Mittwoch, 26. April 2023

[Autoreninterview] Robert Deiss

Autoreninterview
Robert Deiss

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Ich bin Robert, 32 Jahre alt und wohne mit meiner Frau und meinen zwei Kindern in einem kleinen Dorf bei Rottenburg (Baden-Württemberg). Meine Leidenschaft ist, wer hätte es gedacht, das Schreiben und Lesen von Büchern - genauer gesagt von Fantasyromanen, egal ob High Fantasy oder Jugend-Fantasy.
Wenn ich nicht am Schreiben oder bei den Kindern bin, treibe ich viel Sport, klimpere auf der Gitarre oder betreue Speaker:innen. Kurzum: ich lebe vom vom Betreuen inspirierender Personen und vom Schreiben.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
2018 waren meine Frau Kera und ich für sieben Wochen an der rauen Atlantikküste campen. Kera versuchte gerade wieder ins Schreiben zu finden und machte ein paar kreative Schreibübungen. Zum Spaß habe ich damals bei einer Übung mitgemacht und eine Kurzgeschichte geschrieben.
Aus dieser Kurzgeschichte ist „Der 6. Kreis – Fremde“ entstanden. Seitdem bin ich besessen von der Welt um Quinn und seine Freunde und schreibe jeden Tag eine Stunde, damit mein Kopf nicht explodiert.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Der 6. Kreis (Buch 1-3 von 6): Verbannt in die Fremde, findet sich ein Junge an einem Ort voller Schmach, Ungerechtigkeit und Verderben wieder. Gefangen zwischen Verbrechern und Mördern muss er sich im Dienst eines Schmiedes beweisen, um schon bald festzustellen, dass noch größere Gefahren auf ihn warten als zwielichtige Gestalten. Denn sein Schicksal führt ihn auf einen Weg, den er sich nie zu träumen gewagt hätte; auf den Weg der magischen fünf Kreise. Von nun an muss er weit mehr hinter sich lassen als nur sein altes Leben, wenn er den Bannzauber besiegen und der Dunkelheit die Stirn bieten will.
„Mama, Papa & Knöpfchen – Zwei Schwangere reden mehr als eine(r)“: Was geschieht, wenn zwei knallköpfige Schriftsteller ein Buch über ihre Erfahrungen in der Schwangerschaft schreiben? Die einzig mögliche Antwort: Chaos!
Von geheimen Schwangerschaftstest-Missionen über Windelpartys bis hin zu heißen Akupunkturnadeln – begleite Knöpfchen und uns durch neun Monate voller lustiger Momente, Sorgen und Ängste, aber vor allem voller Liebe und Wunder.
Eine Schwangerschaft, zwei Ehemenschen, drei unterschiedliche Geschichten und ganz viele Unstimmigkeiten. Also ran an die Babybodys und los!
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ich beende gerade das letzte Skript von „Der 6. Kreis“ und schreibe parallel an einer Spin-Off.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Mit meiner Familie raus in die Natur gehen (wandern, spazieren) oder natürlich lesen.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Stephen King ist für mich sehr prägend. Nicht wegen all dem Horror, sondern wegen seines unglaublich guten Schreibstils. Ganz egal, ob viel passiert oder nahezu gar nichts, die Seiten fliegen nur so dahin.
Astrid Lindgren ist für mich ebenfalls eine unglaublich tolle Schriftstellerin, deren Bücher (Pippi, Ronja, Michel, Wir Kinder aus Bullerbü) ich rauf und runter gelesen habe. Dank der Kinder kommen die Bücher von Lindgren nun wieder zum Einsatz.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Mein Schreibtisch hat für mich eine ganz besondere Bedeutung. Es ist ein Nussbaumtisch, den mein Opa für meine Oma in den 50ern als Geschenk eigenhändig getischlert hat.
Im Sommer sitze ich bei uns im Garten und schreibe von dort aus. Ganz ehrlich: an für sich kann ich von überall aus arbeiten, so lange mich niemand stört.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Ich stehe morgens auf und spiele erstmal ne Runde mit meinem Sohn und seiner Eisenbahn. Während meine Frau sich um unsere kleine Tochter kümmert, mache ich Frühstück.
Anschließend schreibe ich eine Stunde und mache Sport. Danach arbeite ich entweder im heimischen Büro weiter oder kümmere mich um die Kinder, während Kera unterwegs ist, um Vorträge zu halten.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Fantasy-(Romane) und Kinder- und Jugendbücher
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Let your smile change the world, but don’t let the world change your smile. Bei der zweiten Frage muss ich leider passen.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Frankreich. Mein Opa hat im Elsass gewohnt und wir waren nahezu jedes Jahr mindestens einmal im Elsass und einmal am Meer. Die Sprache, die Menschen … ich habe mir nicht nur ein Mal überlegt, in die Bretagne auszuwandern. Das Wetter ist am ehesten der Knackpunkt. Dann doch lieber auf einen kleinen Hof in die Provence.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Früher war ich überhaupt nicht kritikfähig und habe alles persönlich genommen. Das war übel. Mittlerweile bin ich dankbar für jegliche konstruktive Kritik. Es ist jedes Mal eine Chance, sich weiterzuentwickeln und an Stellen zu reflektieren, die man gar nicht auf dem Schirm hatte. Gerade bei Rezensionen ist es eine riesige Chance, ganz egal was für eine Bewertung man bekommt. Ich selbst bin jemand, der schon öfters aufgrund von 1-Stern-Bewertungen Bücher gekauft hat. Was andere schlecht finden, wie z.B. fehlende Romantik oder zu wenig Blut, ist für mich wiederum ein Kaufgrund. Lange Rede kurzer Sinn: Kritik hilft uns, uns selbst weiterzuentwickeln.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Ganz ehrlich? Ich wollte immer gern in einen der Verlage - seien es Piper, Fischer Tor oder Knaur Fantasy. Bisher hat es leider nicht geklappt, aber mittlerweile genieße ich die Freiheiten des Selfpublishing, denn ich kann schreiben, was immer ich will. Das einzige, was mich daran stört, ist, dass man sich um alles selbst kümmern muss. Dadurch schaffe ich es momentan noch nicht, schneller zu veröffentlichen, denn theoretisch könnte ich dieses Jahr ohne Probleme drei bis vier Bücher veröffentlichen. Aber Lektor:in, Korrektor:in, Illustrator:in usw. müssen auch bezahlt werden. So lange das Schreiben ein Hobby ist, braucht es eben etwas länger.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Hallo du, wenn du gern in fantastische Welten tauchst, dann darfst du natürlich gern meine Bücher lesen, aber was du unbedingt auch ausprobieren solltest: schreib mal einfach drauf los. Wer weiß, ob es dir dann auch so geht wie mir und du nicht mehr damit aufhören kannst. Diese Magie wünsche ich dir.

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