
Heute treffe ich mich mit der Protagonistin June und ihrer Autorin, um mit ihnen über das Buch „Die Welt in unseren Händen“ zu sprechen.
Hallo, danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um für das Buch zu antworten.
Wir freuen uns über die Einladung. Dankeschön.Da ich gerade lange mit deiner Autorin gesprochen habe, wäre es toll, wenn du dich meinen Lesern vorstellen würdest, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
Ich bin June, achtzehn Jahre alt. Wir schreiben das Jahr 1940 und ehrlichgesagt sieht meine Zukunft düster aus. Meine Mutter ist gestorben, mein Vater schickt mich putzen. Ich habe einen Verehrer, aber das richtige Kribbeln fehlt. Zudem ist in meiner Heimat England Krieg, jede Nacht regnet es Bomben. Aber dann entdecke ich ein Plakat, das mein Leben verändern wird. Richtig verändern! Kannst du dir vorstellen, dass ich in wenigen Monaten in Ägypten und sogar in Italien sein werde und dort nicht nur selbstbestimmt arbeiten sondern mich auch in einen Südafrikaner verlieben werde? Aber darf ich das in Zeiten wie diesen überhaupt?Beschreibt uns dein Buch in möglichst wenig Sätzen.
Glaubst du macht es der Autorin mehr Spaß dich durch leichte, einfache oder schwierige, düstere Situationen zu führen? Hat er dich richtig eingeschätzt?London, 1940: Während über der Stadt Bomben fallen, steht die 18-jährige June Jordan vor der schwersten Entscheidung ihres Lebens – Heirat oder Aufbruch? Statt sich für ein ruhiges Leben an der Seite ihres Freundes zu entscheiden, folgt sie ihrem inneren Ruf und tritt der Royal Air Force bei. Ein waghalsiges Abenteuer beginnt, das sie von den nebelvergangenen Gassen Londons in die Wüste Ägyptens und bis an die süditalienischen Küsten führt.Doch der Krieg ist unberechenbar, und als Schicksalsschläge June und ihre neuen Freundinnen Dotty und Peggy treffen, muss sie lernen, was es bedeutet, für die Menschen, die sie liebt, stark zu sein. Zwischen den Herausforderungen des Militärlebens, der Sehnsucht nach Freiheit und der Suche nach Liebe wird June zu einer Frau, die bereit ist, für ihre Träume zu kämpfen.
Die leichten Momente haben sicher mehr Spaß gemacht. Da konnte sie etwa mit mir in verborgene Jazz Clubs in London gehen oder eine Wasserpfeife in Kairo rauchen. Die schwierigen Momente haben uns beiden sehr zugesetzt, etwa, als wir erfahren mussten, dass meine Heimatstadt Romford bombardiert wurde oder dass meine beste Freundin in London eine Notoperation hatte, während ich auf einem ganz anderen Kontinent war.Hast du eine Lieblingsstelle im Buch?
Meine Lieblingsstelle ist die Ankunft in Port Said, dem Hafen in Ägypten. Da muss ich mich von einer Strickleiter vom großen Truppenschiff in ein winziges Ruderboot abseilen, und dabei aufpassen, dass meine heißgeliebten Bücher nicht im Wasser landen. Ach ja, die Küsse am Fuße der Pyramiden möchte ich auch nicht aussparen. Oder, als ich den Laster am Fuße des Vesuvs zum Laufen gebracht habe.Was glaubst du, wie viel Emily steckt in dem Buch oder dem ein oder anderen Charakter? Hat er alles gefunden oder gibt es da noch etwas verstecktes?
Weniger Emily als ihre englische Großmutter Jean. Die ist ja ideenstiftend für dieses Buch. Es muss viel Spaß machen, sich die Großmutter als junge, freche, toughe Frau vorzustellen und ihre Geschichte zu recherchieren.Wie würdest du deine Autorin beschreiben?
Sehr diszipliniert. Sie hat dieses Buch immer wieder überarbeitet, feingeschliffen. Und es steckt so viel Herz darin.Weißt du, wie es zu dem Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Lauf des Schreibprozesses verändert? Hattest du vielleicht sogar Mitspracherecht?
Der Titel stand schon im Vorfeld fest, als sie das Exposé geschrieben hat. Er ist passend, denn er klingt so, als wäre alles möglich. Und ich, June, beweise in dieser Geschichte, dass das tatsächlich so ist, wenn man sich nicht entmutigen lässt.Gefällt euch das Cover zu 100% oder hättet ihr einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Es ist sehr ansprechend. Die Pyramiden sind ein Hingucker, das hören wir auch von Leserinnen.Was ist jeweils euer Lieblingszitat aus dem Buch?
Danke für das Gespräch.Junes Lieblingsstelle, weil sie hier zum ersten Mal Ken begegnet.Oh, Mann! Ich hab mir den Nagellack abgeplatzt“, begrüßte Ginny June am Festland. Doch die schenkte ihr keine Beachtung, zu abgelenkt war sie von dem Treiben um sie herum. Überall schien es zu poltern und zu rumpeln, sie entdeckte verbeulte Automobile und rostige Karren. Der Geruch von Eselkot hing in der Luft. Und trotzdem war es June, als sei sie in einem fernen Garten Eden gelandet.„Hätte ich doch nur eine Kamera“, stöhnte sie. Doch jetzt war es Ginny, die ihr keine Beachtung schenkte, weil sie mit einer Laufmasche in ihrem Nylonstrumpf beschäftigt war.„Ich kann gerne ein Foto von Ihnen machen“, hörte June plötzlich eine Herrenstimme neben sich.Emilys Lieblingsstelle – weil sie Junes Mut verkörpert.„Meine Damen. Alle mal herhören! Die Regierung erwartet von den Mitgliedern der Women’s Auxiliary Air Force absolute Fraulichkeit. Lippenstift, adrettes Erscheinungsbild, grazile Haltung. Das hier“ – Officer Brown deutete mit je einem Zeigefinger auf Dottys und Junes abgeschnittene Haare – „ist ein Verstoß gegen die Regeln.“Sie gab June mit ihrer Kappe einen kleinen Klapps auf den Hinterkopf. „Wenn wir wollten, dass ihr wie Männer ausseht, hätten wir euch gleich in Hosen gesteckt!“„Das wäre bei diesen Temperaturen gar keine so schlechte Idee“, rutschte es June heraus. Officer Browns Augenbrauen zogen sich zusammen.
Danke ebenfalls!



