Sonntag, 27. Juni 2021

[Buchvorstellung einmal anders] Schwur aus rotem Glas von Alva Furisto

  


Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Maren, Benny, Andy und Armando aus „Schwur aus rotem Glas“, um mit ihnen über das Buch und ihre Autorin zu sprechen.

Danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um für das Buch zu antworten.
Armando: „Wenn ich so lieb gebeten werde, selbstverständlich gern, Signora. Ein wundervoller Tag, um zu plaudern.“
Maren: „Ich freue mich, hier zu sein. Eine schöne Idee, mein nächster Termin ist in zwanzig Minuten. Gelingt uns das Interview zügig?“
Andy: „Klar steh ich Rede und Antwort. Gibts auch ein Bier?“
Benny: „Krass cool. Mein erstes Interview und dann auch noch für ein Buch. Das glaubt mir keiner meiner Kumpels. Legen wir los.“
Könntet ihr euch meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
Armando: „Ich bin Privatier und genieße das Leben.“
Maren: „Na, das ist ja wohl glatt gelogen.“
Andy: „Maren ist die Königin. Und ich bin der Kneipenwirt in der Taverne am Fuße ihres Turms.“
Benny: „Na, damit können die Leute nun nicht mega viel anfangen. Also: Armando ist ein fieser Mafiaboss, Andy ein in die Jahre gekommener Wirt, Maren die Eigentümerin des Hochhauses „Tower“ in dem auch ihr Hotel ist und ich…“
Armando: „Dich nehm ich mir noch vor, Benny.“
Benny: „Ich bin Boxer, wohne in der Plattenbausiedlung und käme gern da weg.“
Beschreibt uns bitte das Buch in maximal 5 Sätzen.
Armando: „Ich rette Maren als junges Mädchen aus den Fängen der Drogenjungs in der Siedlung und sie dankt es mir mit Verrat.“
Maren: „Ganz so war es wohl nicht.“
Andy: „Das Buch ist n´Brüller. Das muss genügen. Wenn ihr mehr wissen wollt, lest es oder kommt zu mir in die Kneipe. Dann erzähle ich euch mehr.“
Benny: „Na danke. Das waren fünf Sätze. Und dabei habt ihr nicht mal erwähnt, dass es auch um eine heiße Lovestory mit krassem Altersunterschied geht.“
Glaubt ihr, macht es der Autorin Spaß euch in so manche schwierige Situation zu stoßen?
Benny: „Das bereitet ihr nur bei den Halunken Freude. Bei den sympathischen so wie mir, leidet sie mit.“
Armando: „Aha. Du denkst also, du bist ihr sympathischer als ich?“
Andy: „Ich halte mich da raus. Ich bin der Wirt. Mein Job ist klar definiert. Er wurde mir auch nicht schwer gemacht. Erst am Ende des Buchs …“
Maren: „Psst. Verrate nicht alles, Andy. Ich fühle mich sehr mit Alva verbunden. Die Nachricht, die mich am Anfang des Buchs ereilt, bekam sie ebenfalls so. Das ist eine fiese Sache, wenn man sich mit Unwissenheit herumschlägt und seine Lebensuhr plötzlich laut ticken hört. So gesehen, überträgt Alva die Dinge. Das ist sicher weniger spaßig. Wohl eher spannend zu sehen, was mit uns geschieht, wie wir uns entwickeln und wachsen.“
Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch?
Armando: „Eine? Mir fällt da einiges ein. Allerdings hat die Autorin gar nicht über alles erzählt. Schade. Ich hätte noch so viel mehr zu bieten.“
Benny: „Meine Lieblingsstelle ist ganz am Anfang, als ich zum ersten Mal die Königin treffe.“
Maren: „Eine wundervolle Stelle. Die geht mir bis heute unter die Haut.“
Andy: „Meine Lieblingsstellen sind alle, an denen ich dummer Sprüche reißen darf.“
Was glaubt ihr, wie viel von eurer Autorin steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?
Andy: „Oh, das kann ich euch genau sagen: Jeder der Charaktere steckt in ihr. Wir alle zusammen ergeben Alva. Glück ist, dass solche Typen wie Armando nicht die Oberhand haben und bisher nur in ihrer Vorstellung wandeln.“
Armando: „Allerdings wisst ihr nun, dass man die Signora nicht reizen sollte. Sonst lässt sie mich von der Kette.“
Wie würdet ihr eure Autorin beschreiben?
Benny: „Alva iss voll korrekt. Ein bisschen verrückt vielleicht.“
Armando: „Unberechenbar trifft es eher. Wir hatten Glück, dass wir in der Plattenbausiedlung wach wurden und nicht im Raumschiff.“
Andy: „Oder im Krieg. Darüber hat sie auch viel recherchiert.“
Maren: „Soweit ich informiert bin, plant sie eine Weltraumschlacht. So gesehen kamen wir echt glimpflich davon. Aber Alva ist fair und voller Liebe. Sie passt auf ihre Figuren auf.“
Armando: „Das stimmt. Sie hat sogar ein Herz für ihre Bösewichte.“
Maren: „Verwechsle ihre Faszination nicht mit ihrem Herzen.“
Wisst ihr wie es zum Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Oder hattet ihr sogar Mitspracherecht?
Maren: „Der Titel war plötzlich da. Zusammen mit mir. Für die Idee war der Arbeitstitel: Bis gestern hatten wir noch Träume. Dann allerdings kam Armando ins Spiel und der Titel musste auf die Ersatzbank, denn der Thriller war geboren. Das rote Glas trat in Erscheinung, in Alvas Leben und in meinem. Mehr verrate ich nicht.“
Gefällt euch das Cover zu 100% oder hättet ihr noch einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Armando: „Ich wäre gern auf dem Cover. Als Mafiaboss hätte ich das verdient.“
Benny: „Wenn schon, dann bitte mich aufs Cover. Das Bild von Maren ist allerdings schön, auch wenn es der Schmierfink gemalt hat.“
Was ist euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch?
Benny: „Wie verliebt man sich? Ist es nicht so, dass wir jemandem begegnen und das Herz schneller schlägt, ohne ihn bereits in- und auswendig zu kennen?“
Andy: „Es ist so heiß. Sogar die üblichen Einwegschlüpper finden nicht den Weg zur Tränke.“
Maren: »Komm heraus und sei ich. Endlich hast du die Gelegenheit, ihn zu töten«, flüstere ich meinem Spiegelbild zu. Oana lächelt kühl. Sie nickt, als ich die Waffe spanne.
Armando: »Dir ist egal, wer als erster stirbt? Hast du etwa keine Hoffnung? Ach, Verzeih. Hoffnung benötigen wir ja, um zu selektieren.«
Danke für das Gespräch
Armando: „Sehr gern. Noch Zeit für einen Espresso?“
Maren: „Ein gelungenes Interview, herzlichen Dank. Ich muss leider schon weiter.“
Benny: „Krass, wo kommt das jetzt? Im Fernsehen?“
Andy: „Alter, wars das endlich? Ich muss die Kneipe aufmachen.“

Freitag, 25. Juni 2021

[Schnipseltime] Das Lied der Engel von Junia Swan

  

Eine Ewigkeit schien vergangen zu sein, bis sie Daniels Schritte im Flur näherkommen hörte. Ihr Herz zog sich zusammen und warf sich im nächsten Moment hart gegen ihren Brustkorb. Da zuckte glühender Schmerz durch ihren Oberkörper. Sie hatte unverändert Angst vor diesem Mann und trotzdem war er alles, was sie auf der Welt besaß. Der Gedanke, dass er sie hier in England bei Ajdin, vor dem sie sich grenzenlos fürchtete, zurückließ, ängstigte sie gewaltig. Daniel war der Einzige, der sie jemals beschützt hatte. Wenn er morgen aufbräche, gäbe es für sie keine Zuflucht mehr und sie wäre wieder der Willkür fremder Menschen ausgeliefert. Ihr Magen krampfte sich zusammen. Jede ihrer Zellen schrie lautlos nach Hilfe. Dieser Aufruhr vereinigte sich zu einem schrillen Kreischen, das wie ein Hornissenschwarm in ihren Ohren summte. Sie presste die Augen zu, als er die Tür öffnete. Wie so oft überlagerte die Vergangenheit die Gegenwart und Erinnerungsbilder zuckten durch ihren Kopf: Mahmuds Schritte. Ihr Puls raste, als wollte er ihre Blutbahnen aufreißen. Da wurde die Tür geschlossen. Leise schlich er zum Tisch und stellte eine Lampe ab. Ihr inneres Toben übertönte die Geräusche, die er machte, fast vollständig. Dennoch hörte sie, wie er sich entkleidete. Gleich packt er mich. Ihre Zähne klapperten und sie biss sie zusammen, um sich nicht zu verraten. Ich will weg!

[Buchvorstellung einmal anders] Das Lied der Engel von Junia Swan

 


 Buchvorstellung einmal anders

Heute ist ein komischer Tag 😊 Nach dem Autoreninterview drückt mir Junia ihren Kindle in die Hand und verlässt einfach das Zimmer. Da mir das schon öfter passiert ist in letzter Zeit, erahne ich, was da kommen wird.

Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das Buch der Autorin „Das Lied der Engel“, um schon ein bisschen hineinzulesen. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Jetzt ist er weg, dann interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«

Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben dem Autor am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Also, dann lege ich mal los. 😊


Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um mit mir zu reden.
Sehr gerne. Worte sind schließlich die Grundlage meiner Existenz. Genaugenommen rede ich den ganzen Tag, doch meistens antwortet mir niemand darauf.
Kannst du dich meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
Aber sicher. Junia hat sich, wie so oft, auch bei mir ein sehr trauriges Thema herausgepickt. Genaugenommen handelt es von Sklaverei und Menschenhandel, aber auch von tiefer Liebe und dem langen Weg in die Freiheit. Sie erzählt die Geschichte von Daniel Robinson, der eine junge Frau, Mila, aus den Händen ihrer Peiniger befreit, um sie zu ihrem Bruder nach England zu bringen. Nicht in seinen schlimmsten Träumen hat er sich Mila so zerbrochen und apathisch ausgemalt, wie sie es dann tatsächlich ist. Um ihr Sicherheit zu vermitteln, redet er mit ihr, obwohl sie nicht auf ihn reagiert und findet schließlich einen Zugang zu ihrem Herzen. Ich muss gestehen, ich habe mich in Daniel verliebt. Er ist wirklich ein wahrer Held, der die Hoffnung nie aufgibt. Jedes Mal, wenn ich die Geschichte neu erzähle, fiebere ich mit ihm mit.
In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da du ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten musst, kannst du uns vielleicht beantworten, ob es ihm leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Obwohl die Thematik sehr aufwühlend ist, geht Junia nicht zu tief in die Beschreibung der schrecklichen Erinnerungen, die Mila plagen, wofür ich sehr dankbar bin. Dafür schildert sie die Gefühle der Protagonisten umso anschaulicher und berührender. Ich glaube, ihr gefällt es, Szenen zu schreiben, in denen die tiefe Liebe zwischen den Protagonisten zum Ausdruck kommt. Ob es ihr leichter fällt, kann ich nicht sagen.
Hast du eine Lieblingsstelle, die du uns gerne vorstellen würdest?
Oh ja, aber sie würde zu viel verraten. Deswegen halte ich mich vage. Es ist jene Stelle, kurz nachdem Lou beim Wäscheaufhängen bemerkt, dass Daniel Schmerzen hat.
Weißt du wie viel Junia tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt?
Ich glaube, dass sie eine ähnliche Hoffnung wie Daniel teilt, nämlich, dass aus allem Schlimmen, das einem widerfährt, etwas Gutes entstehen kann. Dass es nichts gibt, das nicht durch Liebe zu einem großen Teil geheilt werden kann.
Um es kurz zu sagen: Es steckt definitiv viel von ihr zwischen den Zeilen des Romans. Wenn du sie also besser kennenlernen oder finden willst, musst du hinter den Worten und der Handlung suchen.
Wie würdest du oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller die Autorin beschreiben?
„Das Lied der Engel“: „Junias fiebriger Blick und die glühenden Tasten haben mich ein wenig in Sorge versetzt.“
Daniel: „Meinst du die ersten Tage, nachdem sie mit dem Schreiben begonnen hat?“
„DLdE“: „Ja, genau die.“
Daniel: „Ich kann tatsächlich verstehen, was du meinst. Tagelang, stundenlang hat sie sich mit mir durch die Handlung gekämpft. Ist neben mir auf dem Schiff gestanden, nachdem … das Schreckliche passiert ist. Hat mit mir geschrien und meinem Schmerz mit Worten Ausdruck verliehen. Wir haben beide nicht fassen können, was da passiert ist.“
Mila: „Ich war so dankbar für deine und ihre Reaktion. Sie hat mich nicht verurteilt und du hast die Hoffnung nicht aufgegeben.“
„DLdE“: Stimmt. Bis zum Schluss nicht. So weit ich das beurteilen kann, tickt sie in dem Zusammenhang ähnlich wie Daniel.“
Mila: „Aber trotzdem kommt sie an meinen Daniel nicht heran!“
„DLdE“ verdreht die Augen. „Natürlich nicht, da gibt es kaum jemanden!“
Daniel: „Ich bin froh darüber, dass wir Junia am Ende noch überreden konnten, weitere 100 DinA4-Seiten zu schreiben.“
„DLdE“: „Das kannst du laut sagen! Mehrere ihrer Lieblingsszenen sind erst beim zweiten Durchlauf entstanden.“
Daniel: „Kein Wunder. Ich glaube, sie hat sich so sehr nach einem Happy End gesehnt, dass sie dort so schnell wie möglich hinkommen wollte.“
Mila: „Denkst du, dass sie ungeduldig ist?“
Daniel: „Etwas.“
„DLdE“: „Sehr! Es kann ihr nicht schnell genug gehen. Sie hat sich die Haare gerauft, als sich dir Korrekturen so in die Länge gezogen haben.“
Mila: „Hat sie das wirklich? Ich finde sie sonst recht entspannt.“
Daniel: „Nein, natürlich hat sie ihre Frisur nicht angetastet.“
„DLdE“: „Dir gegenüber, Mila, war sie sehr vorsichtig mit dem Zeigen ihrer künstlerischen Befindlichkeiten. Außerdem hast du ja lange kaum etwas von der Handlung mitbekommen.“
Mila (zuckt entschuldigend mit den Achseln): „Aber als ich dann mehr mit ihr zu tun hatte, bin ich draufgekommen, dass sie sehr viel lacht.“
Daniel: „Das stimmt.“
Mila: „Ich meine, sehr, sehr viel.“
„DLdE“: „Ja, du hast recht. Vermutlich lacht sie sich in den Schlaf.“
Mila: „Geht das denn?“
„DLdE“: Müsste man sie fragen. Was könnte man sonst noch über sie sagen?
Daniel: „Vielleicht, dass Ungerechtigkeit sie fürchterlich aufregt und sie Grausamkeit nicht ertragen kann.“
Mila: „Das denke ich auch.“
„DLdE“: „Sie kann auch überhaupt nicht oberflächlich bleiben. Ich habe mal beobachtet, wie sie versucht, Smalltalk zu treiben. Das hältst du nicht aus! Sofort packt sie irgendein heißes Eisen an.“
Mila: „Und lächelt dabei, als könnte sie kein Wässerchen trüben.“
Daniel: „Obwohl sie ziemlich zielsicher dabei ist, einen Finger in die Wunde ihres Gegenübers zu legen. Zum Glück hält sie sich zurück.“
„DLdE“: „Und streicht manche Sätze.“
Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?
Zu Beginn habe ich einen anderen Titel gehabt, aber der war zu negativ. Ich konnte Junia sehr leicht dazu überreden, ihn zu ändern. „Das Lied der Engel“ war meine Idee. Mila war auch ein wenig daran beteiligt.
Bist du zu 100% zufrieden mit deinem Cover/Outfit oder würdest du nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Ich finde, das Cover passt zum Inhalt. Ich befasse mich immerhin mit einem sehr düsteren, traurigen Thema, deshalb bin ich eher dunkel gehalten. Doch die Hoffnung blitzt durch das helle Kleid und den strahlenden Stern auf. Momentan würde ich nichts ändern und bin sehr zufrieden. Das heißt aber nicht, dass es für immer so bleibt. Junia bessert immer wieder mal gerne nach.
Zum Abschluss würde mich noch dein Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
„Seit dem Moment, als du mich als deinen Ehemann akzeptiertest, gibt es keine Schuld mehr zwischen uns. Denn alles, was ich habe und dir gebe, gehört dir. Meine Zeit, meine Gedanken, mein Besitz, meine Geborgenheit, mein Schutz, meine Stärke. Alles ist mein freiwilliges Geschenk an dich.“
Nun betritt die Autorin wieder das Zimmer und blickt mich ungläubig an. Scheinbar ist es selbst in Autorenkreisen nicht üblich, dass das Buch antwortet. Leise flüstere ich dem Buch noch zu: »Danke für das Gespräch, es hat mir großen Spaß gemacht.«
Dann wende ich mich der Autorin zu. »Alle meine Fragen sind beantwortet, ich danke dir für den sehr interessanten Tag bei dir.«
Junia: „Mein Buch sieht sehr zufrieden aus, ich nehme an, ihr habt eine gute Zeit gehabt! Auch ich danke für die Möglichkeit bei dir zu Gast sein zu dürfen, obwohl du nicht so viel mit mir gesprochen hast. Aber das holen wir nach, oder? Vielleicht willst du mich ja mal bei meiner nächsten Launchparty per Liveschaltung oder in anderer Form besuchen? Das würde mich sehr freuen!“

[Autoreninterview] Junia Swan

 Autoreninterview

Junia Swan


Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Oh, das ist schwerer als gedacht. Ehrlicherweise schreibe ich lieber Romane, als mich vorzustellen. 😉 Aber ich tue dir gerne den Gefallen: Ich bin seit 23 Jahren mit dem gleichen Mann verheiratet, Mutter von drei Kindern und Besitzerin einer süßen Dackeldame, die sich momentan allerdings mehr wie ein Wildschwein verhält und den Garten umgräbt. Ich lebe in der Nähe von Salzburg in einer Kleinstadt mit italienischem Flair und habe das gewaltige Tennengebirge fast direkt vor der Nase. Meine Zeit teile ich auf zwischen meiner Familie, dem Schreiben und der wundervollen Arbeit, Menschen dabei zu helfen, ihre Berufung zu finden und darin zu leben.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich habe immer schon geschrieben – es fühlt sich an, als wäre das Schreiben zu mir gekommen. Zuerst waren es Gedichte, dann Kurzgeschichten. Mit 16 habe ich mich an meinen ersten Roman gewagt.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Meine Liebesromane befassen sich mit unterschiedlichen Themen. Einfache Lösungen, stereotype Charaktere langweilen mich, deshalb geht es bei mir teilweise turbulent zu. Es ist mir wichtig herauszuarbeiten, dass es für jedes Problem eine Lösung gibt und dass es für einen Neubeginn nie zu spät ist.
Ich habe mittlerweile über 30 Bücher geschrieben, sie hier aufzuzählen würde den Rahmen sprengen. Aber ihr findet die meisten davon auf meiner Homepage.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ja. Immer. Nach dem Buch ist vor dem Buch.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Schreiben, Stand-Up-Paddeln, über Gott und die Welt nachdenken, Gemeinschaft mit Freunden haben
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautor, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Mit Hilary Mantel verbringe ich sogar mehrere Stunden – sie schreibt sehr dicke Wälzer. Außerdem lese ich gerne Romane von Martin Suter und Andreas Eschbach. Mein Lieblingsbuch ist allerdings die Bibel – es gibt kein Buch, das es mit ihr aufnehmen könnte, keines das so alt und trotzdem in der heutigen Zeit so relevant ist.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Am liebsten schreibe ich im Sonnenschein auf der Terrasse, den Laptop auf dem Schoß und das Plätschern unseres kleinen Fischteichs im Ohr. Im Winter lungere ich auf dem Sofa im Wohnzimmer vor dem Kamin herum. Ich habe auch einen Schreibtisch hinter einem Bücherregal, das das Wohnzimmer von meinem Arbeitszimmer abtrennt. Dort ist es zwar ergonomischer aber nicht so gemütlich.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Ich bin kein Frühaufsteher, deswegen beginnt mein Tag eher gemütlich. Mein Mann kümmert sich um unsere achtjährige Tochter, sodass ich etwas länger schlafen kann. Nach der Morgenhygiene lese ich in der Bibel, um danach zu frühstücken, oder umgekehrt. Auf diese Weise gestärkt, starte ich den Computer, werfe einen Blick auf mein Smartphone, beantworte anfällige E-Mails oder Nachrichten. Dann kommt der Haushalt dran, oder ich schreibe / korrigiere – je nach Wochentag. Zweimal in der Woche bin ich fürs Homeschooling unserer Tochter verantwortlich. Oft treffe ich im Laufe des Tages Freunde oder muss diversen Erledigungen nachgehen. Bei mir ist immer alles in Bewegung, kein Tag gleicht dem anderen.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Am liebsten schreibe ich Liebesromane mit Tiefgang, da wahre Liebe selten und überaus kostbar ist. Ich lese gerne Romane, die mich herausfordern und zum Nachdenken bringen. Dabei bewege ich mich nicht in einem speziellen Genre, sondern lese Querbeet.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
„Wie man mit den Verwundungen, die einen im Laufe des Lebens ereilen, umgeht, ist erheblich entscheidender, als die Umstände, die dafür verantwortlich sind. Denn der Umgang damit entpuppt sich als Antwort auf die Frage nach der Zukunft.“ (Das Zitat stammt, etwas abgewandelt, aus „Das Lied der Engel“.)
„Niemand liebt mehr als einer, der sein Leben für die Freunde hingibt.“ (Die Bibel) Nach dieser Art der selbstlosen Liebe strebe ich und versuche aus ihr heraus in meinem Alltag zu reagieren und zu handeln.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Ja, Italien. Ich liebe die Häuser, das Meer, die Sonne, die Menschen. Aber auch meine Heimat Österreich, in der ich sehr gerne lebe.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Ich finde ernstgemeinte und respektvoll vorgebrachte Kritik sehr wichtig. Wenn ich spüre, dass mein Gegenüber ehrlich mit mir umgeht, nehme ich sie gerne an. Kritik, die aus Neid oder Missgunst vorgebracht wird, verletzt mich. Aber ich lerne immer besser, damit umzugehen.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Weil ich aus Freude schreibe und nicht unter Druck und ich außerdem gerne die Rechte an meinen Werken behalte. Allerdings durfte ich auch schon Erfahrungen mit dem DP Verlag sammeln, der mich, mit der Frage, ob ich eines meiner Bücher bei ihnen veröffentlichen möchte, angeschrieben hat. Ich bin Immer offen für neue Erfahrungen, deshalb ist „Die venezianische Schwester“ dann in diesem Verlagshaus erschienen.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Ja. Ich möchte einer jeden von euch sagen, dass ihr wertvoll seid. Schmeißt euch nicht irgendeinem Typen vor die Füße, sondern wartet auf den Mann, der euch schätzt und sorgsam mit eurem Herzen umgeht. Der Richtige wird euch respektvoll behandeln und mehr in euch sehen, als das Abenteuer für eine Nacht. Eine jede von euch ist kostbar – vergesst das nicht!

Mittwoch, 23. Juni 2021

[Buchvorstellung einmal anders] Schrank mit Ausblick von Irvin L. Kendall

  


Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit dem Autor Irvin L. Kendall, um mit ihm über sein Buch „Schrank mit Ausblick“ zu sprechen.

Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um für dein Buch zu antworten.
Ich freue mich, hier zu sein. 😊
Kannst du uns dein Buch in möglichst wenig Sätzen beschreiben?
„Schrank mit Ausblick“ hat zwei Handlungsstränge – zum einen geht es um den Mord an Deans Großmutter und wie sich das auf seine Familie auswirkt, zum anderen um seine Liebhaber -, die in der Rahmenhandlung des „Schranks“ stattfinden.
Für die, die sich damit nicht so auskennen – „im Schrank sein“ bedeutet in der LGBT*-Community, dass man die sexuelle Orientierung nicht offen lebt. Dean und Jayleen haben dafür einen außergewöhnlichen Weg gefunden und sich durch ihre Ehe auch noch einige Vorteile verschafft. Durch den Mord werden diese Vorteile plötzlich zu einem Motiv …
Außerdem stehen die Schranktüren weiter offen, und einige von Deans Liebhabern melden Ansprüche an. Somit ist es in erster Linie ein Entwicklungsroman, Coming of Age-ähnlich, wenn auch mit älteren Protagonisten.
Deine Charaktere erleben ja so einiges. Fällt es dir leichter sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Ich mag Konflikte am liebsten. Sowohl das eine Extrem, dass alles schön und glücklich ist, als auch, dass alles schwierig und dunkel ist, wird schnell langweilig. Ein Konflikt ist irgendwas dazwischen. In Deans Fall wird er aus der Sicherheit seines sehr bequemen, luxuriösen „Schranks“ gerissen, und das war es, was ich reizvoll fand.
Hast du eine Lieblingsstelle, die du uns gerne vorstellen würdest?
Da gibt es natürlich einige. Ich wähle mal eine, in der das Dilemma mit den drei Liebhabern so richtig zum Tragen kommt.
Ich war mit meinem abendlichen Plänen bis zum Dinner gekommen, das ich mit Jayleen auf der hinteren Veranda eingenommen hatte. Die Dating-App wurde mir durch ein Klingeln an der Haustür vermiest.
Neuerdings handelte es sich dabei immer um irgendein Problem. Mein heutiges war Mason.
„Ich dachte, ich überrasche dich.“ Er lächelte strahlend und zauberte einen Strauß Rosen hinter seinem Rücken hervor.
„Oh!“
Die romantische Seite lugte verwirrt aus ihrem Versteck hervor. Die devote schlug einen Purzelbaum und legte sich mit gespreizten Beinen Mason zu Füßen. Nur die dominante fragte, was der Kack sollte.
Fuck! Wieso musste gerade alles ein einziges Chaos sein, bei dem es mir unmöglich schien, meine Gedanken und Gefühle zu ordnen?
„Das ist … nett von dir“, stotterte ich. „Ich hole besser eine Vase. Geh doch schon mal rüber.“ Ich gestikulierte in Richtung des rechten Turms.
Mit dem Strauß Rosen im Arm huschte ich in die Küche, wo Jayleen das Geschirr wegräumte.
„Das ging aber schnell mit dem Praktikanten“, bemerkte sie. „Beim Essen noch von ihm geschwärmt und – zack – kommt er mit Blumen vorbei.“
„Es ist Mason“, erklärte ich. Wer würde mir sonst auch Rosen schenken? Dunkelrote, die betörend dufteten. Ich schnupperte an einem der zarten Blütenkelche und strich sacht darüber. Es war schon eine sehr … romantische Geste. Aber … „Ich muss wohl mal ein bisschen aufräumen und etwas Ordnung in mein Leben bringen.“
„Ja, wenn Corey auch noch auftaucht und Ansprüche anmeldet, wird es echt voll.“ Jayleen grinste frech.
Corey. Seitdem ich ihn am Montag während der „Totenwache“ abgewimmelt hatte, hatte er mich noch einmal angerufen und mir drei Textnachrichten geschrieben. Ich hatte ihn weggedrückt und ihm nicht geantwortet, dennoch fühlte ich mich verfolgt.
Was in gewisser Weise auch auf Mason zutraf. Wieso kam er unangekündigt vorbei?
Schicksalsergeben ordnete ich die Rosen in einer Kristallvase an und machte mich dann auf den Weg in den rechten Turm.
Da ich Mason unten nicht antraf, ging ich weiter hinauf ins Schlafzimmer und stockte im Schritt, sobald mein Blick auf das Bett fiel.
Heiliger Strohsack! Nelly hing sabbernd in den Seilen. Meine devote Seite war die unzuverlässigste, wenn es um Mason ging. Erst recht, wenn dieser Gott nackt auf meinem Bett lag und sich in den dunkelblauen Satinlaken räkelte.
Wie viel echter Irvin steckt in dem Buch oder auch in dem ein oder anderen Charakter?
Der eine oder andere Charakterzug fließt immer ein, doch im Fall von „Schrank mit Ausblick“ haben die Figuren relativ wenig mit mir zu tun. Ich hatte gewisse Vorbilder im Kopf, die ich geformt und denen ich dann Raum gelassen habe, sich so zu entwickeln, wie sie wollten. Dadurch haben sie sich eher von mir entfernt.
Wie würden dich deine Charaktere beschreiben?
In diesem Fall würden sie mich wohl als großzügig beschreiben, weil ich sie so habe werden lassen, wie sie gern sein wollten. Ich bin sonst recht pedantisch und oft auch etwas zu kühl, aber abseits des Krimiplots habe ich die Zügel lockergelassen. So ist die Sache mit den Liebhabern ganz anders geraten als sie mal angedacht war.
Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert?
Ich tue mich oft sehr schwer mit dem Titel, aber in diesem Fall kam er recht früh im Schreibprozess auf und blieb dann auch. Er passt einfach gut.
Bist du zu 100% zufrieden mit dem Cover oder würdest du nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Das Cover war sehr viel schwieriger als der Titel. Was macht man zu einem „Schrank mit Ausblick“? Noch dazu, wenn der „Schrank“ nicht wörtlich gemeint ist? Haut man da echt einen Schrank aufs Cover? Meine Coverdesignerin und ich haben daher nach einem Symbol gesucht und fanden dieses Hochzeitsbild, auf dem sich das Paar eher zögerlich, zweifelnd festhält, passend. Ich habe dennoch lange überlegt, ob es eine gute Wahl ist, denn für Gay Romance ist das ungewöhnlich, und so mancher, der keine GR liest, könnte es für einen Heteroroman halten. Andererseits geht es auch viel um diese Ehe und um die Definition von „Ehe“ an sich. Muss sie immer so aussehen, wie die meisten Leute sich das vorstellen? Insofern denke ich schon, dass das Cover sehr gut zur Geschichte passt.
Zum Abschluss würde mich noch dein Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
„Ich bin für dich einfach ein Mensch. Eine eigenständige Person mit eigenen Vorstellungen und einer eigenen Sexualität, die trotz der Bindung unabhängig von dir existiert.“
Danke für das Gespräch.
Ich danke ebenfalls. 😊

Montag, 21. Juni 2021

[Buchvorstellung einmal anders] Mondblumenfeuer von Lilyana Ravenheart

  


Buchvorstellung einmal anders

Heute ist ein komischer Tag 😊 Ich warte seit einer Ewigkeit auf die Autorin Lilyana Ravenheart, aber sie kommt nicht. Ich setze mich in dem Park auf eine Bank und sehe einen Kindle dort liegen. Da ich von Natur aus, ein neugieriger Mensch bin, nehme ich ihn zu Hand.

Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das darauf enthaltene Buch. Es ist genau das um das es heute gehen soll. „Mondblumenfeuer“ von Lilyana Ravenheart. Ich beginne ein wenig darin zu schmökern. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Hast du denn überhaupt keine Fragen? Sie wird nicht kommen. Interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«

Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben der Autorin am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Also, dann lege ich mal los. 😊

Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um mit mir zu reden.
Hallo, ich freue mich total, dass ich mitmachen darf!
Kannst du dich meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
Aber na klar! Ich erzähle den Lesern die Geschichte von Hades und Persephone. Die beiden hatten es wirklich nicht leicht und jetzt müssen sie sich neuen Herausforderungen stellen. Zeus möchte, dass die zwei die Rebellen ausspionieren. Nur leider sind Hades und Persephone ein getrenntes Paar und sie hat eigentlich keinerlei Interesse daran, zu ihrem Ex zurückzukehren.
In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da du ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten musst, kannst du uns vielleicht beantworten, ob es ihr leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Natürlich fällt es ihr leichter, die Protas durch leichte Zeiten zu schicken. Leider müssen auch die Protas auch mal durch schlechte Zeiten gehen, das ist ganz normal. Aber da leidet Lilyana immer richtig mit und freut sich dann umso mehr, wenn die Protas wieder schöne Zeiten durchleben dürfen.
Hast du eine Lieblingsstelle, die du uns gerne vorstellen würdest?
Am liebsten mag ich die romantischen Stellen. Z.B. wo Hades sich in Persephone verliebt oder wie er versucht, sie zurück zu gewinnen. Zu viel möchte ich da aber auch nicht verraten, sonst nehme ich ja die ganze Spannung weg 😉
Weißt du wie viel Lilyana tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt?
Tatsächlich steckt gar nicht soo viel Lilyana in den Charakteren. Das liegt aber daran, dass es sehr aufgeteilt ist. In jedem steckt ein kleiner Teil Lilyana und wenn man das dann zusammen nimmt, steckt in allem zusammen doch ein großer Teil Lilyana. Ich denke, am meisten Lilyana steckt aber in Bastet. Beide sind total vernarrt in Katzen und verwöhnen diese am liebsten den ganzen Tag :D

Wie würdest du oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller die Autorin beschreiben?
Also die Antagonisten sind definitiv zu lieb! Da bin ich froh, dass Lilyana eine Lektorin hat, die ihr immer wieder rot anstreicht, dass der Antagonist böser sein muss! Aber Lilyana ist einfach ein viel zu lieber Mensch. Das merkt man ihren Charakteren eben auch an, es fällt ihr schwer, böse Charaktere zu erstellen, aber sie macht das immer besser 😉
Die Nebendarsteller finde ich ganz gut gelungen, einige stehlen den Hauptfiguren ja sogar die Show! Ich meine… Cupcake? Der wird in den Rezensionen fast häufiger erwähnt als die eigentlichen Charaktere. Und auch die anderen wie Anubis oder Izanami erfreuen sich großer Beliebtheit dank ihrer einzigartigen Charaktereigenschaften.
Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?
Der Titel stand schon vor dem Schreiben fest. Lilyana hat wie bei den Vorgängern geschaut, welche Blume zu dem Pairing im Buch passt und dann, was noch passen würde. So kamen wir dann zu Mondblumenfeuer. Leider wird der Titel aber oft mit Band 1 Mohnblütenträume verwechselt.
Bist du zu 100% zufrieden mit deinem Cover / Outfit oder würdest du nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Nein, ich finde das Cover richtig toll! Es stellt die Stimmung sehr gut dar und zeigt, worum es geht, auch wenn viele den Granatapfel nicht zuordnen können. Aber das wird ja nochmal erklärt, wenn man die Geschichte liest.
Zum Abschluss würde mich noch dein Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
Hm, schwer…
Mir fällt da ein Zitat ein. Es ist zwar nicht mein Lieblingszitat, aber meiner Meinung nach wichtig, weil es nicht nur im Buch zählt.
„Ein Herrscher zu sein bedeutet nicht, dass man die Regeln brechen darf!“
Die Leute, die an mir vorbeigehen, sehen mich schon komisch an, deshalb höre ich auf zu reden und lächle den Personen einfach zu. Aber ich lasse es mir nicht nehmen, noch einmal kurz zum Buch »Danke, für deine Geduld und Antworten« zuzuflüstern.
Sehr gerne 😉
Dann vertiefe ich mich wieder in das Buch.

Samstag, 12. Juni 2021

[Schnipseltime] Meeresrufen von Linnea Bennett

 




Amphitrite.

Diesen Namen hatten ihr ihre Eltern gegeben, zu denen sie eine tiefe Liebe empfand. Eine Liebe, von der sie sicher war, dass keine andere sie übertreffen würde. Sie hatte sich geschworen, keinen Mann in ihr Herz zu lassen. Der Gedanke an eine Heirat widerstrebte ihr zutiefst, denn wie sollte sie einen Gatten mehr lieben, als sie ihre Familie liebte?

All die Schwestern und ihre Eltern, mit denen sie die meiste ihrer Zeit verbrachte - wenn sie nicht gerade am Meer stand und den Blick in die Ferne gerichtet hatte. Langsam ging sie weiter, spürte das Wasser an ihren Waden. Das helle Kleid trieb an der Wasseroberfläche, doch es kümmerte Amphitrite nicht.

Ebenso wenig wie sie die Kälte des Meeres störte. Sie spürte sie nicht, begrüßte das Wasser wie einen alten Freund. Wasser war ihr Lebenselixier. Amphitrite beschleunigte ihren Schritt. Steil ging der Sandstrand hinab ins Meer, sie drückte das Kleid nach unten, denn noch immer trieb es an der Oberfläche des Wassers.

»Wieso ziehst du es denn nicht aus?«

[Buchvorstellung einmal anders] Meeresrufen - Der Fluch der Eris von Linnea Bennett

 



Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Marea, Eris und Hyas aus „Meeresrufen – Der Fluch der Eris“, um mit ihnen über das Buch und ihre Autorin zu sprechen.

Danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um für das Buch zu antworten.
Marea: Danke, dass wir hier sein dürfen. Ich hoffe, wir können allen Fragen gerecht werden.
Könntet ihr euch meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
Marea: Sehr gerne! Ich heiße Marea und bin eine junge Studentin aus England. Eigentlich wollte ich nur einen ruhigen Urlaub verbringen, doch irgendwie kommt immer alles anders, als man denkt.
Hyas: Ich heiße Hyas und ich lebe in Athen. Marea und ich kennen uns über ihren Bruder, ich habe ihn während eines Auslandssemesters kennengelernt. Wir sind gute Freunde.
Eris: Mich sollte man kennen, ich bin Eris, die griechische Göttin der Zwietracht und bin der Meinung, dass mir in der Vergangenheit oft Unrecht widerfahren wurde.
Beschreibt uns bitte das Buch in maximal 5 Sätzen.
Marea: Das Buch beschreibt meine Geschichte und erzählt, wie ich während eines Griechenlandurlaubs in die Welt der Mythologie stolpere, ohne es zu wollen oder auch zu erahnen. Dieser Mann, der ständig dort auftaucht, wo ich bin, macht mir ganz schön zu schaffen. Was er in mir sieht, wüsste ich gern.
Eris: Man darf nicht vergessen, dass in diesem Buch auch ein Fluch behandelt wird, der mir zugesprochen wird.
Glaubt ihr, macht es der Autorin Spaß euch in so manche schwierige Situation zu stoßen?
Hyas: Das glaube ich sehr wohl. Wir haben es nicht immer leicht mit ihr und manchmal lässt sie uns auch ordentlich leiden.
Marea: Oder sie blamiert uns.
Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch?
Marea: Meine Lieblingsstelle ist der Spaziergang mit Narius am Strand. Auch wenn ich mich fragte, wie er einfach so aus dem Meer auftauchen konnte.
Hyas: Ich mochte die Szenen besonders gern, in denen ich Marea und ihrer Freundin die Stadt näher gebracht habe.
Eris: Meine Lieblingsszene? Das ist einfach! Jene Stelle, in der ich den Stein ins Rollen gebracht und ein paar dumme Frauen ausgetrickst habe!
Was glaubt ihr, wie viel von eurer Autorin steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?
Marea: Ich glaube, dass die Autorin uns kleine Eigenschaften von sich mitgegeben hat.
Wie würdet ihr eure Autorin beschreiben?
Hyas: Ein wenig sadistisch ist sie vielleicht schon veranlagt, denn sonst wären wir nicht so oft in Schwierigkeiten geraten.
Eris: Sei nicht so, ich bin der Meinung, dass ihr schon bekommen habt, was ihr verdientet.
Wisst ihr wie es zum Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Oder hattet ihr vielleicht sogar Mitspracherecht?
Marea: Ja, der Titel stand bereits von Anfang an fest. Nur der Reihentitel "Der Fluch der Eris", an dem hat die Autorin lange überlegt.
Eris: Warum erschließt sich mir jedoch nicht. Ein Titel mit meinem Namen kann nicht übertroffen werden.
Hyas: Tatsächlich hatte die Autorin aber anstatt "Meeresrufen" auch Alternativen in Erwägung gezogen. Doch es ist bei "Meeresrufen" geblieben.
Gefällt euch das Cover zu 100% oder hättet ihr noch einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Marea: Ich finde das Cover perfekt! Es zeigt das Meer, ein wenig des Strandes und auch das rote Kleid kommt mir bekannt vor.
Hyas: Ich hätte kein anderes wählen können.
Eris: Ich muss zugeben, dass es mir auch gefällt.
Was ist euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch?
Marea: Mein Lieblingszitat ist: »Poseidon. Du musst auf dein Herz hören. Wir können dir nicht helfen, wenn du dir die Steine selbst in den Weg legst.«
Hyas: Meines ist: »Das glaube ich dir nicht, jede Frau wünscht sich doch einen starken Mann an ihrer Seite. Und ich bin einer der stärksten Männer, denen du je begegnen wirst. Du wirst niemanden finden, der besser ist, als ich es bin.«
Eris: Mein Lieblingszitat ist: »Ich habe euch nicht betrogen. Eure Männer werden lernen, dass sie ihre Laster ablegen müssen.« Der Meinung bin ich übrigens noch immer.
Danke für das Gespräch
Marea: Danke, es war toll, mit dir zu sprechen!
Hyas: Dem stimme ich zu!
Eris: Ja, es war wirklich interessant. Wir danken dir!

[Autoreninterview] Linnea Bennett

 Autoreninterview

Linnea Bennett


Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Sehr gern, danke! Mein Name ist Linnea Bennett und ich bin eine junge Fantasyautorin aus Wien. Magische Welten und romantische Geschichten haben es mir angetan, weshalb ich beides in meinen Romanen verbinde.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich habe schon immer geschrieben, wie wohl auch viele meiner Kollegen. In der Grundschule waren es sehr knappe Kurzgeschichten, die einen Umfang von etwa 1-2 Seiten hatten. Je älter ich wurde, desto länger wurden die Geschichten und während meiner Teenagerzeit habe ich mich an Fanfictions versucht – daraus ist dann das Bücherschreiben geworden.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Von mir sind bisher zwei eigenständige Werke erschienen, die Dilogie "Ruf der Magie" und eine Kurzgeschichte in "Die Märchenwaldchronik" der Mondfüchse, worin ich das Märchen "Hänsel und Gretel" neu interpretiert habe. In Band 1 meiner Dilogie "Dämonenblut" findet Aurora heraus, dass sie kein normales Mädchen ist und einen Hang zur Magie hat. Alles beginnt damit, dass sie eines nachts einen geheimnisvollen jungen Mann im Wald trifft und ein Ritual beobachtet, das sie nicht sehen sollte. In diesem Buch muss Aurora lernen, dass nichts so ist wie es scheint und dass manche Entscheidungen schwerwiegende Folgen mit sich ziehen. Band 2 "Dämonenfeuer" knüpft direkt an Band 1 und beendet Auroras Geschichte.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ja, ich arbeite derzeit parallel an zwei Werken, die noch für 2021 geplant sind.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Ich verbringe sehr gern Zeit mit meinen Freunden und meiner Familie oder lese.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Ja, die habe ich! Ich lese sehr gern die Bücher von Kresley Cole und Nalini Singh, mit den Büchern der Autorinnen habe ich bereits viele Stunden verbracht.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Mein Schreibplatz ist teilweise chaotisch und teilweise sehr ordentlich – das variiert sehr stark. Doch im Grunde befindet sich mein Laptop in meinem Büro. Oftmals bin ich umgeben von Büchern, Lesezeichen und Postkarten. Und natürlich Notizen. Notizen habe ich hier unzählige liegen.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Ein ganz normaler Tag beginnt bei mir frühmorgens. Nachdem ich einigermaßen wach bin, was leider immer ein wenig dauern kann, gehe ich meinem Brotjob nach. Ist dieser getan, mache ich ein wenig Hausarbeit und dann schreibe ich – das gelingt an manchen Tagen besser als an anderen. Doch ich versuche immer zumindest ein paar Sätze weiterzukommen. 😊
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Bei beiden Dingen habe ich dasselbe Lieblingsgenre: Fantasy, vor allem Romantasy. Ich liebe es in neue Welten abzutauchen und dabei darf die eine oder andere Liebesgeschichte nicht fehlen.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Ein Lieblingszitat, nach dem ich handle habe ich nicht, doch folgendes Zitat aus "Meeresrufen" beschreibt meine Arbeit am besten: "Du musst auf dein Herz hören."
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Ich habe eine Vorliebe für die skandinavischen Länder, doch woher diese kommt, weiß ich leider nicht. Doch die Sprachen und alten Kulturen faszinieren mich.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Ich würde schon behaupten, dass ich ein kritikfähiger Mensch bin. Kritik nehme ich mir grundsätzlich sehr zu Herzen und versuche aus ihr zu lernen.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Ich fand es von Anfang an spannend, alles selbst in die Hand zu nehmen und bei jedem Arbeitsschritt mitentscheiden zu können.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Ja, das habe ich tatsächlich: Lebt euer Leben so wie es euch gefällt, denn ihr habt nur das eine. Wichtig ist es, mit sich selbst zufrieden zu sein und nicht, dass die Welt mit euch zufrieden ist.

Donnerstag, 10. Juni 2021

[Schnipseltime] Kong-Fu Mama von Petra Liebkind

 


 
… Damit warf sie sich die Sporttasche über die Schulter, lief hinaus – und prallte direkt gegen eine breite Männerbrust.

»Uff!«, stieß sie im Zurücktaumeln aus. Fast hätte sie das Gleichgewicht verloren, aber im nächsten Moment hielten sie zwei Arme wie Stahlgreifer fest. Marlene blickte auf – direkt in ein Paar dunkler Mandelaugen.

Ein Mann, du liebe Zeit, und was für einer! Eine sensationelle Kraft ging von ihm aus. Er war einen halben Kopf größer als sie und roch besser als alles, was sie jemals in ihrem Leben an Männerdüften wahrgenommen hatte. Das musste Sandelholz sein zusammen mit einem Hauch Vanille. Kurz geschorenes Haar wie ein Mönch. Eindeutig Chinese. Warm- herziger Katzenblick. Wäre nicht die rechte Augenbraue von einer Narbe zweigeteilt gewesen, sie hätte ihn für den friedfertigsten Menschen der Welt gehalten.

Marlenes Gedanken stoben wilder auseinander als eine aufgeschreckte Hühnerschar, die sich die Neuigkeiten über den neuen Hahn im Stall berichten musste. »Entschuldigung«, sagte der vermeintliche Hahn ruhig und lächelte dabei fast unmerklich, »ich dachte, alle Damen sind draußen.« Gleichzeitig ließ er ihre Arme los und trat einen Schritt zurück.

»Ich heiße Marlene«, erwiderte sie und verscheuchte die inneren Hühner, die lautstark gegen die Distanz zum Hahn protestierten. »Ich komme zum Probetraining.«

»Freut mich sehr, Marlene.«

Sein Akzent ging in der fast perfekten Aussprache der Worte beinahe verloren, obschon Marlene die Anstrengung dahinter bemerkte. Höflich neigte er den Kopf und ließ sie dabei nicht aus den Augen. Marlene kam es vor, als würde er ihr Gesicht und ganz besonders ihren Hals aufmerksam mustern. »Ich bin Liwei, der Shifu dieser Schule.«

Marlene konnte den Blick nicht von ihm abwenden. Liweis Gesichtszüge waren exotisch und fein geschnitten, hohe Wangenknochen, goldene Haut. Gut – das mit der goldenen Haut war eine Spur übertrieben, aber hier in diesem Zwielicht wirkte sein Gesicht überirdisch, und Marlene konnte sich nicht satt sehen. »Wir sollten anfangen«, sagte Liwei und ließ ihr den Vortritt.

Marlene nickte und fühlte sich auf einmal äußerst motiviert, ihr Bestes zu geben. …

[Buchvorstellung einmal anders] Kong-Fu Mama von Petra Liebkind

 



Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit der Autorin Petra Liebkind, um mit ihr über ihr Buch „Kung-Fu Mama“ zu sprechen.

Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um für dein Buch zu antworten.
Danke Claudia, dass Du einen so spannenden Bücherblog schreibst und meine „Kung-Fu-Mama“ liest!
Kannst du uns dein Buch in möglichst wenig Sätzen beschreiben?
Die amüsante Geschichte rund um Marlene Stern und ihrem kleinen Buben Steffi zeigt wie stark Alleinerziehende sein müssen: der Ex-Partner nervt und die Lehrerin meint, sie dürfe sich in die Kindererziehung einmischen. Natürlich ist auch das Geld knapp, der Job öde und als wäre das nicht genug, fühlt sich Marlene schrecklich einsam. Aber manchmal werden Märchen war – man muss bloß die kleinen Wunder im Alltag zulassen! Und schon kribbeln Schmetterlinge im Bauch und man findet sich mitten im tollsten Ballsaal der Welt wieder. :)
Deine Charaktere erleben ja so einiges. Fällt es dir leichter sie durch einfache, schöne, lustige oder schwierige, düstere, traurige Zeiten und Situationen zu führen?
Natürlich durchlebe ich alle Höhen und Tiefen gemeinsam mit meinen Figuren. Ich fühle mit Marlene, mit Steffi, Charly und Liwei in gleicher Weise. Das ist ja gerade das Faszinierende am Schreiben! Du liebst die Guten und die weniger Guten, weil du ihre verstecktesten Geheimnisse kennst und weißt, warum sie so geworden sind.
Hast du eine Lieblingsstelle, die du uns gerne vorstellen würdest?
Eine komische Stelle aus dem Kung-Fu-Training vielleicht? Marlene ist hier beim Stretching gemeinsam mit Liwei, dem chinesischen Trainer – sie soll mit den Fingerspitzen zu den gegrätschten Beinen wippen. Liwei zieht an ihrem Arm…
»Locker atmen.« Liwei sprach leise und erhöhte den Zug. Das sagte sich einfach.
Das Wort »locker« traute sie sich nicht mal denken. Nie wieder Brokkoli vor dem Training! Dies könnte der peinlichste Tag ihres Lebens werden, und da gab es wahrlich mächtig Konkurrenz. Mochte dieser Chinese vielleicht ein beinharter Shaolin sein, aber der Brokkoli würde sogar ihn umwerfen. Stur starrte sie in die dunklen Mandelaugen, ein Duell auf Leben und Tod – von ihrer Seite jedenfalls. Liwei schien nicht den geringsten Verdacht zu hegen, in welcher Gefahr er schwebte. Je länger sie starrte, desto mehr mochte sie dieses Gesicht. …
Wie viel echte Petra steckt in dem Buch oder auch in dem ein oder anderen Charakter?
Wir können nicht schreiben, ohne uns zu verraten. Natürlich sind die Figuren und die Handlung erfunden, aber was wir erfinden, sagt doch etwas über uns aus, richtig? :)
Wie würden dich deine Charaktere beschreiben?
Marlene, Charly und Liwei sind sich endlich einig. Nach einem High Five verkündet Marlene: »Petra, du gibst einfach niemals auf! Du hast unbeirrt an „Kung Fu Mama“ geglaubt, wolltest einen tollen Verlag und sieh uns jetzt an – wir sind im PIPER-Verlag erschienen!«
Sie werfen mit Konfetti um sich. Ich atme das Zeug beim Lachen ein und ersticke beinahe! Liwei umschlingt mich im Heimlich-Griff und rettet mein Leben. Hach, er duftet so gut - das könnt ihr Euch nicht vorstellen! :)
Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert?
Das wirst du jetzt nicht glauben – aber vor 8 Jahren hatte ich bereits diesen Titel im Kopf und die Geschichte hat sich allmählich daraus entwickelt.
Bist du zu 100% zufrieden mit dem Cover oder würdest du nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Das Cover ist perfekt – Martina Frank, die Graphikerin, hat Marlene und Steffi genau richtig getroffen. Ich war sofort begeistert!
Zum Abschluss würde mich noch dein Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
Das ist leicht, Claudia, diese Zeilen hier habe ich mir echt von der Seele geschrieben: „…Glücksmomente verteilte das Leben als kleine Zuckerl, ganz sporadisch – genug, damit man weitermachen wollte, zu wenig, um sich daran gewöhnen zu können. Diabetes bekam man davon jedenfalls keinen. …“ :)
Danke für das Gespräch.
Herzlichen Dank an dich und deine LeserInnen für das Interesse.

Mittwoch, 9. Juni 2021

[Buchvorstellung einmal anders] The Butterfly Tales - Imogen von Nadja Losbohm

  


Buchvorstellung einmal anders

Heute ist ein komischer Tag 😊 Ich warte seit einer Ewigkeit auf die Autorin Nadja Losbohm, aber sie kommt nicht. Ich setze mich in dem Park auf eine Bank und sehe einen Kindle dort liegen. Da ich von Natur aus, ein neugieriger Mensch bin, nehme ich ihn zu Hand.

Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das darauf enthaltene Buch. Es ist genau das um das es heute gehen soll. „The Butterfly Tales - Imogen“ von Nadja Losbohm. Ich beginne ein wenig darin zu schmökern. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Hast du denn überhaupt keine Fragen? Sie wird nicht kommen. Interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«

Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben der Autorin am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Also, dann lege ich mal los. 😊

Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um mit mir zu reden.
Hallo Claudia, ich freue mich sehr, dass wir zueinander gefunden haben. Dafür danke ich dir sehr.
Kannst du dich meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
Nun, wie du und deine Leser*innen sicher bereits wissen und wie man es an meinem hübschen Cover-Kleid sehen kann, stecke ich voller Magie und Schmetterlingen. :) Ich halte für euch jede Menge Abenteuer, phantastische Wesen, Zauberei parat. In mir findet ihr Farben und Licht und vielleicht etwas Hoffnung, dass es in naher Zukunft besser wird.
In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da du ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten musst, kannst du uns vielleicht beantworten, ob es ihr leichter fällt sie durch einfache, schöne, lustige oder schwierige, düstere, traurige Zeiten und Situationen zu führen?
Nadja liegt sowohl das eine als auch das andere. Sie schreibt gerne leichte, lustige Dinge, aber da sie sich auch sehr gut mit den düsteren Seiten des Lebens auskennt, vermag sie auch sehr gut diese zu schreiben. Aus Letzteren fällt es ihr lediglich schwerer wieder herauszufinden, weil sie von ihren eigenen Erfahrungen und Gefühlen in solchen Situationen zehrt. Aber sie schafft das. Es dauert vielleicht etwas länger, aber es gelingt ihr.
Hast du eine Lieblingsstelle, die du uns gerne vorstellen würdest?
Oh, ich glaube, meine persönliche Lieblingsstelle ist das erste Kapitel. Darin entdecken Prinzessin Laoghaire und ihr Bruder Prinz Anrai etwas, das sie auf eine abenteuerliche Reise schickt, nicht nur in die Welten, die noch so in mir verborgen sind, sondern auch zu sich selbst. Ich wünschte, ich könnte zeichnen oder malen, dann würde ich euch ein Bild zeigen, wie die beiden auf dem Boden sitzen und…ah, ich will nicht zu viel verraten. Ihr solltet mich lesen. Dann versteht ihr besser, was ich meine. J
Weißt du wie viel Nadja tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt?
In mir steckt von Nadja ihr Wunsch nach Magie, mit der man Dinge und Erinnerungen wegzaubern kann. Aber auch ihre Leidenschaft und Bewunderung für das geschriebene Wort, das ebenfalls magische Kraft hat, sind in mir enthalten. Man findet auch ihre Lieblingsblume in mir. J Ansonsten steckt etwas von Nadja sowohl in dem Geschwisterpaar, von dem ich kurz erzählt habe, als auch in anderen Charakteren, die sich Fragen über das Leben, das Schicksal, das Unrecht stellen, oder die fallen und wieder aufstehen.
Wie würdest du oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller die Autorin beschreiben? 
Ich glaube, alle meine Bewohner stimmen darin überein, wenn ich sage, dass Nadja eine gewaltige Fantasie hat und die Gabe, die Bilder, die in ihrem Kopf herumschwirren, bildhaft zu Papier zu bringen, sodass jeder, der außerhalb meiner Seiten lebt, sie wunderbar sehen kann. Nadjas Liebe zum Schreiben, zum Lesen, zu Märchen, zu Fantasy spiegelt sich in mir wider. Das spüre ich, das spüren wir alle, oder, meine lieben Schmetterlinge, Prinzessinnen und Prinzen und was sonst noch so in mir lebt? *aus allen Ecken und Enden schallt es eintönig: Jawoll!*
Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?
Oh nein, Mitspracherecht hatte ich da nicht. Aber das ist in Ordnung, da ich den Titel perfekt finde. Nadja hat mir anvertraut, dass der Titel bereits vor dem ersten Wort, das sie in 2020 aufschrieb, feststand und er mit schuld daran war, dass sie die Idee, mich zu schreiben, nicht mehr losließ.
Bist du zu 100% zufrieden mit deinem Cover / Outfit oder würdest du nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Um Himmels willen, nein! :) Ich liebe mein Kleid. Es schmiegt sich perfekt an meine Seiten, strahlt wie die Sonne und verströmt die Magie, die in mir ist.
Zum Abschluss würde mich noch dein Lieblingszitat aus dem Buch interessieren. 
Oh, da fällt mir die Wahl wirklich schwer. Eines meiner Lieblingszitate ist dieser kleine Dialog. „Hast du dich je geliebt gefühlt?“ „Nein, immer nur beurteilt.“ Damit wurde eine Figur in mir geboren, die ein recht düsteres Gemüt hat, aber auch ein großes Herz. Ebenso mag ich aber den ersten Satz von mir: „Alles begann mit einem Blick auf eine Tapete in einer Burg…“ Und was soll ich sagen: Damit begann wirklich die Geschichte. J Denn Nadja hat eines Tages auf eine Tapete bei sich zuhause gesehen, auf der komische Muster sind, da schossen ihr diese Worte genau so durch den Kopf und sie wusste, so soll ich beginnen.
Die Leute, die an mir vorbeigehen, sehen mich schon komisch an, deshalb höre ich auf zu reden und lächle den Personen einfach zu. Aber ich lasse es mir nicht nehmen, noch einmal kurz zum Buch »Danke, für deine Geduld und Antworten« zuzuflüstern.
Ich freue mich, dass du mir zugehört hast und dass du in meine Welten abtauchst. So werde ich ein Teil von dir und du ein Teil von mir. Danke dafür.
Dann vertiefe ich mich wieder in das Buch.

Dienstag, 8. Juni 2021

[Schnipseltime] Kong-Fu Mama von Petra Liebkind

  




Textschnipsel zu »Kung Fu Mama«


Seite 12
Rasch zog Marlene den Schal höher, um das chinesische Drachen-Tattoo zu verdecken. … Der Drache war in leuchtenden Farben gestochen und ein wahres Kunstwerk. Jedoch spürte sie deutlich, wenn die Blicke geringschätzig ausfielen, so wie die von Frau Wurmser und den braven Muttis dieser Schule.

Seite 17
Ein Unglück kam selten allein und am liebsten in Horden. Glücksmomente hingegen verteilte das Leben als kleine Zuckerl, ganz sporadisch – genug, damit man weitermachen wollte, zu wenig, um sich daran gewöhnen zu können. Diabetes bekam man davon jedenfalls keinen.

Seite 45
Marlene riss die Tür auf. »Charly!«
Lässig in Jeans, das Hemd über der Hose, und in Lederjacke stand ihr Ex-Freund wie ein zweiter Jim Morrison da und grinste breit.
»Mali«, erwiderte er mit Honigstimme, die Metall zum Schmelzen brachte. Marlene meinte beinahe Musik im Hintergrund zu hören. Dagegen gab es keine Medizin und keine Vorbeugeimpfung.

Seite 61
Marlene beim Kung-Fu-Training:
Marlene hätte heulen mögen. Und vielleicht tat sie es ja bereits, wer konnte das bei dem ganzen Schweiß im Gesicht schon wissen? Es tropfte aus allen Poren, ja, ihre gesamte Körperoberfläche heulte haltlos drauflos.

Seite 92
»Locker atmen.« Liwei sprach leise und erhöhte den Zug. Das sagte sich einfach.
Das Wort »locker« traute sie sich nicht mal denken. Nie wieder Brokkoli vor dem Training! Dies könnte der peinlichste Tag ihres Lebens werden, und da gab es wahrlich mächtig Konkurrenz. Mochte dieser Chinese vielleicht ein beinharter Shaolin sein, aber der Brokkoli würde sogar ihn umwerfen.

Seite 120
»Du bist meine Rettung«, flüsterte er, und Marlene konnte nicht anders, als ihm jedes einzelne Wort zu glauben. »Deswegen widme ich dir meinen nächsten Song.«
Schon summte er drauflos, die Vibrationen übertrugen sich von seiner Brust auf ihre. Der vertraute Duft der Lederjacke vermischt mit Gummibärchen, lullte sie ein.
Darauf bist du schon mal reingefallen, meldete sich ihr Verstand träge zurück.
Mit dem letzten Funken Willenskraft schob sie Charly von sich.

Seite 172
»Hoffentlich können chinesische Drachen fliegen.« Die Nervosität in ihrer Brust machte sie ganz hibbelig. »Ich stehe derzeit am Rande eines Abgrunds, weißt du. Die Zehen schauen bereits ins Tal.«
Liwei machte einen Schritt auf sie zu. Instinktiv sog Marlene seinen Duft ein, und wäre diese Mischung aus Sandelholz und Vanille ein Stoff gewesen, hätte er sich wie Samt um sie gelegt.

Seite 232
»Das Leben ist kein romantischer Song«, sagte sie anstelle einer Entschuldigung. »Im echten Leben schert sich keiner um deine Gefühle, sondern nutzt sie aus. Liebe ist eine Schwäche und kann gegen dich verwendet werden. «

Seite 278
»Eltern machen Fehler«, sagte Linda. Sie verzog den Mund. »Du bist selbst Mutter, du weißt das. Irgendwann musst du damit abschließen. Nicht wegen uns. Für dich selbst. Jetzt ist vielleicht die letzte Gelegenheit.«

Seite 286
Marlene blickte auf Stephan, der an sie geschmiegt mit geschlossenen Augen eingeschlafen schien. Da bewegten sich unmerklich seine Lippen.
»Ich wünsche mir, dass Mami wieder glücklich ist. Bibedi. Babedi. Bu.«

[Autoreninterview] Petra Liebkind

 Autoreninterview

Petra Liebkind

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Hallo, Claudia!
Meine große Leidenschaft – nach dem Schreiben – ist Kung Fu. Tatsächlich bin ich selbst eine Kung Fu Mama gewesen und einige meiner ersten Erfahrungen im Training habe ich im Roman einfließen lassen. Vor allem die vielen Muskelkater! Die waren höllisch – aber auch irgendwie gut. Man ist so stolz auf sich, das Training geschafft zu haben. :)
Unter dem Pseudonym „Petra Liebkind“ zeige ich der Welt seit Mai meine sanfte Seite. Davor habe ich Kriminalromane und Romantikthriller unter meinem Namen Petra K. Gungl im Gmeiner Verlag veröffentlicht. Mein Brotberuf war die Juristerei, die ich vor einigen Jahren zugunsten des Schreibens an den Nagel gehängt habe.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Mein erstes „Buch“ habe ich mit 6 Jahren geschrieben, im „Pixi“-Format. Es war eine klassische Love-Story zwischen Kater Karlo und einer Mieze. Tja, damals durften Männer noch Haare haben. ;)
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Da wäre mal die „Diabolische“ Serie um Agnes Feder – „Diabolische List“ + „Diabolisches Spiel“ (der dritte Teil steht in den Startlöchern). Die junge Juristin arbeitet in einem Wiener Wunschbaby-Institut, wo Mitarbeiter unter mysteriösen Umständen sterben. Agnes‘ Ex-Freund ist der polizeiliche Ermittler, ein eifersüchtiger Kerl, der sie zwingt, für ihn zu spionieren und sie damit in Gefahr bringt. Ausgerechnet in dieser Situation verliebt sich Agnes in den Anwalt Siebert Thal, was sie in Teufels Küche bringt.
Teil 2, „Diabolisches Spiel“, ist ebenfalls ein abgeschlossener Fall für Agnes Feder und spielt in London. Bei Medikamententests sterben Probanden und Agnes will herausfinden, welche Machenschaften hinter dieser Tragödie stecken.
In „Tannenglühen“ zeigt die Strafverteidigerin Franziska Ferstl, dass sie es mit 60 immer noch mit der Russenmafia und dem alten Adel aufnehmen kann, um ihren besten Freund aus der Untersuchungshaft zu bekommen. Womit sie allerdings nicht rechnet, ist, wieviel ihr diese Freundschaft tatsächlich abverlangt.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Aktuell habe ich viel Freude an meiner Kurzgeschichte für die Krimisammlung zum 25. Jubiläum der Mörderischen Schwestern: „Tour de Mord“ (Benevento Verlag), die im September erscheinen wird. Außerdem gilt es ein Drehbuchprojekt fertig zu machen und auch noch die Arbeit am dritten Teil der „Diabolischen“ Serie um Agnes Feder. Das Marketing der beiden Neuerscheinungen „Kung Fu Mama“ und „In 18 Morden um die Welt“ (Hg.: Fenna Williams/Petra K. Gungl) will auch getan werden. Mir wird nie langweilig. ;)
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Ich bin ein totaler Familienmensch und verbringe viel Zeit mit meinen Lieben. Ganz wichtig ist für mich das Kung Fu – Training, das hält nicht nur körperlich fit, sondern ist auch ein idealer geistiger Ausgleich, weil es Meditation in Bewegung ist.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Es gibt Bücher für jede Gemütslage – und je nach dem greife ich zu unterschiedlichen Genres und AutorInnen. Vom Jugendbuch, literarische Romane, Romance bis Thriller oder Klassiker.
Margaret Atwood finde ich großartig. (Der Report der Magd, Die Zeuginnen) Und eben habe ich Fenna Williams spannenden neuen Krimi „Viele Erben verderben das Sterben“ gelesen und mich nach Venedig entführen lassen!
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Von meinem Schreibtisch habe ich Aussicht ins Grüne. Ich mag es beim Schreiben den Blick schweifen zu lassen. Glücklicherweise kann man genauso gut am Küchentisch schreiben, was sich gerade jetzt im Lockdown gezeigt hat, wo wir innerhalb der Familie ständig wegen diverser Videokonferenzen Zimmer getauscht haben. :)
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Morgens starten wir gemeinsam unseren Tag mit einem guten Frühstück. Wenn alle weg sind, beginnt meine Schreibzeit und endet, sobald die Truppe heimkehrt. Ein super Tag ist es, wenn ich am Abend Kung Fu trainiere oder mit meinem Schatz ins Theater gehe.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Ich lese je nach Gemütslage quer durch alle Genres – meide allerdings detailliert dargestellte Gewalt, insbesondere an Frauen. Das brauche ich nicht.
„Kung Fu Mama“ ist mein erstes Werk in der Sparte „heitere Romanze“ und ich habe es sehr genossen, keine meiner Figuren abzumurksen! Da hänge ich gern eine Fortsetzung dran. :)
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Mein Lebensmotto: Zieh die Sandalen erst aus, wenn du am Fluss bist. – Das passt einfach immer!
Für die Arbeit – da würde ich aus Kung Fu Mama zitieren: „Und weil sie erkannt hatte, dass es Freunde und Hilfe gab, solange man weitermachte und an sich glaubte.“ :)
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Da gibt es keine Rangfolge bei mir. Ich liebe Europa - England, Frankreich, Italien – z.B. hatte ich einen unvergesslichen Aufenthalt in Hamburg und Helgoland…
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Konstruktive Kritik ist sehr wichtig, weil man daran wachsen kann. Durch die Außensicht gewinnt man neue Einblicke. Dafür bin ich immer sehr dankbar, auch weil ich weiß, dass diese Aufrichtigkeit dem Kritiker meist nicht leichtfällt.
Es ist allerdings für das eigene Selbstvertrauen notwendig, unterscheiden zu können, ob die Kritik aus seriöser Quelle stammt. Manche Menschen wollen einfach gemein sein und dich verletzen. Gibt’s eben auch.
Warum hast du dich entschieden zu einem Verlag zu gehen und nicht Selfpublisher zu werden?
Als ich mit meinem ersten Roman auf Verlagssuche ging, war Selfpublishing noch verrufen. Die Selfpublisher haben tolle Arbeit geleistet und sich verdient etabliert. Mittlerweile schreckt mich diese Alternative keineswegs mehr. AutorInnen haben dadurch die Möglichkeit abwägen, welche Form des Publizierens für sie die meisten Vorteile bringt.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Wenn Euch ein Buch besonders gefallen hat, teilt Eure Begeisterung mit anderen. Lesen sollte immer in Mode sein – es erweitert unseren Horizont, beflügelt unser Denken und steigert die Kommunikationsfähigkeit.