
Buchvorstellung einmal anders
Nach dem Autoreninterview drückt mir Vera ihren Kindle in die Hand und verlässt einfach das Zimmer. Da mir das schon öfter passiert ist in letzter Zeit, erahne ich, was da kommen wird.
Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das Buch der Autorin „Noch ist Hoffnung“, um schon ein bisschen hineinzulesen. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Jetzt ist sie weg, dann interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«
Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben der Autorin am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Also, dann lege ich mal los. Doch da kommt die Autorin wieder in den Raum und setzt sich zu uns.
Wollen wir das Interview nun zu dritt machen?
Hallo, danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um mit mir zu reden.Buch: „Ja toll, super!“Vera: „Na, ich weiß nicht.“ Und zum Buch gewandt: „Nicht, dass du mich blamierst!“
Beide, wie aus einem Mund: „Sehr sehr gerne!“Kannst du dich als Buch meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
„Ich möchte in meinen LeserInnen gerne etwas bewegen – sei es, dass sie sich ein wenig aus ihrem Alltag zurückziehen können, oder dass sie zum Nachdenken kommen und vielleicht eine andere Sichtweise auf viele Dinge bekommen. Ich bin also nicht einfach nur ein Buch, das man einmal liest und dann weglegt und vergisst, sondern ich hoffe, dass die Zeilen auf meinen teilweise schön illustrierten Seiten nachwirken und man mich immer wieder zur Hand nimmt. Deshalb gibt es mich auch nur als hochwertiges Hardcover.“In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Gedichte und lyrischen Texte erleben so einiges. Da du ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten musst, kannst du uns vielleicht beantworten, ob es ihm leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen? Siehst du es als Autorin genau so?
Habt ihr eine Lieblingsstelle, die ihr uns gerne vorstellen würdet?Vera: „Auf jeden Fall. Gerade Gedichte, und da zähle ich natürlich auch Haikus dazu, haben einen hohen emotionalen Wert und sie sind in der Lage, die verschiedensten Stimmungen kurz und prägnant zu vermitteln.“Buch: „Man kann tatsächlich sagen, ich bin ein Kompass, der durch die verschiedensten Stationen des Lebens führt.“
Weißt du wie viel Vera tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Gedicht steckt? Hast du dazu noch etwas hinzuzufügen oder stimmst du deinem Buch zu?Vera: „Was meinst du, welche sollen wir nehmen? Mir gefallen ja alle so gut …“Buch: „ Also mir gefallen die Schlussverse von ´Ikarus´ am besten – du weißt schon, wo er so hoch steigt, bis ihn die Sonne verbrennt und dann eine Feder verliert …“Vera: „Ach ja, genau:´Eine Feder lass ich fallenund wenn du sie findest,dann tu mir den Gefallenund betrachte sie gutdenn darauf stehtich habs versucht.
Wie würdest du oder ihre Gedichte die Autorin beschreiben?Buch: „Ich glaube, dass sehr viel Vera in mir steckt! Hätte sie mich mit einer Feder geschrieben, wie es früher üblich war, statt mit dem Laptop, wären meine Buchstaben sicher mit Herzblut statt mit Tinte gemalt worden.“Vera: „Natürlich hat mein Buch wieder recht! Ich glaube nicht, dass man Lyrik schreiben kann, ohne aus dem Reservoir der eigenen Empfindungen zu schöpfen. Es steckt also in allen Gedichten sehr viel Vera drinnen.“
Buch: „Sie ist ein sehr empfindsamer Mensch, der sich vieles zu Herzen nimmt. Und sie möchte immer allen helfen, möchte, dass sich die Welt zum Besseren verändert. Aufgeben ist für sie keine Option, und das möchte sie auch gerne vermitteln. Und sie glaubt, dass es gerade auch in schwierigen Zeiten einfacher ist, das Leben mit einer Prise Humor zu nehmen.Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?
Seid ihr zu 100% zufrieden mit dem Cover / Outfit oder würdet ihr nachträglich gerne etwas ändern wollen?Vera: „Der Titel ergab sich eigentlich erst, als ich die einzelnen Gedichte zu Themenschwerpunkten zusammengefasst habe. Da habe ich bemerkt, dass doch viele vom Element der Hoffnung getragen werden. So kam es dann zum Titel.“Buch: „Ja, das ist das, was Vera glaubt! Tatsächlich habe ich schon von diesem Titel geträumt, als sie die einzelnen Gedichte geschrieben hat. Denn ohne Hoffnung hat ja alles keinen Sinn.“
Zum Abschluss würde mich noch euer Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.Vera: „Zu 100% ist man wohl nie zufrieden! Ich hätte die Blume gerne etwas leuchtender gehabt, und ich habe mit meinem Coverdesigner wirklich viel herumprobiert, aber zum Schluss hat es nur so wirklich gepasst.“Buch: „Ich weiß nicht, was du hast! Ich finde das Cover toll, es passt perfekt zu mir und gibt gut meinen Grundtenor wieder.“
„Warte nicht, lebegenieße den Augenblick.Später ist der Tod.“
Obwohl es selbst in Autorenkreisen nicht üblich ist, dass das Buch antwortet, bedanke ich mich bei dem Buch: »Danke für das Gespräch, es hat mir großen Spaß gemacht.«
„Ich muss mich bei dir bedanken, liebe Claudia! Denn wann kommt man schon einmal als Buch zu Wort?“Dann wende ich mich der Autorin zu. »Danke dir für den sehr interessanten Tag bei dir und das tolle Interview.«
„Danke dir! Dieses Interview zu dritt hat unheimlich Spaß gemacht und war einmal etwas ganz anderes! Und ich bin froh, dass das Buch nicht allzu viel ausgeplaudert hat 😉“
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