Montag, 24. April 2023

[Schnipseltime] Drei Arten Schuld - Wenn Liebe geht von Juliane Schmelzer


 

Aus Drei Arten Schuld:

»Ich sollte jetzt gehen«, sagte er leise und drehte sich um. Doch sie hielt ihn schnell am Arm fest und zog ihn zurück.

»Geh nicht, Dean. Bitte bleib«, sagte sie und er setzte sich zurück auf die Couch, drehte ihr sein Gesicht zu und schaute sie an.

»Was willst du, Izzi?«, fragte er sie.

»Ich will nicht, dass ihr euch streitet. Ihr seid Brüder.«

»Ja, auf dem Papier. Aber wir haben es im Laufe der Jahre geschafft, uns nicht mehr wie welche zu benehmen und auch … zu fühlen.«

»Ben ist böse auf dich, das kann man verstehen.«

»Aber er hatte keinen Grund – nicht dieses Mal.«

»Nein. Dieses Mal nicht«, bestätigte sie. »Jedenfalls nicht, was dich und mich betrifft.« Er hielt die Luft an.

»Was ist?«, fragte sie.

»Ich weiß nicht. Vielleicht ist es total bescheuert, was ich jetzt sage, aber vielleicht sollte ich meinem verdammten Bruder endlich etwas geben, wofür er mir wirklich böse sein darf«, sagte er und rückte näher an sie heran. Sie hielt den Atem an, als er nun seine Hand hob, und ihr eine Strähne hinters Ohr strich. Ihr Herz begann wie wild zu klopfen und sie spürte dieses Kribbeln im Magen, welches sie jedes Mal in seiner Nähe fühlte.

»Was … genau … meinst … du?«, fragte sie ihn. Ihre Stimme war leise, aber in ihren Ohren klang sie unendlich laut. Er strich mit dem Finger über ihre Lippen und sie biss sanft in seinen Daumen, was ihm einen Seufzer entlockte.

»Ich meine, dass ich nicht länger gegen meine Gefühle ankämpfen will, Izzi. Ich schaffe das nicht mehr. Ich habe noch nie …«

»Was?«, flüsterte sie.

»Ich habe noch nie … geliebt.«

Ihr Herz machte einen Satz. Und mit diesen Worten beugte er sich zu ihr hinüber und drückte seine Lippen auf ihren Mund. Sie waren weich und warm. Der Kuss war sanft, so wie beim ersten Mal und sie merkte, wie sie den Boden unter den Füßen verlor.

»Das dürfen wir nicht?«, stammelte sie hilflos, doch er machte einfach weiter. Und sie konnte sich nicht wehren und sie wollte es nicht. Nicht mehr. In diesem Moment blieb die Zeit einfach stehen und Isabell warf alle Moral, die sie irgendwo noch übrighatte, über Bord. Dean schien es ähnlich zu gehen. Zunächst zögerte er noch, doch dann schob er seine Zunge sanft in ihren Mund und begann diesen zu erforschen. Seine Hände fanden den Weg unter ihr Shirt und schoben es ganz langsam nach oben. Es war ein Brennen auf ihrer Haut. Es fühlte sich so verboten und gleichzeitig so richtig an. Isabell konnte nicht widerstehen. Sie griff in sein Haar und zog seinen Kopf zu sich herunter, öffnete ihre Lippen und ihre Zungen begannen umeinander herumzutanzen, sich zu schmecken und zu liebkosen, bis sie es nicht mehr aushielten. Seine Hände wanderten weiter nach oben, zogen ihr das Shirt über den Kopf und begannen dann langsam über ihre Schlüsselbeine nach unten zu kriechen. Er entfachte ein Feuer in ihr, das sie nicht mehr klar denken ließ. Sie strich ihm über den Rücken und schob nun ihre Hände unter sein T-Shirt, fuhr jeden Zentimeter seiner Haut nach und verursachte ihm eine Gänsehaut. Er erhob sich und schob sie sanft nach hinten, so dass sie auf der Couch zum Liegen kam. Dann beugte er sich über sie und setzte seine Wanderung über ihre Haut fort.

 

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