Dienstag, 3. Oktober 2023

[Buchvorstellung einmal anders] Mittsommerlegende - Plötzlich Wolf von Sabine Reifenstahl

 



Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit dem Protagonisten Nick und seiner Autorin, um mit ihnen über das Buch „Mittsommerlegende – Plötzlich Wolf“ zu sprechen.

Hallo, danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um für das Buch zu antworten.
»Vielen Dank, liebe Claudia, es ist uns ein Vergnügen.« Sabine schaut ihren Protagonisten Nick an. »Vergnügen, das bedeutet, du ziehst kein Gesicht wie sieben Tage Regen!«
Mit einem gezwungenen Lächeln antwortet er: »Und wie ich mich freue.«
Es wäre toll, wenn du dich meinen Lesern vorstellen würdest, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
»Ich bin Nick Behrendt aus Lüttpütt. Wie formuliert meine Schöpferin es so schön, ich bin dem Tod gerade noch mal von der Schippe gehüpft, das hat mich viel Überzeugungsarbeit gekostet. In der zweiten »Mittsommerlegende« hatte sie meinen Abgang bereits in Szene gesetzt.« Er verzieht das Gesicht. »Und da wunderst du dich, warum es mir schwerfällt, hier mit einem fröhlichen Gesicht aufzukreuzen?«
»Immerhin lebst du und hast sogar eine eigene Geschichte bekommen.« Sabine hebt warnend den Stift. »Ein wenig Dankbarkeit wäre angebracht. Also, du warst noch nicht fertig mit deiner Vorstellung!«
»Was soll ich denn noch erzählen? Erst hast du mich in einen Vampir verwandeln lassen, und dann machst du einen Werwolf aus mir.«
»Das hat dir das Leben gerettet. Außerdem bist du ein Wandelwolf, mit einem Werwolf hast du nichts zu tun.«
Ein Knurren ist das Einzige, was er dazu vorbringt.
Beschreibt uns dein Buch in möglichst wenig Sätzen.
»Wie der Titel ankündigt, muss ich mich mit meiner neuen Seite arrangieren. Es ist nicht leicht, ein Wolf zu sein, schon gar nicht, wenn einem das Rudel das Leben schwer macht. Dass ich mich nicht an die Regeln halte und ein Wolfsjunges rette, macht es nicht einfacher. Und dann ist da noch Botho, dieser seltsame Einsiedler.«
Glaubst du macht es der Autorin mehr Spaß dich durch leichte, einfache oder schwierige, düstere Situationen zu führen? Hat er dich richtig eingeschätzt?
»Oh ja, sie hat Freude daran, mich zu quälen. Ich hab ihr Gesicht gesehen, als ich mit Alkohol übergossen und angezündet wurde. Und als ich ihr vorgeworfen habe, dass ein Leben ohne Liebe für mich nicht lebenswert ist, hat sie nur mit den Schultern gezuckt und gemeint: selbst schuld. Ist doch so, oder?«
»Nicht wirklich, besonders die Sache mit den Flammen tat mir in der Seele weh. Aber wie sonst hätte ich dich dazu bringen sollen, vernünftig zu werden? Außerdem ist das ja Geschichte, denn das passierte vor deinem eigenen Buch. Es hat dich auch zum Nachdenken gebracht, dass ich dir deinen Mann genommen habe. Dadurch weißt du viel mehr zu schätzen, dass Robin und Sasha dich bei sich aufgenommen haben. Ich musste ja den Weg für eine neue Liebe ebnen, denn Jo ist nun mal vergeben.«
»Siehst das hämische Grinsen, Claudia? Sabine liebt es, mich in heißem Fett zu frittieren und danach ihren Lesern zu servieren.«
»Das ist eine bösartige Unterstellung! Heißes Fett spielt nun wirklich keine Rolle in meinem Buch, ich schwöre!«
Hast du eine Lieblingsstelle im Buch?
Sabine:
Die Stelle, als Nick sich zum ersten Mal verwandelt, als er merkt, dass seine neue Seite kein Fluch ist.
Nick: Es gibt viele Szenen, die Nähe mit Robin und Sasha, mein erstes Mal mit … Aber eigentlich gebe ich Sabine recht, das Gefühl von Freiheit bei meiner ersten Verwandlung ist mit nichts zu vergleichen. Ich hatte solchen Schiss davor, und dann war es einfach nur fantastisch.
Was glaubst du, wie viel Sabine steckt in dem Buch oder dem ein oder anderen Charakter? Hat er alles gefunden oder gibt es da noch etwas verstecktes?
»Dazu ist es wohl besser zu schweigen, Autorinnen verärgert man nicht, sonst landet man an Orten, die niemand kennenlernen möchte. Aber ich denke, die Sache mit der Freiheit ist ihr so wichtig wie Robin, Sasha und mir. Und sie liebt Hunde wie wir. Was es sonst noch gibt … Sicher viel.«
Wie würdest du deine Autorin beschreiben?
»Immer diese Gewissensfragen, die ich in ihrem Beisein ohnehin nicht ehrlich beantworten kann. Sie ist zielstrebig, vergisst aber oft, dass es noch ein Leben außerhalb ihrer Bücher gibt. Stimmt doch, oder?«
»Man muss eben Prioritäten setzen.«
Weißt du, wie es zu dem Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Lauf des Schreibprozesses verändert? Hattest du vielleicht sogar Mitspracherecht?
Nick: »Das weiß ich sogar sehr genau. Während der zweiten »Mittsommerlegende« wurde ich von einem Wer… Wandelwolf gebissen. Das hat mir das Leben gerettet und Sabine sagte zu mir: ›Plötzlich Wolf, wie gefällt dir das?‹ Was sollte ich darauf antworten? Der Titel ist Programm.«
Gefällt euch das Cover zu 100% oder hättet ihr einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Nick: »Ich lasse mich ungern ablichten, schon gar nicht, um halb nackt auf einem Buchcover zu landen, aber andererseits passt das zum Buch, und viel von ›halb nackt‹ ist auch nicht zu sehen. Hätte schlimmer kommen können.«
Sabine: »Cover und Titel standen schon vor der Geschichte, mir gefallen beide und man erkennt, dass das Buch zur Reihe ›Mittsommerlegende‹ gehört.«
Was ist jeweils euer Lieblingszitat aus dem Buch?
Sabine:
Botho drehte sich um. »Warum? Du bist mir zu nichts verpflichtet.«
»Weil ich mich über deine Gesellschaft freuen würde.« Nun ja, das entsprach nicht unbedingt der Wahrheit. Mit diesem wortkargen Mann war ein Gespräch ungefähr so unterhaltsam wie Zahnweh.
Nick:
Sie jagten einander, der Rest wurde unwichtig. FREI! Dieses eine Wort beherrschte seine Gedanken. Nie hatte er sich so frei gefühlt, so voller Kraft, niemals so zufrieden.
(Das war berauschend, ich hätte nie gedacht, dass es so toll sein würde, einfach nur zu rennen, und dass man dabei alles andere vergisst.)
Danke für das Gespräch.
Sehr gern, vielen Dank, dass wir hier sein durften.

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