
Buchvorstellung einmal anders
Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Hanna, Finn und Gerda aus „Sterne leuchten heller am Meer“ und deren Autorin Rosita Hoppe.
Hallo, danke, dass ihr heute Zeit habt und für das Buch antwortet. Würdet ihr euch vielleicht gegenseitig beim Interview unterstützen?
Es wäre schön, wenn ihr euch meinen Lesern vorstellen könntet.Finn: Wir unterstützen uns immer und in jeder Lebenslage. (Sieht Hanna und seine Tante Gerda an) Stimmt’s?Gerda: Aber sowas von.Hanna: Genau, dem ist nichts hinzuzufügen.
Beschreibt uns das Buch in möglichst wenig Sätzen.Hanna: Hey, ihr Lieben. Ich bin Hanna Keller und habe in der Nähe von Hannover gewohnt. Ich bin 35 Jahre alt und Single. (Schielt zu Finn). Also ich war Single, bevor ich … aber ich will ja nicht vorgreifen. Seit ich auf Amrum gestrandet bin, weil ich Gerda eigentlich nur eine alte Vitrine abkaufen wollte, hatte ich nur noch den einen Wunsch, dorthin zu ziehen. Ach ja, ich hatte den Spleen, meinem alten Transporter einen Namen zu geben.Finn: Das war wirklich ein Spleen. Sowas hatte ich echt noch nicht gehört. Aber nun zu deiner Frage. Ich bin Finn Albersen, gebürtiger Insulaner, 38 Jahre alt und war bis vor kurzem ebenfalls Single. Ich lebe in Süddorf, hatte mir dort über der ehemaligen Werkstatt meines Vaters und Großvaters eine Wohnung ausgebaut. Und mir gehört das Martjes Hus, in das sich Hanna verliebt hat und das sie unbedingt kaufen wollte. Ich bin Elektriker und habe auf der Insel gut zu tun. Es gibt noch etwas sehr Wichtiges in meinem Leben, aber das zu verraten würde einiges aus dem Roman vorwegnehmen, daher kann ich jetzt nicht darüber sprechen.Gerda: Hanna, hattest du dich eigentlich zuerst ins Haus oder in Finn verliebt?Hanna: Ähm … ich muss gestehen, dass ich das gar nicht so genau weiß.Gerda: Ich bin Gerda Heimann und die Tante von Finn. Wer Rositas Vorgängerromane kennt, der erinnert sich vielleicht daran, dass ich schon in Küsse am Meer und Glück am Meer mit dabei war. Über mein Alter sage ich nicht mehr als 60+. Halbtags arbeite ich im Edeka in Norddorf. Ach ja, ich bin schon lange geschieden. Kinder habe ich keine. (Sie zuckt mit den Schultern). Sollte nicht sein. Darum hänge ich auch so an Finn. Er war schon als Baby mein Ein und Alles.
Macht es dir Spaß, deine Protagonisten ein wenig zu quälen? Sie in Situationen hineinzuwerfen, die schwierig sind? Warum nicht einfach und schön? Müssen Gefahren und Stolpersteine immer sein?Hanna: Das übernehme ich mal, wenn ihr einverstanden seid. Also, ich will alte ausgediente Möbel vor dem Aus retten und restauriere sie. Auf der Suche nach alten Schätzen bin ich auf Gerdas Vitrine gestoßen, die sie verkaufen wollte. Ich fuhr mit meiner alten „Berta“ nach Amrum. Tja, was soll ich sagen, ich bin dort gestrandet. Berta gab keinen Mucks mehr von sich und ich musste ein paar Tage auf der Insel ausharren. Das Ergebnis war, dass Berta nicht mehr zu retten war. Ich auch nicht – denn ich habe mich sofort in die Insel und in ein altes Haus verliebt, an dem ich rein zufällig vorbeikam. Wie sich herausstellte, gehört das Haus Finn. Ziemlich schnell wollte ich mein komplettes Leben auf den Kopf stellen und nach Amrum ziehen. Was ich nach langen Überredungskünsten auch nach ein paar Monaten getan habe. Es war die beste Entscheidung meines Lebens.Finn: Ich finde es immer noch ziemlich verrückt, auch wenn ich froh und glücklich bin, dass du mittlerweile auf Amrum lebst.Hanna: Tja, siehste. Und anfangs bist du gar nicht mit meiner Idee klargekommen.
Rosita: Na klar müssen Gefahren und Stolpersteine sein. Bei Friede, Freude, Eierkuchen wird eine Geschichte doch schnell langweilig, oder?Finn: Ich fand es ganz schön fies, was du mir alles angetan hast. Damit muss „Mann“ erst mal klarkommen.Gerda: Rosita, da muss ich Finn leider recht geben. Du hast Finn wirklich nicht verschont mit der Nachricht dass … (Ups, beinahe hätte ich zu viel verraten).
Wie viel echte Rosita steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?
Wie würdet ihr als Hauptcharaktere eure Autorin beschreiben?Gerda: Auf jeden Fall steckt Rositas Liebe zur Insel in dem Buch. Die spürt man immer wieder. Das kenne ich schon aus den Vorgängerromanen. Und ich glaube, Rosita hat diese Geschichte geschrieben, weil sie gern selbst auf Amrum wohnen würde. Also, wie wäre es? Würdest du das tun?Rosita: Am liebsten ja. Aber ich möchte meine Kinder und Enkel in meiner Nähe haben, das wäre dann nicht mehr gegeben. Außerdem ist es nicht einfach, mal eben nach Amrum zu ziehen. Es hapert schon an mangelndem Wohnraum.
Hanna: Sie weiß was sie will, jedenfalls wie sie ihre Figuren auf den richtigen Weg bringt, wenn die mal querschießen und nicht so wollen, wie Rosita es vorgesehen hat.Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattet ihr vielleicht sogar Mitspracherecht?
Seid ihr zu 100% mit dem Cover zufrieden oder hättet ihr nachträglich noch etwas ändern wollen?Rosita: Es gibt zwei Szenen im Buch, wo Hanna und Finn den nächtlichen Sternenhimmel betrachten. Schon beim ersten Mal erkannte Hanna, dass die Sterne, wenn man nachts am Kniep sitzt, viel heller leuchten als auf dem Festland, weil es dort kaum bzw. keine Lichtverschmutzung gibt. In dem Moment war der Buchtitel geboren.Hanna: Ich finde den Titel richtig schön und wenn ich ehrlich bin, ist es der beste der gesamten Buchreihe. Oder was meint ihr?Gerda: Mir gefallen die anderen Titel auch, sie passen zu der jeweiligen Geschichte.Finn: Ja, der Titel ist super.
Wisst ihr, was mich noch interessieren würde? Euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch.Hanna: Ich finde es besonders cool, dass der Grafiker Berta - auch wenn es im Buch kein VW Bulli ist - auf dem Cover verewigt hat und dann noch mit der Vitrine auf dem Dach. Klasse Idee. Und die Sterne durften natürlich auch nicht fehlen.Gerda: Stimmt, das Cover hat was, gefällt mir auch sehr.Finn: Das finde ich auch gut und habe spontan keine Idee, was man hätte besser machen können.
Vielen Dank für das GesprächFinn: Mich hat diese Stelle fasziniert: „Das Leben oder eben das Schicksal sorgen doch ab und an für uns und dafür, dass es uns gut geht und es für uns einen Ort gibt, an dem wir glücklich werden können.“Hanna: Ich finde diese Stelle schön, die genau beschreibt, wie ich es in diesem Moment gefühlt habe. „Jedes Mal, wenn sich der unendliche Strand vor ihr ausbreitete, sie den Blick aufs Meer und den Horizont richtete, stieg ein unbändiges Gefühl der Freiheit in ihr empor. Solche Momente wünschte sie sich nicht nur für wenige Urlaubstage im Jahr. Diese Momente wünschte sie sich für jeden Tag – und gemeinsam mit Finn.“Das gefällt mir auch sehr: „Vergessen waren Sternenhimmel und galaktisches Zentrum. Sein Zentrum lag hier neben ihm – und er wünschte sich nichts sehnlicher, als dass das bis zu seinem Lebensende so blieb.“Gerda: Das hat mich besonders beeindruckt: „Loslassen hat nichts mit Zurückweisung oder mangelnder Liebe zu tun, hat mir mal jemand gesagt. Vielleicht hilft dir das.“
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