Sonntag, 28. Februar 2021

[Autoreninterview] Emma Sommerfeld

 Autoreninterview

Emma Sommerfeld

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Ich bin Emma, ich arbeite schon seit einer Ewigkeit als Autorin und überhaupt mit Büchern und Texten, habe aber jetzt erst angefangen, Bücher unter meinem Namen zu veröffentlichen.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Wie so viele andere hab ich schon immer gern geschrieben. Nachdem ich mit dem Germanistikstudium fertig war, saß ich mit Baby und Doktorarbeit da und hab überlegt, womit ich wohl von zu Hause aus Geld verdienen könnte – und hab’s mit Schreiben probiert. Das hat geklappt. Heftromane, Zeitschriftenromane, Pressearbeit, Sach- und Fachtexte – you name it 😉
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Vom „Bergdoktor“ gibt es ein paar gebundene Ausgaben, da ist auch was von mir dabei, steht allerdings nicht mein Name drauf – mal so als Beispiel 😉 Vor zwei Jahren hab ich ein kleines Vorlesebuch veröffentlicht, und jetzt endlich den „Kängurublues“, den Australienroman, der dank Corona ein bisschen länger gebraucht hatte als gedacht.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Eins? 😉 Ich schreibe an der Fortsetzung vom „Kängurublues“, die Dr.-Jo-Carter-Reihe ist ja als Trilogie gedacht, und ein Fantasyroman ist fast fertig und lagert gerade noch ein bisschen ab. Was Historisches auf zwei Zeitebenen ist auch schon weit fortgeschritten, einen historischen Liebesroman hab ich auch noch in Arbeit. Mal sehen, was zuerst fertig wird 😊
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Bei mir gehen Freizeit und Arbeitszeit immer so unbemerkt ineinander über, dass ich da gar nicht groß unterscheide – ob ich reise, mit dem Hund unterwegs bin oder stricke – alles bietet irgendwie Material für Geschichten oder bereichert meinen Podcast oder dient der Vorbereitung von irgendwas.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Ach, das wechselt, je nach Stimmung und Lage. Mit den Klassikern hab ich mal angefangen, die stehen auch noch hier. Kürzlich hab ich richtig gern gelesen „Tell The Wolves I’m Home“ von Carol Rifka Brunt, da geht es um ein junges Mädchen, dessen Lieblingsonkel an der damals noch kaum bekannten Krankeit Aids leidet, und sehr unterhaltsam fand ich die Benny-Brandstädter-Reihe von Rafael Eigner. So schön schräghumorig 😊 Ich lese aber auch viel in Biografien. Menschen finde ich spannend.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Da bin ich flexibel. Eigentlich bin ich erklärte Fußbodensitzerin, in der letzten Zeit arbeite ich aber viel mit Büchern zum Nachschlagen, da sitze ich dann schon mal an meinem alten Gründerzeit-Universaltisch, weil sonst ständig irgendwer über die Papiere tapern würde oder ich Notizzettel unter dem Sofa hervorangeln müsste. Das Zusammenleben von Menschen und Tieren fördert Toleranz, erzieht aber auch zu Disziplin 😉
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Früh aufstehen, erstmal mit den Hunden raus, dann Emails beantworten und Social Media bespielen, zwischendurch Tee und Müsli, dann meistens Lektoratsarbeiten, bis um die Mittagszeit die nächste Hunderunde fällig ist. Der Nachmittag gehört dem Schreiben – was auch immer gerade ansteht. Kurz vor dem Schlafengehen arbeite ich immer noch an den Texten für den Geschichtspodcast. Zwischendurch sehe ich mir auch mal Filme an, treffe mich mit Freunden (im Moment eher selten) oder was sich sonst so ergibt.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Das ist total unterschiedlich. Beim Lesen sowieso, beim Schreiben versuche ich zu unterhalten, aber auch die Themen aufzugreifen, die uns alle im Leben beschäftigen (womit nicht nur die Liebe gemeint ist, die natürlich immer vorkommt). Das kann dann in einem Australienroman enden, in Fantasy oder eben in was Historischem. Beim Lesen eigentlich alles, was gut ist – Thriller und Krimis kommen nur anfallsartig vor, Science Fiction gar nicht, sonst orientiere ich mich viel an Empfehlungen auf Insta zum Beispiel.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
„Es ist nicht immer ganz leicht, mit sich selbst klarzukommen“ – Jo Carter im „Kängurublues“.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Lieblingsland im Sinne von Sehnsuchtsort ist schon Australien, dort spielt ja auch der „Kängurublues“. Was einfach daran liegt, dass Freunde von mir viele Jahre dort gelebt haben und wir uns nur selten sehen konnten und ich dort wirklich wunderbare Erlebnisse hatte. Ein aufregendes, sehr widersprüchliches Land. Ich mag aber auch andere Gegenden und hab schon einiges gesehen. Ich reise gern.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Definiere Kritik 😊 Beim „Kängurublues“ war mein erster Leser des noch unfertigen Manuskripts mein Sohn. Der Roman ist überhaupt nicht sein Genre, aber er kann ein Buch beurteilen. Und er hat mir schonungslos alles aufgezeigt, was noch verbesserungswürdig war – und was ich im Grunde selbst wusste, ohne die Bestätigung von außen aber nie so klar gesehen hätte. Also – Kritik ist wichtig und bringt weiter. Wenn du mit Kritik Rezensionen meinst, finde ich das manchmal schwierig. Mit dem Satz „Das Buch hat mir nicht gefallen“ eine schlechte Bewertung abzugeben, empfinde ich schon mal als ungerecht.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Weil ich nicht mehr so lange warten mag. Ich möchte noch einige Bücher veröffentlichen, aber ich bin nicht mehr 35 und mag nicht ein halbes Jahr Däumchen drehen, bis ich weiß, ob mein Buch angenommen ist oder nicht. Das dauert mir zu lange. Und ich glaube fest daran, dass das Selfpublishing bald gleichberechtigt neben dem klassischen Verlag stehen wird.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Lesen! Lesen! Lesen! 😊

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