Dienstag, 13. August 2024

[Autoreninterview] Peter Nathschläger


Autoreninterview
Peter Nathschläger

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Mein Name ist Peter Nathschläger, ich bin beinahe 60 Jahre alt und seit 30 Jahren mit meinem Mann Richard zusammen. Hauptberuflich arbeite ich als IT Senior in einem großen IT Unternehmen, privat schreibe ich Romane und lebe ein ruhiges Leben im Westen von Wien. Wir reisen gerne in Europa mit dem Auto, und wenn es uns packt, fliegen wir nach Kuba zu Freunden ...
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich denke, das Geschichtenerzählen war immer schon da. Eines Tages habe ich aufgehört, im Kreis meiner Kindheitsfreunde die Geschichten mündlich zu erzählen und habe damit begonnen, sie aufzuschreiben. Für mich liegt der Lohn des Schreibens im Schreiben selbst. es bereichert mein Leben und unterhält mich gut :-)
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Von mir sind bislang 23 Bücher erschienen, in unterschiedlichen Kleinverlagen in Deutschland. Die meisten davon sind Romane, die man der schwulen Literatur zuordnen kann, wobei vor allem in den letzten sechs oder sieben Romanen das "Schwulsein" nicht das bestimmende Thema sind, sondern der erzählerische Überbau, und manchmal einfach nur die Perspektive des Erzählers.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ja. Ich arbeite derzeit am dritten Band der Trilogie, die mit "Du warst der Plan" eröffnet wurde. Arbeitstitel: "Die Wüste und die Toten"
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Schreiben. Ich liebe das Schreiben und arbeite stets daran, noch besser zu werden. Und wenn ich nicht gerade schreibe, versuchen mein Mann und ich möglichst viel zu reisen.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Ich liebe die lateinamerikanischen Fantasten wie Juan Rulfo, Gabriel Garcia Marques, Mario Vargas Llosa, Jorge Luis Borges, Alejo Carpentier ... aber auch Stephen King, Ambrose Bierce und H.G.Wells
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Ich habe einen Linux Laptop und benutze Libreoffice zum Schreiben, und das tu ich am liebsten im Wohnzimmer auf der Couch
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Ich stehe normalerweise um 6 Uhr auf, trinke Kaffee, schreibe eineinhalb Stunden und gehe dann zur Arbeit. Wenn ich nachmittags heimkomme, überarbeite ich das, was ich morgens geschrieben habe. Im Sommer gehen mein Mann und ich gerne zur neuen Donau schwimmen, im Herbst machen wir Wanderungen im Wienerwald und versuchen einfach, in Bewegung zu bleiben.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Ich mag, wie oben schon erwähnt, den fantastischen Realismus der Lateinamerikaner und da auch speziell kubanische Literatur. Elemente des fantastischen Realismus lasse ich auch gerne in meine Romane einfließen. Dann fließen auch Elemente aus der Welt der Schauerromane mit ein und Science Fiction
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Das habe ich nicht. Auch, wenn ich länger darüber nachdenke. Ich glaube, dass das Leben und das Schreiben an und für sich zu komplex sind, um sie in einem Zitat zusammenzuraffen
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Kuba. Ich liebe die Menschen dort, ihre Schönheit, ihre Fähigkeit, trotz großer Armut ihre Würde zu behalten, ich liebe ihre muskulösen Seelen, ihre Musik, ihr Lachen
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Wie viele andere Eigenschaften, muss man sich Kritikfähigkeit auch ein Stück weit erarbeiten. Ja, ich halte mich für kritikfähig und ich nehme konstruktive Kritik sehr gerne an. Was ich nicht mag, weder bei mir noch bei anderen, sind Verrisse und Schmähungen
Warum hast du dich entschieden zu einem Verlag zu gehen und nicht Selfpublisher zu werden?
Das hat sich so ergeben, weil mein erstes Buch, ein Gedichtband, bei einem deutschen, schwulen Literaturverlag erscheinen ist. Ich habe seither nie wieder über andere Möglichkeiten nachgedacht. Allein schon deshalb, weil ich mich selbst für komplett untauglich halte, ein kluges Marketing zu entwickeln.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Gerne: Lest. Liebt das Lesen und behaltet Euch immer im Kopf, was James Wood in seinem Buch "Die Kunst des Erzählens" sinngemäß sagte: Nicht nur der Schriftsteller wächst mit jedem Buch das er schreibt, auch der Leser entwickelt seinen Geschmack, seine Erfahrensfähigkeit weiter. Lesen bereichert das Leben

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