Autoreninterview
Vera Malissa
Mein Name ist Vera Malissa, ich bin 1960 in Salzburg geboren – bin also schon ein etwas älteres Semester 😉, und wohne nun nach einigen Auslandsaufenthalten mit meinem Mann und unserem Hund in Niederösterreich. Darüber hinaus haben wir auch einen eigenen Stall für unsere Pferde.Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich habe schon als Jugendliche gerne geschrieben, einige Gedichte sind damals sogar in einer Literaturzeitschrift erschienen. Dann schlug das Leben zu und ich verlor das Schreiben aus den Augen. Erst als ich begann, die Geschichte meines Herzenspferdes zu Papier zu bringen, fiel mir auf, was ich bis jetzt vermisst hatte, und ich begann von Neuem mit dem Schreiben.Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Mein erstes Buch „Reise zu einer Pferdeseele“ ist die Geschichte eines schwer traumatisierten Pferdes, das sich schon aufgegeben hatte. Erst, als es sich in seinen Bedürfnissen verstanden fühlte, fasste es wieder Vertrauen zu den Menschen und seiner Besitzerin. Als bei ihm eine unheilbare Krankheit ausbrach, veränderte sich das Leben beider komplett.„Brasilianische Streiflichter“ sind Reiseabenteuer im Kurzformat von Story One. Ein junges Mädchen reist allein nach Südamerika und lernt ein Brasilien abseits der Tourismusströme kennen, mit all seinen Sonnen- und Schattenseiten. Zu jedem Kapitel gibt es einen QR-Code zu passender brasilianischer Musik.Für die Spendenanthologie „Wundervolle Tiere und ihre Welten“ fungierte ich gemeinsam mit M.E. Pandura als Herausgeberin. Darin findet sich von mir eine Kurzgeschichte mit dem Titel „Talishas Traum“, in der es um das Tierleid im Dressursport geht, und das Gedicht „Vermisst“, das von einer verschwundenen Katze handelt.Mein neuestes Buch „Noch ist Hoffnung“ ist ein Gedichtband, der sowohl Gedichte in herkömmlichem Versmaß als auch Haikus beinhaltet. Sie behandeln persönliche und gesellschaftliche Themen, denen jedoch immer das Grundprinzip der Hoffnung innewohnt. Ein Teil der Gedichte ist mit Schwarz-Weiß-Aufnahmen illustriert
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?Ich arbeite gerade an zwei neuen Büchern gleichzeitig 😊.In dem einen wird es wieder um Pferde gehen, und zwar darum, was sie sich über ihr Leben und ihre Welt mitzuteilen haben. Hipposophie, sozusagen.Das andere Buch, an dem ich arbeite, ist ein politischer Roman, der die Sicht des Anarchismus auf die Probleme und Herausforderungen unserer heuten Welt thematisiert.
Ich genieße die Spaziergänge mit unserem Hund und die Zeit bei unseren Pferden, und wenn dann noch etwas Zeit übrigbleibt, was selten genug der Fall ist, arbeite ich gerne in unserem großen Garten.Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Oh, da gibt es viele! Und es gibt tatsächlich auch viele Bücher, die ich immer wieder zur Hand nehme. Dazu gehört „Demian“ von Hermann Hesse, „Im Räderwerk“ von Jean-Paul Sartre, „Wenn ich einmal groß bin“ von José Mauro de Vasconcelos, „Der Ruf der Wildnis“ von Jack London, und alle Bücher von Carlos Castaneda, um nur einige zu nennen.Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Ich schreibe ganz profan auf einem Laptop auf dem Küchentisch. Am liebsten am Vormittag, da habe ich am meisten Ruhe. Viele der Gedichte sind allerdings auch im Stall entstanden oder beim Spazierengehen, die tippe ich dann schnell in mein Handy, bevor ich sie vergesse.Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?Nun, seltsamerweise fängt der Tag bei mir mit Aufstehen an 😊. Dann gibt es Frühstück für Hund und Mann. Dann fährt mein Mann in den Stall, und nach ein wenig Gymnastik nütze ich die Zeit meist zum Schreiben. Dann geht es in den Garten, um ein wenig mit unserem Hund zu spielen, zusammenräumen, mit dem Hund spazieren gehen und kochen.Nachmittags je nach Wetter ein wenig Gartenarbeit, und am späteren Nachmittag geht es dann in den Stall.Während mein Mann dann abends eine Runde mit dem Hund geht, nutze ich die Zeit für Social Media.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?Ich lese sehr gerne historische Romane und Science Fiction, aber auch alles andere, was mich gerade interessiert und anspricht.Beim Schreiben habe ich kein Lieblingsgenre, sondern ich schreibe einfach das, was mir gerade wichtig erscheint und aus mir heraus möchte.
Hast du ein Lieblingsland und warum?Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,Der uns beschützt und der uns hilft zu leben.Aus „Stufen“, von Hermann HesseUnd aus meinem Gedichtband „Noch ist Hoffnung“:Lass deine Seele fliegenfrei und ungezähmtsie möchte mit den Wolken spielen
Mein Lieblingsland ist definitiv Brasilien. Ich durfte zweimal durch dieses wunderbare Land reisen und wäre am liebsten dortgeblieben. Da ist zum einen das Klima und 8000 km Küste mit wunderschönen Stränden, und zum anderen die Menschen dort, die auch unter widrigsten Bedingungen das Positive sehen und sich ihre Lust am Leben nicht nehmen lassen.Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Ui, das ist eine schwere Frage! Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich mir Kritik sehr zu Herzen nehme, und sie mich manchmal auch schmerzt. Ich versuche allerdings auch, sie als Ansporn zu nehmen, mir meine Fehler einzugestehen und daran zu wachsen.Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Ich bin nicht gerne Bittstellerin und möchte auch nicht, dass mir irgendjemand (außer meiner Lektorin 😉) dreinredet, wie ich meine Bücher zu schreiben habe. Ich genieße die Freiheit, über alles selbst entscheiden zu können, selbst wenn das Schreiben auf diese Art ein ziemlich teures Hobby ist.Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Gebt den Selfpublishern einfach eine Chance! Ihre Bücher wurden mit viel Herzblut und Engagement geschrieben und unterscheiden sich in den meisten Fällen qualitativ in keiner Weise von den Büchern, die von Verlagen veröffentlicht werden. Und wenn es euch gefallen hat, vergebt doch ein Sternchen oder schreibt eine kleine Rezension – ihr macht uns AutorInnen damit sehr glücklich!
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