Dienstag, 30. Mai 2023

[Buchvorstellung einmal anders] So malt das Leben von C. S. Sienner


 
Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Leyla und Milo aus „So malt das Leben“ und deren Autorin C.S. Sienner.

Hallo, danke, dass ihr heute Zeit habt und für das Buch antwortet. Würdet ihr euch vielleicht gegenseitig beim Interview unterstützen?
Leyla lächelt: „So gut wir können.“
Milo grinst und zwinkert schelmisch.
Dann runzelt Leyla die Stirn und sieht zu Claudia herüber. „Eine Frage noch, ich nehme an, wir sollen nicht spoilern, oder? Das müssten wir zu Beginn noch festlegen, denn wir kennen unsere Geschichte schließlich.“
Claudia nickt Leyla und Milo zu. „Richtig. Wir tun so, als wären wir ganz am Anfang vom Buch und greifen nur das wichtigste auf. Deshalb stelle ich euch gezielt Fragen und ihr lasst raus, was geht.“
„Alles klar.“
Ich hatte ein langes Gespräch mit eurer Autorin, deshalb wäre es schön, wenn ihr euch meinen Lesern vorstellen könntet.
Grüblerisch antwortet Leyla: „Im Buch spiele ich die Rolle der Leyla Thes und bin gerade 24 Jahre alt geworden. Meine Ausbildung zur Mediendesignerin habe ich vor kurzem abgeschlossen. Es fällt mir gar nicht so leicht, mich vorzustellen, vor allem, da ich zu Beginn der Geschichte aber auch während des Verlaufes mit einigen Entscheidungen in meinem Leben hadere. Aktuell bin ich auf der Suche nach meinem Weg. Den zu finden ist gar nicht so einfach, da Milo wieder mir nichts dir nichts aus der Versenkung aufgetaucht ist.“ Leyla wirft Milo einen eindringlichen Blick zu, der ihr wissentlich zunickt.
„Kann ich nachvollziehen“, gibt er zu. Auch er kennt seine Rolle, die ihm seine Autorin auf den Leib geschneidert hat, in- und auswendig. Daher versteht er Leylas Antwort nur zu gut. „Dann stelle ich mich mal vor. Ich bin Milo Thes und Leylas Stiefonkel. Dieses Jahr bin ich 33 geworden und wieder zurück in meine alte Heimat gezogen, um Leyla erneut den Kopf zu verdrehen, oder sie mir.“ Er grinst. „Von Beruf bin ich Polizist und muss auch erst wieder ankommen.“
Beschreibt uns das Buch in möglichst wenig Sätzen.
„So malt das Leben ist ein bewegendes Buch. Unsere Autorin C. S. Sienner versteht sich darauf, die Leser:innen auf einer emotionalen Achterbahnfahrt mit sich zu reißen und ihnen unsere Gefühlswelt nahezubringen“, erklärt Leyla nachdenklich. „Uns ging alles verdammt nahe, in vielerlei Hinsicht. Oder wie siehst du das, Milo?“
Milo stößt einen tiefen Seufzer aus, dann nickt er. „Auf jeden Fall, wir haben beide gelitten, hatte aber auch unfassbar schöne und intensive Momente miteinander, die ich niemals mehr missen wollte.“ Mit Ende dieses Satzes grinst er schelmisch in sich hinein.
Macht es dir Spaß, deine Protagonisten ein wenig zu quälen? Sie in Situationen hineinzuwerfen, die schwierig sind? Warum nicht einfach und schön? Müssen Gefahren und Stolpersteine immer sein?
Die Autorin: „Da alles von Dualität durchdrungen ist und gehören Glück und Leid zusammen, ebenso wie Hass oder Liebe, Licht oder Dunkelheit. Diese Gegensätze gehören für mich noch dazu zu einem tollen Buch und machen es dadurch besser erlebbar. Emotionen werden durchweg spürbar und oftmals auch aktiv durchlebt. Der Lesende hat in gewisser Weise sogar die Möglichkeit, alte Wunden zu heilen, wenn nach dem Abgrund die Heilung erfolgt. Und es macht nachdenklich, und dazu möchte ich anregen. Wenn wir dann noch den Rhythmus betrachten, eins von sieben hermetischen Gesetzen, wird klar, dass das gesamte Leben – nicht nur ein geschriebenes Buch – auf einer Berg- und Talfahrt basiert, um die Spannung am Leben und im Leben zu halten. Es ist einfach das wahre Leben, dass dadurch erst intensiv gefühlt und erlebt werden kann. Und genau das transportiere ich gern, indem ich Konflikte schüre und meine Protas dadurch über sich selbst hinauswachsen lasse. Sie zur Selbsterkenntnis und inneren Reflexion treibe und sie förmlich dazu zwinge, sich besser kennenzulernen, und zu erkennen, wer sie wirklich sind, und was sie wahrhaft wollen. Deshalb wird es bei mir immer so sein, dass Gefahren, Stolpersteine und schwierige Situationen auf sie warten, wie du sagst.“
Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch, die ihr den Lesern des Blogs gerne vorstellen würdet?
Leyla ergreift das Wort: „Ich finde diesen Auszug sehr schön: Ich benutzte Acrylfarbe, um einen traumhaften Hintergrund für sie zu malen. Anschließend klebte ich die Fotos mit einer speziellen Klebemasse auf die Leinwand, dann kamen Muscheln, Mosaike, Holzstücke und andere Dinge hinzu, um die Bilder optisch zu umrahmen. Währenddessen wurde mir bewusst, dass das tatsächlich das erste und letzte Bild sein würde, das ich jemals für Helena fertigen würde. Zugleich überraschte es mich, dass mir alles noch so leicht von der Hand ging und ich nicht viel nachdenken musste. Das Motiv ergab sich von selbst. Jeden Pinselstrich, den ich malte, und jedes Stück Material, das ich verarbeitete, setzte sich automatisch unter meinen Händen zusammen, und alles in einem ergab es ein wunderschönes Bild. Dabei kamen mir Millys Worte wieder in den Sinn. Sie sagte damals zu mir: So malt das Leben und ich musste ihr zustimmen. Egal, was man sich auch wünschte, was man sich vornahm oder welche Vorstellungen man auch hatte, letztendlich kam immer alles anders. Jedes Kunstwerk und jede Idee entwickelte sich im Laufe der Umsetzung weiter und brachte meist etwas ganz anderes hervor. Etwas, was besser oder schlechter war als das, was man sich vor seinem inneren Auge vorgestellt hatte. Aber niemals war es genauso wie gedacht oder erhofft.“
Wie viel echte C.S. steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?
Die Autorin: „Das ist schwierig. Da ich sie alle kreiert habe, müsste ich sagen, dass sie alle ein Teil von mir sind, oder ich bin ein Teil von ihnen. Das geht gar nicht anders, sonst würde ich die Geschichte nicht so wählen. Wenn ich schreibe, geht es immer um das Verarbeiten, gepaart mit Spannung, Spaß und Weiterentwicklung. Die Verarbeitung kann auf vielen Ebenen stattfinden, sei es, weil mir selbst irgendwann mal ähnliche Dinge widerfahren sind, oder sei es, weil mich etwas beschäftigt hat, was ich unbedingt niederschreiben musste und gleichzeitig gut zu der Thematik gepasst hat. Letzteres war öfters der Fall. Bei diesem Buch wollte ich einfach mal den ganz Müll loswerden, der sich so im Laufe meines Lebens angesammelt hat und daraus was richtig emotionales kreieren. Wenn ich es in Chakren ausdrücken müsste, dann behandelt dieses Buch die ersten drei physischen Chakren (Wurzel, Sakral und Solarplexus). In diesen Chakren befinden sich sehr oft (Energie)Blockaden, wegen veralteten oder übernommen Glaubenssätzen, oder weil man schlimme prägende Situationen erlebt hat, die sich im Nervensystem und in den Nadis festgesetzt haben. Wenn man da ordentlich aufräumt, dann findet man den Weg ins Herzchakra. Insofern habe ich definitiv meine Chakren gereinigt.“
Wie würdet ihr als Hauptcharaktere eure Autorin beschreiben?
Milo ergreift das Wort. „Ziemlich kreativ, strukturiert und spirituell. Ich denke, das trifft es auf den Punkt.“
„Und sie liebt die Natur“, ergänzt Leyla.

Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattet ihr vielleicht sogar Mitspracherecht?

„Der hat sich im Laufe des Prozesses entwickelt. Wenn ich mich richtig erinnere, lautete er zuerst Was ist schon richtig. Das fand C. S. Sienner aber irgendwann langweilig und nicht emotional genug“, meint Leyla.
Seid ihr zu 100% mit dem Cover zufrieden oder hättet ihr nachträglich noch etwas ändern wollen?
„Das Cover ist wirklich toll geworden. Als C. S. Sienner den Bildausschnitt mit dem Aquarell zufällig im Internet gefunden hat, hat sie die Künstlerin angefragt, ob sie es für das Cover verwenden und nachbearbeiten kann. Sie hat den Bildausschnitt mit dem Grafiktablett malerisch fortgeführt und daraus einen kompletten Umschlag sowie das Cover mit der Typografie kreiert.
Wisst ihr, was mich noch interessieren würde? Euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch.
Jetzt antwortet Milo: „Es gibt eines, dass sehr gut auf Leyla und mich zu diesem Zeitpunkt gepasst hat. Das durfte ich sagen“, erinnert er sich. „Es lautet: Hm, ich glaube, es gibt absolut gestörte Persönlichkeiten, wie du und ich. Und es gibt weniger gestörte Menschen, wie zum Beispiel Leon. Mit ganz gewöhnlichen Alltagsproblemen und Stresssituationen oder Herausforderungen. Doch wir gehören definitiv zu der absolut gestörten Sorte, die eh keiner versteht. Wir beide. Selbst wir beide verstehen uns nicht.“
Vielen Dank für das Gespräch

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Abschicken des Kommentars bin ich mit den Datenschutzrichtlinien des Blogs einverstanden.