Sonntag, 30. April 2023

[Buchvorstellung einmal anders] Die Erben des Lichtervolks - Siedler von Sabrina Schluer

 



Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit dem Protagonisten BJ und seiner Autorin, um mit ihnen über das Buch „Die Erben des Lichtervolks - Siedler“ zu sprechen.

Hallo, danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um für das Buch zu antworten.
Ist doch Ehrensache, Claudi.
*strenger Blick der Autorin
Oh, ist ja gut. Ist es okay, wenn ich Claudi sage? *verdreht die Augen* Die anderen meinen immer, dass ich fragen muss, ob es okay ist, wenn ich den Leuten Spitznamen gebe.
Sabrina: Wir danken dir, dass du uns diese Möglichkeit gibst.
Da ich gerade lange mit deiner Autorin gesprochen habe, wäre es toll, wenn du dich meinen Lesern vorstellen würdest, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
Ja, also ich bin BJ und ich bin der persönliche Assistent eines gewissen Joe, seines Zeichens –
*ein strenges Räuspern aus dem Off
Uuups, sorry, Bienchen. Jetzt hätte ich doch beinahe gespoilert. Also nochmal, ich bin BJ und ich bin sozusagen der Techniker der Siedler. Wenn du ein Problem mit deinem Safety hast, kommst du zu mir, okay? *zwinkert
Beschreibt uns dein Buch in möglichst wenig Sätzen.
(Sabrina) Ich glaube, das übernehme ich besser. In Die Erben des Lichtervolks geht es um eine kleine Gruppe von Menschen, die es geschafft haben, der technischen Kontrolle und der Unterwerfung durch das Zentrum zu entfliehen. Sie leben in einer kleinen Siedlung mitten im Wald unterhalb des Zentrumsradars. Eines Tages nehmen sie einen Soldaten im Wald gefangen und nehmen ihn mit in die Siedlung. Der Soldat, Joe, scheint es auf Maja, die Tochter des Anführers abgesehen zu haben. Zwischen ihnen gibt es eine mysteriöse Verbindung, die schon bald zur tödlichen Gefahr wird. Es entbrennt ein Kampf um das Überleben und die Freiheit der Siedler, als Joes Vergangenheit ihm in die Siedlung folgt.
Glaubst du macht es der Autorin mehr Spaß dich durch leichte, einfache oder schwierige, düstere Situationen zu führen? Hat sie dich richtig eingeschätzt?
BJ: Sabrina mag es nicht, wenn es uns schlecht geht. Und ich weiß, dass sie jedes Mal erleichtert ist, wenn wir die dunklen Stunden überstanden haben. Und ich glaube, sie ist immer froh, wenn ich kühlen Kopf bewahre und die Stimmung ein wenig auflockere.
Sabrina: Das stimmt. Es gibt einige Stellen, an denen mir vor allem BJ sehr leid tut. Er muss ein paar ziemlich schmerzhafte Entwicklungen durchmachen, auch wenn das im ersten Band noch nicht so offensichtlich ist.
BJ: Tze, jetzt spoilert sie gleich noch selbst.
Hast du eine Lieblingsstelle im Buch?
Eigentlich sind es zwei. Einmal die Stelle, wo ich Majas Komplize bin und ihr ein Treffen mit Joe verschaffe und dann noch die Stelle, als ich Eliza kennenlerne. Sie hat uns durch Rooksville geführt, weißt du? Und sie ist echt nett und hübsch und- na ja, auf jeden Fall sind das meine Lieblingsstellen. *er schiebt nervös seine Wollmütze zurecht und schaut zu Boden
Was glaubst du, wie viel Sabrina steckt in dem Buch oder dem ein oder anderen Charakter?
Da steckt so einiges von ihr in dem Buch. Sie hat sich sozusagen auf uns alle verteilt und ich bin ganz froh über die Eigenschaften, die ich abbekommen habe. Ich weiß, dass Sabrina krank ist und dass sie die meisten ihrer Symptome in unserer Geschichte verarbeitet. Und ich bin ihr dankbar, dass sie mir die Schmerzen und die Depressionen erspart hat.
Hat er alles gefunden oder gibt es da noch etwas verstecktes?
Nein, ich denke, er hat es gut erkannt.
Wie würdest du deine Autorin beschreiben?
Sabrina ist echt okay. Sie ist manchmal ein bisschen verpeilt und chaotisch, aber da sie es meistens schafft, sich die Hose morgens nicht über den Kopf zu ziehen, denke ich, dass das noch im Rahmen ist. Sabrina kann unheimlich stur sein, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat. Und sie regt sich viel zu schnell auf. Ich sag ihr ständig, sie soll mal ein bisschen runterfahren, aber das fällt ihr scheinbar echt schwer. Sabrina ist sehr empathisch und sie glaubt an das Gute im Menschen. Manche halten sie für naiv, aber eigentlich ist sie das nicht. Sie musste einiges einstecken im Leben und ich finde es schön, dass sie trotzdem so positiv denkt. Ich halte sie für eine Kämpferin.
Weißt du, wie es zu dem Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Lauf des Schreibprozesses verändert? Hattest du vielleicht sogar Mitspracherecht?
Nö, sie hatte ne total lahme Idee und der Verlag hat ihr ein paar Vorschläge gemacht. Ich bin echt froh, dass sie sich dazu entschlossen hat, unsere Geschichte nochmal zu überarbeiten. Und der neue Titel ist echt cool.
Gefällt euch das Cover zu 100% oder hättet ihr einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Bei der Covergestaltung hatte ich nicht viel zu melden. Es entspricht leider überhaupt nicht meiner Vorstellung. Es ist viel zu idyllisch. Für die Neuauflage habe ich ein deutlich düstereres und aussagekräftigeres Cover im Kopf. Aber dazu werde ich mehr erzählen, wenn es so weit ist.
Was ist jeweils euer Lieblingszitat aus dem Buch?
BJ: Mein Lieblingssatz steht im zweiten Teil und er würde zu viel verraten. Ich werde ihn daher jetzt hier nicht ausplaudern. Will es mir mit Bienchen ja nicht verscherzen.
Sabrina: Mein Lieblingssatz steht im dritten Teil der Saga. Ich will nicht zu viel verraten, daher lasse ich den dazugehörigen Namen weg. „(…) fragte sich, ob die Liebe wirklich alles rechtfertigen konnte oder ob das Leben der Liebe letztlich nur keine andere Chance ließ.“
Danke für das Gespräch.
Vielen Dank, es hat großen Spaß gemacht.

[Autoreninterview] Sabrina Schluer


Autoreninterview
Sabrina Schluer

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Sehr gerne, und noch einmal Danke für diese Gelegenheit. Ich heiße Sabrina Schluer, bin 35 Jahre alt und ich lebe im schönen Sauerland. Hauptberuflich bin ich Ergotherapeutin und klinische Lerntherapeutin. Mein Job macht mir unheimlich viel Spaß und ist sehr abwechslungsreich. Wenn ich Freizeit habe, dann verbringe ich sie entweder mit meinen Siedlern (also am Laptop), oder mit meinen Freundinnen und der Familie.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Das Schreiben war und ist schon immer meine liebste Kommunikationsmethode und da war es nur naheliegend, dass das Schreiben auch mein wichtigstes Hobby wurde. Ich habe schon immer gerne Geschichten geschrieben. Etwa im Alter von 12 Jahren wusste ich, dass ich irgendwann mal ein Buch schreiben wollte. Dass daraus eine Trilogie und weitere Buchideen wurden, hätte ich nicht gedacht. Aber ich find’s gut.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Die Erben des Lichtervolks – Siedler – Das Buch, um welches es hier geht. Es ist eine Fantasy-Romance-Saga (Dass es eher Romance als Fiction ist, wurde mir vor Kurzem bewusst, als ich mich intensiv mit meiner Zielgruppe auseinandergesetzt habe.) Kurz: Ein fieser Machthaber hat die Menschheit durch implantierte Technik (Zwölfer) versklavt. Es gibt nur eine kleine Gruppe Unabhängiger (die Siedler), die in Freiheit, aber mit einigen Entbehrungen leben. Eines Tages taucht ein Soldat (Joe) auf, wird gefangen genommen und dann gerät alles aus den Fugen. Jetzt kommt der Romance-Anteil: Zwischen Joe und Maja (Tochter des Anführers der Siedler, Jason) stimmt trotz Joes Hintergrund eindeutig die Chemie. Das bedeutet natürlich ne Menge Ärger im Paradies.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Jain. Erst vor wenigen Wochen kam mir eine neue Idee, die ich nun immer mal wieder bearbeite. Aber hauptsächlich überarbeite ich Die Erben des Lichtervolks. Der zweite Teil ist schon seit über einem Jahr „fertig“ und nachdem ich mich im dritten Teil komplett verrannt habe, wurde mir klar, dass die Made schon im ersten Teil steckt. Die Trilogie wird einen neuen Titel bekommen und die Geschichte bekommt ein paar (neue) Twists verpasst. (Der Titel steht schon fest, aber den verrate ich noch nicht 😉)
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Na ja, ich schreibe tatsächlich viel. Aber momentan sind es noch häufig Notizen, Tagebucheinträge oder Beiträge, die ich für Insta und Co. vorbereite. Ich lese mein eigenes Buch nochmal, um die Juwelen herauszupicken. Wenn ich nicht schreibe oder lese, dann treffe ich mich mit einer Freundin oder verbringe Zeit mit meiner Familie.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Vorweg muss ich gestehen, dass ich, wenn es nicht um Die Erben geht, fast nur noch Hörbücher konsumiere. Das aber in rauen Mengen. Es gibt, na klar, ein paar All Time Favorites: Harry Potter, Herr der Ringe, Der Hobbit bspw., die ich immer wieder höre. Aber ich bin ansonsten breit gefächert. Zuletzt hab ich Ready Player One gehört, davor hab ich mir Hörbücher von Torsten Sträter reingezogen. Wenn mich die Geschichte packt, dann hör ich sie mir an, oder lese sie, wie zuletzt die beiden Bücher der Kollegen hier von Bookstagram.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Ich habe einen Schreibtisch … aber das dazugehörige Büro ist mein aktuelles Entrümpelungs- und Aufräumprojekt. Zusätzliches Manko des Büros; der Kaminofen steht nicht da drin. Ergo habe ich mir meinen Laptop geschnappt und den Arbeitsbereich ins Wohnzimmer aus Sofa verlegt. Ich wohne alleine, daher stört meine Schreiberei, wenn überhaupt, meine Katze (Miss Elli).
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Ich brauche, bedingt durch meine Fibromyalgie (die ich Ella nenne - #wasmachtella), viel Struktur in meinem Alltag. Meistens arbeite ich recht lange und bin daher immer erst abends zu Hause, dafür muss ich morgens nicht ganz so früh anfangen. Vor der Arbeit schaffe ich oft nicht viel, bin nicht so der Morgenmensch, aber für Elli und ne Kuscheleinheit ist immer Zeit. An Wochentagen passiert abends nicht viel. Haushalt, Katze, Schreiben, Entspannen. Ihr kennt das. Ich neige zur Nachteuligkeit und gehe daher oft erst spät ins Bett. (Nicht unbedingt freiwillig … Ella macht gern Party bis in die Puppen)
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Favorit ist Fantasy, beim Lesen und beim Schreiben. Allerdings tauche ich auch sehr gerne mal in andere Genres ab, außer Horror. Beim Schreiben liegt mir Fantasy eindeutig am ehesten. Aber ich experimentiere sehr gerne und möchte mich noch an anderen Genres ausprobieren.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Ich liebe im allgemeinen gute Sprüche und Zitate. Eines meiner Leitzitate ist „Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut wird, dann ist es noch nicht das Ende.“ Von Oscar Wilde. Es erinnert mich immer daran, dass ich positiv denken muss.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Kritik ist sehr wichtig. Wie fast jeder musste ich erst lernen, Kritik anzunehmen und sie für mich zu nutzen. Denn das ist meiner Meinung nach der Sinn von Kritik. Ich denke, dass ich inzwischen sehr kritikfähig bin, und ich fordere sie auch gerne ein. Jedoch lege ich großen Wert auf Wertschätzung, respektvollen Umgang und Ausdrucksweise und Konstruktivität.
Warum hast du dich entschieden zu einem Verlag zu gehen und nicht Selfpublisher zu werden?
Ich habe mir das Selfpublishing nicht zugetraut. Das Schreiben ist ja „nur“ mein Hobby und ich gehe Vollzeit arbeiten. Mir war bewusst, dass es ein Riesenaufwand sein würde und ich glaubte, dass ich das alles nicht packen würde. Auch jetzt geht mir noch der Allerwerteste auf Grundeis, wenn ich daran denke, was ich mir da vorgenommen habe. Aber die Siedler sind jeden Aufwand wert.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Gebt auf euch acht. Ihr seid wertvoll und ich wünsche, dass ihr das niemals vergesst.

Samstag, 29. April 2023

[Buchvorstellung einmal anders] Verliebt in Ms Regenbogen-Einhorn von Julia Sperling


 
Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit dem Protagonisten Nicolas und seiner Autorin, um mit ihnen über das Buch „Verliebt in Ms Regenbogen-Einhorn“ zu sprechen.

Hallo, danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um für das Buch zu antworten.
JS: Danke, dass wir hier sein dürfen!
NT: Können wir das bitte kurzhalten? Ich habe später noch einen Termin.
Da ich gerade lange mit deiner Autorin gesprochen habe, wäre es toll, wenn du dich meinen Lesern vorstellen würdest, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
NT: Mein Name ist Nicolas Tilbury und ich arbeite in der Geschäftsleitung der Tilbury-Gruppe. Wir bauen und betreiben Golfplätze und daran angeschlossene Hotels.
JS: Ich glaube, Claudia hat mehr dich als Person gemeint.
NT: Die Arbeit ist ein wichtiger Bestandteil meiner Persönlichkeit. Ansonsten bin ich durchsetzungsstark, übernehme gerne Verantwortung und habe immer *bessert sich aus* meistens Recht.
Beschreibt uns dein Buch in möglichst wenig Sätzen.
NT: Ich glaube alles im Griff zu haben, doch Anna zeigt mir, dass dem nicht so ist. Daraufhin habe ich Einiges an persönlichem Kram aufzuarbeiten und erlebe ein paar Überraschungen, die mich ziemlich aus der Bahn werfen, bevor ich mich ordentlich für mein Happy End ins Zeug legen darf.
JS: Ich finde, das ist eine sehr gute Zusammenfassung!
Glaubst du macht es der Autorin mehr Spaß dich durch leichte, einfache oder schwierige, düstere Situationen zu führen? Hat er dich richtig eingeschätzt?
NT: Ich glaube schon, dass sie eine diabolische Ader hat. Mich Anna vorzustellen und dafür zu sorgen, dass ich mir ihr langsam öffne, nur um dann alles den Bach runtergehen zu lassen war ein harter Schlag für mich. Also ich optiere eindeutig für schwierig und ein bisschen niederschmetternd. Allerdings hat sie auch genau erkannt, was ich brauche, obwohl es mir selbst nicht ganz bewusst war und jetzt habe ich ja auch mein Happy End.
Hast du eine Lieblingsstelle im Buch?
NT (reibt sich ein bisschen unangenehm berührt übers Kinn): Also ich finde natürlich das Happy End gut. Aber ich mag auch die Stelle mit meinem Bruder am Strand. Familie ist ja schließlich auch wichtig, habe ich gelernt.
Was glaubst du, wie viel Julia steckt in dem Buch oder dem ein oder anderen Charakter? Hat er alles gefunden oder gibt es da noch etwas verstecktes?
NT: Ich glaube gar nicht so viel. Julia kann manchmal ziemlich hartnäckig sein. Das haben wir wohl gemeinsam. Ihr Auge für Details teilt sie mit Anna. Wenn in uns Protagonisten ein Teil Julia enthalten ist, dann wohl eher in Form von einzelnen Eigenschaften.
Wie würdest du deine Autorin beschreiben?
NT: Sie vermittelt äußerlich einen freundlichen zurückhaltenden Eindruck, aber wenn man so viel Zeit wie ich mit ihr verbracht hat, kennt man auch ihre anderen Seiten. Sie hat mich ordentlich gefordert und meine Überzeugungen und Prioritäten über den Haufen geworfen.
JS: Ich habe dich auch Anna vorgestellt.
NT (lächelt zerknirscht): Vielleicht war es ja wirklich notwendig, dass sie mich durch das ganze Chaos geschickt hat.
Weißt du, wie es zu dem Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Lauf des Schreibprozesses verändert? Hattest du vielleicht sogar Mitspracherecht?
NT: Der Titel drückt aus, was Menschen, die die Arbeit über alles stellen *seufzt*, also Menschen wie ich, von Personen wie Anna halten, die sich aus diesem Korsett befreit haben. Ms Regenbogen-Einhorn ist am Anfang ein despektierlicher Begriff, doch eigentlich bewundere ich Anna für ihre Stärke und ihren Freigeist und schaue mir ja dann auch ein bisschen was von ihr ab.
Gefällt euch das Cover zu 100% oder hättet ihr einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
JS: Ich finde das Cover absolut toll! Es hat zwar eine Weile gedauert, bis es ganz perfekt war, aber das hat sich definitiv ausgezahlt.
NT: Wieso musste die Londoner Skyline rosa sein?
Was ist jeweils euer Lieblingszitat aus dem Buch?
NT: »Mein großer Bruder wird weise.« Wir lachen beide. Tristans Haar leuchtet in der strahlenden Nachmittagssonne wie Feuer. Zum ersten Mal verstehe ich, dass er hier auf Teneriffa in seinem Element ist, so wie ich in den Firmenräumen der Tilbury-Gruppe. Eine Mischung aus Freude und Stolz erfüllt mich. Und Dankbarkeit darüber, dass ich meinen Bruder zurückhabe.
JS: Gar kein Zitat über Anna?
NT: Anna weiß, was sie mir bedeutet. Ich finde, die Szene mit meinem Bruder Tristan war für mich auch ein sehr wichtiger Entwicklungsschritt im Buch.
JS: Am liebsten würde ich Anna in den Arm nehmen. Für einen kurzen Augenblick Lavendel und Grapefruit in ihren Haaren riechen. Wieder rufe ich mir in Erinnerung, dass solche Gefühle unangebracht sind, doch die Stimme der Vernunft in meinem Kopf verblasst vor dem aufgeregten Flattern meines Herzschlags.
Danke für das Gespräch.
JS: Wir danken dir ganz herzlich dafür, dass wir heute hier sein durften!
NT: Ich schätze, es ist ganz gut gelaufen. Ihr entschuldigt mich? Mein Uber wartet unten.

[Autoreninterview] Julia Sperling


Autoreninterview
Julia Sperling

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Unter meinem Pseudonym Julia Sperling schreibe und veröffentliche ich romantische Liebesgeschichten mit einer guten Prise Humor und garantiertem Happy End. Mir ist es wichtig, dass meine Leser*innen wissen, worauf sie sich einlassen, wenn sie ein Buch von mir zur Hand nehmen. Trotzdem gibt es natürlich viele Hürden und Hindernisse auf dem Weg meiner Protas zu ihrem Glück und ab und zu werden auch ernstere Töne angeschlagen.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich schreibe eigentlich schon seit meiner Jugendzeit. Ganz lange wäre ich aber gar nicht auf die Idee gekommen meine Geschichten auch zu veröffentlichen. Darauf hat mich erst ein lieber Freund gebracht, der alle meine Manuskripte liest und die Idee hartnäckig immer wieder eingeworfen hat, bis ich mir dann irgendwann gedacht habe: Wieso eigentlich nicht?
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Verliebt in Ms Regenbogen-Einhorn ist mein Debütroman.
Davor ist meine Kurzgeschichte Partners in Crime in der Anthologie Endless Moments im Hawkify-Verlag erschienen.
Damit ihr einen Eindruck habt, worum es geht, habe ich euch auch den Klappentext mitgebracht.
Nicolas Tilbury hat alles im Griff. Denkt er zumindest ...
Als abgeklärter Geschäftsmann presst Nicolas das Leben am liebsten in Kalkulationen und schlüssige Tabellen. Klar, dass die familieneigene Hotelgruppe für ihn an oberster Stelle steht. Als Nicolas’ Vater darauf pocht, dass ausgerechnet Anna Mazur das Restaurant im prestigeträchtigen Stammhaus der Tilbury-Dynastie designen soll, sind Spannungen vorprogrammiert. Anna rüttelt an seinen Überzeugungen und stellt Nicolas’ Leben auf den Kopf.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ich schreibe im Moment am nächsten Band der Tilbury-Reihe. Schließlich wollen auch Nicolas’ Geschwister erfolgreich verliebt werden. Außerdem gibt es noch ein weiteres Liebesroman-Projekt, das im Entstehen ist und ich hätte da auch noch eine Idee, die in Richtung Romantasy geht. Wenn der Tag nur mehr Stunden hätte.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Ich bewege mich gerne draußen in der Natur und natürlich lese ich auch sehr gerne. Aber Freizeit ist eben auch Schreibzeit und daher ein rares Gut.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Es gibt so viele tolle Autoren und Bücher, dass ich mich da eigentlich gar nicht festlegen will. Ich mag sehr gerne Cassandra Clare, Trudi Canavan, Brigid Kemmerer, Philipp Kerr und noch so viele mehr!
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Auf meiner Liste mit Wünschen ans Universum steht ein eigenes Zimmer ganz weit oben. Bis dahin, schreibe ich wo immer gerade Platz ist. Das Positive daran ist, dass ich mir angewöhnt habe, den Laptop auch für ein paar Minuten aufzuklappen, weil ich überall kreativ sein kann.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Vielleicht gebe ich euch stattdessen einen Einblick in mein Schreibritual. Für einen richtigen Schreibslot brauche ich mindestens eine Dreiviertelstunde (der natürlich auch viieeel länger sein kann). Dann lese ich zuerst den letzten Absatz vom Vortag, um mich kurz in die Geschichte einzufinden. Auf diese Weise fallen mir auch während des Schreibens gröbere Ungereimtheiten im Plot auf und ich kann entweder gleich ausbessern, oder mir eine Notiz machen, wo ich noch etwas ändern muss. Ideal ist auch, wenn ich zwischendurch schon Feedback bekomme und mit wertvollen Anmerkungen die Geschichte bereichern kann.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Ich lese sehr gerne Thriller und Fantasy und erst danach Romantisches. Beim Schreiben finde ich es aber schön, wenn meine Charaktere zwar schon einige Hindernisse und Missgeschicke überwinden müssen, dann aber auf jeden Fall zu ihrem Happy End kommen. Wobei ich mich in letzter Zeit auch immer wieder an Fantasy versuche. Mal sehen, was die Zukunft bringt.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Der ideale Tag wird nie kommen. Er ist heute, wenn wir ihn dazu machen. Horatius.
Das versuche ich mir immer wieder vor Augen führen, wenn ich mal wieder etwas vor mir herschiebe, oder der innere Schweinehund mich runterzieht. Und es ist auch ein Ansporn, das Beste aus jedem Tag rauszuholen.
Buchzitat: Anna schüttelt den Kopf, wie um die schwermütigen Gedanken abzuschütteln. »Auf jeden Fall habe ich mir geschworen, mich nie mehr in so ein Hamsterrad drängen zu lassen. Deshalb wähle ich meine Aufträge so gut aus. Ich will nicht reich werden. Nur glücklich.«
Das ist mir persönlich auch sehr wichtig!
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Weil es so gut zu Verliebt in Ms Regenbogen-Einhorn passt, würde ich das auf eine meiner Lieblingsstädte ummünzen, London! London vereint für mich Geschichte und Moderne, Quirliges und britische Distanziertheit und eine unglaubliche Vielfalt in jeder Hinsicht.
Klar sind mir auch die Schattenseiten wie das unbezahlbare Wohnen und der unmögliche Verkehr bewusst, aber als Besucher ist die Stadt einfach großartig und hat mich während vieler Besuche für sich vereinnahmt.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Ich bin eigentlich dankbar für jede Kritik und jedes Feedback. Das hilft mir dabei besser zu werden und mich als Autorin zu entwickeln. Schön wäre natürlich, wenn diese respektvoll und wertschätzend formuliert ist.
Wenn ich Kritik äußere, versuche ich immer auch etwas aufzuzeigen, was mir gut gefallen hat und da findet sich immer was.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Für Verliebt in Ms Regenbogen-Einhorn war es mir wichtig, selbst möglichst viel Einfluss auf den Veröffentlichungsprozess und Zeitpunkt zu haben und auch einfach mal alle Schritte zu gehen, die dazu notwendig sind.
Es war eine absolut tolle Erfahrung und ich habe nette hilfsbereite Menschen, wie zum Beispiel auch dich, liebe Claudia, kennengelernt. Für mich und für diese Geschichte hat das gut gepasst.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Ich hoffe, dass Verliebt in Ms Regenbogen-Einhorn euch ein paar unterhaltsame Stunden beschert. Mir hat das Schreiben unheimlich viel Freude gemacht!
Als Autor ist man natürlich auch immer neugierig, wie die eigene Geschichte ankommt. Ich würde mich daher über Feedback in Form von Kommentaren, Rezensionen, oder Insta-Nachrichten sehr freuen!

Freitag, 28. April 2023

[Buchvorstellung einmal anders] Emma Tucson - Flucht aus Area 51 von Sharela Koch

 




Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit der Protagonistin Emma und ihrer Autorin, um mit ihnen über das Buch „Emma Tucson – Flucht aus Area 51“ zu sprechen.

Hallo, danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um für das Buch zu antworten.
Hallo Claudia / diabooks! Es freut mich, dass ich mal wieder aus Sharelas Bücherschrank raus komme und hier bei dir sein darf.
Da ich gerade lange mit deiner Autorin gesprochen habe, wäre es toll, wenn du dich meinen Lesern vorstellen würdest, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
Mein Name ist Emma Tucson. Ich bin fleißig, klug und ambitioniert. Aber weil das die Manager in meiner alten Firma nicht zu schätzen wussten, hatte ich einen neuen Job angenommen. Konnte ja niemand wissen, wohin das führt…
Beschreibt uns dein Buch in möglichst wenig Sätzen.
In diesem Buch erzählt Sharela Koch von mir und meinem Traum, endlich beruflich durchzustarten. Bei einem Pharma-Unternehmen. Doch dann finde ich heraus, dass mein neuer Arbeitgeber in Wahrheit ein geheimes Forschungslabor im Niemandsland betreibt. Das US-Militär führt dort erzwungene Versuche an Personen mit übernatürlichen Fähigkeiten durch. Als mein Boss plötzlich vermutet, dass auch in mir paranormale Talenten schlummern würden, verändert sich mein Leben schlagartig.
Glaubst du macht es der Autorin mehr Spaß dich durch leichte, einfache oder schwierige, düstere Situationen zu führen? Hat sie dich richtig eingeschätzt?
Eines haben wir beide gemeinsam: Wir lieben Herausforderungen! - Der Unterschied ist nur, dass Sharela sich dabei bequem in ihrem Schreibsessel zurücklehnt. Ich hingegen muss da durch und soll den Irrsinn ausbaden!
Hast du eine Lieblingsstelle im Buch?
Ja klar! Als ich tatsächlich erkenne, wer Freund und wer Feind ist.
Was glaubst du, wie viel Sharela steckt in dem Buch oder dem ein oder anderen Charakter? Hat sie alles gefunden oder gibt es da noch etwas verstecktes?
Das wüsste ich auch gerne. Obwohl ich Sharela mittlerweile als Freundin betrachte, erzählt sie mir auch nicht alles. In manchen Eigenarten ähneln wir uns vielleicht, aber ihren Dickschädel habe ich ganz bestimmt nicht!
Wie würdest du deine Autorin beschreiben?
Zuerst wollte ich sagen: „autoritäre Träumerin“. Denn sie hatte anfangs gedacht, dass ich immer nach ihrer Pfeife tanze. Aber da hatte sie sich geirrt! Ich bin schließlich eine erwachsene Frau! Ab einem gewissen Punkt, wurde Sharela also meine „Sekretärin“. Sie hat das zu Papier gebracht, was in meinem Leben passiert ist.
Weißt du, wie es zu dem Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Lauf des Schreibprozesses verändert? Hattest du vielleicht sogar Mitspracherecht?
Der Arbeitstitel hieß zunächst anders. Erst gegen Mitte des Buches – als wir uns schon besser kannten – habe ich Sharela meinen richtigen Namen verraten. Und weil es um mich geht, musste der natürlich mit aus Cover. In Großbuchstaben!
Gefällt euch das Cover zu 100% oder hättet ihr einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Sharela:
Mir gefällt das Cover von GermanCreative sehr gut. Die Künstlerin hat all meine Wünsche berücksichtigt.
Emma:
Tzzz... Meine leider nicht. Also, dass mein Name und meine Lieblingsfarbe – grün – drauf sind, sehe ich mal als Pluspunkte. Aber das Foto von mir? Von hinten?! Ich wage mal zu behaupten, dass es da attraktivere Bilder von mir gäbe…
Was ist jeweils euer Lieblingszitat aus dem Buch?
Sharela:
„No Risk. No Fun.“ Als Autorin lasse ich meine Figuren gerne über ihren Schatten springen. Ich bringe sie in unangenehme Situationen, damit sie die Chance haben, sich zu entwickeln und daran zu wachsen.
Emma:
Na klar, Sharela! Du musst es ja nicht ausbaden! Tzzz.
Also mein Motto ist: „Das Leben ist viel zu kurz, um es zu vergeuden!“ - Dieses Zitat gilt nicht nur für mich. Ich finde, es ist ein Appell an jeden von uns.
Danke für das Gespräch.
Sharela: Herzlichen Dank für das tolle Interview!
Emma: Danke für den erfrischenden Ausflug in die „reale Welt“. Du warst eine klasse Interview-Partnerin!

[Autoreninterview] Sharela Koch

Autoreninterview
Sharela Koch

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Hallo, mein Name ist Sharela Koch und ich bin eine deutsche Hobby-Autorin.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Angefangen habe ich als Bloggerin und berichtete zunächst Nachdenkliches und Unterhaltsames aus meinem Alltag als Christin.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Meine ersten beiden Bücher waren religiöse Werke („Sharelas Tagebuch“ und „Rosenkranz beten leicht gemacht“). Als ich merkte, dass mir das Schreiben immer mehr Spaß macht, habe ich mich langsam an Abenteuergeschichten und SciFi gewagt („ProjMos-Abenteuer“ und „Die Verdoraner“). Mit meinem neuen Roman „Emma Tucson – Flucht aus Area51“ erschien nun der erste Teil eines packenden SciFi-Abenteuers.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ja, ich schreibe gerade am zweiten Teil von Emma Tucsons Abenteuer. Außerdem arbeite ich an einem weiteren Roman. Darüber will ich aber noch nicht zu viel verraten.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
In meiner Freizeit bin ich oft auf dem Sportplatz. Oder in der Küche beim Backen und Naschen. Das muss sich schließlich die „Waage“ halten. :)
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Ich bin ein echter Bücherwurm und lese fast alles, was mir in die Hände kommt. Sehr gut gefällt mir bspw. der Schreibstil meiner Autoren-Kollegin Anne Grasse. Ich mag es, wie man sich in ihre Protagonisten hineinversetzen kann.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Meine Ideen kommen mir im Alltag: Bei Begegnungen, beim Sport oder in der Natur. Oft brüte ich dann eine ganze Weile, bis sich daraus eine richtige Story entwickelt, die mich zufrieden stellt.
Das eigentliche Schreiben erledige ich am liebsten daheim an meinem Schreibplatz. Unterwegs muss aber auch das Handy herhalten, zum Beispiel wenn mir mitten während der Autofahrt eine Szene einfällt, die ich dringend festhalten will. Dann kann es schon passieren, dass ich schnell den nächsten Rastplatz ansteuere, um in die Tasten zu hauen.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Mein Alltag besteht zu neunzig Prozent aus „normalem Zeug“. Ich gehe meinem Brot-Job nach, treffe mich mit Freunden, umsorge meine Familie. Doch es ist genau diese Zeit, die mich zu Geschichten inspiriert. Diese schreibe ich dann nieder, wann immer sich die Gelegenheit bietet.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Ich lese fast jedes Genre. Besonders gerne mag ich es, wenn ich mich in die Protagonisten hineinversetzen kann. Das ist oft bei Schicksalsromanen der Fall. Aber auch bei Krimis und Abenteuern.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Meine Lieblingszitate:
„Wenn dir das Leben eine Zitrone gibt, mach Limonade draus.“
und
„Was die Jugend braucht, ist Disziplin und ein voller Bücherschrank.“ (Vivienne Westwood).
- Dabei finde ich, dass das für jedes Alter und nicht nur für die Jugend gilt.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Ich habe kein Lieblingsland, denn ich finde jedes Land und jede Kultur hat etwas Faszinierendes.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Meine Oma sagte immer: „Nur Leute, die dich mögen, kritisieren dich. Den anderen ist es egal, wenn du stagnierst.“
Deshalb bin ich offen für Feedback und nehme mir konstruktive Kritik sehr zu Herzen. Mein Ziel ist es, dadurch zu wachsen und besser zu werden.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Ich mag es, das Zepter selbst in der Hand zu haben. Als Selfpublisher muss man sich um alles alleine kümmern. Das ist oft mehr Aufwand und anstrengend. Aber ich lerne dadurch jeden Tag dazu und lerne ständig neue Menschen und Sichtweisen kennen. Das finde ich spannend.

Donnerstag, 27. April 2023

[Buchvorstellung einmal anders] Finsteres Erwachen - Absolution von S. Bradtke


 
Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit dem Protagonisten Abraham, um mit ihm über das Buch „Finsteres Erwachen - Absolution“ zu sprechen.

Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um für das Buch zu antworten.
„Es ist mir eine Ehre, für diese verantwortungsvolle Aufgabe ausgewählt worden zu sein.“
Kannst du dich meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
„Nun, ich glaube kaum, dass meine Person eine solche Wichtigkeit innehat, dass man viel über mich wissen muss. Aber wenn ich etwas über mich sagen soll, dann das ich ordinierter Priester bin.“
Beschreibe uns dein Buch in möglichst wenig Sätzen.
„Finde deinen Weg und triff deine Entscheidungen. Aber bedenke immer, dass alles, was du tust Einfluss auf die Geschichte anderer hat.“
Glaubst du macht es der Autorin mehr Spaß dich durch leichte, einfache oder schwierige, düstere Situationen zu führen?
„Mich persönlich? Durch sehr schwere und emotional verstörende. Alle Anderen, nun ich würde sagen: leicht oder gar einfach ist in dieser Buchwelt nichts, aber auch gar nichts. Selbst wenn es auf den ersten Blick so wirkt.“
Hast du eine Lieblingsstelle im Buch?
„Ich möchte mir nicht anmaßen zu bestimmen, welche der Stellen solch einen Vorzug erhalten sollte. Daher möchte ich mich zu diesem Punkt lieber enthalten.“
Was glaubst du, wie viel S. Bradtke steckt in dem Buch oder dem ein oder anderen Charakter?
„Die meisten Charaktere haben bestimmt Charakterzüge, die ihr selbst zuzuschreiben sind. Nein, nicht bestimmt, sehr sicher sogar. Aber da es sich bei den meisten der Personen im Buch nicht mehr um Menschen, sondern um Vampire handelt, wird es schwer menschliche Maßstäbe anzuwenden.
Wie würdest du deine Autorin beschreiben?
Als Jemand, die versucht Wahrheiten nicht unter den Teppich zu kehren und die uns eine Stimme gegeben hat, um unsere Geschichte zu erzählen.
Weißt du, wie es zu dem Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Lauf des Schreibprozesses verändert? Hattest du vielleicht sogar Mitspracherecht?
Der Titel musste sich verändern, da der eigentlich gewünschte schon vergeben war.
Gefällt dir das Cover zu 100% oder hättest du einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Ich liebe das Cover!!! Ich wollte vom ersten Augenblick nur genau das.
Was ist dein Lieblingszitat aus dem Buch?
„Weißt du, warum unser Erzeuger mich gewählt hat? Weil du dumm bist! Weil du, außer deiner Kraft, vollkommen unfähig bist an etwas zu glauben oder etwas zu begreifen.“
Danke für das Gespräch.

Mittwoch, 26. April 2023

[Schnipseltime] Der 6.Kreis von Robert Deiss

 

  

Als die Sonne sich hinter den Wipfeln der Bäume absenkte, verließen sie Aleshanees Haus, um zum Fest der Freunde zu gehen. Schon von Weitem hörten sie Trommeln, Rasseln und Gesänge. Auf dem Marktplatz angekommen, bot sich ihnen ein Schauspiel ohnegleichen.

Die Feenlichter glitzerten wie bunte Sterne am Himmel. In der Mitte brannten die großen Lagerfeuer in den Farben des Regenbogens. Über die beiden mannshohen Kupferkessel gebeugt, an denen die Flammen hochtänzelten, standen die alten Frauen auf ihren Tritten, um mit erstaunlicher Kraft die vor sich hin köchelnden Suppen zu rühren. Der würzige Geruch der Suppen, mit dem süßlichen Rauch des Feuers vermischt, entfachten in Quinn eine Welle an Glücksgefühlen.

Männer mit hölzernen Masken und Rasseln, aus denen grüner Dampf quoll, tanzten um das Feuer. Anders als Taytas Maske wirkten die ihren freundlich und lustig. Sie sangen in der Sprache, die Quinn so fremd und doch mittlerweile so vertraut zugleich war, in der Sprache ihres Volkes. Die anderen Nahimani saßen in Kreisen um sie herum und wiegten sich im „Rausch – die Hände gen Himmel gestreckt, den Kopf zurückgelegt und die Augen geschlossen. Der Thron war noch unbesetzt.

Einige Frauen hatten sich erhoben, um die hölzernen Suppenschalen und das frischgebackene Brot, das herrlich nach Kräutern und Hefe duftete, von den Köchinnen entgegenzunehmen und zu verteilen. Erst jetzt bemerkte Quinn, wie hungrig er war. Ein tiefes Gurgeln aus Makis Richtung, die sich ungeduldig den Bauch rieb, sagte ihm, dass er nicht der Einzige war.

»Na los, kommt schon! Ihr müsst unbedingt die Suppe und das Brot probieren. Danach wollt ihr nichts anderes mehr essen«, rief Aiana über den Lärm der Trommeln hinweg und ging ihnen voraus.

Nachdem sie gefüllte Schalen und Brot entgegengenommen hatten – Maki hatte sich gleich zwei Schüsseln geben lassen und musste ihre beiden Brote nun auf dem Kopf tragen –, suchten sie sich Plätze nahe den Feuerstellen.

Aiana hielt Maki davon ab, direkt über ihr Essen herzufallen, und versuchte ihr zu erklären, dass sie sich alle noch ein wenig gedulden mussten. Empört wollte Maki gerade erwidern, dass man ein solches Essen doch nicht warten lassen konnte, als ein lauter Paukenschlag und der Schrei eines weißen Nashorns ertönte. Die Nahimani erhoben sich und hielten ihre Schüsseln über ihre Köpfe Maki hätte nicht verstörter schauen können, hätte sie einen Glühkäfer grunzen gehört.

»Der Häuptling kommt«, flüsterte Aiana ihnen zu.

Eine Frau mit grünem Federschmuck in den kurzen schwarzen Haaren betrat den Platz. In ihr Gesicht, von der Zeit der Jahre gealtert, waren grüne Runen tätowiert und ihre Hände leuchteten wie die Sonne. Hinter ihr ging ein buckliger Mann in roter Robe, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Die Fingernägel seiner gefalteten Hände waren schwarz.

»Das ist ihr oberster Berater, von dem ich dir erzählt habe«, raunte Aiana Quinn zu. Aleshanee, die sich mittlerweile zu ihnen gesellt hatte, gab ihr ein Zeichen, ruhig zu sein.

Als der Häuptling den Thron erreicht hatte, hielt sie die Hände über die Menge und sprach beschwörend auf sie ein. Das Licht ihrer Hände wurde immer heller, bis der Wald von einem tiefen Summen erfüllt war und glitzernde Tropfen vom Himmel auf sie hinab in die Suppe regneten. Quinn versuchte, seine Suppe abzuschirmen, doch Aleshanee hielt ihn zurück.

»Das Tränen von Feen! Sie Volk segnen bei Fest. So wir sicher und bewahrt.«

Der Häuptling ließ die Arme sinken und erhob die Stimme zum Volk. Jubelschreie brandeten zur Antwort über die Menge hinweg. Wie auf ein geheimes Zeichen hin, setzten sich die Nahimani und schlürften ihre Suppen um die Wette.

Als Quinn kostete, hatte er das Gefühl, eine andere Welt zu betreten. Noch nie hatte er etwas so Vorzügliches gegessen. Jedem Schluck folgte eine Symphonie der Genüsse – Weißer Kürbis, Honigkartoffeln und Waldkarotten, Knoblauch, Gelbbasilikum und Drachenchili. Mit jedem Mal entfaltete sich ein neuer Geschmack einer weiteren Zutat auf seiner Zunge, der einen wohligen Schauer durch seinen Körper jagte. Während er immer noch versuchte, das kulinarische Rätsel seiner ersten Suppe zu lösen, kam Maki bereits mit ihrem dritten Nachschlag zurück. Das Gesicht von oben bis unten voll mit Suppe, strahlte ihn die Trollfrau zufrieden an.

»If frauche unfedingt fas Refepf!«, schmatzte sie an Aiana gewandt.

»Das weiß niemand. Solange die Kochfrauen noch leben, sind sie die Einzigen, die es kennen. Die Zubereitung der Suppe ist ein gut gehütetes Geheimnis, das von Kochfrau zu Kochfrau weitergegeben wird. Tut mir leid, kleine Freundin, aber da muss ich dich wohl enttäuschen. Ich wüsste es auch nur zu gern«, erklärte Aiana lachend.

Die halbleere Schüssel in den Pfoten, erhob Maki sich mit bangem Gesichtsausdruck und rannte Richtung Suppenausgabe, als würde sie um ihr Leben rennen.

Als alle Anwesenden gesättigt waren und selbst Maki keine weitere Schüssel mehr wollte – sie hatte vermutlich einen der beiden Kessel allein geleert –, wurden die Überreste des Essens weggebracht. Zwei Männer mit bunten Masken und kleinen Holztiegeln traten hervor. Sie gingen singend von Person zu Person und malten jedem mit grüner Paste Symbole ins Gesicht, die bei Berührung der Haut zu glühen begannen.

Ein Meer aus Runen und Linien erleuchtete die Dunkelheit des nächtlichen Waldes. Mit Auftragen der Farbe hörte Quinn schlagartig jedes Geräusch ganz klar, sah es bildlich vor seinem inneren Auge. Er hatte das Gefühl, aus dem Körper gestiegen zu sein und über dem Festplatz zu schweben. Die beiden Männer mit den Masken ergriffen im Wechsel das Wort. Quinn riss erstaunt die Augen auf. Er konnte jedes ihrer Worte verstehen.

»Noch vor den Sommern unserer Urahnen lebten die ersten unseres Stammes friedlich im Wald der Träume ...« Der Festplatz verschwamm vor Quinns Augen. An seiner Statt öffnete sich ihm die Welt der Erzählung, der er lauschte.

»... Sie lebten friedlich an der Seite der Tiere. Die Magierinnen erkundeten die Geheimnisse des Waldes, die Jägerinnen empfingen, was die Götter für sie bestimmt hatten, die Krieger erprobten ihre Körper und die Kinder spielten ihre Spiele.

Doch eines Tages kamen Männer in unsere Mitte – Männer mit hellen Gesichtern. Wir begegneten ihnen mit Ehre und Respekt. Wir hießen sie mit dem Fest der Freunde willkommen, wie unser Brauch es gebührt.

Wir lernten von ihnen, sie lernten von uns. Über die ewigen Wechsel von Sommer und Winter vertrauten wir ihnen unsere Kinder an und sie uns die ihren, um ein Band der Freundschaft zu knüpfen, das selbst die Götter nicht trennen sollten. Das Gleichgewicht der Stämme, dem das Gleichgewicht alles Lebenden innewohnt, nährte den Wald der Träume und vertrieb alles Böse.

Doch eines Tages legte sich ein Schatten auf den Wald der Träume. Männer in Gewändern, dunkel wie die Nacht, kamen und beschmutzten unsere Bräuche. Sie wollten kein Fest der Freunde. Stattdessen nahmen sie unsere Frauen und Kinder ...« Wie aus weiter Ferne hörte Quinn die schmerzerfüllten Schreie und das Gemurmel der Zuhörer.

»Sie zerstörten das heilige Gleichgewicht und ließen unseren Wald erkranken. Die Dunkelheit kam, machte aus Gutem Böses und verschlang das Licht auf ewig.

Bald wird der Tag kommen, an dem die Feen uns verlassen müssen, an dem sie sich andere heilige Orte suchen werden und der Wald der Träume den Schrecken der Dunkelheit unterliegen wird. Nur das Gleichgewicht kann den Schatten Einhalt gebieten.

Doch verzaget nicht, oh Nahimani! Die Hoffnung ist nach zahllosen Sommern wieder zu uns zurückgekehrt. Eine weiße Magierin wurde gesandt, um uns zu helfen. Mit vereinten Kräften werden wir die Dunkelheit besiegen oder für ewig von ihr verschluckt werden. Feiert die Götter und betet, dass sie uns wohlgesonnen sind!«

In seiner Erleichterung wie zu einem einzigen Lebewesen vereint, schrie das Volk des Waldes auf. Benebelt von der Magie der Hoffnung tanzten sie so ausgelassen um die Feuer, dass der grüne Schein der Tänzer und die Regenbogentöne des Feuers zu einem Meer aus Farben verschwammen. Hier, an diesem Ort der Zuversicht, wollte Quinn für immer bleiben, um mit den Nahimani zu leben, zu feiern und mit ihnen auf die Rettung durch die große weiße Magierin zu warten.

[Buchvorstellung einmal anders] Der 6.Kreis von Robert Deiss

  

 
Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit dem Autor Robert Deiss, um mit ihm über sein neuestes Buch „Der 6. Kreis“ zu sprechen.

Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um für dein Buch zu antworten.
Hallo Claudia! Danke, dass du mein Buch vorstellst.
Kannst du uns dein Buch in möglichst wenig Sätzen beschreiben?
Es geht um einen Jungen, der zu Unrecht in die berüchtigte Sträflingskolonie Ghorka verbannt wird. Dort erlebt er fantastische Abenteuer und beschreitet die Kreise der Magie. Sein Ziel: einen Weg aus Ghorka zu finden. Dabei enthüllt er ein Geheimnis, das ihn vor ganz andere Herausforderungen stellt.
Deine Charaktere erleben ja so einiges. Fällt es dir leichter sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Das ist eine schwierige Frage. Ich bin ein Discovery Writer und plotte nicht. Dadurch erlebe ich die Situationen manchmal extrem. Da sind düstere und schwierige Zeiten natürlich deutlich intensiver. Mal komme ich verweint aus dem Zimmer, mal könnte ich die Welt umarmen. Da ich meistens gut gelaunt bin, sind die düsteren Zeiten also schon schwerer. Aber eher emotional gesehen. Spaß macht mir alles. Fun Fact am Rande: lange Zeit fand ich es super ätzend Reiseszenen zu schreiben.
Hast du eine Lieblingsstelle, die du uns gerne vorstellen würdest?
Ich habe sofort zwei Szenen im Kopf. Allerdings sind beide so Spoilerbehaftet, dass ich sie ungern hier preisgeben möchte. Ich sage nur so viel: Die Szene, in der Quinn in den Bergen der Weisheit in den Keller steigt und einen inneren Kampf mit sich und der Dunkelheit führt, ist eine meiner liebsten Szenen.
Die zweite Szene ist die Letzte von „Der 6. Kreis – Fremde Buch 2“. Aber das kann ich natürlich ebenfalls nicht schreiben.
Wie viel echter Robert steckt in dem Buch oder auch in dem ein oder anderen Charakter?
Jetzt hast du mich (lacht). Sehr viel. In jedem Charakter eigentlich. Natürlich nicht alles, aber ich versetze mich in die einzelnen Personen hinein, so gut ich kann. Teile von Quinn, seine Ungeduld und sein Temperament erinnern mich manchmal an mein jugendliches Ich. Aber auch in den anderen Figuren steckt viel von mir selbst, aber auch von Personen in meinem Umfeld - ganz egal ob im bärbeißigen Thorwald, der treuen Trollfrau Maki, dem griesgrämigen Orin oder dem belesenen Marten. Selbst in den düsteren Figuren.
Wie würden dich deine Charaktere beschreiben?
Thorwald: Dem sollte man mal eins auf die Mütze geben, so wie er mit Quinn umgeht.
Marten: Robert ist wahrlich ein fleißiger Schreiber. Manche seiner Rätsel bringen mich nicht selten um den Schlaf.
Quinn: Da habt ihr recht. Er scheint ein netter Kerl zu sein, aber in ihm schlummert auch viel Düsternis, die ich wieder ausbaden darf.
Orin: Bei Klink und Klonk, du darfst es ausbaden? Wem wird ständig die Schürze abgebrannt?! Dir oder mir?
Korbinian: Töricht seid ihr, so mit eurem Meister umzugehen. Dieser Magier der Worte kann selbst die Götter beeinflussen.
Maki: Für das Leben, das ich in Trollstein hatte, bin ich ihm sehr dankbar. Robert hat ein gutes Herz und es stimmt, was alle sagen: er lacht sehr viel und ist ein wenig verrückt. Aber mögen wir nicht genau das an ihm?
Aiana: Schleim…
Aleshanee: Still, Aiana. Maki recht. Du nicht reden schlecht von ihm. Er verbunden mit den Ahnen. Er nicht immer weise und manchmal zu viel Temperament. Aber er reflektieren viel und versuchen zu sein guter Mensch. Er helfen vielen Kindern mit Frau. Du denken an Sinnweiser!
Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert?
Der Titel kam nach dem Ende des Buchs. Kera kam zu mir und fragte, ob ich schon einen Titel hätte. Genau das war der Knackpunkt. Ich hatte einige im Kopf, aber Kera hat sie alle zerrissen. Und dann kam der Titel aus dem Nichts. Nicht von mir, sondern von Kera: „Warum nicht einfach ‚Der 6. Kreis‘?
Bist du zu 100% zufrieden mit dem Cover oder würdest du nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Nun muss ich etwas ausholen. Das jetzige Cover ist nicht das ursprüngliche. Ich weiß, dass man im Nachhinein keine Cover mehr ändern soll, aber das war mir egal. Ich hatte damals ein sehr dunkles Cover. Es sollte ein vergilbtes, in braunes Leder gebundenes Buch sein. Ich wollte es so schlicht und geheimnisvoll wie möglich halten. Natürlich war mir klar, dass dieses Cover auch auf viel Gegenwind stoßen würde, aber mir ging es nie um Verkaufszahlen, weshalb ich es trotzdem so gemacht habe.
Trotzdem habe auch ich mich weiterentwickelt und alle Cover überarbeiten lassen. Jetzt bin ich vollkommen zufrieden, ja.
Zum Abschluss würde mich noch dein Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
„Du, der du dieses Buch in Händen hältst, wisse: Mit dem heutigen Tage wird sich dein Leben von Grund auf verändern.
Deine Vergangenheit wird im Antlitz des magischen Feuers verblassen. Deine Augen werden sich nicht mehr vor der Wahrhaftigkeit der Magie verschließen können. Magie wird in dir erwachen.
Nicht jeder ist dieser Kraft gewachsen. Missbrauchst du sie, wird sie dich verschlingen wie die Nacht den Tag. Reichst du ihr die Hand, wird sie dich begleiten wie die Nacht den Tag. Sei dir deiner Verantwortung auf dem Weg des Feuers bewusst. Handle selbstlos oder verbrenne in den Flammen deines Eigensinns …“
Danke für das Gespräch.
Ich danke dir für deine Zeit!

[Autoreninterview] Robert Deiss

Autoreninterview
Robert Deiss

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Ich bin Robert, 32 Jahre alt und wohne mit meiner Frau und meinen zwei Kindern in einem kleinen Dorf bei Rottenburg (Baden-Württemberg). Meine Leidenschaft ist, wer hätte es gedacht, das Schreiben und Lesen von Büchern - genauer gesagt von Fantasyromanen, egal ob High Fantasy oder Jugend-Fantasy.
Wenn ich nicht am Schreiben oder bei den Kindern bin, treibe ich viel Sport, klimpere auf der Gitarre oder betreue Speaker:innen. Kurzum: ich lebe vom vom Betreuen inspirierender Personen und vom Schreiben.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
2018 waren meine Frau Kera und ich für sieben Wochen an der rauen Atlantikküste campen. Kera versuchte gerade wieder ins Schreiben zu finden und machte ein paar kreative Schreibübungen. Zum Spaß habe ich damals bei einer Übung mitgemacht und eine Kurzgeschichte geschrieben.
Aus dieser Kurzgeschichte ist „Der 6. Kreis – Fremde“ entstanden. Seitdem bin ich besessen von der Welt um Quinn und seine Freunde und schreibe jeden Tag eine Stunde, damit mein Kopf nicht explodiert.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Der 6. Kreis (Buch 1-3 von 6): Verbannt in die Fremde, findet sich ein Junge an einem Ort voller Schmach, Ungerechtigkeit und Verderben wieder. Gefangen zwischen Verbrechern und Mördern muss er sich im Dienst eines Schmiedes beweisen, um schon bald festzustellen, dass noch größere Gefahren auf ihn warten als zwielichtige Gestalten. Denn sein Schicksal führt ihn auf einen Weg, den er sich nie zu träumen gewagt hätte; auf den Weg der magischen fünf Kreise. Von nun an muss er weit mehr hinter sich lassen als nur sein altes Leben, wenn er den Bannzauber besiegen und der Dunkelheit die Stirn bieten will.
„Mama, Papa & Knöpfchen – Zwei Schwangere reden mehr als eine(r)“: Was geschieht, wenn zwei knallköpfige Schriftsteller ein Buch über ihre Erfahrungen in der Schwangerschaft schreiben? Die einzig mögliche Antwort: Chaos!
Von geheimen Schwangerschaftstest-Missionen über Windelpartys bis hin zu heißen Akupunkturnadeln – begleite Knöpfchen und uns durch neun Monate voller lustiger Momente, Sorgen und Ängste, aber vor allem voller Liebe und Wunder.
Eine Schwangerschaft, zwei Ehemenschen, drei unterschiedliche Geschichten und ganz viele Unstimmigkeiten. Also ran an die Babybodys und los!
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ich beende gerade das letzte Skript von „Der 6. Kreis“ und schreibe parallel an einer Spin-Off.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Mit meiner Familie raus in die Natur gehen (wandern, spazieren) oder natürlich lesen.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Stephen King ist für mich sehr prägend. Nicht wegen all dem Horror, sondern wegen seines unglaublich guten Schreibstils. Ganz egal, ob viel passiert oder nahezu gar nichts, die Seiten fliegen nur so dahin.
Astrid Lindgren ist für mich ebenfalls eine unglaublich tolle Schriftstellerin, deren Bücher (Pippi, Ronja, Michel, Wir Kinder aus Bullerbü) ich rauf und runter gelesen habe. Dank der Kinder kommen die Bücher von Lindgren nun wieder zum Einsatz.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Mein Schreibtisch hat für mich eine ganz besondere Bedeutung. Es ist ein Nussbaumtisch, den mein Opa für meine Oma in den 50ern als Geschenk eigenhändig getischlert hat.
Im Sommer sitze ich bei uns im Garten und schreibe von dort aus. Ganz ehrlich: an für sich kann ich von überall aus arbeiten, so lange mich niemand stört.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Ich stehe morgens auf und spiele erstmal ne Runde mit meinem Sohn und seiner Eisenbahn. Während meine Frau sich um unsere kleine Tochter kümmert, mache ich Frühstück.
Anschließend schreibe ich eine Stunde und mache Sport. Danach arbeite ich entweder im heimischen Büro weiter oder kümmere mich um die Kinder, während Kera unterwegs ist, um Vorträge zu halten.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Fantasy-(Romane) und Kinder- und Jugendbücher
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Let your smile change the world, but don’t let the world change your smile. Bei der zweiten Frage muss ich leider passen.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Frankreich. Mein Opa hat im Elsass gewohnt und wir waren nahezu jedes Jahr mindestens einmal im Elsass und einmal am Meer. Die Sprache, die Menschen … ich habe mir nicht nur ein Mal überlegt, in die Bretagne auszuwandern. Das Wetter ist am ehesten der Knackpunkt. Dann doch lieber auf einen kleinen Hof in die Provence.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Früher war ich überhaupt nicht kritikfähig und habe alles persönlich genommen. Das war übel. Mittlerweile bin ich dankbar für jegliche konstruktive Kritik. Es ist jedes Mal eine Chance, sich weiterzuentwickeln und an Stellen zu reflektieren, die man gar nicht auf dem Schirm hatte. Gerade bei Rezensionen ist es eine riesige Chance, ganz egal was für eine Bewertung man bekommt. Ich selbst bin jemand, der schon öfters aufgrund von 1-Stern-Bewertungen Bücher gekauft hat. Was andere schlecht finden, wie z.B. fehlende Romantik oder zu wenig Blut, ist für mich wiederum ein Kaufgrund. Lange Rede kurzer Sinn: Kritik hilft uns, uns selbst weiterzuentwickeln.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Ganz ehrlich? Ich wollte immer gern in einen der Verlage - seien es Piper, Fischer Tor oder Knaur Fantasy. Bisher hat es leider nicht geklappt, aber mittlerweile genieße ich die Freiheiten des Selfpublishing, denn ich kann schreiben, was immer ich will. Das einzige, was mich daran stört, ist, dass man sich um alles selbst kümmern muss. Dadurch schaffe ich es momentan noch nicht, schneller zu veröffentlichen, denn theoretisch könnte ich dieses Jahr ohne Probleme drei bis vier Bücher veröffentlichen. Aber Lektor:in, Korrektor:in, Illustrator:in usw. müssen auch bezahlt werden. So lange das Schreiben ein Hobby ist, braucht es eben etwas länger.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Hallo du, wenn du gern in fantastische Welten tauchst, dann darfst du natürlich gern meine Bücher lesen, aber was du unbedingt auch ausprobieren solltest: schreib mal einfach drauf los. Wer weiß, ob es dir dann auch so geht wie mir und du nicht mehr damit aufhören kannst. Diese Magie wünsche ich dir.

Montag, 24. April 2023

[Schnipseltime] Drei Arten Schuld - Wenn Liebe geht von Juliane Schmelzer


 

Aus Drei Arten Schuld:

»Ich sollte jetzt gehen«, sagte er leise und drehte sich um. Doch sie hielt ihn schnell am Arm fest und zog ihn zurück.

»Geh nicht, Dean. Bitte bleib«, sagte sie und er setzte sich zurück auf die Couch, drehte ihr sein Gesicht zu und schaute sie an.

»Was willst du, Izzi?«, fragte er sie.

»Ich will nicht, dass ihr euch streitet. Ihr seid Brüder.«

»Ja, auf dem Papier. Aber wir haben es im Laufe der Jahre geschafft, uns nicht mehr wie welche zu benehmen und auch … zu fühlen.«

»Ben ist böse auf dich, das kann man verstehen.«

»Aber er hatte keinen Grund – nicht dieses Mal.«

»Nein. Dieses Mal nicht«, bestätigte sie. »Jedenfalls nicht, was dich und mich betrifft.« Er hielt die Luft an.

»Was ist?«, fragte sie.

»Ich weiß nicht. Vielleicht ist es total bescheuert, was ich jetzt sage, aber vielleicht sollte ich meinem verdammten Bruder endlich etwas geben, wofür er mir wirklich böse sein darf«, sagte er und rückte näher an sie heran. Sie hielt den Atem an, als er nun seine Hand hob, und ihr eine Strähne hinters Ohr strich. Ihr Herz begann wie wild zu klopfen und sie spürte dieses Kribbeln im Magen, welches sie jedes Mal in seiner Nähe fühlte.

»Was … genau … meinst … du?«, fragte sie ihn. Ihre Stimme war leise, aber in ihren Ohren klang sie unendlich laut. Er strich mit dem Finger über ihre Lippen und sie biss sanft in seinen Daumen, was ihm einen Seufzer entlockte.

»Ich meine, dass ich nicht länger gegen meine Gefühle ankämpfen will, Izzi. Ich schaffe das nicht mehr. Ich habe noch nie …«

»Was?«, flüsterte sie.

»Ich habe noch nie … geliebt.«

Ihr Herz machte einen Satz. Und mit diesen Worten beugte er sich zu ihr hinüber und drückte seine Lippen auf ihren Mund. Sie waren weich und warm. Der Kuss war sanft, so wie beim ersten Mal und sie merkte, wie sie den Boden unter den Füßen verlor.

»Das dürfen wir nicht?«, stammelte sie hilflos, doch er machte einfach weiter. Und sie konnte sich nicht wehren und sie wollte es nicht. Nicht mehr. In diesem Moment blieb die Zeit einfach stehen und Isabell warf alle Moral, die sie irgendwo noch übrighatte, über Bord. Dean schien es ähnlich zu gehen. Zunächst zögerte er noch, doch dann schob er seine Zunge sanft in ihren Mund und begann diesen zu erforschen. Seine Hände fanden den Weg unter ihr Shirt und schoben es ganz langsam nach oben. Es war ein Brennen auf ihrer Haut. Es fühlte sich so verboten und gleichzeitig so richtig an. Isabell konnte nicht widerstehen. Sie griff in sein Haar und zog seinen Kopf zu sich herunter, öffnete ihre Lippen und ihre Zungen begannen umeinander herumzutanzen, sich zu schmecken und zu liebkosen, bis sie es nicht mehr aushielten. Seine Hände wanderten weiter nach oben, zogen ihr das Shirt über den Kopf und begannen dann langsam über ihre Schlüsselbeine nach unten zu kriechen. Er entfachte ein Feuer in ihr, das sie nicht mehr klar denken ließ. Sie strich ihm über den Rücken und schob nun ihre Hände unter sein T-Shirt, fuhr jeden Zentimeter seiner Haut nach und verursachte ihm eine Gänsehaut. Er erhob sich und schob sie sanft nach hinten, so dass sie auf der Couch zum Liegen kam. Dann beugte er sich über sie und setzte seine Wanderung über ihre Haut fort.

 

[Reiheninterview] Drei Arten von Juliane Schmelzer

 

 


Reihenvorstellung einmal anders

Ich warte seit einer Ewigkeit auf die Autorin Juliane Schmelzer, aber sie kommt nicht. Ich setze mich in dem Park auf eine Bank und sehe einen Kindle dort liegen. Da ich von Natur aus ein neugieriger Mensch bin, nehme ich ihn zu Hand.

Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich die darauf enthaltenen Bücher. Es sind genau die um das es heute gehen soll. „Drei Arten Schuld“ und „Drei Arten Liebe“ von Juliane Schmelzer. Ich beginne ein wenig in beiden Büchern zu schmökern. Nach einigen Minuten höre ich feine Stimmchen: »Hast du denn überhaupt keine Fragen? Sie wird nicht kommen.« »Interview einfach uns, deshalb sind wir ja da!«

Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben der Autorin am meisten über die Bücher? Vermutlich die Bücher selbst. Also, dann lege ich mal los. 😊

Hallo, danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um mit mir zu reden.
Hallo zurück. Wir freuen uns, dass wir uns ein wenig vorstellen dürfen.
Könnt ihr euch meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
Hallo, wir sind eine Liebesromandilogie und haben unser Setting im schönen Berlin. Bei uns geht es um die Liebe. Erstens um die Liebe zwischen zwei Brüdern, Ben und Dean, die immer wieder Probleme miteinander haben und sich lieben und hassen und dann geht es um die Liebe der beiden Brüder zur gleichen Frau, Isabell. Dass da mit Problemen zu rechnen ist, liegt auf der Hand. Im ersten Teil „Drei Arten Schuld“ kehrt Dean nach Berlin zurück und wird von seiner Familie und vor allem seinem Bruder nicht gerade freundlich empfangen. Als Dean Bens Frau Isabell über den Weg läuft, kommt es wie es kommen muss. Die beiden entwickeln Gefühle füreinander, die nicht sein dürften und Ben merkt, dass seine Vorzeigeehe nicht das ist, was sie zu sein schien.
Der zweite Teil „Drei Arten Liebe“ spielt zwei Jahre nach „Drei Arten Schuld“ und erzählt in Rückblenden, was die drei Protagonisten in dieser Zeit erlebt haben. Ohne das Ende von „Drei Arten Schuld“ zu verraten, können wir nur sagen, dass es weder für Ben noch für Dean oder Isabell eine leichte Zeit war.
In eurem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in euch enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da ihr ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten musst, könnt ihr uns vielleicht beantworten, ob es ihr leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Unsere Autorin ist eine Dramaqueen. Dunkle Zeiten und viel Herzschmerz zu beschreiben liegen ihr gut. Aber sie kann auch ihre romantische Seite zeigen und wunderschöne Liebesszenen schreiben.
Habt ihr eine Lieblingsstelle, die ihr uns gerne vorstellen würdet?
Ja, die haben wir. Und zwar ist das die Stelle im Buch „Drei Arten Schuld“, in der sich Dean und Isabell das erste Mal näherkommen.
Er lachte und blieb stehen, so dass sie beinahe gegen ihn geprallt wäre. Er fing sie auf und sie schaute ihn an. Ihr Blick war scheu und auf einmal verstummte sein Lachen und er schaute ihr in die Augen. In ihr prickelte es. Sie musste schlucken, weil ihr Hals mit einem Mal wie zugeschnürt war. Sie stand ihm gegenüber mit bebender Brust und konnte nicht anders, als einen Schritt auf ihn zuzumachen. Er griff nach ihrer Hand und streichelte über ihre Fingerknöchel.
»Was machst du nur mit mir?«, fragte er sie und sein Atem ging stoßweise.
»Ich habe keine Ahnung«, flüsterte sie.
»Das dürfen wir nicht, Izzi.« Sie zuckte zusammen. Für einen kurzen Moment hatte er wie Ben geklungen. Aber Ben war nicht da. Vor ihr stand Dean. Seine Finger strichen weiter über ihre Hand und Isabell nickte.
»Nein, das dürfen wir nicht«, stimmte sie ihm zu.
»Halt mich auf!«, forderte er sie nun auf und trat dennoch einen Schritt auf sie zu. Isabell rührte sich nicht. Langsam beugte er sich zu ihr herunter und näherte sich ihrem Mund mit seinem Kopf und schließlich legte er seine Lippen ganz vorsichtig auf die ihren. Isabells Herz begann erneut wie wild zu klopfen, ihr Verstand setzte aus und ihre Hände wurden kalt. Er hielt sie fest und die zärtliche Berührung seiner Lippen wollte nicht enden. Isabell hatte noch nie einen so sinnlichen Kuss bekommen. Ohne Zunge, ohne das Aufeinanderpressen der Lippen, einfach ein Hauch, ein Streicheln, nur mit den Lippen. Und genauso schnell, wie dieser Kuss gekommen war, war er auch schon wieder vorbei. Dean zog sich zurück und räusperte sich.
»Tut mir leid«, stammelte er und vergrub die Hände in den Hosentaschen. Isabell schüttelte mit dem Kopf.
»Ist schon okay«, sagte sie und trat dann neben ihn. Gemeinsam setzten sie ihren Weg in Richtung Spree fort und sprachen dabei kein einziges Wort.

Und aus „Drei Arten Liebe“ haben wir auch noch unsere Lieblingsstelle mitgebracht:
Er schaute hoch und in diesem Moment erkannte er, dass es niemals vorbeigewesen war zwischen ihnen. Dass sie niemals hätten getrennte Wege gehen dürfen. Dass ihre Gefühle füreinander immer noch da waren und dass es genauso wehtat, wie vor zwei Jahren. Er musste etwas tun. Er musste diesen Schmerz bekämpfen, bevor es ihn zerriss.
Nur was?
Er zögerte noch kurz, dann hob er die Hand und legte sie ihr auf die Wange, um die Träne, die aus ihrem linken Auge gequollen war, aufzuhalten. Doch es war zu spät. Sie fiel zu Boden und vermischte sich mit dem einsetzenden Regen, der ihre Jacken und ihre Haare durchnässte. Ein kalter Wind ruckelte an ihren Klamotten, aber sie bewegten sich nicht. Er konnte das Zittern spüren, was durch sie hindurchging, doch er ließ sie nicht los, ließ seine Hand auf ihrer Wange ruhen und sie schloss die Augen. Der Moment schien ewig zu dauern und er hätte die plötzliche Nähe gerne zugelassen, doch als sie nun ihre Wange in seine Hand schmiegte, stürzten die alten Erinnerungen wieder auf ihn ein. Der Schmerz über ihre Trennung, die Wut darüber, dass sie noch einmal mit Ben geschlafen hatte, all der ganze Mist, der sie auseinandergebracht hatte. Und er wusste, er konnte das nicht tun. Er konnte sie nicht wieder in sein Herz lassen. Sie würde es wieder zerstören. Also ließ er die Hand sinken und trat einen Schritt zurück. Sie öffnete die Augen und erkannte das große Bedauern in seinem Gesicht.
Es war zu früh über Freundschaft nachzudenken. Es war zu früh, über ein Verzeihen zu sprechen. Es war einfach nicht der richtige Zeitpunkt. Sie räusperte sich und sagte:
»Wir sollten reingehen.«
»Ja, sollten wir.« Sie liefen zur Tür und hielten Abstand zueinander, aber sie waren sich durchaus darüber bewusst, dass von diesem Augenblick an ihr Leben wieder einmal auf den Kopf gestellt wurde.
Wisst ihr wie viel Juliane tatsächlich in euch oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt?
Ein wenig ist da sicherlich drin, aber so ganz genau wollte Juliane uns das nie verraten.
Wie würdet ihr oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller die Autorin beschreiben? 
Juliane ist eine leidenschaftliche Schreiberin und schafft es, uns Protagonisten so realistisch darzustellen, dass wir fast lebendig werden. Die Handlungen können bei den Leser/innen wie in einem Film ablaufen.
Wie seid ihr eigentlich zu den Titeln gekommen? Standen die schon im Vorfeld fest oder haben sie sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattet ihr viel Mitspracherecht?
Unsere Titel standen im Vorfeld noch nicht fest. Ursprünglich sollten wir ganz anders heißen, denn Juliane produzierte uns auf Fanfiktion.de unter einem Pseudonym. Und auch unsere Erstauflage hatte einen leicht abweichenden Titel. Doch nun haben wir zu unserem jeweiligen Titel: „Drei Arten Schuld“ und „Drei Arten Liebe“ sogar noch einen Untertitel erhalten und sind nun sehr zufrieden.
Seid ihr zu 100% zufrieden mit eurem Cover / Outfit oder würdet ihr nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Wir hatten ja schon einmal ein Cover. Das hat aber den Leser/innen nicht so ganz gefallen. Dieses Jahr haben wir ein neues bekommen. Und jetzt sind wir voll zufrieden. Das Cover wurde uns von Constanze von www.coverboutique.de erstellt und es ist wundervoll geworden. Nun sind wir bereit es noch einmal in der Buchwelt zu versuchen.
Zum Abschluss würden mich noch eure Lieblingszitate aus dem Buch interessieren.
Drei Arten Schuld
»Es gibt drei Arten von Schuld und alle drei habe ich erlebt: Die Schuld aus der Vergangenheit, die mich wieder nach Berlin getrieben hat. Die Schuld der Gegenwart, die mich nicht mehr loslässt. Und die Schuld, die ich mit in meine Zukunft nehme, die Schuld gegenüber mir selbst.«

Drei Arten Liebe
»Es gibt drei Arten von Liebe und durch dich darf ich alle drei an jedem einzelnen Tag erleben. Du gibst mir leidenschaftliche Liebe, die mich auf Händen trägt und erschaudern lässt, jedes Mal, wenn du mich berührst. Du schenkst mir freundschaftliche Liebe, die mich sicher macht und die uns zu einer Einheit verschweißt. Und du hast eine ganz besondere Liebe möglich gemacht, eine Liebe, die alle Zeiten und Widrigkeiten überdauern wird - die Liebe zu unserem Kind.«
Die Leute, die an mir vorbeigehen, sehen mich schon komisch an, deshalb höre ich auf zu reden und lächle den Personen einfach zu. Aber ich lasse es mir nicht nehmen, noch einmal kurz den Büchern »Danke, für eure Geduld und Antworten« zuzuflüstern.
Dann vertiefe ich mich wieder in die Bücher.