Samstag, 30. Januar 2021

[Reiheninterview] Mafia von Monika Grasl

   


Reihenvorstellung 

Heute treffe ich mich mit Anastasia Kuschkin, Renja Kuschkin und Alexej Smirnow, um mit ihnen über ihre Reihe „Mafia“ zu sprechen.

Hallo, danke, dass ihr heute Zeit habt, um mit mir über die Reihe zu reden.
Anastasia: Es freut uns sehr. 😊
Renja: Ach ja?
Anastasia: Ja!
Renja: Also ja, es freut uns.
Alexej: Mich freut es ebenfalls eingeladen worden zu sein. Darf ich den Tee ausschenken? Ich habe dafür extra einen neuen Samowar gekauft.
Könnt ihr uns die Reihe, bestehend aus den Teilen „Moskau und seine Familien“, „Finstere Ölgeschäfte“ und „Letzte Entscheidung: Sankt Petersburg“ mit wenigen Worten vorstellen?
Anastasia: In „Moskau und seine Familien“ geht es, wie der Titel schon sagt, um die Vorstellung der vorhandenen Clans. Dabei bildet vor allen unsere Familie, die Kuschkins, einen zentralen Mittelpunkt der Handlung.
Renja: Anastasia leitet dabei die Geschäfte und kommt recht schnell in eine prekäre Lage.
Anastasia: Darüber werden wir jetzt nicht genauer reden, Renja. Immerhin soll den Lesern ja nicht die Spannung genommen werden. Fakt ist jedenfalls, dass die Familien in diesem Fall zum ersten Mal zusammenarbeiten müssen und das ist bei so vielen verschiedenen Clans nicht einfach.
Alexej: Ich mach dann mal weiter mit „Finstere Ölgeschäfte“. Dieser Band bildet den 2. Teil der Reihe, spielt allerdings nicht in Moskau, sondern in Sankt Petersburg. Der Zeitraum ist jedoch in einem engen Fenster zum ersten Band gesteckt und dreht sich, wie der Titel schon vermuten lässt, um die Ölgeschäfte. In Sankt Petersburg werden diese von der Mafia kontrolliert, doch unversehens taucht eine Leiche auf und in diesem Fall trete ich ins Rampenlicht. Ein Umstand auf den ich gern verzichten würde, aber die Autorin hat das damals so entschieden.
Renja: Dann bin ich so frei und sag ein paar Worte zu „Letzte Entscheidung: Sankt Petersburg“. Dabei handelt es sich um den finalen Band, womit die Reihe dann auch abgeschlossen ist. Jedenfalls wird damit eine Brücke zwischen Moskau und Sankt Petersburg geschlagen, denn sowohl die einen als auch die anderen Mafiafamilien sind mir, durch ein paar ungewollte Zufälle und Situationen, auf den Fersen.
Anastasia: Sehr treffend zusammengefasst, muss man dir lassen, werter Bruder.
Ihr Charaktere wachst mit euren Aufgaben, entwickelt euch weiter, besteht so manche Situation. Was glaubt ihr? Fällt es der Autorin leichter euch durch einfache, lustige oder durch schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Alexej: Ich kann nur für mich reden. Die Autorin hat bei mir eine gute Mischung gefunden. Einerseits lässt sie zu, dass die Charaktere in der Situation eine gewisse Eigenständigkeit an den Tag legen. Andererseits gibt sie uns bestimmte Verhaltenszüge vor, wodurch wir auch in extremen Situationen unseren Humor mitunter nicht verlieren.
Anastasia: Ich denke vielmehr, dass ihr gerade die schwierigen Zeiten in unserem Leben besonders am Herzen liegen. Sie machen uns menschlicher und greifbarer für den Leser.
Renja: Lustiges passiert dann doch eher wieder nebenbei und ist bei der Autorin mehr mit Sarkasmus und schwarzem Humor gleichzusetzen, was sie jedoch abhängig von der Situation, sehr gut meistert.
Anastasia: Bei dir überhaupt.
Renja: Entschuldige bitte, liebe Schwester, aber ich lebe nun mal für den Augenblick.
Habt ihr Lieblingsstellen in der Reihe, die ihr uns gerne vorstellen würdet?
Anastasia: Ich möchte an dieser Stelle gerne das Einleitungszitat aus „Moskau und seine Familien“ dem Leser ans Herz legen:
Manche Leute kommen durch Macht und Geld ganz nach oben. Andere werden in die richtigen Familien hineingeboren und wieder andere müssen sich ihre Stellung hart erarbeiten. Für die Generationen nach ihnen, um deren Leben zu einem besseren werden zu lassen.
Alexej: Ich habe da jetzt lange überlegen müssen, da mir viele Stellen gefallen. Ich wähle jene aus „Finstere Ölgeschäfte“ aus, die zugleich unseren Vorgesetzten vorstellt:
Foma Baranow stand nur mehr fünf Jahre vor seiner Pensionierung. Mit seinem langen Vollbart wurde er hinter seinem Rücken gerne mit Väterchen Frost gleichgesetzt. Gegenwärtig sah er mehr aus wie der leibhaftige Teufel. Das konnte auch daran liegen, dass Aleksay gelangweilt vor ihm saß. Fehlte nur mehr, dass der Kerl sich eine Zigarette anzündete und ihrem Vorgesetzten erklärte, es wäre alles halb so schlimm.
Renja: Bei mir ist es ein Satz, der eigentlich sehr bezeichnend ist für „Letzte Entscheidung: Sankt Petersburg“:
„Alles, was ich angehe, zeigt Erfolg.“
Wisst ihr wie viel echte Monika in den Büchern oder dem ein oder anderen Charakter steckt?
Alexej: Hmm, ich denke, man kann sie durchaus mit Foma gleichsetzen. Eine Sklaventreiberin bei ihren Untergebenen, sprich uns.
Renja: Ne, ich würde sagen sie gleicht Anastasia mehr.
Anastasia: Also, wenn jemand meine objektive Meinung hören will, dann lautet die, dass die Autorin sicherlich bei allen Figuren eine gewisse Eigenschaft ihrer Selbst einflechtet. Die Guten, wie die Schlechten. Manches bewusst und anderes unbewusst.
Renja: So kann man es auch sagen.
Wie würdet ihr als Protagonisten die Autorin beschreiben?
Anastasia: Sie ist zielstrebig und …
Renja: … äußerst gewissenhaft. Ein bisschen aber auch wie Marik. Ständig am Fluchen, wenn es mal nicht so rund läuft und das hinter verschlossenen Türen.
Alexej: Mir kommt sie extrem ausgeglichen vor. Betrachtet man ihre Arbeitsweise, dann wüsst ich nicht, wo ich da was kritisieren soll. Sie ist sehr detailverliebt und das manchmal dann doch wieder in einer zu extremen Form.
Anastasia: Aber auch nicht so, dass es schon ins Zwanghafte übergeht. Sie ist eben eine Frau, was wisst ihr da schon, Jungs.
Renja: Ja, ich sag’s ja, sie ist wie Anastasia. Manchmal auch ein wenig besserwisserisch.
Anastasia: Klappe. 
Wisst ihr, wann die Idee stand eine Reihe zu schreiben? Stand es von vornherein fest, dass es ein Mehrteiler wird, oder habt ihr Protagonisten ein Eigenleben entwickelt?
Alexej: Also ich weiß, dass die Autorin überhaupt erst durch den Verlag auf den Gedanken kam mit einer Mafiareihe anzufangen. Und ich erinnere mich, dass sie im ersten Band mit Anastasia den Fokus auf eine Frau legen wollte.
Renja: Das Einzige was nicht sofort feststand, war wer in welchem Band vorkäme.
Wann kamen die Titel? Standen die im Vorfeld schon fest, oder entwickelten sie sich im Laufe des Schreibprozesses?
Anastasia: Die Titel entstanden noch vor dem Schreiben des jeweiligen Bandes und sollten auch immer zum Inhalt passen.
Wer ist denn der Coverdesigner?
Alexej: Die Cover hat die Verlegerin Finisia Moschiano gestaltet.
Seid ihr mit den Covern zu 100% zufrieden, oder würdet ihr nachträglich noch etwas ändern wollen?
Renja: Ich bin mal so frei für uns alle zu Antworten und sage, dass die Cover 100% zum Inhalt passen und uns auch allen gefallen. Sie sind eine gute Zusammenstellung, da zum einen die Farbe mit dem schwarz, grau und weiß nicht aufdringlich erscheint und dennoch die Personen auf den Covern immer sehr gut einen der Protagonisten widerspiegeln.
Zum Abschluss würden mich noch eure Lieblingszitate aus den Büchern interessieren.
Anastasia: Aus „Moskau und seine Familien“:
Es knackte so abrupt in der Leitung, dass er zusammenfuhr. Verzögert drang ein genervtes Schnauben an sein Ohr. „Was ist, verdammt?“
„Wenn du dich bei jedem so meldest, wirst du eurem Namen kaum zu altem Glanz verhelfen“, begrüßte er die Frau.
Alexej: Aus „Finstere Ölgeschäfte“:
„Ich frage mich wirklich, was sich Baranow davon erhofft, wenn wir uns hier den Arsch platt sitzen.“
Renja: Aus „Letzte Entscheidung: Sankt Petersburg“: 
„Nun, wenn er so überpünktlich ist, bleibt zu hoffen, dass es um seine Zahlungsmoral genauso bestellt ist.“
Danke für das Gespräch.
Renja: Wir danken dir für die Einladung. 😊
Anastasia: Es war wirklich sehr schön mit dir ins Gespräch zu kommen.
Alexej: Will noch jemand Tee?
Renja: Nein, für mich nicht mehr.
Anastasia: Ich nehme noch eine Tasse. Wo hast du den Samowar eigentlich her, Alexej?
Alexej: Bei der letzten Razzia mitgehen lassen.
Renja: Hast du nicht gesagt, du hast ihn gekauft?
Alexej: Na ja, mehr oder weniger. So irgendwie.
Anastasia: Ich glaub, das war gerade nicht sehr klug, dass hier vor einer Zeugin zugegeben zu haben, oder?
Alexej: Du verrät’s es doch keinem, oder, liebe Diabooks78? 😉

Donnerstag, 28. Januar 2021

[Buchvorstellung einmal anders] Empatiana - Die Stunde der Wahrheit von Linda Dantony

  


Buchvorstellung einmal anders 

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Lara und Lennox aus „Empatiana 3“, um mit ihnen über das Buch und ihre Autorin zu sprechen.

Danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um für das Buch zu antworten.
Vielen Dank für die Einladung. Wir freuen uns sehr auf das Gespräch mit dir und darauf, dir die Welt, in der wir leben, etwas näher bringen zu können.
Könntet ihr euch meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
Sehr gerne. 
Mein Name ist Lara, ich bin die Protagonistin aus der dystopischen Trilogie „Empatiana“ von Linda Dantony. Ich bin 17 Jahre alt, wohne im Königreich Monarid, habe lange rote Haare und mache eine Ausbildung. 
Mein Name ist Lennox, ich lebe ebenfalls in Monarid, bin 20 Jahre alt und übe den Beruf des Mediziners aus.
Beschreibt uns bitte das Buch in maximal 5 Sätzen.
Stell dir vor, du lebst in einer Welt, in der jeder nur an sich denkt und Empathie verboten ist. Die Themen, die angesprochen werden, sind mir sehr wichtig. Es geht um Liebe und Mitgefühl, aber auch um Hass, Verschwörung und Gleichgültigkeit. Das Thema Mobbing und Ausgrenzung wird aufgegriffen und die Kraft der Familie.
Glaubt ihr, macht es der Autorin Spaß euch in so manche schwierige Situation zu stoßen?
Natürlich ist es toll, wenn wir nur schöne Zeiten erleben würden. Aber es ist auch gleichzeitig spannend, wenn die Leser uns durch schwere Zeiten begleiten, wenn wir uns gemeinsam Lösungen überlegen und sie mit uns mitfiebern, ob am Ende alles gut geht.
Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch?
„Also ich persönlich finde die Stelle am schönsten, in der du mich im Zug zum ersten Mal anlächelst“, sagt Lara. 
„Das ist auch meine Lieblingsstelle“, erwidert Lennox.
Was glaubt ihr, wie viel von eurer Autorin steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?
Die Autorin hat die Geschichte zu Ehren ihrer Mutter geschrieben. Sie hat nämlich rote Haare.
Wie würdet ihr eure Autorin beschreiben?
Linda Dantony lebt mit ihrer Familie im Münsterland, unweit von Burgen und Schlössern. Sie genießt die abwechslungsreichen Spaziergänge durch Münsters Altstadt, liebt Bücher, Kaffee und Schokolade. Ihr größter Traum ist es, einmal über das Wochenende in einer Buchhandlung eingeschlossen zu werden. Für fast alles erstellt sie Listen und sie schreibt die Rohfassung ihrer Manuskripte auf Papier, denn sie hat das Gefühl, mit dem Stift in der Hand kreativer zu sein.
Sie schreibt dystopische, fantasievolle und romantische Geschichten. Ihr Motto lautet: Schreiben ist wie Zaubern!
Wisst ihr wie es zum Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Oder hattet ihr sogar Mitspracherecht?
Tatsächlich hat sich die Autorin den Titel schon ganz früh am Anfang überlegt. Selbst wenn bei ihr nur eine kleine Idee zu einem Buch existiert, der Titel ist dann schon vorhanden.
Gefällt euch das Cover zu 100% oder hättet ihr noch einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Wir sind sehr zufrieden mit dem Cover und würden nichts ändern wollen.
Was ist euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch?
„Gefühle werden vom Herzen bestimmt, nicht von Regeln“ aus Empatiana – Das stumme Geheimnis (Teil 1 der Trilogie).
Danke für das Gespräch
Liebe Claudia, vielen lieben Dank für das harmonische Gespräch. Wir wünschen dir noch einen wunderschönen Tag.

Mittwoch, 27. Januar 2021

[Buchvorstellung einmal anders] Anomalie: Helios fällt von Dominik A. Meier

 



Buchvorstellung einmal anders 

Heute treffe ich mich mit dem Autor Dominik A. Meier, um mit ihm über sein neuestes Buch „Anomalie: Helios fällt“ zu sprechen.

Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um für dein Buch zu antworten.
Danke, dass du dir Zeit für mich nimmst!
Kannst du uns dein Buch in möglichst wenig Sätzen beschreiben?
Eine knallharte, postapokalyptische Dystopie ;) Ha, ein Satz!
Deine Charaktere erleben ja so einiges. Fällt es dir leichter sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Der Mix macht es. Am liebsten schreibe ich persönliche Szenen, auch wenn sie nicht viel zur Handlung beitragen. Ein kleines Gespräch oder manchmal auch eine Zeit, die schweigend miteinander verbracht wird, sagt so viel mehr als die schrecklichsten oder witzigsten Szenen.
Hast du eine Lieblingsstelle, die du uns gerne vorstellen würdest?
Ja, aber damit würde ich das Buch spoilen, sorry! Ich sage nur „Nebelhorn“. Die Szene bildlich dargestellt ist so mächtig; ich mag sie sehr gerne.
Wie viel echter Dominik steckt in dem Buch oder auch in dem ein oder anderen Charakter?
Diesmal gar keiner! Normalerweise lasse ich gerne mal hier und da was einfließen, aber diesmal stehen die Charaktere für sich selbst.
Wie würden dich deine Charaktere beschreiben?
Ich wäre ihnen sowas von wurscht. Die Welt, in der sie leben, hat sie ziemlich zynisch und abgeklärt werden lassen.
Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert?
Das war mein erstes Buch, bei dem ich riesige Probleme mit dem Titel hatte. Die meisten frühen Ideen waren entweder nicht „catchy“ genug oder total abgegriffen. ‚Anomalie‘ kam erst sehr spät.
Bist du zu 100% zufrieden mit dem Cover oder würdest du nachträglich gerne etwas ändern wollen?
110% zufrieden ;)
Zum Abschluss würde mich noch dein Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
„Wir hatten nie mehr als Hoffnung. Hoffnung, den nächsten Einsatz zu überleben. Hoffnung, bei der nächsten Jagd den großen Fund zu machen. Hoffnung, irgendwann zurück in die Zone zu kommen und ein anderes Leben zu beginnen. Ich zweifle selbst zwar immer wieder daran, aber ich glaube, in dieser toten Welt ist Hoffnung sowieso das einzige, was wirklich zählt.“
Danke für das Gespräch.
Danke dir!

Dienstag, 26. Januar 2021

[Buchvorstellung einmal anders] Für dich das Blut von Nicole Chisholm

 



Buchvorstellung einmal anders 


Heute ist ein komischer Tag. Ich warte seit einer Ewigkeit auf die Autorin Nicole Chisholm, aber sie kommt nicht. Ich setze mich in dem Park auf eine Bank und sehe einen Kindle dort liegen. Da ich von Natur aus, ein neugieriger Mensch bin, nehme ich ihn zu Hand.

Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das darauf enthaltene Buch. Es ist genau das um das es heute gehen soll. „Für dich das Blut“ von Nicole Chisholm. Ich beginne ein wenig darin zu schmökern. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Hast du denn überhaupt keine Fragen? Sie wird nicht kommen. Interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«

Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben der Autorin am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Also, dann lege ich mal los. 😊

Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um mit mir zu reden.
Ganz meinerseits! (Buch errötet) Endlich spricht auch einmal jemand mit einem Buch. Das wurde auch Zeit, denn wir Bücher haben so viel zu sagen, sogar zwischen den Zeilen, wenn du verstehst … Aber heute antworte ich ganz direkt.
Kannst du dich meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
Ich bin ein Psychothriller und die Hauptfigur ist Bria Watkins. Die junge Frau arbeitet in einer Globusmanufaktur, wo sie von Hand Globen koloriert, und eigentlich möchte sie ihr Leben in Stille und ohne viel Aufhebens bestreiten. Aber dann erhält sie Botschaften von einem Serienmörder. Natürlich hat das nichts mit ihr persönlich zu tun. Oder doch? Irgendwann steht sie nämlich vor der Entscheidung, ob sie alle Hinweise der Polizei melden soll oder nicht. Wenn sie es tut, könnte ihr etwas zustoßen. Wenn nicht, wird der Mörder weiter sein Unwesen treiben. Ein Dilemma also, aus dem sie nicht so schnell wieder herauskommt.
In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da du ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten musst, kannst du uns vielleicht beantworten, ob es ihr leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Die Autorin geht knallhart mit ihren Figuren um und schont sie nicht. Aber immerhin gibt sie ihnen immer wieder die Chance, ihre Ängste zu mindern oder Probleme zu lösen. Doch dafür müssen die Figuren oft an ihre Grenzen gehen. Aber letztlich weiß ich, dass Nicole ihre Figuren alle auf die eine oder andere Weise sehr mag – auch die Schurken, denn diese sind nicht einfach von Natur aus böse. Jeder hat seine Vorgeschichte, die einen zu dem macht, was er/sie ist.
Hast du eine Lieblingsstelle, die du uns gerne vorstellen würdest?
Oh, das wird schwierig, ohne zu viel zu verraten, daher muss ich kryptisch antworten. Also es gibt da eine Nebenfigur, die überhaupt nicht so ist, wie man erst vermutet, und es zeigt sich an einer heiklen Stelle, wo das Geheimnis dann gelüftet wird. 
Auch sehr spannend sind die Gespräche zwischen Bria, der Hauptfigur, und Inspector Harlow. Die beiden sind sich sympathisch, und doch müssen sie gegeneinander handeln, was so oft zu einer brisanten Zwickmühle führt.
Weißt du, wie viel Nicole tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt?
Sehr wenig. Gerade die starke Andersartigkeit aller Charaktere war für Nicole Chisholm eine große Herausforderung. Das Einzige, was die Autorin gut nachvollziehen kann, ist Bria Watkins Leidenschaft für ihre Globen, denn es verhält sich bei der Londonerin ähnlich wie bei Nicole mit dem Schreiben: sich in die Arbeit stürzen und darin aufgehen.
Wie würdest du oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller die Autorin beschreiben?
Bria: „Du hast dich sehr eingehend mit dem Schicksal beschäftigt, das ich mit mir herumschleppe.“ 
Harlow: „Ich weiß, liebe Autorin, dass du an mir einen Narren gefressen hast. Warum schreibst du nicht einmal ein Buch mit mir als Hauptfigur?“ 
Buch: „Ich habe echt befürchtet, du beendest mich nicht mehr. Du hast mich im Erstentwurf schon im Frühling fertiggehabt, und dann doch viele Monate gebraucht, bis ich dir gepasst habe. Das nächste Mal etwas mehr Disziplin, bitte.“
Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?
Es gab viele Titel zur Auswahl für mich, die der Autorin im Schlaf ins Unterbewusstsein geflüstert. Natürlich denkt sie, sie hätte sich diese Titel selbst ausgedacht (Pustekuchen). Nicole hat dann unter ihren Testlesern und Freunden eine Umfrage gestartet und am Ende jenen Titel gewählt, den die meisten gut fanden.
Bist du zu 100% zufrieden mit deinem Cover / Outfit oder würdest du nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Oh, ich liebe mein Buchkleid! Das Motiv mit der Schere und dem Blut ist ein wenig gruselig, aber der Globus und die Farbzusammenstellung sind fantastisch, nicht? Nein, ich würde nichts daran ändern wollen.
Kannst du uns vielleicht auch schon verraten, ob die Autorin viele echte Plätze eingebaut hat oder ob die Orte im Buch der Fantasie entspringen?
Die Geschichte spielt in London sowie in der ländlichen Grafschaft Wiltshire. Alle Ecken und Plätze, die darin vorkommen, sind insofern real. Es gibt also die „St. Katherine Docks“, der Wald „The Larches“ und ebenso den „The Quarrymens Arms“ Pub in Rudloe. Sogar die Globusmanufaktur gibt es – allerdings sind die Personen, die im Roman dort arbeiten, natürlich frei erfunden.
Zum Abschluss würde mich noch dein Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
»Ich habe es mit Hass versucht. Sehr lange. Aber der Hass gräbt ein tiefes Loch in einen hinein. Dieses Loch saugt die Seele auf. Sie verschwindet und kommt nicht zurück, solange man das Loch mit Hass nährt.«
Die Leute, die an mir vorbeigehen, sehen mich schon komisch an, deshalb höre ich auf zu reden und lächle den Personen einfach zu. Aber ich lasse es mir nicht nehmen, noch einmal kurz zum Buch »Danke, für deine Geduld und Antworten« zuzuflüstern.

Dann vertiefe ich mich wieder in das Buch.

Montag, 25. Januar 2021

[Buchvorstellung einmal anders] Das Leben der Oryxantilope Jonny

 



Buchvorstellung einmal anders 


Heute treffe ich mich mit der Autorin Zoe M. Lucille, um mit ihr über ihr neuestes Buch „Das Leben der Oryxantilope Jonny“ zu sprechen.

Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um für dein Buch zu antworten.
Danke für die Möglichkeit. Pünktlich zu Weihnachten 2020 gibt es die 2. Auflage, was auch ein guter Anlass zu diesem Interview ist. :-)
Kannst du uns dein Buch in möglichst wenig Sätzen beschreiben?
Eine Oryxantilope wird an einer Wasserstelle geboren. Die Mutter schickt diese auf eine Reise in ein fernes Land, um dort in Frieden zu leben. Der Weg bringt Freunde und Abenteuer.
Deine Charaktere erleben ja so einiges. Fällt es dir leichter sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Die Geschichte hat ihren eigenen Weg. Da gibt es kein einfach oder schwer.
Wie viel echte Zoe steckt in dem Buch oder auch in dem ein oder anderen Charakter?
In jedem Buch steckt etwas von demjenigen, der es schreibt. Mal mehr und mal weniger. In der Geschichte war ganz viel „Die Welt mit Kinderaugen sehen“.
Wie würden dich deine Charaktere beschreiben?
Schwer so weit zurückzublicken. 
Wenn Nino, das Okapi, zu Wort kommen würde, hieße es wahrscheinlich: „Da hat sie mir so viel Streifen gemalt. Sehr phantasievoll. War wahrscheinlich, weil ich von den Menschen entführt wurde. Okapis sind ja selten. Da darf man auch mehr Streifen haben. Eine 11-Jährige, die noch kein Mal in Afrika war, hat mich so schön gemalt. Na gut. Die Geschichte hat sie auch geschrieben und den anderen ein Gesicht gegeben. Toll!“
Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert?
Das Cover entstand mit der Geschichte im Alter von 11 Jahren.
Bist du zu 100% zufrieden mit dem Cover oder würdest du nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Es ist kein professionelles Cover und das ist auch gut so. Jede Änderung würde an der Welt der 11-Jährigen rütteln.
Zum Abschluss würde mich noch dein Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
„Puh, geschafft. Ist das schwer.“ :-D
Danke für das Gespräch.
Danke Dir! :-)

[Autoreninterview] Zoe M. Lucille

 Autoreninterview

Zoe M. Lucille


Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Ich bin Zoe M. Lucille komme aus dem schönen NRW und schreibe in verschiedenen Genres. Das erste Buch brauchte 25 Jahre bis es den Weg aus dem Karton in die Druckerei fand. Seitdem sind insgesamt 4 Bücher veröffentlicht worden. Bei zweien davon war ich Mitherausgeberin und Schreiberin in einem. Beide Male wurde für den guten Zweck geschrieben und der jeweilige Erlös ging an verschiedene Organisationen.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich habe mein erstes Buch mit 11 Jahren geschrieben und gemalt. Zwischenzeitlich schlief das Schreiben ein. 25 Jahre später wurde der Dachbodenfund dann gedruckt.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Erschienen sind in den letzten Jahren „Das Leben der Oryxantilope Jonny“, was ich zur zweiten Auflage nochmal serviere. ;-) 
2019 kam die Anthologie „Seelenwandel – Geschichten über das Schicksal“, womit die Stiftung Deutsche Depressionshilfe unterstützt wurde. Nichts für schwache Nerven. 
2020 erschien „Die Geschichtenwundertüte“. Mit dem Erlös der Anthologie wird Flaschenkinder Iserlohn e.V. unterstützt und es ist bunt und macht Spaß. 
2020 erschien dann noch aufgrund vermehrter Nachfrage „Helmut, die Brummelhummel“ als eigenes Buch. Die Geschichte ist Teil der Geschichtenwundertüte und wurde mit weiteren Illustrationen angereichert.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ja. Es wird flauschig. ;-)
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Ich versuche mich darin Gitarre zu spielen, habe da aber länger pausiert.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Mit Ephraim Kishon kann ich mich ja schwer treffen. Mitch Albom oder David Safier wären wahrscheinlich interessante Gesprächspartner ob ihrer Art die Dinge zu sehen.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Geschrieben wird, wo die Muse zuschlägt. Das kann am PC sein, am Laptop oder unterwegs mit Kladde und Stift.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
In beiden Dingen bin ich querbeet unterwegs. Je nach Laune und Idee.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Hoffe ich doch. Ich denke man soll immer beide Seiten sehen. Mich interessiert sogar das warum bei einer negativen Rezension und das nicht, um die Aussage desjenigen überarbeiten zu lassen. Man lernt ja dazu.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Die meisten Verlage sagten bei der Antilopengeschichte ab, da diese nicht ins Portfolio passte. Ich wäre dann fast bei einem Druckkostenzuschussverlag gelandet und hätte für meinen Erstling tief in die Tasche fassen müssen. Da kam der Anstoß es alleine über Selfpublishing zu machen. Steiniger Weg, aber hat auch seine Vorteile. 
Ein Vorteil ist, dass man in den Geschichten und der Gestaltung frei von anderen ist. Der Nachteil ist natürlich die erschwerten Bedingungen Werbung zu generieren.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Wartet nicht auf ein Morgen. Träume können wahr werden.

Sonntag, 24. Januar 2021

[Buchvorstellung einmal anders] Androiden lieben anders ... von Matilda Best

  


Buchvorstellung einmal anders 

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Yin und Sara aus „Androiden lieben anders“, um mit ihnen über das Buch und ihre Autorin Matilda Best (die uns ab und zu über die Schultern blickt) zu sprechen.


Danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um für das Buch zu antworten. Könntet ihr euch meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
Mein Name ist Yin, ich bin von klein auf mit Androiden, die fühlen können, groß geworden. Kein Wunder, dass ich mich schon als zehnjährige in den Polizeichefandroiden Wulf verliebt habe und mit 18 zu ihm gezogen bin. Mit 23 habe ich ihn verlassen und bin dem Vater (Samenspender) meines Sohnes in seine Welt, in der er bewusst ohne Androiden lebt, gefolgt. 
Ich bin Sara, Yins Freundin und bin mit ihr in diese neue Welt gezogen, weil mich in der alten nichts hielt und ich sie beschützen wollte. Ich kann gut kämpfen, vor allem bin ich schnell mit meinen Messern. Ich habe mich dann in einen Androiden verliebt, ohne zu merken, dass er kein Mensch ist. Mit menschlichen Männern hatte ich nur schlechte Erfahrungen gemacht, aber dieser Androide hat mich geheilt, körperlich und seelisch.
Beschreibt uns bitte das Buch in maximal 5 Sätzen.
Yin: Ich habe mich voll in den Samenspender meines Sohnes, er heißt Ron, verliebt und ihm geholfen Androiden nicht als Feinde, sondern wertvolle Freunde anzusehen. Allerdings haben wir es mit Superandroiden der neuesten Generation zu tun und ich hab auch keine Erfahrung mit diesen unheimlichen “Alleskönnern“. Sie sind uns Menschen überlegen und gefährlich für unser Überleben. 
Sara: Ja und da helfen keine Messerwürfe, sondern ganz andere Maßnahmen sind erforderlich! Ich bin zu einer „Androiden-Versteherin“ geworden und weiß, wie ich ihre gefährliche Programmierung entschärfen kann! Allerdings können sie mir als Frau gefährlich werden!
Glaubt ihr, macht es der Autorin Spaß euch in so manche schwierige Situation zu stoßen?
Yin: Unbedingt! Sie ist immer hautnah dabei und steht uns mit Rat und Tat zur Seite!
Sara: Von Männern hat sie viel Ahnung und in ihrem früheren Leben war sie wohl eine Kampfamazone! Auf jeden Fall hatten wir alle viel Spaß, auch die Superandroiden.
Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch? 
Yin: Mir fällt wieder eine Aussage von Manuel gegenüber Noah ein: „Du musst keine Angst haben oder dich schämen, Gefühle sind immer etwas Wunderbares. Ich wünschte ich könnte auch welche empfinden. Aber du weißt, Noah, dass ich das nicht kann. Ich bin nur in der Lage, mein Wissen über Männer und Frauen so zu nutzen dass ich beide glücklich machen kann.“ 
Sara: Mein liebster Freund Peter wurde wegen seiner Liebe zu mir deaktiviert. Er erklärte mir: “Ich hätte lügen sollen, das war mir sofort klar. Aber ich habe Probleme zu lügen. Ich weiß gar nicht ob ich es überhaupt lernen will. Du müsstest mich ja trainieren.“ 
Ich hab dann gesagt: „Ja, das wäre fatal. Erst trainiere ich dich und bilde dich zum Lügner aus und dann, eines Tages, belügst du mich besser, als jeder Mensch es könnte.“
Was glaubt ihr, wie viel von eurer Autorin steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?
Yin: Sehr viel, da bin ich mir sicher. Sie ist etwas undurchschaubar und zurückhaltend, aber ich weiß, dass sie eine Abenteuerin ist. Das spüre ich einfach.
Sara: Naja, Du hast Dich schon so manches Mal getäuscht, sie ist eher psychologisch erfahren, weil sie als Abenteuerin, da hast Du wohl Recht, viel mit Menschen erlebt hat. Aber in welchem Charakter sie steckt, könnte ich nicht sagen, vielleicht in den Superandroiden. 
Yin: Spinnst Du? Naja wer weiß, die machen ja keine Unterschiede zwischen Mann und Frau, und das macht sie auch nicht.
Wie würdet ihr eure Autorin beschreiben?
Yin und Sara zusammen: Sie ist ne coole Socke, pockert hoch, keine Angst vor Autoritäten und total ohne Vorurteile! Zur Feindin möchte ich sie nicht haben, sie hat mal erwähnt, dass sie ein „inneres Straßenkind“ hat, was immer das auch heißt.
Wisst ihr wie es zum Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Oder hattet ihr sogar Mitspracherecht?
Sara: Das wissen wir nicht, mit sowas befassen wir uns nicht. 
Yin: Keine Ahnung, sie macht vieles spontan aus dem Bauch heraus! Ändern kann sie auch schnell was, ohne mit der Wimper zu zucken. Mitspracherecht hatten wir nicht, wollten wir auch nicht. Wir hatten genug mit uns und unseren Androiden zu tun.
Gefällt euch das Cover zu 100% oder hättest du/hättet ihr noch einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Sara: Das Cover? Naja, eher nicht! Unsere Androiden schauen irgendwie ganz anders aus, viel männlicher, besser. 
Yin: Ron schaut auch besser und männlicher aus, keine Ahnung, warum sie dieses Cover genommen hat. Ich glaube, es musste Ähnlichkeit mit dem Cover des ersten Bandes haben. 
Da konnte sie nicht gegen die Regeln handeln, so wie sie es sonst eher macht.
Was ist euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch?
Yin: Der Superandroide Manuel wird mit Noah und seinen homoerotischen Wünschen nach Liebe und Nähe konfrontiert. Ich liebe seine Reaktion. 
Unter anderem sagt er: “Freundschaft ist das Wichtigste. Ich kenne kein körperliches Verlangen, weder bei Frauen noch bei Dir. Es gibt für uns keine Geschlechtsunterschiede. Für uns Androiden seid ihr Menschen, die allerdings gut oder böse sein können.“ 
Sara: Mein verführerischer Superandroide Jack sagt: “Ihr seht, humanoide Roboter brauchen Menschen, um eine Bereicherung zu sein. Sie müssen von guten Menschen lernen. Sonst können sie zu einer tödlichen Gefahr werden.“
Danke für das Gespräch

[Autoreninterview] Matilda Best

 Autoreninterview

Matilda Best

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Der Tod meines Pferdes hat mich unter anderem auch in ein „Freizeitloch“ stürzen lassen. Und die Vergänglichkeit des Lebens allgemein wird mir als Ärztin tagtäglich vor Augen geführt. Da wollte ich eigentlich eine Autobiografie schreiben, aber dann ist es ein romantischer Science-Fiction-Roman geworden!
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich bin Fachärztin für Psychiatrie und wollte meinen riesigen Erfahrungsschatz mit Menschen teilen. Deshalb habe ich an einem Fernkurs( Kreatives Schreiben) teilgenommen und bin durch die Anthologie-Ausschreibung: „Fast menschlich“ zum Schreiben meines ersten Sci-fi-Romans :“Wenn Frauen Androiden lieben…“ motiviert worden.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
„Wenn Frauen Androiden lieben… wird die Zukunft märchenhaft! Ich lasse in diesem Debüt-Roman Tom, den höchstentwickelten Pflegeroboter des Jahres 2070, zahlreiche Abenteuer mit verschiedenen Frauen und Männer erleben und sich in rasantem Tempo weiterentwickeln. Durch die Umprogrammierung zum Kampfroboter kann er völlig ungeplant und unerwartet Gefühle empfinden. Das verändert alles!! 
Er sorgt dafür, dass auch andere Androiden ethisch geschult werden und lasst seine Gefühlskapazitäten auf Wulf, den Polizeichef übertragen. 
Sein Nachfolgemodell, die Kampfandroidin Eve kann ebenfalls fühlen und wesentlich besser kämpfen.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ja, ich bin in ein neues Genre abgedriftet! Mein drittes Buch ist ein Urban Fantasy Roman und spricht hauptsächlich Young Adults und „ junggebliebene Alte“ an. Die Rohfassung ist am 01.01. 2021 fertig geworden. Das Cover in Bearbeitung. Veröffentlichung ist zu Ostern geplant.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Außer schreiben, spazierengehen, schwimmen, lesen und fotografieren.
Früher reiten.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Nein, ich lese Bücher, wenn der Klappentext mein Interesse weckt und mir das Thema oder der Plot neu und faszinierend erscheint. Ich bin nicht auf ein Genre, einen Autor oder ein Thema fixiert. 
Ich unterstütze auch gerne Selfpublisher.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Ich schreibe an einem riesigen „Lebenstisch“, an dem immer das Chaos herrscht, zig Papiere, Bücher, Zeitungen liegen und ich mit zwei Griffen alles finde. Wenn nicht steht zwei Meter weiter der nächste Tisch, auf dem alle möglichen Unterlagen nach drei oder vier Griffen auffindbar sind. 
Blick immer nach draußen in unseren großen Garten. Im Sommer schreibe ich draußen. Ich bin sehr von der Natur, visuell und geruchsmäßig beeinflussbar. Ich kann immer viele Vögel hören, weil sonst totale Ruhe herrscht. Ich wohne auf dem Land. Könnte in der Stadt wahrscheinlich nicht oder mühsam schreiben.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Sehr früh aufstehen, immer gutgelaunt, topfrisch und unternehmungslustig. 
Ausgiebig frühstücken am „Lebenstisch dabei Zeitung lesen E-mails, Instagram usw. anschauen. 
Um 9 Uhr spätestens in die Praxis fahren und dort meine Patienten betreuen bis etwa 11 oder spätestens 12 Uhr. (Einschließlich Hausbesuchen, weil ich Landärztin bin) 
Dann walken, etwa 30 Minuten bei jedem Wetter, ein schnelles Mittagessen kochen, essen, e-mails lesen, usw. und Mittagsschlaf halten. (30 Minuten) 
Dann Schreiben, im Sommer Schwimmen, nochmal spazieren gehen, oft mit meinem Mann, der zwischen 15 und 17 Uhr heimkommt. 
Abends nochmal schreiben, lesen oder fernsehen.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Wie schon erwähnt ich suche immer nach Neuem, bin nie irgendwo oder irgendwie festgefahren, eingeengt. Ich lasse mich gerne faszinieren und begeistern.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Ja mehrere: „Der Mensch denkt, Gott lenkt!“ 
„Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren!“ (2. Band) 
„Der Weg ist das Ziel!“
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Nein, ich kenne viele Länder, jedes hat seinen besonderen Charm, Reiz. Ich liebe den Atlantik, bzw. Die Nordsee, und hügelige Voralpenlandschaften sowie den Blick ins Gebirge. 
Das Hochgebirge ist mir manchmal etwas unheimlich. Keine Ahnung warum. Ich bin aber in jungen Jahren alpinskigefahren auf ziemlich hohen Pisten.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Schwierige Frage. Begründete, konstruktive Kritik von erfahreneren Menschen, empfinde ich als absolut wertvoll und versuche sie umzusetzen. Andere Arten von Kritik führen manchmal zu Widerspruch oder anderen negativen Reaktionen meinerseits.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Ich habe nicht mehr die Zeit, monatelang Exposees und Leseproben an Verlage zu schicken, auf Antworten zu warten, die oft gar nicht kommen und ich bin nicht der Typ, der sich abhängig machen will. Außerdem habe ich das Gefühl, mit jedem Buch besser zu werden und hoffe, dass meinen Bestseller, so beim neunten oder zehnten Roman, dann schon ein Verlag erkennt. (Kleiner Spaß!)
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Wenn man ein gutes Buch liest, lässt man sich gerne verführen, in einer anderen Welt und einem anderen Leben Abenteuer und Emotionen zu erleben. 
Wenn ich ein gutes Buch schreibe, will ich den Leser verführen, mir zu folgen, in die fremde Welt und das andere Leben, das ich für ihn gestalte. Ich möchte, dass es ihm gut geht, er emotional und gedanklich angeregt wird und sich verliebt, in meine Welten und Figuren.

Samstag, 23. Januar 2021

[Schnipseltime] Survive - Uns trennen Welten von Heike Rissel

  



"Verloren saß ich auf dem Boden. Flüssiges Licht umwaberte meinen Körper. Endlose Weite. Soweit ich sehen konnte, nur weißer Sand. Bruchstückhaft durchfloss eine vage Erinnerung meine Gedanken, die ich nicht zu fassen bekam. Die Umgebung kam mir bekannt vor. Es war jedoch wie verhext. Jedes Mal, wenn ich glaubte, ein Stück jenes Widerhalls in meinem Gedächtnis festhalten zu können, floss es mir wie Honig durch die Finger. Ich war mir sicher, schon einmal hier gewesen zu sein. Am Horizont tauchte plötzlich eine Gestalt auf. Sie war gegen das milchige Leuchten kaum auszumachen. Langsam und unaufhaltsam kam sie näher und näher. Die Umrisse wurden klarer, deutlicher. Noch leicht schemenhaft schälte sich aus dem nebligen Schimmern ein großer Körper heraus. Gewann, je weiter er herankam, an Struktur. Ein Schein wie eine lichterfüllte Gloriole umgab ihn. Wunderschön anzusehen und mit einem beruhigenden Lächeln auf den hinreißenden Lippen. Er strahlte eine milde Freundlichkeit aus und leuchtete wie die Umgebung in diesem gleißenden Licht. Unwirklich, fremdartig aber trotzdem vertraut. Er trat aus dem Nebel zu mir, nahm mein Gesicht in beide Hände und presste seine weichen Lippen auf meine. Das Gefühl des Unbekannten war wie weggewischt, und es fiel mir wie Schuppen von den Augen. Kyron. Erleichtert schmiegte ich mich an ihn, der mir wie das einzige Relikt einer fernen Heimat höchst willkommen schien. Meine Fingerkuppen fuhren über seine Haut, tasteten über seinen Körper. Zart waren die Küsse, die er mir auf Mund, Hals und Lider hauchte. Erneut streiften meine Finger seinen Brustkorb, strichen sanft über seine Wangen. Da erstarrte ich. Dort, wo ich ihn berührte, löste sich die makellose Haut in Fetzen von seinem Gesicht. Immer weiter riss die schöne Hülle dieses Körpers auf, platzte auf wie der Kokon einer Raupe und verlor dabei kontinuierlich sein engelsgleiches Aussehen. Blutrote Segmente schimmerten durch die beständig dünner werdende Haut und offenbarten ein Bild des Grauens. Faserige Streifen hingen wie blutiger Seetang herunter, immer schneller erfolgte die Häutung. Fleischstücke, schwarz wie Teer, lösten sich von den Knochen, die grau schimmernd das Gerüst einer Horrorvision bildeten. Die Augäpfel warfen Blasen, schmolzen wie Quecksilber zusammen und flossen wie feurige Lava auf den Resten seines Gerippes hinunter. Darunter kamen Augen wie rotglühende Kohle zum Vorschein. Ich prallte zurück und taumelte zur Seite. Wie betäubt, unfähig auch nur einen Laut von mir geben zu können, beobachtete ich diese grauenvolle Wandlung. Klauenartige Hände, die nichts Menschliches mehr besaßen, näherten sich mir. Entsetzt wich ich zurück. Schritt für Schritt tastete ich rückwärts, versuchte dem Zugriff zu entkommen, aber es erschien aussichtslos. Das Wesen, das einmal Kyron gewesen war, folgte mir, holte immer mehr auf. Es griff nach mir. Blitzschnell duckte ich mich weg, stolperte dabei, fiel, und die Klauen fassten zu. Grauengeschüttelt schrie ich auf. Ich schrie und schrie - konnte nicht mehr aufhören. Plötzlich löste sich das Bild vor meinen Augen auf, verschwamm in seinen Konturen, und eine feste Berührung holte mich zurück ins Hier und Jetzt. Ich schreckte zusammen, kreischte wie von Sinnen auf, schlug um mich und versuchte mich dem Griff zu entziehen. Schreiend trat und hieb ich blindlings drauflos, traf auf harte Muskeln, denen meine Faustschläge und Fußtritte jedoch nichts anzuhaben schienen. Schluchzend wand ich mich in einer unnachgiebigen Umarmung, die jegliche Bewegung unmöglich machte und mich an einen stahlharten Körper presste. Ich schrie und tobte weiterhin gegen die feste Umklammerung, gegen die Bilder in meinem Kopf. Eine herrische, aber eindeutig humanoide Stimme drang an mein Ohr: »Sei still, Frau von Terra, du hast geträumt.«
Noch immer in diesem furchtbaren Albtraum gefangen, weigerte ich mich beharrlich die Augen zu öffnen. Grauen schüttelte meinen Körper bei der Erinnerung daran, wie sich Kyron in ein grässliches Monster verwandelt hatte.
Erneut machte sich die Stimme bemerkbar: »Gib jetzt endlich Ruhe, Frau.«

Ich riss die Augen auf und blickte direkt in das ungeduldige Gesicht Tyrells. Tyrell. Sein Körper, seine Lippen so nah. Schluchzend und ohne nachzudenken, warf ich mich in seine schützenden Arme. Er blieb wie erstarrt sitzen und rührte keinen Muskel. Es war mir egal, was er von mir dachte. Ich brauchte Zuwendung, und die fand ich an seiner starken Brust. Sein warmer Körper versprach Schutz und Trost, und ich verbarg mein tränenüberströmtes Gesicht an seiner Schulter. Zögerlich legte er einen Arm um meine Taille, begann mir ein wenig unbeholfen den Rücken zu tätscheln. Noch immer zitterte ich am ganzen Leib und schmiegte mich an diesen widerspenstigen Krieger. Ich konnte nur die widrigen Umstände zu meiner Verteidigung anführen, anders war meine überzogene Reaktion nicht zu erklären. Ich warf mich diesem feindseligen Riesen an den Hals, der mir vor nicht allzu langer Zeit denselben am liebsten hatte umdrehen wollen"

[Buchvorstellung einmal anders] Survive - Uns trennen Welten von Heike Rissel

  


Buchvorstellung einmal anders 

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Leah Falkenstein, Kyron Delmaris, Tyrell-Ter-Ly-San, Alhan, Masha, Nina Graf aus „Survive – Uns trennen Welten“ und deren Autorin Heike Rissel.

Claudia: Hallo, danke, dass ihr heute Zeit habt und für das Buch antwortet. Würdet ihr euch vielleicht gegenseitig interviewen?
Leah: „Nun ja, wenn es um Survive geht, denke ich, werden alle gern dazu bereit sein.“ Sieht sich um. „Es sind aber noch nicht alle da. Alhan, Kyron und Masha fehlen noch.“ 
Tyrell (verdreht die Augen): „Da wird unser sehr verehrter Prof.Dr. Kyron Delmaris der lieben Masha vermutlich ihr Lieblingsspielzeug erklären. Als wenn ich mir meine Zeit gestohlen hätte…“ 
Leah: „Sarkasmus ist nicht unbedingt deine Stärke, mein Lieber.“ 
Tyrell (grinst): „Du weißt doch, wie sehr deine geflügelte Freundin auf die Technik abfährt. Das letzte Mal, als ich die beiden gesehen haben, fachsimpelten sie über die Funktionsweise dieses genialen Impulsstrahlers, der…“ 
Leah: „Du spoilerst, Tyrell. Einen Moment können wir ja noch warten.“ 
Nina (springt auf): „Ich geh die beiden mal holen.“ 
Leah (seufzt): „Da bleiben wohl erstmal nur wir beide übrig.“ 
Tyrell (rückt näher) „Ist doch auch einmal ganz angenehm. Die Anderen können von mir aus dort hingehen, wo der Pfeffer wächst.“ 
Leah: „Finger weg. Schau, da kommen sie ja schon.“ 
Tyrell (verzieht das Gesicht und rückt beiseite – und fährt fluchend aus dem Sofa hoch. Alhan hat es mal wieder geschafft, unbemerkt Tyrells Platz einzunehmen). 
Leah: „Schön, dass ihr alle da seid. Können wir jetzt anfangen?“
Claudia: Ich hatte ein langes Gespräch mit eurer Autorin, deshalb wäre es schön, wenn ihr euch meinen Lesern vorstellen könntet.
Tyrell (grummelt): „Ich hab verdammt wenig Zeit für so einen Blödsinn. Während wir hier quatschen, kann ich nicht auf die Tore zu Theia achten. Das ist eine gefährliche Zeit und ich habe Besseres zu tun, als hier den Interviewpartner zu geben.“ 
Leah: „Verdammt Tyrell, wir sollten unsere Autorin doch ein bisschen unter die Arme greifen. Nimm dir gefälligst die nötige Zeit und schicke meinetwegen Akim auf die Wache. Das wird er ja wohl hinbekommen. 
Tyrell: „Selbstredend könnte er das, aber es ist nunmal mein Job…“ 
Leah (winkt ab): „Ach hör schon auf. Eine kurze Vorstellung wirst du doch wohl noch hinbekommen.“ 
Tyrell (zieht grimmig die Augenbrauen hoch): „Was wollt ihr denn von mir wissen?“ 
Nina: „Na so etwas wie: Wo kommst du her, was machst du beruflich?“ 
Tyrell: „Na gut. Also ich bin der Assardor.“ 
Kyron: „Super Antwort, du Genie. Damit erklärt sich natürlich alles von selbst.“ 
Tyrell (ziemlich ungeduldig): „Du hältst dich da jetzt aber gefälligst raus. Nur weil du einen Prof.Dr. vor deinem Namen hast, musst du uns nicht so von oben herab behandeln. Also gut, für alle, die nicht einmal die kleinste Information über mich haben: Der Assardor ist der Wächter von Theia. Damit sind eure Fragen wohl schon beantwortet.“ 
Leah (seufzt): „Dir muss man aber auch alles aus der Nase ziehen. Geht das nicht etwas ausführlicher?“ 
Tyrell: „Wenn ich ausführlicher werde, wirst du nur wieder rummaulen, dass ich zuviel verrate.“ 
Nina „Du könntest mir aber doch wenigstens verraten, was es mit deinem Tattoo auf sich hat.“ 
Tyrell: „Es ist keine Tätowierung, wie du annimmst. Eine solche könnte tatsächlich nicht reagieren und sich bewegen. Sie ist angeboren. Es ist das Zeichen des Assardors. In jeder Generation wird lediglich ein Kind mit diesem Signum geboren. Somit ist es meine Bestimmung.“ 
Nina: „Und warum wirkt dieses Zeichen so lebendig?“ 
Tyrell lächelt (tatsächlich): „Du musst nicht alles wissen. Das, meine Liebe, geht dich nichts an.“ 
Leah(wirkt inzwischen leicht angestrengt): „Man sagt dir nach, du wärst ein wenig jähzornig. Was sagst du dazu?“ 
Tyrell (schlägt unbeherrscht auf den Tisch): „Wer sagt so etwas? Der soll mir einmal vor die Augen treten.“ 
Leah (verdreht die Augen): „Nun, du reagierst manchmal etwas, sagen wir mal übertrieben. So wie hier in dieser Szene: »Seine Hand schnellte vor und packte meine Kehle. Langsam zog er mich auf die Zehenspitzen empor, bis sich unsere Augen auf einer Höhe befanden.« - So etwas nenne ich schon jähzornig.“ 
Tyrell (beugt sich provokativ vor. Seine Augen blitzen.) 
Leah: „Ich glaube, das ist erstmal genug. Ähm, das reicht ja schon. Die anderen sollen sich ja auch noch vorstellen. Du kannst jetzt gern zu deinem Tor…“ 
Tyrell (flegelt sich auf dem Sofa, verschränkt die Arme untereinander und legt die Beine auf den Tisch) „Ach weißt du, Akim kann den Job ruhig noch ein bisschen übernehmen – jetzt bin ich aber doch neugierig geworden. Legt man los.“ 
Leah: „Hallo Nina, können wir mit dir weitermachen? Magst du einmal etwas von dir erzählen?“ 
Nina: „Mhm…, also dass du meine allerbeste Freundin bist, brauche ich dir ja eigentlich nicht zu erzählen – wir sind schon seit den Kindergartentagen miteinander befreundet.“ 
Leah: „Ja klar und das ist wirklich wunderschön. So etwas gibt es heute ja nicht mehr so oft. Was arbeitest du, wo wohnst du?“ 
Nina (lacht): „Ach so etwas willst du wissen. Okay, ich bin Krankenschwester und arbeite hier in Hannover in der Medizinischen Hochschule in der Notaufnahme. Ich teile mir mit Carl eine Wohnung in Hannover – da hab ich es nicht so weit zur Arbeit. Seine Eltern stammen aus Nigeria, aber er ist hier in Deutschland geboren. Er sieht ja verdammt gut aus, aber wir sind lediglich Freunde – nun schau nicht so ungläubig – das ist wirklich so. Alles andere würde es nur kompliziert machen.“ 
Leah (grollt): „Du ergreifst ja manchmal ganz schön drastische Maßnahmen, um deine Freundin auf den rechten Weg zu bringen. Das war echt nicht nett von dir.“ 
Nina: „Du meinst die Sache mit Milan? Dieser Mistkerl hat dich schon viel zu lange betrogen und du warst durch nichts davon zu überzeugen, dass er fremdgeht. Also hab ich diese Begegnung im El Sol inszeniert.“ Sie seufzt. „Dass die Geschichte so aus dem Ruder gelaufen ist, konnte ich ja nicht ahnen. Aber ich finde schlussendlich ist es doch gut für dich gelaufen. Man kann wieder mit dir shoppen gehen und du sieht mit deinem neuen Outfit und modischen Klamotten megaheiß aus. Aber jetzt muss ich mal Schluss machen. Mein Kerl erwartet mich. Du weißt schon, der Oberarzt aus dem Frederikenstift, der mich so nett umsorgt hat.“ 
Tyrell (setzt sich auf): „Vergiss es Mädchen. Jeder muss hier Opfer bringen. Wenn ich gezwungen werde hierzubleiben, kann dein Typ gefälligst auch noch auf dich warten. Du bleibst hier.“ 
Nina (faucht Tyrell an): „Du hast mir überhaupt nichts zu sagen, kommandier meinetwegen Leah herum, wie es dir gefällt, aber mich lässt du da raus.“ 
Leah: „Bitte Nina, tu es für unsere Autorin. Schließlich möchte sie, dass wir ihren Lesern von uns erzählen.“ 
Nina verdreht die Augen und setzt sich wieder. 
Alhan: „Da mich ja keiner gefragt hat, übernehme ich doch einfach. Mein Name ist Alhan, Sohn des Kazân aus dem Volk der Lysaner. Mein Lyanar hat mich auserwählt, die Terranerin Leah zu beschützen und durch die unwirtlichen Gebiete Theias…“ 
Leah (inzwischen ein wenig verzweifelt): „Stop, Alhan. Du verrätst hier schon fast zuviel. Das soll der Leser doch erst noch selbst erlesen…“ 
Alhan (verschränkt beleidigt die Arme untereinander): „Ja, aber das ist doch nun mal meine Aufgabe.“ 
Nina: „Ach komm schon Alhan. Ich weiß doch auch so gut wie gar nichts über dich. Leah hüllt sich da total in Schweigen. Beschreib dich doch mal ein bisschen für unsere Leser, die können dich schließlich nicht sehen.“ 
Alhan: „Wenn du darauf bestehst. Also, die Lysaner sind ein Volk der Nebelwesen. Unsere Körper bestehen aus mehreren pulsierenden Hüllen, die je nach Befindlichkeit verschiedene Zustände aufweisen.“ 
Nina: „Häh? Wie meinst du das?“ 
Leah übernimmt. „Also ich beschreibe jetzt mal meinen ersten Eindruck von den Lysanern: Sie schienen aus purem Licht zu bestehen, konturlos und trotzdem anders, als ich mir einen Geist vorgestellt hätte. Ihre Hüllen leuchteten wie der Sand, mal blendend weiß, dann wieder in allen Farben einer Seifenblase. Die Wesen waren relativ klein, gingen mir schätzungsweise bis knapp unter die Brust. Diese Gestalten waren nicht durchsichtig, wie ich zuerst geglaubt hatte. Es kristallisierte sich allmählich eine gewisse Körperlichkeit heraus, die jedoch bei der leisesten Bewegung nebelhaft verschwamm. Die Umrisse der Lichtgestalten glichen entfernt einem humanoiden Körper. Lysaner drücken ihre Empfindungen im Normalfall durch die Beschaffenheit ihrer inneren Hüllen aus. Sämtliche Finessen ihrer Ausdrucksweise würden mir vermutlich niemals vollständig zuteilwerden, aber bestimmte, deutliche Merkmale konnte ich inzwischen halbwegs deuten. Sanftes Auf- und Abwogen zeugte von Zufriedenheit und Glück. Ein Tosen wie jetzt jedoch bedeutete je nach Heftigkeit, Unwillen, Wut oder Panik. Deine besonderen Fähigkeiten darf ich hier leider noch nicht verraten, ist das okay für dich, Alhan? 
Alhan (nickt) „Ja, so kann man das vermutlich beschreiben. Aber das mit der kleinen Körpergröße, da müssen wir uns noch drüber unterhalten.“ 
Kyron: „Ich bin Kyron Delmaris.“ 
Tyrell : „Warum so schüchtern?“ Mit einer angedeuteten Verbeugung wendet sich Tyrell an die Leser. „Nein, nicht einfach nur Kyron Delmaris. Der Typ hat sogar noch promoviert und trägt einen Doktortitel in seinem Namen. Also bitte: Herr Prof. Dr. Kyron Delmaris.“ 
Kyron (knurrt ungehalten): „Warum klingt eigentlich alles, was aus deinem Mund kommt wie ein großer Haufen Dreck, Assardor?“ Leah will intervenieren, wird aber mit einer müden Handbewegung abgehalte. „Lass nur, Leah. Also, was soll ich schon noch von mir erzählen?“, schielt dabei auf den Ausgang. 
Nina: „Wir könnten ja mal damit anfangen, wo du herkommst.“ 
Kyron: „Ich stamme aus Jordanien.“ 
Nina: „Sag einmal, wie kommst du eigentlich zu deinem Namen? Der klingt nicht jordanisch.“ 
Kyron: „Mein Vater war Amerikaner und hat meine Mutter an der Uni in Princeton kennengelernt. Sie hatten den selben Studiengang.“ 
Nina: „Aha, deine Mutter ist also Jordanierin?“ 
Kyron: „Du sagst es. Sie ist eine sehr intelligente Frau und kam mit einem Stipendium in die USA, aber meine Großmutter war die treibende Kraft dabei. Sie hat dafür gesorgt, dass ihre Tochter studieren gehen konnte. Das war damals noch sehr unüblich. Leider sind meine Eltern viel unterwegs gewesen. Deshalb hat mich meine Großmutter quasi großgezogen.“ 
Nina: „ Und jetzt arbeitest du bei der NovaBiChem in Hohenwehr.“ 
Kyron: „Genau, ich bin da Chefprogrammierer, obwohl ich auch Biologie und Chemie studiert habe.“ 
Nina: „Und wie hast du Leah kennengelernt?“ 
Kyron: „Sie ist mir in eurem Stammlokal regelrecht vor die Füße gefallen.“ 
Nina: „ Leah ist ja hingerissen von dir gewesen. Sie beschreibt dich wie folgt: »Recht vorzeigbar ist er ja. Um die dreißig Jahre alt, ein leicht gebräuntes Gesicht mit einem Paar unglaublich silbergrauen Augen, ebenholzfarbene, kinnlange Haare, hohe Wangenknochen. Er ist an die 1,90m groß, durchtrainiert wie ein Sportler, schmal Hüften und athletisch anmutende Oberschenkel…« 
Kyron (wird tatsächlich rot): „Nun hör aber mal auf. Das ist peinlich. Ich mag so gar nicht auf meine Äußerlichkeiten reduziert werden.“ 
Leah (fährt auf): „Das habe ich nie getan...“ 
Kyron: „Nein, eigentlich hatte ich eher nicht das Gefühl, dass du mich so wahrgenommen hast. Es war schon nicht so einfach für mich als…“ 
Leah (fällt schnell ein): „Das verrätst du jetzt aber nicht, Kyron. Was ist denn nur mit euch allen los? Ihr verratet viel zu viel. Masha, könntest du jetzt vielleicht weitermachen?“ 
Masha(wendet sich etwas abwesend Leah zu) „Wie meinst du, Leah? Ach so, die Vorstellung. Also. Ich heiße Masha, bin eine Azzizam und lebe auf Theia.“ 
Kyron: „Hör mal, geht das auch ausführlicher?“ 
Masha: „Ihr habt schon so lange gequatscht – in der Zeit hätte meine Urgroßmutter, selig sei ihr Andenken, bereits drei Gelege ausgebrütet. Wie ihr vielleicht sehen könnt, sind wir geflügelte Wesen, die in einer extrem trockenen und staubigen Welt auf Theia zu Hause sind.“ 
Kyron: „Du vergisst da einiges. Wir können dich durchaus sehen, aber die Leser brauchen eine Beschreibung. Ich mach das mal. Du bist nicht nur einfach eine Azzizam, sondern auch noch die Tochter eurer Anführerin. Die Azzizam haben ein matriarchates Gefüge. Die Azzizam erreichen locker eine Körpergröße von etwas über zwei Meter. Ein dunkler Brustpanzer bedeckt den vorderen Teil ihrer Körper und die Köpfe haben etwas Raubvogelähnliches an sich. Scharf geschnittene Gesichter, in denen bernsteinfarbene Augen blitzen. Eure Schwingen gleichen Drachenflügeln aus den Märchen, sind schwarz wie die Nacht, haben gezackte Enden und besitzen gut und gern eine Spannweite von vier Metern. Außerdem sind die Azzizam gute Kriegerinnen und neugierig jeder technischen Neuerung.,, 
Alhan (prustete los): „Klar, so neugierig, dass ein einfacher Whirlpool im Zusammenspiel mit Badezusätzen beinahe zu einer Katastrophe …“ 
Masha (fährt herum): „Woher weißt du das? Hat Leah etwa gepetzt?“ 
Als alle anderen lauthals anfingen zu prusten, stampft Masha beleidigt mit dem Fuß auf. „Ihr seid gemein. Wie sollte ich das denn auch wissen? Ihr müsstet mich und mein Volk eigentlich mit bedeutend mehr Wohlwollen betrachten – immerhin…“ 
„Alles gut“, unterbricht Leah. „Wir machen uns nicht über dich lustig, aber wenn ich an den panischen Gesichtsausdruck des Hotelmanagers denke…“ 
Da grinst auch Masha über beide Ohren. „Okay, das war schon komisch. Aber deine Vorstellung fehlt noch, Leah.“ 
Leah (windet sich ein bisschen):„Nun, wenn es unbedingt sein muss. Also, mein Name ist Leah Falkenstein und ich bin Grundschullehrerin in einem Stadtteil von Hannover. Ich bin Mitte dreißig, habe braunes Haar, bernsteinfarbene Augen, wie man mir gesagt hat, und kleide mich eher klassisch.“ 
„Himmel, Leah. Das ist nicht klassisch – das ist gruselig bieder… und außerdem…“, wirft Nina ein. 
Leah wirft Nina einen vorwurfsvollen Blick zu und fährt dann unbeeindruckt fort: „Wenn ich meine Locken nicht zu einem strengen Knoten im Nacken zusammengesteckt hätte, würden meine Haare ziemlich schnell wie ein Gestrüpp aussehen. Außerdem, was hast du gegen meine schneeweiße Bluse, dem wadenlangen marineblauen Faltenrock einzuwenden? Die Schnürschuhe passen doch einwandfrei. Die stammen von einer Markenfirma und waren ganz schön teuer. Und meine Hornbrille macht mich seriös – das wissen die Kids aus der dritten Klasse, dass es besser ist, sich nicht mit mir anzulegen.“ 
„Oh man, Leah. Dass du dich aber auch immer noch in deinem alten Blaustrumpfoutfit präsentieren musstest. Diese uralte Geschichte müsste doch nun wirklich langsam vergessen sein“, schimpft Nina. 
„Du wurdest ja auch nicht gemoppt und beschuldigt, du würdest die Anmache deines Profs durch deine Aufmachung provozieren. Du musstest ja auch nicht die Uni verlassen und was ganz anderes studieren, etwas, das dich nicht ausfüllt…“ 
„Nun red dich nicht gleich wieder in Rage, Leah. Ich wollte eigentlich auch nur andeuten, dass ich froh bin, dass diese Sache im El Sol passiert ist und du endlich zu Vernunft gekommen bist. Ganz echt. So wie jetzt mit deinem offenen schokofarbenen Haar, den engen Jeans und T-Shirt siehst du richtig toll aus. Auch wenn wir diese Veränderung diesem Wahnsinnigen zu …“ 
„Psst…, bist du verrückt? Das dürfen wir doch hier nicht verraten. Unsere Autorin reißt uns den Kopf ab“, unterbricht Leah sie. 
„Puh, ja aber das ist echt schade. Seit dieser Begegnung mit diesem Typen im El Sol hast du dich unglaublich verändert. Verändert, mhm ja, aber eher großartig. Wo ist eigentlich deine Brille?“ fragt Nina. 
„Wenn du jetzt nicht endlich dein Plappermaul hältst, ist hier Schluß“, grollt Leah. 
„Man wird doch wohl nochmal fragen dürfen“, mault Nina. 
„Ist das jetzt genug? Seelenstriptease war noch nie meine Sache“, knurrt Tyrell und seine moosgrünen Augen blitzen. 
Alle wenden sich dem Ausgang zu. „Hey – das war doch erst die Autorenvorstellung, Claudia hat da noch ein paar andere Fragen.“ 
„Na gut – aber nur, weil du es bist“, erwidert Alhan und lässt sein durchscheinendes Hinterteil auf das Sofa sinken. Freundlicherweise tun ihm das alle nach. 

***************************************************************** 
Leah: „Leute, können wir unser Buch in möglichst wenig Sätzen beschreiben und ohne den Klappentext abzulesen, den jeder in den Verkaufsportalen lesen kann?“ 
Kyron: „Aber doch nicht jeder aus seiner Sichtweise aus, oder?“ 
Leah: „Das sprengt hier den Rahmen. Wer will?“ Wie erwartet meldet sich niemand. Alhan betrachtet angelegentlich seine Fingernägel, Masha schnappt sich den Impulstrahler und reinigt ihn umständlich zum x-ten Mal, Nina greift nach ihrem Handy, Kyron beobachtet scheinbar fasziniert das Gemälde ihm gegenüber und Tyrell holt sich etwas zu Trinken. 
Leah (seufzt): „Also gut, dann muss ich wohl ran. Ausgerechnet – wie soll ich denn meine eigene Geschichte erzählen.“ 
„Wenn nicht du, wer denn sonst“, brummt Tyrell ungewöhnlich gutmütig. 
„Also – alles fing damit an, dass ich Milan, meinen Ex übelst zugerichtet tot in meiner Wohnung gefunden habe. Ich glaubte nicht den Quatsch, den mir meine Mutter erzählt hat – von einem Wächter von einer fremden Welt, der dafür verantwortlich sein sollte, aber dann passierten merkwürdige Dinge und ich bin mit Kyron nach Jordanien geflohen.“ Kyron streicht Leah ein wenig wehmütig über die Wangen und entlockt ihr ein vorsichtiges Lächeln. „Dort sind wir in ein Portal geraten und auf Theia gelandet, dabei haben Kyron und ich uns aber verloren. Um zurück zur Erde zu gelangen und Kyron wiederzufinden, sollte ich, laut Alhan, den Obersten Wächter suchen, der mir als Einziger dabei helfen könnte. Alhan und ich haben auf Theia ein paar interessante Spezies kennengelernt – ein echtes Abenteuer, das ich damals aber irgendwie nicht zu würdigen wusste. Das Treffen mit dem Obersten Wächter verstrickte mich jedoch in einen Krieg zwischen den Völkern, und forderten von mir eine Entscheidung, die ich nur schwerlich zu treffen im Stande war. Das soll es gewesen sein.“ 
In seltener Eintracht nicken die übrigen Anwesenden und stimmen Leahs Erzählung zu. Es geschehen noch Zeichen und Wunder. 

***************************************************************** 
Leah: Macht es dir Spaß, Heike, deine Protagonisten ein wenig quälen? Sie in Situationen hineinzuwerfen, die schwierig sind? Warum nicht einfach und schön? Müssen Gefahren und Stolpersteine immer sein? 
Heike: „Wenn ich es einfach und schön gemacht hätte, wäre das Buch zehn Seiten lang geworden, hätte null Spannung gehabt und Leah wäre die unscheinbare Grundschullehrerin geblieben, die nie derart über sich heraus gewachsen wäre.“ 
„Dann ist das Ganze eigentlich nur zu meinem Besten passiert?“, ruft Leah aufgebracht mit einem aufmüpfigen Funkeln in ihren bernsteinfarbenen Augen. 
Heike: „So kann man das vermutlich sehen. Aber ich habe schließlich nicht nur dir, sondern auch den anderen Protas nicht nur Steine, sondern regelrechte Felsbrocken in den Weg geworfen – ich gebe es zu, bereue es aber nicht. Autoren sind nunmal manchmal ein wenig böse… Leben ist nun mal nicht einfach und schön. Weder im realen Leben noch im virtuellen. Alles andere wäre unglaubwürdig. Wenn mich das Leben in den eines gelehrt hat – du kannst es nicht planen. Das ist einerseits gut so, andererseits erschreckend. Warum genau sollte ich euch allen das ersparen? Gut, es war vielleicht in manchen Bereichen etwas überzogen und nicht auf das reale Leben übertragbar – nicht so ganz jedenfalls, aber das macht doch auch den Roman aus.“


Habt ihr auch eine Lieblingsstelle im Buch, die ihr den Lesern des Blogs vorstellen möchtet?
Masha: „Dann mache ich das mal. Ja, ihr habt euch darüber lustig gemacht, aber schließlich kommt ihr ja auch nicht aus einem furztrockenem Land, in dem Wasser eine Rarität ist. Also: 
„Als ich um die Ecke bog, entdeckte ich die Ursache der Aufregung. Dichte Schaumströme ergossen sich über die Treppenstufen, in denen Hoteldiener mit hochgekrempelten Hosenbeinen standen, und versuchten mit Schaufeln der Schaumflut Herr zu werden. Irgendjemand musste die Fenster geöffnet haben. Der sanfte Wind nahm sich der oberen Schaumkronen an und trug sie wie Schäfchenwolken durch das Treppenhaus. Fasziniert blickte ich ihnen nach, wie sie friedlich dahinschaukelnd durch die geöffnete Fensterfront hinaussegelten. Ich schüttelte mich wie ein junger Hund, um wieder Herrin meiner Sinne zu werden. Der Hotelmanager eilte an mir vorbei die Treppe empor und blieb, gleich mir, wie versteinert stehen. Unsere Blicke trafen sich für einen Moment. In seinen Augen blitzte für den Bruchteil einer Sekunde blankes Entsetzen auf, das dem Ausdruck in meinem Gesicht in nichts nachstand. Dann donnerte seine Stimme gegen das Geschrei rings umher los. Alle Anwesenden fuhren erschrocken zusammen und hielten wie erstarrt in ihrem Tun inne. Derweil quollen die schaumigen Massen fröhlich weiter die Stufen hinab. Der Manager brüllte die Hoteldiener an, was diese veranlasste, die Zimmermädchen anzuschreien, die zuerst diese Katastrophe entdeckt hatten. Eines dieser unglücklichen Wesen brach ungehemmt in Tränen aus und lief davon. Durch dieses Chaos bahnte ich mir still den Weg nach oben und wünschte mir nachhaltig, ich könne mich wie meine Alienfreundin unsichtbar machen. Am Treppenabsatz angekommen überblickte ich die ganze Bescherung. Der Flur war definitiv geflutet von Schaumbergen und unter meiner Zimmertür quoll munter der weiße cremige Schaum hervor. Ich fühlte mich an den Zauberlehrling von Goethe erinnert. Walle! Walle, manche Strecke, dass zum Zwecke, Wasser fließe, und mit reichem, vollem Schwalle ... 
Ich verfluchte meine Leichtsinnigkeit. Wie hatte ich bloß vergessen können, dass ich es nicht nur mit einer Azzizamkriegerin, sondern auch mit einem Alien-Teenager zu tun hatte.“
Wie viel echte Heike steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?
Heike: „Oh man, wie sagtet ihr vorhin – Seelenstriptease ist nichts für euch. Ja, glaubt ihr denn für mich?“ 
Kyron ist da ziemlich unerbittlich: „Wir mussten auch – also.“ 
Heike: „Puh, ich weiß nicht. Ich glaube es ist Leahs Fähigkeit immer wieder aufzustehen und weiterzumachen, egal was ihr passiert. Sie weiß, dass sie keine andere Chance hat, also macht sie weiter. Vielleicht ist es das, was ich von mir in den Charakter reingesteckt habe.“
Claudia: Leah, Kyron, Tyrell-Ter-Ly-San, Alhan, Masha, Nina und Tarisha unter uns. Wie würdet ihr als Charaktere eure Autorin beschreiben?
Heike: „Ähm, ich geh dann mal eine Runde spazieren – das droht peinlich zu werden.“ 
Tyrell (hält mich am Ärmel fest). „Hier wird nicht gekniffen. Hinsetzen und zuhören“, knurrt er und drückt mich in den nächstgelegenen Sessel. 
Kyron: „Sie ist mit einem etwas schrägen Humor gesegnet – immerhin hat sie Tyrell erschaffen.“ 
Tyrell (springt auf, packt Kyron am Kragen und zieht ihn zu sich empor) „Was willst du damit sagen“, knurrt er böse. Die Tätowierung auf seiner rechten Gesichtshälfte scheint ein Eigenleben zu entwickeln, beinahe, als wollte sie sich auf Kyron stürzen. Masha, Alhan und Leah bemühen sich nach Kräften die beiden Streithähne zu trennen. 
„Könnt ihr zwei nicht einmal einen Moment Friede geben? Setzen – sofort – beide“, herrscht Leah die Raufbolde an. „Kyron, hör auf Tyrell zu provozieren, und Tyrell – lass dich nicht immer von Kyron reizen.“ 
Tyrell (nimmt Haltung an und salutiert vor Leah).„Yes, Ma’am, zu Befehl, Ma’am!“ Leah verdreht lediglich die Augen und setzt sich wieder. 
„Unsere Autorin ist ein toleranter Mensch“, erklärt Masha. 
„Ja, genau“, fügt Nina eifrig hinzu „und empathisch.“ 
Ich würde mich inzwischen am Liebsten unter die Decke verstecken. 
„Guck mal“, ruft Alhan und grinst. „Wie süß! Unsere Autorin wird rot!“ 
Ich schlage mir die Hände vor die Augen und spüre, wie meine Ohren heiß werden. 
„Sie kann gut zuhören, ist ein offener Mensch und total ehrlich“, höre ich zu meiner Überraschung Tyrell sagen. 
„Ähm, das reicht jetzt aber“, wage ich protestierend einzuwenden. 
„Eines muss aber noch gesagt werden“, sagt Kyron. „Unsere werte Autorin muss noch lernen Nein zu sagen und sie ist ganz schön neugierig.“ 
„Muss sie doch auch sein“, schaltet sich Nina noch einmal ein. „Wie sollte sie sonst einen Roman schreiben.“ 
„SCHLUSS JETZT“
Claudia: Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattet ihr i vielleicht sogar Mitspracherecht?
Heike: Die Idee zum Titel ist im Zusammenspiel Autorin/Verlegerin/Coverdesignerin entstanden. Mein Arbeitstitel war einfach nur „Theia“ – aber das war ja nun wirklich nicht aussagekräftig genug. 
Ich blicke kurz auf. In seltener Eintracht ernte ich nur ein zustimmendes Nicken. Eines muss ich aber noch hinzufügen: „SURVIVE hat seinen Namen zurecht bekommen. Es hat alle meine Versuche aufzugeben überlebt - ein echter Überlebenskünstler…
Sind wir zu 100% mit dem Cover zufrieden oder hätten wir nachträglich noch etwas ändern sollen?
Tyrell (knurrt - natürlich, war ja irgendwie zu erwarten): „Dass mir niemand auf die Idee kommt, ich würde mir jemals die Haare so zusammenbinden wie auf dem Cover!“ 
Nina (lacht) „Immerhin zeigt das Cover einen wirklich gutaussehenden und starken Krieger. Ist doch gut, oder?“ 
Tyrell (runzelt die Stirn). „Ist das dein Ernst? Findest du mich echt gutaussehend.“ 
Kyron: „Nun streichel dem Kerl doch nicht auch noch sein Ego. Der plustert sich doch sowieso schon auf sie ein stolzer Hahn. Das Cover ist okay, hätte aber auch mich…“ 
Leah: „Bin mir gar nicht sicher, ob das Cover überhaupt einen von euch darstellt. Aber ich liebe es. Allein dieser intensive Blick … schmacht…“
Claudia: Wisst ihr, was mich noch interessieren würde? Euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch.
„Von jedem von uns? Ist das dein Ernst?“, fragt Nina. „Na gut. Hier ist meines: 
» Konnte es tatsächlich sein, dass ich den nächstbesten, gutaussehenden Kerl mit gierigen Blicken bedachte, während sich dort hinten in der letzten Bankreihe mein Dahingeflossener noch immer mit schmerzverzerrtem Gesicht den Kiefer rieb? Notgeil hätte Nina jetzt in ihrer schnoddrigen Art gesagt.« Hi, hi… notgeil – dass ich so etwas einmal aus Leahs Mund hören durfte…“ 
Leah (kaut ein wenig auf ihrer Lippe herum): „Wie wäre es damit?: Hatte ich mich tatsächlich in einen Alien verknallt? Waren mir die irdischen Kerle nicht gut genug? 
Tyrell (zieht eine Augenbraue empor). „Ach, ist ja interessant. Okay, hier ist meine: 
»Ich will dich«, knurrte er. Seine Zunge öffnete ungestüm meine Lippen, eroberte herrisch meinen Mund. 
„Das war ja wieder klar“, schimpft Leah empört. „Als hätten wir nur das eine im Sinn.“ 
Tyrell (zuckt mit den Achseln): „Hast du damit Probleme?“ Leah winkt müde ab. 
Alhan: „Ich muss an Leahs erste Begegnung mit der Halle der Seelen denken. Also hier ist mein Lieblingszitat: 
»Das ist die Halle der Seelen, Leah. Sie warten hier bis zum Anam-Anema-Fest. Dann öffnet sich die Kuppel über ihnen, und sie steigen hinauf bis zum Firmament.“ 
Masha hebt nur kurz den Blick von ihrem heißgeliebten Impulsstrahler und streicht so andächtig über das schimmernde Metall, als handele es sich um ein neugeborenes Baby. „Mein Zitat kennt ihr ja schon. Soll doch Kyron weitermachen.“ 
Kyron überlegte einen Moment, dann grinste er. „Ich hätte da ein nettes Zitat. Was sagte Carl, der Typ, der mit Nina zusammen wohnt? »Du meinst den supercoolen, ultrageilen, megasexy-mäßigen Kyron, wegen dem Nina tagelang schlechte Laune hatte, weil er sie hat abblitzen lassen?« 
Leah (boxt Kyron spielerisch gegen die Schulter): „Das pusht natürlich dein Ego, mein Lieber.“ 
Tyrell (mault): „… und mich nennt dieser Kerl einen aufgeplusterten Hahn.“
Claudia: Vielen Dank für das Gespräch
Aber zum Schluss möchte ich es nicht versäumen, mich bei Claudia Stadler für das tolle Interview zu bedanken. Ich freue mich immer, wenn ich die Gelegenheit bekomme, über meine Bücher und meine Arbeit zu berichten.