Mittwoch, 30. August 2023

[Buchvorstellung einmal anders] Das Geflüster der Nachtfalter - Glutwasser von Mark Fear




Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit Nestri, dem besten Freund des Protagonisten Oniv, um mit ihm über das Buch „Das Geflüster der Nachtfalter - Glutwasser“ zu sprechen.

Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um für das Buch zu antworten.
„Halli hallo! Du bist eine der Guten, das riech ich sofort.“ Nestri streckt seine Nase in die Luft, schnuppert, läuft dann blitzschnell einmal um Claudia herum und begutachtet sie. „Ja, doch, das bist du!
Kannst du dich meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
„Vorstellen?“, fragt er mit hoher Stimme. „Man kennt mich! Ich bin der einzigartige, mutige und heldenhafte Nestri, Kämpfer für Gerechtigkeit und Beschützer der Gruppe, mit der ich reise. Japedi jap jap!“ Die kleine Echse stellt sich mit geschwollener Brust vor Claudia hin, die Hände in die Hüfte gestemmt und der Reptilienschwanz wedelt aufgeregt.
Beschreibe uns deine Geschichte in möglichst wenig Sätzen.
„Geschichten?“ Nestris Augen werden noch größer. „Ich liebe Geschichten, weißt du! Und was war das für ein Ritt die letzten Tage?! Man, man man, man, Oniv und die anderen haben viel durchmachen müssen, aber ohne mich, ihrem großen Beschützer, wären sie alle hinüber. HINÜBER!“, quieckst er in ohrenschmerzender Tonhöhe. „Und jetzt geht’s auf nach Refin. Also so der Plan von Maki. Irgendwie glaub ich, der mag Oniv und mich nicht. Nein, nein, nein…“ Nestri kratzt sich am Hinterkopf und sieht traurig zu Boden.
Glaubst du macht es dem Autor mehr Spaß dich durch leichte, einfache oder schwierige, düstere Situationen zu führen?
„Spaß?!“ Nestris Stimme überschlägt sich. „Also wenn er Autor bisher Spaß hatte, ist er das Böse! Hörst du?“ Seine Stimme wird immer höher. „Das böseste Böse der Bösen!“ Nestri fällt ungebremst auf den Rücken und bleibt liegen. Dann hebt er einen Arm in die Luft und krächzt leise: „Böse…“
Hast du eine Lieblingsstelle im Buch?
Ohne Vorwarnung springt der Echsenjunge wieder auf die Hinterbeine, rennt blitzschnell zwei Runden um Claudia, bevor er wieder vor ihr stehen bleibt und zu ihr hinauf schaut. „Haha! Das ist einfach! Jedes Kapitel, das von meinem Heldenmut erzählt!“ Nestri zwinkert Claudia zu. „Aber unter uns, der Autor liebt Kapitel 8. Es ist von allem, was er bisher von dieser Geschichte geschrieben hat, sein absolutes Lieblingskapitel. Und das, obwohl es ohne mich ist! Glaubst du das? Neeee! Aber isso!“ Er zuckt verständnislos mit den Schultern.
Was glaubst du, wie viel Mark steckt in dem Buch oder dem ein oder anderen Charakter?
Nestri kratzt sich mit dem Zeigefinger am Kinn. „Ich glaube, in jedem von uns steckt ein Teil von ihm. Japedi jap jap. Seine Gefühle, Ängste, Ansichten, Träume, Hoffnungen und Wünsche. Er hat sie über uns verteilt, wir sind seine Seelenkinder und weißt du was? Ich bin stolz darauf! Immerhin wurde ich so zum Liebling aller Leser*innen!“ Die Echse lacht schrill los. „Aber schließlich bin ich auch der mutigste der ganzen Truppe!“
Wie würdest du deinen Autor beschreiben?
„Er ist einer der Guten, oh ja!“ Nestri unterstreicht seine Aussage mit einem wiederkehrenden Nicken, als sei er ein Wackeldackel. „Aber nicht so mutig wie ich es bin, nein, nein, nein! So unter uns…“ Mit seinem Zeigefinger winkt er Claudia näher. „Ich glaube, er würde keinen Tag in der roten Wüste überleben. Nein, nein, nein!“
Weißt du, wie es zu dem Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Lauf des Schreibprozesses verändert? Hattest du vielleicht sogar Mitspracherecht?
„Psssst, das ist ein Geheimniss. Hihihi!“ Nestri rückt etwas näher und flüstert: „Er hatte keinen Schimmer, wie er dieses Buch nennen sollte. Aber in einem Kapitel, das er auch sehr mag, fiel der Titel und als er es in der letzten Überarbeitung las, passte es wie Konservendosenobst zum Abendessen.
Gefällt dir das Cover zu 100% oder hättest du einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
„Einen Wunsch? Au ja!! Und zwar ich auf dem Cover, ganz groß, in voller Pracht. Das haben so mutige Kämpfer wie ich verdient.“ Nestri zwickert Claudia zu und präsentiert sein lippenloses Lächeln. „Aber auch ohne mich ist es perfekt geworden, jap, jap, jap. Das hat Wyndagger toll gemacht!“
Was ist dein Lieblingszitat aus dem Buch?
„Es ist folgender Satz.“ Nestri räuspert sich, hebt lehrerhaft seinen Zeigefinger, schließt die Augen und spricht mit ungewohnt ruhiger Stimme. „Bitte verschließe dich nicht vor anderen Menschen, ganz gleich wie sie auf deine Anwesenheit reagieren. […] Du solltest ihnen offen entgegentreten, denn du weißt nie, welche treue Freunde dort draußen auf dich warten.“ Die Echse öffnet ihre Augen, schüttelt sich kurz. „Na? Na? Na?“, fragt sie mit der üblichen, hyperaktiven Stimme. „Was sagst du dazu?“
Danke für das Gespräch.
„Du bist nett. Ich mag nette Menschen. Pass auf dich auf, die Wüste ist gefährlich. Japedi jap jap.“ Nestri dreht sich um und flitzt im Zickzack davon.

Dienstag, 29. August 2023

[Reiheninterview] London Bad Cop - Reihe von Jessica Graves

 


Reiheninterview

Heute treffe ich mich mit Henry und Kate, um mit ihnen über ihre Bücher „Böse Cops küsst man nicht“ und „Böse Cops liebt man nicht“ zu sprechen.

Hallo, danke, dass ihr heute Zeit habt, um mit mir über die Reihe zu reden.

Kate: Wir freuen uns, dass wir hier sein dürfen.
Henry: Danke für die Einladung.

Könnt ihr uns die Böse Cops – Reihe mit wenigen Worten vorstellen?

Kate: Klar! In den Büchern erzähl ich aus meinem Leben ab dem Moment, als jemand an meinem Arbeitsplatz ermordet wurde. Henry ermittelt als Detektive in diesem Fall. So lernen wir uns kennen und dann … geht alles ganz schnell. Sowohl romantisch als auch was die wachsende Gefahr angeht.
Ihr Charaktere wachst mit euren Aufgaben, entwickelt euch weiter, besteht so manche Situation. Was glaubt ihr? Fällt es der Autorin leichter euch durch einfache, lustige oder durch schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Kate: Sehr gute Frage.
Henry: Ich weiß, was es bei mir ist. Sie quält mich gern.
Kate: Du hast es aber manchmal auch verdient.
Henry: Hey!
Kate: Bei mir schreibt sie definitiv lieber die romantischen und fluffigen Szenen, sowohl mit Henry als auch mit den Freunden und der WG. Weil sie mich einfach nicht gern quält.
Henry: Aber mich schon …
Kate: Wie gesagt … Karma?
Habt ihr Lieblingsstellen in der Reihe, die ihr uns gerne vorstellen würdet?
Kate: *errötet* Ich mag alle Stellen, in denen Henry vorkommt. Vor allem die, in denen wir unter uns sind.
Henry: *schmunzelt* Ich mag die Stellen, die nach meinem Plan verlaufen. Das sind wenige, aber dafür gefallen sie mir umso besser.
Kate: Sind das auch welche mit mir?
Henry: Vielleicht …?
Wisst ihr wie viel echte Jessica in den Büchern oder dem ein oder anderen Charakter steckt?
Kate: In diesem Buch steckt ihre Liebe für London und für den Herbst, die sie mir eingeflößt hat. Außerdem ihre Liebe fürs Lesen alter britischer Klassiker, die durfte ich auch übernehmen.
Henry: In mir steckt wenig Jessica, behaupte ich. Ich glaube, sie wäre gern wie ich.
Kate: *lacht auf* Da wäre ich mir nicht so sicher.
Henry: Ich bin unerschrocken, kompetent und kann mit Waffen umgehen. Wer wäre nicht gern wie ich? Außerdem bin ich charmant, oder? *zwinkert Kate zu*
Kate errötet, schweigt aber.
Wie würdet ihr als Protagonisten die Autorin beschreiben?
Kate: Was unser Verhältnis angeht, ist sie ein wenig wie eine große Schwester für mich.
Henry: Mich erinnert sie eher an Liz.
Liz: *läuft durchs Bild* Glaub mir, Henry, Darling, wenn Jessica wie ich wäre, hättest du ganz andere Probleme. Jessica ist viel weicher. Ein bisschen wie Kate.
Kate: *greift sich an die Schläfe* Ich bekomme immer so ein scharfes Ziehen im Hirn, wenn ich das Gefühl habe, Jess würde sich gern selbst äußern. Liz, sei nicht so frech.
Liz: Wieso? Sie hat mich so geschrieben.
Kate: Aua. Es wird schlimmer, hör auf.
Liz zuckt mit den Schultern, grinst ihre Freundin aber breit an. Wir können alle froh sein, dass sie nicht weiterredet.
Wisst ihr, wann die Idee stand eine Reihe zu schreiben? Stand es von vornherein fest, dass es ein Mehrteiler wird, oder haben die Protagonisten ein Eigenleben entwickelt?
Kate: Ich erinnere mich an einen Fieberwahn vor einigen Jahren, an einen Tag, der mit Migräne vergehen sollte und stattdessen manisch für meine Erschaffung genutzt wurde.
Henry: Und meine.
Kate: *nickt* Sie hat uns in diese Welt geworfen, in der ich plötzlich mit einem Grauen konfrontiert wurde, das man als Normalsterbliche selten zu sehen bekommt – und gleich darauf hat sie mir Henry vor die Nase gestellt. Da war ein emotionales Chaos vorprogrammiert, nicht nur bei uns. Die Nächte wurden sehr kurz, während sie schrieb. Die ersten sechs Kapitel hat sie an einem Tag rausgehauen, weil eine Pause undenkbar war.
Henry: Dass es nicht bei einem Teil blieb, ist meine Schuld. Und bevor du fragst, wieso: Sagen wir einfach, wenn ich mich ganz zu Anfang des Buchs anders entschieden hätte, würde das Ende nicht so dermaßen eskalieren. So konnte sie es nicht stehen lassen. Zum Glück. Sie ist doch ab und an gütig, obwohl sie mich quält.
Liz: Sag ich doch. Weich.
Kate: Liz!
Liz: Aber in dem Moment bin ich froh darum. Ich hasse schreckliche Enden. Und ich brauche immerhin noch eine Gelegenheit, Henry näher kennen zu lernen. Im ersten Teil werde ich von Kate davon abgehalten.
Kate: Zurecht. Deine Nähe kann herausfordernd sein.
Liz: *grinst breit* Nur, wenn der liebe Detective dafür bezahlen will, Darling.
Wann kamen die Titel? Standen die im Vorfeld schon fest, oder entwickelten sie sich im Laufe des Schreibprozesses?
Kate: Der Titel kam am ersten Tag, denn wir blieben nicht unter uns. Sie hat uns direkt auf die ersten Leser losgelassen und die brauchten einen Arbeitstitel. Bei dem blieb es, weil wir oft zu hören bekamen, wie passend er ist.
Henry: Ich wasche meine Hände in Unschuld.
Liz: Ja, du bist ganz sicher nicht als ‚Böser Cop‘ gemeint, Henry *verdreht die Augen*
Henry: Vielleicht ein wenig.
Kate: Ziemlich!
Wer ist denn der Coverdesigner?
Kate: Oh, das ist eine schöne Frage! Die liebe Coverhexe hat die Cover gemacht – nach einer Vorgabe, die Jessica sehr genau im Kopf hatte. Und Coverhexe hat sogar noch eins drauf gesetzt, sodass es jetzt ziemlich … ansehnliche Cover sind. *errötet*
Henry: *geschmeichelt* Vielen Dank.
Kate: *murmelt* Du siehst nun einmal gut aus.

Seid ihr mit den Covern zu 100% zufrieden, oder würdet ihr nachträglich noch etwas ändern wollen?

Henry: Ich bin absolut zufrieden.
Liz: Das wundert mich nicht.
Kate: Liz, das ist nicht dein Interview! Du bist die beste Freundin, du warst nur für EINE Frage eingeladen.
Liz: Ist ja schon gut, ich gehe wieder. Ich finde nur, der böse Cop ist ziemlich selbstverliebt, das ist alles. *steht auf und geht*
Henry: Ich mag die Cover.
Kate: Ich auch.
Zum Abschluss würden mich noch eure Lieblingszitate aus den Büchern interessieren.
Kate: Oh, das ist schwer. Meins ist ein wenig länger, aber ich mag es sehr, weil es meine liebste Jahreszeit und Henry vereint:
„Da gab es nur noch uns zwei an einem milden Sonntagmorgen auf einer herbstlichen Allee. Die sanfte Brise, die seinen Duft zu mir trug. Die Wärme der Sonne auf meinem Gesicht, die von der leidenschaftlichen Hitze seiner Küsse übertroffen wurde. Seine Hände um meine, seine tiefe Stimme in meinem Ohr, die mir kleine Liebkosungen zuraunte, in diesem traumhaften Kosmos des immerwährenden Spätsommers, der niemals endete. In dem wir einander so nah waren, wie zwei Menschen sich nur kommen konnten. Für immer vereint in goldenem Licht.“
Henry: Hätte ich damals in deinen Kopf sehen können, hätte es mir da gefallen. Meins ist dieses hier:
„Aber es ging um Kate. Kate in ihrem feuerroten Kleid, den weichen Schals und dem sonnigen Lachen an glühenden Herbsttagen. Kate, deren Augen mich an einen Himmel erinnerten, wie es ihn über London viel zu selten gab. Die keine Ahnung hatte, wie verführerisch es war, wenn die weizenblonden Strähnen ihr hübsches, herzförmiges Gesicht umrahmten und sie mich mit einem sinnlichen Augenaufschlag bedachte. Wenn sie sich die roten Lippen zerbiss, die ich dann umso mehr küssen wollte.“
Danke für das Gespräch.
Kate: Danke, dass wir hier sein durften.
Henry: Ja, danke für eure Zeit.

Montag, 28. August 2023

[Reiheninterview] Lahani von Jill Schuchardt

 

 


Reiheninterview

Nach dem Autoreninterview drückt mir Jill ihre Bücher in die Hand und verlässt einfach das Zimmer. Da mir das schon öfter passiert ist in letzter Zeit, erahne ich, was da kommen wird.

Ich drehe die Bücher hin und her und lese schließlich einen Klappentext nach dem anderen der Bücher der Autorin „Lahani“, um schon ein bisschen mehr zu erfahren. Nach einigen Minuten höre ich mehrere feine Stimmchen: »Jetzt ist sie weg«, »Dann interview einfach uns«, »Deshalb sind wir ja da!«

Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben der Autorin am meisten über die Bücher? Vermutlich die Bücher selbst. Also, dann lege ich mal los. Doch da kommt die Autorin wieder in den Raum und setzt sich zu uns.

Wollen wir das Interview nun zu viert machen?
„Gerne“, antwortet der erste Band mit erstaunlich heller Stimme und blättert wie von Zauberhand durch seine Seiten. Schatten tanzen um es herum und als die Autorin auftaucht, zischen sie leise und bedrohlich. Die Schatten bilden eine leicht blubbernde Pfütze und schnurren leise, als die Autorin sie behutsam mit den Fingerspitzen berührt. Der Folgeband Schattenkönigin brummt nur und wendet uns seinen Buchrücken zu.
»Als Zweitgeborenes«, erläutert die Autorin und tätschelt es, »fühlt es sich oft als das vierte Rad am Wagen.«
Hallo, danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um mit mir zu reden.
Da tauchen mehrere Schemen aus der Todesbegleiterin auf, wirken erst wie durchsichtiger Nebel, verfestigen sich und mit einem steht Lahani neben der Autorin und beugt sich zur Interviewerin. Lahanis Augen wechseln dabei die Farbe, schimmern mal silbrig, dann wieder grau.
„Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite“, sagt sie mit zarter Stimme und streicht behutsam über das Buch, das leise schnurrt wie ein Kätzchen. Die Schattenkönigin schnaubt verärgert und grunzt: »Wer hat euch denn rausgelassen? Kehr mal schnell in die Schattenwelt zurück, sonst …«
Der Tod wirft dem Buch einen mahnenden Blick zu, das sogleich verstummt. Er stützt sich schwer auf seine Sense und seufzt langanhaltend, schnipst dann ein nicht vorhandenes Stäubchen von seinem Mantel. Als er die Interviewerin mustert, erschauert diese, wohingegen die Autorin sich entspannt hinsetzt und mit den Fußspitzen wippt.
„Eure Lebensfäden leuchten noch hell, also was sollen wir hier? Wir sind Todesnahe und wir haben zu tun“, stellt der Gevatter fest und schaut die Autorin mahnend an. „Es wird gestorben werden, also wieso sind wir hier und verschwenden wertvolle Zeit. Die Welten sind im beständigen Wandel und …«
Da öffnet sich der Schattenköniginnen-Band und saugt ihn in sich hinein. Es wirkt überaus zufrieden. »Er ist ein Plappermaul und würde sowieso nur zu viel verraten, dieser aufgeblasene, von sich eingenommene Schnösel von einem Todbringer«, spottet es und schmatzt zufrieden.
Könnt ihr euch oder auch die Reihe an sich, bestehend aus den Büchern „Lahani – Die Todesbegleiterin“ und „Lahani - Schattenkönigin“ meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
Die Autorin zuckt gelassen mit den Schulter, da schält sich der Tod erneut zwischen den Seiten heraus. Sein Marmorgesicht verzieht sich zu einem seiner berühmt berüchtigten Nichtlächeln und er bewegt geziert seine Hand.
„Die anderen würden euch nur langweilen, Daniela, doch ich erbarme mich Deiner und nehme das in die Hand. Also, es geht in Lahani um den Kreislauf des Todes, Leben und Tod, all die Gegensätze, die wir in uns vereinen und natürlich bin ich die Hauptfigur. Auch wenn der Klappentext etwas völlig anderes behauptet, aber …“, er wirft der Autorin einen strafenden Blick zu, „… das verschweigt Jill euch.“
Das Buch schnauft empört und spuckt eine junge, schlanke Frau mit langem, schwarzen Haar aus. Lahani und die Autorin wechseln beredte Blicke, das Buch blättert sich aufreget durch und der Geflügelte mit den goldenen Augen schnaubt verächtlich und wirft dem Tod mörderische Blicke zu. Lahani nimmt behutsam das Buch in die Hand und spottet: „Ihr seid größenwahnsinnig, Klappergestell. Es geht um Vielfalt, Freundschaft und Werte wie Freiheit, Gleichheit und … um Liebe“, dabei wandert ihr Blick zu dem Geflügelten, dann zu dem Narbigen, dessen Miene sich noch mehr verdunkelt.
»Ich komme hier ja gar nicht zu Wort«, schimpft der erste Band Todesbegleiterin, »und glaubt dem Gevatter kein Wort, er lügt, wie gedruckt. Außerdem …«, der Fantasy-Roman mustert den Geflügelten, »gibt es nur einen hier, der die ganze Geschichte von Anfang an kennt und das ist Asgaros.«
Der verschränkt die muskulösen Arme und lehnt sich an die Wand des kleinen Raumes.
»Ja, ich habe in den Chroniken alles festgehalten, aber mir ist gerade nicht nach Reden zumute.« Der Geflügelte streicht sich das lange, wellige Haar aus der Stirn und streckt kämpferisch sein Kinn vor.
Als keiner etwas sagt, räuspert sich die Interviewerin und geht zur nächsten Frage über.
In eurem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in euch enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da ihr ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten müsst, könnt ihr uns vielleicht beantworten, ob es ihr leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen? Siehst du es als Autorin genauso?
»Düstere!«, rufen beide Bände gleichzeitig und nicken einander bedeutsam zu, »Alle Figuren erleiden einiges und …«
Die Autorin nickt bestätigend und zwinkert ihren Büchern zu.
Jetzt springt ein Narbiger aus beiden Bänden, vermischt sich zu einer Figur, strafft seine Schultern und stellt sich gerade hin. Die beiden Bände kreischen und die Autorin erhebt sich.
Der Hüne räuspert sich. „Jill hat Schwierigkeiten mit mir und wollte mich schon mehrmals töten, ich raube ihr den letzten Nerv, ihren Leserinnen auch. Mein geflügelter Mentor Asgaros hingegen ... “
Das Buch gibt einen zustimmenden Laut von sich und streckt Solus die Zunge heraus.
Habt ihr eine Lieblingsstelle, die ihr uns gerne vorstellen würdet?
Der rosafarbene erste Band Todesbegleiterin räuspert sich, doch der dunkelblaue Folgeband drängelt sich vor. „Also ich finde es beeindruckend, als …“ Da tritt der Geflügelte vor, greift sich den ersten Band und betrachtet wehmütig das Cover, dann sagt er mit dunkler, warmer Stimme: „Der Jahreswendeabend, als …“
„Schweig!“, unterbricht ihn der Gevatter Tod mit eisiger Stimme und reißt ihm den ersten Band aus der Hand, „Verrate nicht so viel, sie sollen es selbst lesen!“
Beide Romane nicken zustimmend.
Wisst ihr wie viel Jill tatsächlich in euch oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt? Hast du dazu noch etwas hinzuzufügen oder stimmst du deinen Büchern zu?
„Ich bin die Personifikation von Jill“, brüstet sich der Tod und dreht sich gekonnt im Kreis. Lahani schüttelt den Kopf. „Sie liebt zwar Ironie und Sarkasmus, aber sie besitzt ein Herz, du hingegen ...“
Der Narbige prustet los. „Sie hat weder mit euch beiden noch mit mir etwas gemein, aber sie ist in Asgaros verliebt, so wie alle anderen auch. Er ist ihr Liebling. Mit Lahani hat sie rein gar nichts gemeinsam. Ich finde, sie ist ein wenig wie Dario, wenn er einen seiner schwermütigen Augenblicke hat.“
Beide Bände schauen sich wissend an. »Es steckt so einiges von Jill in beiden Bänden, immer wieder schimmern ihre Ansichten hindurch, so behaupten es Freundinnen, die sie sehr gut kennen.«
Wie würdet ihr oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller die Autorin beschreiben? 
Levos fährt sich durch die blonden Locken. „Ich bin zwar nur ein Nebendarsteller, aber die Autorin entspricht mit ihren kurzen Haaren so gar nicht meinem bevorzugten Frauenbild. Dazu redet sie mir zu viel, errötet nicht, wenn ich den Raum betrete und … steckt genauso wie Lahani die Nase viel zu oft in Bücher. Ich meine, ich wurde gezwungen, lesen zu lernen, aber die beiden lesen freiwillig. Widerwärtig.“
Tarek verwandelt sich in einen Wolf und knurrt: »Beim Licht und der Dunkelheit, rede doch nicht so daher! Jill ist fantasievoll, schreibt gerne und erschafft Welten … deine, meine und sie liebt, was sie tut«, und fletscht bedrohlich die Zähne.
Der Blonde winkt ab und bringt sich auf einem Stapel Feuerholz in Sicherheit.
Wie seid ihr eigentlich zu den Titeln gekommen? Standen die schon im Vorfeld fest oder haben sie sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattet ihr viel Mitspracherecht?
Lahani streichelt über den Einband des Fantasydebuts, hält es sich ans Ohr und lauscht. „Jill entscheidet alles selbst, der Arbeitstitel war Lahani – Todesflüsterin, aber der Titel war schon vergeben, da wurde es die Todesbegleiterin. Wir hatten da gar nichts mitzureden.“
Seid ihr zu 100% zufrieden mit dem Cover / Outfit oder würdet ihr nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Ja, wir sind alle vollkommen zufrieden. Isabella Fragenberg hat der Lahani-Reihe einen wunderschönen mystischen Look gegeben und die Zusammenarbeit mit ihr war toll. Sie hat für den ersten Band sechs Cover entworfen und da hatte Jill die Qual der Wahl.
Fun-Fact: Jill hat sich übrigens nicht für Isas Favoriten-Cover entschieden. Allerdings hatte schon beim ersten Anlauf auch das Cover für den Folgeroman entworfen und später noch an die Vorstellungen von Jill angepasst.
Zum Abschluss würde mich noch euer Lieblingszitat aus den Büchern interessieren.
Der erste Band platzt heraus:
„Du leuchtest im stürmischen Meer des Lebens und rettest uns vor den Untiefen“, flüstert der Tod, „stellt dir vor, wie hell du erstrahlen würdest, wenn alles in tiefster Finsternis läge.“
„Heute also größenwahnsinnig“, knurre ich und knalle ihm einen Krug vor die Nase.
Obwohl es selbst in Autorenkreisen nicht üblich ist, dass Bücher antworten, bedanke ich mich bei den Büchern: »Danke für das Gespräch, es hat mir großen Spaß gemacht.«
Dann wende ich mich der Autorin zu. »Danke dir für den sehr interessanten Tag bei dir und das tolle Interview.«
Oh, vielen Dank, liebe Claudia. Ich habe deine ungewöhnlichen Fragen, kreativen Ideen wirklich sehr genossen und hatte großen Spaß, deine Fragen zu beantworten.

[Autoreninterview] Jill Schuchardt


Autoreninterview
Jill Schuchardt

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Ich bin Jill, lese, schreibe und inhaliere Fantasy, dabei schlägt mein Herz für alles Düstere, Dunkle und Philosophische. Grau Figuren, die im Zwielicht wandeln, haben es mir angetan.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich habe schon immer geschrieben, ja, das ist eine langweilige Antwort, aber wahr. Zuerst vor allem Kurzgeschichten und Lyrik, dann meinen ersten Roman „Lahani Todesbegleiterin“, danach „Lahani Schattenkönigin“, „Lahani Weltenwanderin“ ist gerade in Arbeit.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
„Lahani Todesbegleiterin“ handelt von einer mutigen jungen Frau, die Todgeweihte und Schatten anzieht. Als der Gevatter Tod erscheint, verändert sich ihr Leben drastisch. Eines wird schnell deutlich: Er hat eigene Pläne mit ihr und verschweigt ihr vieles.
Lahani schwebt bald in großer Gefahr und muss sich bewähren, denn Rotmäntel wollen Wesen mit Kräften ausrotten. Doch sie haben nicht mit der Todesbegleiterin gerechnet.
„Lahani Schattenkönigin“
Der dunkle Thron ist kalt, hart und rutschig. Die Schattenwelt zwar traumhaft schön, aber die Wesen, die ihr dorthin gefolgt haben, tragen das in sich, was sie früher in der Oberwelt erlebt haben – und so gestaltet sich das Zusammenleben schwierig.
Die Herrschenden der Welten trauen ihr wenig zu und dann wenden sich noch ihre engsten Freunde gegen sie. Kann Lahani zwischen den Mächtigen bestehen? Findet sie ihre wahre Liebe?
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ja, ich arbeite mit zehn weiteren Schreibenden an einer Anthologie #dunkelherzunddüsternis. Ich verrate nur eines: Es gibt keine Happy ends und uns verbindet die Leidenschaft für die Dunkelheit. Die begabte Jeanette Hornschuh illustriert die Anthologie, was für mich in Privileg darstellt, denn wer bekommt schon passgenau ein Bild zu seiner Geschichte? Dazu arbeite ich, wie oben erwähnt, am dritten Teil meiner Lahani-Trilogie.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Ich gehe gerne zu Konzerten (Indie-Metal-Crossover), liebend gerne ins Theater und als Gegenpol wandere ich oder bin mit dem Rad unterwegs.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Ja, ich bin ein großer Fan von Jay Kristoff und liebe seinen Schreibstil und seinen Humor, von Fantasy-Selfpublisherinnen begeistern mich Jeanette Hornschuh, Simone Wolfe und Miriam Sperling.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Es gibt nicht den einen Ort, ich schreibe am Küchentisch, auf dem Sofa, draußen im Garten, wenn es heiß ist, im Keller und im Herbst unter dem Dach, weil ich von dort aus Sonnenuntergänge bewundern kann.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Nun, da das Schreiben für mich zwar mehr als ein Hobby ist, aber nicht mein Hauptberuf, stehe ich früh auf, radele zur Schule, während ich meine Geschichten plotte und Handlungsstränge verbinde, dann unterrichte ich und nutze jedes Zipfelchen freie Zeit, um zu schreiben.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Fantasy, düstere Fantasy und alles, was mir unter die Finger kommt. Beruflich lese ich Klassiker, Jugendbücher und Philosophisches. Zum Einschlafen lese ich gerne Gedichte.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Ich weiß, dass ich nichts weiß. Sokrates. (Lebenszitat)
„Es ist nichts Schlechtes daran, mitfühlend zu sein“, murmelt er mit schleppender Stimme, „es geht nicht immer nur um Münzen, Mädchen. Du wirst’ s schon noch mitbekommen. Das Leben ist ein rollend‘ Rad, mal stehst du oben, mal liegst du unten und mal zermalmt es dich.“ Er lächelt müde. „Nicht jeder weiß, wie‘ s sich anfühlt, unten zu liegen, oder zermalmt zu werden, aber ich habe dieses Gefühl in mir bewahrt, um nicht auf andere herabzuschauen, die im Dreck liegen.“ (Dario, Lahanis Ziehvater spricht mir aus der Seele. 😊)
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Ich liebe Skandinavien, die Weite, das Wilde, Knorrige – dort finde ich den perfekten Sommer für mich, 20 Grad mit Wind und Wolken, Nordsee und kühle See. Da blühe ich auf. Bei Hitze bin ich ein rotgesichtiges Muffelmonster. Mein Traum ist es, einmal nach Island zu fahren, aber ich fahre auch gerne nach Irland oder Schottland, England.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Mhhh, gute Frage. Es kommt darauf an, von wem sie kommt und wie sie formuliert wurde. Das hängt sehr von der Situation und meinem Gegenüber ab.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Ich liebe es, das Cover selbst auszusuchen, selbst zu entscheiden, wann mein Buch veröffentlicht wird. Es gibt bei Verlagen eben Trends, Vorgaben und ich liebe meine Freiheit. Darüber hinaus will ich mich nicht vertraglich binden, denn Freunde, Familie und meine andere Arbeit sind mir auch sehr wichtig. Feste Deadlines würde mich stressen – und das ist nicht gerade förderlich für meine Kreativität.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Seid mitfühlend und wachsam! Blendet die weltpolitische Lage, Krieg, aber auch das Erstarken des Rechtsextremismus nicht aus. Spendet, schreibt und redet dagegen an. Immer und immer wieder. Schweigt nicht, auch nicht bei Alltagsrassismus, Sexismus.

Sonntag, 27. August 2023

[Buchvorstellung einmal anders] Nordleuchten - Linnea & Jesper von Romana Stauffer


 
Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Linnea und Jesper aus „Nordleuchten – Linnea und Jesper“, um mit ihnen über das Buch und ihre Autorin zu sprechen.

Danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um für das Buch zu antworten.
Linnea: „Aber immer doch.“
Jesper: Legt seine Gitarre weg. „Guten Morgen.“
Könntet ihr euch meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
Linnea: „Mein Name ist Linnea Sundström. 30 Jahre jung und in den USA, im sonnigen West Palm Beach, aufgewachsen. Seit einem Jahr lebe ich nun schon hier.“ Linnea vollführt eine ausladende Geste und lässt ihren Blick aus dem Fenster über die Älgfarm schweifen. „In Luleå, Nordschweden. Bei ihm.“ Sie zeigt mit dem Daumen über ihre rechte Schulter.
Jesper hebt die Hand und schmunzelt. „Jesper Blom“, stellt er sich vor. „32 und schon mein Leben lang an diesem Ort. Meine Geschwister und ich führen die Älgfarm hier in Luleå.“
Beschreibt uns bitte das Buch in maximal 5 Sätzen.
Linnea: „In Nordleuchten – Linnea und Jesper“ wird die Geschichte unseres Kennenlernens erzählt. Als Mormor, meine Großmutter, mich zu ihrem 90. Geburtstag nach Luleå beordert hat, hat mir das so gar nicht gepasst. Ich war lange nicht dort und hatte eigentlich auch gar keine Zeit für eine Auszeit.
Jesper: „Aber es war das Beste, was dir passieren konnte.“ Jesper zeigt ein schiefes Grinsen und legt den Arm um Linneas Schulter.
Linnea: „Das stimmt. Luleå und Jesper haben mich quasi von der ersten Minute an verzaubert. Im Buch kämpfen wir uns durch einige Höhen und Tiefen, finden am Ende aber natürlich zueinander.“
Glaubt ihr, macht es der Autorin Spaß euch in so manche schwierige Situation zu stoßen?
Jesper: „O ganz bestimmt. Ich hab gehört, dass sie sich die schlimmsten Szenarien ausdenkt, bevor sie sich überhaupt an ein Manuskript setzt.“
Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch?
Beide grinsen sich an und nur Sekunden später zieren zahlreiche rote Flecken Linneas Dekolletee.
Jesper schielt zu Linnea, räuspert sich und antwortet: „Ich denke, sie hat sogar mehrere Lieblingsstellen.“ Er lässt verschwörerisch die Brauen auf- und abtanzen. Aber die müsst ihr schon selbst lesen.
Dann scheint sich Linnea wieder im Griff zu haben. „Also die Tour durch die Älgfarm, mit Mormor an meiner Seite und eingemummelt in dicke Decken war schon ein Highlight. Ein einmaliges Erlebnis. Eindrücklich und magisch, wie ganz Luleå.“
Was glaubt ihr, wie viel von eurer Autorin steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?
„Fragmente von Romanas Persönlichkeit stecken ganz sicher in mir“, sagt Linnea und zeigt auf sich. „Aber wirklich nur Fragmente.“
Jesper: „Die meisten Charaktere hat sie frei erfunden und dabei verarbeitet, was sie tagtäglich so beobachtet oder früher mal erfahren hat.“
Wie würdet ihr eure Autorin beschreiben?
Jesper: „Verträumt und ein bisschen unorganisiert?“
„Hey!“, beschwert sich Linnea und stößt mit ihrer Schulter an seine. „Nicht so negativ, ja? Sie ist auch einfühlsam und hat einen unterhaltsamen Humor. Außerdem gibt´s in ihren Geschichten immer ein Happyend. Das ist doch wirklich erfrischend.“
Wisst ihr wie es zum Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Oder hattet ihr sogar Mitspracherecht?
Linnea: „Der stand schon ziemlich früh fest. Es sollte etwas Universelles sein, Wiedererkennungswert besitzen, kurz und bündig sein. Unter Nordleuchten kann sich jeder etwas vorstellen und doch muss man das Buch lesen, um genau zu wissen, worum es geht. Unsere Namen – sie gehören ja ebenfalls zum Titel - sind das Ergebnis von Internetrecherchen.
Gefällt euch das Cover zu 100% oder hättet ihr noch einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Linnea: „Das Cover ist großartig. Es ist das erste Cover, das nicht von einer professionellen Coverdesignerin entworfen worden ist. Romanas Freundin und Autorenkollegin Fran C. Stuart hat die Grundarbeit geleistet und zusammen haben sie dann so lange daran gefeilt, bis es absolut passte.“
Was ist euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch?
Linnea: Ich denke, dass ein Zitat aus einem von Mormors Briefen an mich mir besonders unter die Haut ging. Es lautet: Wer Glück finden möchte, folge seiner Sehnsucht.“
Jesper: „Ich kann mich nicht entscheiden. Aber wahrscheinlich einer der Songtexte, zu denen mich Linnea inspiriert hat.“ Jesper fährt sich über den Bart und überlegt. Zum Beispiel der hier:
Girl, can’t take my eyes off of you
And haven’t you kept yours on me, too?
Been thinking about asking you to dance
And wond’ring if you’re in for a little romance
Danke für das Gespräch
Beide unisono: „Jederzeit wieder.“

[Autoreninterview] Romana Stauffer


Autoreninterview
Romana Stauffer

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Mein Name ist Romana Stauffer. Ich wohne in der wunderschönen Schweiz, in einem ruhigen kleinen und zuweilen auch etwas skurrilen Dörfchen in Kanton Bern. Ich liebe humorvolle Geschichten, Reisen und Musik über alles. Nichts löst in mir solche Gefühle aus, wie Gitarrensound und rauchige, männliche Stimmen. Nicht einmal Bücher. (Aber pssst, das bleibt unter uns.)
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich habe meinen Job in der Personalabteilung einer Industriefirma ganz in der Nähe verloren. Mir war klar, dass ich unter den gängigen Umständen der Ellbogen-Gesellschaft nicht in meinen alten Job zurückkehren werde. Also habe ich die Gelegenheit beim Schopf gepackt, all meinen Mut zusammengenommen und den Plan geschmiedet, meine ganz eigene Story aufs Papier zu bringen.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Bisher kann man die Alpenliebe-Reihe, bestehend aus 3 Bänden, erwerben. Darin geht es, wär hätte es gedacht, um ein kleines Dörfchen in den Schweizer Alpen, in dem ganz unterschiedliche Charaktere das Leben bestreiten und die ganz große Liebe finden.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ja! Band 1 der neuen Schweden-Reihe ist OUT NOW! Darin geht es um Linnea, die zum 90. Geburtstag ihrer Oma ins entfernte Nordschweden eingeladen wird und dort unerwartet auf jemand ganz besonderen trifft.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Ich bin gern allein. Ich schnappe mir dann meine Gitarre, drehe laut Musik auf und stelle mir vor, ich würde mit musikalischen Größen wie Kip Moore über die Bühnen Nordamerikas tanzen.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Einen Lieblingsautor/in habe ich nicht. Spontan fallen mir allerdings zwei Bücher ein, die mir in Erinnerung geblieben sind und damals ziemlich viel in mir bewegt haben. Das ist zum einen „Rockstar-Daddy“ von Aaliyah Abendroth und die „Starting Six-Reihe“ von Kim Valentine. Die waren wirklich stark.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Ganz ehrlich? Überall! Gerade liege ich, mit dem Laptop auf dem Bauch, auf unserem Dachboden und schaue nebenbei meiner Tochter beim Playmobil-spielen zu 😊 Hauptsache mein Laptop hat genug Akku und die Hintergrundgeräusche sind nicht allzu laut. Dann kann ich wunderbar arbeiten.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Meistens stehe ich gegen 6 Uhr auf, frühstücke mit den Kindern. Spätestens 8 Uhr sind alle außer Haus. Dann setze ich mich mit einem Kaffee vor den Laptop, checke meine Mails und die Social Media Kanäle. Halb 9 starte ich in meine allmorgendliche Schreibsession. Wenn ich konzentriert arbeiten kann, schaffe ich pro Morgen 1 Szene. Wenn man bedenkt, dass meine Bücher aus durchschnittlich 50 Szenen bestehen, ist das doch gar nicht so übel, oder? Um 12 kommen meine Kinder von der Schule nach Hause, und obwohl sie an 3 Tagen in der Woche am Nachmittag noch einmal in die Schule gehen, passiert schreibtechnisch dann nicht mehr viel. Der Haushalt muss ja auch noch gemacht werden 😊
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Ich lese gerne leichte Kost, also humorvolle Liebesromane. Das ist auch das, was ich schreibe.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
„Keep dreamling, darling. You´ll get there.“ Klingt wie eine Plattitüde. Doch die Wahrheit ist, wer wagt, gewinnt. Ich bin der festen Überzeugung, dass jeder (fast) alles erreichen kann. Das Geheimnis ist eiserner Wille, Mut und Durchhaltevermögen.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Manchmal träume ich davon, am Strand zu leben. Sonne, Sand, ein kleines Café am Strand. Aber ich denke, mein Lieblingsland ist die Schweiz. Sie vereint alles, was mir wichtig ist.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Kritik, auch begründete und wertschätzende, geht mir oft ziemlich nahe. Ich arbeite daran, sie besser annehmen zu können.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Ganz ehrlich? Ich sehe nicht ein, einen Großteil der Marge an einen Verlag abzugeben, obwohl ich Monatelang am verkauften „Produkt“ gearbeitet habe. Ich glaube fest daran, dass Selfpublisher irgendwann genauso viel Reichweite besitzen wie Verlage. Außerdem liebe ich die Vielfältigkeit, die mit dem eigenen verlegen der Bücher einhergeht. Ich entscheide, welches Cover gedruckt wird, mit welchen Lektoren, Korrektoren usw. ich zusammenarbeite und wie ich die Preise gestalte. Anders könnte ich es mir nicht vorstellen.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Ich danke euch, dass ihr jungen Autorinnen und Autoren ohne bekannte Namen eine Chance gebt. Vielfältigkeit ist das Stichwort und ich denke, das begreifen immer mehr Leserinnen und Leser.

Samstag, 26. August 2023

[Schnipseltime] Steam Angel - Das Mal von Alex Pudlich


 

Im Clubhaus herrschte ein Treiben, welches mit einem Bienenstock vergleichbar war. Fasziniert folgte Charlotte Timothy und blieb dann am Geländer stehen, um sich die Etagen von dort aus anzusehen. Die Bewohner wuselten hin und her und riefen wild durcheinander. Dauernd gab es kleinere und größere Explosionen, bei denen Charlotte zusammenzuckte und sich nach dem Ursprung umsah. Bevor sich das Mädchen völlig darin verlor, schob Timothy weiter zu einer der Treppen, welche zu den oberen Stockwerken führten.

»Wir fangen oben an«, erklärte der junge Mann und eilte dann schnellen Schrittes vor.

Kopfschüttelnd folgte Charly ihm. Bereits auf der Treppe war es ihr möglich sich ein ungefähres Bild davon zu machen, wie chaotisch es hier tatsächlich war. Von ganz oben – sie zählte sechs Etagen – warf jemand nun schon die achte Rolle Toilettenpapier durch die Luft. Offenbar versuchte, derjenige so weit zu werfen, dass sie es auf der anderen Seite über das Geländer schafften. Bei zwei Rollen hatte es offensichtlich funktioniert, die Übrigen hingen kreuz und quer über die Etagen verteilt, so dass sich Charlotte zum Teil unter dem Klopapier durch ducken musste.

»Ich wusste schon, warum ich zuerst oben anfangen wollte«, fluchte Timothy und machte dem Mädchen den Weg, so gut es ging, frei.

»Warum machen die das überhaupt?«, fragte sie.

»Ich habe keinen Schimmer. Das sind eigentlich unsere Entwickler. Und von denen sollte man theoretisch mehr erwarten dürfen, aber mit Erwartungen halte ich mich hier inzwischen doch eher zurück.«

»Entwickler?«

»Siehst du gleich, wenn wir oben sind«, entgegnete Timothy grinsend.

Die nächste Treppe, die sie nehmen wollten, war von einem Haus versperrt, welches von der Etage darunter bis hier hochreichte. Geübt kletterte Timothy auf das Dach und drehte sich zu Charlotte, um dieser zu helfen. Da stand sie bereits neben ihm und stieg auf die Treppe. Ein Grinsen huschte über sein Gesicht, welches sie nur aus den Augenwinkeln bemerkte und kopfschüttelnd hinnahm.

»Sie sind jedenfalls unsere brillantesten Köpfe«, setzte Timothy nach und versuchte, sein anerkennendes Lächeln zu unterdrücken.

Charlotte schien kein gewöhnliches Mädchen zu sein – klar, sie war eine Steam Angel und damit schon ungewöhnlich. Aber das allein war es nicht. Die jungen Frauen, die Timothy bisher hier kennengelernt hatte, waren... Er konnte es selbst nicht beschreiben und fand keine passenden Worte dafür. Er starrte sie an und bemerkte gar nicht, wie die Sekunden verstrichen.

»Ähm okay«, meinte Charlotte und wurde rot, wodurch er endlich merkte, wie er sie anstarrte und sich verlegen zur Seite drehte. Eilig versuchte das Mädchen, die Situation wieder aufzulockern. »Dann liegen Genie und Wahnsinn wohl doch näher beieinander, als ich dachte.«

»Kann sein«, lachte Timothy unbeholfen.

Er lief weiter und sie folgte ihm. Dann kamen sie endlich oben an und Charlotte sah, was er mit Entwicklern meinte. Die komplette Etage war vollgestellt mit seltsamen Apparaturen und Gerätschaften, die aussahen wie Roboter. Nur das sie scheinbar nicht mit Mikrochips oder Ähnlichem betrieben wurden, sondern mit Dampf und Zahnrädern. Was deutlich unheimlicher war.

»Willkommen bei unseren Genies«, erklärte Timothy.

Der junge Journalist sah nicht begeistert aus, während er das sagte. Schmunzelnd wandte sich Charlotte von ihm ab und ging einige Schritte. Der Boden war schwarz vom Maschinenöl und Ruß. Am Geländer standen zwei Männer, mit dicken Schutzbrillen, die einen Ball nach unten fallen ließen. Dieses Mal rechnete Charly mit der Explosion und hielt sich die Ohren zu, aber alles, was folgte, war Stille.

Verwundert senkte Charlotte die Hände und lief zum Geländer, um runter zu sehen. Genau wie die beiden Männer suchte sie den Boden nach dem Ball ab. Doch der war verschwunden.

»Okay?«

»Das ist höchst ungewöhnlich«, meinte selbst Timothy und trat neben sie. »Normalerweise hätte eine Explosion folgen müssen.«

»Hey!«, rief einer der beiden, die den Ball hatten nach unten fallen lassen. »Habt ihr den Ball gesehen?«

Jemand auf der dritten Etage schaute hoch und zuckte kopfschüttelnd mit den Schultern. Der Ball war weg. Einfach verschwunden. Enttäuscht wanden sich die Männer vom Geländer ab und verzogen sich in einem der Räume. Die beiden anderen sahen ihnen schweigend nach, ehe sich die Sechzehnjährige wieder den Robotern zuwandte.

[Buchvorstellung einmal anders] Steam Angel - Das Mal von Alex Pudlich


 
Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Alexander und Charlotte aus „Steam Angel – Das Mal“, um mit ihnen über das Buch und ihre Autorin zu sprechen.

Danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um für das Buch zu antworten.
Alexander: Kein Thema, ist zwar ungewohnt mal auf der anderen Seite des Tisches zu sitzen, aber gut.
Charly: Seit wann sitzt du bei Interviews?
Alex: Du kannst mich mal!
Charly: *sich dir zuwendet* Mich freut es natürlich auch hier zu sein.
Könntet ihr euch meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
Alexander: Ich bin Alexander Blake, 19 Jahre alt und Chefredakteur der Barston Gazette.
Charlotte: Ich bin Charlotte… bei meinem Nachnamen bin ich nun unsicher. Also meine Adoptiveltern heißen Hagen, aber… wie heißen eigentlich meine richtigen Eltern? Okay, wir bleiben bei Hagen. Ich bin 16 Jahre alt und gehe auf eine Privatschule, wo ich gerade mein Abitur mache. Ich bin ebenfalls Chefredakteur – nur bei unserer Schülerzeitung.
Beschreibt uns bitte das Buch in maximal 5 Sätzen.
Charlotte: Schöpfungslehre trifft auf Steampunk. Nachdem die Welt durch einen Krieg zwischen Engeln auseinandergerissen wurde und sich dadurch zwei parallel existierende entwickelt haben, werde ich zum Spielball von ein paar gelangweilten Erzengeln und darf erst einmal herausfinden, wer ich bin und welche Macht in mir schlummert.
Glaubt ihr, macht es der Autorin Spaß euch in so manche schwierige Situation zu stoßen?
Alexander: Ja!
Charlotte: Nein! Sie macht das ja nicht mit Absicht. Das passiert alles, weil wir so ungestüm sind. Sie weiß ja nicht mal vorher was passiert, bis es passiert. Ich sage nur Band 2…
Alexander: Uff… ja stimmt. Okay, was sie sagt…
Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch?
Charlotte: Der Tanz.
Alexander: Ja, eindeutig. In einer Stelle des Buches schafft es Charlotte uns davon zu überzeugen, das gesamte Clubhaus zu putzen. Und am Ende feiern wir alle zusammen und sie fing an zu singen. In unserer Welt gibt es nicht wirklich Musik, das ist nur für Reiche. Aber sie hat echt darauf bestanden, dass wir tanzen. Ein paar Leute, die aus ihrer Welt stammen, haben mitgesungen. Das war super.
Charlotte: Da hast du zum ersten Mal gesagt, dass du mich liebst.
Was glaubt ihr, wie viel von eurer Autorin steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?
Beide: Eine Menge.
Alexander: Sie war sich dessen wohl selbst gar nicht so bewusst, aber gerade ihre labile Psyche ist sehr stark mit eingeflossen und der Drang zu kämpfen und sich zu beweisen. Alles ganz allein und ohne Hilfe.
Wie würdet ihr eure Autorin beschreiben?
Charlotte: Sie ist eine Klugscheißerin. Aber eine, die andere nicht mit Absicht belehren möchte. Das passiert einfach, weil sie so mit Leidenschaft bei der Sache ist und ihr Wissen gerne teilt.
Alexander: Sie recherchiert extrem viel und ist immer selbst überrascht, wie sich die geschichtlichen Hintergründe plötzlich in die Story einfügen, als hätte es immer so sein müssen.
Beide: Sie ist völlig verpeilt und chaotisch. Und auf eine nervige Art liebenswert.
Wisst ihr wie es zum Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Oder hattet ihr sogar Mitspracherecht?
Charlotte: Der Titel stand in dem Moment fest, als sie ein Bild vor ihrem geistigen Auge sah, dass… ich rede lieber nicht weiter, dass wäre ein Spoiler. Auf jeden Fall das Ende vom ersten Band und da stand der Name sofort fest.
Gefällt euch das Cover zu 100% oder hättet ihr noch einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Beide: Es ist ein Träumchen.
Charlotte: Ich liebe das Cover, allein schon, weil ich zu sehen bin. Und weil die Autorin uns gesteckt hat, was uns bis Band vier alles erwartet. Aber das verraten wir nicht.
Alexander: Mir gefällt es auch richtig gut. Auch weil ich gesehen habe, wie die Autorin reagiert hat. Sie hat die Mail aufgemacht und beim ersten Entwurf bereits geweint, weil es das war, was sie sich immer gewünscht hat.
Was ist euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch?
Charlotte: »Und die Erde wird zum Paradies, wenn die Königin der Gefallenen sich erhebt und die Chroniken der Akasha auf ewig bannt.«
Alexander: Ich hasse dieses Zitat… meins ist: »Ach warum denn?«, fragte Charlotte belustigt. »Ich muss mich hier ja nur an die Regeln halten, mein Mal verbergen und brav Regime konforme Geschichten liefern. Im Stillen zeige ich dann allen den Mittelfinger und lächle, weil ich sie nicht alle umbringen kann.«
Das beschreibt einfach die gesamte Situation…
Danke für das Gespräch

[Autoreninterview] Alex Pudlich


Autoreninterview
Alex Pudlich

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Mein Name ist Alex und ich bin 32 Jahre alt. Ich komme ursprünglich aus Hannover und bin 2001 nach Berlin gezogen, wo ich auch noch immer lebe. Ich bin verheiratet und habe eine Tochter und drei Katzen. Ich bin ein Wirbelwind und Chaot, der gerne Neues ausprobiert und auch gerne sehr gegensätzliches. Ich habe zum Beispiel Journalistik studiert und danach direkt eine Ausbildung zur Schneiderin gemacht.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich habe immer geschrieben. Bücher sind in unserer Familie äußerst wichtig und so wurde das Lesen ein Teil von mir und da mein Kopf immer fast platzt vor Ideen, wollten die in der Grundschule bereits raus. Erst Kurzgeschichten und Gedichte und 2009 dann der erste Roman, direkt eine Trilogie.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Bisher erschienen sind im SP Projekt Avril und Steam Angel. Das wurde aber alles zurückgezogen, als ich mich im vergangenen Jahr bei einem Verlag beworben habe. Projekt Avril wird nun unter dem Dunkelstern Verlag neue liebevolle Zuwendung erhalten und 2025 neuaufgelegt und Steam Angel kommt zurück ins SP. Hat aber inzwischen auch mehr Liebe erfahren und ist komplett überarbeitet. Der erste Band erscheint am 19.08.23
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ja, an Projekt Damien. Einer Fantasy Reihe mit fünf Büchern und an Projekt Psycho. Das ist eine Kurzgeschichten Sammlung, mit meinen Horrorgeschichten.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Schreiben und zeichnen. Ich mache die ganzen Illustrationen für meine Bücher selbst (außer die Charakterkarten xD)
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
John Saul. Ein großartiger Horror-Autor. Und im Fantasy Bereich teilen sich den ersten Platz das Mutter-Tochter Duo Cast (House of Night) und Cassandra Clare (Chroniken der Unterwelt)
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Da wo ich gerade arbeiten kann. Habe keinen festen Platz. Wenn das Kind schläft sitze ich mit so einem Holztischchen auf dem Bett. Ab und zu kann ich dann in meine Werkstatt, wo der Schreibtisch von meinem Mann steht.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Ein ganz normaler Tag beginnt mit der Fläschchen Zubereitung, sobald das Kind dann satt und glücklich ist, habe ich vllt das Glück, dass sie sich wieder schlafen legt. Dann schreibe ich. Dann gibt es gegen 10 richtig Frühstück und mit Glück ein Schläfchen, bei dem ich schreiben kann. Ansonsten wird bis abends gespielt und wenn das Kind um 22 Uhr ins Bett geht und schläft, setze ich mich an den Laptop und schreibe bis um ca. 2 Uhr.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Beim Lesen Fantasy und Horror und historische Romane. Beim Schreiben auch
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Sapere Aude. Habe den Mut dich deines eigenen Verstands zu bedienen.
Und aus meinem Buch:
»Ich bin selbst sehr zwiegespalten und kann mich nicht recht entscheiden, welchen Standpunkt ich vertreten kann und möchte. Einerseits höre ich, was hier los ist. Dass da unten Menschen im Elend leben und nur nach oben wollen. Andererseits...«
»Andererseits starben hier eine Menge Menschen oder wurden verletzt und ihrer Lebensgrundlage beraubt«,
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Schweden. Diese Freiheit. Die Luft. Die Sprache. Einfach alles.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Kritik ist schwierig. Nicht, weil ich sie nicht mag – ganz im Gegenteil. Aber ich habe das Gefühl, dass viele verlernt haben, wie man Kritik äußert. Ich mag Kritik, wenn sie ordentlich und hilfreich formuliert ist. Ein „Boah du schreibst Mist“ bringt mich nicht voran. Die genialste Kritik bekam ich von meinem Mann bei Projekt Avril: „Den Hauptcharakter kannst du löschen, der trägt nicht zur Story bei. Funktioniert alles auch ohne sie.“ Obwohl die hart war, hat sie meinem Werk gut getan, weil ich meiner Protagonistin mehr Profil gegeben habe.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen? Oder Warum hast du dich entschieden zu einem Verlag zu gehen und nicht Selfpublisher zu werden? (bitte die Frage löschen, die nicht auf dich zutrifft :) )
Haha… ich weiß nun nicht, welche ich löschen soll, da ich beide Wege gehe xD
Also für den Verlag habe ich mich entschieden, weil das Buch es so wollte. Klingt erst einmal komisch, aber das ist meine Art des Schreibens. Meine Projekte sagen mir, wie sie es wollen und ich füge mich. Ins SP bin ich ursprünglich aus Verzweiflung, weil ich keinen Verlag gefunden habe. Das fühlte sich aber alles falsch an. Als der Dunkelstern Verlag dann seine Pforten öffnete, habe ich meine Bücher zurückgezogen und mich damit beworben. Projekt Avril wurde genommen. Das ist mein erstes Projekt gewesen und ich weine noch immer bei dem Gedanken, dass das bei einem Verlag ist. Da, wo es immer sein wollte. Zuhause.
Steam Angel hingegen wurde abgelehnt. Da war ich keine Sekunde traurig drüber. Es war plötzlich klar und das merke ich nun auch an der Arbeit daran, dass das fürs SP bestimmt ist. Es sind vier Bücher, die einfach eine Dimension erreicht haben, in die ich mir nicht reinreden lassen möchte. Auch nicht beim Design. Ich will alles daran selbst machen.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Traut euch. Egal wovon ihr träumt… traut euch nach diesen Träumen zu greifen. Das Leben ist zu kurz, um sich aufhalten zu lassen.

Freitag, 25. August 2023

[Buchvorstellung einmal anders] Dunkelfeuer - Du gehörst mir von Silvia Vanda


 
Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Enno König, Mats Capelle, Jasper Wittrock und Aurelius Wittrock aus „Dunkelfeuer – Du gehörst mir“, um mit ihnen über das Buch und ihre Autorin zu sprechen.

Kommen ziemlich verspätet an, da sie davor noch einen Radioauftritt hatten.

Danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um für das Buch zu antworten.
Aurelius (schenkt Claudia ein charmantes Lächeln): Hey Claudia!
Mats (erscheint wie üblich barfuß zum Interview): Hallo. Danke für die Einladung und deine Geduld.
Jasper (schaut sich interessiert um, dabei blitzt forsch sein Zungenpiercing zwischen seinen blendenweißen Zähnen hervor und er lässt die kleine, silberne Kugel flugs wieder verschwinden): Hey Claudia, ganz gemütlich hast du es hier.
Enno (hat diesmal seine Haare zu einem orangen Iro gestylt): Hey, für dich nehmen ich mir doch gerne Zeit. Ich bin gespannt auf deine Fragen. (Zwinkert Claudia zu)
Könntet ihr euch meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
Enno (verschränkt ungläubig die Arme vor der Brust): Ernsthaft? Es gibt doch kaum noch jemanden der uns nicht kennt.
Mats: Naja, denk mal an Marie. Sie hatte auch überhaupt keine Ahnung gehabt, wer wir sind.
Jasper (schmunzelt): Ja, das war witzig. Obwohl das auch für uns mit einer großen Überraschung verbunden war. (Jasper schaut Aurelius von der Seite an.)
Aurelius: Echt jetzt? Du willst immer noch darauf rumhacken, dass ich sie euch verschwiegen habe?
Jasper: Es war schon ziemlich hart, mal so eben aus der Presse zu erfahren, dass man eine Schwägerin hat.
Aurelius: Können wir das später miteinander klären?
Mats: Habt ihrs bald? Also dann stelle ich uns halt mal vor, wir sind die Mitglieder der alternativ Rockband Dunkelfeuer.
Enno: Sollen sie doch einfach das Buch kaufen, dann lernen sie den ein oder anderen von uns kennen. (Enno schaut Claudia an) Hast du eigentlich nach dem Interview noch was vor?«
Beschreibt uns bitte das Buch in maximal 5 Sätzen.
Schauen sich gegenseitig an und grölen plötzlich im Chor: Ich glaube nicht, weil ich mich selbst bestraf. Ich glaube nicht, weil ich den Teufel traf. Ich glaube nicht, weil nichts ergibt einen Sinn. Ich glaube nicht, weil ich verloren bin...
Aurelius: Auf YouTube gibt es einen tollen Buchtrailer mit unserem Dunkelfeuer Song „Ich glaube nicht“, der von der Sängerin Jee Indaira umgesetzt wurden ist. Schaut mal vorbei: https://www.youtube.com/watch?v=m2kpi4UMLn4
Glaubt ihr, macht es der Autorin Spaß euch in so manche schwierige Situation zu stoßen?
Mats, Enno und Jasper blicken Aurelius an.
Aurelius: Ich denke es macht ihr genauso viel Spaß, wie wenn ich sie immer vor große Herausforderung stelle. (Aurelius Mundwinkel zucken amüsiert nach oben.)
Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch? 
Jasper (hat einen verträumten Blick): Als ich der süßen Jella begegnet bin.
Mats: Wer ist Jella?
Aurelius: Wann hast du Jella kennen gelernt?
Jasper: Als ich in Naensen war um dich zurück nach London zu holen damit wir unsere Arbeit im Tonstudio beenden konnten.
Aurelius: Weiß Marie davon?
Jasper: Jep. Ich traf Jella als ich deiner Frau einen Besuch abgestattet hatte um zu erfahren, ob du es endlich mit ihr auf die Reihe bekommen hast. Ihre Freundin ist ganz schön kess. Gefällt mir! (Aurelius und Jasper tauschen einen kurzen Blick miteinander aus.)
Enno (räuspert sich): Da gab es doch diese eine Szene im Buch als Marie unserem Manager Damian ganz bezaubernd verdeutlicht hatte, was sie eigentlich von ihm hielt. (Die Jungs müssen grinsen.)
Mats: Mir gefiel die erste Begegnung mit Marie und uns, der Band. Ihre Reaktion war für mich wirklich faszinierend. Ich war davor noch nie jemanden begegnet, der mich oder die Band nicht kennt.
Aurelius (wirkt nachdenklich): Ich mag all die Szenen, in denen Marie bei mir ist. Die vier Jahre waren einfach zu lang, in der ich von meiner Frau getrennt war. Aber wenn ich mich für eine Szene entscheiden müsste, dann wäre es die heiße Badewannenszene.
Ach, es gibt wirklich zwei.
Welche?
Fuck. Such dir eine von beiden aus. (Aurelius schmunzelt)
Was glaubt ihr, wie viel von eurer Autorin steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?
Aurelius: Es gibt dieses schöne Sprichwort in jeder Geschichte, steckt ein Körnchen Wahrheit und in dieser Geschichte steckt sehr viel mehr von der Autorin als man vermutlich erahnen kann.
Enno, Mats und Jasper nicken zu Bestätigung.
Wie würdet ihr eure Autorin beschreiben?
Enno: Sie ist kreativ und geht ungewöhnliche Wege.
Mats: Ich glaube sie ist oft nachdenklich.
Jasper: Und sie hat Humor.
Aurelius: Sie ist taff, da sie es mehrere Monate ausgehalten hat, sich mit mir und meiner Gedankenwelt auseinander zu setzen, während sie aus meiner Sicht die Fortsetzung wie alles begann schrieb. Ich habe es ihr wirklich nicht leicht gemacht. Er beugt sich vor und flüstert: Psst. Ist zwar noch geheim, aber demnächst wird es „Dunkelfeuer Ich finde dich“ geben.
Wisst ihr wie es zum Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Oder hattet ihr sogar Mitspracherecht?
Jasper: In „Dunkelfeuer Du gehörst mir“ geht es um meinen Bruder Aurelius und Marie. Die Geschichte ist aus Maries Sicht erzählt. Damals hat Aurelius zusammen mit Enno die Band Dunkelfeuer gegründet. Später kam Mats und zuletzt ich zur Band hinzu. Da ist es nicht verwunderlich, dass es von Anfang an zu diesem Titel kam.
Mats: Außerdem ist „Dunkelfeuer Du gehörst mir“, der Auftakt einer Reihe. Es sind weitere Dunkelfeuer Romane in Planung.
Aurelius: In „Dunkelfeuer Du gehörst mir“ und auch in der Fortsetzung „Dunkelfeuer Ich finde dich“ stehen meine Frau Marie und ich im Mittelpunkt der Geschichte. Aber ich freue mich schon auf den Tag, wenn die Jungs, einer nachdem anderen ihre Hosen runterlassen müssen. Ein Vögelchen hat mir nämlich gezwitschert, dass die Autorin sich gerade mit meine Bruder Jasper auseinandersetzt.
Jasper: Was?
Gefällt euch das Cover zu 100% oder hättet ihr noch einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Aurelius: Ich kann mich jetzt nicht beschweren, da meine Frau Marie und ich zusammen auf dem Cover abgebildet sind. Und der Feuerrahmen ist das Markenzeichen für Dunkelfeuer. Klar ist unser Cover anders, eher schlicht und hebt sich dadurch ab, weil zwei Personen abgebildet sind. Wir sind kein üblicher New Adult Romance Romane mit auffälligem Glitzer und edler Goldschrift auf so einem abstrakten Hochglanz Cover. Obwohl an der Titelschrift käme Gold bestimmt ganz toll und würde sich besser abheben.
Aber wir sind eine Rockband und auf unseren CD-Covers findet man nun auch keine Einhörner und Feenstaub.
Enno: Das fehlte mir auch noch Dunkelfeuer mit Einhörnern und Feenstaub, dann wäre ich endgültig raus.
Was ist euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch?
Jasper: Ich habe da eine viel bessere Idee. Sag du uns doch, welches Lieblingszitat dir an unserem New Adult meets Rockstar Romance am besten gefällt.
Danke für das Gespräch
Mats: Nein, wir müssen danken!