Dienstag, 24. Oktober 2023

[Buchvorstellung einmal anders] Never say always and forever - Des Schicksals Wette von Danae Michaelis


 

Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Elaia Constantinou und Aurelio Esposito aus „never say always and forever – Des Schicksals Wette“, um mit ihnen über das Buch und ihre Autorin zu sprechen.

Danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um für das Buch zu antworten.
Elaia lächelt und nickt kurz. „Wir haben zu danken, dass auch Aurelio und ich endlich hierher kommen durften!“ sagte sie und drückt leicht die Hand des Jungen. Dieser stimmt ihr mit einem Lächeln zu. „Ja, wir haben von den anderen Protagonisten der vorherigen Never say Teile schon von diesem Interview gehört und konnten es von daher kaum erwarten, auch eingeladen zu werden!“
Könntet ihr euch meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
Aurelio hebt die Hand Richtung Elaia. „Ladys first!“ sagt er was sie mit einem leisen Lachen quitiert. „Also mein Name ist Elaia Constantinou und ich bin 16 Jahre jung. Geboren wurde ich in Griechenland. Auch wenn wir später in Italien lebten. Ich habe zwei Väter, keine Geschister und … ja bin vielleicht nicht das, was andere Menschen glauben, was ich bin!“ Sie zwinkert vielsagend.
Aurelio grinst. „Also ich bin Aurelio Esposito und 17 Jahre alt. Bin ebenso in Griechenland geboren und wie Elais Familie musste auch meine nach Italien flüchten, als wir noch kleine Kinder waren. Lange Geschichte!“ winkt er ab. „Ich habe eine Mutter, die nicht meine Leibliche ist aber einen leidlichen Dad und ja, auch ich bin auf dem ersten Blick nicht das, was ich zu sein scheine!“ Beide Teenager grinsen nun um die Wette, man merkt sie wissen mehr, als dass sie preisgeben wollen.
Beschreibt uns bitte das Buch in maximal 5 Sätzen.
Beide Teenager denken kurz nach, ehe sich Aurelio zu Wort meldet. „Es scheint zu Anfang nicht das zu sein, was man glaubt. Eine süße Teenager-Geschichte. Mit einigen Geheimnissen. Ab und an witzig, spannend …“ – „Und auch romantisch!“ plappert Elaia dazwischen.
Aurelio nickt. „Ja auch romantisch. Und vor allem mit einer nicht zu erwartenden Wendung!“
Glaubt ihr, macht es der Autorin Spaß euch in so manche schwierige Situation zu stoßen?
Beide lachen zeitgleich und sehen etwas gequält aus. „Wer die vorherigen Teile der Never say Reihe kennt, weiß dass die Autorin einen gewissen Drang für Dramatik hat. Es passiert in jedem Buch eine plötzliche Wendung mit der keiner gerechnet hat. Auch in unsrer Geschichte ist der eigentliche Konflikt jedem Leser bekannt, doch am Ende gibt es wieder eine unerwartete Wendung!“ erzählt Elaia, ohne einmal die Hand von Aurelio loszulassen.
Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch?
Elaia und Aurelio wechseln einen Blick. „Du zuerst?“ fragt Aurelio und Elaia nickt. „Also meine liebste Stelle ist, nachdem Aurelio mir einen bestimmten Satz sagt, nach meinem ersten Kinobesuch in meinem Leben!“ gesteht sie und ihre Wangen werden rosa.
Aurelio fährt mit einer Hand über ihre Wange ehe auch er zu erzählen beginnt. „Und meine liebste Stelle ist wohl der Moment, als mir schreibt, dass sie etwas Dummes verzeiht!“
Was glaubt ihr, wie viel von eurer Autorin steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?
Elaia grinst. „ Es steckt immer etwas Danae in uns allen. Dies merkt man auch in diesem Buch erneut. Ich hasse Mathe und habe definitiv meine Probleme damit, etwas wovon Danae ein Lied singen kann! Es sind immer kleine, winzige Eigenschaften oder Dinge von ihr in uns allen versteckt!“
Wie würdet ihr eure Autorin/euren Autoren beschreiben?
Aurelio legt den Kopf schief, denkt kurz nach, ehe er zu antworten beginnt. „Sehr freundlich und hilfsbereit, manchmal auch etwas verwirrt und zerstreut. Doch sie hat ihr Herz am rechten Fleck. Auch wenn sie es liebt uns Figuren leiden zu sehen!“ Beide müssen lachen.
Wisst ihr wie es zum Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Oder hattet ihr sogar Mitspracherecht?
„Der Titel gehört zur Never say Reihe, dieser stand ja schon bei Teil 1 mit Lily fest!“ beginnt Elaia zu erzählen. „Und der Untertitel war spätestens dann festgemacht, als man wusste, wo die Geschichte hinführen würde. Also stand er ziemlich schnell fest. Und er ist gut gewählt, man denkt es geht nur um eine Sache aber es werden noch andere Geheimnisse und Konflikte begegnen. Perfekt gewählt, finde ich!“ gibt Elaia zu.
Gefällt euch das Cover zu 100% oder hättet ihr noch einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
„Wie immer hatte Danae von vorne herein eine feste Vorstellung wie das Cover ungefähr aussehen soll. Ihr Designer hat es … so finde ich … auch wie bei den Teilen davor super umgesetzt. Ich habe gehört, dass Danae zwischenzeitlich noch ein, zwei andere Ideen hatte aber die passten nicht so dazu und so blieb das Endprodukt wie es war und ich finde so sagt das Cover auch am meisten aus!“ erzählt Aurelio.
Danke für das Gespräch
„Wir haben zu danken!“ sagt Elaia und Aurelio nickt zustimmend. „Auf das man sich mal wiederseht. Habt viel Spaß mit unserer Geschichte, es lohnt sich!“ fügt der Junge hinzu.

Samstag, 21. Oktober 2023

[Buchvorstellung einmal anders] Weihnachtsglück gesucht - vorzugsweise für immer von Heidi Troi


 
Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Savannah und Tyler aus „Weihnachtsglück gesucht – vorzugsweise für immer“, um mit ihnen über das Buch und ihre Autorin zu sprechen.

Danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um für das Buch zu antworten.
Wir freuen uns auch sehr. Ein Interview auf einem Blog – noch dazu in Europa – ist schon eine ziemlich spannende Sache. Also vielen Dank!
Könntet ihr euch meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
Savannah: Ladies first? Also, ja, ich denke, das heißt, dass ich anfangen soll. Ty hat es nicht so mit dem Reden. Dafür kann er auf mindestens zwanzig verschiedene Arten Schweigen. Etwas, das ich erst einmal verstehen musste. Aber ich schweife ab. Ich bin Savannah Walsh, Tochter des Bürgermeisters von Valentine, und eigentlich wäre ich ja ziemlich erfolgreich nach New York geflüchtet … nur, dass dort dann plötzlich alles den Bach runtergegangen ist und so musste ich wieder zurück in den Schoß der Familie. Nach Valentine in Vermont. Und da habe ich Tyler getroffen. Ty, möchtest du dich selbst vorstellen?
Tyler: Ähm. Ja. Ich bin Tyler. Sullivan Tyler. Ich war schon immer in Valentine und möchte da auch nicht weg. Und ich bin Tischler.
Beschreibt uns bitte das Buch in maximal 5 Sätzen.
Savannah: Hm. In fünf Sätzen? Ich schaffe das in einem. Irgendwo in einer Wolke über Valentine sitzt ein kleiner, fieser Liebesgott und schießt mit Pfeilen auf die Single, die hier leben, und dann wirft er ihnen Hindernisse in den Weg und weidet sich daran, wie sie leiden.
Glaubt ihr, macht es der Autorin Spaß euch in so manche schwierige Situation zu stoßen?
Ich bin nicht einmal sicher, ob es sich bei der Autorin nicht genau um diesen kleinen, fiesen Liebesgott handelt. Also, ganz ehrlich: Während unserer Geschichte habe ich manchmal dieses Kichern gehört – immer dann, wenn wir gelitten haben wie die Hunde – und ich könnte schwören, das war sie.
Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch?
Savannah: Ich mag die Stelle supergern, wo ich mit den Senioren schäkere. Die wollen mich immer verkuppeln. Dabei reden wir über die Symptome von Liebe und welche Interpretationsmöglichkeiten es im Alter dafür gibt. Mrs. March mag ich supergern. Wenn ich groß bin, will ich wie sie werden.
Tyler: Ich mag die Stelle, wo ich sie mit meinem Weihnachtsgeschenk überrasche. Das ist ziemlich am Ende, daher verrate ich nicht, worum es geht, aber es ist romantisch. Finde ich zumindest.
Was glaubt ihr, wie viel von eurer Autorin steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?
Savannah: Viel. Zumindest sagt das der Lieblingsmensch der Autorin, der jeden Abend gelesen hat, was sie geschrieben hat. Er sagt, dass er sie in jeder Zeile herauslesen kann. Ich will ihm mal glauben.
Wie würdet ihr eure Autorin beschreiben?
Empathisch. Ich glaube, sie verliebt sich in jeden Charakter, den sie erfindet. Sie hat mit Savannah genauso mitgelitten wie mit Tyler, sie mag Mrs. March ebenso wie den Thrillerautor, der sich zum Schreiben in eine einsame Waldhütte zurückgezogen hat. Und sie ist ein bisschen verrückt. Valentine ist für sie mittlerweile zu einem realen Ort geworden, in dem sie jeden kennt und umgekehrt jeder sie.
Wisst ihr wie es zum Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Oder hattet ihr sogar Mitspracherecht?
Die Suche nach dem Titel war ein ewig langer Prozess. Es gab eine Zeit, wo wir dachten, dieses Buch wird keinen Titel abbekommen. Anfangs hatte Heidi Troi „Kleines Glück unterm Mistelzweig“ als Arbeitstitel für diesen Band. Theoretisch hätte man dieses „Kleine Glück“ für die ganze Reihe weiterspinnen können, aber das klang zu sehr nach einem Kinderbuch. Der Verlag fertigte Listen mit Titeln an, Heidi ging mit ihrer Familie auf die Suche, dann hatte sie die glorreiche Idee, ihre Community auf Social Media zu befragen … Aber nichts davon gefiel dem Verlag. Bis Heidi am Ende noch einmal einen Titel aus ihrer Liste vorgeschlagen hat und der wurde es dann.
Gefällt euch das Cover zu 100% oder hättet ihr noch einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Ich finde das Cover super passend. Es ist gleich klar, dass es Weihnachten ist und dass es eine Cosy Romance ist. Auch die Atmosphäre von Valentine kommt super rüber.
Was ist euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch?
„Und Amor sitzt auf einer Wolke und lacht sich einen Ast ab.“
Danke für das Gespräch
Wir bedanken uns vielmals! Es war total aufregend hier – vor allem für mich (Savannah). Ich bin ja mittlerweile die PR-Beauftragte für Valentine und wir wollen ja viel mehr Blogger und so in unser Städtchen bekommen. Daher danke für diese erste Erfahrung!

Freitag, 20. Oktober 2023

[Schnipseltime] Natida ni fylur: Die Prophezeite der Sonne

 

„Lass uns das Thema wechseln“, schlug Elara vor. „Ich habe das Gefühl, du weißt schon alles über mich, ich habe aber keine Ahnung von dir.“

„Was willst du wissen?“, fragte Talvi und lehnte sich ein Stück zurück.

„Wie ist es im Winterland? Hier in Romii erfährt man nur, dass ihr in eisiger Ödnis hausende Wilde seid. Aber deinen Aussagen nach stimmt das alles nicht.“

Talvi zog ihren Stock aus dem Feuer. „Solche Geschichten werden immer von den Stärkeren geschrieben. Das Winterland ist ein Ort eisiger Ödnis. Aber wir sind keineswegs alle hirnlose Wilde, obwohl es die in meinem wie in jedem anderen Volk zur Genüge gibt. Wir leben in sogenannten Eisdörfern in Clans zusammen, die häufig aus weitläufig verzweigten Familienangehörigen bestehen.“

„Hast du eine große Familie?“ Elara pustete auf die dampfenden Brotstücke an ihrem Stock. Ihr Magen knurrte erneut.

Talvi zupfte die Fleischstücke von ihrem Stock und legte sie neben sich. „Ich habe vier ältere Brüder und Schwestern. Daneben jede Menge Vettern und Basen. Dann meine Eltern und Großeltern, Onkeln und Tanten. Die wichtigsten Personen für mich sind meine Großmutter und meine jüngste Schwester Isa. Ich würde alles für sie tun.“ Talvi lächelte. „Aber ich werde sie nie wiedersehen, weil ich mich dafür entschieden habe, keine Unschuldigen zu töten.“ Sie schleuderte den Stock ins Feuer.

Elara musterte die andere Frau. Die Flammen warfen Schatten auf ihre Züge, die unter der Erinnerung weich und verletzlich wurden. Das Bild der brutalen Winterländerin zerfaserte. Zurück blieb eine junge Frau, die unter dem Schmerz des Verlustes ihrer Liebsten litt. Elaras Herz zog sich zusammen. „Es muss schwer für dich sein, sie nicht mehr sehen zu dürfen.“

Talvis Blick richtete sich in den funkelnden Sternenhimmel zu den beiden Monden, die sich fahl im Ozean spiegelten. „Sie fehlen mir mehr, als du dir vorstellen kannst. Künftig ohne Isa zu leben, sie nicht aufwachsen zu sehen, nie wieder ihr fröhliches Lachen zu hören, ist eine unendliche Qual. Wie gern hätte ich erlebt, welchen Weg des Lebens sie einschlägt, ob sie sich binden wird und an wen. Aber das werde ich alles niemals erfahren, sondern als einsamer Flüchtling in diesem Land versauern.“ Tränen quollen aus Talvis Augen und rollten über ihre Wangen. „Falls mich nicht eines Tages meine Leute finden und mich umbringen oder ich hier in einem Kerker lande.“

Aus einem Impuls heraus zog Elara die Winterländerin in ihre Arme und strich ihr sanft über die weichen Locken. „Wer weiß, vielleicht findest du einen Weg, um zurückzukehren. Du darfst die Hoffnung nicht aufgeben.“

Heftige Schluchzer schüttelten den Körper der Winterländerin, der sich perfekt an Elaras schmiegte. Eine gänzlich unvertraute Zärtlichkeit flutete Elaras Herz. Stumm hielt sie Talvi im Arm, bis deren Tränen versiegt waren. Nie hatte sich etwas richtiger angefühlt.


[Buchvorstellung einmal anders] Natida ni fylur: Die Prophezeite der Sonne von Saskia Rönspies

 



Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit den Nebenfiguren Naralak und Sarela aus „natida ni fylur – Die Prophezeite der Sonne“ und deren Autorin Saskia Rönspies.

Hallo, danke, dass ihr heute Zeit habt und für das Buch antwortet. Würdet ihr euch vielleicht gegenseitig beim Interview unterstützen?
Sarela: Na klar, das machen wir gerne. Sie stupst Naralak an. Nicht wahr?
Naralak (ohne aufzusehen): Ja … natürlich.
Ich hatte ein langes Gespräch mit eurer Autorin, deshalb wäre es schön, wenn ihr euch meinen Lesern vorstellen könntet.
Sarela: Aber sicher doch. Mein Name ist Sarela Estian. Seit meiner Geburt bin ich Sklavin der Familie Estian. Das klingt für euch wahrscheinlich ganz furchtbar, aber, ganz ehrlich, das ist es nicht. Ich bin in die Sklaverei geboren. Das ist der Weg, den die Götter für mich bestimmt haben. Auch meine Eltern dienen im Schloss des Fürsten und so kann ich viel Zeit mit ihnen verbringen. Schon vor Jahren hat mich der Fürst zur Leibsklavin seines Sohnes ernannt. Und ich bin sehr zufrieden mit diesem Schicksal. Lord Yano, einer der Protagonisten der Geschichte, ist gutherzig, geduldig und sehr zärtlich. Ich teile manchmal das Bett mit ihm. Nicht, weil er das jemals verlangt hätte, sondern weil ich es mag. Er würde mich nie dazu zwingen. Auch sonst lässt er mir viele Freiheiten und hört sich manchmal sogar meine Meinung zu bestimmten Themen an oder schüttet mir sein Herz aus. Da gibt es ganz andere Herren. Aber davon solltest eher du erzählen, Naralak.
Naralak (ringt die Hände): Ich weiß nicht …
Sarela (legt ihr eine Hand auf den Arm): Komm schon. Stell dich wenigstens kurz vor. Es würde die Menschen dort draußen interessieren, etwas über dich und unsere Welt zu erfahren.
Naralak (mit brüchiger Stimme): Na schön. Also, ich bin Naralak Estian und ebenfalls Sklavin im Schloss des Fürsten. Ich diene seiner Ziehtochter Elara, der zweiten Protagonistin der Geschichte, als Leibsklavin. Wie Sarela schon sagt, ist das Leben im Schloss des Fürsten Estian sehr angenehm. Ich habe Angst vor dem Bruder des Fürsten und vor allem vor dessen Frau und seinem Sohn. Aber alle anderen im Schloss sind sehr freundlich. Von meiner vorigen Herrschaft bin ich ganz anderes gewöhnt. Sie streicht über die Brandnarben in ihrem Gesicht. Tut mir leid, ich kann nicht darüber sprechen. Und ich will euch nicht eure Laune verderben.
Beschreibt uns das Buch in möglichst wenig Sätzen.
Sarela: Also, es ist eine Geschichte über Mut …
Naralak (unterbricht Sarela, ihre Augen leuchten): Bitte, darf ich das machen? Sarela nickt lächelnd. Wie schon gesagt, ist meine Herrin Elara die wichtigste Protagonistin der Geschichte. Ich bewundere sie sehr, denn zu Beginn der Geschichte lässt sie sich unterdrücken und in eine Rolle zwängen, die überhaupt nicht zu ihr passt. Aber sie kämpft für ihren Traum, eine Kriegerin zu werden, obwohl das für eine Frau in unserer Welt nicht möglich ist. Ich lerne so unheimlich viel von ihr. Wie man es schaffen kann, aus seiner Komfortzone auszubrechen und etwas zu wagen. Wie man Fesseln sprengen und entgegen gesellschaftlicher Erwartungen seinen eigenen Weg finden kann. Obwohl es oft schwierig ist, gibt Elara niemals auf, um ihr Ziel zu erreichen.
Sarela (schmunzelt): Wie gesagt, es geht um Mut. Und auch um Liebe und Freundschaft, ohne die es so viel schwieriger ist, mutig zu sein.
Naralak (lehnt sich lächelnd an Sarela an): Da hast du recht.
Macht es dir Spaß, deine Figuren ein wenig zu quälen? Sie in Situationen hineinzuwerfen, die schwierig sind? Warum nicht einfach und schön? Müssen Gefahren und Stolpersteine immer sein?
Saskia: Ich würde nicht behaupten, dass es mir Spaß macht, sie zu quälen. Aber es macht mir Spaß, ihnen dabei zuzusehen, wie sie sich aus schwierigen Situationen herauskämpfen. Ich bin ein sehr harmoniebedürftiger Mensch, scheue Konflikte im echten Leben eher, als dass ich sie suchen würde. Doch eine Geschichte funktioniert nicht ohne sie. Ein Roman, in dem es keine Gefahren und Stolpersteine gibt, klingt idyllisch, dürfte aber letztlich einfach nur langweilig sein. Als Lesende wollen wir mit den Figuren mitfiebern, sehen, wie sie es schaffen, schwierige Situationen zu meistern, um daraus vielleicht sogar etwas für unser eigenes Leben zu lernen. Aber keine Sorge. Wie Sarela bereits angedeutet hat, gibt es in meiner Geschichte auch ruhige Momente voller Liebe und Glück, damit man sich eine kurze, hoffnungsvolle Pause von den Stolpersteinen gönnen kann.
Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch, die ihr den Lesern des Blogs gerne vorstellen würdet?
Naralak: Also meine Lieblingsstelle ist auf jeden Fall die, in der Elara diesen eingebildeten Prinzen im Bogenschießen besiegt. Der Gesichtsausdruck der Männer war herrlich. Ich habe selten so gelacht.
Sarela: Das stimmt, die ist wirklich lustig. Aber ich mag besonders die Stelle, an der Yano und Kitara sich zum ersten Mal begegnen. Das ist sooo romantisch und traurig. Ich wünsche mir so sehr, dass es eine Zukunft für die beiden gibt.
Wie viel echte Saskia steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?
Sarela: Ich glaube, man findet einiges von Saskia in diesem Buch. Das meiste ist versteckt und nur für Menschen ersichtlich, die sie gut kennen. Einiges von ihr ist sicherlich unbewusst hineingeraten, denn wenn man Welten und Figuren erschafft, fließt immer etwas von einem selbst mit hinein. Aber manches ist auch ganz bewusst von ihr hineingeschrieben worden. Was das ist? Das behalte ich dann doch besser für mich, damit ihr euch beim Lesen nicht darauf konzentriert, sondern euch auf die Geschichte einlasst.
Wie würdet ihr als Nebenfiguren eure Autorin beschreiben?
Naralak: Früher war sie eine viel zu nette Autorin und hat Konflikte gescheut, aber mittlerweile mutet sie uns viel zu. Und ich finde das gut, denn dadurch entstehen spannende Geschichten. Allerdings ist sie manchmal ein bisschen zu perfektionistisch und auch nach der hundertsten Überarbeitung noch nicht vollends zufrieden. Das ist an sich keine schlechte Eigenschaft, aber manchmal würde ich ihr gerne sagen, dass es keine Perfektion gibt und es niemals allen Menschen gefallen kann, was man schreibt. Das zu akzeptieren, fällt ihr schwer, aber sie wird besser damit.
Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattet ihr als Charaktere vielleicht sogar Mitspracherecht?
Sarela: In der ersten Fassung hatte das Buch einen anderen Titel, aber nach einem Workshop hat Saskia ihr gesamtes Konzept über den Haufen geworfen und die Geschichte noch einmal völlig neu geplottet. In diesem Zusammenhang entstand dann auch der neue Titel. Ein Mitspracherecht hatten wir als Charaktere dabei nicht, aber der neue Titel fühlt sich gut und passend an. Wir sind sehr zufrieden damit.
Seid ihr zu 100% mit dem Cover zufrieden oder hättet ihr nachträglich noch etwas ändern wollen?
Naralak (leise): Ich finde es wunderschön. Es passt so gut zu Elara und ihrer Geschichte. Auch wenn sie das niemals zugeben, sondern behaupten würde, es wäre viel zu kitschig.
Wisst ihr, was mich noch interessieren würde? Euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch.
Naralak: Ich habe ein Zitat aus meiner Lieblingsstelle des Buches gewählt. Es stammt von Elara und sie sagt es zu dem Prinzen, den sie kurz darauf im Bogenschießen besiegt. „Fürchtet Ihr Euch davor, Euch mit einer Frau zu messen, in deren Adern das Blut daronischer Kriegerinnen fließt?“
Sarela: Auch ich habe ein Zitat aus meiner Lieblingsstelle. Yano sagt es zu Kitara, als sie sich trennen müssen. „Du wirst für immer mein Herz und meine Seele ausfüllen. Bis zum Ende meines Lebens wirst du ein Teil von mir bleiben, selbst wenn wir uns niemals wiedersehen sollten.“
Vielen Dank für das Gespräch

[Autoreninterview] Saskia Rönspies


Autoreninterview
Saskia Rönspies

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Mein Name ist Saskia Rönspies. Im „echten“ Leben arbeite ich als Lehrerin für Deutsch und Theater an einem Gymnasium im Spreewald. Seit 2011 bin ich dort auf einem alten Gehöft zu Hause, das ich mir mit meiner Lebensgefährtin, 2 Pferden und diversen Katzen teile. Wann immer es meine Zeit zulässt, reise ich gerne in echte oder erfundene fremde Länder.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Schon als kleines Mädchen habe ich mir Geschichten ausgedacht, in denen ich selbst die Hauptfigur war. Ich habe mich immer etwas fremd gefühlt in der Welt und habe mir daher gerne vorgestellt, ich käme aus einer anderen Welt und würde bald von meinen Leuten hier abgeholt werden. Das Warten auf diesen Tag habe ich mittlerweile aufgegeben, aber noch immer versenke ich mich gerne in Geschichten. Zum Schreiben bin ich schließlich durch meine Deutsch-Lehrerinnen und deren kreative Aufgaben im Unterricht gekommen. Meist hatte ich den geforderten Text schon lange vor allen anderen fertig. Ein Fernkurs und viel Übung verfeinerten meine Schreibfertigkeiten und noch immer lerne ich gerne dazu.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Von mir sind bisher mehrere Kurzgeschichten in Anthologien und ein Kurzroman erschienen. „Von einer unerwünschten Liebe“ ist ein Märchen, das in einer Anthologie für lesbische Märchen („Ayumi und die Prinzessin der Meere“) erschienen ist. Es ist eine Adaption von „Dornröschen“, in der eine Königstochter zu sich selbst finden muss, um ihre Liebste von einem Schlaf-Fluch zu befreien.
„Schwingen der Rache“ ist eine Kurzgeschichte, die in der Dark-Fantasy-Anthologie „Scherben einer Göttin“ erschienen ist. Es geht um Lilith, die erste Frau Adams, die Gott überlistet, um die Macht eines Engels zu erhalten. Die Geschichte ist eine Adaption der entsprechenden Sage und zeigt, wie Menschen durch tiefes Leid auf den falschen Weg geraten können.
„Der Schwur der Assassine“ ist eine Kurzgeschichte, die 2023 in einer Anthologie des Hybrid-Verlages erscheinen wird. Darin geht es um eine Frau, die nach etwas sucht, was ihr gestohlen worden ist und dabei viel über sich selbst lernt.
„Broken Strings“ ist ein Kurzroman, den ich 2022 über KdP veröffentlicht habe. Darin geht es um eine Welt, die von Männern beherrscht wird. Diese haben die Magie in einen Baum gesperrt, weil sie angeblich die Welt bedroht. Die Hohepriesterin Cataleya ist dazu ausersehen durch ihren Tod die Magie im Baum zu halten, doch dann wird sie entführt und bekommt einen völlig neuen Blick auf die Welt.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Aktuell arbeite ich am zweiten Band von „natida ni fylur“, der kurz nach dem ersten ebenfalls im Weltenbaumverlag erscheinen soll. Für weitere Projekte fehlt mir momentan leider die Zeit, obwohl ich noch viele Ideen in meiner digitalen Schublade habe. Einige Projekte sind sogar schon begonnen und werden sicher nicht für immer unvollendet bleiben.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Ich reise sehr gerne, aber ich liebe es auch, einfach auf der Couch zu sitzen, ein bisschen zu zocken oder einen spannenden Fantasy-Roman zu lesen. Und natürlich bin ich gerne draußen mit meinen Pferden und trainiere mit ihnen Zirkuslektionen oder mittelalterliche Show-Einlagen (z.B. Bogenschießen oder Schwertkampf zu Pferd).
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Meine absoluten Lieblingsautorinnen „älterer“ Literatur sind Marion Zimmer Bradley und Anne Rice. Beide haben meinen Schreibstil und meine Geschichten maßgeblich inspiriert. An aktuelleren Autorinnen hat es mir Sameena Jehanzeb besonders angetan, aber ich bin offen für alles, was Fantasy (und für den ein oder anderen historischen Roman) ist und lasse mich gerne überraschen von mir bisher unbekannten Autor*innen.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Ich kann eigentlich überall schreiben. Im Zug, am Gartentisch, am Schreibtisch, in der Strandmuschel am Meer, auf der Couch. Solange ich meinen Laptop und ein kleines bisschen Zeit und Ruhe habe, läuft das mit dem Schreiben ganz von selbst. Mein bisher schönster Schreibort war definitiv die Strandmuschel am Ostseestrand mit Blick auf das Meer. Und der gemütlichste ist meine Couch mit einer Kuscheldecke und einer Tasse heißem Kakao.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
An einem ganz normalen Tag stehe ich um kurz nach 6 Uhr auf, mache mich zügig fertig und fahre ca. 10 Minuten zur Schule. Dort unterrichte ich meist ab 7.30 Uhr (selten erst ab 9.30 Uhr) bis 13 oder 15 Uhr. Dann geht es nach Hause. Essen, Pferde, Haushalt und Unterricht vorbereiten für den nächsten Tag. Wenn ich nichts zu korrigieren habe, mache ich es mir abends mit meiner Partnerin auf der Couch gemütlich. Wir zocken, lesen oder ich finde ein bisschen Zeit zum Schreiben. Gegen Mitternacht geht es dann spätestens ins Bett.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Ich schreibe ausschließlich High Fantasy. Dieses Genre lese ich auch gerne, bin da aber nicht ganz so strikt. In meinem Regal finden sich auch etliche historische Romane (allerdings dürfen sie nicht später spielen als im 19. Jahrhundert, lieber sehr viel früher) und jede Menge Urban Fantasy sowie ganz wenige religiös inspirierte Thriller. Krimis finde ich langweilig und Horror reizt mich überhaupt nicht. In meiner Hörbuch-Bibliothek habe ich auch einige wenige (ausschließlich lesbische) Romance-Titel, die ich manchmal ganz entspannend finde.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Momentan bestimmt der Satz „Alles kommt so, wie es sein soll“ mein Leben. Denn daran glaube ich fest. Auch schlimme Schicksalsschläge haben im Nachhinein betrachtet oft etwas Gutes oder ermöglichen etwas Gutes. Und sehr häufig kommt nach einer Tiefphase ein Hoch, das ohne die schlimme Zeit davor nicht möglich gewesen wäre.
Und in Bezug auf meine Arbeit fällt mir ein Zitat aus meinem Kurzroman „Broken Strings“ ein: „Vielleicht wirst du am Anfang Fehler machen und Umwege gehen, ehe du einen passenden Weg gefunden hast. Wichtig ist nur, dass du es versuchst.“
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Mein liebstes Land, das ich schon besucht habe, ist Dänemark. Dort gibt es Ruhe, viele Möglichkeiten, sich draußen zu bewegen und vor allem das Meer. Diese drei Dinge brauche ich, um glücklich zu sein. Es gibt aber viele Länder, die ich unbedingt noch besuchen will und die Dänemark vielleicht von Platz 1 verstoßen könnten. Vor allem Kanada, Irland und die Karibik liegen da ganz weit vorne.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Ich gestehe, dass es mir oft schwer fällt, mit Kritik umzugehen. Ich bin extrem perfektionistisch und Kritik bedeutet für mich erst einmal, dass ich versagt habe und meinen eigenen hohen Ansprüchen nicht gerecht geworden bin. Wenn ich diesen Schockmoment aber erst einmal kurz verdaut habe, höre ich mir an, was die andere Person zu sagen hat. Und wenn es konstruktive Kritik ist, kann ich oft deren Berechtigung erkennen und versuchen, sie umzusetzen. Aber ich übe mich in diesem Bereich stetig und habe das Gefühl, langsam besser zu werden.
Warum hast du dich entschieden zu einem Verlag zu gehen und nicht Selfpublisher zu werden?
Ehrlich gesagt war es schon immer mein Traum, einmal ein Buch von mir in einem Verlag zu veröffentlichen. Ich hatte diesen Traum schon beinahe aufgegeben, aber dann hat meine Partnerin mir gut zugeredet, dass ich es mit dem neusten Manuskript doch einmal versuchen soll. Als dann die Zusage vom Weltenbaum-Verlag kam, war meine Freude grenzenlos.
„Broken Strings“ habe ich im Selfpublishing veröffentlicht (auch zwei der drei Anthologien, in denen ich veröffentlicht habe, sind selfpublished). Ich mag am Selfpublishing die Freiheiten, die man hat, in Bezug auf Cover etc. Allerdings bringt das eben auch viel Arbeit und Verantwortung mit sich. Vor allem im Bereich Marketing. Da bin ich leider eine absolute Niete. Ich kann mich und meine Werke einfach nicht besonders gut verkaufen. Dabei hilft mir ein Verlag auf jeden Fall und das macht die Veröffentlichung im Verlag für mich ganz besonders reizvoll. Mit dem Weltenbaum-Verlag habe ich außerdem einen Partner gefunden, der mir viele Freiheiten in der Gestaltung meiner Geschichte lässt. Das schätze ich sehr und freue mich schon auf die Veröffentlichungen und darauf, wie es sein wird, Verlagsautorin zu sein.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Ich möchte gerne mit einem Zitat aus meinem Kurzroman „Broken Strings“ abschließen: „Broken strings can’t tie you to the ground, so spread your wings and fly with me around.“ In diesem Sinne: Das Leben ist kurz, es gibt so viel zu entdecken und zu erleben. Also zerreißt eure Fesseln und fliegt!

Dienstag, 17. Oktober 2023

[Coverinterview] Find myself - zurück zu mir von N. D. Vilchez


 
Coverinterview „Find myself – Zurück zu mir“



Heute habe ich N. D. Vilchez zu Gast auf meinem Blog. Sie wird mir ein paar Fragen zu ihrem neuen Cover beantworten.
Das Cover hat sich ja in den letzten Tagen verändert, deshalb ein paar Fragen dazu 😊

Wann kam das Cover? Vor oder nach dem Titel? Bzw. warum veränderte es sich nach relativ kurzer Zeit.
Die Erstveröffentlichung ist jetzt ziemlich genau ein Jahr her und war damals ziemlich überstürzt, weil ich das Buch einfach in der Hand haben wollte. Seitdem habe ich mit einigen Menschen gesprochen, die mir ehrlich gesagt haben, dass sie das Buch zwar toll fanden, es aber niemals von sich aus gelesen hätten, weil Cover und Titel sie einfach nicht ansprechen. Also habe ich nachgedacht und recherchiert. Und alles neu gemacht, damit das Buch eine neue Chance bekommt.
Hattest du schon eine genaue Vorstellung vom Cover, was sich darauf befinden sollte? (beim alten, wie beim neuen?)
Beim ersten Anlauf wollte ich unbedingt ein Foto vom Meer nehmen, dass meine ältere Tochter gemacht hat. Das Bild ist auch immer noch toll, aber beim neuen Cover war klar, dass ich etwas Helleres haben wollte. Ich habe (wie du weißt) nur dann mit mir gehadert, ob Blumen oder Illustration das richtige sind. Die Blumen haben gewonnen, die Illu ist jetzt auf dem Lesezeichen. :)
Welche Bedeutung haben für dich die Farben und Blumen?
Oh jee, jetzt wird es theoretisch, haha. Neben der offensichtlichen Tatsache, dass Blumen hübsch anzusehen sind, stehen sie hier eben auch für das Wachstum, den Neubeginn. Es gibt dazu auch ein entsprechendes Zitat im Buch. Außerdem wollte ich möglichst natürliche Farben und einen Aquarell-Effekt. Laut Farbenlehre stehen Rosa und violett für Wohlfühlen, Empathie und persönliche Entwicklung, was ich sehr passend fand. Pfingstrosen wirken immer erstmal etwas altbacken, aber tatsächlich sind sie zeitlos schön.
Wolltest du etwas Bestimmtes mit dem Cover ausdrücken?
Um ein Zitat aus dem Buch aufzugreifen: „Mutter Natur fängt jedes Jahr von vorn an.“
Hast du ein Lieblingszitat oder eine Lieblingsszene, das das Buch am besten beschreibt?
Auszug aus Kapitel 11:
Sie war ebenfalls der Meinung, dass ich diesem Traum unbedingt wieder nachspüren sollte und kam außerdem auf die Idee, eine Bucket-List für uns beide anzulegen.
„Wir sind zwar noch nicht kurz vorm Sterben“, meinte sie, „aber mit sowas kann man ja eigentlich gar nicht früh genug anfangen.“ Also verabredeten wir uns für morgen Abend zu Sushi und Bucket-List bei mir. Als Hausaufgabe, sagte sie, solle ich mir schon mal Gedanken machen, weil sie nichts Langweiliges hören wolle.
Also liege ich in der Sonne und überlege mir Dinge, die ich unbedingt erleben will, bevor ich sterbe.
Bei dem Gedanken, was Andrew über diesen neuen Müßiggang zu sagen hätte, muss ich plötzlich lachen. Es ist wirklich absurd, wie oft ich in letzter Zeit denke, dass er mit dem, was ich gerade tue, nicht einverstanden wäre, und wie sehr mir besonders diese Sachen gefallen.
Mir wird in diesem Moment erst bewusst, in wie vielen Dingen ich mich in unserer gemeinsamen Zeit ohne Proteste seinem Willen gefügt habe, weil ich dem Konflikt aus dem Weg gehen wollte.
Ich habe eigentlich 20 Jahre lang das getan, was er wollte. Und davor habe ich bereits eine ganze Weile hauptsächlich das gemacht, was mein Vater verlangte.
Und hier bin ich nun und denke darüber nach, was ich will. Und weiß es nicht.
Die Frage, was ich irgendwann noch erleben will, ist da noch relativ einfach. Aber was will ich denn im Allgemeinen vom Leben?
Das ist gar nicht so leicht, muss ich feststellen.
Bist du nun zu 100% zufrieden mit dem Cover oder würdest du aus heutiger Sicht noch einmal etwas daran ändern wollen?
Ach, ich glaube, ich bin ein Mensch, der nie zu 100% zufrieden ist :D Aber ich mag das aktuelle Cover sehr gern und bisher sind die Reaktionen darauf auch ganz gut. Man muss dann auch mal sagen können „Ich lass’ das jetzt so.“ Haha.
Danke, dass du bei dem Coverinterview mitgemacht hast 😊
Ich danke Dir! <3

Montag, 16. Oktober 2023

[Schnipseltime] Rachemeer von Juna Kristensen


 

Alle blickten erwartungsvoll zu Jeremias. Dessen Lippen formten den Hauch eines Lächelns. Das Kerzenlicht reflektierte in seinen Augen, als er nach den Karten griff. Mit ruhigen Handbewegungen mischte er, indem er kleine Kartenpäckchen mit dem Daumen der linken Hand aus der rechten zog. Als sich alle Karten in der linken Hand befanden, begann er von vorn.

Raik begriff mit einem Mal, was Jeremias damit gemeint hatte, dass dieser Raum perfekt für das Spiel sei. Das kleine Zimmer strahlte eine ganz besondere Atmosphäre aus. Eine Intimität, die das, was sie hier taten, bedeutungsvoller, aber auch verbotener erscheinen ließ als noch letzte Woche im Wohnzimmer.

Jeremias legte den Kartenstapel vor sich auf den Teppich und zog die fünf obersten Karten ab. Diese hielt er so, dass alle außer ihm selbst die Vorderseiten sehen konnten.

„Svea“, sagte er.

Ihre Augen wanderten über die fünf Karten. Sie zeigten das Karoass, die Karoneun, den Kreuzbuben, die Herzneun und die Kreuzsieben. Nachdem sich Svea alle Karten genau angesehen hatte, richtete sie ihre Augen auf Jeremias, bevor sie die Rachekarte auswählte: „Karoass.“

Jeremias schob die fünf Karten ineinander, mit der Rückseite nach oben, und mischte abermals. „Stellt euch die Person vor, die ihr am meisten hasst“, sagte er leise. Er begann erneut mit dem Austeilen. Eine Karte an Svea, die zu seiner Linken saß, eine an Rachida. „Und stellt euch vor, was ihr dieser Person als Rache wünscht.“ Eine an Karli. Eine an Raik. Zum Schluss legte Jeremias eine vor sich selbst ab. „Jemand in diesem Raum bekommt die Möglichkeit, seine Rache wahrwerden zu lassen.“

Wie auf einen geheimen Befehl hin griffen sie alle vor sich. Raik hielt die Luft an, als er seine Karte umdrehte, doch so hielt, dass keiner der anderen sehen konnte, was darauf war. Ein kurzer Blick und sie legten die Karten wieder mit der Rückseite auf den Teppich, woraufhin Jeremias sie zurück in den Stapel mischte. Mit ebenso ruhigen Handbewegungen wie zuvor.

Raik ließ seinen Blick über die anderen schweifen. Die Gesichter verrieten nichts, ebenso wenig wie sein eigenes.