Samstag, 30. Januar 2021

[Reiheninterview] Mafia von Monika Grasl

   


Reihenvorstellung 

Heute treffe ich mich mit Anastasia Kuschkin, Renja Kuschkin und Alexej Smirnow, um mit ihnen über ihre Reihe „Mafia“ zu sprechen.

Hallo, danke, dass ihr heute Zeit habt, um mit mir über die Reihe zu reden.
Anastasia: Es freut uns sehr. 😊
Renja: Ach ja?
Anastasia: Ja!
Renja: Also ja, es freut uns.
Alexej: Mich freut es ebenfalls eingeladen worden zu sein. Darf ich den Tee ausschenken? Ich habe dafür extra einen neuen Samowar gekauft.
Könnt ihr uns die Reihe, bestehend aus den Teilen „Moskau und seine Familien“, „Finstere Ölgeschäfte“ und „Letzte Entscheidung: Sankt Petersburg“ mit wenigen Worten vorstellen?
Anastasia: In „Moskau und seine Familien“ geht es, wie der Titel schon sagt, um die Vorstellung der vorhandenen Clans. Dabei bildet vor allen unsere Familie, die Kuschkins, einen zentralen Mittelpunkt der Handlung.
Renja: Anastasia leitet dabei die Geschäfte und kommt recht schnell in eine prekäre Lage.
Anastasia: Darüber werden wir jetzt nicht genauer reden, Renja. Immerhin soll den Lesern ja nicht die Spannung genommen werden. Fakt ist jedenfalls, dass die Familien in diesem Fall zum ersten Mal zusammenarbeiten müssen und das ist bei so vielen verschiedenen Clans nicht einfach.
Alexej: Ich mach dann mal weiter mit „Finstere Ölgeschäfte“. Dieser Band bildet den 2. Teil der Reihe, spielt allerdings nicht in Moskau, sondern in Sankt Petersburg. Der Zeitraum ist jedoch in einem engen Fenster zum ersten Band gesteckt und dreht sich, wie der Titel schon vermuten lässt, um die Ölgeschäfte. In Sankt Petersburg werden diese von der Mafia kontrolliert, doch unversehens taucht eine Leiche auf und in diesem Fall trete ich ins Rampenlicht. Ein Umstand auf den ich gern verzichten würde, aber die Autorin hat das damals so entschieden.
Renja: Dann bin ich so frei und sag ein paar Worte zu „Letzte Entscheidung: Sankt Petersburg“. Dabei handelt es sich um den finalen Band, womit die Reihe dann auch abgeschlossen ist. Jedenfalls wird damit eine Brücke zwischen Moskau und Sankt Petersburg geschlagen, denn sowohl die einen als auch die anderen Mafiafamilien sind mir, durch ein paar ungewollte Zufälle und Situationen, auf den Fersen.
Anastasia: Sehr treffend zusammengefasst, muss man dir lassen, werter Bruder.
Ihr Charaktere wachst mit euren Aufgaben, entwickelt euch weiter, besteht so manche Situation. Was glaubt ihr? Fällt es der Autorin leichter euch durch einfache, lustige oder durch schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Alexej: Ich kann nur für mich reden. Die Autorin hat bei mir eine gute Mischung gefunden. Einerseits lässt sie zu, dass die Charaktere in der Situation eine gewisse Eigenständigkeit an den Tag legen. Andererseits gibt sie uns bestimmte Verhaltenszüge vor, wodurch wir auch in extremen Situationen unseren Humor mitunter nicht verlieren.
Anastasia: Ich denke vielmehr, dass ihr gerade die schwierigen Zeiten in unserem Leben besonders am Herzen liegen. Sie machen uns menschlicher und greifbarer für den Leser.
Renja: Lustiges passiert dann doch eher wieder nebenbei und ist bei der Autorin mehr mit Sarkasmus und schwarzem Humor gleichzusetzen, was sie jedoch abhängig von der Situation, sehr gut meistert.
Anastasia: Bei dir überhaupt.
Renja: Entschuldige bitte, liebe Schwester, aber ich lebe nun mal für den Augenblick.
Habt ihr Lieblingsstellen in der Reihe, die ihr uns gerne vorstellen würdet?
Anastasia: Ich möchte an dieser Stelle gerne das Einleitungszitat aus „Moskau und seine Familien“ dem Leser ans Herz legen:
Manche Leute kommen durch Macht und Geld ganz nach oben. Andere werden in die richtigen Familien hineingeboren und wieder andere müssen sich ihre Stellung hart erarbeiten. Für die Generationen nach ihnen, um deren Leben zu einem besseren werden zu lassen.
Alexej: Ich habe da jetzt lange überlegen müssen, da mir viele Stellen gefallen. Ich wähle jene aus „Finstere Ölgeschäfte“ aus, die zugleich unseren Vorgesetzten vorstellt:
Foma Baranow stand nur mehr fünf Jahre vor seiner Pensionierung. Mit seinem langen Vollbart wurde er hinter seinem Rücken gerne mit Väterchen Frost gleichgesetzt. Gegenwärtig sah er mehr aus wie der leibhaftige Teufel. Das konnte auch daran liegen, dass Aleksay gelangweilt vor ihm saß. Fehlte nur mehr, dass der Kerl sich eine Zigarette anzündete und ihrem Vorgesetzten erklärte, es wäre alles halb so schlimm.
Renja: Bei mir ist es ein Satz, der eigentlich sehr bezeichnend ist für „Letzte Entscheidung: Sankt Petersburg“:
„Alles, was ich angehe, zeigt Erfolg.“
Wisst ihr wie viel echte Monika in den Büchern oder dem ein oder anderen Charakter steckt?
Alexej: Hmm, ich denke, man kann sie durchaus mit Foma gleichsetzen. Eine Sklaventreiberin bei ihren Untergebenen, sprich uns.
Renja: Ne, ich würde sagen sie gleicht Anastasia mehr.
Anastasia: Also, wenn jemand meine objektive Meinung hören will, dann lautet die, dass die Autorin sicherlich bei allen Figuren eine gewisse Eigenschaft ihrer Selbst einflechtet. Die Guten, wie die Schlechten. Manches bewusst und anderes unbewusst.
Renja: So kann man es auch sagen.
Wie würdet ihr als Protagonisten die Autorin beschreiben?
Anastasia: Sie ist zielstrebig und …
Renja: … äußerst gewissenhaft. Ein bisschen aber auch wie Marik. Ständig am Fluchen, wenn es mal nicht so rund läuft und das hinter verschlossenen Türen.
Alexej: Mir kommt sie extrem ausgeglichen vor. Betrachtet man ihre Arbeitsweise, dann wüsst ich nicht, wo ich da was kritisieren soll. Sie ist sehr detailverliebt und das manchmal dann doch wieder in einer zu extremen Form.
Anastasia: Aber auch nicht so, dass es schon ins Zwanghafte übergeht. Sie ist eben eine Frau, was wisst ihr da schon, Jungs.
Renja: Ja, ich sag’s ja, sie ist wie Anastasia. Manchmal auch ein wenig besserwisserisch.
Anastasia: Klappe. 
Wisst ihr, wann die Idee stand eine Reihe zu schreiben? Stand es von vornherein fest, dass es ein Mehrteiler wird, oder habt ihr Protagonisten ein Eigenleben entwickelt?
Alexej: Also ich weiß, dass die Autorin überhaupt erst durch den Verlag auf den Gedanken kam mit einer Mafiareihe anzufangen. Und ich erinnere mich, dass sie im ersten Band mit Anastasia den Fokus auf eine Frau legen wollte.
Renja: Das Einzige was nicht sofort feststand, war wer in welchem Band vorkäme.
Wann kamen die Titel? Standen die im Vorfeld schon fest, oder entwickelten sie sich im Laufe des Schreibprozesses?
Anastasia: Die Titel entstanden noch vor dem Schreiben des jeweiligen Bandes und sollten auch immer zum Inhalt passen.
Wer ist denn der Coverdesigner?
Alexej: Die Cover hat die Verlegerin Finisia Moschiano gestaltet.
Seid ihr mit den Covern zu 100% zufrieden, oder würdet ihr nachträglich noch etwas ändern wollen?
Renja: Ich bin mal so frei für uns alle zu Antworten und sage, dass die Cover 100% zum Inhalt passen und uns auch allen gefallen. Sie sind eine gute Zusammenstellung, da zum einen die Farbe mit dem schwarz, grau und weiß nicht aufdringlich erscheint und dennoch die Personen auf den Covern immer sehr gut einen der Protagonisten widerspiegeln.
Zum Abschluss würden mich noch eure Lieblingszitate aus den Büchern interessieren.
Anastasia: Aus „Moskau und seine Familien“:
Es knackte so abrupt in der Leitung, dass er zusammenfuhr. Verzögert drang ein genervtes Schnauben an sein Ohr. „Was ist, verdammt?“
„Wenn du dich bei jedem so meldest, wirst du eurem Namen kaum zu altem Glanz verhelfen“, begrüßte er die Frau.
Alexej: Aus „Finstere Ölgeschäfte“:
„Ich frage mich wirklich, was sich Baranow davon erhofft, wenn wir uns hier den Arsch platt sitzen.“
Renja: Aus „Letzte Entscheidung: Sankt Petersburg“: 
„Nun, wenn er so überpünktlich ist, bleibt zu hoffen, dass es um seine Zahlungsmoral genauso bestellt ist.“
Danke für das Gespräch.
Renja: Wir danken dir für die Einladung. 😊
Anastasia: Es war wirklich sehr schön mit dir ins Gespräch zu kommen.
Alexej: Will noch jemand Tee?
Renja: Nein, für mich nicht mehr.
Anastasia: Ich nehme noch eine Tasse. Wo hast du den Samowar eigentlich her, Alexej?
Alexej: Bei der letzten Razzia mitgehen lassen.
Renja: Hast du nicht gesagt, du hast ihn gekauft?
Alexej: Na ja, mehr oder weniger. So irgendwie.
Anastasia: Ich glaub, das war gerade nicht sehr klug, dass hier vor einer Zeugin zugegeben zu haben, oder?
Alexej: Du verrät’s es doch keinem, oder, liebe Diabooks78? 😉

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