Dienstag, 30. Januar 2024

[Reiheninterview] Immortal Kings von Melodie Sky

 



Reiheninterview

Nach dem Autoreninterview drückt mir Melodie ihren Kindle in die Hand und verlässt einfach das Zimmer. Da mir das schon öfter passiert ist in letzter Zeit, erahne ich, was da kommen wird.

Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich die Bücher der Autorin „Immortal Kings – Ihr seid mein Untergang“ und „Immortal Kings – Ihr seid mein Schicksal“, um schon ein bisschen hineinzulesen. Nach einigen Minuten höre ich feine Stimmchen: »Jetzt ist sie weg«, »Interview einfach uns, deshalb sind wir ja da!«

Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben der Autorin am meisten über die Bücher? Vermutlich die Bücher selbst. Also, dann lege ich mal los. 😊

Hallo, danke, dass ihr heute Zeit gefunden hast, um mit mir zu reden. Könnt ihr euch meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
»Ich bin Matteo Donatello, Anführer des mächtigsten Kartells am Baker Beach. Niemand stellt sich mir in den Weg und sollte doch jemand so töricht sein und es wagen, sind seine Stunden gezählt …«
»So kenne ich dich! Stets in deinem Ego gefangen, Bruder«, sagt Alejandro missbilligend und schüttelt den Kopf. »Ich bin Alejandro Donatello und Matteo und ich sind die Anführer des Donatello-Clans. Anders als mein Zwilling verzichte ich auf Befragungen oder Folter. Legt sich jemand mit mir an, ist das sein Ende!«
In eurem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in euch enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da ihr ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten müsst, könnt ihr uns vielleicht beantworten, ob es ihr leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Alejandro grinst und zeigt sein bestes Grübchenlächeln. »Ihr fällt es auf jeden Fall leicht, die heißen Szenen zu schreiben und die, in denen wir emotional zerstört werden.« Matteo räuspert sich.
»Ja, sie kann uns echt gut leiden lassen und sorgt für ordentlich Action. Es ist turbulent, hitzig und intensiv, genau, wie das Leben von Kartellanführern eben ist. Es bleibt wenig Zeit für heitere Glücksmomente.«
Habt ihr Lieblingsstellen, die ihr uns gerne vorstellen würdet?
»Die Szene im Krankenhaus von Alejandro und Elena ist legendär«, verkündet Matteo mit einem Zähneknirschen. »Das muss ich ihm lassen. In dieser Situation hat er sich selbst übertroffen. Wer mich kennt, weiß, dass ich normalerweise kein Wort des Lobes für meinen Zwilling übrig habe …«
Mit vollkommener Gelassenheit und als ob es das Normalste der Welt wäre, trägt mich Alejandro zu den beiden Damen, die den Empfang der Notaufnahme besetzen. Als sie ihn erblicken, leuchten ihre Augen vor Begeisterung und ich wundere mich, dass sie nicht direkt in Ohnmacht fallen. Es ist unmöglich, ein Augenrollen zu unterdrücken.
»Mr Donatello. Was können wir für Sie tun?«, säuselt die Brünette, auf deren Namensschild Schwester Mandy steht.
Der Blondine hat es offensichtlich die Sprache verschlagen. Sie schmachtet ihn unentwegt an und fächert sich lasziv Luft mit der Hand zu.
Die spinnt ja wohl, denke ich. Kein Wunder, dass sowohl Matteo als auch Alejandro ein Ego haben, das bis zum Mond reicht. Eine gemeine Stimme in meinem Kopf meldet sich und flüstert gehässig, dass auch ich ihnen völlig verfallen bin. Asche auf mein Haupt!
»Hallo, Ladys. Meine Freundin ist am Strand in eine Scherbe getreten und hat sich am Fuß verletzt. Sie braucht dringend jemanden, der sich das ansieht.«
Als Blondie jetzt auch noch ihr T-Shirt zurechtzupft, um mehr Ausschnitt zu zeigen, halte ich es nicht mehr aus und seufze genervt. Mir entgeht nicht, dass Blondie mich daraufhin mit ihren Blicken umbringen möchte und förmlich vor Eifersucht platzt, weil ich ihm so nahe bin. Ermattet lasse ich meinen Kopf gegen seine Halsbeuge sinken und schließe die Augen. Wie von selbst beginnen meine Finger, seinen Nacken zu streicheln, was Alejandro ein leises Knurren entlockt.
Wisst ihr wie viel Melodie tatsächlich in euch oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt?
Alejandro lacht laut auf: »Wir mussten Melodie echt alles zeigen und beibringen, sie wusste rein gar nichts von unserer dunklen Welt.«
»Dafür steckt ein Teil von ihr in Elena. Auch Melodie hat 2022 noch einmal ganz von vorn angefangen und ihr altes Leben hinter sich gelassen …«, ergänzt Matteo.
Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Standen die schon im Vorfeld fest oder haben sie sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattet ihr viel Mitspracherecht?
Matteo: »Der Titel hat sich im Schreibprozess entwickelt und ist absolut perfekt. Wie sollte er auch anders lauten? Wir sind nun einmal die Donatellos, die, wie der Phönix aus der Asche, immer wieder kehren und unbesiegbar sind.«
Alejandro grinst: »Ich stimme dir ausnahmsweise zu, denn wir sind wirklich die unsterblichen Könige am Baker Beach und kein anderes Kartell wird je die Macht besitzen, uns vom Thron zu stürzen.«
Seid ihr zu 100% zufrieden mit eurem Cover / Outfit oder würdet ihr nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Alejandro fährt sich mit der Hand durch sein schwarzes Haar, während Matteo sein Gürtel zurechtrückt. »Das Cover zeigt das Symbol unseres Familienwappens – den Phönix. Es ist wie bei dem Titel. Kein anderes Cover hätte besser gepasst als dieses«, verkündet Alejandro stolz.
Zum Abschluss würde mich noch euer jeweiliges Lieblingszitat aus euch interessieren.
Matteo: Sie berührt einen Teil von mir, den ich bisher nicht kannte, der mich etwas fühlen lässt und mir zeigt, dass ich noch am Leben bin.
Alejandro: »Also, Prinzessin, die Sache läuft folgendermaßen: Entweder ich trage dich zu meinem Auto und du lässt mich diese Heldennummer komplett durchziehen oder ich gehe und lasse dich hier zurück. Deine Entscheidung!«
Nun betritt die Autorin wieder das Zimmer und blickt mich ungläubig an. Scheinbar ist es selbst in Autorenkreisen nicht üblich, dass Bücher antworten. Leise flüstere ich den Bücher noch zu: »Danke für das Gespräch, es hat mir großen Spaß gemacht.«


Dann wende ich mich der Autorin zu. »Alle meine Fragen sind beantwortet, ich danke dir für den sehr interessanten Tag bei dir.«

Montag, 29. Januar 2024

[Autoreninterview] Melodie Sky


Autoreninterview
Melodie Sky

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Sehr gerne. Ich veröffentliche seit 2023 unter dem Pseudonym Melodie Sky im Bereich Dark Romance und Romance Suspence. Aktuell wohne ich in Karlsruhe, werde aber im Verlauf des Jahres nach NRW ziehen, da ich dort im vergangenen Jahr sehr viele wundervolle Kontakte geknüpft habe und mich dort sehr wohlfühle. Mit im Gepäck sind meine beiden Katzen Bella & Stella, die mich bereits seit knapp 14 Jahren begleiten und mir die Welt bedeuten. Was sonst noch wichtig ist? Ich bin kaffeesüchtig, liebe lange und tiefgründige Gespräche, gehe leidenschaftlich gern ins Gym und bin eine Frohnatur. Ich bin für jeden Spaß zu haben und liebe spontane Ausflüge. :D
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Bereits in der Grundschule habe ich es geliebt, Kurzgeschichten über meinen Alltag, meine Freunde und die Erlebnisse auf unserem Bauernhof aufzuschreiben (damals noch im Comic-Format :D). Schnell entwickelte sich daraus eine Leidenschaft für Lyrik, Poesie und das Lesen. Meine Texte wurden länger und tiefgründiger. Schreiben und Lesen waren immer mein Ausgleich zum hektischen Alltag. Heute bin ich einfach glücklich, dass ich mich mit meinem Manuskript im Federherz-Verlag beworben habe und heute als Autorin tätig bin.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Bisher sind die Immortal Kings (eine Dilogie) und die Behind-Reihe (eine Trilogie) von mir erschienen. Bei den Immortal Kings wird es düster. Alles dreht sich um die Donatello-Zwillinge, die Anführer des mächtigsten Kartells in San Francisco sind und Elena, die einen Neuanfang am Baker Beach wagt, um ihrem alten Leben zu entkommen. Das Zusammentreffen mit den Donatellos führt zu einer leidenschaftlichen, prickelnden, aber auch gefährlichen Verbindung.
Bei der Behind-Reihe steht alles unter dem Motto: Biker Meets Mafia … Die Biker rund um Maddox Dexter haben der Mafia in London den Kampf angesagt und wollen die Kartelle aus der Stadt vertreiben. Mitten in diesem Kampf gerät Aileen, die zu einem der Kartelle gehört und zwangsverheiratet werden soll. Auf der Flucht vor der arrangierten Ehe und ihrem Bruder läuft sie ausgerechnet Maddox in die Arme …
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
O ja. Nicht nur an einem :D. Bereits im 1. Quartal wird Band 1 einer neuen Trilogie von mir erscheinen. Es handelt sich um eine Dark-Romantasy-Story, auf die ich mich unglaublich freue.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Ich bin mit Freunden unterwegs, im Gym oder der Natur. Wann immer es möglich ist, plane ich kurze Reisen und Wochenendausflüge, um die Akkus aufzuladen und neue Inspiration zu sammeln.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Auf jeden Fall. Da gibt es so einige. Ich lese sehr gerne Bücher von Mona Kasten, Alessia Gold, Mica Healand, Nica Stevens, Colleen Hoover und Eva Völler.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Mein Arbeitsplatz ist der Schreibtisch in meinem Wohnzimmer und im Sommer häufig der Stadtpark, in meiner Nähe.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Prall gefüllt und niemals langweilig. :D Da ich neben dem Schreiben noch an weiteren großartigen Projekten arbeite, bin ich häufig bis spät in die Nacht beschäftigt und liebe es. Kreativ zu sein, neue Ideen umzusetzen und mit Freunden Pläne zu schmieden, macht mich glücklich und schenkt mir Energie. Ich bin ein totaler Nachtmensch und am Abend/ nachts häufig doppelt so produktiv. Diese Zeiten nutze ich aktiv aus.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Das ist für mich eine Frage, die ich nicht einfach so beantworten kann. Ich mag es vielseitig und bunt in meinem Leben und auch beim Schreiben/Lesen. Es gibt Zeiten, da versinke ich vollkommen in Dark Romance, und es kann nicht düster genug sein. Dann habe ich aber auch wieder Phasen, wo ich liebend gern Fantasy oder Romance mit Thrill lese. Ähnlich geht es mir beim Schreiben. Angefangen mit Reverse-Harem und deutlich darker, kam danach meine Bad-Hero-Roamance mit meinen Bikern. Mein aktuelles Projekt ist dark, Reverse-Harem und enthält Fantasy-Elemente. Du merkst schon, es ist eine bunte Mischung. Aber genau das ist es auch, was ich so sehr am Lesen/Schreiben liebe. Es gibt keine Grenzen und ich kann jederzeit frei entscheiden, wonach mir ist.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Schwierige Frage :D. Ich war schon in vielen Ländern, die mich mit ihrer Kultur, Landschaft oder Kulinarik begeistert haben. Es ist unmöglich, mich zu entscheiden. Generell bin ich gern in Ländern oder einer Umgebung, wo es warm ist (ich meine damit mindestens +28 Grad) und ein Meer in der Nähe habe.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Wenn die Kritik sachlich ist, nehme ich sie mir auf jeden Fall an und überdenke mein Handeln. Geht es um Oberflächlichkeiten oder negative Rezensionen, ohne ein einziges Wort der Begründung, prallen diese Dinge an mir ab. So etwas nehme ich nicht persönlich, was meiner Meinung nach auch wichtig ist, um nie die Freude am Schreiben zu verlieren.
Warum hast du dich entschieden zu einem Verlag zu gehen und nicht Selfpublisher zu werden?
Das hatte mehrere Gründe. Zum einen wollte ich mir unbedingt selbst beweisen, dass mein Manuskript das Zeug hat, von einem Verlag veröffentlicht zu werden. Zum anderen stelle ich es mir als Newcomer schwierig vor, auf sich aufmerksam zu machen und eine Community zu bilden. In Sachen Marketing hat der Verlag mich zu Beginn enorm unterstützt. Nicht zu vergessen ist der finanzielle Aspekt. Wenn das Buch hochwertig und in Verlagsqualität veröffentlicht werden soll, kostet das eine Menge Geld. Umso größer ist mein Respekt vor jedem Selfpublisher, der den Mut aufbringt, sein Debüt im Alleingang zu veröffentlichen.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Unbedingt! Ich möchte euch ermutigen, immer an euch zu glauben und für eure Träume zu kämpfen. Egal wie schwierig oder anstrengend es manchmal ist, ich habe es noch keinen Tag bereut, diesen Schritt gegangen zu sein. Durch meine Tätigkeit als Autorin haben so viele unglaubliche Menschen einen Platz in meinem Herzen gefunden und ich durfte Leute kennenlernen, die ich nie mehr im Leben missen möchte.

Freitag, 26. Januar 2024

[Buchvorstellung einmal anders] Aufstand der Gefühle - Erwachen von Marie Loth


 
Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Kain und Alexander aus „Aufstand der Gefühle – Erwachen“, um mit ihnen über das Buch und ihre Autorin zu sprechen.

Danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um für das Buch zu antworten. Könntet ihr euch meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
Die beiden wechseln einen kurzen Blick und es ist ihnen anzusehen, dass sie sich nicht besonders leiden können. Kain lässt Alexander den Vortritt. Er räuspert sich. „Okay, dann fange ich an. Ich bin Alexander und der Avatar des Mutes. Meine Aufgabe ist es außerdem als Jasmins Mentor sie vor dem da …“, er zeigt mit dem Daumen auf Kain, der die Augenbrauen zusammenzieht, „zu beschützten.“
„Und ich bin Kain, der Avatar des Egoismus. Und Jasmin muss nicht von dir beschützt werden. Sie ist eine starke Frau und ich habe gar nicht vor, ihr zu schaden.“
Beschreibt uns bitte das Buch in maximal 5 Sätzen.
Kain: „Das Buch hat mir zu viel Gefühl, ich kann dazu nicht viel Sagen. Mädchen trifft Bad Boy – Mich. Ich gebe alles, dass sie sich verliebt und mir vertraut, bis er mir die Show stiehlt.“
Alexander: „Natürlich stehle ich dir die Show, ich meine wo kommen wir da hin. Und dass du dir die Mühe gemacht hast, sie kennen zu lernen, hat uns vom Widerstand die Zeit gegeben, sie vor euch zu warnen. Ich habe bereits in unseren gemeinsamen Träumen mit ihrer Ausbildung begonnen damit sie in der Lage ist, sich gegen euch vom Aufstand zu wehren.“
Glaubt ihr, macht es der Autorin Spaß euch in so manche schwierige Situation zu stoßen?
Alexander grinst. „Oh, diese Aufgabe oblag mir und ich habe sie einiges an Nerven gekostet. Und das restliche Buch über war es mir eine Ehre, Jasmin aus schwierigen Situationen zu retten.“
„Angeber!“, murmelt Kain. „Der Kerl drängt sich ständig in den Vordergrund. Seien Rolle war tatsächlich nicht so groß angedacht. Ich betone es erneut. Er stiehlt mir die Show!“
Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch?
Alexander: „Meine Lieblingsstelle ist so ziemlich am Ende. Ich bin mit Jasmin in einer Bungeejumping Anlage in den Bergen und ich fordere sie heraus mir zu sagen welche Macht in mir schlummert. Sie musste selbst herausfinden, was es bedeutet ein Avatar zu sein. Ich war so stolz als sie es ausgesprochen hat, dass mich die Gefühle übermannten und ich sie geküsst habe“
Kain: „Lieblingsstelle? Ich könnte jetzt so einige Stellen aufzählen, bei denen ich sie heimlich beobachtet habe. Aber es war tatsächlich die, in der ich das erste Mal auf Jasmin getroffen bin. Sie sah so unschuldig aus, als sie schlafend vor mir lag. Und mir wurde bewusst, dass sie mir noch von Nutzen sein könnte.
Was glaubt ihr, wie viel von eurer Autorin steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?
Alexander: „Da steckt sehr viel von ihr drin, was auch in den folgenden Teilen erkennbar wird. Aufstand der Gefühle ist Maries erstes Buch und wie Jasmin hat sie viel gelernt und umgesetzt.“
Kain: „Sie behauptet auch immer, dass wir beide Ähnlichkeiten mit einem der wichtigsten Menschen in ihrem Leben haben, aber das ist lächerlich. Ich bin ein Unikat!“
Wie würdet ihr eure Autorin beschreiben?
Kain: „Sie ist mir teilweise etwas zu chaotisch und verplant.“
Alexander: „He spinnst du, weißt du was die Frau alles an der Backe hat? Sie arbeitet fast Vollzeit im Kindergarten, hat zwei eigene Kinder, einen Mann und einen Hund, um den sie sich kümmern muss. da bleibt schon mal was auf der Strecke.“
Kain: „Dann muss sie lernen Prioritäten zu setzen und Abstriche zu machen.“
Alexander: „Der einzige schlüssige Abstrich wäre, dass sie weniger schreibt und dir ist Bewusst, dass sie das zum Ausgleich macht. Außerdem gäbe es dich dann nicht, das ist dir hoffentlich klar.“
Wisst ihr wie es zum Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Oder hattet ihr sogar Mitspracherecht?
Kain: „Die Frage kann ich beantworten. Marie hat die Grundidee der Geschichte mit 16 geschrieben und damals hieß sie: „Was wäre, wenn …“ allerdings hat das nicht mehr ganz zu der jetzigen Idee gepasst. Maries Mann ist am Ende auf den Titel gekommen.“
Alexander: „Genau und ich finde er passt wie die Faust aufs Auge.“
Gefällt euch das Cover zu 100% oder hättet ihr noch einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Kain: „Mir gefällt das Cover sehr gut. Es ist düster hat alles, was es braucht, um neugierig zumachen.“
Alexander: „Also mir fehlt eindeutig noch eine Silhouette meines Körpers!“
Was ist euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch?
Alexander: „Wie ich darf nur eins nennen? Ich finde alle Zitate meiner Schwester super. Sie hat Weisheiten parat, die sogar mich zum Nachdenken anregen.“
Kain: „Ach, deine Schwester kann mich mal!“
Danke für das Gespräch

Donnerstag, 25. Januar 2024

[Buchvorstellung einmal anders] Der Fluch des Piraten von Monika Grasl und Asmodina Tear


 
Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit den Autorinnen Monika Grasl und Asmodina Tear, um mit ihnen über ihr Buch „Der Fluch des Piraten“ zu sprechen.

Hallo, danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um für euer Buch zu antworten.
Monika: Hallo, meine Liebe. Freut mich, dass wir bei dir zu Gast sein dürfen.
Asmodina: Hallo. Ich freue mich und danke dir.
Könnt ihr uns euer Buch in möglichst wenig Sätzen beschreiben?
Monika: Also kurz gesagt, es geht um Piraten im 18. Jahrhundert in Cádiz. Wir haben da geschaut einen möglichst realen Schauplatz zu erschaffen und auch eine große Vielfalt an Figuren zu entwickeln.
Asmodina: Außerdem haben wir dort ein wenig Mystik und Mythologie dazwischen gemischt.
Eure Charaktere erleben ja so einiges. Fällt es euch leichter sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Monika: Also ich kann jetzt mal nur für mich sprechen und ich muss sagen, ich liebe es die Figuren durch düstere Szenen zu führen und sie an den Rand des Möglichen zu drängen.
Asmodina: Ich mag beide Arten von Szenen und schreibe beides in gleichem Maß.
Habt ihr eine Lieblingsstelle, die ihr uns gerne vorstellen würdest?
Monika: Meine ist diese hier:
„Na ja, wir brauchen wohl Blut“, begann er.
„Praktisch“, meinte Udane und deutete auf den Toten. „Da blutet gerade einer aus.“
Asmodina: Meins ist das:
Lean musterte die Frau flüchtig, während er den Kopf schüttelte. „Du hättest mir hinterher den Schädel eingeschlagen. Abgesehen davon, hast du mehr als einmal bewiesen, dass du die richtige bist, um diesen ungeordneten Haufen zu bändigen. Außerdem weiß ich, was ich dir zu verdanken habe und die Männer hätten keinen anderen gewählt. In dem Punkt brauchen wir uns nichts vorzumachen.“
Wie viel echte Monika bzw. Asmodina steckt in dem Buch oder auch in dem ein oder anderen Charakter?
Monika: Ich muss sagen, ein wenig von mir steckt schon in der einen oder anderen Figur, aber generell sind es ja eigenständige Charaktere, die sich entwickeln.
Wie würden euch eure Charaktere beschreiben?
Monika: Meine vermutlich als kleine Sadistin und diejenige, welche ihnen manchmal auch zu viel abverlangt.
Asmodina: Mich als die ruhige Frau, die jedoch oft neue Ideen entwickelt
Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert?
Monika: Also bei Titel haben wir einiges an Brainstorming betrieben.
Asmodina: Haben wir…aber es hat sich gelohnt
Seid ihr zu 100% zufrieden mit dem Cover oder würdet ihr nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Monika: Also ich bin 100% damit zufrieden.
Asmodina: Absolut. Es passt perfekt
Zum Abschluss würde mich noch euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
Monika: Meiner ist der hier;
„Eine Frau die nicht trinkt, obwohl sie es will, trägt eine schwere Last mit sich.“
Asmodina: Meins ist;
Sein Herz klopfte bis zum Halse, zumal der Kerl hörbar ein Messer zog und es ihm an die Kehle hielt. Das kalte Metall drückte schmerzhaft gegen seine Haut, obwohl die Klinge sich nicht bewegte.
Danke für das Gespräch.
Monika: Wir sagen ebenfalls Danke und Ahoi.
Asmodina: Vielen Dank an dich und allzeit volle Fahrt voraus

Mittwoch, 24. Januar 2024

[Buchvorstellung einmal anders] Die Tauschgeschäfte des Benjamin von Glyk von Susanne Eisele


 
Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit dem Protagonisten Benjamin Johannes, um mit ihm über das Buch „Die Tauschgeschäfte des Benjamin von Glyk“ zu sprechen.


Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um für das Buch zu antworten. Kannst du dich meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
Ich bin vor allem etwas nervös, ich bin es nicht gewohnt, im Mittelpunkt zu stehen. Also was soll ich erzählen? Mein Name ist Benjamin Johannes von Glyk. Ich bin Anfang dreißig und habe mal Finanzbuchhalter gelernt, aber so nach Anweisung zu arbeiten ist nichts für mich. Meine früh verstorbene Mutter hat mir ein großzügiges Erbe hinterlassen, von dem ich leben kann, weshalb ich dem Arbeitsleben Tschüss gesagt habe.
Beschreibe uns dein Buch in möglichst wenig Sätzen.
Am Anfang des Buchs bin ich nicht so richtig zufrieden mit meinem Leben und versuche durch verschiedene Tauschgeschäfte mein persönliches Glück zu finden.
Glaubst du macht es der Autorin mehr Spaß dich durch leichte, einfache oder schwierige, düstere Situationen zu führen?
Ich sag mal so: die glücklichen Momente in meinem Leben werden recht kurz abgehandelt. Die für mich schwierigen Situationen werden recht ausführlich beschrieben. Da kommt mir schon der Verdacht, dass sie es genießt, mich leiden zu sehen.
Hast du eine Lieblingsstelle im Buch?
Der Schluss, ganz eindeutig der Schluss!
Was glaubst du, wie viel Susanne steckt in dem Buch oder dem ein oder anderen Charakter?
Reiselustig ist sie auch, aber sonst unterscheiden sich unsere Lebensentwürfe doch ziemlich. Aber etwas vom Autor ist ja immer im Buch mit drin, nur nicht immer offensichtlich.
Wie würdest du deine Autorin beschreiben?
Fantasievoll, in sich gekehrt und trotzdem den Mitmenschen zugewandt. Auf jeden Fall unternehmungslustiger, als ihr körperlich immer möglich ist.
Weißt du, wie es zu dem Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Lauf des Schreibprozesses verändert? Hattest du vielleicht sogar Mitspracherecht?
Ich weiß, dass der Roman anfangs einfach unter dem Reihentitel „Gambio - der perfekte Tausch“ lief. Erst nach und nach hat sich dann der Titel ergeben. Ein wirkliches Mitspracherecht hatte ich nicht, kann mich jetzt aber auch nicht beklagen.
Gefällt dir das Cover zu 100% oder hättest du einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Das Cover trifft den Inhalt sehr gut. Mir würde jetzt auch nichts wirklich anderes einfallen. Ich bin schon mal froh, dass mein Portrait nicht das Cover ziert, das wäre mir eher unangenehm.
Was ist dein Lieblingszitat aus dem Buch?
Für mich persönlich ist dieses Zitat sehr bedeutend: »Ich kaufe es!«, platzte es aus Ben heraus. Dann wurde er puterrot im Gesicht, weil ihm der Ausbruch doch etwas peinlich war.
Warum? Nun, ich will nicht vorgreifen, das müssen die geneigten Leser schon selbst herausfinden, aber ich denke, wer das Buch gelesen hat wird wissen, warum mir dieser Satz so wichtig ist.
Danke für das Gespräch.
Ich danke für das Interview. Wann hat man als Protagonist schon die Möglichkeit seine eigene Sicht der Dinge darzustellen.

[Autoreninterview] Susanne Eisele


Autoreninterview
Susanne Eisele

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Hallo, mein Name ist Susanne Eisele. Ich wohne mit meinem Ehemann im Nordschwarzwald. Meine Hobbys sind Musik und Bücher, wobei ich Musik nur konsumiere, während ich Bücher sowohl lese, als auch schreibe.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich habe schon immer sehr gerne gelesen und hatte bereits als Kind eine blühende Fantasie. Irgendwann kam bei mir der Wunsch auf, meine eigenen Geschichten zu schreiben. Nach einem unveröffentlichten Versuch in den 1990ern, habe ich dann 2014 meinen ersten Roman veröffentlicht. Seither ist mehr oder weniger je Jahr ein Buch dazu gekommen.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Mein Debut war „Nachbarschaftshilfe - ein Vampir- und Werwolfkrimi“. Der Untertitel sagt eigentlich schon alles Wesentliche. Vampire und Werwölfe, die eigentlich untereinander zerstritten sind, müssen zusammenarbeiten, um mehrere Morde aufzuklären.
Dann folgte „Kinderspiel - ein Vampir- und Werwolfkrimi Band 2“. Das ist zwar der Nachfolgeband, aber auch als Einzelband lesbar. Diesmal müssen die Polizisten eine Kindesentführung aufklären und nebenbei noch Diebstähle.
„Susannes Kurzgeschichten aus Raum und Zeit“ ist eine Sammlung von fantastischen Kurzgeschichten, ausschließlich von mir. Mit Drache, Einhorn, Vampiren, Monster, Katzenmenschen, was das Fantasyherz so begehrt.
„Kein Schnee im Hexenhaus“ ist eine Märchenadaption zu Hänsel und Gretel, wobei die Geschichte in der heutigen Zeit spielt, aber mit fantastischen Elementen gespickt ist.
„Das erste Lied“ ist ebenfalls eine Märchenadaption, dieses Mal zu Rumpelstilzchen. Auch dieses spielt in der heutigen Zeit und ist tatsächlich bisher der einzige Roman ohne fantastische Elemente - dafür gibt es ein wenig Rockstar-Romance.
„Caballero Kater del Agua“ - ein Midibüchlein des Machandelverlags. Die tatsächlich wahre Geschichte von Caballero Kater del Agua, gespickt mit einem (erfundenen) Softkrimi.
„Aconitus - sein schlimmster Auftrag“. Der schwanesische Leibwächter Aconitus macht sich auf die Suche nach Präsident Carolus, der ihm leider abhandengekommen ist. Entführt von Sewitta, da ist er sich ganz sicher. Aconitus besucht bei seiner Suche verschiedene Planeten und trifft mehrere Märchenfiguren. Mein bisher humorvollstes Buch.
„Neveflora und die Prophezeiung“. Was macht eine Prinzessin, wenn sie sich in ihre Stiefmutter verliebt? Im Falle von Neveflora nimmt sie sich eine Auszeit bei den sieben Zwergen, die sie jedoch unterbrechen muss, als dem Königreich Gefahr durch einen Dämon droht.
Schließlich „Die Tauschgeschäfte des Benjamin von Glyk“, das am 19.01.2024 veröffentlicht wird. Hierin versucht Ben durch Tauschgeschäfte sein persönliches Glück zu finden. Frei nach Motiven des Märchens „Hans im Glück“.
Außerdem sind Kurzgeschichten von mir in verschiedenen Anthologien zu finden.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ja. Beim NaNoWriMo 2023 habe ich etwa die Hälfte meines nächsten Romans geschrieben. Ein Abenteuerroman in einer Fantasywelt. Ich hoffe, dass ich diesen Roman noch im Jahr 2024 fertigstellen kann.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Musik hören oder lesen (beides zusammen funktioniert für mich nicht). Außerdem reise ich eigentlich sehr gerne, klappt nur aus verschiedenen Gründen nicht so häufig, wie ich das gerne machen würde.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
„Lieblings...“ ist ein großes Wort. Ich lese viel und gerne von Markus Heitz, Bernhard Hennen, Elizabeth George, aber auch sehr gerne verschiedene Selfpublisher oder Bücher von Kleinverlagen. Zwischenzeitlich ist ein großer Prozentsatz der Bücher die ich kaufe von Selfpublishern oder von Kleinverlagen. Hier alle Namen zu nennen würde zu weit führen, da das nicht wenige sind.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Ich habe einen sehr bequemen Relaxsessel. Meistens sitze ich in diesem, mit dem Netbook auf dem Schoß. Rechts von mir eine schöne Fachwerkwand, links von mir ein kleines Tischchen mit Schreibzeug und meinem Tablet mit Kopfhörer, falls ich zwischendurch Musik hören möchte.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Ich schätze, der ist eher langweilig. Krankheitsbedingt kann ich nicht mehr arbeiten und auch sonst nicht so wahnsinnig viel unternehmen. So ziehe ich mich meist nach dem Frühstück in meinen Sessel zurück, schreibe, lese, höre Musik oder spiele ein wenig. Später dann die übliche Hausarbeit, Einkaufen, hin und wieder Besuch bei Freunden ...
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Sowohl beim Schreiben als auch beim Lesen eindeutig Fantasy und Krimi; beim Lesen darf es auch mal ein Thriller sein.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Nicht wirklich, wenn dann höchstens das schwäbische „Goht net - gibts net“ (Geht nicht, gibt’s nicht). Ein Zitat aus einem meiner Bücher, das meine Arbeit beschreibt, habe ich leider nicht.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Meine Lieblingsländer sind Schottland und Portugal. Beides wegen der schönen Landschaften und weil die Leute dort einfach freundlich und entspannt sind. Es herrscht dort keine so Hektik wie in Deutschland.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Mit konstruktiver Kritik kann ich ganz gut umgehen. Ich versuche dann zu reflektieren und für mich selbst herauszufinden, was davon berechtigt, aber aktuell nicht zu ändern ist, was ich davon annehmen und ändern kann und was ich ggf. nicht annehmen kann. Letzteres ist dann einfach meine Entscheidung, die ich aber normalerweise nicht großartig öffentlich mache.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Ich wollte mein Debut so schnell wie möglich in Händen halten, damit ich es auf jeden Fall noch meinem Vater zeigen konnte, dem es damals nicht wirklich gut ging (und der dann auch gestorben ist). Der Weg über einen Verlag hätte viel zu lange gedauert. Außerdem gefällt es mir, dass ich so selbst bestimmen kann, welches Cover ich nehme und was ich schreibe. Natürlich arbeite ich Anmerkungen meiner Testleser und meiner Lektoren ein, aber was und in welcher Form ist meine Entscheidung, das ist mir wichtig. Ich habe auch keine Vorgaben bezüglich der Themen. Ob das jetzt Mainstream ist oder nur ein Nischenprodukt ist mir relativ egal, was bei einem Verlag vermutlich eher nicht der Fall wäre. Ausnahmen sind hier tatsächlich Kleinverlage. Da ich ja verschiedene Kurzgeschichten in Kleinverlagsanthologien habe weiß ich, dass ich mir grundsätzlich eine Zusammenarbeit mit einem Kleinverlag vorstellen könnte. Direkt geplant ist das aber nur für ein größeres Projekt in der Zukunft - wobei ich noch keinen passenden Verlag dafür habe.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Danke für das Interesse, ich würde mich freuen, wenn ihr das eine oder andere Buch von mir lesen würdet (Leseproben sind für alle Bücher erhältlich).
Dann habe ich zwei Bitten, bei denen ich wohl für alle Autoren spreche: Bitte kauft oder leiht Bücher über offizielle Plattformen, keine Piratenseiten. Kaum ein Autor wird durch seine Bücher reich, die meisten sind wirklich auf jeden Euro angewiesen.
Und ich würde mich, wie jeder Autor, freuen, wenn ihr auf den üblichen Plattformen den einen oder anderen Stern oder sogar eine Rezension hinterlasst. Die muss nicht lang sein, zwei oder drei Sätze reichen völlig.

Sonntag, 21. Januar 2024

[Buchvorstellung einmal anders] Uferlos von Sabine Brandl

 



Buchvorstellung einmal anders

Ich warte seit einer Ewigkeit auf die Autorin Sabine Brandl, aber sie kommt nicht. Ich setze mich in dem Park auf eine Bank und sehe einen Kindle dort liegen. Da ich von Natur aus, ein neugieriger Mensch bin, nehme ich ihn zu Hand.

Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das darauf enthaltene Buch. Es ist genau das um das es heute gehen soll. „Uferlos“ von Sabine Brandl. Ich beginne ein wenig darin zu schmökern. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Hast du denn überhaupt keine Fragen? Interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«

Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben der Autorin am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Als ich gerade beginnen will, läuft Sabine auf mich zu und setzt sich zu mir auf die Bank. Nach einer Begrüßung lege ich mal los. 😊

Wollen wir das Interview nun zu dritt machen?
Buch: Na klar!
Sabine: Tolle Idee.
Danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um mit mir zu reden.
Buch: Sehr gerne. Ich freue mich immer, wenn Menschen Kontakt zu mir aufnehmen. Dazu bin ich da.
Sabine: Und ich freue mich ebenso auf das Interview!
Kannst du dich als Buch meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
Buch: Ich bestehe aus den jeweils 14 besten lesbischen Kurzgeschichten und Gedichten meiner Autorin, die sie in den letzten 20 Jahren geschrieben hat. In mir geht es oft heiter, prickelnd und romantisch zu, manchmal auch nachdenklich, kritisch und philosophisch, insgesamt bin ich aber unterhaltsam und locker zu lesen. Ich denke, dass nicht nur lesbische Leserinnen ihre Freude daran haben können.
In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges und auch die Lyrik spricht seine eigenen Worte. Da du ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten musst, kannst du uns vielleicht beantworten, ob es ihm leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen? Siehst du es als Autorin genau so?
Buch: Da ich aus Kurzgeschichten von je maximal zehn Seiten und noch kürzeren Gedichten bestehe, leiden die Charaktere nie lang und meistens gibt es ohnehin ein Happy End. Na gut, die Lyrik ist öfter mal etwas nachdenklicher und evtl. auch melancholisch, aber ich mag das! Ich habe kein Problem damit, wenn nicht immer alles „heiter Sonnenschein“ ist, denn das Leben hat nun auch mal seine Schattenseiten.
Sabine: Da gebe ich dem Buch recht. Ich lese selbst gerne Bücher, die abwechselnde Stimmungslagen haben und so das Leben ehrlicher widerspiegeln. Ein bisschen emotionales Auf-und-Ab gibt es in „Uferlos“ also schon, aber insgesamt ist es ein optimistisches Buch, das Spaß machen soll und auch Mut, sich so zu zeigen, zu entdecken, zu leben und zu lieben, wie man/frau es möchte!
Habt ihr Lieblingsstellen, die ihr uns gerne vorstellen würdet?
Sabine: Dieser Schnipsel ist aus dem Text „Eins, Zwei“, er zeigt eine besondere Begegnung zwischen zwei Menschen:
„Und dabei glaube ich einen wunderbaren Moment lang dich wirklich zu sehen. Ganz dich. So wie du bist, vielleicht bist, wahrscheinlich bist. Ohne Zierde, Hülle, schützende Schale. Bist das dort du? Ganz du? Ich möchte es glauben. Hoffe darauf, dass das Schweigen zwischen uns anhält. Dass dieser Song ewig dauert.“
Buch: Ich mag den Schnipsel hier, weil ich es auch gern amüsant und erotisch habe, er stammt aus der Kurzgeschichte „Schwimmbad“:
„In dem Moment öffnete sich die Tür. Claudia trat ein. Sie war nackt. Ebenso nackt wie Laura, die sich jetzt erschrocken an ihrem Slip festklammerte.
Claudia lächelte aufreizend. Einige Sekunden herrschte Stille. Laura hörte nur den Puls, der leise in ihren Ohren pochte.“
Weißt du wie viel Sabine tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter oder in dem ein oder anderen Gedicht steckt? Hast du dazu noch etwas hinzuzufügen oder stimmst du deinem Buch zu?
Buch: Da steckt ganz viel „Sabine“ drin, na klar! Allerdings verfremdet sie Erlebnisse und Beobachtungen stets so, dass die Handlungen nie rein biografisch sind, genauso gestaltet sie vielfältige Figuren, die Anteile von ihr haben mögen, aber niemals ganz Sabine selbst sind. Sabine hat viel Fantasie und will diese für ihre Texte nutzen.
Sabine: Stimmt genau. Ich schreibe keine biografischen Texte, trotzdem sind sie manchmal sehr persönlich, weil sie meine Haltung widerspiegeln oder mir sehr bekannte Gefühle wiedergeben. Vor allem bei den Gedichten lasse ich oft noch tiefer und authentischer in mich hineinschauen. Aber gleichzeitig spricht meine Lyrik Emotionen an, die viele Leute kennen oder nachempfinden können. Ich hoffe jedenfalls, dass sich viele Leser*innen von meinen Worten angesprochen und berührt fühlen.
Wie würdest du oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller / Gedichte die Autorin beschreiben?
Buch: In mir tummeln sich ganz viele Charaktere, eine leidenschaftliche Metal-Sängerin, eine flirtende Apothekerin, eine genervte Bettwarenverkäuferin, eine versteckte Schranklesbe, eine verzweifelte Dorflesbe, eine sexy Schwimmbadschönheit, eine anbetungswürdige Schreibkursleiterin … Wahrscheinlich würde jede dieser Figuren aus ihrer Sicht Sabine ein wenig anders beschreiben und erleben.
Sabine: Nicht zu vergessen, die lesbische Kollegin, die nach einer spontane Wette queere Schubladenerforschung betreibt oder die verbissene Zaunpfahlwerferin, die von ihrer Freundin clever ausgebremst wird!
Buch: Stimmt, die gibt es ja auch noch! Aber mal angenommen die Metal-Sängerin würde dich beschreiben, dann würde sie wohl sagen, dass du einen guten Musikgeschmack hast und sehr entspannt und lässig bist, dabei aber auch nachdenklich und tiefgründig. Das ihr euch da ähnlich seid.
Sabine: Gut möglich. Die meisten meiner Figuren werden Ähnlichkeiten zu mir feststellen, obwohl sie doch ganz eigene Charaktere sind. Manche sind wiederum eher das Gegenteil von mir. Ich spiele mich gern mit meinen Figuren, lebe meine Fantasie in ihnen aus. Es gibt aber auch Texte, die einen realen Hintergrund haben und dann im Verlauf von mir verfremdet werden, wie die Story mit der Apothekerin oder der Bettwarenverkäuferin. Letztere wäre bestimmt genauso genervt über mich wie gegenüber der Kundin in dem Gedicht, wenn ich so umständlich nach einem Kissenbezug suche, für diese eine spezielle und so wichtige Sache, die ich selbst hin und wieder tue … aber ich spoilere jetzt nicht.
Buch: Da würde ich drauf wetten, dass die Verkäuferin von dir genervt wäre. Aber ob du den Mut hättest, mit der reizenden Apothekerin zu flirten oder der sexy Schwimmerin nahezukommen, Sabine?
Sabine: Mag sein, dass manche meiner Figuren mutiger oder leichtsinniger sind als ich. Ich lasse sie zuweilen Dinge tun, die ich selbst im realen Leben nicht wagen würde. Oder die ich gar nicht tun wollen würde, weil ich glücklich verheiratet bin.😉
Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?
Buch: schweigt.
Sabine: Das ist am Ende immer meine Entscheidung. Erst habe ich dazu tendiert, einen Titel zu verwenden, der das Wort „queer“ beinhaltet (dazu hat mir auch das Buch anfangs geraten), doch die Wortspiele, die sich hier anbieten sind mittlerweile schon sehr oft benutzt worden. Ich überlegte weiter, wollte einen kurzen, eingängigen Titel - am besten nur ein Wort - das die Texte und meine Intention beschreibt: Wir sollten nicht so starr zwischen bestimmten Ufern und Schubladen unterscheiden, uns mehr als bunte, vielfältige Gemeinschaft verstehen, in der jede*r unglaublich viele Facetten hat.
Nun sei bitte nicht beleidigt, Buch. Oder gefällt dir der Titel etwa nicht?
Buch: Hm. Ja, doch schon, zugegeben. Er trifft genau den Inhalt. Auch, wenn es nicht meine Idee war.
Bist du zu 100% zufrieden mit deinem Cover / Outfit oder würdet ihr nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Buch: Ich liebe das Cover!
Sabine: Ich auch. Meine Frau Gisela Weinhändler hat die Umschlaggestaltung gemacht, ich konnte dabei auch eigene Wünsche und Ideen einbringen.
Zum Abschluss würde mich noch euer Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
Buch: Dann möchte ich ein Gedicht zitieren, das melancholisch stimmt, denn vor allem auch diese Art von Texten von Sabine gefällt mir (neben den amüsanten sexy Texten):
Trennung
Du sagst nichts
Und das so laut
Dass auch mir
Die Worte fehlen

Stehst vor mir
So weit entfernt
Egal was ich fühle
Und dir nicht sage

Wir wissen beide
Es ist vorbei
Und alles jetzt:
Anders und neu
Sabine: Hier nehme ich ebenfalls ein Gedicht, das ich sehr mag, weil es stark und selbstbewusst ist und die Vielfältigkeit des Frau-Seins zeigt :
Ich interessierte mich noch nie
Für Frisuren oder Schminktipps
Ich trage schwarz und stehe auf
Rock – aber nicht auf Röcke
Ich mache kein Pilates, Yoga
Aerobic oder Bauch-Beine-Po
Ich treibe energisch Kraftsport
Und Kochen? Mag ich auch nicht.
Insgesamt bin ich also … echt okay!
Die Leute, die an mir vorbeigehen, sehen mich schon komisch an, deshalb höre ich auf zu reden und lächle den Personen einfach zu. Aber ich lasse es mir nicht nehmen, noch einmal kurz zum Buch »Danke, für deine Geduld und Antworten« zuzuflüstern.
Buch: Gerne doch, hat mich gefreut!
Dann wende ich mich der Autorin zu. »Danke dir für das sehr interessante Interview.«
Sabine: Herzlichen Dank für die tollen Fragen!
Als Sabine weggeht, vertiefe ich mich wieder in das Buch.

Samstag, 20. Januar 2024

[Buchvorstellung einmal anders] Der Glanz deiner Stimme von Nadine A. Lüdke


 
Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Josy, Elijah und Liam aus „Der Glanz deiner Stimme“ und deren Autorin Nadine A. Lüdke.

Hallo, danke, dass ihr heute Zeit habt und für das Buch antwortet. Würdet ihr euch vielleicht gegenseitig beim Interview unterstützen?
Elijah: Hi, ja klar. Ich muss doch aufpassen, dass meine beste Freundin nicht wieder in alte Muster abrutscht. (Elijah legt besänftigend den Arm um Josys Schulter, Liam unterdrückt ein Schmunzeln)
Josy: Pah … alte Muster. (Josy verschränkt die Arme vor der Brust)
Nadine: Leute, jetzt mal ganz mit der Ruhe. Josy hat sich so gut gemacht in der Story, Liam steht ihr zur Seite und Elijah sowieso, also dürften wir das hier doch ohne Probleme hinbekommen, oder? (Ich ziehe fragend die Augenbraue nach oben)
Einstimmiges Nicken der Drei.
Ich hatte ein langes Gespräch mit eurer Autorin, deshalb wäre es schön, wenn ihr euch meinen Lesern vorstellen könntet.
Elijah: *hüstel*
Nadine: Ja, Elijah? Willst du den Anfang machen? Ich bin in dieser Sache erst mal raus. Vielleicht auch besser so, ihr wart nicht immer einfach auf eurer Reise.
Elijah: Na gut, dann fang ich einfach mal an. Hallo Leute (winkt in die nicht vorhandene Kamera), ich bin Elijah, Josys ehemaliger Arbeitskollege und bester Freund. New York ist meine Lieblingsstadt, da hier einfach immer was los ist und ich ein absoluter Partymensch bin. Die Stille liegt mir nicht und vermutlich wird sich das auch nie wirklich ändern. Haustiere habe ich keine, gegen eine ausgedehnte Shoppingtour habe ich nichts und bin auch immer Josys Modeberater. Für Hobbys habe ich nicht wirklich Zeit, sodass mein Abend meist aus einem Partyabend oder einem Filmmarathon mit meiner besten Freundin besteht. Soll ich jetzt den Ball an den Nächsten weitergeben? (Mit einem frechen Grinsen schaut er Nadine an)
Nadine: sitzt kopfschüttelnd da
Liam: Ich geb dir noch etwas Schonfrist, mein Schatz. (liebevoll blickt er Josy an) Ich bin Liam, älter als ihr euch vorstellen könnt und Nadine hat mich auf eine mehr als nervenaufreibende Reise geschickt. Als persönlicher Berater bin ich im Radio Heaven als Moderator tätig und lebe mich langsam, aber sicher in mein normales Leben ein. Am liebsten verbringe ich meine Zeit an der frischen Luft und mit meiner Freundin. Den Rest über mich müsst ihr dann schon selbst nachlesen.
Josy: Okay. Dann bin jetzt wohl ich dran. Josy ist mein Name. Als Journalistin war ich in der gleichen Redaktion wie Elijah tätig, neben meinem Leben als Autorin führe ich auch noch einen Blog. Früher hatte ich mir zum Hobby gemacht, so ziemlich jedes männliche Wesen zu daten, das als potenzieller Partner in Frage kam.
Elijah: räuspert sich
Josy: Elijah, bitte. Meine Prioritäten waren damals die falschen, aber jetzt habe ich ja meinen Prince Charming gefunden. Wenn ich nicht gerade am Lesen oder Schreiben bin, treffe ich mich mit meinem besten Freund, mit Liam oder liebe es das Leben von New York in mich aufzusaugen.
Beschreibt uns das Buch in möglichst wenig Sätzen.
Liam: Das war eine Achterbahn der Gefühle und ich hätte Nadine gerne hin und wieder auf die Finger geklopft.
Nadine: He, ich hatte nicht behauptet das es einfach werden würde. Auch für mich gab es einige Stellen, an denen ich zu kämpfen hatte. Frag mal meine Lektorin.
Liam. Ist ja schon gut. Genug Sätze?
Elijah: Liam, der Mann weniger Worte. Nadine schickt uns auf eine Reise voller Liebe, Abstürze und auf den Weg sich selbst zu finden.
Josy: Nicht zu vergessen, dass man lernt sich selbst zu lieben, wie man ist und nicht wie ein andere haben wollen.
Nadine: Aww, das hast du jetzt aber schön gesagt.
Josy: lächelt
Macht es dir Spaß, deine Protagonisten ein wenig zu quälen? Sie in Situationen hineinzuwerfen, die schwierig sind? Warum nicht einfach und schön? Müssen Gefahren und Stolpersteine immer sein?
Spaß ist immer so eine Sache. Mir hat es schon leidgetan, wie sehr Josy leiden musste, bis sie wirklich erkennen konnte, worauf es wirklich ankommt. Ich würde es auch nicht als richtiges quälen ansehen. Das wahre Leben ist auch kein Zuckerschlecken und wir können hier auch nicht immer jemand anderen dafür verantwortlich machen. Meine Protagonisten sollen so echt wie möglich wirken, als wäre es der Nachbar, die Kassiererin im Supermarkt oder ein Arbeitskollege im Büro.
Wie viel echte Nadine steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?
Nadine: Ich würde sagen nicht wirklich viel.
Josy: Dem kann ich nur zustimmen. Das was ich von Nadine kennen lernen durfte, passt eigentlich auf keinen von uns. Gut, wir haben vielleicht schon die ein oder andere Gemeinsamkeit, was die Hobbys angeht, aber mehr auch nicht.
Elijah: Nadine ist nicht unbedingt der Partymensch, einem Filmemarathon schlägt sie zwar nicht aus, aber ja, Josy hat schon recht. Keiner von uns hat wirklich viel von ihr.
Wie würdet ihr als Hauptcharaktere eure Autorin beschreiben?
Elijah: Endlich eine Frage, die Spaß macht. (reibt sich die Hände und grinst breit über das ganze Gesicht)
Nadine: Himmel. Gott, steh mir bei.
Josy: Da musst du jetzt wohl durch. (kichert)
Elijah: Zielstrebig, stur, selbstkritisch und zweifelt hin und wieder zu sehr an sich. Manchmal leidet sie auch unter Wortfindungsstörungen, ist dann echt witzig, wenn sie Synonyme googelt. Ansonsten ist sie doch eher introvertiert und hat Schwierigkeiten neue Kontakte zu knüpfen. Hab ich noch etwas vergessen?
Liam: Sie ist nicht immer die geduldigste.
Nadine: Echt jetzt? Ich bin der Meinung das ich mit euch echt eine Engelsgeduld hatte.
Josy: Netter Wortwitz. Aber so schlecht bist du doch jetzt gar nicht weggekommen.
Nadine: Wenn du das sagst. Haben die drei Herrschaften sonst noch etwas zu meiner Person zu sagen?
Elijah: Nope.
Josy/Liam: einvernehmliches Kopfschütteln
Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattet ihr zwei vielleicht sogar Mitspracherecht?
Nadine: Der Titel hatte so seine ganz eigenen Herausforderungen. Im Nachhinein wäre mir jetzt auch noch der ein oder andere Titel in den Sinn gekommen, der gepasst hätte. Aber ich dachte wirklich bis kurz vor Schluss, dass ich nichts Passendes finden werde.
Josy: Bei der Sache hab ich mich dann doch lieber rausgehalten.
Liam: Ich habe da schon so meinen Teil dazu beigetragen. (grinst)
Seid ihr zu 100% mit dem Cover zufrieden oder hättet ihr nachträglich noch etwas ändern wollen?
Nadine: Nein, ich habe dieses wundervolle Cover von meiner Grafikdesignerin gesehen und wusste, dass es meins sein muss. Ich hatte sie damals auch ziemlich mit Nachrichten zugespamt, weil ich Angst hatte, dass es sich eine andere Autorin oder Autor schnappt.
Josy: Da kann ich Nadine nur beipflichten. Allein die Farbkombinationen und dann noch das Gold dazu. Einfach ein Traum.
Wisst ihr, was mich noch interessieren würde? Euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch.
Liam: Das ist einfach. "Die wahre Schönheit eines Menschen ist nur mit dem Herzen zu sehen."
Nadine: Dieses Zitat gefällt mir auch sehr.
Josy: Puh … es gab so viele tolle Stellen in diesem Buch.
Nadine: Dann lass dir noch einen Moment Zeit. Meine Stelle war die, in der Liam über Heimat sprach. "Ein Gefühl von Heimat kam in mir auf. Aber so etwas empfand ich nur hier. Im Himmel. Auf den Wolken, wo die Sonne so hell schien, dass man leuchtete. Nachts, die Sterne funkeln sah wie kleine Diamanten, die man nur wie Früchte von Bäumen pflücken müsste. Ein Ort für die Ewigkeit, in völliger Ruhe."
Josy: Es war eine Stelle, bei der ich mich mit Elijah unterhalten habe und er mir wieder einmal gezeigt hat, wie sehr ich ihn als meinen besten Freund brauche.
"Josy, jeder kann sich ändern. Und das, was du gerade probierst … nennt sich Veränderung. Du hast Jason die Stirn geboten und hast endlich die Chance zu zeigen, was in dir steckt."
Elijah: Darf ich jetzt? Danke. Definitiv eine Stelle, in der Josy ihrem miserablen Date die Meinung gesagt hat. Ich könnte immer noch Tränen lachen.
"So, meine Nase passt also nicht, meine Brüste könnten ein Upgrade vertragen und der Po sollte am besten Kokosnüsse knacken können. Ist das so richtig?"
Vielen Dank für das Gespräch
Nadine: Danke, dir für dieses tolle Interview.
Josy: Ja, auch von mir danke.
Elijah/Jason: zustimmendes Nicken

[Autoreninterview] Nadine A. Lüdke


Autoreninterview
Nadine A. Lüdke

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Hi, gerne. Ich bin Nadine, 37 Jahre alt, Mama von zwei Mädels, seit 12 Jahren verheiratet und eine kleine Mischlingshündin gehört auch noch zu unserer chaotischen Familie. Hauptberuflich bin ich Steuerfachwirtin und wenn ich nicht gerade am arbeiten oder schreiben bin, verbringe ich meine Zeit gern mit der Familie, einem guten Buch oder anderen kreativen Aktivitäten.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Irgendwie war ich schon immer am Schreiben. In der Schule Aufsätze, zu Hause habe ich als Jugendliche viel Tagebuch geschrieben und nachdem meine kleine Tochter meine Overlock-Nähmaschine nicht wirklich mochte, brauchte ich einen anderen Ausgleich zu meinem Beruf. An diesem Punkt dachte ich dann einfach "Ich fang jetzt einfach mal an mit schreiben"
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Vor zwei Jahren ist mein Debüt "Sandkastenliebe – Eine zweite Chance" erschienen. Charly hat eine kleine Buchhandlung in Hechingen und trifft dort auf ihre Jugendliebe. Unglücklich in ihrer aktuellen Beziehung, kommen die Gefühle an Ben wieder an die Oberfläche. Der Weg für ihre zweite Chance ist aber alles andere als einfach.
Ganz aktuell ist "Der Glanz deiner Stimme" von mir erschienen. Josy ist Journalistin wollte aber schon immer Romane schreiben. Auf der Suche nach ihrem Prince Charming muss sie einige Frösche küssen, bis sie über die Dating-App auf Liam stößt, der für sie eine Wendung bringt. Sie überdenkt ihre Ansichten, die ihre Mutter ihr eingetrichtert hat und lernt sich neu kennen.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ja, eigentlich an mehreren. Bis jetzt kann ich mich aber noch nicht so ganz entscheiden mit welchem ich weiter mache oder beginne. Ich hab viel zu viele Ideen im Kopf, aber einfach zu wenig Zeit. Aber es kribbelt schon wieder in meinen Fingern und ich freue mich schon darauf in eine neue Geschichte abzutauchen und mit meinen Protagonisten auf ihre Reise zu gehen.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Schreiben. Plotten. Charaktere entwickeln. Als Mama ist da Freizeit natürlich sehr begrenzt, aber jede freie Minute wird für Ideen genutzt und in meinem Notizbuch oder auf dem Handy festgehalten. Und sollte ich davon mal eine Auszeit benötigen, lese ich liebend gern oder hänge auch einmal einige Zeit am Handy auf Instagram und TikTok herum.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Ohje … wie viel Zeit haben wir? Eine meiner Lieblingsautorinnen ist A. D. Wilk. Aber auch Juliane Maibach hat sich in mein Leseherz geschlichen. Natürlich gibt es noch ganz viele andere wunderbare Autorinnen, aber das sind momentan meine Lieblinge.
Lieblingsbücher … mmhh … Siebzehn Jahre. Ohne mich. Mit dir (A.D. Wilk). Dieses Buch hat einfach eine so tolle Message. Oh und die Funkenherz-Trilogie von Rosalie John, das ist ein absolutes Highlight von mir.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Der ist am Esszimmertisch, auch wenn ich ein ganz tolles Büro hab. Aber das befindet sich im Dachgeschoss und nachdem unsere Treppen ganz übel knarren und ich immer Angst hab, dass ich unsere kleine Tochter wecke ist diese Alternative gar nicht so schlecht. In-Ears rein, Playlist zum aktuellen Schreibprojekt an und ich kann alles um mich herum vergessen. Natürlich darf ein leckerer Cappuccino Caramel nicht dazu fehlen oder auch manchmal ein Gläschen Wein.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Stressig. Im Prinzip stehe nach meinem ersten Kaffee ziemlich unter Strom. Zwei Kinder für Schule und Kindergarten richten, danach geht es dann bis 16.00 Uhr in die Steuerkanzlei. Anschließen drehe ich dann eine Runde durch Hechingen und sammle die Kinder und meinen Mann ein. Zu Hause wird es dann nicht wirklich ruhiger. Abendessen muss gemacht werden, dass was an Haushalt anfällt und dann Kiddis ins Bett bringen. Aber ab diesem Punkt kommt dann der entspannte Teil. Entweder entwickle ich neue Geschichten oder bin am Schreiben. (wenn ich nicht bei unserem Kleinen Wirbelwind im Bett einschlafe, das kann schon hin und wieder passieren)
Also eigentlich ein ganz normaler Alltag einer Working-Mom.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Ich hab kein richtiges Lieblingsgenre. Bis vor zwei Jahren habe ich eigentlich nur Romance gelesen. Danach bin ich einige Zeit ins Dark Romance gerutscht und dann eine ganz lange Zeit in die Rubrik Urban-Fantasy. Mittlerweile switche ich zwischen den Genres. Ich liebe die Abwechslung und auch neue Autor*innen kennen zu lernen.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Puh … Ob das ein Zitat ist kann ich nicht genau sagen. Aber mein bisheriges Leben hat mir gezeigt, dass nichts ohne Grund passiert, auch wenn man diesen nicht gleich im ersten Moment verstehen kann.
Aber ein passendes Zitat, welches meine Arbeit beschreibt? Da muss ich leider passen.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Nachdem wir immer Urlaub im Garten machen, eher weniger. Wohin ich gerne mal gehen würde, wäre Irland oder wirklich mal nach Amerika.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Bevor ich mit dem Schreiben angefangen habe und auch die ersten Rückmeldungen von meinen Testlesern kamen, war ich immer der Meinung das ich nicht wirklich kritikfähig bin. Aber da hat mich das Leben doch eines Besseren belehrt. Ich war dankbar über die Kritik und Anmerkungen, auch von meiner Lektorin, die immer Angst hatte, dass sie übers Ziel hinausschießt. Aber ich muss sagen konstruktive Kritik finde ich wirklich genau so schön wie ein Lob zu meinen Büchern.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Nachdem ich unzählige Verlagsbewerbungen rausgeschickt hatte, bei denen ich nur Absagen erhalten habe, war für mich ziemlich schnell klar, dass ich ins Selfpublishing gehen möchte. Zu Beginn hatte ich noch gar nicht geplant zu veröffentlichen, aber nachdem ich dann doch den Entschluss gefasst hatte, gab es für mich eigentlich keinen anderen Weg mehr. Ich wollte nicht Jahre auf einen Verlagsvertrag warten und inzwischen bin ich glücklich mit dieser Entscheidung. Auch wenn das einiges an Arbeit kostet und ich doch immer mal wieder an meine Grenzen komme.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Verfolgt eure Träume. Lasst euch nicht von anderen oder von Selbstzweifeln ausbremsen. Manchmal dauert es etwas länger bis man ans Ziel kommt, aber wenn man dann dort ist kann man mehr als stolz auf sich sein.

Donnerstag, 18. Januar 2024

[Schnipseltime] Der Schwur des Alphas - Rune Moon Wolves 1 von Lara Kalenborn

 

Da ist ein Mann in meinem Bett, der dort definitiv nicht sein sollte.

Mit leichter Unruhe in meinem Blut kaue ich auf der Unterlippe herum und versuche, mich auf die Wärme der Teetasse in meinen Händen zu konzentrieren. Doch es gelingt mir nicht, weil ich an den Moment zurückdenke, als ich vor einigen Minuten ausgerechnet Titan, den Sohn meiner Alphawölfin, schlafend neben mir entdeckt habe. Wir beide waren bis auf unsere Runenketten nackt und sofort wusste ich, dass ich Mist gebaut hatte.

Sommerstimmung im Rudel, höllisch attraktive Männer und eine innere Wölfin, die Lust auf Ablenkung hat, sind eben keine gute Mischung.

Lautlos seufzend streiche ich mir eine Strähne meines hellblauen Haares hinter das Ohr. Bevor meine Mom weißes Haar bekam, war es ebenso hellblau wie meins. Mit dem kleinen Unterschied, dass ich nicht ihre dunkelbraunen, sondern Dads graublaue Augen dazu vererbt bekommen habe, sehe ich ihr recht ähnlich. Anders als meine großen Zwillingsschwestern Kimberly und Kendall. Sie kommen als Erstgeborene total nach Dads Linie, worum ich sie früher in Bezug auf die Größe ihrer Wölfe einige Male beneidet habe. Heute weiß ich, dass es unter Wölfen kein bisschen auf die körperliche Statur ankommt, sondern auf die Aura der Macht, die einen von Geburt an umgibt.

Sofort muss ich an meine Alphawölfin denken. Riguri ist mein großes Vorbild. Nicht viele Rudel unseres Landes werden von Frauen geführt und keines ist so groß wie das Ek Dal Rudel. Riguri ist eine einschüchternde Wölfin, voller Weisheit und Liebe.

Und jetzt habe ich sie mit Sicherheit gegen mich aufgebracht …

Traurig starre ich auf Titan. Einen Wolf zu wecken, ist niemals eine gute Idee, also lasse ich ihn schlafen, obwohl ich nichts mehr ersehne, als ihn fortzuschicken, um die letzte Nacht mit ihm zu vergessen. Bisher war es mir gelungen, Titan aus dem Spiel meiner instinktiven Seite herauszuhalten. Immerhin sind wir beste Freunde, haben unsere Kindheit und Jugend zusammen verbracht und diese Verbindung wollte ich nie gefährden. Doch seitdem ich vor zehn Wochen in eine mehr als gefährliche Lage geraten bin, habe ich mein inneres Tier weniger und weniger unter Kontrolle gehabt. Nun liegt der bisher größte Kontrollverlust in meinem Bett und träumt friedlich.

Titan ist aber auch einfach zu verlockend gewesen, denke ich und streife mit meinem Blick über seinen göttlichen Körper, der ausgestreckt auf meinem plötzlich klein wirkenden Bett liegt.

Der Sohn der Alpha ist noch sehr jung. Gerade zwanzig geworden und doch so eindrucksvoll männlich, wenn er will, dass es mich einfach zu sehr gereizt hat, mit ihm etwas anzufangen. Sein weißes Haar erinnert an den weißen Wolf, zu dem er wird, wenn er sich wandelt. Die schwarzen Augenbrauen dazu und die langen Wimpern gefallen mir. Ganz abgesehen von seiner breitschultrigen Statur und dem schlanken, athletischen Körper … Ich erschaudere, weil mich jede ledige Frau unseres Rudels um diese Nacht beneiden wird. Titan ist ein junger, starker Wolf, der gern seine Zunge benutzt. Aber ich? Ich will ihn am liebsten so schnell wie möglich loswerden.

Denn er ist es nicht!

Der Gedanke wühlt mich auf, lässt mich sogar etwas zusammenzucken. Kurz schließe ich die Augen und nehme einen Schluck meines beruhigenden Tees.

Alles wird gut, Kessy!, flüstere ich mir innerlich zu und wage nicht, an den schrecklichsten all meiner Fehler zu denken, der mit einem ganz anderen Mann zusammenhängt. Zum Glück regt Titan sich in diesem Moment und lenkt mich ab. Er stöhnt leise, was mich in die letzte Nacht zurückversetzt. Mit einem Hauch von Stolz erinnere ich mich daran, wie schön es war, ihn vor ein paar Stunden viel lauter zum Stöhnen zu bringen. Der Sex mit ihm war gut. Titan weiß, was er tut, obwohl er noch so jung ist. Doch das ist unter Wölfen nicht ungewöhnlich. Weil wir alle sehr körperliche Wesen sind, probieren wir uns früh aus und genießen die Nähe der anderen sehr. Besonders bei unseren Rudeltreffen, die alle paar Monate zum Runenmond stattfinden, toben wir uns aus.

Natürlich ist das Bedürfnis nach Berührung von Wolf zu Wolf unterschiedlich stark ausgeprägt. Aber Titan und ich gehören definitiv zu denen, die Zärtlichkeiten in besonderem Maße genießen. Das sieht man dem Verhalten eines Rudelmitgliedes einfach an. Soweit ich weiß, verspüren zwar alle Gestaltwandler große Lust auf Berührungen, doch wir Rudeltiere brauchen sie auch zum Überleben. Es gibt nur wenige einsame Wölfe, weil kaum jemand die Abgeschiedenheit mag. Die meisten von uns benötigen körperliche Rückkoppelung eher wie die Luft zum Atmen – regelmäßig und ohne Begrenzungen.

Und ich gehöre definitiv dazu.

Hier eine Umarmung, dort eine Hand, die meine streift – das hält mich am Leben und macht mich gleichzeitig anfällig. Ich ertrage es nicht lange ohne Nähe zu anderen. Erst recht nicht, seitdem meine Wölfin fast gebrochen wurde …

Mit einer mittlerweile eingefleischten Geschicklichkeit entwinde ich mich dem Gedanken an die fürchterliche Begegnung. Stattdessen konzentriere ich mich auf mein aktuelles Problem. Auf mein aktuelles, äußerst attraktives Problem. Ich schmunzle. Titan hat mir letzte Nacht mehr gegeben, als ich mir erhofft hatte. Spaß, Nähe, tiefe Befriedigung und Ablenkung. Doch jetzt wird mir schmerzlich bewusst, dass er wirklich vor allem das war: Eine Ablenkung.

Er kann mich nicht beschützen!, durchzuckt es mich. Gänsehaut überzieht meinen Körper. Nein, meine Wölfin ist nicht zufrieden mit Titan. Er ist vielleicht stark, aber er könnte die Herausforderung nicht bestehen. Nicht gegen ihn …

Kälte erfasst mich und für einen winzigen Augenblick spiele ich mit dem Gedanken, zu Titan in die Wärme meines Betts zu schlüpfen. Aber dann würde ich ihm falsche Signale senden. Das hier wird sich nicht wiederholen. Niemals. Meine Wölfin hat sich gegen ihn entschieden.

»Fuck!«, fluche ich erstickt.

Meine Stimme weckt Titan sofort. Sein Gehör ist einfach zu gut. Schlaftrunken bewegt er sich und hebt den Kopf. Dabei spannt sich sein Sixpack an und sticht hervor. Schnell schließe ich die Augen.

»Sieh ruhig hin«, sagt er und ich höre seiner Stimme das selbstverliebte Schmunzeln eines Wolfes an.

»Danke, ich habe genug gesehen«, gebe ich zurück und erhebe mich von dem hellen Holzhocker, der neben meinem Kleiderschrank steht. »Wenn du jetzt endlich wach bist, kannst du ja verschwinden.«

Mit diesen Worten trage ich die leere Teetasse in meine kleine Küche hinein und tue so, als würde ich mir Frühstück machen, obwohl ich keinerlei Hunger verspüre. Mit zittrigen Fingern fische ich Eier aus dem Kühlschrank und fülle Wasser in einen Topf.

Eigentlich hören meine Bettgeschichten auf mich, wenn ich sie hinauswerfe, doch Titan scheint da anders zu sein. Kaum habe ich den Herd angestellt und das Wasser aufgesetzt, höre ich seine Schritte hinter mir. Dann umschlingt er mich und stiehlt sich einen verspielten Biss in meinen Nacken.

Die Wölfin in mir reagiert wütend. Sie lässt meinen Körper herumzischen und schon graben sich meine Fingernägel in seine nackte, viel zu schöne Brust, während ich ihn rückwärts dränge. »Ich sagte, geh!«

Titans blaue Augen verdunkeln sich. »Ich dachte, das wäre ein Witz. Kessy! Was soll das?«

Ich ziehe meine Fingernägel zurück und bin froh, dass ich nur Abdrücke hinterlassen habe, seine Haut ist okay. Hastig versuche ich, meinen Puls mit einem tiefen Atemzug zu beruhigen, und konzentriere mich auf den Anblick seiner Runenkette, die wir Wölfe alle tags und nachts tragen. Es ist unser Seelenstein, den unsere Mütter beim Seher holen, wenn sie von ihrer Schwangerschaft erfahren. Diese Rune sagt viel über das Leben des Wandlers aus.

Titans Rune zeigt das Zeichen der Fruchtbarkeit. Es bedeutet: Was auch immer er anfasst, wächst und gedeiht.

Meine Rune zeigt das Zeichen des Blutstropfens. Diese Rune ist etwas verzwickt, denn sie kann sowohl dafür stehen, dass ich Alphablut in mir trage, als auch dafür, dass ich Tod und Verderben über mein Rudel bringe. Zum Glück hat der Seher vor zweiundzwanzig Jahren meinen Seelenstein als Alphablut interpretiert. Also durften meine Eltern, meine Schwestern und ich bei unserem Rudel bleiben und wurden nicht verbannt. Allerdings begleitet mich die zweite düstere Bedeutung meines Seelensteins mein Leben lang wie ein dunkler Schatten.

Titan kann nicht wissen, dass er ein Fehler für mich ist, sage ich mir still und schaffe es, ihn sanfter anzuschauen. »Es tut mir leid, T. Ich hätte es nicht so weit kommen lassen dürfen. Ich wollte Sex, aber kein Gefährtenband.«

»Das ist nicht dein fucking Ernst«, flüstert er. »Du hast dich mir geöffnet letzte Nacht, hast meinen Wolf gelockt und nun soll ich mir das alles eingebildet haben?!« Eine Falte bildet sich zwischen seinen sturmschwarzen Augenbrauen und seine großen Hände formen sich zu Fäusten.

Die Aggression wird greifbar zwischen uns. Aber sie verängstigt mich nicht. Ich kenne Titan viel zu gut. Er würde mir nie etwas tun. Außerdem könnte ich einen einzelnen Wolfsmann im Zweifel händeln. Meine Kampffähigkeiten sind in unserem Rudel weitreichend bekannt. Das alles weiß natürlich auch Titan. Ich glaube, dass er seinen Gefühlen nur deshalb freien Lauf lässt. Und ich gestehe es ihm zu, denn ich weiß genau, wenn er vor einer Wölfin stehen würde, die rangniedriger ist als er, würde er ganz anders reagieren.

Trotzdem macht mir seine offensichtliche Wut Sorgen. Wenn sein Blut derart kocht, könnte das auf andere Wölfe unseres Rudels überspringen und dann wird vielleicht genau das geschehen, was Riguri in unserer Ausbildung stets als Verbannungsgrund genannt hat: Ein kämpfendes Rudel.

Schnell mache ich einen Schritt auf Titan zu und schlinge meine Arme um ihn. »Atme, T. Lass uns drüber reden.«

Sofort als meine Haut Kontakt zu seinem warmen Hals und seinen Schultern findet, weicht Spannung aus ihm. Als auch er mich umarmt, knurrt er düster.

»Schon gut«, wispere ich und spüre den Schmerz, der aus seinem Wolfsherz fließt. »Ich wollte dich nicht irreführen und dir erst recht nicht wehtun. Glaub mir das bitte.«

Angestrengt stößt er die Luft aus, antwortet mir aber nicht.

Eine Weile stehen wir nur so da. Ich halte seine Wut und seine Enttäuschung über meine Ablehnung mit ihm zusammen aus. Das machen Rudelmitglieder so. Doch dann beginnt wieder etwas anderes zwischen uns zu fließen. Ich spüre seinen Körper viel zu genau, spüre, dass die Hitze sprunghaft steigt. Seine Muskeln unter meinen Fingern sind verlockend. Wissend grollt er und bewegt sich. Hastig springe ich von ihm weg. Auch wenn meine Wölfin ihn nicht gewählt hat, kann ich ihn scheinbar immer noch attraktiv finden. »Die Eier«, wispere ich und entferne mich.

Mit etwas viel Schwung landet mein Frühstück im kochenden Wasser. Ich fühle ihn erneut hinter mir auftauchen. Doch diesmal hält er Abstand.

»Erklär es mir, Kessy«, fordert er düster. »Wieso verbringen wir erst solch eine Nacht zusammen und dann tust du so, als hätte deine Wölfin nur mit mir gespielt?«

Langsam drehe ich mich zu ihm und halte mich an der Anrichte fest, um ihn nicht erneut zu umarmen, weil er mir so leidtut. Um seinetwillen muss ich ab jetzt auf Berührungen so gut es geht verzichten. »Ich habe immer gesagt, dass ich mich nicht binden will, Titan. Warum verwundert es dich trotzdem, dass ich dich nach einer schönen, aber bedeutungslosen Nacht wegschicke? Das hier ist meine Wohnung, du warst Gast, jetzt möchte ich, dass du gehst.«

Titan faucht. »Red nicht so kalt.«

Ich atme wieder tief, um die Unruhe zu verscheuchen, die er in mir auslöst. »Ich bin nicht kalt, nur ehrlich.«

»Aber«, setzt er an und verschränkt seine muskulösen Arme vor der breiten Brust, »unsere Nacht war nicht bedeutungslos.« Er schluckt. »Nicht für mich.«

Verdammt! Das ist nicht gut!

Hilflos schaue ich ihn an. Mein Blick tanzt zwischen seinen verletzt schauenden Augen hin und her. Shit! In dieser Situation war ich noch nicht. Bisher habe ich offenbar nie mit einem Mann eine Nacht verbracht, der sich wirklich getraut hat, sich an meiner Seite vorzustellen. Titan ist nun leider der Erste, der den Schneid und das Standing dazu besitzt. Vielleicht ist er als stärkster ungebundener Wolf davon ausgegangen, dass ihm die stärkste ungebundene Wölfin als Gefährtin gewogen ist. Aber meine Wölfin hat Gründe, warum es nicht so ist. Doch diese könnte ich ihm niemals nennen. »Du hast Recht, der Sex war nicht bedeutungslos«, setze ich an, »aber er sagt auch nichts über unsere Zukunft aus. Wir sind Freunde, T!«

»Warum hat sich das dann nach Zukunft für mich angefühlt?«, fragt er und bleibt zum Glück ruhig. »Ich habe noch keine Frau derart …« Er bricht ab und verschwindet.

Taumelnd bleibe ich mit den köchelnden Eiern zurück.

Als er wieder auftaucht, hat er eine Boxershorts und einen Hoodie an. Er vergräbt seine großen Hände in den Taschen und schaut mich unglücklich an. »Ich will nur dich, Kessy. Keine andere hat mich je so fasziniert wie du. Du warst es immer für mich. Letzte Nacht, als du mich am Feuer geküsst und mich dann mit hierher genommen hast … Ich dachte, du hättest endlich meine Gefühle für dich erkannt.«

Nein, nein, nein!, denke ich verzweifelt und wünschte, das hätte ich früher gewusst. Dann wäre ich das Risiko nicht eingegangen, ihn meiner Wölfin zum Testfraß vorzuwerfen. »Du bist noch so jung …«, erwidere ich mit schwacher Stimme, doch er unterbricht mich.

»Ach scheiße, du doch auch!«, wirft er zurück.

Ich hole Luft, doch mir fehlen die Worte. Aber dann bäumt sich etwas in mir auf. Es ist die Essenz meiner Stellung im Rudel – die Stärke, die mit meinem hohen Rang einhergeht. Eine angeborene Kraft, die sich von nichts beeinflussen lässt. »Du musst jetzt gehen«, flüstere ich und sehe ihn fest an. »Meine Eltern warten auf mich.«

»Tu das nicht«, raunt Titan zurück, der sofort spürt, dass ich ihn mit Hilfe meiner hierarchischen Stellung loswerden will. Er steht im Rang unter mir. Allein durch sein starkes Mutterblut ist er zwar einer der Topleader unseres Rudels, aber er ist längst nicht so nah am Thron wie ich …

»Raus jetzt«, sage ich mit einer Mischung aus Sanftheit und Härte, die nur in der Stimme der Wölfe zu Hause ist.

Titan kämpft trotzig weiter. Doch dann bricht er ein. Ich sehe es in seinem Blick. Sofort nutze ich den Moment, laufe los, auf ihn zu und dränge ihn ohne Körperkontakt rückwärts aus meiner Küche heraus. Schließlich stehen wir wieder in meinem Schlafzimmer. Dort suche ich seine Hose und die Socken und werfe ihm beides zu. Ich selbst steige in eine Jeansshorts, ziehe hastig mein Schlafshirt aus, um einen BH und ein Top anzuziehen. Dabei spüre ich, wie schwer mein Herz ist. In ihm wabert eine Mischung aus verschiedenen dunklen Empfindungen herum. Da ist einmal Titans Enttäuschung, die ich komplett mitfühlen muss. Dazu kommt meine eigene Angst um unsere Freundschaft. Und dann lastet natürlich auch mein eigentliches Problem schwer auf meinem Herzen.

Titan ist das ranghöchste Mitglied unseres Rudels, an das ich mich hätte binden können. Wenn er meiner Wölfin nicht reicht, was soll ich dann tun? Mich allein den Geistern stellen, die mich seit jener Vollmondnacht verfolgen?

»Ich begleite dich zu deinen Eltern«, grollt Titan düster.

Weil ich in meine Angst abgedriftet bin, halte ich nichts dagegen. Still holt er die Eier aus dem kochenden Wasser, wickelt sie in ein Tuch, um sie trotz ihrer Hitze transportieren zu können, und als wir meine Wohnung verlassen, trägt er sie neben mir her. Alles, was ich hoffe, ist, dass meine Eltern schon wach sind. Wir sind an diesem frühen Samstagmorgen nämlich nicht wirklich verabredet. Aber selbst wenn sie noch schlafen, muss ich jetzt zu ihnen. Einfach, um Titan loszuwerden, ohne ihm endgültig das Herz zu brechen. Und weil da eine unterschwellige Verzweiflung in mir ist, die langsam, aber sicher Besitz von mir ergreift.

Auf halbem Wege bemerke ich, dass ich mir etwas anderes, als das Wachsein meiner Eltern hätte wünschen sollen. Niemandem über den Weg zu laufen zum Beispiel. Doch nun, da wir über den stillen Flur der ersten Etage des großen Rudelanwesens laufen, kommen uns schwere Schritte entgegen. Meine kleine Wohnung liegt im Nordflügel des Ek Dal Anwesens und in den Wohnungen um mich herum wohnen ausschließlich andere junge Wölfe. Mit manchen von ihnen habe ich die ein oder andere Zärtlichkeit getauscht. Doch auch sie hat meine Wölfin alle aussortiert ...

Als die Schritte bei uns sind, geht alles sehr schnell.

Es ist Zey. Einer der Gestaltwandler, die für ein Austauschjahr aus einem anderen Rudel kamen und dann in Ek Dal blieben. Es ist eben verdammt schön bei uns … Zey ist ein brauner Wolf, wenn er sich wandelt, mit welligem Fell und einem frechen Blick, der mir tief unter die Haut fährt. So sieht er auch als Mann aus. Dunkelbraune Locken und immer ein mehrdeutiges Lächeln auf den vollen Lippen, besonders wenn wir zusammen im Trainingsring stehen.

Er genießt Berührungsprivilegien von mir und darf mich umarmen und sogar am Hals küssen, wenn es die Situation gerade hergibt, weil er sich mein Vertrauen erarbeitet hat. Normalerweise hat Zey ein gutes Gespür dafür, wann Berührungen angebracht sind. Doch nun scheint ihn dieses vollkommen verlassen zu haben. Oder er ignoriert die Spannung zwischen Titan und mir absichtlich. Jedenfalls erfasst er meine Hand, als wir aneinander vorbeigehen, und zieht sie an seinen Mund. In einem ausgeglichenen Rudel überhaupt kein Problem. Vielleicht ein Grund zum Lachen oder Scherzen.

Doch in diesem Moment ist hier niemand ausgeglichen.

Von einem Sekundenbruchteil auf den anderen explodiert Titan, als hätte jemand seine Alphawölfin in Tötungsabsicht angegriffen. Die Eier fallen auf den Boden und zerbrechen. Gleichzeitig springt Titan Zey von hinten an und beginnt, ihn wild zu würgen. Ich schreie auf, weil mich seine Reaktion erschreckt. Sofort versuche ich, die beiden zu trennen, komme Zey zu Hilfe, der sich im Griff des Größeren wirkungslos windet. Enttäuschtes Wolfsblut ist gefährlich …

»Titan! Stopp!«, brülle ich und krache mit den beiden im Schlepptau gegen die erste Wohnungstür.

Diese wird aufgerissen und wir fallen als kämpfendes Bündel in das geöffnete Zimmer von Troy. Kurz steht er vollkommen überrumpelt da und beobachtet unseren Kampf. Dann hilft er Zey und mir endlich.

Innerhalb von wenigen Sekunden bildet sich eine Traube aus kämpfenden und schlichtenden Wölfen. Und ich als Kern des Chaos mit dem Wissen, dass dies mein verfluchtes Ende sein könnte … Wir Gestaltwandler haben in der Vergangenheit immer wieder mit Verurteilungen und falschen Schuldzusprüchen zu kämpfen gehabt. Die Legenden der Menschen sind voll von blutrünstigen Werwölfen. Dieses Stigma des kontrolllosen Untieres loszuwerden, war die Aufgabe meiner Vorfahren.

 Doch die Akzeptanz von uns ist immer noch zerbrechlich. Die Menschen billigen uns, aber wir sind weit davon entfernt, ihr uneingeschränktes Vertrauen zu genießen. Deshalb ist eine oberste Priorität aller Alphas, unsere Rudel friedlich zu halten. Aus diesem Grund dürfen wir uns zum Beispiel nur unter ganz bestimmten Umständen wandeln, weil wir in Wolfsform viel instinktiver und weniger rational handeln.

Ein Kampf um ein anderes Rudelmitglied gehört sicherlich nicht zu den guten Gründen für eine Wandlung. Trotzdem pulsiert plötzlich ein Energiestoß durch den Raum und einen Lidschlag später steht ein weißer Wolf einem braunen gegenüber und fletscht seine Zähne.

»Titan!«, kreische ich noch, als der weiße auf den braunen losgeht.

Doch ehe die riesigen Berge aus Muskeln und purer Rage aufeinandertreffen können, zerreißt ein Pfiff die Luft, den nur eine Person auf diese Weise ausstoßen kann. Mit bebender Brust taucht unsere Alphawölfin auf und stellt sich zwischen die Kampfbereiten. Ihre Aura, die von respekteinflößender Intensität ist, treibt die beiden auseinander. Riguris bernsteinfarbene Augen leuchten regelrecht, als sie die Lage prüft. Obwohl sie in ungewandeltem Zustand viel kleiner ist als die Wölfe, stehen diese mit einem Schlag still, weil sie aus der Tiefe ihrer Kehle knurrt und ihr unverkennbarer Geruch nach Macht und Stärke den Raum flutet.

Niemand rührt sich mehr.

Nur ich. Ich reibe mir die plötzlich schmerzende Stirn.

»Kessy!« Riguris Stimme ist so rau und kratzend wie die Rinde einer Tanne.

Ich senke meine Hand und schaue sie an. Es bringt ja nichts. Zu meinen Fähigkeiten gehört es leider nicht, mich in Luft aufzulösen. »Ja, Alpha?«

»Mitkommen.« Riguri schnippt und schon verkrampfen die beiden Wölfe sich. Sie zucken und ächzen, stöhnen und sinken ineinander zusammen, wandeln sich zurück in ihre Menschenform.

Und dann laufe ich mit einem nackten Titan und einem ebenso nackten Zey hinter mir durch das Anwesen der Ek Dal Wölfe und weiß, dass mein letztes Stündlein geschlagen hat.