Sonntag, 28. Februar 2021

[Schnipseltime] Kängurublues: Dr. Jo Carter - Ärztin im Outback von Emma Sommerfeld

 


Textschnipsel „Kängurublues“ (Hinweis: Buch enthält Sonnenuntergänge und lustige australische Tiere, Liebe und ein Happy-End. Aber auch Depressionen und Ängste)

 

Ja. John war tot. Einen Moment lang war sie wieder da, die alles umfassende Leere. Das schwarze Loch schien einen Sog auszuüben. Sie musste sich anstrengen, um sich dagegenzustemmen. Aber sie war ja nicht allein.

Tanz mit mir, Jo. Jetzt.

Ich weiß nicht …

Hör auf die Musik. Das hilft gegen alle Sorgen. Weißt du doch.

Ja, weil ich mich auf nichts als die Bewegungen konzentriere. Das ist nur Ablenkung.

Nein. Es werden auch Dopamin und Serotonin freigesetzt. Tanzen ist gut gegen Depressionen.

Ich habe keine Depression. Ich bin in Trauer. Das ist nicht dasselbe. Du solltest das von allen am besten wissen.

Die andere Stimme schwieg, und Jo fühlte einen Stich. Die letzte Bemerkung war nicht fair gewesen. Aber der Song …

Sie schloss die Augen, hörte auf die Musik, fühlte, wie der klare Rhythmus etwas in ihrem Körper anstieß. Dieser Song gab ihr das Gefühl, alle Zeit der Welt zu haben. Johns Beinahe-Sprechgesang begann den Raum zu füllen, und sie spürte die Vibration unter ihren Fußsohlen. Langsam fiel sie in die Bewegung, wiegte sich im Takt, hin und her, hin und her. Verlagerte das Gewicht von einem Fuß auf den anderen und wieder zurück.

Ja, ich habe noch etwas unter Kontrolle. Ich habe meinen Körper unter Kontrolle und meine Bewegungen.

Und nicht nur das. Wusstest du, dass Tanzen die Funktion der neuronalen Synapsen verbessert?

Ich mach das, weil ich mich entspannen will.

Das sollst du ja auch. Aber ich dachte, es interessiert dich, dass dadurch der Hippocampus nicht so schnell an Masse verliert und somit Gehirn und auch das Zentralnervensystem angeregt werden. Mit anderen Worten – du alterst langsamer!

Vielen Dank auch!

Sie lachte laut auf und drehte sich um die eigene Achse. Jetzt war auch der Rest Anspannung von ihr abgefallen, und sie ließ sich ganz auf die Musik ein. Sie stellte den Ton noch lauter, hob die Arme über den Kopf, und als der nächste Song begann, ließ sie Joan Jetts harte Gitarrenklänge durch ihren Körper fließen und schwamm auf der Woge des durchdringenden Beats in eine Welt, in der es nichts gab als Töne und einen Körper, der ihnen folgte.

Bei vollem Bewusstsein berauscht.

(Ende des Textschnipsels)

[Buchvorstellung einmal anders] Kängurublues: Dr. Jo Carter - Ärztin im Outback von Emma Sommerfeld

 



Buchvorstellung einmal anders

Heute ist ein komischer Tag 😊 Nach dem Autoreninterview drückt mir Emma ihren Kindle in die Hand und verlässt einfach das Zimmer. Da mir das schon öfter passiert ist in letzter Zeit, erahne ich, was da kommen wird.

Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das Buch der Autorin „Kängurublues“, um schon ein bisschen hineinzulesen. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Jetzt ist er weg, dann interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«

Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben der Autorin am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Also, dann lege ich mal los. 😊

Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um mit mir zu reden.
Gern. Aber ich fühle mich gerade etwas schwach – könntest du vielleicht kurz das Ladegerät, ja …? Ach super, danke. So kann ich mich besser konzentrieren (ruckelt sich etwas zurecht). Was möchtest du denn gern wissen?
Kannst du dich meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
Aber klar! Ich heiße „Kängurublues“, und bei mir geht’s um Australien. Sogar außen – guck mal (reckt den Bauch ein winziges Bisschen vor) – alles in genau den Farbtönen der australischen Flagge. Rot und Blau. Aber du meinst wohl eher die Geschichte? Also, da ist Dr. Jo, die kam eigentlich mal aus Hamburg ins Outback. Und jetzt wird sie bald fünfzig und überlegt, ob sie nicht wieder zurückgehen soll. Aber irgendwie – ich will ja nicht zu viel verraten. Jedenfalls sind da noch andere Leute. Sean zum Beispiel, der mal nen Zoo erben soll, und Zoe vom Roadhouse – es geht um Veränderungen und Älterwerden und Jungsein … das Leben eben.
In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da du ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten musst, kannst du uns vielleicht beantworten, ob es ihr leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Ach, ich glaube, das ist ihr egal. Sie mag die Menschen und versucht, sie in guten wie in schlechten Zeiten zu zeigen. Weil ja alles irgendwie menschlich ist. Was ich gemerkt hab, ist, dass sie in ihren Geschichten nicht alles nur rosarot zeigen will, sondern auch mal Macken und Besonderheiten bei ihren Charakteren, auch wenn am Ende alles glücklich ausgeht. Jedenfalls so einiger- ups! Ich hoffe, ich hab jetzt nicht zu viel gesagt …
Hast du eine Lieblingsstelle, die du uns gerne vorstellen würdest?
Da kann ich mich immer so schwer entscheiden, ich will ja auch nicht spoilern. Den Satz hier finde ich schön, den sagt in meiner Geschichte Sean:
„Er sprach ihren Namen laut aus, weil er es mochte, wie er sich auf der Zunge anfühlte, so weich, summend, wie ein Ton in der Musik.“
Weißt du wie viel Emma tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt?
Natürlich steckt da Emma drin, sie hat sich die Geschichte ja ausgedacht. Aber die Figuren, die sind so ein Mischmasch aus Menschen, die sie irgendwann mal getroffen oder von denen sie gehört hat, und da hat sie dann genau den Charakter draus gebastelt, den sie für ihre Geschichte brauchte.
Wie würdest du oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller die Autorin beschreiben?
Nee, nee, wenn ich schon mal die Gelegenheit hab, was zu sagen, sollen die anderen mal schön ruhig sein. Also Hauptfigur ist Jo, die heißt eigentlich Johanna und ist Ärztin, ne ziemlich gute sogar, aber die redet oft so komisch mit sich selbst und hat sich vorgenommen, ihre Panikattacken in den Griff zu kriegen, weil – sie muss da ein paar Entscheidungen treffen und will klar denken. Und da ist dann noch Sean, das ist so ein ganz Ruhiger, der erst nicht so den Mut hat, seiner Familie zu sagen, dass er eigentlich nicht das will, was sie wollen, das er soll – und Zoe, die immer so vernünftig wirkt, aber ziemlich tough ist – und sich dabei total verrennt, vor allem, seit sie und Sean … aber ich darf ja nicht alles verraten. Hab ich einen vergessen? (Buch überlegt) Es gibt da noch einen Arzt, und Jo hat auch noch eine Tochter … aber ich glaub, die wichtigsten Leute waren das.
Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?
Der steht schon ziemlich lange fest. Da ich ja nur der erste Band von dreien bin, müssen die Titel zusammenpassen – aber ich glaube, das haben wir gut hingekriegt. Die anderen müssen sich nicht beschweren, wenn sie nach mir kommen.
Bist du zu 100% zufrieden mit deinem Cover / Outfit oder würdest du nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Ich finde mich todschick. Ich meine – ernsthaft: Mehr Australien geht ja wohl nicht, oder? Australienrot und Australienblau und sogar das Kreuz des Südens und ein Känguru haben wir drauf.
Kannst du uns vielleicht auch schon verraten, ob die Autorin viele echte Plätze eingebaut hat oder ob die Orte im Buch der Fantasie entspringen?
Hihi! Beides. Also, es gibt alles, was nur mal so erwähnt wird. Das Outback. Den Flughafen, an dem die Geschichte anfängt. Und natürlich gibt es das Korallenriff Ningaloo, direkt vor der Westküste, und auch Port Hedland, die Station vom Royal Flying Doctor Service. Die sind echt. Aber alles andere hat sie sich ausgedacht. Es gibt nämlich im Outback gar nicht so sehr viele Orte, und es soll sich ja niemand auf den Fuß getreten fühlen. Deswegen hat sie Mildwater Creek erfunden, und auch Donara und das Roadhouse. Aber natürlich gibt’s dafür Vorbilder. Aber das darf ich nicht verraten … (der Bildschirm läuft ein kleines bisschen rosarot an)
Zum Abschluss würde mich noch dein Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
Da gibt’s natürlich auch viele. (Überlegt). Ziemlich gut finde ich das hier: „Es muss ja nicht jede Entscheidung gleich für immer sein.“
Nun betritt die Autorin wieder das Zimmer und blickt mich ungläubig an. Scheinbar ist es selbst in Autorenkreisen nicht üblich, dass das Buch antwortet. Leise flüstere ich dem Buch noch zu: »Danke für das Gespräch, es hat mir großen Spaß gemacht.«

Dann wende ich mich der Autorin zu. »Alle meine Fragen sind beantwortet, ich danke dir für den sehr interessanten Tag bei dir.«

[Autoreninterview] Emma Sommerfeld

 Autoreninterview

Emma Sommerfeld

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Ich bin Emma, ich arbeite schon seit einer Ewigkeit als Autorin und überhaupt mit Büchern und Texten, habe aber jetzt erst angefangen, Bücher unter meinem Namen zu veröffentlichen.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Wie so viele andere hab ich schon immer gern geschrieben. Nachdem ich mit dem Germanistikstudium fertig war, saß ich mit Baby und Doktorarbeit da und hab überlegt, womit ich wohl von zu Hause aus Geld verdienen könnte – und hab’s mit Schreiben probiert. Das hat geklappt. Heftromane, Zeitschriftenromane, Pressearbeit, Sach- und Fachtexte – you name it 😉
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Vom „Bergdoktor“ gibt es ein paar gebundene Ausgaben, da ist auch was von mir dabei, steht allerdings nicht mein Name drauf – mal so als Beispiel 😉 Vor zwei Jahren hab ich ein kleines Vorlesebuch veröffentlicht, und jetzt endlich den „Kängurublues“, den Australienroman, der dank Corona ein bisschen länger gebraucht hatte als gedacht.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Eins? 😉 Ich schreibe an der Fortsetzung vom „Kängurublues“, die Dr.-Jo-Carter-Reihe ist ja als Trilogie gedacht, und ein Fantasyroman ist fast fertig und lagert gerade noch ein bisschen ab. Was Historisches auf zwei Zeitebenen ist auch schon weit fortgeschritten, einen historischen Liebesroman hab ich auch noch in Arbeit. Mal sehen, was zuerst fertig wird 😊
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Bei mir gehen Freizeit und Arbeitszeit immer so unbemerkt ineinander über, dass ich da gar nicht groß unterscheide – ob ich reise, mit dem Hund unterwegs bin oder stricke – alles bietet irgendwie Material für Geschichten oder bereichert meinen Podcast oder dient der Vorbereitung von irgendwas.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Ach, das wechselt, je nach Stimmung und Lage. Mit den Klassikern hab ich mal angefangen, die stehen auch noch hier. Kürzlich hab ich richtig gern gelesen „Tell The Wolves I’m Home“ von Carol Rifka Brunt, da geht es um ein junges Mädchen, dessen Lieblingsonkel an der damals noch kaum bekannten Krankeit Aids leidet, und sehr unterhaltsam fand ich die Benny-Brandstädter-Reihe von Rafael Eigner. So schön schräghumorig 😊 Ich lese aber auch viel in Biografien. Menschen finde ich spannend.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Da bin ich flexibel. Eigentlich bin ich erklärte Fußbodensitzerin, in der letzten Zeit arbeite ich aber viel mit Büchern zum Nachschlagen, da sitze ich dann schon mal an meinem alten Gründerzeit-Universaltisch, weil sonst ständig irgendwer über die Papiere tapern würde oder ich Notizzettel unter dem Sofa hervorangeln müsste. Das Zusammenleben von Menschen und Tieren fördert Toleranz, erzieht aber auch zu Disziplin 😉
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Früh aufstehen, erstmal mit den Hunden raus, dann Emails beantworten und Social Media bespielen, zwischendurch Tee und Müsli, dann meistens Lektoratsarbeiten, bis um die Mittagszeit die nächste Hunderunde fällig ist. Der Nachmittag gehört dem Schreiben – was auch immer gerade ansteht. Kurz vor dem Schlafengehen arbeite ich immer noch an den Texten für den Geschichtspodcast. Zwischendurch sehe ich mir auch mal Filme an, treffe mich mit Freunden (im Moment eher selten) oder was sich sonst so ergibt.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Das ist total unterschiedlich. Beim Lesen sowieso, beim Schreiben versuche ich zu unterhalten, aber auch die Themen aufzugreifen, die uns alle im Leben beschäftigen (womit nicht nur die Liebe gemeint ist, die natürlich immer vorkommt). Das kann dann in einem Australienroman enden, in Fantasy oder eben in was Historischem. Beim Lesen eigentlich alles, was gut ist – Thriller und Krimis kommen nur anfallsartig vor, Science Fiction gar nicht, sonst orientiere ich mich viel an Empfehlungen auf Insta zum Beispiel.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
„Es ist nicht immer ganz leicht, mit sich selbst klarzukommen“ – Jo Carter im „Kängurublues“.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Lieblingsland im Sinne von Sehnsuchtsort ist schon Australien, dort spielt ja auch der „Kängurublues“. Was einfach daran liegt, dass Freunde von mir viele Jahre dort gelebt haben und wir uns nur selten sehen konnten und ich dort wirklich wunderbare Erlebnisse hatte. Ein aufregendes, sehr widersprüchliches Land. Ich mag aber auch andere Gegenden und hab schon einiges gesehen. Ich reise gern.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Definiere Kritik 😊 Beim „Kängurublues“ war mein erster Leser des noch unfertigen Manuskripts mein Sohn. Der Roman ist überhaupt nicht sein Genre, aber er kann ein Buch beurteilen. Und er hat mir schonungslos alles aufgezeigt, was noch verbesserungswürdig war – und was ich im Grunde selbst wusste, ohne die Bestätigung von außen aber nie so klar gesehen hätte. Also – Kritik ist wichtig und bringt weiter. Wenn du mit Kritik Rezensionen meinst, finde ich das manchmal schwierig. Mit dem Satz „Das Buch hat mir nicht gefallen“ eine schlechte Bewertung abzugeben, empfinde ich schon mal als ungerecht.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Weil ich nicht mehr so lange warten mag. Ich möchte noch einige Bücher veröffentlichen, aber ich bin nicht mehr 35 und mag nicht ein halbes Jahr Däumchen drehen, bis ich weiß, ob mein Buch angenommen ist oder nicht. Das dauert mir zu lange. Und ich glaube fest daran, dass das Selfpublishing bald gleichberechtigt neben dem klassischen Verlag stehen wird.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Lesen! Lesen! Lesen! 😊

Freitag, 26. Februar 2021

[Buchvorstellung einmal anders] Never Really Me von Katie McLane

 



Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit der Protagonistin Lilian aus „Never Really Me“ und deren Autorin Katie McLane.

Claudia: Hallo, danke, dass ihr heute Zeit habt und für das Buch antwortet. Würdet ihr euch vielleicht gegenseitig ergänzen während des Interviews?
Lillian: Das bekommen wir hin.
Claudia: Ich hatte ein langes Gespräch mit deiner Autorin, deshalb wäre es schön, wenn du dich meinen Lesern vorstellen könntest.
Lillian: Hallo, ich bin Lillian Brewster, die Protagonistin in „Never Really Me“. Ich bin 25 und die Assistentin des Geschäftsführers von „Manhattan Marketing“
Claudia: Könntet ihr das Buch vielleicht in eigenen Worten vorstellen?
Katie: Ich denke, die Logline der Geschichte ist sehr aussagekräftig und verrät nicht zu viel: Das unwillkommene Wiedersehen zwischen einem hemmungslosen Clubbesitzer und seiner inzwischen spröden Jugendliebe entfesselt nicht nur ungeahnte Leidenschaft, sondern offenbart auch ein zerstörerisches Geheimnis.
Lillian: Oh ja, der Satz ist perfekt.
Claudia: Macht es dir Spaß, deine Protagonisten ein wenig zu quälen? Sie in Situationen hineinzuwerfen, die schwierig sind? Warum nicht einfach und schön? Müssen Gefahren und Stolpersteine immer sein? Und wie fühlst du dich dabei, Lilian?
Katie: Das Leben ist auch nicht immer einfach und schön. Außerdem zeigt ein Roman die Veränderungen der Protagonisten, sie wachsen an den Erfahrungen und Hürden. Und nein, es macht mir keinen Spaß, meine Protagonisten zu quälen. Ich heule und leide dann regelmäßig mit.
Lillian: Ach, ich habe mich schon ein paarmal gefragt, warum manche Dinge genau so laufen mussten, wie Katie sie geschrieben hat. Habe sie auch mal verflucht dafür. Aber was nützt das schon? Die Geschichte ist geschrieben, wie sie geschrieben werden musste. 😉
Claudia: Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch, die ihr meinen Lesern vorstellen wollt?
Lillian: Ja, haben wir, und wir waren uns ziemlich schnell einig. Es ist die Szene, in der Katie Ethan und mich in die erste richtige Konfrontation schickt. Sie ist so pur, so sinnlich.
»Was tust du hier?«
Seine Stimme an meinem Ohr lässt mich zusammenzucken und jagt mir einen Schauer über die Haut. Ich wende den Kopf und sehe Ethan in die Augen, die durch das Licht und die Effekte nicht eindeutig lesbar sind. Nehme seinen Körper ganz nah an meinem überdeutlich wahr und wünsche mir, er würde mich berühren.
Himmel, was ist nur mit mir los? Wird seine Wirkung auf mich mit jedem Tag stärker?
»Hallo, Ethan!« Ich lächele ihn an.
Er runzelt die Stirn und beugt sich noch einmal zu meinem Ohr. »Was möchtest du? Geschäftliches kannst du mit Barbara besprechen, aber die hat Feierabend bevor der Club öffnet.«
Mit geschlossenen Augen atme ich seinen Duft ein. Ein großer Teil davon ist mir so vertraut, dass meine Beine schwach werden und mir Tränen in den Augen brennen, doch ich reiße mich zusammen und drücke die Knie durch. Gegen das sehnsuchtsvolle Ziehen kann ich allerdings nichts ausrichten.
»Ich wollte dich sehen«, rufe ich deshalb und ziehe den Kopf zurück, um seine Reaktion zu beobachten. Ärger.
»Hat dir Dienstag nicht gereicht?«
Der Stich sitzt, aber er stachelt mich an. »Nein.« Ich drehe mich um und lehne mich rücklings an den Tresen. »Wir sind Freunde. Ich möchte Zeit mit dir verbringen.«
Ein Lächeln zupft an seinem Mundwinkel, gleichzeitig scheint seine Ausstrahlung sich zu verdunkeln. Mit der linken Hand stützt er sich neben mir am Tresen ab, beugt sich zu mir.
»Du hast mir anscheinend nicht zugehört. Du hast unsere Freundschaft verraten, wir werden nie wieder Freunde sein.«
Ich warte, bis er mich ansieht und rufe: »Nein? Was dann, Ethan? Was sind wir? Was werden wir sein?«
Seine Augen verengen sich für einen kurzen Moment, sein Blick wird intensiver und lässt mein Herz hämmern. »Nicht das, was du dir vorstellst.«
Ich hebe herausfordernd das Kinn. »Was stelle ich mir denn vor?«
Ein großspuriges Grinsen breitet sich auf seinem Gesicht aus. »Vielleicht sollte ich dir lieber sagen, was ich mir vorstelle. Willst du es hören?«
Ich schlucke verkrampft und nicke, ohne dass ich etwas dagegen tun könnte.
Ohne Vorwarnung stößt er sich von der Theke ab, nimmt meine Hand und zieht mich hinter sich her. Ich weiß nicht, wohin wir gehen, es ist mir auch egal. Ich spüre nur dieses Prickeln, das sich über meinen Arm in meinem Körper ausbreitet. Es ist so alt wie unsere Freundschaft und doch anders.
Instinktiv schiebe ich die Finger zwischen seine und drücke sie. Seine Hand zuckt leicht, dann erwidert er den Druck. In meinem Magen breitet etwas vorsichtig seine Flügel aus.
Ethan verlässt den Hauptsaal, nimmt Gänge und Abzweigungen, bis ich vollkommen orientierungslos bin. Es wird ruhiger und unvermittelt drückt er mich bäuchlings gegen eine Wand, seine feste Brust berührt meinen Rücken. Meine Tasche poltert zu Boden, ich presse die Handflächen auf Schulterhöhe auf den Putz und drehe den Kopf nach links, da streifen seine Lippen mein Ohr.
»Willst du wissen, was ich mit dir machen würde?«
Sein heißer Atem lässt mich erschauern, da ist ein Knistern zwischen uns, ich kann es fühlen. Und es macht mich wehrlos. Ich nicke.
Er legt die Hände auf meine Schultern, gleitet meine Arme bis zu den Ellbogen hinab. »Ich bin nicht sanft wie dein Freund. Vielleicht wäre ich es beim ersten Mal gewesen, damals, aber das ist vorbei.«
Seine Hände wandern zu meiner Taille, legen sich darum und schieben sich langsam in die Höhe, Rippe für Rippe. »Du müsstest dich mir unterwerfen und alles tun, was ich von dir verlange. Bis du um Erlösung bettelst. Aber es würde dich antörnen.«
Ich schließe die Augen und lausche dem Nachhall, den seine Worte in meinem Innern verursachen, erkenne etwas wieder.
Kurz vor meinen Brüsten, die sich vor Verlangen zusammenziehen, verharren seine Fingerspitzen. Meine Nippel werden hart und betteln regelrecht um Aufmerksamkeit.
»Du wirst stillhalten, wenn ich dich auf meinem Schreibtisch ficke, bis du nicht mehr stehen kannst.«
Mein Schoß glüht und pocht vor Lust, als seine Hände meine Hüften erreichen und an den Außenseiten meiner Oberschenkel tiefer wandern.
»Und du wirst brav alles schlucken, wenn ich tief in deine Kehle stoße und in deinem heißen Mund komme.«
Ich verstehe nicht, wie er das schafft, aber ich werde immer feuchter und presse die Schenkel zusammen. Sind diese Bilder daran schuld, die er in meinen Kopf pflanzt?
Mit den Fingerspitzen rafft er mein Kleid zusammen, zieht den Saum höher, bis seine Handflächen meine bestrumpften Beine berühren.
»Ein anderes Mal werde ich dich fesseln, nackt und bäuchlings, auf meinem Bett.« Er schiebt mir das Kleid weiter hoch und streicht kraftvoll über meinen Hintern, dann gleitet eine Hand nach vorn. Er presst sich an mich und ich kann seine Härte spüren.
Oh, Gott, er ist scharf auf mich!
Ich beiße mir auf die Lippe und versuche, Herr über das Chaos in mir zu werden. Die Lust und die unbekannte Gier nach seiner Berührung lässt mich innerlich erbeben. Ich habe keine Ahnung, ob Ethan bemerkt, was mit mir los ist, er fährt unbeirrt fort.
»Ich werde dir den Hintern versohlen, bis er rot glüht. Dich so hart vögeln, wie du es dir nicht einmal vorstellen kannst. Und du wirst immer wieder kommen, vor Schmerz und vor Lust, auf meinem Schwanz.«
Ein Stöhnen entweicht meiner Kehle, da berühren seine Fingerspitzen durch Strumpfhose und Höschen meine pulsierende Klit, die ich ihm instinktiv entgegendränge.
Mit einem leisen Lachen schiebt er mit der Nase mein Haar zur Seite und beißt sanft in meinen Hals.
Schwäche und Begierde rasen durch meinen Körper, lassen meine Knie erneut weich werden und mich nur ein Wort hauchen. »Bitte!«
»Nein, ich bin nicht der Richtige für dich.«
Seine spöttische Stimme irritiert mich genauso sehr, wie dass er mich loslässt und zurücktritt. Mein Kleid rutscht an seinen Platz zurück und die neue, tiefe Sehnsucht nach ihm lässt mich zittern. Trotzdem schaffe ich es, mich umzudrehen und ihn anzustarren.
Er hat die Hände in die Hosentaschen geschoben, fixiert mich mit einem hämischen Blick.
»Ethan?« Ich erkenne meine Stimme kaum wieder, sie ist matt und flehentlich.
»Lass gut sein, Lill, bei mir gibt es nur ein wenig Spaß, mehr nicht. Geh zurück zu deinem Freund, bevor ich dich für ihn verderbe.«
Damit dreht er sich um und verschwindet. Lässt mich in dieser dunklen Ecke allein zurück, vollkommen auf die Gefühle reduziert, die durch meinen Körper und auch meinen Kopf toben, nachdem sie meinen Verstand ausgeschaltet haben.
Ich lasse mich an der Wand hinabrutschen und schlinge die Arme um die angezogenen Knie. Lehne die Stirn dagegen und versuche, bedacht und tief zu atmen, um mich wieder zu sammeln. Aber ich bekomme die Bilder nicht mehr aus meinem Kopf und mir ist übel von alledem. Was hat er nur mit mir gemacht?
Claudia: Wie viel echte Katie steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?
Katie: Ganz ehrlich? So gut wie nichts. Mit „Never Really Me“ habe ich mich einen großen Schritt weiterentwickelt, mich in vollkommen neue und ganz eigene Charaktere hineinversetzt, um die Geschichte so zu schreiben. Es war am Anfang nicht leicht, denn Lillian und Ethan haben jeweils ein ziemlich großes Päckchen zu tragen. Dafür wurde es dann für mich immer emotionaler, weil ich alles mit ihnen durchgemacht habe, als wäre es mein Innenleben.
Claudia: Lilian unter uns. Wie würdest du als Hauptcharakter deine Autorin beschreiben?
Lillian: Unerbittlich, direkt, leidenschaftlich und hoffnungslos romantisch.
Claudia: Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du als Protagonistin vielleicht sogar Mitspracherecht?
Lillian lacht: Nee, da gab es kein Mitspracherecht.
Katie: Ich kann auch erklären, warum. Die Idee zum Titel kommt aus dem Song „Inside Out“ von Five Finger Death Punch, dem Refrain. Als ich den gehört habe, fügten sich die bereits vorhandenen Puzzleteile zur Grundgeschichte von „Never Really Me“ zusammen. Es passte wie die Faust aufs Auge.
Claudia: Seid ihr zu 100% mit dem Cover zufrieden oder hättet ihr nachträglich noch etwas ändern wollen?
Lillian: Es ist so wunderschön geworden, der absolute Hammer!
Katie lacht: Na, dann bin ich ja beruhigt!
Claudia: Wisst ihr, was mich noch interessieren würde? Euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch.
Lillian: Meines ist definitiv das hier: Mehr als Sex bekomme ich nicht von ihm, das ist mir klar. Aber er hat diese dunkle Aura, die mich entwaffnet und anzieht, als wären wir untrennbar miteinander verbunden. Ich fühle mich wie eine Motte, die instinktiv weiß, das Licht wird sie töten. Trotzdem kann ich nicht anders, als darauf zuzufliegen. Es ist wie ein Ur-Zwang. Ebendarum werde ich wieder zu ihm gehen.
Katie: Ich habe leider nicht nur ein Lieblingszitat, aber das hier steht ganz weit oben: Und der Drache in meinem Bauch schlägt die Krallen in mein Innerstes, mein Herz. Großer Gott, so habe ich mir die Liebe immer vorgestellt, groß und mächtig, heiß und alles verschlingend.
Claudia: Vielen Dank für das Gespräch
Lillian: Vielen Dank, dass wir hier sein durften.

[Autoreninterview] Katie McLane

 Autoreninterview

Katie McLane

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Hallo, ihr Süßen! Gestatten? Katie McLane. Musik im Blut, Pfeffer im Hintern, Emotionen im Herzen, prickelnde Geschichten im Kopf. Ich bin Mitte 40 und lebe mit Mann und Maus im Herzen NRWs. Falls euch meine Hobbys interessieren – lesen, stricken, Freunde treffen. Meine Laster – Schokolade, Kreuzfahrten, Notizbücher, Tassen, Wolle.
Meine erotischen Liebesromane drehen sich um dominante Männer und starke Frauen, sind leidenschaftlich, sinnlich und erotisch. Ich schreibe Geschichten, die ich selber am liebsten lese - mit viel Herz und immer einem Happy-End.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Nun, als Betriebswirtin ist das Schreiben der kreative Ausgleich für mich, schon immer gewesen. Ich habe mich nur nie getraut, die Geschichten zu veröffentlichen. Herbst 2018 war ich jedoch auf einem emotionalen Tiefpunkt – Mobbing. In meiner letzten Anstellung hatte einer der Geschäftsführer ein Problem mit mir (und ein paar anderen), aber weder der Betriebsrat konnte mir helfen, noch hatte der Hauptgeschäftsführer genug Arsch in der Hose, mich entsprechend zu schützen.
Das hat mir so sehr zugesetzt, dass ich mich immer öfter in Buchwelten geflüchtet habe. Dem nicht genug, wurden die Geschichten in meinem Kopf mehr und lauter. Also schrieb ich. Und entschied, es im Selfpublishing zu versuchen. Genau die richtige Entscheidung, denn das gab mir den nötigen Ausgleich. Um nicht in Grübelei zu versinken und alles in mich hineinzufressen. Das Schreiben hielt mich aufrecht.
Aber daraus ist so viel mehr geworden, meine allergrößte Leidenschaft, die mich sooo glücklich macht. Deshalb ist auch kein Ende in Sicht, also freut euch auf viele neue Geschichten.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Oh, das sind natürlich einige! Ich schreibe generell Erotic Romance, auch in den Subgenres Romantic Thrill, New Adult, Dark Romance
1. „Dancing with a Stranger“ und „Hold Me, Master!“ – Table Companions
2. „Personal Protections- Blackmailed“ und „… - Stalked“ – Personal Protections ist die Agentur mit den heißesten Bodyguards von New York.
3. „Private Delights“ – erotischer Kurzroman. Sie brauchte das Geld, er eine Begleitung für die Luxuskreuzfahrt mit expliziten Anforderungen
4. „Black Orchid – Unlimited Sin“ und „… - Dark Needs“ - Der exklusivste Club von New York. Zutritt nur mit persönlicher Einladung. Traust du dich?
5. „Frostmagie – Unbreak my Heart“ - Frost Creek ist bekannt für seine Magie. Doch wirkt sie auch auf widerspenstige Herzen und verletzte Seelen?
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ich arbeite immer an einem neuen Werk 😉, aktuell an einem Roman, der im September erscheinen soll, New Adult. Ich überlege aber noch, ihn einem Verlag anzubieten. Parallel dazu habe ich mit „Black Orchid – Hidden Desire“ angefangen.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Chillen, lesen, stricken,
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Ich liebe die Bücher von Brittainy C. Cherry.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Den allerschönsten Schreibplatz kann ich leider nur einmal im Jahr genießen (bzw. seit Corona gar nicht), die Himmel & Meer – Lounge an Bord einer MeinSchiff. Ich liebe es, dort zu sitzen und immer aufs Meer schauen zu können, und der Getränkeservice ist auch super.
Zu Hause muss ich mit meinem Schreibtisch Vorlieb nehmen, direkt am Fenster. Dort liegt mein großes Notizbuch bereit, stehen zwei Kerzen und ein paar Orchideen.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Ich arbeite ja hauptberuflich in meinem Brotjob. Nach Feierabend sind Haushalt und Familie an der Reihe, Abendessen, Nachrichten gucken. Da komme ich erst um 20 Uhr zum Schreiben. Am Wochenende habe ich dann mal ein paar Stunden mehr, aber dann muss ich mich auch ums Marketing, die Planung etc. kümmern.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Ich schreibe das, was ich selbst gerne lese. Ab und zu lese ich auch mal einen Familienroman oder etwas, was ganz aus dem Rahmen fällt. 😜
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Ray Croc, der Gründer von McDonald’s hat einmal gesagt – „Talent ist wichtig. Aber du musst auch beharrlich sein.“ Und das ist auch für mich als Autorin wichtig. Erfolg kommt zu 99% nicht über Nacht.
Zitate aus meinen Büchern, die meine Arbeit am besten beschreiben, habe ich nicht. Das eine hat mit dem anderen ja nichts zu tun.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Ich liebe Schottland und Island. So rau, so wunderschön. Was für eine Natur. Und so tolle Menschen.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Ja, bin ich. Wenn die Kritik konstruktiv ist und in angemessenem Ton ausgesprochen wird. Und privat ist mir in vielen Situationen wichtig, dass der Kritiker auch meine Ansichten versteht oder wie etwas bei mir ankommt.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Ich mag das Unternehmerische – selbst entscheiden, flexibel reagieren, direkte Auswirkungen sehen und spüren. Auch das Wirtschaftliche ist im SP interessanter – außer, man landet mit dem Verlag einen Bestseller. Trotzdem würde es mich schon reizen, einen meiner Romane bei einem großen Publikumsverlag unterzubringen. Allein schon wegen der großen Reichweite und dass das Taschenbuch dann im Buchladen liegt. Leider weigern sich die Buchhandlungen noch, SP-Bücher auszustellen, weil sie an der Qualität zweifeln.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Gebt Selfpublishern eine Chance! Ein Verlagsbuch ist noch lange kein Garant wir fehlerfreie und gute Geschichten.

Donnerstag, 25. Februar 2021

[Buchvorstellung einmal anders] Ruby: Sie war in der Hölle, doch sie kam zurück von Dannie Rubio

 


Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Ruby Bergmann und Nils Kramer aus „Ruby: Sie war in der Hölle, doch sie kam zurück“, um mit ihnen über das Buch und ihre Autorin zu sprechen.

Danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um für das Buch zu antworten.
Ruby: Bitte, ich hatte keine Wahl.
Nils: Bitte Ruby, nicht schon wieder Eselmodus.
Könntet ihr euch meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
Ruby: Ich bin Ruby Bergmann 27 Jahre jung und nach mir wurde das Buch benannt .
Nils: Ich bin Nils Kramer, nicht Krämer. 42 Jahre alt und ein bisschen in Ruby verliebt.
Ruby: Ein bisschen.....untertreib mal nicht Großer.
Beschreibt uns bitte das Buch in maximal 5 Sätzen.
Ruby: Ruby ist ein Buch mit vielen ups and downs. Mal lacht man, dann heult man gleich wieder. Es ist ein rasantes Buch mit vielen Emotionen, aber nicht kitschig. Es ist und bleibt ein Thriller, auch mal durchaus brutal.
Glaubt ihr, macht es der Autorin Spaß euch in so manche schwierige Situation zu stoßen?
Ruby: Au ja auf jeden Fall, sie hat Spaß daran.
Nils: Ach was, du reitest dich doch selber die ganze Zeit in Probleme rein.
Ruby: Ja und in welchem Hirn entstehen diese Probleme?
Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch?
Ruby: Ich will nicht spoilern, aber die Reise nach Spanien finde ich ziemlich cool. Da geht die Post ab.
Nils: Die Szenen mit Deiner Mutter sind immer sehr speziell.
Ruby: Ja, Herr Krämer. (Lacht)
Was glaubt ihr, wie viel von eurer Autorin steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?
Ruby: Viel zu viel, das hab alles ich abgekriegt. Ohne Gnade. In Dich hat sie all die netten Charakter Züge reingesteckt. (Empört)
Nils: Ach was übertreib nicht Ruby.
Wie würdet ihr eure Autorin beschreiben?
Ruby: Sensibel, obsessiv, kreativ, romantisch, nervig, frech.
Wisst ihr wie es zum Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Oder hattet ihr sogar Mitspracherecht?
Ruby: Da gab es wohl erst einen anderen Titel, aber der war lahm. Wurde im Laufe des Schreibprozesses verändert.
Gefällt euch das Cover zu 100% oder hättet ihr noch einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Nils: Mir gefällt es 100 %
Ruby: Mir auch, einfach und klar.
Was ist euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch?
Ruby: Sie ist ein Kreis in einer Welt voller Quadrate. Das finde ich schön. Das sagst Du Nils.
Nils: Ja ich weiß. (Grinst stolz)
Danke für das Gespräch
Nils: Bitteschön gern geschehen.
Ruby: Dito.

[Autoreninterview] Dannie Rubio

 Autoreninterview

Dannie Rubio

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Liebenswert, stur, bockig, rebellisch, offen, sensibel. Ich liebe BMX fahren, reiten, Musik (Mika) Digitale Bearbeitung, kreativ sein. Bin verheiratet und lebe in Alicante Spanien.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Schon in der Schule liebte ich es, Aufsätze zu schreiben. Später dann Gedichte. Aber erst letztes Jahr habe ich mich nach langer Vorbereitung an ein Buch getraut.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Ruby ist mein Erstes. Aber nicht mein Letztes.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ich schreibe gerade an meinem fünften Thriller, Mila- Heute liebst du, morgen bist du tot. Wahrscheinlich wird dieses Buch aber erst 2022 erscheinen. Für dieses Jahr geplant sind:
Ruby 2- Bis dass der Tod euch scheidet
Hope- Nichts ist wie es scheint
Lucy- Bis zum bitteren Ende
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
BMX fahren, Musik hören und schreiben natürlich.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Simon Beckett ist mein Lieblingsautor. Die ganze David Hunter Reihe. Und von Chris Carter die Hunter und Garcia Reihe.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Immer an meinem Schreibtisch, mit Kerze und Musik. Um mich herum ein Riesen Chaos aus Papieren, Schokolade, Stiften und kleinen unnötigen Dingen die einfach nur herumstehen. Das kann ich niemandem Zeigen :-)
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Ich stehe gegen 9 00Uhr auf, wecke meinen Sohn, esse Frühstück. Danach gehe ich trainieren mit meinem BMX-Rad. Hier in Spanien gibt es um 14 00 Uhr Mittagessen, also steht kochen auf dem Plan. Mit vollem Magen gehts raus mit dem Hund. Nach dem Spaziergang dann die Siesta. Eine Stunde. Ausgeschlafen, erledige ich ein paar Dinge am Computer. Sollte es Dienstag oder Donnerstag sein, muss ich jetzt los um ein paar Kids 2 Stunden lang BMX Training zu geben. Danach gibts Nachtessen. Und dann endlich, an den Computer zum Schreiben, bis manchmal 4 Uhr morgens. All die verbotenen Dinge, die dazwischen noch laufen, habe ich jetzt natürlich weggelassen. ;-)
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Thriller und Thriller.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Es gibt immer einen Ausweg :-) Eine Wahrheit, die ich in den letzten Jahren für mich entdeckt habe.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Spanien. Ich lebe schon seit 18 Jahren hier. Es ist meine Heimat geworden. Hier fühle ich mich zu Hause. Da ich international BMX Rennen fahre Reise ich sehr viel. Ich finde Amsterdam und Antwerpen wunderschön, auch Verona in Italien hat es mir angetan. London ist mein Lieblingsland, um Musicals zu besuchen und zu Shoppen.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Jeder Kritiker kommt auf meine Liste der nächsten Opfer. Nein, spaß-. Ich kann sehr gut mit fairer, konstruktiver Kritik umgehen. Unfaire oder destruktive Kritik mag ich nicht so gut verarbeiten.
Warum hast du dich entschieden zu einem Verlag zu gehen und nicht Selfpublisher zu werden?
Ich arbeite mit dem kleinen und selber noch neuen Verlag- Human Talent and me - zusammen. Wir machen sozusagen die ersten Schritte gemeinsam. Der Verlag steht mir bei, unterstützt mich und lässt mir die kreative Freiheit, die ich brauche.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Seid nett zueinander und kauft mein Buch :-)

Mittwoch, 24. Februar 2021

[Schnipseltime] Dalia's Dawn: Verlangen von Sitara Snow

  


„Du hast Angst. Und doch widersetzt du dich. Du forderst mich immer noch heraus."

Seine Hand strich sanft über meine Wange. Sie war eiskalt und gleichzeitig hinterließ sie ein heißes Prickeln auf meiner Haut. Die Situation war so surreal, dass ich nicht sicher war, ob das alles wirklich passierte. Vielleicht verlor ich gerade den Verstand. Seine Augen hatten eine dunkle Färbung angenommen. Ein Feuer schien darin zu lodern. Das eisige Blau war völlig verschwunden.

„Ich habe dich unterschätzt. Du bist eine Kämpferin. Wie stark bist du wirklich?"

Es klang nach einer rhetorischen Frage. Aber ich zweifelte sowieso daran, einen vernünftigen Satz herausbringen zu können. Seine Hand verharrte an meinem Hals. Bestimmt konnte er meinen rasenden Puls spüren. Ich presste meine Handflächen gegen die kühle Metalltür und hoffte, dadurch mein Herz beruhigen zu können. Dabei hatte er mich schon längst durchschaut.


[Buchvorstellung einmal anders] Dalia's Dawn: Verlangen von Sitara Snow

 



Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit dem Protagonisten Damon, um mit ihm über das Buch „Dalia’s Dawn: Verlangen“ zu sprechen.

Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um für das Buch zu antworten.
Mir wurden schon viele Angebote gemacht, aber dieses klang so verlockend, das ich es nicht ausschlagen konnte.
Kannst du dich meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
Wäre es nicht langweilig, wenn ich euch gleich verraten würde, mit wem ihr es zu tun habt? Ich eröffne euch die Möglichkeit, meine Welt zu betreten. Ein Privileg, das nur wenigen zuteilwird. Nutzt es überlegt. Oder vielleicht lieber nicht. Denn wenn ihr genug Zeit habt, darüber nachzudenken, werdet ihr zurückschrecken (lacht).
Beschreibe uns dein Buch in möglichst wenig Sätzen.
Oh, ich warte noch auf mein Buch. Worüber du sprichst, ist Dalias Buch. Zugegebenermaßen ist es großartig. Aber würdet ihr nicht gerne wissen, wie ich mich gefühlt habe, als ich dieses Wesen, das für euch nur die Hauptprotagonistin ist, zum ersten Mal gesehen habe? Wie es für mich war, meine Klauen in ihre jungfräuliche Haut zu bohren und sie zum ersten Mal in ihrem Leben spüren zu lassen, dass sie zu so viel mehr bestimmt ist als nur dazu, ein Mensch zu sein? Okay, ich gebe zu, Dalias Geschichte ist außergewöhnlich und sie lässt dich nicht mehr los. Egal, auf welche Weise. Wäre es nicht so, hätte ich nicht meine ganze Existenz aufs Spiel gesetzt, um diese Frau zu kriegen.
Glaubst du macht es der Autorin mehr Spaß dich durch leichte, einfache oder schwierige, düstere Situationen zu führen?
Ich weiß, dass sie es genießt, mich in schwierige Situationen zu stürzen. Manchmal habe ich den Verdacht, es bereitet ihr ein fast sadistisches Vergnügen, mich leiden zu sehen. Zum Beispiel wenn sie weiß, dass sich Dalia wie eine zarte und pralle Frucht direkt vor meinen Augen ausstreckt und ich sie einfach nicht berühren darf. Ich könnte sie dafür verfluchen, aber gleichzeitig macht es den Moment umso befriedigender, wenn ich mich endlich mit Dalia vereinen kann.
Hast du eine Lieblingsstelle im Buch?
Meine Lieblingsstelle? Ich möchte den Lesern, die bisher noch keine Bekanntschaft mit mir machen konnten, nicht die Spannung verderben. Deshalb sage ich nur so viel... Im Laufe der Geschichte kommt es zu dem Moment, in dem ich Dalia mein wahres Gesicht zeige. Und ich liebe jede einzelne ihrer Reaktionen darauf (grinst).
Was glaubst du, wie viel Sitara steckt in dem Buch oder dem ein oder anderen Charakter?
Sie versucht, sich diesbezüglich sehr bedeckt zu halten, aber ich bin mir sicher, dass sie in diesem Buch mehr über sich selbst offenbart als sie es gerne zugeben würde.
Wie würdest du deine Autorin beschreiben?
Sie weiß, was sie will und hat gleichzeitig keine Ahnung davon. Ihr Talent, unsere Emotionen in Stücke zu zerlegen und sie den Lesern vorzuführen, ist bemerkenswert und erschreckend gleichermaßen.
Weißt du, wie es zu dem Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Lauf des Schreibprozesses verändert? Hattest du vielleicht sogar Mitspracherecht?
Der Titel entstand durch Dalias Namen. Anfangs stand eigentlich die Idee im Raum, meinen Namen mit in den Titel aufzunehmen. Letzten Endes hat sich Sitara anders entschieden. Es ist Dalias Geschichte. Und egal, wie stark das Verlangen in mir brennt, sie ganz und gar zu bestimmen, hat sie am Ende die Macht. Und ich muss mich fügen (runzelt die Stirn).
Gefällt dir das Cover zu 100% oder hättest du einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Das Cover ist toll. Düster und romantisch gleichzeitig. Genau wie das Buch. Natürlich hätte ich auch kein Problem damit gehabt, meinen nackten Oberkörper auf dem Umschlag zu zeigen (grinst).
Was ist dein Lieblingszitat aus dem Buch?
Mein Lieblingszitat aus diesem Buch beinhaltet das erste und einzige Mal, als Dalia „Bitte“ zu mir sagt.
Mein Atem ging nur noch stoßweise, mein Herz raste wie die Flügel eines Kolibris, meine Muskeln waren zum zerreißen angespannt und meine Haut stand in Flammen. Wenn ich ihn jetzt nicht gleich spüren würde, dann würde ich sterben.
„Bitte."
Danke für das Gespräch.
Es hat mir überraschend gut gefallen. Bei so einer interessanten Gesprächspartnerin ziehe ich tatsächlich in Erwägung, ein weiteres Interview zum zweiten Teil zu geben (zwinkert).

[Autoreninterview] Sitara Snow

 Autoreninterview

Sitara Snow

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Gerne :-) Ich bin eher schüchtern und lebe ein bisschen in meiner eigenen Welt. Ich verliere mich gerne in Büchern, während ich sie lese und erschaffe mir auch selbst Rückzugsorte, indem ich sie mir schreibe. Und am meisten Zeit verbringe ich mit meiner Hündin Emmi, die meine Hände allerdings weniger als Schreibinstrumente und mehr als Dosenöffner sieht :-D
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich schreibe eigentlich schon seit meiner frühesten Kindheit. Ich kann gar nicht genau sagen, wann es zum ersten Mal dazu kam. Aber es hat mir schon immer unglaublich viel Spaß gemacht und im Laufe von über zwei Jahrzehnten hat sich ein großer Stapel von Werken angesammelt, die ich vielleicht eines Tages auch noch veröffentlichen werde :-)
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Letzten November ist der erste Teil meiner Trilogie „Dalia's Dawn“ erschienen. Der Titel lautet „Verlangen“ und darin beginnt die Geschichte von Dalia, deren Leben bisher relativ gewöhnlich wirkte. Nach dem Verlust ihrer Mutter und ihrem darauf folgendem Studium in einer neuen Stadt, trifft sie eines Nachts auf einen mysteriösen Fremden, der alles auf den Kopf stellt, was sie über sich selbst zu wissen glaubte. Nicht nur übt er eine noch nie erlebte Anziehungskraft auf sie aus, er scheint auch noch mehr über ihre Abstammung zu wissen als sie selbst. Denn die Welt der Menschen, in der sie bisher zu leben glaubte, ist nicht die Einzige, zu der sie gehört.
Letzten Samstag ist der zweite Teil von Dalia's Dawn erschienen, namens „Versuchung.“ In diesem wird Dalia durch die Fragen nach ihrer wahren Herkunft noch tiefer in die Dunkelheit geführt. Sie findet sich zwischen zwei Männern wieder, die beide behaupten, ihr Bestes zu wollen, aber selbst gefährliche Geheimnisse verbergen. Schließlich muss sie sich die Frage stellen, wie weit sie bereit ist, zu gehen, um endlich die Wahrheit zu erfahren.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ja, im Moment schreibe ich am dritten und letzten Teil von Dalia's Dawn, der voraussichtlich diesen Sommer erscheinen wird.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Abgesehen vom Schreiben und Lesen, sehe ich mir sehr gerne Krimiserien an, bin mit meinem Hund unterwegs und gestalte Fotos.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Ich habe im Laufe der Zeit viele Lieblingsbücher gefunden und auch einige Autoren, die mich echt begeistern. Ich kann mich gar nicht auf einen Einzigen festlegen. Ich finde zum Beispiel Cosima Kincaid, Christina Matesic und Marina Ocean toll, um nur ein paar zu nennen.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Tatsächlich schreibe ich hauptsächlich im Bett :-D Ich habe ein großes, sehr gemütliches Bett, auf dem ich all meine Materialien ausbreiten kann, alles im Überblick habe und bequem an meinen Projekten arbeiten kann.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Ein normaler Tag bei mir läuft meistens so ab, dass ich nach dem Aufstehen erstmal eine große Runde mit meinem Hund gehe und danach die Arbeitsaufgaben erledige, die nichts direkt mit dem Schreiben zu tun haben. Später geht’s dann nochmal mit Emmi raus und anschließend beginne ich mit dem Schreiben, das bis spät in die Nacht gehen kann. Nachts schreibe ich am liebsten und je nach Inspiration, kann sich das dann lange ziehen ;-)
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Ich lese und schreibe eigentlich relativ ähnliche Genres. Romance, Fantasy, Mystery, manchmal auch Thriller und Crime.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Ein direktes Zitat habe ich nicht, nach welchem ich in meinem Leben handle. Am ehesten orientiere ich mich an dem Satz: „Auch das wird vorüber gehen.“
Ein Zitat aus einem meiner Bücher, das meine Arbeit ziemlich gut beschreibt, ist:
„Du bist gut. Einen Menschen könntest du sogar täuschen.“
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Noch nicht, aber ich habe viele Länder auf meiner Reiseliste, z.B. Japan, Finnland und Amerika, und freue mich schon darauf, sie eines Tages erkunden zu können :-)
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Ich bin leider ein viel zu kritikfähiger Mensch. Mein schlimmster Kritiker bin ich meistens selbst und Kritik von anderen nehme ich mir oft viel zu sehr zu Herzen :-(
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Der Einstieg in das Genre Dark Romantasy war ein neuer Schritt für mich und ich wusste nicht, ob es Lesern überhaupt gefallen würde. Ich habe mit dem ersten Teil von „Dalia's Dawn“ den Sprung ins kalte Wasser gewagt und bin immer noch total geflasht von jeder positiven Rückmeldung, die ich erhalte!
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Es gibt viele unentdeckte Schätze da draußen, die nur darauf warten, aufgeschlagen zu werden :-)

Montag, 22. Februar 2021

[Reiheninterview] Marco Imm - Reihe von Marco Imm

  


Reihenvorstellung

Heute treffe ich mich mit Marco Imm, um mit ihm über seine Reihe „Marco Imm“ zu sprechen.

Hallo, danke, dass du heute Zeit hast, um mit mir über deine Reihe zu reden.
Sehr gerne. Ich freue mich, dass viele interessierte Leser über diesen Beitrag gestolpert sind.
Kannst du uns deine Reihe, bestehend aus den Teilen „Verschwunden im Wald: Das Grauen versteckt sich hinter Bäumen“ und „Spuren vergangener Zeiten: Es gibt kein Entkommen“ mit wenigen Worten vorstellen?
In meiner Reihe, die ich nach meinem Namen „Marco Imm“ benannt habe, dreht sich alles um das Thema der Persönlichkeitsentwicklung. Bereits in „Verschwunden im Wald“ reflektiere ich gewisse Alltagssituationen, in denen unsere Ängste zum Vorschein kommen. Schnell wird dem Hauptprotagonisten Ben Sauermann klar, dass er sich seinen Ängsten stellen muss, anstatt ihnen ständig auszuweichen. In „Spuren vergangener Zeiten“ erleben wir Ben als erfolgreichen Buchautor, der gerade an der Verfilmung seines Debütromans arbeitet. Leider hat das Autorenleben auch seine Schattenseiten, die ihn auf den Boden der Realität zurückwerfen, was Außenstehende nicht verstehen können, da sie „den Wald vor Bäumen nicht sehen“. Indem Ben erkennt, dass nur seine inneren Zustände das wahre Potenzial seines Lebens darstellen, kann er den Kreislauf seiner Albträume unterbrechen, die ihn immer wieder heimsuchen. Leider merkt er zu spät, dass seine Handlungen einer festgelegten Zeitlinie folgen, die er niemals für möglich gehalten hätte.
Deine Charaktere wachsen mit ihren Aufgaben, entwickeln sich weiter, bestehen so manche Situation. Fällt es dir leichter sie durch einfache, lustige oder durch schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Das kommt ganz drauf an. Im Grunde genommen schreibe ich nur das, was ich vor meinem inneren Auge sehe. Somit „führe“ ich sie nicht, sondern versetze sie höchstens in eine gewisse Situation. Der Rest ist reine Beobachtung. Da muss ich dann oftmals selber schmunzeln, wie die Charaktere sich aus gewissen Situationen wieder herauswinden wollen. Für mich ist das Schreiben meiner Geschichten so, als sehe ich mir gerade einen Film an. Da ich nicht plotte, kenne ich während des Schreibprozesses weder die Absicht der handelnden Personen, noch das Ende. Es gibt weder ein „Drehbuch“, noch einen Rahmenplan. Nur ein paar Notizen in Stichpunkten. Umso spannender ist es dann, wenn ich das Buch zum ersten Mal am Stück lese. In „Spuren vergangener Zeiten“ erhielt ich sogar eine eindeutige Message und lernte selber daraus. Das ist etwas unvorstellbar Schönes.
Hast du Lieblingsstellen in deiner Reihe, die du uns gerne vorstellen würdest?
Es gibt sehr viele Stellen. Doch eine hat mich tief berührt: Lisa fährt in ihrem Wohnblock mit dem Fahrstuhl in den Keller. Später habe ich bemerkt, dass es eine Fahrt in ihr Unterbewusstsein war, da ihre familiären Probleme sie an den Rand der Verzweiflung gebracht hatten. In ihrem Tagebuch wird deutlich, welchen Einfluss unsere Eltern, Geschwister, Schulfreunde etc. auf uns haben. Sie halten uns in Grenzen gefangen, wenn wir nicht lernen, aus angesammelten Glaubensmustern zu entkommen. So war es toll, wie Lisa sich später im Buch entwickelte. Ich konnte selber nicht fassen, welche innere Kraft sie eigentlich besaß, obwohl sie nach außen das genaue Gegenteil präsentierte.
Wie viel echter Marco steckt in deinen Büchern oder dem ein oder anderen Charakter?
Ich würde sagen, dass ungefähr 80% meiner beiden veröffentlichten Bücher mich selber zeigen. Mal bin ich Ben – ein anderes Mal Lisa. Viele handelnde Personen sind im Buch echt (nur die Namen geändert), manche bestehen aus Mischformen zwischen zwei oder drei Menschen, die ich persönlich kenne. Nur wenige sind wirklich frei erfunden. Ich finde, dass ich beim Schreiben immer die jeweilige Person bin, sobald ich mich in die Lage hineinversetze. Zumindest war das in „Verschwunden im Wald“ so. Mittlerweile haben sich insbesondere Lisa, Laura und Basti stark weiterentwickelt. Manchmal ist es für mich schon selber unheimlich, da ich das Gefühl habe, sie würden tatsächlich leben ... So sehr haben sie sich bereits in meinen Alltag integriert. Doch ich kontrolliere sie nicht, sondern lass sie einfach in meiner beobachteten Welt handeln. Würde ich ihnen Grenzen zeigen, würden wir nichts mehr aus ihnen lernen.
Wenn ich deine Protagonisten, Antagonisten oder auch Nebencharaktere fragen würde. Wie würden sie dich beschreiben?
Ich glaube, sie würden mich wie einen Regisseur betrachten ... oder einen guten Arbeitgeber, der ihnen alle möglichen Freiräume bietet (lacht). Ich denke sogar, dass sie sich wohlfühlen, sobald ich mich an die Tastatur setze. Aber eines können sie definitiv nicht leiden: Wenn ich Dialoge verändere, weil ich perfektionistisch sein will. Sie verschließen sich sofort, bis ich den Ursprungszustand wiederhergestellt habe. Anfangs hatte ich nicht kapiert, warum ich über eine halbe Stunde an zwei Zeilen saß. Es ging nicht mehr voran und ergab überhaupt keinen Sinn – nur weil ich der „Norm“ folgen wollte. Seitdem lass ich diesen Blödsinn und greife nicht mehr ins Geschehen ein.
Wann stand die Idee eine Reihe zu schreiben? Stand es von vornherein fest, dass es ein Mehrteiler wird, oder haben die Protagonisten ein Eigenleben entwickelt?
Nichts stand wirklich fest. Nicht mal, dass „Verschwunden im Wald“ jemals fertig, geschweige denn veröffentlicht wird. Die Reihe hat sich ergeben, als meine Protagonisten mir mitteilten, dass sie noch viel zu sagen hätten. Insofern entwickelten sie tatsächlich ein Eigenleben. Nur eines steht fest: Meine Seitenanzahl beträgt immer 504. Diese magische Zahl hat sich für mich als „ideal“ erwiesen, da ich selber bei längeren Büchern schnell den Faden oder die Lust verliere, und kürzere Bücher beim Lesen schlicht für mich zu kurz sind. Kaum ist man in der Geschichte drin, ist man auch schon wieder draußen. Alles, was nicht in meine 504 Seiten hineinpasst, geht mit der Fortsetzung weiter. Allerdings ist es nicht so, dass man bei meinen Büchern unbedingt alle Teile gelesen haben muss. In „Spuren vergangener Zeiten“ kommt man auch ohne meinen Debütroman gut rein. All diejenigen, die mehr wissen wollen, greifen dann zu „Verschwunden im Wald“ – oder umgekehrt. Auch die Reihenfolge, ob man mit dem zweiten oder dem ersten Band beginnt, ist im Prinzip egal. Es muss spannend sein, von Band 2 zu Band 1 zu lesen, wenn man noch nichts darüber weiß. Der Aha-Effekt ist bei beiden Lesemöglichkeiten vorhanden.
Wann kamen die Titel? Standen die im Vorfeld schon fest, oder entwickelten sie sich im Laufe des Schreibprozesses?
„Verschwunden im Wald“ und „Spuren vergangener Zeiten“ standen tatsächlich kurz vorm Schreibprozess des jeweiligen Buches bereits fest. Beim dritten Buch ist es grad anders: Während des Schreibens bin ich noch auf großer „Titelsuche“. Trotzdem bleibe ich entspannt und optimistisch. :)
Wer ist denn der Coverdesigner?
Jeannette Goerlitz – meine Freundin. Sie übernimmt für mich die Gestaltung der Buchcover und ist auch für das Marketing der Fanartikel im Shop zuständig. Sie durfte sogar in meinen ersten Trailern ihr schauspielerisches Talent zeigen. Erst, wenn sie selber mit dem Ergebnis zufrieden ist, geht das Buch in den Druck. Kreativ überlegen wir beide uns während des Schreibens – sobald der Titel feststeht –, wie wir das nächste Cover gestalten wollen. Ungefähr ein Jahr reift dann die Idee bis zum letztendlichen Produkt heran.
Bist du mit deinen Covern zu 100% zufrieden, oder würdest du nachträglich noch etwas ändern wollen?
100% zufrieden. Nachträglich wird sich da nichts ändern.
Zum Abschluss würden mich noch deine Lieblingszitate aus den Büchern interessieren.
„Eines Tages ließ ich los und begann mein schöpferisches Werk, um meine innere Seelenreise zur eigenen Bestimmung anzutreten. Durchaus eine ungewisse Reise purer Absichtslosigkeit, jenseits zwischen Raum und Zeit. Aber bestimmt die bislang größte von allen. Mich überkam ein belebendes Gefühl zu mir selbst, voller Hingabe, Demut und Dankbarkeit, bis in die tiefe Unendlichkeit der geistigen Stille. Auf diese Zufriedenheit hatte ich sehnsuchtsvoll gewartet ...“
Danke für das Gespräch.
Vielen Dank, liebe Claudia. Es hat mich sehr gefreut. Ich bedanke mich bei dir für dieses tolle Interview und bei allen Lesern da draußen, die meinen Autorenweg begleiten!

[Autoreninterview] Marco Imm

 Autoreninterview

Marco Imm

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Hallo zusammen, ich heiße Marco Imm, bin 32 Jahre jung und komme aus Landsberg b. Halle (Saale). Schon seit frühester Kindheit erzähle ich wahnsinnig gerne Gruselgeschichten. Meine Erzählungen handeln dabei oftmals von alltäglichen Situationen, in welchen man bestimmte Schockmomente auf den ersten Blick nicht vermuten würde. Genau das stellt jedoch in meinen Augen einen ganz besonderen Reiz dar und fasziniert mich immer wieder aufs Neue.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Da muss ich etwas ausholen. Im Herbst 1997 war ich zusammen mit meiner Familie im Wald von Helfta bei Lutherstadt Eisleben, als uns eine mysteriöse Erscheinung während unserer Pilzsuche begegnete. Sie lieferte mir den Grundstein, ein Buch darüber schreiben zu wollen. Ich war damals erst acht Jahre alt, doch irgendwie spürte ich, dass ich diese Story unbedingt teilen müsste. Der Schuss ging voll nach hinten los: In der darauffolgenden Woche lachten mich alle Schüler in der Klasse aus und meinten, ich solle nicht herumspinnen. Zwar hatte ich schon damit gerechnet, dass niemand mir glauben würde, doch ich musste die Sache irgendwie loswerden und verarbeiten.
Im Jahr 2014 begann ich, „Verschwunden im Wald“ zu schreiben. Allerdings war nach wenigen Seiten bereits Schluss. Weder hatte ich Erfahrungen darin, ein Buch zu veröffentlichen – noch den Mut, es der Öffentlichkeit vorzustellen. Feststeckende Kindheitsängste können manchmal sehr hartnäckig und demotivierend sein ...
Im Oktober 2017 begann ich erneut, das angefangene Buch hervorzukramen. Inzwischen besaß ich etliche Erfahrungen im Veröffentlichen von Printberichten, da ich seit Ende 2014 als freier Autor regelmäßig für diverse Fachzeitschriften schrieb. Trotzdem wollte sich die Geschichte nicht so leicht zu Papier bringen. Mir fehlte der Flow und eine strukturierte Schreibroutine. Beides lernte ich erst kurz vor der Veröffentlichung meines Debütromans zu schätzen.
Etwa ein Jahr später träumte ich eines Nachts von meinem verschwundenen Fernglas, welches ich damals mit nach Helfta nehmen wollte, doch jenes kurz zuvor nicht aufzufinden war. Ich stiefelte durch die Wohnung und kramte in einer Kiste, die ich seit meinem Umzug nicht mehr angerührt hatte ... Und auf einmal fand ich das besagte Fernglas wie in meinem Traum wieder. Ab diesem Moment im Jahr 2018 wusste ich, dass meine Träume anscheinend mehr bedeuteten, als mir bislang bewusst war. Ich setzte mich an meinen Computer und schrieb das erste Kapitel zu Ende. Während des Schreibens fiel mir ein, wie die Geschichte weitergehen könnte ... und so entstand 2019 die fiktive Handlung mit den sechs Jugendlichen, die ihre letzten Winterferien zufälligerweise im besagten Wald bei Helfta verbringen wollen. Mit diesem zweiten Kapitel schaffte ich es, Fiktion und Wirklichkeit zu kombinieren. Dennoch sind die meisten Dinge in „Verschwunden im Wald“ wahr, und nicht erfunden.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Mein Debütroman „Verschwunden im Wald“ erschien im Oktober 2019. Wir erleben Ben – im ersten Kapitel als achtjährigen Jungen, im zweiten Kapitel kurz vor seinem Abitur. Ihm wird insbesondere bewusst, dass er vor seinen Ängsten nicht weglaufen kann und sich diesen stellen muss, um sie zu verarbeiten. Im Fortsetzungsroman „Spuren vergangener Zeiten“, welcher gerade erst erschienen ist, kommen ihm alte Kindheitserinnerungen wieder hoch, obwohl er meinte, dieses Thema endlich abgeschlossen zu haben. Im Laufe des Buches wird ihm immer mehr bewusst, dass längst nicht alles so ist, wie es da draußen den Anschein macht.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ja – klar! (lacht). Ich sitze bereits an Band 3 und bin selber gespannt, wie die Geschichte weitergeht.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
In meiner Freizeit lese ich viel – von bekannten Autoren im Thriller-Genre bis hin zu Sachbüchern. Auch beschäftige ich mich viel mit den Themen Quantenmechanik, Bewusstsein, morphischen Feldern und multidimensionaler Wahrnehmung. Spannende Themen – wie ich finde –, in denen es noch eine Menge zu lernen gibt.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Mein Lieblingsautor und fast schon Mentor im Thriller-Bereich ist Stephen King, von dem ich eine ganze Sammlung an Büchern besitze. Sein lockerer und unverblümter Schreibstil gefällt mir einfach. Im Sachbuch-Bereich lese ich viel von Kurt Tepperwein, da er die Welt mit anderen Augen betrachtet.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Zwar habe ich zu Hause einen Schreibtisch, an dem mein altbewährter Amilo-Laptop steht, doch ich schreibe viel lieber in freier Natur. Mein kleines Netbook ermöglicht es mir, meinen Arbeitsplatz ständig wechseln zu können und losgelöst zu schreiben. Draußen kommen mir einfach die besten Ideen – und der Flow ist ein ganz anderer. Da fliegen die Seiten nur so dahin. Ich weiß, dass einige Autoren genau das Gegenteil behaupten und einen festen Schreibarbeitsplatz bevorzugen. Bei mir ist das irgendwie anders. Vermutlich liegt es daran, weil ich so stark mit Wäldern in Verbindung stehe (lacht).
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Ausschlafen – frühstücken – Zähne putzen. J Ich gestalte meinen Schreiballtag ziemlich individuell. Auch wenn ich meine Schreibzeiten habe, die ich täglich einhalte, so entscheide ich eher spontan, wann ich schreibe. Ich setze mich da nicht so unter Druck. Es kommt einfach, wie die Kupplung beim Auto – manchmal erst spät in der Nacht. Außer in Korrekturphasen: Da ziehe ich von morgens bis spät in die Nacht durch, bis mir die Augen zufallen, um den roten Faden nicht zu verlieren. Ja – und wenn mir grad mal nichts einfällt, führe ich mein tägliches Erfolgsjournal. Das hilft mir, zu mir selbst zu finden und mich neu auszurichten, wenn es mal nicht so gut klappt. Jedoch hatte ich noch nie eine ernsthafte Schreibblockade, wie das viele Autoren immer berichten. Ein halber Tag war bislang das längste, wo mal wirklich nichts ging. Da hatte ich aber auch den Kopf mit anderen Dingen zugemüllt.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Thriller – lesen und schreiben. Und das wird wohl auch so bleiben. J
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
„Indem ich mir selber helfe, helfe ich anderen.“ Das Zitat stammt von mir. Es ist für mich die größte Motivation, meine eigenen Erfahrungen mit anderen Menschen zu teilen. Das macht mich richtig glücklich.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Ein Lieblingsland gibt es nicht. Für mich stellt aber insbesondere das Ausland ein pures Abenteuer dar, worauf ich mich gerne einlasse. Betrachte ich die Menschen in Spanien oder Griechenland, kann ich nur sagen, dass wir in Deutschland noch eine Menge zu lernen haben, auch wenn es oft anders herum behauptet wird. Ich bewundere die Einfachheit vor allem in den Ländern, die wenige finanzielle Mittel zur Verfügung haben. Der Mensch wird kreativ, wenn er an seine Grenzen stößt.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Mittlerweile habe ich gelernt, gelassener damit umzugehen. Jedoch war das vor etwa zehn Jahren noch ganz anders. Da habe ich alles Negative bis ins Kleinste betrachtet und förmlich mein Leben davon abhängig gemacht. Das Schreiben hat mich in ein neues Feld gerückt, wo ich erkannt habe, dass alle negativen Dinge irgendwie auch etwas Positives an sich haben. Es ist doch nur unsere Betrachtungsweise, ob etwas „gut“ ist, oder nicht. Erst kürzlich hatte ich eine 3-Sterne-Rezension auf Amazon erhalten. Ich muss sagen, dass ich darüber mehr als dankbar bin. Viele Dinge habe ich zuvor mit ganz anderen Augen betrachtet. Doch Wachstum beginnt da, wo dir einer offen und ehrlich sagt, dass du mal dieses oder jenes ausprobieren solltest. Nur so kann man sich schließlich entwickeln.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Ursprünglich wollte ich sogar in einen Verlag. Zehn Verlage schrieb ich an – einer antwortete mir, dass aufgrund der Vielzahl momentan keine neuen Autoren aufgenommen werden können. Das war mein Glück! Inzwischen bin ich nämlich stolz, den Selfpublisher-Weg zu gehen, da mir dieser viel mehr Möglichkeiten bietet. Meine Freundin Jeannette unterstützt mich im Cover-Design sowie in der Vermarktung, da sie ursprünglich aus dem PR-Bereich kommt. Ich hingegen liebe den direkten Leser- und Kundenkontakt, wenn ich signierte Bücher verschicken darf. Nicht nur, dass es eine große Ehre ist, dies zu tun: Es verschafft mir Freiheit und bringt mich auch mal weg vom PC. Außerdem lerne ich doch so viel mehr, als wenn ich wie eine Maschine lediglich nur schreiben würde. Ich kenne das Verlagswesen und weiß, wie es ist, dort Autor zu sein. Alles hat seine Vor- und Nachteile. Ich bin aber ein Mensch, der lieber selber die Fäden in der Hand hat, auch wenn es manchmal nicht immer leicht ist, das Autorendasein mit seiner eigenen Kraft umzusetzen und zu stemmen. Es gehört eine Menge Disziplin und Verantwortung dazu. Trotzdem macht es mir unheimlich viel Spaß, die Vielfalt dadurch zu erfahren.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Glaubt an euch selbst und hinterfragt euer Leben, wenn ihr euch unglücklich fühlt. Quält euch nicht! Ich war jahrelang in einem Betrieb und bin den Beruf des Elektronikers nachgegangen. Zwar habe ich dort sehr viel gelernt, doch ich war nicht glücklich. Nein – glücklich war ich bestimmt nicht. Erst, als ich mich zur Selbstständigkeit entschieden hatte, lernte ich, wirklich zu leben – auch wenn die Selbstständigkeit am Anfang hundertmal anstrengender war, als jeden Morgen um halb fünf aufzustehen. Ich hatte null Ahnung von Buchhaltung und Co. und habe mir alles selber beigebracht. Nach zwei Jahren legte sich das – und heute bin ich stolz, mich 2014 dazu entschieden zu haben.
Gerade in unserer aktuellen Zeit wird es umso wichtiger, an sich selbst zu glauben. Geht öfters in euch und gönnt euch am Tag auch mal ein paar Minuten der Ruhe. Legt euch hin und macht mal nichts anderes, als in euch hineinzuhören. Schreibt eure Gedanken auf, die euch durch den Kopf schwirren. Vielleicht habt ihr gerade JETZT die Möglichkeit, neue Dinge auszuprobieren? Es ist nicht alles schlecht, was uns da draußen präsentiert wird. Versucht, mehr das Positive hinter den Kulissen zu sehen und beschäftigt euch mit euren Träumen und Zielen. Eine Rückblende an vergangene Kindheitstage kann sehr inspirierend und beruhigend sein, wie ich finde. Und vergesst auf keinen Fall eure Fähigkeiten und Talente: Sie sind ein mächtiger Schlüssel, um euer Wunschleben zu kreieren.