Montag, 1. Dezember 2025

[Buchvorstellung einmal anders] You are my secret von Tracy Thomas


 
Buchvorstellung einmal anders

Was wäre, wenn ein winterlich heißer Roman dir Frage und Antwort stehen würde?
Da sagt man doch nicht ›Nein‹.
Heute geht es um: „You are my Secret – In deinen Armen durch den (Schnee)Sturm“ von Tracy Thomas.
Legen wir los! 😊

Was kann man von dir erwarten?
Passend zur Jahreszeit ist es winterlich und kuschelig, aber auch dramatisch. Immerhin geht es um eine verbotene Liebe in einer Kleinstadt. Zwei Freunde, die seit ihrer ersten Begegnung mehr füreinander empfinden. Doch beide verstecken ihre Gefühle. Auch, weil sie nicht ahnen, dass sie erwidert werden. Da haben wir Mason, den Vorzeigemann schlechthin, der eine Verlobte hat, und Isaac, der beste Freund von Masons jüngeren Bruder, der sich wünscht, von Mason anders gesehen zu werden als jemand, der immer nur gerettet werden muss. Es gibt viel Herzschmerz, aber auch heiße und ruhige Momente.
In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da du ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten musst, kannst du uns vielleicht beantworten, ob es ihr leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Das ist schwer zu beantworten. In jedem Fall sind wir nur so durch die Seiten geflogen, ganz gleich, welche Szene es war. Wir haben aber beide auch sehr gelitten und Mason uns mehr als einmal das Herz gebrochen (z.B. gleich am Anfang), während wir um Isaac gefürchtet haben. Gleichzeitig war da eine schöne warme Harmonie zwischen den beiden, die all die schweren Momente wieder geheilt hat.
Weißt du wie viel Tracy tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt?
In Mason steckt der Druck, seiner Umgebung gerecht zu werden, was dazu führt, dass er sich hintenanstellt und verbiegt. Natürlich auf eine andere Art und Weise als bei Tracy. Dagegen trägt Isaac das Gefühl mit sich herum, nie gut genug zu sein, ganz gleich, wie sehr er sich anstrengt. Beides hat die Autorin auch lange begleitet und manchmal rutschen die Gedanken doch auch wieder ab.
Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?
Tatsächlich stand der Titel als allererstes fest. Wir wollten eine winterliche Geschichte schreiben, die direkt herausruft, worum es in ihr geht und der Titel ist hier Programm.
Bist du zu 100% zufrieden mit deinem Cover / Outfit oder würdest du nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Ganz ehrlich? Wir lieben alles davon!
Zum Abschluss würde mich noch dein Lieblingszitat aus dem Buch interessieren. 
»Klar, mache ich. Danke.«
Ich krauste die Stirn. »Wofür?«
»Dass du mich immer fängst.« Er lächelte wieder auf diese Art und Weise, bei der ich drohte schwach zu werden.
Am liebsten hätte ich meine Hand in seinen Nacken geschoben, mich zu ihm hinuntergebeugt und ihn geküsst. Ihm gezeigt, wie viel er mir wirklich bedeutete.
»Ich bin immer für dich da«, sagte ich stattdessen nur lahm, während in meinem Inneren ein Sturm an Gefühlen tobte. Ich wollte so viel mehr als das. Ich wollte morgens neben ihm aufwachen. Ihn in meinen Armen halten und zärtlich über seine Haut streicheln, ihn küssen … lieben …
Nichts davon würde ich tun.
Die Leute, die an mir vorbeigehen, sehen mich schon komisch an, deshalb höre ich auf zu reden und lächle den Personen einfach zu. Aber ich lasse es mir nicht nehmen, noch einmal kurz zum Buch »Danke, für deine Geduld und Antworten« zuzuflüstern.

Dann vertiefe ich mich wieder in das Buch.

[Schnipseltime] Love between Blood and Sand - Herz des Gladiators von Maggie Stone


1 Schatten der Nacht

„Er ist hier!“

Quintus’ Worte donnerten durch die Hütte und zerrissen die nächtliche Stille. „Nimm Briana, und lauf in den Wald“, wies er Aurelia an. Die Glut, die noch im Herd glomm, zeigte ihr, dass ihr treuer Freund seinen Blick auf ihre sechsjährige Tochter gerichtet hatte. Er griff nach seinem Schwert, das in der Ecke lehnte.

„Was?“ Aurelia war kaum in der Lage zu begreifen, was vor sich ging, und sah ängstlich umher. Das leise Rascheln der Blätter draußen vermischte sich mit den gedämpften Geräuschen der Nacht.

Sie wusste, von wem Quintus sprach. Jeder in diesen Landen kannte den Zenturio, der so grausam war, dass selbst gestandene Männer vor ihm erzitterten. Er überzog die gallischen Ebenen mit einer Welle aus Blut und Tod. In den letzten Monaten waren bereits einige der umliegenden Siedlungen Opfer seines Feldzuges geworden. Gegenwärtig war das Dorf betroffen, in dem sich Aurelia und Azok niedergelassen hatten.

Eine altbekannte Furcht stieg in Aurelia auf, wollte sie doch so weit fort wie nur irgend möglich Rom und dessen gnadenlosem Einfluss entfliehen. Ihre Hände bebten, und ihr Brustkorb hob und senkte sich geschwind. Die Luft war schwer vor Angst. Eine unheilvolle Ahnung, dass die Republik sie aufs Neue eingeholt hatte, lag darin.

Unvermittelt stürmte Azok durch die Tür, die mit einem lauten Knarren aufschwang. Sogleich füllte seine Anspannung die Hütte aus.

„Nimm Briana, und lauf so schnell du kannst!“ Das Drängen in seiner Stimme war nicht zu überhören.

Aurelia sprang vom Stuhl auf, griff nach ihrem Umhang, der über dessen Lehne hing, und warf ihn sich eilig über die Schultern. Direkt danach trat sie an das Bett, in dem ihre Tochter lag, und weckte sie. „Komm, Briana, wir müssen los“, flüsterte sie und beugte sich zu ihr hinunter.

Ihre Tochter wimmerte im Halbschlaf und zog sich die dünne Decke über die Schultern.

„Bitte, Briana, du musst dich beeilen“, flehte Aurelia. Sie tastete auf der Schlafstätte nach dem Umhang, den sie am Vorabend sorgsam gefaltet und am Fußende abgelegt hatte, wie sie es stets tat.

Indes schrak Briana hoch. „Was ist, Mutter?“

„Es wird alles gut. Wir müssen uns beeilen.“ Aurelia nahm Briana aus dem Bett und hüllte sie in den dicken Umhang. Sanft hob sie sie hoch und drückte sie fest an sich.

„Wir dürfen keine Zeit verlieren. Sie werden bald hier sein“, sagte Azok mit Nachdruck und trat an Aurelia heran. Ohne ein weiteres Wort legte er den Arm um ihre Schultern und zog sie samt Briana an sich. Es war eine flüchtige, dringliche Umarmung, als wolle er ihnen Kraft einhauchen. Er griff nach Aurelias Hand. Seine Finger verschränkten sich mit ihren, und er schaute ihr tief in die Augen. „Sieh nicht zurück. Lauf so schnell du kannst. Beschütze Briana mit allen Mitteln.“

Sie nickte wortlos. Im nächsten Moment ließ sie Azok los, setzte Briana ab, wandte sich zum Herd um und lief zu ihm. Hastig schob sie die tönernen Gefäße und Tiegel zur Seite, bis sie ihn spürte: einen Dolch. Das kühle Metall des Messers war ein scharfer Kontrast zu der Hitze in ihrem Inneren. Sie nahm ihn an sich, willens, sich ihrem Feind zur Wehr zu setzen. Daraufhin kehrte sie zurück zu Briana, fasste sie an der Hand und trat mit ihr durch die Tür in die kalte, unbarmherzige Nacht. Azok und Quintus schlossen sich ihnen an, und gemeinsam verließen sie die Hütte. Das Bild, das sich ihnen außerhalb davon bot, ließ Aurelia erstarren.

Eine römische Zenturie war in das Dorf eingefallen. Flammen krochen unheilvoll über die Dächer der Hütten, als würden sie die Dunkelheit der Nacht verschlingen. Der beißende Geruch von Rauch und verbranntem Holz erfüllte die Luft. Schreie durchbrachen die Stille, boten ein Klagelied der Verzweiflung und des Terrors. Berittene Legionäre preschten auf ihren Pferden durch die herumlaufenden Menschen. Ihre Schwerter blitzten im Feuerschein, indes sie einen nach dem anderen niedermetzelten.

Das Feuer fraß sich gnadenlos durch das Dorf. Das Knistern und das Prasseln mischten sich mit dem Klirren von Metall und den markerschütternden Rufen der Dorfbewohner. Aurelia konnte den eisernen Griff der Angst in ihrem Inneren spüren, als sie den Anblick der Zerstörung vor sich erkannte. Ein Gefühl der Machtlosigkeit und des überwältigenden Grauens erfüllte sie, währenddessen sie beobachtete, wie die Legionäre wie todbringende Schatten über die Dorfbewohner herfielen. Einige der Männer leisteten vehement Widerstand, taten alles, um ihre Familien zu verteidigen, aber es war aussichtslos. Die Übermacht der Römer war erdrückend, ihre Brutalität grenzenlos.

Aurelias Herz raste. Der Geruch von Blut hing in der Luft, und sie konnte das dumpfe Stöhnen der Verwundeten hören. Die Welt um sie herum schien im Chaos und im Feuer zu versinken, doch sie spürte eine unerschütterliche Entschlossenheit in sich. Sie durfte nicht aufgeben. Sie konnte nicht aufgeben. Nicht solange Briana an ihrer Seite war. Sie musste alles unternehmen, um sie gut zu bewahren. Ihre Finger verkrampften sich um den Dolch in ihrer rechten Hand. Die Finger der linken umschlossen die Hand ihrer Tochter fester.

„Beeil dich!“, rief Azok.

Er zog Aurelia zu sich und schaute ihr tief in die Augen. Das flackernde Feuer ließ Schatten über sein Gesicht tanzen. Sie warfen rötliches Licht auf sein Gesicht und zeichneten scharfe Konturen in es, sodass er unnachgiebiger wirkte als je zuvor. Die Glut ließ seine Haut leuchten, wie um zu sagen, dass er längst Teil der brennenden Nacht war.

„Ich komme nach“, versprach er.

Aurelia liefen die Tränen über die Wangen. Eine Mischung aus Furcht und Stolz erfüllte sie, da sie wusste, dass er alles geben würde, um einige dieser armen Seelen zu retten. Nach einem tiefen Atemzug küsste er Aurelia, kurz und innig, als wollte er sich sie zum Abschied einprägen, und schickte sie fort.

Wenige Augenblicke später kamen Aurelia und Briana am Rand des Dorfes an. Im Schutz der Dunkelheit eilten sie weiter zum nahe gelegenen Wald. Die Nachtluft war erfüllt vom lauten Prasseln der Flammen, dem lautstarken Rufen der Dorfbewohner und dem dumpfen Aufprall von Hufen auf dem Boden.

Plötzlich vernahm Aurelia einen Schrei. Etwas packte sie an ihrem Umhang, zog kräftig daran, und sie wurde nach hinten gerissen. Sie fiel unsanft auf die Erde. Über ihr tauchte das Gesicht eines Legionärs auf, der ihr gefolgt war.

„Wo willst du hin?“, fragte er in einem scharfen Ton.

Aurelia ignorierte ihn, kam hastig auf die Beine, blickte sich panisch um und rief nach ihrer Tochter. Bei ihrem Sturz hatte sie Brianas Hand losgelassen.

„Mutter!“ Brianas Ausruf war gellend und voller Angst.

Aurelia wirbelte in die Richtung, aus der sie sie vernommen hatte. Einige Schritte von ihr entfernt entdeckte sie Briana in den Fängen eines zweiten Legionärs.

„Lass sie sofort los!“, forderte sie und richtete die Klinge ihres Dolches auf den Mann. Ihr Griff war zwar fest, doch ihre Hände zitterten vor Angst und Nervosität.

Der Legionär lachte laut auf, hob Briana hoch und legte sie sich über die Schulter. Ihre Tochter weinte, schrie und strampelte mit den Füßen, um sich gegen den Mann zu wehren. Es war zwecklos. Ihre Kraft reichte längst nicht. Blitzschnell jagte der Legionär, der Aurelia umgeworfen hatte, auf sie zu und schlug ihr den Dolch aus der Hand. Mit einem höhnischen Grinsen fixierte er sie, offenbar darauf bedacht, ihre verzweifelte Entschlossenheit zu brechen.

„Dass ihr Wilden tatsächlich denkt, eine Frau könnte sich im Kampf behaupten“, spottete er und schlug ihr mit der Faust ins Gesicht.

Die Wucht des Schlages traf sie unvermittelt und schickte sie zu Boden. Das Blut lief ihr aus Nase und Mund.

„Mutter!“, schrie Briana wie am Spieß.

Aurelia hob mühsam den Kopf und beobachtete, wie der zweite Legionär mit ihrer Tochter davonmarschierte. Sein Kumpan rannte ihm hinterher.

Der Schmerz, den ihre Seele daraufhin erfasste, verdrängte den in ihrem Gesicht.

„Nein!“, brüllte Aurelia und rappelte sich mit der Kraft, die ihr geblieben war, hoch. Die Welt um sie herum verschwamm vor Tränen und Qualen. Verzweifelt kehrte sie zurück ins Dorf.

Ebenda angekommen, suchte sie nach Azok. Inmitten des Getümmels erspähte sie ihn. Er stand da, seine Muskeln angespannt im Aufbegehren gegen die römischen Soldaten. An der Seite von Quintus leistete er Widerstand und gab alles, um seine Familie zu beschützen.

„Azok!“, schrie sie aus Leibeskräften. Ihre Stimme durchdrang den Lärm des Kampfes, und er riss den Kopf zu ihr herum. „Sie haben Briana!“ Nachdem sie diese Worte ausgesprochen hatte, brach Aurelia unter der Last ihrer Gefühle zusammen.

Augenblicklich stürzte Quintus zu ihr und fing sie in seinen Armen auf. „Wo ist sie?“, fragte er und musterte ihr Gesicht, wie um in ihm zu lesen.

Unfähig, ihm zu antworten, deutete Aurelia in die Richtung, in die die Legionäre verschwunden waren.

„Du bringst Aurelia hier weg“, wies Azok Quintus an, der inzwischen ebenfalls bei ihnen angelangt war, und legte seinem Freund die Hand auf die Schulter.

Aurelia packte Azok am Arm und starrte ihn entsetzt an.

„Ich hole Briana. Dann komme ich nach“, sagte er. Es war ein Versprechen, dass er alles tun würde, um seine Familie gut zu bewahren.

Schweren Herzens löste Aurelia ihre Hand von ihm und ließ sich von Quintus von dem Schauplatz des Schreckens fortbringen. Ihre Augen brannten vom Rauch, und die Schreie der Dorfbewohner hallten unaufhörlich in ihren Ohren nach. Ohne Unterlass war ihr Blick auf den Ort gerichtet, an dem ihr Mann in diesem Moment um ihr Kind kämpfte.

Die Schritte fort von ihrem Heim, dem Dorf, das sie vor Jahren derart freundlich aufgenommen hatte, schmerzten Aurelia. Es fühlte sich an, als würde sie einen Teil von sich selbst zurücklassen.

Das Wissen, dass die meisten der ehrlichen Menschen den Tod durch die Hand eines Römers fanden, brachte ihr Herz dazu, sich beklommen zusammenziehen. Sie kam nicht umhin, sich wiederholt für ihre Herkunft zu schämen und für das, wofür Rom stand: Unterdrückung, Sklaverei, Tod.

„Komm weiter“, drängte Quintus und zog Aurelia hinter sich her. „Wir müssen den Waldrand erreichen, bevor sie ausschwärmen und uns finden.“

Die Dunkelheit des Waldes wirkte wie ein undurchdringliches Labyrinth. Nichtsdestotrotz lief sie voran, denn es war ihre einzige Hoffnung auf Überleben.

 

[Buchvorstellung einmal anders] Love between Blood and Sand - Herz des Gladiators von Maggie Stone


 
Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Octavius, Quintus und Kwame aus „Love between Blood and Sand – Herz des Gladiators“, um mit ihnen über das Buch und ihre Autorin zu sprechen.

Danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um für das Buch zu antworten.
Octavius: „Meine Zeit ist kostbar. Aber wenn es um Macht und Kontrolle geht, bin ich hier. Dieses Buch soll sich ja auch verkaufen – und das hat auch für mich nur Vorteile. Denn dann lesen viele meine Geschichte. Ohne mich gäbe es keine Seiten, die sie verschlingen könnten. Erfolg? Das ist ein anderes Wort für meinen Namen.“
Quintus: „Es ist mir eine Ehre, dabei zu sein. Wenn ich dazu beitragen kann, dann tue ich das mit ganzer Überzeugung.“
Kwame: „Man hat mich gebeten hier zu sein, also bin ich es. Ich habe lange geschwiegen, weil Stille sicherer war.“
Könntet ihr euch meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
Octavius: „Ich bin Octavius Nero. Sohn eines ehrenwerten Römers, und doch in der Gosse aufgewachsen. Hinaufgearbeitet aus dem Dreck, Schritt für Schritt, bis ich dort stand, wo andere nie hinsehen durften. Ich war ein Mann, der nichts hatte und für alles kämpfen musste. Und deshalb lasse ich mir meine Macht nicht nehmen. Ich tue alles, was nötig ist, um zu bleiben, wo ich bin.“
Quintus: „Ich bin Quintus. Soldat Roms. Ich wurde erzogen, zu gehorchen und zu dienen. Aber ich habe gelernt, dass Pflicht allein nicht genügt. Ich habe Rom den Rücken gekehrt, weil ich erkannt habe, dass wahre Stärke nicht im Gehorsam liegt, sondern darin, das Richtige zu tun, auch wenn es schwer ist. Ich bin Freund, Bruder, Wegbegleiter – und in diesem Band gehe ich meinen eigenen Weg. Zum ersten Mal darf ich nicht nur kämpfen, sondern auch lieben. Meine Stimme ist nicht die lauteste, aber sie gehört zu einem Mann, der gelernt hat, dass Herz und Treue genauso wichtig sind wie Pflicht und Schwert.“
Kwame: „Mein Name ist Kwame. Einst war ich Ausbilder im Ludus des Lucius Tullius, nun im Ludus des Claudius Publius. Die Wege der Götter sind unergründlich. So führten sie Azok erneut in meine Obhut. Ich habe lange geschwiegen, zugesehen, wie Männer kamen und gingen, wie Blut den Sand tränkte. Aber in diesem Band bin ich bereit, mein Schweigen zu brechen. Denn auch ein Mann, der Befehlen folgt, erkennt irgendwann, dass seine Stimme Gewicht hat.“
Beschreibt uns bitte das Buch in maximal 5 Sätzen.
Octavius: „Das ist keine Romance. Es ist eine Geschichte, geschrieben in Blut und Sand. Ein steter Kampf um Leben und Tod, um Macht und Kontrolle. Ich bin bereit, alles zu tun, um die Ordnung der Republik zu erhalten.“
Quintus: „Dieses Buch ist eine Geschichte über Liebe, Freundschaft und Bruderschaft – über eine Kraft, die stärker ist als jede Brutalität. Es zeigt, dass jeder Mensch mehr ist als seine Pflicht, mehr als die Befehle, die er befolgt. Selbst im Blut und im Sand kann Hoffnung wachsen, wenn man den Mut hat, sein Herz zu öffnen. Und die Liebe besteht auch gegen die grausamsten Regeln. Tempus fugit, amor manet – Die Zeit vergeht, die Liebe bleibt.“
Kwame: „Es ist die Geschichte eines Kämpfers, der sich gegen übermächtige Gegner erhebt, getragen von der Liebe, die stärker ist als Blut und Sand. Es spricht von Freundschaft und Bruderschaft, von der Kraft, die selbst in der dunkelsten Arena nicht gebrochen werden kann. Und einer Liebe, die selbst ein ganzes Imperium stürzt.“
Glaubt ihr, macht es der Autorin Spaß euch in so manche schwierige Situation zu stoßen?
Octavius: „Spaß? Nicht mehr als mir. Ich bin derjenige, der andere in schwierige Situationen stößt. Ich habe die Kontrolle, auch wenn sie den Stift hält, der die Worte zu Papier bringt. Ich bin der Mann, der nichts hinter sich zurücklässt, außer Schmerz und Blut. Sie hat mich geschaffen, doch ich wurde bald mehr als eine bloße Figur, der sie diktieren konnte. Ich bin Octavius, und ich schreibe meine eigene Geschichte, mit Blut als Tinte und Macht als Feder.“
Quintus: „Naja, vermutlich schon. Schon im ersten Teil war es für mich nicht leicht. Alles, was ich glaubte zu wissen, wurde in Frage gestellt. Ich habe vieles aufgegeben, was mich ausmachte. Aber will ich mich beschweren? Nein. Denn das, was sie mir in diesem Band bereithält, raubt mir den Atem… und schlussendlich bin ich ihr unendlich dankbar.“
Kwame: „Ich weiß nicht, ob es Spaß ist. Ich glaube fast es ist nötig. Denn wir alle handeln nur dann, wenn es die Situation erfordert. Ich war lange nur eine Randfigur, ein Mann im Schatten, der schwieg und tat, was von ihm verlangt wurde. Und ohne die Rahmenbedingungen, die sie geschrieben hat, hätte ich meine Stimme nicht gefunden, hätte mich nicht erhoben und kein Opfer gebracht. Ich bin stolz auf diese Prüfungen, denn sie machen uns zu den Männern, die wir sein wollten.“
Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch?
Octavius:
„Ich gebe euch Gerechtigkeit! Ich zeige euch römisches Recht. Ich, Zenturio Octavius Nero, habe über diese Frau gerichtet. Sie wird bluten für ihren Verrat an Rom.“
Quintus:
Er wusste nicht, was es war, doch er war unfähig gewesen, den Blick von ihr abzuwenden. Alles um ihn herum war verblasst, zu einem fernen Hintergrundrauschen geworden, und sein Augenmerk war auf sie gerichtet gewesen, als wäre sie der einzige Fixpunkt in dieser flüchtigen Welt.
Kwame:
„Du musst dich beeilen, Azok. Sie sind alarmiert. Geh nach Norden, dort findest du deine Frau.“ Kwames Stimme war erfüllt von Mitgefühl und ehrlicher Sorge.
Azok nickte seinem alten Freund zu, umfasste dessen Unterarm mit seiner Hand und zog ihn zu sich. Einen Moment lehnte er seine Stirn an die von Kwame, ehe er tief einatmete. „Ich danke dir, Bruder.“
Was glaubt ihr, wie viel von eurer Autorin steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?
Kwame: „Ich denke, es steckt in jedem von uns ein Teil von ihr. Der Wunsch nach Kontrolle – im Zenturio. Der Kampf um Gerechtigkeit – in Aurelia. Die unerschütterliche Kraft der Liebe – in Azok. Die Loyalität – in Quintus. Jede Figur ist ein Abbild einer ihrer Eigenschaften oder Werte, verknüpft in dieses atemberaubende Setting. Vielleicht ist das ihr größtes Geheimnis: dass wir alle ein Stück von ihr tragen.“
Octavius: „Schweig, Kwame. Du redest von Abbilden und Werten, als wären wir Spiegel ihrer Tugenden. Ich bin kein Abbild, ich bin Ausnahme. Sie mag euch mit ihren Sehnsüchten geformt haben, doch mich hat sie entfesselt. Während ihr euch mit Liebe, Loyalität und Gerechtigkeit schmückt, bin ich der Beweis, dass Macht und Blut die einzigen Konstanten sind. Wenn sie glaubt, mich in irgendeiner ihrer Eigenschaften wiederzufinden, irrt sie. Ich bin Octavius, und ich bin mehr, als sie je zu schreiben wagte.“
Quintus: „Octavius sieht sich als Ausnahme, Kwame erkennt die Spiegelung. Ich sehe es anders: Ihre Zweifel sind meine Zweifel, ihre Fragen wurden zu meinen Prüfungen. Vielleicht ist es ihre Sehnsucht nach Hoffnung, die in mir lebt.“
Wie würdet ihr eure Autorin beschreiben?
Octavius: „Wie ich sie beschreiben würde? Sie ist fürchterlich. Was sie mir im Laufe des Buches antut, ist kaum in Worte zu fassen. Ich halte mit Blut dagegen, doch sie ist erbarmungslos. Schlimmer noch als jeder Feldherr, dem ich je begegnet bin. Und zudem ist sie ein Weib … naja. Mal zu leise, mal zu laut, mal widerspenstig, mal schwach. Hätte ein Mann meine Geschichte geschrieben, bin ich mir sicher, gäbe es ganz anderes Ende.“
Quintus: „Ich mag sie. Sie schreibt auf brutal ehrliche Weise und hat durchaus einen Hang dazu, Figuren einfach umzubringen. Das ist für mich recht unangenehm – erst kommen neue Charaktere hinzu, du findest sie sympathisch, und schon sind sie wieder tot. Aber abgesehen davon glaube ich, dass sie eine großartige Frau ist. Denn wer so schreibt, muss Mut haben – und Herz.“
Kwame: „Wie ich sie beschreiben würde? Naja, nachdem das Buch abgeschlossen ist und ich nichts mehr zu verlieren habe, kann ich offen sprechen. Sie schafft es hervorragend, die Zeit und das Gefühl der damaligen Welt einzufangen – so lebendig, dass man glaubt, selbst dort zu stehen. Trotzdem wäre es schön gewesen, wenn es nach dem ersten Teil zu Ende gewesen wäre. All das Leid hätte es nicht gebraucht … und auch keine Opfer. Aber vielleicht war es genau das, was sie wollte: dass wir spüren, wie gnadenlos die Geschichte sein kann.“
Wisst ihr wie es zum Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Oder hattet ihr sogar Mitspracherecht?
Octavius: „Der Titel? Zumindest kommt Blut darin vor. Für mich hätte er düsterer sein können, schließlich war der erste Plotentwurf weitaus dunkler, näher an dem, was ich bin. Aber dann hat sich die Romance durchgesetzt, und es ist eben das geworden. Herz des Gladiators … naja, wem’s gefällt. Mitspracherecht hatte ich jedenfalls keines.“
Quintus: „Ich bin zu hundert Prozent zufrieden. Liebe ist das, was die Leser durch die Dilogie trägt. Blut und Sand – das ist das Setting, meine Welt, ob ich will oder nicht. Herz des Gladiators passt doch wunderbar zur Romance. Es ist ehrlich, es ist stark. Genau das, was diese Geschichte ausmacht.“
Kwame: „Als ehemaliger Gladiator ist Blood and Sand genau passend. Es ist das Echo der Arena, der Staub, der Schweiß, das Opfer. Der Titel trägt die Wahrheit unserer Welt in sich, und er beschreibt, was wir alle durchlebt haben.“
Gefällt euch das Cover zu 100% oder hättet ihr noch einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Octavius: „Dunkler hätte es sein können. Aber die Farbe des Blutes – das ist hervorragend. Und das Gold, ja, das strahlt Macht aus. Das gefällt mir. Mehr Dunkelheit, mehr Blut, weniger Herz – dann wäre es perfekt.“
Quintus: „Mir gefällt es. Es wird brutaler, und da darf das Cover ruhig einen Hauch dunkler sein. Es spiegelt die Härte unserer Geschichte, aber auch die Hoffnung, die darin lebt.“
Kwame: „Das Rot der Umhänge der Soldaten … passend. Typisch Rom. Es trägt die Wahrheit unserer Welt: Blut, Sand, Opfer. Das Cover ist ein Echo der Arena.“
Maggie Stone: „Ich will mich auch mal zu Wort melden: Es ist gut. Es passt zum ersten Teil, und die Farben spiegeln jetzt Sand und Blut wider. So schließt sich der Kreis. Ebenso der Farbschnitt, der nun das Bild zweier Gladiatoren zeigt, die gegeneinander kämpfen, ein starkes Symbol für die ganze Dilogie. Ich finde, es ist ein Meisterwerk.“
Was ist euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch?
Octavius: „Du hast meine Familie zerstört, und nun zerstöre ich dich.“ – Auge um Auge, Zahn um Zahn.
Quintus: „Komm mit uns“ – Ein einfacher Satz, der mein ganzes Leben verändert hat.
Kwame: „Ich kann nicht länger wegsehen. Ich kann nicht mehr ertragen, wie sie einen Mann nach dem anderen von dieser Welt tilgen. Ich war ein Narr zu glauben, dass sich irgendetwas ändern würde.“ – Der Moment, in dem ich begriffen habe, worum es wirklich geht.
Danke für das Gespräch