ob man ewig in diesem Geflecht aus Politik und Macht des Geldes so weiter machen möchte. Und vielleicht sind es auch die Mordgelüste, die im Laufe der Zeit entstehen, die mich statt zum Messer zur spitzen Schreibfeder haben greifen lassen …
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
2015 habe ich mit einem »Mord auf der Levada«, einem Madeirakrimi mit der Hamburger Cafébesitzerin Pauline gestartet. Sie reiste nach Madeira und ist dort buchstäblich über eine Leiche gestolpert. Dabei begegnete sie dem etwas grummeligen Comissário Avila, in den ich mich verliebt habe und der seit 2017 seine eigene Serie hat. Ebenfalls ermittelt bei mir am Kap der Guten Hoffnung Captain Pieter Strauss, mein Rugbyspieler von der Kapstädter Spezialeinheit der Valke. Er ist das krasse Gegenteil von Avila und hat ebenfalls eine eigene Krimireihe.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
In meinem Kopf nimmt gerade ein neues Abenteuer von Comissário Avila Gestalt an. Parallel bin ich aber auch noch mitten in Südafrika und Pieter erzählt mir mit seinen Freunden gerade eine Geschichte, die es auch in den nächsten Südafrikakrimi schaffen könnte.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Um den Kopf frei zu bekommen gehe ich gerne im Rennkajak aufs Wasser, was aber im letzten Jahr wegen der Corona Auflagen kaum möglich war. Daher habe ich mich jetzt mehr auf Laufen und Inline Skaten konzentriert. Wenn es mal ruhiger sein soll, treffe ich mich mit Freunden oder greife zu einem Krimi.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Ab und zu tauche ich in die etwas schräge Welt von Murakami ab. Es ist immer wieder fasziniert, wie er sich in scheinbaren Banalitäten verfängt und seinen Leser vom Pfad abbringt. Aber meistens lese ich Krimis, die wie meine an den unterschiedlichsten Orten spielen. Sei es die Ostsee mit den Krimis meiner Freundin Eva Almstädt oder aber auch Länder wie Spanien oder Kroatien. Da gerate ich dann gleich ins Träumen.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
So oft es möglich ist, treffe ich mich mit meiner Freundin Eva in einem Café. Dann sitzen wir uns gegenüber und schreiben. Diese Interviewfragen beantworte ich auch gerade in einem kleinen Café, während sie mir gegenüber das nächste Abenteuer von Pia Korittki schreibt.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Der Wecker klingelt um sieben Uhr. Dann gibt es Frühstück und ab spätestens acht Uhr sitze ich auf meiner Recamiere und schreibe oder bin auf dem Weg ins Schreibcafé.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Krimi, Krimi und nochmal Krimi. Aber er sollte nicht zu brutal sein. Ich liebe es, wenn ich mitraten kann und es nicht am Ende einen „Mörder aus dem Hut“ gibt. So versuche ich auch meine Krimis zu gestalten.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
»Jede Art zu schreiben ist erlaubt, nur nicht die langweilige.« von Voltaire. Dieses Zitat habe ich schon von meinem Vater gehört, der Science Fiction geschrieben hat. Das beschreibt es ganz gut. Es ist wichtig seinen eigenen Stil zu finden und vor allem den Leser zu unterhalten.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Ich liebe Madeira, also Portugal. Die Insel ist mir schon 2007 unter die Haut gegangen. 2015 habe ich meinen ersten Krimi geschrieben und auch der spielt natürlich auf Madeira. Wir haben viele Freunde dort und ab und zu gibt es auch mal eine Joyce Summer Lesung auf der Blumeninsel.
Die Menschen auf Madeira sind immer freundlich, vor allem, wenn man sich bemüht mit ihnen Portugiesisch zu sprechen. Und sie freuen sich, dass ich durch meine Krimis die schönen und spannenden Seiten der Insel zeige.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Natürlich muss ich bei Kritik erst einmal schlucken. Aber ich finde konstruktive Kritik immer gut, um daran zu wachsen und sich weiterzuentwickeln. Daher habe ich mehrere Testleser, die das Buch schon im Entstehungsprozess begleiten. Auf ihre Kritik möchte ich nicht verzichten.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Mir gefällt es, alles in einer Hand zu haben. Ich treffe meine Entscheidungen bzgl. Thema, Cover, Veröffentlichungszeitraum … Als ehemalige Projektmanagerin betrachte ich auch jedes Buch als Projekt und plane es durch. Zwar schimpfe ich dann manchmal, dass neben dem Schreiben noch soviele andere Dinge anfallen, aber bisher sehe ich nicht, dass ein Verlag mir da soviel abnimmt, dass es sich am Ende für mich auch lohnt.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Behaltet den Spaß am Lesen und lasst euch weiterhin von Claudias Vorstellungen inspirieren. Wenn ihr dadurch auch Lust bekommt mit meinem Captain nach Kapstadt zu reisen oder mit meinem Avila über das liebliche Madeira zu flanieren, freut mich das sehr.

Mittwoch, 25. August 2021

[Autoreninterview] Christine Weber

 Autoreninterview

Christine Weber

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Hallo zusammen! Ich heiße Christine Weber, bin 30 Jahre alt und komme aus dem schönen Oberbayern. Hauptberuflich bin ich Lehrerin, nebenberuflich erschaffe ich gerne Fantasiewelten, in die ich dann meine Charaktere gefährliche Abenteuer erleben lasse.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Das Schreiben und ich haben uns am ersten Schultag miteinander angefreundet und seitdem hängen wir jeden Tag zusammen ab. Wir haben die verrücktesten Dinge angestellt, u. A. haben wir uns in die Ära der Dinosaurier teleportiert, böse Schneemänner mit einem Föhn zur Strecke gebracht oder bewirkt, dass die Welt der Spirale einer immer wiederkehrenden Apokalypse entkommen konnte. Als wir 14 Jahre alt waren, habe ich im Weltbild-Katalog gelesen, dass der Autor von „Eragon“ mit seinen 15 Jahren der jüngste und erfolgreichste Autor aller Zeiten sei. Da haben Schreiben und ich uns nur stumm grinsend angeguckt, uns Zettel und Stift geschnappt und zu schreiben begonnen, denn: „Das können wir auch!“ Tja, so entstand dann mein erster Roman.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Bisher sind drei Fantasy-Romane von mir erschienen: „Der fünfte Magier“ („Schneeweiß“ und „Pechschwarz“) sowie „Chronik der verschwundenen Götter“ („Verloren“). In all meinen Büchern geht es um eine magische Welt, die irgendwie gerettet werden muss, um Protagonisten, die über sich hinauswachsen müssen, und um die Wahrheit, die ich so gut wie möglich zwischen Lügen, Geheimnissen und Hinweisen zu verstecken versuche. *zwinker*
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ich habe erst vor drei Tagen „Chronik der verschwundenen Götter“ veröffentlicht, also: ja! An Band 2! *lach*
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Schreiben! Und singen. Und mir witzige Werbung für meine Bücher überlegen. Und lesen natürlich. Und häkeln, mit Vorliebe Drachen. :-)
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Ich mag die „Imperium“-Reihe von Robert Harris sehr gerne.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Das ist ziemlich unspektakulär: Am Wohnzimmertisch. Im Sommer manchmal auch im Garten auf einer Picknickdecke.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Aufstehen, Katzen füttern, fertig machen für die Arbeit, ab zur Schule (Lehrerin, erinnert ihr euch?), Unterricht nachbereiten, Unterricht vorbereiten, social media, Bett. Ziemlich langweilig. Eigentlich komme ich erst an den Wochenenden zum Schreiben.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Beim Lesen: Thriller, High Fantasy, gerne auch mal ein guter Krimi
Beim Schreiben: High Fantasy, Detektivromane
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Mein Lebensmotto: Carpe diem noctemque! (Nutze den Tag und die Nacht!). :-)
Zitat aus „Chronik der verschwundenen Götter“: „Wir konnten nicht alle retten, doch wir würden niemals aufhören, es zu versuchen.“ Das passt (leider) sowohl zu meiner Arbeit als Lehrerin als auch zu meiner Arbeit als Autorin (Ich gehe nicht zimperlich mit meinen Charakteren um.)
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Nein.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Ich glaube, fast jeder hält sich für kritikfähig. Ich versuche, aus Kritik das rauszuholen, was mich und mein Schreiben tatsächlich besser macht, und das dann umzusetzen. Dankbar bin ich jedenfalls über alles, was zurückkommt.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Auch wenn es zeitaufwändig und anstrengend ist, liebe ich es, praktisch alle Fäden selbst in der Hand zu halten: vom Schreiben über die Veröffentlichung bis zum Marketing. Ich lese mich gern in neue Gebiete ein und liebe es, mich mit anderen zu vernetzen. Besonders die Nähe zu meinen Leser:innen genieße ich als Selfpublisherin.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Weiterhin viel Freude beim Lesen des größten Schatzes, den es auf der Welt gibt: Bücher. <3

Sonntag, 22. August 2021

[Autoreninterview] Heike Doeve

 Autoreninterview

Heike Doeve

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Klar! Ich wurde 1969 in Haan geboren. Mein erlernter Beruf ist Hauswirtschafterin. Doch diesen kann ich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben. Ich bin verheiratet und lebe in Wuppertal. Meine Haustiere sind eine Katze und eine Landschildkröte.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich habe seit meiner frühsten Kindheit an sehr gern gelesen. Mein Lieblingsgenre ist Fantasy. Und dort liebe ich besonders Vampirgeschichten. Diese Geschichten haben den Wunsch in mir geweckt, selber zu schreiben.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Inzwischen habe ich dreizehn Kurzgeschichten mit den Titeln: „Der Erdbeerkuchen“, „Die Baufirma“, „Eine Verlobung in Wien“, „Der Motorradunfall“, „Das Outing der Elfe Sara“, „Der Kater Tiger und ein Krankenhausaufenthalt“, „Die Folgen einer Sternennacht“, „Ein Brief“, „Der Inselreitstall“, „Das Silvestergeständnis“ , „Die Braut und der Trauzeuge“, „Eine Begegnung in Hamburg“ und „Der Computerspieler“ als E-Book veröffentlicht. Diese sind in vielen Internetshops erhältlich. Außerdem gibt es drei Sammelbänder meiner Kurzgeschichten als E-Book und Taschenbuch in vielen Internetshops.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ja! Auf dem PC liegen noch diverse Kurzgeschichten, die ich nochmals überarbeiten muss. Außerdem arbeite ich am zweiten Teil der Sandy White Reihe.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Dann lese ich gerne.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautor, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Da gibt es sogar mehrere.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Ich sitze am liebsten an meinem Schreibtisch. An der Wand hängen ein Bild und ein Poster mit inspirierenden Sprüchen.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Nach dem Frühstück lerne ich für meinen Kurs an der Schule des Schreibens. Dann mache ich um die Mittagszeit eine Pause. Am Nachmittag arbeite ich ein bis zwei Stunden an einigen Projekten. Und den Abend verbringe ich, wenn er da ist, mit meinem Mann. (Er arbeitet im Schichtdienst.)
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Bei beiden ganz klar Fantasy.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Ja! Ich denke, dass es das über meinem Leben stehen könnte: „Trau dich, jeden Moment zu genießen.“ und „Trau dich, immer ein Lächeln auf den Lippen zu haben.“
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Kanada! Da durfte ich drei Monate bei Verwandten verbringen. Wir sind in dieser Zeit viel herumgefahren und ich habe die Weite des Landes kennen und lieben gelernt.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Das denke ich schon. Ich prüfe jede Kritik und wenn sie berechtigt ist, lerne ich daraus. Und bei meinen Büchern ändere ich die Sachen, soweit ich das kann.
Warum hast du dich entschieden, Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Weil ich die Freiheit schätze.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Ja! Es gibt eine Menge, was ihr tun könnt, um uns zu unterstützen. Bitte kauft unsere Bücher, redet über sie online und offline und rezensiert sie. Es muss nicht professionell sein. Ein paar Sätze reichen. Danke!

Montag, 16. August 2021

[Autoreninterview] Rieke Clausen

 Autoreninterview

Rieke Clausen

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Hi, mein Name ist Rieke und wurde 1999 auf der Insel Föhr geboren. Mittlerweile lebe ich in Hamburg und studiere dort Fitnessökonomie und arbeite als Personal Trainer. Schon immer hab ich mich in Fantasy und seit geraumer Zeit auch in Thriller verloren. Ich stehe auf alles Fantastische und irgendwie auch Wahnsinnige, sowohl in Buch als auch im Film.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich war ein anstrengendes Kind, das entweder schnell überreizt oder gelangweilt war und vor allem nachts nicht einschlafen konnte. Meine Mutter hatte mich damals immer „verdonnert“ meine Gedanken aufzuschreiben, aber meine Gedanken waren Geschichten. Also habe ich damals als eine Art Zeitvertreib Geschichten geschrieben und schnell gemerkt, dass ich darin aufblühe. Sobald ich dann auch mehr las, wurde dieses Verlangen mit Worten zu spielen und meine Ideen ausgeschmückt mitzuteilen, immer größer. Und nun bin ich hier.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Anfang 2015 brachte ich einen kurzen Fantasyroman, „Believe it - Der Mond spricht Bände“, über ein jugendliches Paar heraus, in deren Stadt nachts Attentate begangen werden. Dabei findet die Protagonistin Rylee heraus, dass ihr Freund irgendwas damit zu tun haben muss.
Mein zweiter und aktueller Roman ist etwas länger und befasst sich mehr mit der Psyche einer Siebzehnjährigen High School Schülerin, die langsam wahnsinnig wird. Leider weiß sie nicht wirklich warum und wie sie damit in ihrem Alltag umgehen soll. Dazu scheint sich der Eine oder Andere auch noch in ihren Weg zu stellen, den sie geht, um aus ihrem Wahnsinn herauszukommen.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ja, aktuell arbeite ich an einem Projekt, das mehr in die Richtung Fantasy geht. Ich plane es als zweiten Teil zu meinem aktuellen Psychothriller „Wahnsinn in Weiß“, gestalte es aber so, dass man ihn auch genauso gut, ohne das Prequel gelesen zu haben, verstehen und genießen kann.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Am liebsten verausgabe ich mich beim Kraftsport, spiele Schlagzeug oder koche - auch wenn ich keinen Hunger, sondern nur Langeweile habe.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Sobald ich ein Buch von Sebastian Fitzek in den Händen halte, weiß ich, dass es mir definitiv gefallen wird. Ich lasse mich aber von sehr viel mehr Autor*innen überzeugen, verliere nur leider immer ihre Namen aus den Augen, weil mein Namengedächtnis einem Sieb gleicht …
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Eigentlich habe ich keinen festen Schreibplatz. Auch meine Ideen kommen überall. Gerne setze ich mich natürlich an meinen PC am Schreibtisch, aber genauso gern auch mit dem Laptop an den Wohnzimmertisch oder im Bett - ich kann aber auch auf der Ladefläche des Pick Ups meiner Eltern schreiben. Mit Musik auf den Ohren und einem Text vor der Nase, wird es irrelevant wo genau ich bin.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
An „Frühschicht-Tagen“ stehe ich früh auf, um schon um halb sieben in dem Fitnessstudio zu stehen, in dem ich arbeite. Nach Feierabend gehe ich entweder selbst nochmal trainieren und komme erst spätabends nach Hause, wo es dann mit selbstgekochtem Abendessen auf die Couch zum Netflixen geht. Oder ich fahre schon vorher nach Hause, schreibe, lese oder kümmere mich um meine anderen Hobbies, wie z.B. Sprachen lernen - aktuell Schwedisch - oder Schlagzeugspielen.
Habe ich Spätschicht an dem Tag, dreht sich das Ganze einfach nur um ;)
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Tatsächlich bewege ich mich immer in ähnlichen Genres: ich lese gerne Dystopie, (Psycho-)Thriller oder Fantasy. Und genau das schreibe ich auch gerne. Ich bin aber auch für Anderes offen. New Adult o.Ä. ist allerdings nicht ganz mein Fall.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Ich denke, eines meiner Lebensmottos ist Folgendes: „An sich ist nichts weder gut noch böse, das Denken macht es erst dazu.“ - William Shakespeare
Und was meine Arbeit am besten beschreibt? Ich denke, da trifft es Reys Situation im Matheunterricht am besten:
„Das konnte doch nicht sein! Wie hatte ich denn bitte einfach so über eine halbe Stunde nicht mitbekommen können? Wenn man zehn Minuten mal nicht mitbekam - okay - aber eine Dreiviertelstunde? Was hatte ich denn alles getan? Anscheinend hatte ich tatsächlich nur dagesessen und irgendwas auf meinen Block gekritzelt.“
Ich kritzle in der Zeit zwar nicht einfach irgendwas auf meinen Block, aber ich vergesse super schnell die Zeit beim Schreiben, kritzle mal was in mein Notizbuch, schreibe wieder - das muss auf Andere wohl ähnlich wirken :D
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Ich tue mich grundsätzlich IMMER schwer, EIN liebstes Ding auszumachen, es ist schon fast ein Running Gag in meinem Freundeskreis. Also würde ich mich tatsächlich auch für zwei entscheidend, wenn es okay ist:
Einmal würde ich Japan nennen, da ich die gesamte Kultur, von Entertainment, über Essen bis hin zu Glaubensrichtungen, unsagbar interessant finde! Vielleicht ist das einer der Gründe, warum ich so leidenschaftlich Animes schaue.
Zum Anderen wäre dort auch noch Schweden. Da kann ich eher weniger sagen, woher es kommt. Es zieht mich einfach alles dort an: die Sprache, die Landschaft, der Lebensstil. Ich sehe mich schon ein Jahr als Einsiedler-Schreiberling irgendwo in Schweden wohnen.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Das mit der Kritik muss ich noch etwas lernen. Ich nehme mir Kritik am Anfang zu schnell zu sehr zum Herzen und werde niedergeschlagen. Sobald ich aber eine Nacht darüber geschlafen habe, sieht das schon ganz anders aus. Ich zerdenke aber grundsätzlich viel zu viel, so bin ich einfach …
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Tatsächlich habe ich keinen passenden Verlag gefunden. Da es aber schon immer mein Traum war, Autorin zu werden und davon irgendwann vielleicht sogar mal leben zu können, dachte ich: ganz oder gar nicht! Nehme ich es einfach selbst in die Hand. Es ist wirklich viel auf einmal, vor allem am Anfang. Aber ich bin total froh, dass mein Schritt in die Autorenwelt genau so anfängt, denn ich glaube, so kann ich am meisten lernen. Somit kann ich hoffentlich einen Teil dazu beitragen, dass Selfpublisher nicht mehr allzu oft als „Möchtegern“-Autoren gesehen und bald vielleicht etwas ernster genommen werden.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Tut, was ihr wollt. Ihr müsst gar nichts, ihr wollt. Genießt das Leben und versucht aus allem etwas Positives zu ziehen. So macht die Welt viel mehr Spaß :)

Samstag, 14. August 2021

[Autoreninterview] Susanna Schober

 Autoreninterview

Susanna Schober

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Hallo! :D
Mein Name ist Susanna Schober, ich bin 32 Jahre alt, komme aus der schönen Steiermark in Österreich und schreibe seit etwa 2,5 Jahren die Geschichten, die mir im Kopf herumgespukt sind auf.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Aus reiner Langeweile. Bevor ich Autorin wurde (und auch jetzt noch) habe ich exzessiv gelesen. Irgendwann dachte ich mir: Ich probiere das auch mal.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Du willst wirklich die ganze Liste? Hast du überhaupt so viel Platz? xD
Da wären:
Die Right – Reihe (3 Bände)
Kaleidos – Dein Herz muss entscheiden
Lorodos Bloodflow
Jeden Tag zur selben Zeit
Die #wärstdunur – Reihe (3 Bände)
Die Mondlicht – Reihe (3 Bände)
Wild Wartime
Liebe auf Abwegen – Irgendwann trifft es uns alle
Love – Zum ersten Mal verliebt
Learn to be a Bad Boy
und natürlich die Shadowbreaker – Reihe (Aktuell 6 Bände, 3 kommen noch)
Die Beschreibung erspare ich uns jetzt lieber :P
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ich arbeite IMMER an einem neuen Werk. Gerade habe ich ‚Reign of Earth‘ fertiggestellt, nun fange ich mit einem Werk an, von dem ich noch nicht verraten kann, wie es heißen wird und was darin passiert.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Freizeit? Was ist denn das? Nein – natürlich nur ein Scherz. Am liebsten mache ich Ausflüge an Wasserfälle, generell Gewässer, in Wälder oder dergleichen. Ansonsten mag ich es aber auch gemütlich mit einem Buch oder einer Serie auf dem Sofa :D
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Meine beiden unangefochtenen Lieblinge bisher:
Maybe Someday von Colleen Hoover
Gut gegen Nordwind von Daniel Glattauer
Ansonsten lese ich alles von Mila Olsen und Emma Scott!
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Zeigen? Lieber nicht. Bei mir herrscht Chaos. Immer xD Zwischen Hundeleckerlis im Beutel (der Hund bellt wenn es klingelt und ich besteche sie damit), der Fernbedienung für die Klimaanlage und Rezepten von HelloFresh, findet man meinen Laptop, der an einem großen Bildschirm (Ich bin kurzsichtig und trage nie eine Brille xD) angesteckt ist. Ansonsten steht hier natürlich Kaffee, eine große Flasche Wasser, zwei Bücher – ihr kennt das.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Tagwache zwischen 05:20 und 05.40Uhr, anziehen und den Haushalt machen, um spätestens 6 Uhr dann raus mit dem Hund. Danach setze ich mich mit einer großen Tasse Kaffee und einer Flasche Wasser an den Schreibtisch. Zuerst gehe ich die Nachrichten auf Instagram durch, beantworte sie und bereite Postings vor. Dann geht es mit dem Schreiben los. Meist höre ich dabei Klaviermusik. Um etwa 9 Uhr habe ich dann (wenn es gut läuft) mein Tagesziel (meist so zwischen 2,5 – 5k) erreicht und mache etwas Sport. Ist der erledigt folgt eine Dusche und danach der erneute Check der Sozialen Netzwerke. Mittags koche ich frisch und zu 99% gesund. Nach dem Essen geht’s wieder ne Runde raus mit dem Hund. Danach beginnt eigentlich meine Freizeit, die nutze ich dann aber auch meist für Social Media. Abends gibt’s dann nochmal Essen, bevor der Hund ein letztes Mal raus muss und ich mich vor den Fernseher oder den Reader werfe :D
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Mein Lieblingsgenre wechselt wie meine Stimmung. Gerade finde ich dramatisches Zeug gut. Thriller, Belletristik über Historisches und sowas. Normalerweise fühle ich mich aber mit New Adult ziemlich wohl. Fantasy langweilt mich ehrlich gesagt gerade etwas.
Beim Schreiben bin ich genauso wankelmütig wie beim Lesen. Ich schreibe New Adult, Fantasy/Romance und gerade auch Dark Romance. Aber ich wechsele da gerne ab.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Folge deinem Herzen, aber nimm dein Hirn mit – oder – Das Schicksal mischt die Karten, aber du spielst das Spiel.
Aus einem meiner Bücher? Nein, da fällt mir ehrlich nichts ein :D
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Österreich. Auch wenn es langweilig ist, seine eigene Heimat zu nennen, bin ich doch immer wieder froh, zu Hause zu sein. Egal wo ich gerade war und wie schön es war. Ich liebe die Seen, die Berge, die Wälder, die Leute und unsere verschiedenen Dialekte :D
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Konstruktive Kritik finde ich super. Nur so kann ich mich weiterentwickeln und immer wieder verbessern. Kritik, die gegen mich als Person oder etwas völlig Irrelevantes gerichtet ist, ignoriere ich mit einem Schulterzucken.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Ich mag es, alles selbst entscheiden zu können. ‚Verträge verträgt man nur wenn man kniet‘ ist da meist mein Leitspruch. Dennoch bin ich nicht abgeneigt und habe vor, meine Manuskripte im kommenden Jahr bei verschiedenen Verlagen abzuladen :P Wenn es klappt – cool, wenn nicht – auch kein Beinbruch.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Seid glücklich und lacht. Das Leben ist zu kurz um sich über andere oder etwas, was man nicht ändern kann, zu ärgern!

Sonntag, 8. August 2021

[Autoreninterview] Anne Lay

 Autoreninterview

Anne Lay

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Inzwischen schreibe ich seit mehr als 15 Jahren unter dem Pseudonym Anne Lay. Ich bin verheiratet und Mutter zweier erwachsener Söhne. Im „echten“ Leben arbeite ich als Lehrerin.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Schon als Kind fiel es mir schwer, liebgewonnene Protagonisten zu verlassen. Also habe ich mir ihre Geschichten weitergedacht, bin ihnen begegnet oder „in ihre Haut“ geschlüpft, um neue Abenteuer zu erleben. Nach und nach ist so ein umfassendes Fantasy-Abenteuer entstanden, in dem ich – je nach Stimmung – einzelne Dialoge wieder und wieder durchgespielt habe.
Mit dem Schreiben habe ich dann erst vor 15 Jahren begonnen, nachdem eine befreundete Journalistin eine Kurzgeschichte, die ich ihr geschickt hatte, für gut befunden hat. Sie hat mir Mut gemacht, weiterzumachen.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Mein Debütroman: „Verdächtig vertraut“ spielt in Münster um eine schüchterne junge Frau, die gern singt und Rad fährt. Sie trifft buchstäblich auf einen Musiker, weil sein Hund sie vom Fahrrad reißt. Voller Übermut war er über den Radweg getobt. In die sich beginnende Romanze gerät sie dann allerdings unter einen schweren Verdacht …
Weiter ging es mit „Win my Heart. Spiel um die Liebe“, eine Geschichte um Glücksspiel und eine neue Liebe. Dieses Buch ist letztes Jahr als „Date the Millionaire“ neu erschienen.
Sonja hatte kein Glück mit ihrem Ex, der sie mit seinen Spielschulden sitzen ließ. Einmal noch setzt sie alles auf eine Karte, um bei einem Blackjackturnier zu gewinnen. Dort trifft sie auf Hassan, einen faszinierenden Mitspieler …
Zu Weihnachten erschien: „Nordseeliebe und Inselglück“, eine Geschichte mit viel Musik, um Eifersucht und seine Folgen. Marie muss ihr Leben lang zurückstecken. Als ihr Bruder die Firma erbt, in der auch sie nach ihrer Ausbildung arbeitet, und ihr dann auch noch ein fremder Sänger das Solo im Konzert wegschnappt, reicht es! Schauplätze sind u.a. Husum und die Insel Rømø.
„Zitronenduft und italienische Küsse“ ist der vierte Roman. Hier geht es um Sonjas beste Freundin und ihr turbulentes Leben.
Außerdem gibt es ein paar Kurzgeschichten von mir im Handel.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Gedanklich ja. Gerade plotte ich an einer neuen Geschichte um Pia, die beim Skydiving auf einen smarten Trainer trifft. Da steht bisher nur der Rahmen und bis auf die Szene beim Indoorskydiving habe ich noch nichts aufgeschrieben.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Ich lese sehr gern und habe im letzten Jahr das Wandern für mich entdeckt. Also bin ich gern draußen unterwegs, was sich mit dem Lesen (und Schreiben) nicht so gut vereinbaren lässt.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Immer wieder komme ich auf Andrea Schacht zurück, insbesondere auf ihr Buch „Göttertrank“, das im 19. Jahrhundert spielt und unter anderem Schokolade als Thema hat. Sie hat einen eigenen Stil, den ich vermisse.
Ansonsten lese ich jeden neu erschienenen Band von Stina Jensen. Ich liebe ihre Inselreihe.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Angefangen habe ich in meinem Lieblingsohrensessel. Der ist leider inzwischen auf dem Sperrmüll gelandet, weil er nach fünfzehn Jahren durchgeschlissen war. Außerdem hat es meinem Rücken nicht gutgetan gemütlich im Sessel sitzend und mit hochgelegten Beinen zu schreiben.
Nach unserem Umzug zum Jahreswechsel habe ich nun ein großes Arbeitszimmer, das ich allerdings noch aufräumen muss, da aus Zeitmangel einige Kisten noch nicht ausgepackt sind.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
„Normal“ … Wenn ich keine Ferien habe – ich arbeite als Lehrerin – frühstücke ich zwischen sechs und sieben Uhr gemütlich, weil ich einen harmonischen Start in den Tag brauche. Dafür stehe ich mindestens eine Stunde eher auf, als ich aus dem Haus muss.
Nach einer Absprache für den Tag mit meinem Mann fahre ich dann zur Schule oder widme mich den häuslichen Arbeiten, Korrekturen, Unterrichtsvorbereitung, „Hausarbeit“ im engeren Sinne, dem Marketing meiner Bücher oder eben dem Schreiben oder Überarbeiten.
Damit ich schlafen kann, bemühe ich mich, spätestens um acht meinen Rechner auszuschalten, für einen gemütlichen Abend mit meinem Liebsten.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Ich lese sehr gern historische Romane und habe großen Respekt vor den Autor*innen. Diese Recherchen zu betreiben, gelingt mir momentan nicht, so dass die historischen Ideen, die in meinem Hinterkopf ruhen, dort vorläufig auch bleiben werden.
Ich schreibe Liebesromane an Schauplätzen, die ich kenne. Auch dafür muss ich hier und da recherchieren, aber das ist weniger aufwändig, als mich in andere Epochen einzulesen. Da Schreiben mein Hobby ist, lasse ich es meinen Protagonist*innen und mir beim Schreiben gutgehen, verbandle sie und lasse kleinere oder größere Katastrophen nur zeitweise die Oberhand übernehmen.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Es gibt da in „Momo“ von Michael Ende diese Szene, in der Beppo Straßenkehrer erklärt, wie er es schafft, eine große Straße zu fegen. Er sagt dann, dass er es Strich für Strich macht, immer nur auf den Augenblick, diesen Abschnitt konzentriert. Am Ende schaut er noch einmal zurück und freut sich über die saubere Straße.
Das gelingt mir leider nicht immer, aber ich versuche es immer wieder.
Meine eigenen Texte vergesse ich nach dem Schreiben – das hat den Vorteil, dass ich beim Lesen dann überrascht und begeistert sein kann – und den Nachteil, dass ich kein Zitat habe.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Dänemark. Wir sind dort freundlichen Menschen begegnet, die vieles deutlich gelassener nehmen, als ich das hier in meinem Umfeld oft wahrnehme. Es gibt dieses dänische Wort, für das es keine deutsche Übersetzung gibt: Hygge. Außerdem liebe ich das Meer und von einer Küste ist man in Dänemark nie weit entfernt.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Berechtigte und sachlich vorgetragene Kritik finde ich sehr gut, weil ich dadurch lernen und mich weiterentwickeln kann. Ungerechtfertigte oder ungerechte Kritik macht mir schwer zu schaffen und lässt mich auch schon mal „rot“ sehen.
Warum hast du dich entschieden zu einem Verlag zu gehen und nicht Selfpublisher zu werden?
Zunächst war da die Unsicherheit, Fehler zu übersehen. Ein Lektorat ist – finde ich – zwingend notwendig für ein Buch. Als unbekannte Selfpublisherin erschien mir der Preis für ein gutes Lektorat astronomisch und nicht erreichbar mit Einnahmen aus sporadischen Verkäufen.
Meine zweite Geschichte hat dann glücklicherweise einen Verlag gefunden und so durfte ich erfahren, was Marketing ausmacht. Daher bin ich glücklich, bei Digital Publishers untergekommen zu sein.

Freitag, 6. August 2021

[Autoreninterview] Lucia Bolsani

 Autoreninterview

Lucia Bolsani

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Lucia Bolsani ist die dunkle Seite einer im richtigen Leben sehr umgänglichen und freundlichen Person.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich weiß ja nicht, was in den Köpfen anderer Menschen so vorgeht (und das ist vielleicht auch gut so), aber ich denke mir ständig irgendwelche Geschichten aus. Woher die kommen? Keine Ahnung. Wenn ich es herauskriege, gebe ich Bescheid!
Richtig Blut geleckt habe ich bei einem Kurs über „Kreatives Schreiben“, danach hielten hunderte von Schreibratgebern bei mir Einzug, und irgendwann ging es dann tatsächlich los mit meinem ersten Buch. (Das wohl bis ans Ende aller Tage in der Schublade liegen bleiben wird - und ich glaube, auch das ist gut so!)
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Unter dem Pseudonym Eva Bolsai habe ich bereits einige heitere Liebesromane veröffentlicht, zuletzt eine Serie um eine WG in München rund um drei junge Frauen. In jedem Band findet eine der Freundinnen ihre große Liebe. Bisher erhältlich sind „Ein Millionär für Freddy“ und „Ein Playboy für Valentina“.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Zu „Tosh“ wird es ja noch einen zweiten Teil geben – der bereits fertig ist – und zu diesem zweiten Teil wird es ein Prequel aus der Jugend eines der Protagonisten geben, und das schreibe ich gerade.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Ich bin nicht gerade eine Sportskanone, aber wenn ich nicht arbeite oder schreibe, bin ich gerne in Bewegung. Entweder in der Natur … oder was sich eben sonst so anbietet.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Ich lese viel und kreuz und quer durch verschiedene Genres, das fällt mir echt schwer … Die letzte Reihe, die ich quasi verschlungen habe, war Simon Becketts Thrillerserie rund um den forensischen Anthropologen David Hunter.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Zeigen? Um Himmels Willen, wer will denn hunderte von leeren Kaffeetassen und vollgekritzelte Notizzettel sehen? Aber der Ausblick auf die grünen Wiesen des Allgäus, der ist sensationell.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Ich stehe kurz nach fünf auf … bisschen strange, okay. Aber ich schreibe morgens mindestens eine halbe Stunde, das erdet mich. Wenn es das Wetter irgendwie zulässt, gehe ich noch eine Stunde raus. Deswegen muss ich so früh aus den Federn, sonst geht sich das mit dem Arbeitsbeginn nicht aus.
Je nachdem, was ansteht, bin ich bis Mittag oder bis zum frühen Nachmittag im Büro, da ich leider von den Büchern (noch?) nicht leben kann. Danach habe ich dann aber Zeit zum Schreiben, auch wenn, öfter als mir lieb ist, das Leben dazwischenkommt.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Ich lese so ziemlich alles … beim Schreiben schlägt mein Herz für Romance – aber wer weiß, was noch kommt.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
„Schaue nur zurück, um zu sehen, wie weit du gekommen bist.“ Das ist leider nicht von mir, sondern ein Internetfund.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Italien. Wegen dem Meer, der Landschaft und den Menschen. Und wegen dem Essen, natürlich! Ich wünschte wirklich, ich käme mal dazu, die Sprache ordentlich zu lernen, die liebe ich nämlich auch.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Ich arbeite daran, nicht ständig alles persönlich zu nehmen. Theoretisch weiß ich ja, das fundierte Kritik mir sehr dabei helfen kann, mich weiterzuentwickeln. In der Praxis hapert es an der Umsetzung, deswegen versuche ich, mich bei Kritik erstmal selber aus der Situation rauszunehmen, und dann am nächsten Tag zu analysieren, was eigentlich kritisiert wurde und was ich daraus lernen kann. Schmerzhaft ist es trotzdem, gerade, was meine Bücher angeht. Schließlich wünsche ich mir ja, dass alle Leser:innen sie lieben.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Weil ich alles selber in der Hand habe und mir die Menschen aussuchen kann, mit denen ich zusammenarbeite. Außerdem ändern meine Projekte gerne mal mittendrin die Richtung. Tosh war zum Beispiel als Einzelband geplant, und nun erinnert das Projekt eher an dieses Märchen bei den Gebrüdern Grimm, bei dem der Brei immer mehr und mehr und mehr wird… Meine Terminplanung zu Beginn eines Projekts erwies sich bisher auch immer als etwas, das eher in das Land der Märchen gehört. Ich glaube, ich würde die armen Verlagsmitarbeiter in den Wahnsinn treiben.
Versuchen möchte ich es aber schon einmal. Nur so aus Neugier.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Wer die Bücher von Evas Bolsani schon kennt, sollte vielleicht das Vorwort meines neuen Buches lesen, um keine unliebsamen Überraschung zu erleben.

Donnerstag, 5. August 2021

[Autoreninterview] Anaïs Goutier

Autoreninterview
Anaïs Goutier

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Mein (Autoren-)Name ist Anaïs Goutier. Ich bin 36 Jahre alt und schreibe im Grunde, seit ich denken kann. Schon in der Grundschule erzählte ich meinen Mitschülern Geister- und Gruselgeschichten, die ich später mit einem Diktiergerät aufnahm und zu Papier brachte.
Selbstredend war Deutsch (neben Kunst) mein liebstes Fach in der Schule. Da lag es nahe, nach dem Abitur Kunstgeschichte und Germanistik (sowie Psychologie und Geschlechterforschung) zu studieren. Parallel zu meiner Magisterarbeit entstand mein erster Roman. Damals stellte ich fest, dass das literarische Schreiben der ideale Ausgleich zum wissenschaftlichen Arbeiten ist. Ich blieb als wissenschaftliche Mitarbeiterin zum Promovieren an der Uni und dem Schreiben treu.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Geschrieben habe ich eigentlich immer schon. Die Geschichten wurden nur immer umfangreicher. Meinen ersten, im Wien der Gegenwart angesiedelten (Vampir-)Roman veröffentlichte ich 2010 noch ohne jegliche Erfahrung mit Verlagen und Veröffentlichungsstrategien unter einem anderen Pseudonym über die Selfpublishing-Plattform Neobooks. Damals hätte ich mich noch nicht als Autorin bezeichnet, aber ich hatte Blut geleckt, wie man so sagt. Als Anaïs Goutier veröffentliche ich seit 2012 sinnliche Liebesromane mit Niveau, französischem Flair und regelmäßigen Ausflügen in die schillernde Welt der Kunst. 2014 passierte mir, wovon viele Autoren träumen: Mit Droemer Knaur meldete sich ein großer Publikumsverlag bei mir, um meinen ursprünglich bei Neobooks erschienenen Fortsetzungsroman Fly Me To The Moon ins Verlagsprogramm aufzunehmen. Als ich mein Buch dann 2015 auf der Buchmesse in Frankfurt am Verlagsstand entdeckte, wusste ich, dass ich nun tatsächlich eine Autorin bin.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Inzwischen sind 21 Romane und einige Kurzgeschichten und Novellen (überwiegend im Selfpublishing, aber auch in Verlagen) zusammengekommen. Sie hier alle vorzustellen, würde vermutlich den Rahmen sprengen. Ihnen allen gemeinsam ist aber, dass ich in meine Bücher gern meine Liebe zu Frankreich und zur Kunst einbringe. Häufig handelt es sich um in der Pariser Künstlerszene angesiedelte New-Adult-Liebesromane, aber es sind auch explizit erotische Romane, ein Romantic Thriller, sinnliche Märchenadaptionen und romantische Wintergeschichten dabei.
Drei meiner Romane möchte ich euch dennoch etwas näher vorstellen:
Die Algorithm-Trilogie
Meine Algorithm-Reihe ist eine New-Adult-Trilogie, die sich kritisch mit den Einsatzmöglichkeiten von Algorithmen und künstlichen Intelligenzen auseinandersetzt. Darin lasse ich die junge Pariser Kunsthistorikerin Valérie auf den ebenso attraktiven wie exzentrischen Milliardär und Tech-Visionär Adrien Rice treffen. Während sich Valérie die Schuld am folgenschweren Verkehrsunfall ihres Bruders gibt, trägt Adrien schwer an seiner traumatischen Kinderzeit.
Doch eher ich zu viel verraten, ist hier der Klappentext:
Eine schwere Schuld, ein intelligenter Algorithmus, ein teuflischer Pakt und eine Liebe gegen die Regeln.
Seit dem folgenschweren Verkehrsunfall ihres Bruders Sébastien, an dem sie sich die Schuld gibt, ist im Leben von Valérie Bataille nichts mehr, wie es einmal war. Dennoch nimmt sie auf Sébastiens Drängen hin den begehrten Assistenzjob in der legendären Londoner Flashlight Gallery an. Und dann flattert ihr auch noch völlig unerwartet die Einladung zu einem Bewerbungsgespräch bei Cybe ins Haus – dem innovativsten Technologie-Unternehmen der Welt. Was die junge Kunsthistorikerin zunächst für einen technischen Irrtum hält, entpuppt sich als Masterplan des smarten Cybe-CEOs Adrien Rice. Der exzentrische Milliardär und Tech-Visionär unterbreitet ihr ein unvorstellbares Angebot. Denn ein ausgeklügelter Algorithmus macht Valérie zur idealen Kandidatin für ein Arrangement, das ihr Leben und das ihres Bruders in jeglicher Hinsicht verändern wird. Doch in einer Welt, in der Algorithmen und künstliche Intelligenzen unser Leben bestimmen und alles berechenbar zu sein scheint, haben unvorhergesehene Gefühle die Macht, alles ins Wanken zu bringen.
Keusch. Ein Daniel-Géricault-Roman. Sinnlicher Romantic Thriller
Man kann ja nicht immer nur Liebesromane lesen und schreiben - finde ich jedenfalls. Hin und wieder muss es auch mal ein richtig guter Krimi oder ein nervenzerrender Thriller sein.
Mit „Keusch“ veröffentlichte ich meinen ersten Thriller. Genau genommen einen 600 Seiten starken erotischen Ladythriller, angesiedelt in der ebenso kultivierten wie dekadenten Pariser Oberschicht. Doch natürlich kommt neben dem Kriminalfall auch die Liebesgeschichte nicht zu kurz.
Beim Schreiben stellte ich schnell fest, dass ein Kriminalroman eine ganz andere, deutlich strengere und peniblere Arbeitsweise erfordert als ein reiner Liebesroman.
Ein viel größeres Figurenensemble, parallel verlaufende Handlungsstränge, personale Perspektivwechsel und falsche Fährten verlangen nach einer gehörigen Portion Disziplin und man muss die Figuren an einer deutlich kürzeren Leine halten als bei anderen Projekten. Deshalb hat die Arbeit an „Keusch“ auch beinahe ein Jahr gedauert. Dennoch hat mir das Projekt viel Freude gemacht und die Protagonisten Daniel Géricault und Céline Noël fordern schon lange ihre versprochene Fortsetzung, die hoffentlich nächstes Jahr kommen wird …
Hier ist der Klappentext:
Daniel Géricault, Playboy und Millionenerbe, ist der Star der Pariser Mordkommission. Doch sein neuester Fall geht auch dem smarten super-flic an die Nieren.
Wie ein Engel liegt die schöne junge Frau auf dem Altar der Église Saint-Séverin. Doch der friedvolle Eindruck täuscht: vor ihrem gewaltsamen Tod hat ihr Peiniger sie ausgepeitscht, gebrandmarkt und ihre Körperöffnungen auf perfide Weise verschlossen. Und damit nicht genug, deuten alle Anzeichen darauf hin, dass sie nicht das einzige Opfer bleiben wird.
Zusammen mit der schönen, aber unnahbaren Profilerin Dr. Céline Noël versucht Daniel Géricault, den Täter zu stoppen.
Die Ermittlungen führen sie in die höchsten Kreise der französischen Gesellschaft, in denen dekadente Ausschweifungen und das extravagante Spiel um Dominanz und Unterwerfung als exklusive Abendunterhaltung kultiviert werden.
Während sie der Lösung des Falles immer näherkommen und Daniel zudem allmählich mit viel Einfühlungsvermögen Célines Vertrauen und sogar ihr Herz gewinnt, gerät Céline selbst ins Visier des Täters.
Nightborn – Nachtgeboren. Ein Rockstar-Vampir-Liebesroman
Am 05.08.2021 wird mein neuester Roman das Leselicht der Buchwelt erblicken. Mit "Nightborn" begebe ich mich gewissermaßen "back to the roots", denn es handelt sich um einen Vampirroman und damit um meinen ersten Ausflug ins fantastische Fach seit meinen schriftstellerischen Anfängen. Doch beim Vampir-Genre enden auch schon die Gemeinsamkeiten mit meinem Erstling. "Nightborn" ist ein in der Dark-Rock-Szene angesiedelter Künstler- und Musikerroman mit fantastischen Elementen und einer sinnlichen Liebesgeschichte.
Klappentext:
Die hübsche französische Kunststudentin Léa Delaunay ist ein echtes Mauerblümchen. Ins pulsierende London kommt sie nur, um für ihre Abschlussarbeit über den anonym agierenden Streetart-Künstler Corvus zu recherchieren. Doch ihre Nachforschungen laufen immer wieder ins Leere. Stattdessen begegnet sie im Museum einem geheimnisvollen, äußerst attraktiven Fremden, der sie augenblicklich in seinen Bann zieht und der seinerseits ein unerklärliches Interesse an Léa zu haben scheint.
Aric Wilde, Frontmann und Gitarrist der weltweit erfolgreichen Dark-Rock-Band The Bohemian Libertines, ist der Schwarm einer ganzen Generation. Doch der düstere Dandy des Rock mit den faszinierenden türkisblauen Augen hütet Geheimnisse, die weitaus finsterer sind als seine Musik. Aric weiß, dass er sich von der jungen Französin aus dem Museum fernhalten sollte, um sie nicht in seine Dunkelheit zu ziehen. Doch ist es dazu nicht schon zu spät? Kann er verhindern, dass die Dämonen seiner Vergangenheit ihn einholen und für Léa zur tödlichen Gefahr werden?
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Gerade steht "Nightborn" in den Startlöchern. Doch tatsächlich ist das nächste Projekt bereits in Planung. Neben meiner alljährlichen französischen Winterromanze arbeite ich gerade am Plot für die Fortsetzung von "Keusch". Darauf lasse ich meine Protagonisten Daniel und Céline sowie die Leser ohnehin schon viel zu lange warten.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Lesen, Reisen, Kunst erleben. Also alles, was den Horizont erweitert und der Seele guttut.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Aber selbstverständlich! Viel zu viele sogar. Meine All-Time-Favorites sind Hermann Hesses "Steppenwolf", Oscar Wildes "Dorian Gray" und Michael Endes "Unendliche Geschichte". Die kann ich in regelmäßigen Abständen immer wieder lesen. Zu meinen Lieblingsautoren gehören darüber hinaus Benoîte Groult, E. T. A. Hoffmann, Gilbert Adair und viele mehr.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Am liebsten schreibe ich mit dem Laptop auf dem Schoß und hochgelegten Füßen auf meinem Eames Lounge Chair oder meiner Corbusier-Liege. Aber im Grunde kann ich überall schreiben, wo ich ein bisschen Ruhe habe. Ich finde es fantastisch, meiner Arbeit in einem Hotelzimmer, an einem schattigen Plätzchen im Garten oder sogar auf einer Caféterrasse nachgehen zu können. Diese Unabhängigkeit von Zeiten und Orten ist ein riesiges Privileg, für das ich sehr dankbar bin.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Ich bin ein ausgesprochener Nachtmensch. Ein idealer (Arbeits-)Tag beginnt für mich daher nicht vor elf und endet erst in der Nacht gegen drei Uhr. Das ist so natürlich nicht immer möglich. Aber ich arbeite tatsächlich am effektivsten in den Nachtstunden, während ich die Sonnenstunden des Tages am liebsten draußen an der frischen Luft verbringe.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Das ist tatsächlich eine gute Frage! Obwohl ich Liebesromane schreibe, lese ich bis zum heutigen Tag kaum in diesem Genre. Lieber lese ich "quer durch den Gemüsegarten" – vom klassischen Briefroman bis zum Psychothriller ist alles dabei.
Auch zum Schreiben inspiriert haben mich zunächst Autoren ganz anderer Genres. Die literarischen Helden meiner Kindheit und Jugend waren Michael Ende und C. S. Lewis, später kamen Autoren wie Hermann Hesse, E. T. A. Hoffmann und Oscar Wilde dazu. Ihre Fantasie und Fabulierkunst haben mich begeistert und zu meinen ersten Geschichten inspiriert.
Das Genre des klassischen Liebesromans hat mich ironischerweise zunächst überhaupt nicht interessiert. Das »Erweckungserlebnis« kam erst mit Robert James Wallers schmalem Roman »Die Brücken am Fluss«. Da habe ich erkannt, dass es auch in diesem Genre echte Perlen gibt – unprätentiös, stimmig und frei von Kitsch.
Einen wichtigen (literarischen) Einfluss auf mich und mein Schreiben haben aber vor allem auch die großen Französinnen George Sand, Colette, Anaïs Nin, Pauline Réage, Françoise Sagan und Benoîte Groult. Sie sind in meinen Augen literarische Feministinnen, die Frauen im Allgemeinen und der weiblichen Sexualität im Besonderen zu verdienter Aufmerksamkeit und einer literarischen Stimme verholfen haben. Intellektueller Anspruch und das Schreiben über Liebe, Sinnlichkeit und prickelnde Erotik müssen einander nicht widersprechen. Das war für mich eine ausgesprochen wichtige Erkenntnis.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Nicht direkt ein Lebensmotto, aber zwei Zitate, die ich mir gern zu Herzen nehme:
Seien wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche! – Ernesto (Che) Guevara
Der Mensch ist am wenigsten er selbst, wenn er für sich selbst spricht. Gib ihm eine Maske, und er wird dir die Wahrheit sagen. - Oscar Wilde
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Frankreich und Österreich. Frankreich wegen der Sprache, der Literatur, dem Essen, der Mode und aus vielen anderen kleinen und großen Gründen. Und Österreich wegen seiner wunderbaren Hauptstadt Wien. Ich liebe den Wiener Schmäh, die Wiener Moderne, den Jugendstil, die Kaffeehäuser, die Mehlspeisen und sogar den Wiener Aktionismus.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Ich denke, wer im Wissenschaftsbetrieb unterwegs ist, muss früher oder später Kritikfähigkeit lernen. Das gehört zum Handwerkszeug und zum Wesen der Wissenschaft. Allerdings muss Kritik konstruktiv sein. Unkonstruktive Verletzungen nehme ich mir oft zu sehr zu Herzen.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Ich bin Hybrid-Autorin. "Fly Me To The Moon" (und ein paar andere meiner Werke sowie meine wissenschaftlichen Veröffentlichungen) sind bei Publikumsverlagen wie Droemer Knaur erschienen. Allerdings ist die Verlagswelt einfach naturgemäß schwerfälliger als das neue Medium "Selfpublishing". Im Selfpublishing muss ich keine Kompromisse eingehen, kann veröffentlichen was und wann ich möchte. Dennoch bieten Verlagsveröffentlichungen natürlich auch große Vorteile. Ich denke, es kommt ganz auf das jeweilige Projekt an.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Aric Wilde, der Protagonist aus meinem aktuellen Roman "Nightborn" sagt bei einer Preisverleihung folgendes: "Wir danken unseren großartigen Fans und allen, die Musik hören, Bücher lesen, Filme schauen, die auf Konzerte gehen, ins Museum und ins Theater. Ihr haltet die Welt wach." Das kann ich so nur unterschreiben.

Dienstag, 3. August 2021

[Autoreninterview] Annika L. Schüttler

 Autoreninterview

Annika L. Schüttler

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Mein Name ist Annika Schüttler und ich bin 22 Jahre alt. Aktuell studiere ich Lehramt fürs Gymnasium mit den Fächern Biologie, Deutsch und Geschichte. 2017 habe ich mein erstes Buch veröffentlicht („Maira. Gläserne Augen“). Es folgten drei Kurzgeschichten und drei Gedichtbände, ehe ich mich dazu entschlossen habe, mein Debüt noch einmal von Grund auf zu überarbeiten. Am 26. Mai 2021 ist es dann erneut und deutlich verbessert als „Von Rosen und Krähen“ erschienen.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Das Schreiben begleitet mich seit der dritten Klasse. Zuerst nur in Form von Kurzgeschichten, bei denen vor allem auch Illustration einen erheblichen Anteil spielte. Als ich älter wurde, hat sich mein Stil verbessert und ich habe begonnen, auf einen Roman hinzuschreiben. Nach vielen – vielen! – Fehlschlägen, die ich nie zu Ende geschrieben habe, konnte ich 2017 dann zum ersten Mal „ENDE“ unter ein längeres Manuskript setzen. Seitdem tue ich es immer wieder!
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Meine Kurzgeschichten („Die Stille des Windes“, „Das Singen des Meeres“ und „Sammlerin der Träume“) entführen für wenige Seiten in Welten, in denen Phantasie und Realität verschmelzen. In „Von Rosen und Krähen“ geht es um den Kampf gegen die Dunkelheit – sowohl die fremde als auch die eigene. Dabei erleben wir, wie unterschiedlich die Charaktere mit diesem Kampf umgehen. Sehen einige in den Wahnsinn abdriften, einige in Rache und Blutdurst und andere in Hoffnung. Was dabei nicht zu kurz kommt, sind Liebe und Geheimnisse.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Na klar! Dieses Jahr soll noch ein weiterer Fantasy-Roman erscheinen („Das falsche Testament“). Außerdem sind noch eine Dystopie und ein weiter Fantasy-Roman für die nächste Zeit geplant.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Tatsächlich versuche ich, schreiben und zeichnen so oft wie möglich in meinen Alltag zu integrieren. Ansonsten hat auch Sport eine hohe Priorität (Kraftsport und Triathlon). Ich spiele Gitarre und lese wahnsinnig gern.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Meine absolute Lieblingsautorin ist Cornelia Funke! Reckless und Tintenherz haben es mir wirklich angetan.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Ich schreibe am liebsten (ganz langweilig) an meinem Schreibtisch, der dafür am besten aufgeräumt ist. Ich bin erst vor kurzem von einem Laptop auf einen „echten“ Computer umgestiegen und habe mir dazu eine ergonomische Tastatur sowie einen 10-Finger-Schreibkurs gegönnt. Beste Investition seit langem! Ich wäre gern der altmodische Typ mit Notizblock und Feder, aber mit Tastatur und Bildschirm schreibe ich einfach besser. Daneben eine Musikbox, die stimmungsvolle Musik spielt. Essen oder Trinken kann ich beim Schreiben nicht, trotzdem steht immer ein bisschen Geschirr auf dem Tisch… ups. Am Aufräumen arbeite ich noch… Nicht fehlen darf auch mein Notizbuch, in dem die Handlung geplottet ist. Die Seiten sind total durcheinander beschrieben, aber es hilft mir sehr dabei, den Überblick zu bewahren.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Ein ganz normaler Tag beginnt bei mir im besten Fall kurz nach sechs mit Kaffee. Dann mach ich mich ein bisschen fertig und setze mich das erste Mal an den Schreibtisch, um zwischen 30 und 60 Minuten zu schreiben – je nachdem, ob ich früh arbeiten muss oder nicht. Habe ich nur Uni, dann folgt danach eine erste Lernphase oder eine Online-Vorlesung. In den Pausen versuche ich, noch ein paar Wörter zu schreiben, das klappt aber oft nicht mehr, weil zu wenig Zeit bleibt. Da die Uni-Veranstaltungen den Tag oft etwas zerreißen, ändert sich im weiteren Verlauf wenig. Abends kann ich dann durchatmen, Sport einschieben und noch etwa eine Stunde schreiben, bevor mein Freund Aufmerksamkeit braucht und wir den Abend gemeinsam ausklingen lassen.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Sowohl beim Lesen als auch beim Schreiben ist die Fantasy mein Favorit. Ich probiere mich aber auch gerne aus und liebäugle vor allem auch mit Dystopien. Gerade lese ich auch einen historischen Spionage-Roman und finde ihn super – ganz festlegen mag ich mich also nicht.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Meine Lebensweisheit ist der Dojokun, eine Verhaltenslehre aus dem Karate: „Sei höflich und bescheiden, vervollkommne deinen Charakter. Sei geduldig und beherrscht, gerecht und hilfsbereit. Sei mutig.“
Ein Zitat aus einem meiner Bücher: „Sie fühlte sich, als hätte sie ihre Seele in der anderen Welt zurückgelassen.“ Das trifft sehr genau das Gefühl, das ich oft beim Schreiben habe. Es ist mein Ausweg in eine Welt, in der mein inneres Kind noch an Magie glauben kann, wenn die Realität allzu grau erscheint.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Im Norden Frankreichs, in der Bretagne, liegt der Ort, der sich für mich am meisten nach Heimat anfühlt. Deshalb muss ich das antworten.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Ich glaube, daran muss ich noch arbeiten. Ich werde schnell patzig, wenn mich jemand kritisiert – und habe Selbstzweifel, wenn es um meine Arbeit geht. Beides sind keine schönen Eigenschaften, deshalb übe ich einen besseren Umgang mit Kritik, schließlich ist sie wichtig, um zu wachsen.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Ich habe immer wieder und lange über diese Frage nachgedacht. Als Selfpublisherin ist es manchmal schwerer, sichtbar zu werden und zu bleiben, Leser zu finden und mit den Vorurteilen zu leben. Aber es war eine bewusste Entscheidung, ich habe mich noch nie bei einem Verlag beworben. Ich liebe einfach die Möglichkeit, jeden Aspekt eines Buches selbst wählen zu können. Ich suche meine Cover aus, meinen Titel, meinen Klappentext, meinen Buchsatz… Zum Beispiel liebe ich Taschenbücher und Hardcover mit aufwendigen Kapitelzierden. „Von Rosen und Krähen“ ist diesbezüglich besonders liebevoll gestaltet – ohne dass ich jemanden um Erlaubnis fragen muss oder mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein könnte. Diese Freiheit genieße ich aktuell sehr. Trotzdem plane ich, eines Tages einmal eine Geschichte an Verlage zu schicken, um zu wissen, wie das so ist.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Der Kern meiner Geschichten besteht darin, seinen Platz in der Welt zu finden. Meine Charaktere müssen manchmal lange suchen, bis sie den richtigen Weg finden. Manche finden ihn nie. Manche müssen einiges durchmachen, bis sie ihn erreichen. Die Botschaft ist aber immer: Es lohnt sich, dafür zu kämpfen, man selbst zu sein. Was es auch kostet. Das Leben ist zu wertvoll, um es mit Angst oder Zweifeln zu führen. Irgendwo wartet dieser Weg. Und dann ergibt plötzlich alles einen Sinn.