Montag, 16. September 2024

[Buchvorstellung einmal anders] Der Container von Marley Alexis Owen


 
Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Sara und Jay aus „Der Container“, um mit ihnen über das Buch und ihre Autorin zu sprechen.

Danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um für das Buch zu antworten.
»Moin, ja gerne. – Jay, jetzt nimm doch mal die Füße vom Tisch.« »Konrad, halt die Klappe.«
Könntet ihr euch meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
»Klar, gern, ich bin Sara Konrad, Ex-Elitesoldatin und Scharfschützin der Bundeswehr. Mittlerweile bin ich als Aktive bei der Sisterhood – ein geheimnisvoller Laden, der sich aber irgendwie für gute Sachen einsetzt. Außerdem bin ich verheiratet und Mutter.«
»Ich bin Jay.«
»Geht das vielleicht etwas freundlicher … oder ausführlicher?«
»Nein.«
»Okay, sie ist leider immer so … aber sie ist eine Kollegin von der Sisterhood und auch wenn sie das nicht gern hört, ein wirklich touchier Mensch.«
Beschreibt uns bitte das Buch in maximal 5 Sätzen.
»Du versaust meine Mission und ich muss es richten.«
»Ähm, Jay, also ganz so war es nun nicht. Ich bin nicht absichtlich in deine Mission geraten, sondern wollte das Richtige tun und helfen. Und wenn ich mich korrekt erinnere, hat dir etwas Hilfe dabei, diese Schmuggelgeschichte zu klären nicht geschadet, oder.«
»Pf.«
Glaubt ihr, macht es der Autorin Spaß euch in so manche schwierige Situation zu stoßen?
»Wenn ich sie in die Finger kriege nicht mehr.«
»Jay, bitte, Marley macht doch auch nur ihren Job. Aber ja, ich muss mich leider der etwas rüden Aussage meiner Kollegin anschließen: Marley lass den Scheiß, sonst gibt’s Ärger.«
Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch?
»Also, ich finde es stark, wie ich mich bei Shkodran Velaj, dem albanischen Mafioso, ins Messer werfen darf, um deinen Arsch zu retten, Konrad.«
»Und mir gefällt am besten, wie ich dir am Schluss beim Debriefing den Hals vor Max rette.«
Was glaubt ihr, wie viel von eurer Autorin steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?
»In mir? Gar nichts. Ich bin 100% ich.«
»Ach, Jay, ich denke, sie hat uns beide entworfen, um damit starke Frauen für das Gute eintreten zu lassen … obwohl, da hätte ich allein eigentlich auch gereicht.«
»Konrad, ich bin so kurz davor, euch beiden eine reinzuhauen … du hättest nicht einen Band überlebt ohne mich!«
Wie würdet ihr eure Autorin beschreiben?
»Größenwahnsinnig.«
»Sagen wir ambitioniert. Sie schreibt uns immer in so realistische und zeitnahe Problematiken und hofft damit, die Welt ein bisschen besser zu machen. Wusstest du, dass sie 1/4 der eBook Tantiemen von „Der Taliban – Sara Konrad Thriller (Band 3)“ an die Alea e.V. spendet, um Frauen und Mädchen in Afghanistan zu helfen?«
»Die hat eindeutig genauso einen Knall wie du – und wir haben dann immer den Ärger.«
Wisst ihr wie es zum Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Oder hattet ihr sogar Mitspracherecht?
»Also nicht, dass ich wüsste. Da ist Marley knallhart. Wenn die sich was in den Kopf gesetzt hat, zieht sie es einfach durch … und den Titel hat sie wie alle anderen allein bestimmt.«
Gefällt euch das Cover zu 100% oder hättet ihr noch einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
»Ich bin nicht drauf, ist scheiße.«
»Jay, sorry, aber ich bin die Protagonistin, und ich finds super!«
Was ist euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch?
»Ich glaub, da sind wir uns sogar mal einig: »Auf Drei-Uhr-nachts-Freunde.« »Oh, Jay, ich wusste es doch, du hast einen ganz weichen Kern. Wir werden noch ein richtig gutes Team.« »Nicht hektisch werden, Konrad, soweit sind wir noch nicht.«
Danke für das Gespräch

Samstag, 14. September 2024

[Buchvorstellung einmal anders] Game Nights at Tokyo von Bettina Auer


 
Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit der Protagonistin Annabell und ihrer Autorin, um mit ihnen über das Buch „Game Nights at Tokyo“ zu sprechen.

Hallo, danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um für das Buch zu antworten.
Hallöchen 😊, wir freuen uns, heute hier zu sein.
Es wäre toll, wenn ihr euch meinen Lesern vorstellen würdest, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben.
Natürlich, sehr gerne doch! Ich bin die Bettina und die Autorin des Buches Games Nights at Tokyo, und das hier ist Annabell, meine Heldin in der Geschichte. Während Annabell etwas jünger ist wie ich (die Betonung liegt auf etwas *hust), lebe ich zusammen mit Mann, Kind, Hund und Katze in der Nähe von Regensburg und lebe und arbeite dort. Seit über zehn Jahren schreibe und veröffentliche ich Bücher, wobei Game Nights at Tokyo mein erster Romanceromane ohne Fantasyelement ist. Offen gesagt hat mich der Roman vor eine enorme Herausforderung gestellt hat, weil doch am Anfang nicht alles so wollte, wie es sollte und wie ich es mir vorgestellt habe. Aber am Schluss ist dennoch ein tolles Buch daraus geworden, was mir sehr viel bedeutet.
Hi! Ich, Annabell, bin die Heldin in Game Nights at Tokyo. Zuallererst möchte ich sagen, dass mir mein Name überhaupt nicht gefällt, aber na ja … ist jetzt auch nicht mehr zu ändern ... Ich behaupte von mir selbst, dass ich ein freundliche, vielleicht manchmal etwas aufbrausende Person bin, die jedoch mit vielen verschiedenen Situationen klarkommt, auch, wenn man den Anschein nicht sofort von mir hat. Zudem bin ich das schwarze Schaf der Familie, aber mit dem Status komme ich klar 😉
Beschreibt uns dein Buch in möglichst wenig Sätzen.
In dem Buch geht es darum, wie ich versuche, meinen Traum als professionelle Gamerin durchzustarten, zu bewerkstelligen. Leider funktioniert es mehr schlecht als recht, doch dann bekomme ich von meinem Freund Seyto aus Japan einen Tipp, dem ich zuerst etwas skeptisch gegenüberstehe. Dennoch entschloss ich mich, bei dem Minispiel der Firma GamesCore mitzumachen, um einen Platz in der Testphase ihrer neuen Konsole in Tokyo zu bekommen. Und ja … überraschenderweise werde ich angenommen! Mein Traum rückt somit für mich in greifbarer Nähe – bis mir plötzlich Katzuta mir in der Firma über den Weg läuft … Mehr verrate ich dazu nicht :P
Glaubst du macht es der Autorin mehr Spaß dich durch leichte, einfache oder schwierige, düstere Situationen zu führen? Hat sie dich richtig eingeschätzt?
Mhm. Ja, also überwiegend muss ich sagen, bin ich zufrieden, wie Bettina es gehandhabt hat. Zudem sei gesagt, dass es von dem Buch zwei verschiedene Versionen gibt und ja … die erste Version war wirklich nicht das, was mir zugesagt hat. Jedoch entstand dann eine neue, zweite Version und die ist genau das, was ich mir gewünscht habe. Auch, wenn manche Situationen für mich nicht gerade schön waren, hat sie es gut mit mir gelöst 😉
Hast du eine Lieblingsstelle im Buch?
Ja. Die Szene im Auto, in der Katzu und ich ein Kinderspiel spielen, dass ich früher mit meiner Schwester Marlene immer gespielt habe 😉
Was glaubst du, wie viel Bettina steckt in dem Buch oder dem ein oder anderen Charakter? Hat sie alles gefunden oder gibt es da noch etwas verstecktes?
Ich denke, dass einiges von Bettina schon in mir steckt und auch in anderen Charakteren. Mann könnte sagen, in jedem steckt ein kleiner Hauch von ihr, allerdings sind wir doch alle sehr einzigartig von ihr gestaltet worden.
Wie würdest du deine Autorin beschreiben?
Chaotisch. Das trifft es am besten. Gelegentlich musste ich über ihre Art, das Buch wie ein Puzzle zu schreiben und zusammenzusetzen, die Augen rollen, aber sonst kann ich mich über sie nicht beschweren 😊 Sie lässt sie nicht leicht entmutigen, auch wenn mal ein blöder Kommentar kommt und was so nicht hinhaut, wie es soll. Dann ärgert sie sich ein oder zwei Stunden darüber und dann ist es auch wieder gut.
Weißt du, wie es zu dem Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Lauf des Schreibprozesses verändert? Hattest du vielleicht sogar Mitspracherecht?
Der Titel stand von Anfang an fest und wurde von uns beiden so gewählt 😊
Gefällt euch das Cover zu 100% oder hättet ihr einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Ja. Es war Liebe auf den ersten Blick ♥ Damals haben wir drei Entwürfe zu dem Cover bekommen und das hier war das letzte und es war wirklich so, wir haben es gesehen und gewusst: Ja, das ist es! Die Idee mit dem verpixelten Controller hatte übrigens Bettinas Mann (dass er sich auch mal in der Hinsicht wichtig fühlen kann xD)
Was ist jeweils euer Lieblingszitat aus dem Buch?
Annabell:
»Annabell? Geht es dir gut?«, fragte mich mein Gegenüber und ich schreckte abermals auf.
»Ann.«
Er schien kurz irritiert. »Bitte?«
»Ann, nicht Annabell. Ich mag das nicht«, stellte ich schnell, aber freundlich klar.
»Wieso? Annabell ist doch ein schöner Name«, entgegnete er und lächelte dabei leicht.
Ich rollte mit den Augen. »Ja – wenn man über sechzig ist und Stützstrümpfe im Reformhaus kaufen muss, dann vielleicht, aber so eher nicht.«
Sein Lachen ging mir unter die Haut. Es war ein tiefer, rauer Ton und ich merkte, wie eine Gänsehaut über meinen Körper kroch.

Bettina:
Argwöhnisch warf ich einen Blick auf das elektronische Gerät, das er noch in der Hand hielt. »Na gut, aber auf deine Verantwortung. Wenn ich mich komplett blamiere, wirst du dafür die Schuld tragen.«
»Aber natürlich«, erwiderte er schelmisch.
Und somit begann mein Verderben.
Danke für das Gespräch.
Wir haben zu danken, liebe Claudia ♥ Es hat total viel Spaß gemacht und wir hoffen, dass wir dadurch ein oder zwei neue Leser für unser Buch begeistern konnten 😊 Bis bald!

Donnerstag, 12. September 2024

[Schnipseltime] The Grimm Way - How to Play a Fairy Tale: Aschenputtels Tochter von Ava Cooper


 

Ich fluche leise, als ich mit dem Absatz über das Kopfsteinpflaster laufe und prompt zwischen zwei Steinen hängen bleibe. Warum mache ich den Quatsch nur mit und ziehe keine Sneakers an, so wie sonst? Aber nein, ich musste mich für Peeptoes entscheiden. Die mega aussehen – darin zu laufen, ist allerdings eine Qual. Bestimmt hat sich das ein Mann einfallen lassen. Komischerweise ist es kein Problem, damit zu tanzen. Ein Umstand, den ich nie verstehen werde.

Ich versuche, mein Gleichgewicht wiederzufinden, wobei ich zugeben muss, dass das vermutlich nicht nur an den hohen Schuhen liegt, sondern auch am Alkohol. Also wird es die Metro. Zielstrebig steuere ich die nächste Haltestelle an. Ich bemühe mich um einen ruhigen Gang, während ich an schicken Trend-Boutiquen, Restaurants und Bars vorbeilaufe. Ich liebe diesen Stadtteil.

Ein Geräusch hinter mir lässt mich aufhorchen. Es klingt nach leisen Schritten. Verfolgt mich jemand? Mein Herz setzt einen Moment aus und ich drehe mich um, doch es ist nur eine Nachtschwärmerin, so wie ich. Erleichtert gehe ich weiter. Aus dem Augenwinkel erblicke ich ein hippes Oberteil, das mir gut stehen könnte. Ich werde langsamer, um darauf zuzugehen, als auf einmal ein Sirren ertönt und ein tiefschwarzer Wirbel vor meinen Augen erscheint.

Panik schießt durch meinen Körper, pumpt Adrenalin durch meine Venen. Ich bleibe zitternd stehen. Mein Brustkorb scheint aus einem Schraubstock zu bestehen, der sich immer enger zudrückt und mir den Atem raubt. Was in Dreiteufelsnamen geschieht hier bloß? Der Strudel wächst innerhalb von Sekunden, bis er so hoch wie ich ist.

Plötzlich spuckt er etwas aus, das wie ein zusammengeknüllter Mensch aussieht, und erstirbt. Die Stille, die nun folgt, erschreckt mich nicht weniger als das Sirren zuvor. Sie strahlt eine aggressive Warnung aus. Die Härchen stellen sich an meinen Armen auf und mein Herz pocht wie ein Dampfkolben. Das menschenähnliche Ding, das aus dem Wirbel gekommen ist, richtet sich langsam auf – und ich keuche. Vor mir steht eine Bestie, die aus der Hölle selbst kommen muss. Sie hat eine Schnauze und Lefzen wie ein Raubtier, doch sie geht auf zwei Beinen. Kleine, rote Augen funkeln mich an und ich erkenne die Mordlust in ihnen.

Ich will schreien, weinen, wegrennen. Aber ich kann mich weder bewegen noch einen Ton herausbringen. Alle Muskeln in meinem Körper haben sich zusammengezogen, lähmen mich. Wie in einem entsetzlichen Albtraum. Nur, dass dies hier kein Traum ist, sondern die viel schrecklichere Realität.

Als ich leise stöhne, leuchtet in den Augen des Dings pure Gier auf. Es macht knurrend einen Satz auf mich zu. Nun endlich löst sich meine Erstarrung und ich brülle, so laut ich nur kann. Gleichzeitig taumele ich zurück, versuche, vor dem Ungeheuer zu fliehen. Doch es schnellt herum, treibt mich in die Enge zwischen den Häusern. Mit einer Mischung aus Triumph und Hunger starrt es mich aus bösen tiefroten Augen an. Wieder knurrt es gefährlich.

Mein Blick flackert und mein Herz pumpt. Ich suche nach einer Rettung, sehe allerdings nichts, wo ich mich vor diesem Vieh verstecken kann. Das ist immerhin ein verdammtes Monster! Und es will mich fressen. Mir wird eiskalt. Wimmernd will ich durch einen Ausfallschritt seinen Fängen entkommen. Aber ich taumele und falle lang hin. Das war es. Gleich wird das Biest seine grässlichen Fangzähne in mich schlagen. Tränen schütteln meinen ganzen Körper. Ich drehe mich um, versuche wegzukriechen. Doch es ist zu spät.

Das Monster heult bereits voller Triumph und setzt zum Sprung an. Ich weiß nicht, ob ich die Augen schließen oder zusehen soll, wie mich das Vieh als Mitternachtsimbiss verspeist. Tränen laufen über meine Wangen und ich liege wie gelähmt, unfähig, dem Unvermeidlichen zu entfliehen. Da erscheint mit einem metallischen Sirren ein weiterer Wirbel mitten in dem leeren Raum hinter mir und dem Monster.

Allerdings ist dieser im Gegensatz zu dem davor grellweiß. Auch dieser Strudel bringt etwas zum Vorschein. Mein Herz sackt in die Hose, weil ich befürchte, nun von zwei Bestien gleichzeitig angegriffen zu werden. Dieser Passagier ist jedoch eindeutig ein menschliches Wesen oder vielmehr ein Mann, auch wenn ich sein Gesicht nicht erkennen kann, weil mich der grelle Wirbel blendet. Aber die Silhouette ist humanoid. Ein zarter Anflug von Hoffnung glimmt in mir auf. Vielleicht kann dieser Unbekannte mir ja irgendwie helfen?

In seiner Hand taucht wie aus dem Nichts ein silbern schimmerndes Schwert auf und er sieht mich grimmig an. Ich keuche entsetzt. Also habe ich jetzt die Wahl dazwischen, von einer Bestie zerrissen zu werden oder von einer mittelalterlichen Waffe durchbohrt zu werden. Wobei mir Letzteres um einiges sympathischer ist, das geht wenigstens schnell.

Zu meiner Verwunderung – und riesengroßen Erleichterung – dreht sich der Mann zu der Bestie herum. Er attackiert sie wuchtig mit dem leuchtenden Schwert. Das Vieh heult, als es getroffen wird, gibt sein Ziel jedoch nicht auf. Stattdessen lässt es sich auf alle viere herunter. Es macht einen gewaltigen Satz auf mich zu. Dabei reißt es das entsetzlich große Gebiss so weit auf, dass ich jeden Reißzahn sehen kann. Mein Magen verkrampft sich, Schweiß bricht überall in mir aus, als mir der faulige Atem entgegenweht. Ich glaube bereits, die ersten Zähne an meiner Kehle zu spüren.

Damit habe ich den Schwertkämpfer jedoch unterschätzt. Er wirbelt so schnell herum, dass ich mich frage, ob er irgendeine Superkraft hat. Schützend wirft er sich vor mich – und rammt dem Ungeheuer die Waffe direkt ins Herz, als es auf mich zugesprungen kommt. Die Bestie jault ohrenbetäubend laut. Ein silbernes Leuchten erfasst das Vieh und hüllt es einmal komplett ein. Als jeder Zipfel von der Schnauze bis zur Pranke schimmert, gibt es eine gewaltige Explosion und das Ungeheuer zerspringt. Ich erwarte schon, über und über mit Blut besudelt zu werden. Aber stattdessen rieselt nur silberner Staub auf uns hernieder.

»Diese Seelenbestie wird niemanden mehr behelligen«, sagt mein geheimnisvoller Retter.

Ich erstarre, als ich diese Stimme höre. Diesen Klang kenne ich irgendwoher, da bin ich mir ganz sicher. Aber woher nur? In meinem Bekanntenkreis gibt es keine Männer mittleren Alters, die mit dem Schwert umgehen können wie ein Gladiator. Außerdem kommt mir das Gesicht fremd vor, obwohl es etwas in mir zum Klingen bringt. Ist der Mann vielleicht ein Freund von Mama, den ich nur ein- oder zweimal gesehen habe? Das wäre eine Möglichkeit, doch die Stimme lässt mich verrückterweise an meine Kindheit denken. Langsam stehe ich auf und starre ihm ins Gesicht.

Der Mann lächelt liebevoll.

»Hallo, Krümelchen.«

Ich keuche, spüre gleichzeitig ein Gefühl der Wärme und völliges Chaos. So hat mich nur ein Mensch genannt. Mein Vater. Damit hat er mich immer geneckt, weil ich so viele Dinge beim Essen verstreut habe. Das kann nicht sein.

Er ist bei einem Unfall gestorben, zusammen mit meiner Zwillingsschwester Isabel. Beinahe vergessene Erinnerungen an absolute Verbundenheit wabern durch mein Unterbewusstsein. Wir waren eins. Die Liebe, die so lange verschüttet war, überflutet mich wieder – und mit ihr der vertraute Kummer. Auch nach siebzehn Jahren sind beide Gefühle noch da. Wie ein Fleck, den man übermalt, aber nicht beseitigt hat.

Ich schluchze erstickt auf und schüttele den Kopf. Nein, das kann nicht sein. Sicher war etwas in dem Sekt, das mich halluzinieren lässt. Dieses Ungeheuer muss ja auch Einbildung gewesen sein, obwohl es mir verdammt real vorkam.

»W... wer sind Sie? Woher kennen Sie diesen Kosenamen?«

Der Mann seufzt und macht einen Schritt auf mich zu. Die Liebe in seinem Blick wärmt mich und weckt weitere Erinnerungen. »Krümelchen, du weißt ganz genau, wer ich bin.«

Er muss verrückt sein. Ich muss verrückt sein. Das alles kann nicht wahr sein. Der Fremde zieht mich an sich, um mich zu umarmen. Papas vertrauter Geruch umfängt mich. Er riecht frisch und ein wenig holzig, wie die Wälder, in denen wir so gern spazieren gegangen sind. Glücklich schmiege ich mich an ihn, inhaliere diesen Duft, der mich an die schönste Zeit meines Lebens erinnert. Damals, als wir noch zu viert waren. Das ist tatsächlich mein Vater! Meine Kehle wird eng und ich schlucke krampfhaft, um nicht loszuheulen.

»Gott, wie habe ich dich vermisst!«, sagt er leise.

Sofort brechen all meine Dämme. »Papa!« Schluchzend drücke ich mich an seine Brust. Ich begreife zwar nicht, wie das möglich ist, aber für diesen einen Moment will ich seine Nähe genießen und nichts hinterfragen.

Er zieht mich ganz fest an sich und ich spüre, wie es nass auf meine Wangen tropft. Wir umarmen uns schweigend, leise Tränen der Freude vergießend. Langsam begreift mein Herz, dass dies tatsächlich Realität ist. Mein Vater lebt!

»Es ist so schön, dich zu sehen.« Er seufzt und zieht mich noch enger an sich. »Es war schrecklich, dich gehen lassen zu müssen.«

Wieso gehen lassen? Er ist doch aus meinem Leben entschwunden. Oder ist er nur ein Trugbild? Vielleicht träume ich das alles nur. Aber wie kann er dann einen Körper besitzen? Ich löse mich von ihm, strecke die Hand aus und drücke ihn. Ich kneife erneut zu. Noch fester diesmal. Das ist alles echt – seine Haut, sein Fleisch, seine Wärme.

Ebenso wie sein schmerzverzerrtes Gesicht. »Ashley, ich verstehe, dass du dich wunderst. Ich wäre dir jedoch verbunden, wenn du nicht ganz so fest zupackst.«

Sofort nehme ich die Hand weg und starre ihn ungläubig an. »Du ... bist real. Wie ... wie kann das sein? Der ... Unfall? Isabel und du ... ihr seid doch ...«

»Was das angeht, waren wir nicht ganz ehrlich zu dir.« Papas Lächeln erstirbt. Er atmet einmal hörbar aus. »Es gab keinen Unfall. Deine Mutter und ich ... Nun, wir haben uns in Wirklichkeit getrennt.«

Ungläubig schüttele ich den Kopf. »Das ist nicht möglich! Ich erinnere mich genau daran. An das schreckliche Krachen, als der andere Wagen in uns gefahren ist.« Erneut spüre ich das Entsetzen jenes Tages, als unser Glück zu viert von einer Sekunde auf die nächste zerstört worden war. Wir waren auf dem Rückweg vom Zoo gewesen und hatten alle gute Laune. Aus dem Augenwinkel sah ich einen Wagen, der auf uns zuraste. Er krachte mit vollem Speed in die Beifahrerseite. Papa und Isabel waren angeblich sofort tot. Was offensichtlich gelogen war. Immerhin steht er ja vor mir.

Sein Lächeln wird noch verlegener, obwohl ich dachte, das sei nicht möglich. »Die Erinnerungen sind nicht echt. Sie wurden euch von einer Realitätsgestalterin eingepflanzt.«

»Einer bitte was?«

»Eine Realitätsgestalterin. So nennen wir Feen, die bei Menschen aus der NMR die Erlebnisse unserer Welt löschen, wenn sie bei uns waren. Wobei das normalerweise Kinder sind.« Er sagt das so, als wäre damit alles erklärt.

Meine Gedanken rasen und ich verstehe gar nichts mehr. Was redet er da von anderen Welten? Von Feen, die etwas im Kopf verändern? NMR? Das kann er unmöglich ernst meinen. Das gibt es nicht. Oder doch? Denn eins ist klar: Mein Vater ist quicklebendig. Hoffnung erfasst mich und mein Herz klopft schneller. Wenn Papa nicht gestorben ist, dann heißt das  ... »Also lebt Isabel auch noch?«

Traurig schüttelt er den Kopf. »Dieses Ding, das dich angegriffen hat ... Es ... es hat sich vor ein paar Tagen auf Isabel gestürzt. Ihr Körper ist auf dieser Welt, aber ihr Geist ... Er weilt an einem anderen Ort.« Seine Gestalt scheint regelrecht in sich zusammenzusacken, Tränen glitzern in seinen Augen. »Es tut mir unfassbar leid, mein Krümelchen.«

Also ist sie für mich verloren. Meine Zwillingsschwester ist nur noch eine leblose Hülle, der Geist irgendwo gefangen. Lebt sie überhaupt noch? Obwohl ich schon vor so vielen Jahren um sie getrauert habe, umspült mich eine grausame Welle der Traurigkeit und ich beginne zu schluchzen.

Papa streicht mir mit beiden Händen über die Arme. Die Berührung tröstet mich ein wenig.

»Vielleicht findet der Rat einen Weg, sie zurückzuholen«, sagt er leise. »Nun sollten wir uns auf den Weg zu deiner Mutter machen. Wer weiß, wann diese Bestien wiederkommen. Daher muss ich dringend mit Cindy sprechen, damit sie dir erlaubt, mit mir ins Märchenreich zu gehen.«

»Äh ... bitte was?« Mit offenem Mund starre ich ihn an. Was hat er da eben gesagt? Das ist doch absurd. Ich muss das falsch verstanden haben. »W... wohin willst du mit mir?«

»Ins Mär-chen-reich«, wiederholt Papa, wobei er jede einzelne Silbe langsam und überdeutlich ausspricht. »Das ist deine wahre Heimat. Allerdings haben die Realitätsgestalterinnen dir ganz neue Erinnerungen an die ersten vier Jahre eingepflanzt. Das war eine unfassbare Arbeit.« Er schüttelt den Kopf und legt mir eine Hand auf die Schulter. Ernst sieht er mir in die Augen. »Glaub mir eins, Krümelchen: Du bist nicht in New York geboren, sondern im Märchenreich.«

[Buchvorstellung einmal anders] The Grimm Way - How to Play a Fairy Tale: Aschenputtels Tochter von Ava Cooper

 



Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Ashley und Ethan aus „The Grimm Way – How to play a Fairy Tale“ und deren Autorin Ava Cooper.

Hallo, danke, dass ihr heute Zeit habt und für das Buch antwortet. Würdet ihr euch vielleicht gegenseitig beim Interview unterstützen?
Ava (grinst): Na, ich auf jeden Fall – aber bei den beiden bin ich mir nicht so sicher …
Ashley (schnaubt): Den blöden Stinkstiefel unterstütze ich ganz sicher nicht!
Ethan (verdreht die Augen): Immer noch Manieren aus der New Yorker Gosse …
Es wäre schön, wenn ihr euch meinen Lesern vorstellen könntet.
Ethan: Ladies first. (Er deutet auf Ashley und murmelt: „Auch wenn das weiß Gott keine Lady ist…“)
Ashley (verschränkt die Arme vor der Brust und wirft ihm einen giftigen Blick zu. Dann lächelt sie Claudia entschuldigend an.): Sorry! Du merkt es ja, wie er ist … Also ich heiße Ashley, bin einundzwanzig Jahre alt und habe bis vor kurzem noch in New York gelebt. Aber dann hat mich irgendein Monster angegriffen, mein totgeglaubter Vater hat mich gerettet und mir gesagt, dass ich in Wirklichkeit Aschenputtels Tochter bin und ins Märchenreich muss. Um ein Märchen zu spielen. Oh, Entschuldigung – es zu verkörpern. In einem magischen Spiel für ganz besondere Kinder.
Ethan (nickt ernst): Genau, Ashley. Das ist deine Aufgabe. (Er wirft Claudia ein hinreißendes Lächeln zu.) Darf ich mich nun vorstellen: Ich bin Prinz Ethan, zweiter Sohn des früheren Biests. Der im Übrigen ein waschechter Drache war. Aber im Laufe der Zeit wurde daraus ein Biest – was ein Drache wohl damals für die Menschen war. Aufgewachsen bin ich bei König Cedric, als sein wahrer Erbe. Damit bin ich Ashleys Partner in der Verkörperung. Ein Umstand, den wir beide bedauern.
Ava (schüttelt den Kopf): Oh Mann, was habe ich da auf die Menschheit losgelassen… Aber irgendwie ist es ja auch amüsant. Für alle, die mich noch nicht kennen: Hi, ich bin Ava Cooper oder im echten Leben Heike Hamboch. Werktags arbeite ich für einen Chemiekonzern. Sobald ich meinen Job erledigt habe, erschaffe ich Welten oder reise in Gedanken in andere Länder oder Zeiten. Seit neuestem schreibe ich nämlich auch unter meinem Klarnamen Romance.
Beschreibt uns das Buch in möglichst wenig Sätzen.
Ava: Na, das kann ich vermutlich am besten. Einiges hat Ashley schon erzählt – sie ist Aschenputtels Tochter oder zumindest eine davon. Es gibt noch eine Zwillingsschwester, die mit ihrem Vater im Märchenreich aufgewachsen ist. Ihre Seele wurde jedoch von einem Monster geraubt und nun muss Ashley das Märchen spielen. Zusammen mit Ethan. Was beide richtig super finden, wie du merkst. Deswegen klappt es auch nicht so richtig. Das muss es aber, damit das Mädchen, für das sie es spielen oder besser verkörpern, nicht seine Hoffnung verliert. Das würde nämlich die Macht der Seelenbestien stärken. Also müssen die beiden sich irgendwie zusammenraufen.
Ethan: Was einfacher wäre, wenn Ashley sich in ihre Rolle fügen würde. Sie ist nun einmal eine Prinzessin, auch wenn sie sich aufführt wie eine Bäuerin. Und sie hängt ständig mit so seltsamen Leuten ab. Vor allem mit diesem Alexej (er rollt mit den Augen).
Ashley (grinst): Also, ich finde ihn eigentlich ganz cool. Der ist nicht so spießig wie gewisse andere Menschen. Aber ja – ich arbeite daran, dieses Spiel mit Ethan hinzukriegen. Wenn nur mein Märchen-Ich nicht so verdammt eigensinnig wäre …
Macht es dir Spaß, deine Protagonisten ein wenig zu quälen? Sie in Situationen hineinzuwerfen, die schwierig sind? Warum nicht einfach und schön? Müssen Gefahren und Stolpersteine immer sein?
Ethan (sieht Ava vorwurfsvoll an): Und ob sie das macht! Also, was sie mir alles zumutet. Erst diese unwissende New Yorker Ziege, dann diese Seelenbestien. Und am Ende …
Ashley: Hey, du wirst gequält? Was soll ich denn sagen? Ich hatte ein tolles Leben in New York. Dann werde ich angegriffen und komme hierher, mitten zwischen aufgeblasene Wichtigtuer wie dich. Außerdem haben es diese verdammten Monster auf MICH abgesehen, wie du weißt. Weil ich angeblich die Mega-Hoffnungsträgerin bin. Was auch immer das heißen soll … Außerdem sind meine Mutter und meine Schwester in dieser Dunkelwelt gefangen. Also wer hat wohl den mieseren Deal?
Ava (hebt beschwichtigend die Hände): Schon gut, schon gut. Ja, ich bin eine fiese Autorin. Ich weiß, dass ich euch ganz schön übel mitspiele. Aber dafür gebe ich jedem von euch auch etwas Gutes mit. Ashley, du hast Willow, Malika und Ginger. Die stehen dir bei. Und du, Ethan, hast all deine Freunde hier. Also, kommt, es könnte schlimmer sein. Außerdem: Es wäre schnarchlangweilig, wenn alles Friede-Freude-Eierkuchen wäre. Ich will ja, dass meine Bücher die Menschen bewegen.
Ethan und Ashley (nicken beide, ausnahmsweise ohne Streit): Okay, das verstehen wir ja …
Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch, die ihr den Lesern des Blogs gerne vorstellen würdet?
Ashley (sieht verlegen zu Ethan): Hm, ja … tatsächlich mag ich eine Stelle besonders gerne. Wo er sich um mich bemüht. Wobei ich ja nie weiß, wie ernst er das meint (sie seufzt). Aber unserer erstes Date war einfach sensationell. Ethan hat sich in seine Drachengestalt verwandelt. In einen echten Drachen! Und ich durfte mit ihm fliegen … (ihre Augen leuchten)
Hastig greife ich nach zwei Zacken etwas unterhalb seines Nackens. Mein Herz donnert so heftig wie ein Presslufthammer. Das liegt nicht nur daran, dass ich auf einem Drachen sitze. Dies ist obendrein der Mann, in den ich verschossen bin. Ein seltsames Gefühl. Aber auch ein erhebendes.
Also willst du mich doch? Ich höre die Belustigung in seiner Gedankenstimme und wäre vor Scham am liebsten im Boden versunken. »Hast du eben echt gehört, was ich gedacht habe?«
Er lacht leise in sich hinein. Solange wir Drache und Reiterin sind, kann ich deine Gedanken wahrnehmen. Denn wir sind während dieser Zeit miteinander verbunden.
Na, super. Ich stöhne laut auf. Ein sanfter Impuls berührt mich. Es fühlt sich an, als ob mich in Seide gehüllte Wolken umfassen. Das muss dir nicht peinlich sein. Ich finde dich nämlich auch verdammt sexy. Wärme breitet sich in meinem Körper aus. Es beginnt als leichtes Kribbeln im Bauch, setzt sich von dort aus weiter durch, bis ich vollständig unter Strom zu stehen scheine.
Ethan (lächelt vor sich hin): Ja, das war ein schöner Moment. Ich habe Ashley dabei meine Lieblingsstelle gezeigt und sie zu einem magischen Dinner eingeladen. Das gefiel mir auch.
Ich nehme Anlauf und schlage dabei mit den Flügeln. Ashley umklammert die Zacken noch fester. Durch unsere Verbindung spüre ich, wie sie pures, wildes Glück durchströmt, als wir immer höher in den Himmel steigen. Der Wind zerrt und reißt an ihren Haaren. Sie will ihre Freude in die Welt hinausbrüllen. Dann tu es, teile ich ihr in Gedanken mit. Sie macht ihren Emotionen durch einen Freudenschrei Luft und mein Herz hüpft bei diesem Geräusch.
Ich schraube mich jubelnd empor bis zu den Wolken, die wir fast erreicht haben. Dabei genieße ich ihr Entzücken so wie sie meins; es wirkt wie ein Widerhall und verstärkt es. Ich fliege höher und immer höher. Danach lege ich auf einmal die Flügel an und sause im Sturzflug hinab. Ein leiser Schrei entweicht ihrer Kehle, als die Erde schon fast vor uns auftaucht. Doch kurz bevor wir den Boden erreichen, breite ich meine Schwingen aus und segele knapp oberhalb des Nullpunkts.
Anschließend steige ich so weit auf, dass wir über der Wolkendecke fliegen. Ich liebe es, wie ihre Emotionen mich durchdringen. Blanche sorgt sich immer mehr um ihre Frisur, als sich der Freude am Fliegen hinzugeben. In diesem Moment erahnte ich, wie besonders Ashley ist.
Wie viel echte Ava steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?
Ava: Fliegen kann ich leider nicht. Aber ich würde es sehr gerne können. Deswegen lebt Ethan ein Stück weit meinen Traum. Und Ashley – nun ja, drücken wir es mal so aus: Es hat schon seinen Grund, dass meine Protas nie besonders unterwürfig sind. Das liegt meinem Charakter so fremd, dass ich das nur schwer schreiben kann. Irgendwie bringt man als Autorin immer einen Teil von sich mit ein. Deswegen spricht Ashley aus, was sie denkt, verbiegt sich nicht (oder nur in Maßen) und eckt immer wieder einmal an. Aber letztlich werden genau diese Eigenschaften ihr am Ende helfen.
Wie würdet ihr als Hauptcharaktere eure Autorin beschreiben?
Ashley (seufzt): Sie kann schon echt fies sein. Aber sie hat ein gutes Herz, versucht immer, uns noch einen Hoffnungsschimmer zu lassen. Wenn es einmal besonders schlimm war, gibt sie uns danach etwas Positives. Also vielleicht gibt es schlimmere Autor*innen als sie.
Ethan (sieht beide nachdenklich an): Mag sein. Außerdem glaube ich ja, dass sie uns nie etwas zumutet, was wir nicht ertragen können. Und sie möchte, dass die Lesenden mit uns leiden, damit sie uns noch mehr lieben. Verstehen kann ich das. Aber gefallen tut es mir nicht.
Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattet ihr zwei vielleicht sogar Mitspracherecht?
Ava: Tatsächlich sollte das Buch anfangs „Es war einmal – damals und heute“ heißen. Aber vor ein paar Monaten ist ein Buch erschienen, das relativ ähnlich heißt. Danach musste ich erst mal neu überlegen. Ich habe dazu mit Autorenfreundinnen gesprochen. Irgendwann kamen wir auf „How to play a fairy tale”. Das war mir aber zu unspezifisch. Es geht nämlich nicht darum, das Märchen irgendwie zu spielen. Sondern im Sinne der Gebrüder Grimm. Von denen einer, nämlich Wilhelm, Ashley unterrichtet. Et voilà: Titel gefunden!
Ethan (hebt eine Augenbraue): Ava, wie oft muss ich es dir noch sagen: Die Märchen werden …
Ashley (stöhnt): … von uns verkörpert. Ja, das wissen wir mittlerweile.
(Ava und Ashley grinsen sich an)
Seid ihr zu 100% mit dem Cover zufrieden oder hättet ihr nachträglich noch etwas ändern wollen?
Ashley (lacht leise): Ich schon. Ich meine, ich bin darauf zu sehen. Gut, der Style ist etwas zu sehr Prinzessin für meinen Geschmack. Aber im Hintergrund ist mein geliebtes New York. Und beim Print sieht man auch noch meine Sneakers.
Ethan (runzelt die Stirn): Also, etwas von mir hättet ihr schon einbringen können. Und wenn es nur der Hauch eines Drachen wäre. Doch mich hat man ja nicht gefragt ...
Ava (lächelt ihn entschuldigend an): Das ist halt in erster Linie Ashleys Story. Das ganze Buch ist aus ihrer Perspektive geschrieben, also reicht es, wenn sie zu sehen ist, finde ich. Und ich habe das Cover von Anfang an geliebt! Hera Hunter hat damit einen grandiosen Job gemacht. Es drückt alles aus, was ich wollte: Verspieltheit, Modernität, Coolness und Romantik.
Wisst ihr, was mich noch interessieren würde? Euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch.
Ethan (reibt sich das Kinn): Es gibt einige Sachen, die mir gut gefallen. Aber die meisten Zitate nehmen zu viel von der Story vorweg. Am passendsten ist wohl diese Stelle mit Ashley: „Obwohl dir das so wenig gefällt wie mir, gehörst du nun einmal zu unserer Familie. Und Cedric ist der König. Also bemühe dich, ihn würdig zu repräsentieren.“
Ashley (schnaubt): War ja klar, oder? Ich finde ein Zitat besonders wichtig, das ich zu Peter sage, als er sich selbst zum Strohpeter erklärt. „Benutze solche Namen nicht leichtfertig. Sie haben große Wirkung auf Menschen. Wenn Macys Spitzname sich einbrennt, wird er sie zu etwas machen, das sie eigentlich nicht ist.“ Der Name Aschenputtel hat meinem Märchen-Ich auf ewig seinen Stempel ausgedrückt.
Vielen Dank für das Gespräch

Mittwoch, 11. September 2024

[Buchvorstellung einmal anders] Der Tod und Bob von Nadine Schwager


 
Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Tod und Bob aus „Der Tod und Bob“, um mit ihnen über das Buch und ihre Autorin zu sprechen.

Danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um für das Buch zu antworten.
Bob: Sehr gerne.
Tod: Es ist mir eine Ehre.
Könntet ihr euch meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
Bob: Mein Name ist Bob. Ich bin Soldat und stamme aus Michigan. Ich bin allerdings gerade zum Auslandseinsatz abkommandiert und bewache ein Lazarett im Kriegsgebiet.
Tod *ganz weich*: Ich bin... nun, ich bin der Tod. Ich hole die Seelen der Verstorbenen ab und geleite sie ins Anderswo. Ich wurde noch nie interviewt, das ist eine ganz erstaunliche, neue Erfahrung.
Beschreibt uns bitte das Buch in maximal 5 Sätzen.
Bob: Nun, im Buch treffe ich auf Tod in seiner menschlichen Gestalt als Charlie, der Krankenpfleger. Er kennt mich – also meine Seele – seit Jahrtausenden und... tja... *blickt hilflos zu Tod*
Tod *lächelt sanft*: Und ich kann nicht widerstehen, mich ihm zu offenbaren. Wir waren schon einmal zusammen, vor vielen hundert Jahren, als ich mich in ihn verliebte. Aber kann ein Sterblicher mit einem unsterblichen Wesen glücklich werden? Darum geht es in dem Buch.
Glaubt ihr, macht es der Autorin Spaß euch in so manche schwierige Situation zu stoßen?
Tod *seufzt*: Ich glaube, diesmal ist es ihr sehr schwer gefallen. Beim Thema Tod und Sterben gibt es einfach wenig Leichtigkeit.
Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch?
Bob: Ich mochte es sehr, als Tod einfach nachts in meinem Zelt erschienen ist.
Tod: Ich hatte Sehnsucht nach dir. Ich wollte dich nur ein wenig ansehen.
Bob: Er ist immer so romantisch, ohne es zu wissen oder zu wollen.
Tod: Auch eines der Dinge, die das Menschsein so schwer machen. Alles hat einen Begriff und muss einem Zweck dienen.
Was glaubt ihr, wie viel von eurer Autorin steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?
Tod: Am ehesten ähnelt sie vermutlich Leben, meiner lieben, unsterblichen Freundin, meinem älteren Zwilling. Sie ist resoluter als wir, vernünftig und sie tut, was getan werden muss zum Schutz ihrer Schöpfung.
Wie würdet ihr eure Autorin beschreiben?
Bob: Hoffnungsvoll. Ich glaube, dieses Buch entstand, weil sie sich wünscht, dass es so sein könnte. Dass man von einem so liebevollen, sanften Wesen abgeholt wird, wenn das Leben vorbei ist. Dass man getröstet und gehalten wird, obwohl man gerade gestorben ist.
Tod: Zu viel der Ehre, Liebster.
Wisst ihr wie es zum Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Oder hattet ihr sogar Mitspracherecht?
Bob: Selbst der Arbeitstitel hieß schon „Der Tod und Bob“. Er klingt humorvoller, als das Buch ist. Aber alle anderen Titel, die in der engeren Auswahl waren, haben einfach nicht das ausgedrückt, worum es geht. Es geht um Tod und mich und sonst nichts.
Tod: Ursprünglich sollte unsere ganze Geschichte auch sehr viel witziger werden. Aber zu Scherzen waren wir beide einfach nicht aufgelegt.
Gefällt euch das Cover zu 100% oder hättet ihr noch einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Bob: Das Cover ist perfekt.
Tod: Ja, auch wenn ich selten einen Mantel trage, spiegelt es doch genau meinen Blick auf die wunderschöne Welt wieder. Und ein kleines bisschen Anderswo kann man darin auch entdecken.
Was ist euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch?
Tod: Meines ist Folgendes:
„Mach es rückgängig oder ich schieße!“ - „Ich kann die Zeit anhalten, Robert. Was, glaubst du, können diese Kugeln gegen mich ausrichten?“
Bob *lacht*: Ja, danke, das ist auch nur ein bisschen peinlich. Meines ist das hier:
Er zog in ein Gefecht und wusste den Tod an seiner Seite. Ihn beschlich das dumpfe Gefühl, dass das nicht gut gehen konnte.
Danke für das Gespräch
Bob: Wir haben zu danken.
Tod: Es war sehr angenehm, herzlichen Dank.

Dienstag, 10. September 2024

[Buchvorstellung einmal anders] Saiten-Umbruch - Ein richtig mieses Date von Melanie Dommenz



Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit dem Protagonisten Niklas, um mit ihm über das Buch „Saiten-Umbruch – Ein richtig mieses Date“ zu sprechen.

Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um für das Buch zu antworten.
Servus und ich habe zu danken.
Kannst du dich meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
Ich bin Niklas, 17 Jahre alt und in meinem letzten Lehrjahr als Schlosser. Ich lebe mit meinem Bruder Lukas und meiner Mutter in einem kleinen Ort in Bayern. Soweit ich weiß, bin ich der Einzige in dem Nest der offen schwul ist und genau da hängt der Hammer.
Beschreibe uns dein Buch in möglichst wenig Sätzen.
Das ist super einfach! Im ersten Band „Ein richtig mieses Date“ mache ich auf der Suche nach Gleichgesinnten, einen Griff ins Klo. Die Musik hilft mir dabei, diesen Dreck wieder loszuwerden.
Glaubst du macht es der Autorin mehr Spaß dich durch leichte, einfache oder schwierige, düstere Situationen zu führen?
Die Meli ist so eine herzliche Frau, die jedem Menschen nur das Beste wünscht. Sie hat mit mir gelitten und sich noch mehr für mich gefreut. Aber sie versucht alles zu beleuchten, jedem Leser meine Erlebnisse so gut wie möglich nahe zu bringen, da sind nun einmal helle und dunkle Seiten dabei.
Hast du eine Lieblingsstelle im Buch?
Wenn es um Band 1 geht, dann steckt sie im Kapitel mit dem Namen „Musik“. Aber unter uns, ich liebe den Schluss von Band 3.
Was glaubst du, wie viel Melanie steckt in dem Buch oder dem ein oder anderen Charakter?
Schon eine ganze Menge, es spielt ja in der näheren Umgebung ihres Wohnortes. Und bei den Charakteren hat wohl jeder eine kleine Eigenschaft von ihr bekommen. Aber welche, verrate ich nicht 😊
Wie würdest du deine Autorin beschreiben?
Unglaublich selbstkritisch, genau und eifrig. Sie interfragt alles und geht uns damit manchmal richtig auf die Nerven. Aber sie ist auch einfühlsam, verständnisvoll und kreativ! Ach, und sie ist gnadenlos ehrlich und direkt. Also nicht gerade leichte Kost 😊
Weißt du, wie es zu dem Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Lauf des Schreibprozesses verändert? Hattest du vielleicht sogar Mitspracherecht?
Der Titel der Reihe „Saiten-Umbruch“ war schon der Arbeitstitel und ist meiner liebe zur Musik geschuldet. Ein kleines Wortspiel. An den Zusatztitel der einzelnen Bände, haben wir alle gefeilt.
Gefällt dir das Cover zu 100% oder hättest du einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Es ist absolut perfekt!
Was ist dein Lieblingszitat aus dem Buch?
„Ich bin zwar gerade stark damit beschäftigt, meine Sachen zusammenzupacken und dabei nicht kopfüber selbst im Gitarrenkoffer zu landen, aber für einen Mittelfinger ist immer Zeit.“
Danke für das Gespräch.
Ich sag danke, war mal was anderes 😊

[Autoreninterview] Melanie Dommenz



Autoreninterview
Melanie Dommenz

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Mein Name ist Melanie Dommenz und ich wohne in einem kleinen Ort in Bayern. Als berufstätige Frau und Mutter von zwei Kindern, entstehen meine Geschichten in der Nachtschicht 😊
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Als Legastheniker wurde mir schon sehr früh die Fähigkeit abgesprochen überhaupt einen klaren Satz schreiben zu können und ich habe lange daran geglaubt. Aber das Lesen war schon immer eine große Leidenschaft. Die Geschichte „Saiten-Umbruch“ entstand in meinem Kopf auf einer Bergtour. Ich war so gefangen von der Schlüsselszene, dass ich diese immer weiter gesponnen habe. Nun, aus ein paar Notizen wurden 750 Seiten oder drei Bände.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
„Ein richtig miesen Date“ ist mein Debüt-Roman und der erste Band der Reihe.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ja, da gibt es ein paar Skripte, die überarbeitet werden wollen. Zum ersten Mal ein Lektorat zu erleben hat mich viel gelehrt.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Zeit ist so kostbar, deshalb versuche ich so viel wie möglich davon mit meiner Familie oder Freunden zu verbringen.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Terry Goodkind gehört seit Jahren zu meinen Favoriten.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Das ist eindeutig die Lounge auf meinem Balkon. Nur im Winter bleibe ich wohl oder übel in meiner kleinen Bastelwerkstatt. Ein Raum, in dem sich alle Utensilien stapeln, um kreativ zu sein. Farben, Stoffe, Perlen, usw.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Der Hahn kräht um fünf und bis 7.00 Uhr müssen zwei kleine und zwei große Menschen „g´schneuzt und kampet“ (mit geputzter Nase und gekämmt) das Haus verlassen. Dann folgen sechs Stunden Arbeit. Im Anschluss sammele ich die Zwerge wieder ein, Hausaufgaben, Haushalt, Einkaufen, Freizeitaktivitäten, Garten und Kochen füllen den Nachmittag. Und erst wenn alles ruhig wird am Abend, gönne ich mir noch die ein oder andere Stunde und schreibe.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Ich lese was mich anspricht und lasse mich gerne überzeugen. Wenn ich mich mit einem Genre einschränken würde, wären mir einige gute Bücher durch die Lappen gegangen. Derzeit habe ich nur im Bereich Gay-Romance geschrieben, mal sehen was noch so passiert. Jetzt genieße ich erst einmal den Beginn 😊
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
„Wer weiß wofür es gut ist!“ Nicht immer verstehen wir den Sinn in Situationen, gerade wenn es nicht so läuft wie man es gerne hätte. Aber wenn der Satz bei mir fällt, auch gedanklich, weiß ich, dass ich es akzeptiert habe und dann ist es auch gut.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Nein, tut mir leid.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Ja bin ich. Egal welcher Kunstform man sich widmet, man wird immer auf Kritik stoßen. Die Geschmäcker sind wundervoll verschieden. Allerdings macht der Ton die Musik! Auf Unverschämtheiten reagiere ich aus Prinzip nicht.
Warum hast du dich entschieden zu einem Verlag zu gehen und nicht Selfpublisher zu werden?
Oh, da muss ich etwas ausholen. Es war nicht in meinem Lebensplan ein Buch zu schreiben. Selbst als es fertig war, wusste ich nicht wirklich, was ich mit den Skript anfangen sollte. Ich habe es schließlich auf Wattpad gestellt, damit es vielleicht einer liest. Den positiven Rückmeldungen ist es zu verdanken, dass ich mich trotz RLS getraut habe, es einzureichen. Selfpublishing ist für mich aufgrund der Kosten keine Option. Das meine Kinder zurückstecken, damit ich Lektorat und Korrektorat bezahlen kann, möchte ich nicht.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
„Bleibt immer neugierig!“ So viele Wunder warten da draußen auf jeden von uns.

Sonntag, 8. September 2024

[Schnipseltime] Hearts and Flames - Lubbock Firefighters 2 von Laura Lee Johnes


 

Versonnen am Cocktail schlürfend schaute ich den anderen Besuchern zu, sodass ich diesen Typen tatsächlich erst bemerkte, als er unmittelbar vor mir stand. „Hi. Bist du allein hier?“, fragte der zierliche, dunkelhaarige Lockenkopf, der mir knapp bis zur Nasenspitze reichte, mit einem dezenten Schmunzeln. Durchaus sympathisch, der Kleine, dachte ich mir.

Ein wenig neigte ich den Kopf zur Seite, zuckte mit der Schulter. „Sieht so aus.“

„Ich bin Francis“, stellte er sich vor.

„Raphael“, gab ich knapp zurück. Boah, das üben wir nochmal, grummelte ich innerlich. „Bist du öfter hier?“ Uff, echt jetzt? Was Besseres fällt dir nicht ein, schalt ich mich. Ganz normaler Small Talk war ja nie meine Stärke, aber das hier artete gerade in eine Glanzleistung der Peinlichkeit aus. Wenn es nicht gerade den Job betraf, war ich wohl voll aus der Übung, mich normal zu unterhalten.

Ich beugte mich näher zu ihm, um nicht so laut reden zu müssen. „Also, ich meine, ich bin ziemlich neu in der Stadt, kenne bisher kaum Leute hier“, erklärte ich.

„Okay. Ich bin fast jedes Wochenende hier. Normalerweise mit der Clique, aber die waren heute alle verhindert. Ist ne nette Truppe, wenn du wieder mal vorbeischaust, stelle ich sie dir gerne vor.“

Ich beschloss, ehrlich zu sein. „Gerne, kann aber eine Weile dauern. Der Job, du verstehst?“

„Nur zu gut“, gab er zurück. „Ich bin Pfleger im Emergency Room des University Medical Centers. Und du?“

„Beim Fire Department.“ Mehr musste er derzeit nicht wissen und ich trank den Rest des Cocktails aus.

Er legte den Kopf ein wenig schief, musterte mich. „Okay“, kam es gedehnt. „Dann werden wir uns bestimmt mal über den Weg laufen. Ihr kommt ja fast alle dorthin.“

Genau das dachte ich mir auch und nickte nur. Derzeit genügte es mir, dass Dr. Castelli sich bestimmt schon ein Bild über mein vermeintliches Liebesleben gemacht hatte. Daher kam keinesfalls in Frage, dass ich mit diesem süßen Pfleger … was auch immer in Erwägung zog. Meine unfreiwillige Enthaltsamkeit würde noch eine Weile andauern.

Endlich gab ich mir einen Ruck. „Magst du tanzen?“, fragte ich ihn. Da war schließlich nichts dabei und er schien mir durchaus angenehme Gesellschaft zu sein.

[Buchvorstellung einmal anders] Hearts and Flames - Lubbock Firefighters 2 von Laura Lee Johnes


 
Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit dem Protagonisten Marc und seiner Autorin, um mit ihnen über das Buch „Lubbock Firefighters 2 - Hearts and Flames“ zu sprechen.

Hallo, danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um für das Buch zu antworten.
Laura: Ich bedanke mich, dass wir hier sein dürfen. Auch bei Marc, der sich extra die Zeit genommen hat, obwohl er auf der Twenty derzeit genug zu tun hat.
Marc: Ich habe zu danken, dass ihr mich dabei haben wollt. Schließlich geht es im Buch in erster Linie um meinen Captain. Das unsere Autorin da gerade mich mitnimmt, freut mich sehr.
Es wäre toll, wenn ihr euch meinen Lesern vorstellen würdet, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
Marc: Die Dame zuerst.
Laura: Danke, du bist durch und durch ein Kavalier. Also, ich bin Laura, habe ein Faible für heiße Männer in Uniformen und freue mich, als Autorin die Storys schreiben zu können, die ich selbst auch lesen mag.
Marc: Ich bin Marc Ramirez, Lieutenant und Stellvertreter unseres Captains. Derzeit noch nicht voll einsatzfähig, aber ich arbeite daran, bald wieder meinen Traumjob ausüben zu können.
Beschreibt uns das Buch in möglichst wenig Sätzen.
Laura: Es baut auf dem ersten Teil auf, in dem Captain Turner die Station an den Start bringt. Nun kommt die Zeit für Teambuildig und natürlich lassen nach dem offiziellen Startschuss die ersten Einsätze nicht lange auf sich warten. Natürlich gibt es Einblicke in die Arbeit der Firefighter, aber auch die Spannung soll nicht zu kurz kommen. Zudem warten ja schon viele Leser darauf zu erfahren, ob Thiago über seinen Schatten springt und weiterhin an Raphael knabbert, oder ob Raphael sich Marc zuwendet.
Glaubst du macht es der Autorin mehr Spaß dich durch leichte, einfache oder schwierige, düstere Situationen zu führen? Hat sie dich richtig eingeschätzt?
Marc: Also ganz zu Beginn hat sie mir ja schon einen fetten Brocken vor die Füße geworfen, mit dem ich immer noch hadere. Ich glaube ihr mal, dass ihr das nicht leicht fiel, schließlich hat sie mir eine liebe Schwester zur Seite gestellt und mit Raphael, meinem Captain Turner, einen echt tollen Chef, der mich voll und ganz unterstützt und hinter mir steht. Ja, ich denke, sie wusste, dass Aufgeben für mich nie eine Option war. Also richtig eingeschätzt.
Laura: Ich glaube eben einfach an dich und weiß, dass du ein verdammt starker Typ bist.
Hast du eine Lieblingsstelle im Buch?
Laura: Das erste Kapitel. Gerade da ist Marc so, wie ich ihn mir gewünscht habe. Voll in seinem Job aufgehend, unheimlich motiviert, gutgelaunt, und er sprüht geradezu vor Lebensfreude.
Marc: Wow! Das hätte ich jetzt nicht gedacht. Ich mag lieber die Szene, in der ich einen ersten sanften Kuss bekomme. Aber ich verrate nicht, von wem!
Was glaubst du, wie viel Laura steckt in dem Buch oder dem ein oder anderen Charakter? Hat sie alles gefunden oder gibt es da noch etwas verstecktes?
Marc: Irgendwie steckt glaube ich in allen mehr oder weniger etwas von ihr. In mir wohl, dass ich gern alles sofort erledige, damit ich nichts vergesse. In Raphael die Leidenschaft, im Job aufzugehen und sich voll reinzuhängen. In Lucy die Portion liebenswürdige Frechheit und bei Thiago … naja, sie kann wohl auch ziemlich stur und verschlossen sein, wenn sie über etwas nicht reden will. Mal sehen, was ich im Laufe der Zeit noch so herausfinde.
Wie würdest du deine Autorin beschreiben?
Marc: Sie ist eher der introvertierte Typ, verkriecht sich gerne. Was ich mag, ist ihre Leidenschaft sich reinzuhängen in und für das, was sie wirklich liebt. Sie kann dein bester Freund sein – aber wenn du es dir bei ihr verscherzt, dein schlimmster Feind.
Weißt du, wie es zu dem Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Lauf des Schreibprozesses verändert? Hattest du vielleicht sogar Mitspracherecht?
Marc: Da haben wir als Team, mit den Kollegen der Twenty, einiges an Brainstorming hingelegt. Irgendwann stand halt „Hearts and Flames“ fest, weil davon ziemlich viel zu spüren ist in diesem Band. Also hatten wir alle irgendwie Mitspracherecht.
Laura: Verändert hat sich der Titel nicht. Die einzelnen Bände laufen im Schreibprozess unter dem Untertitel „Lubbock Firefighters“, dazu die Bandnummer. Irgendwann kommt dann halt der Haupttitel dazu.
Gefällt euch das Cover zu 100% oder hättet ihr einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Laura: Es gefällt mir sogar zu 1000%. Im Großen und Ganzen hatten wir ja mit unserer Coverfee zu Band 1 das durchgängige, dauerhafte Layout für die Serie schon festgelegt. Und das Bild dazu sollte einfach zum Inhalt passen.
Marc: Ich fühle mich wahnsinnig geschmeichelt, dass ich dafür ausgewählt wurde. Das hätte ich mir so nie vorstellen können.
Was ist jeweils euer Lieblingszitat aus dem Buch?
Marc: Als Thiago zu Raphael sagt: „Scheiße, und ich dachte, nur Texaner hätten solche neandertalermäßigen Umgangsformen an sich.“ Sagt ausgerechnet er, der sonst so plump sein kann wie sonst keiner in der Stadt.
Laura: Ich liebe dieses Zitat, weil es so unheimlich viel mehr als nur die enthaltenen Worte beinhaltet: „Du glaubst gar nicht, wie viel mir das bedeutet, dass du es zulässt und dir von mir helfen lässt. Das ist eine Intimität und Nähe auf einer ganz besonderen Ebene.“
Danke für das Gespräch.
Laura: Wir haben zu danken, doch ich möchte, dass Marc das letzte Wort behält.
Marc: Vielen lieben Dank an dich, dass wir hier sein duften. Ebenso ein ganz herzliches Dankeschön an alle Leser, die uns bis hierher begleitet haben und unseren weiteren Weg auf der Twenty mitverfolgen.

Samstag, 7. September 2024

[Buchvorstellung einmal anders] Traumwandler - Die Chroniken der Grenzlande 3 von Johannes Freitag

 



Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit dem Autor Johannes Freitag von „Traumwandler – Die Chroniken der Grenzlande 3“ und wie es scheint ist er diesmal alleine gekommen.

Hallo, danke, dass du heute Zeit hast.
„Hey, schön dich wieder zu treffen.“
Legen wir gleich los? Beschreib uns das Buch in möglichst wenig Sätzen.
„Es ist der dritte Teil und schließt die Geschichte, welche ich auch die Traumtrilogie nenne ab. Nachdem Rose, Neil und die anderen Gefährten einer Falle entkommen sind bleibt ihnen nicht viel Zeit, Schatten ist erwacht und viel ändert sich, deswegen auch der Titel. Es ist wesentlich düsterer und schwerer und alles steuert auf das Ende zu.“
Das klingt sehr kryptisch und lässt viel Raum für Interpretationen.
„Auch der Klappentext ist verdammt kurz, da es sich ja um den dritten Teil handelt, außerdem denke ich mir das es die Neugier weckt und die Leute sollen die Bücher ja kaufen und selber lesen, ich denke weniger ist da manchmal mehr.“
Macht es dir eigentlich Spaß, deine Protagonisten quälen? Fällt dir das leicht?
„Keine meiner Entscheidungen treffe ich leichtfertig, egal ob es ein blaues Auge ist, oder schlimmeres und einige Sachen fielen mir echt nicht leicht. Es gibt eine Stelle im Buch für die habe ich ewig gebraucht und sie dann unter Tränen beendet. Ich weiß das klingt jetzt melodramatisch, aber es war echt hart.“
Verrätst du uns welche es war?
Grinst.
„Wer das Buch liest und mir eine Mail schreibt mit der Richtigen Vermutung bekommt einen Preis von mir, das ist doch viel besser und Spoilerfrei, einverstanden?“
Traumwandler ist der dritte und abschließende Teil der Reihe, wie war es das zu schreiben, fiel es dir leicht?
Eine tolle Frage, nein es war verdammt schwer, weil ich zwar eine ungefähre Ahnung hatte wo die Reise hingeht, aber es dann total anders kam, was unter anderem an starken Protesten der Charaktere und verdammt großen Plotholes lag, welche sich während des Schreibens auftaten. Das Ende ist dann ein komplett anderes geworden und ich glaube so ein Ende hat noch niemand gelesen. Aber ich wollte halt etwas anderes haben und ich glaube das ist mir gelungen. Ich freue mich auf den Tag wenn mich jemand nach der Auslegung des Endes fragt, weil man es, wie vieles auch von einer ganz anderen Seite betrachten kann. Aber das ist das schöne an Büchern, sie bieten genug Platz für die eigene Phantasie und dieser Aspekt war mir auch beim Schreiben sehr wichtig, dem Leser genug Raum für eigene Interpretationen zu geben.
Sag mal wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert?
„Ich hatte eine Liste mit Wörtern die mit Traum anfingen und da ich ja wusste wie es weitergeht war Traumwandler optimal.“
Bist du zu 100% mit dem Cover zufrieden oder hättet ihr nachträglich noch etwas ändern wollen?
„Ich war mitten im Kampf mit dem Buch, es war gar nicht so leicht alle losen Fäden zu einem sinnvollen und würdigen Ende zu verknüpfen und hatte mir mal die Seite mit den Bildern von Jeanette Hornschuh angeschaut, ich mag ihre Bücher und zeichnen kann sie auch verdammt toll. Dann sah ich das Bild vom schlafenden Jungen und es war um mich geschehen. Ich wusste ich hatte mein Cover gefunden. Also nahm ich all meinen Mut zusammen und schrieb sie an ob ich das Bild als Cover nutzen dürfte. Und sie hat ja gesagt. Ich war so happy.“
Weißt du, was mich noch interessieren würde? Deine Lieblingsstelle aus dem Buch.
Als Neil später den Laden betrat, stand Johann mit einem Kaffeebecher in der Hand hinter dem Tresen und grinste ihn an.
»Moin. Bock auf Knutschen?«
»Was ist denn das für eine Begrüßung?«
»Hab dich nicht so. Ich fange auch leicht an.« Johann startete die Platte. Ein Xylophon erklang. Sanfte, jazzige Klänge umschmeichelten ihn. Wer zur Hölle war das? Er durfte nicht auf das Cover von Johanns Auswahl schauen, bis er eine Auswahl getroffen hatte. Aber egal, er hatte nicht endlos Zeit. Vor allem, weil er die Scheibe nicht kannte.
Neil entschied sich für Kashmirs ›Kiss me Goodbye‹ und ging zum Tresen. »Moin auch. Ist noch Kaffee da?«
Johann packte die Schallplatte geradezu liebevoll wieder in das Cover. ›Nana Mouskouri Live in New York‹ war es also gewesen. Was für eine tolle Stimme. Er legte Kashmir auf und nahm sich einen Kaffee.
Johann schlenderte derweil grinsend durch den Laden und ließ seine Hand über die Platten gleiten wie Russel Crowe in Gladiator in der Kornfeld Szene. »Na, ich dachte, wenn du jetzt wieder ein wenig mehr Übung hast, könntest du mir vielleicht ein spannendes Match liefern.« Er zog eine Platte heraus und ging zum Plattenspieler. Den Song kannte er. ›Kisses sweeter than wine‹ von Jackson Browne.
»Dein Ernst?«, fragte Neil.
»Mein voller. Auch gerne mit Zunge, aber das wird dir auch nichts nützen.«
Neil überlegte kurz und ging wieder zu den Plattenregalen.
Er entschied sich für The Cure ›The Kiss‹. Johann wartete ab, bis die ersten Töne erklangen, und ging dann seelenruhig los. Er schien schon einen Plan zu haben. ›Song instead of a kiss‹. Ein wunderbarer Song und Neil wusste auch schon sofort, womit er das kontern konnte. Prince.
»So viel Geschmack hätte ich dir gar nicht zugetraut«, frotzelte Johann und starte seinen Gegenangriff mit Louis Armstrong ›Give me your kisses‹, während Neil schon an den nächsten Song dachte.
Als er dran war, warf er Johann eine Kusshand zu. ›Do you close your eyes when you kiss me?‹
Du hast viel Musik in all deinen Büchern, alle Songs sind im Anhang auch als Soundtrack gelistet und die Playlist gibt es bei Spotify, warum eigentlich?
„Ohne Musik wären die Chroniken der Grenzlande nicht entstanden. Es war wirklich so das ich an diesem besagten Frühlingsabend vor vier Jahren im Nieselregen für über zwei Stunden spazieren ging. Es waren auch zwei Stücke die ich da wieder und wieder spielte. Als ich dann ernsthaft mit der Arbeit an den Chroniken anfing hörte ich auch viel Musik, aber ich höre generell viel Musik. Und oft ist es so das ich etwas höre und die Melodie oder eine bestimmte Textzeile mir eine passende Idee gab, welche ich eingebaut habe. Ich hätte so gerne noch viel mehr eingebaut, hätte die Kapitel nach Songs benannt und so weiter, aber leider ist das einem ja rechtlich verboten. Und manchmal ist es nur eine Zeile im Text die sich auf einen Song bezieht, wenn man sich die Reihenfolge der Songs anschaut kommt man vielleicht zu der Stelle, das sind so kleine Eastereggs und ein paar Leser haben sie schon gefunden, was mich natürlich besonders freut.
Welche beiden Songs waren das denn?
The Wizard von Uriah Heep und vor allem The Four Horsemen von Aphrodite´s Child, lustigerweise ist keiner von den beiden Songs in den Büchern.
Arbeitest du gerade an etwas neuem?
Ja klar, ich habe gerade eine Kurzgeschichte unter einem geschlossenen Pseudonym geschrieben und habe zwei Buchprojekte auf dem Bildschirm und will die Rohfassungen von zumindest einem bis Ende des Jahres fertig haben.
Vielen Dank.

Dienstag, 3. September 2024

[Schnipseltime] Der kleine Buchladen von Borgovento - Liebe auf italienisch von Aurora Di Amato

 

Als Raffaella und ich aus dem Wasser steigen, spüre ich noch immer die prickelnde Energie, die zwischen uns liegt. Der Abendwind umspielt unsere nassen Kleider und das Salzwasser auf unserer Haut erinnert uns an das erfrischende Bad im Meer. Doch trotz der kühlen Brise fühle ich eine wärmende Glut in meinem Inneren, die von der Nähe zu Raffaella herrührt.

»Wo gehen wir hin?«, frage ich, als sie mich schweigend an einen Pfad zieht, den ich nur flüchtig kenne.

»Vertrau mir,« antwortet sie leise, und obwohl ich einen Moment zögere, folge ich ihr.

Wir tauschen kaum ein Wort, als ich mich von ihr an einen mir unbekannten Ort ziehen lasse. Ich folge ihr, auch wenn ich einen Moment Zweifel hatte. Doch ich weiß nicht, warum ich länger zögere. Meine Frau hat mir reinen Wein eingeschenkt. Sie will die Scheidung, sie hat einen Neuen und sie wird in den nächsten Wochen ausziehen. Es ist okay, trotzdem war es für mich im ersten Moment ein Schock, schließlich waren wir viele Jahre ein Paar. Warum hänge ich trotz allem noch immer in der Vergangenheit fest, anstatt nach vorne zu sehen. Ich muss mich davon lösen. Ella ist wunderbar. Sie ist so quirlig und bringt den zwanzig Jahre jüngeren Davide, der ich früher war, zum Vorschein.

Wir laufen einen Pfad hinauf. Ich weiß, dass dort oben das Haus von Signora Damiano steht. Sie war früher eine Stammkundin in meinem Buchladen und wir haben uns oft unterhalten. Sie hatte mir von ihrer Großnichte erzählt, die Bücher geschrieben und recht erfolgreich veröffentlichte. Sie war immer so stolz auf sie. Ich erinnere mich noch genau an ihre strahlenden Augen und ihr Lächeln. Es tat mir im Herzen weh, als ich erfahren habe, dass sie unerwartet verstorben war.

Genau jetzt bewegen wir uns auf dieses Haus zu, dann betreten wir es. Ist Ella etwas Signora Damianos Großnichte? Ich komme nicht dazu, diesen Gedanken weiter zu verfolgen, denn die Tür fällt ins Schloss und die Dunkelheit eines unbeleuchteten Raumes in der Abenddämmerung umhüllt uns. Kurz bleibt für mich die Erde stehen. Wir sehen uns an, doch dann bewegen wir uns gleichzeitig aufeinander zu.

»Ich will dich, Davide,« flüstert sie und bewegt sich langsam auf mich zu.

»O Raffaella …«, mehr bringe ich nicht heraus, als meine Hände wie von selbst zu ihr wandern, ihre Taille umfassen und ich sie zu mir ziehe. »Du machst mich verrückt.«

Die Decke fällt zu Boden und wir helfen uns gegenseitig dabei, unsere nassen Kleider auszuziehen. Jeder Griff, jede Berührung ist von einer intimen Vertrautheit geprägt, die mich fast den Atem raubt. Als Raffaella schließlich vor mir steht, nackt und voller Anmut, wird meine Kehle trocken und das Schlucken fällt mir schwer.

»Ich dich auch, Raffaella,« antworte ich rau, meine Stimme heiser vor Verlangen. »Jetzt, in diesem Moment, gibt es nur uns.«

Ihre Haut glänzt im sanften Licht der untergehenden Sonne, und ihr langes, nasses Haar fällt in weichen Wellen über ihre Schultern. Ihr Körper ist ein Kunstwerk der Natur, voller Anmut und Schönheit, und ich kann mich nicht sattsehen an ihrem Anblick. Straff, wohlgeformt, sexy und so verdammt anziehend. Besser als in der Fantasie, die ich von ihr hatte.

Raffaella tritt einen Schritt zurück und lässt wiederum ihren Augen über mich gleiten. Ihr bewundernder Blick lässt mein Ego wachsen und als sie sich schließlich auch noch keck auf die Lippen beißt und ungeniert auf meine steinharte Erektion blickt, kann ich ein erregtes Brummen nicht unterdrücken. Diese Frau macht mich verrückt und weckt sämtliche verborgenen Begierden in mir. Die Zweifel bezüglich des Altersunterschieds sind aktuell verschwunden, doch ist mir sehr wohl bewusst, dass ich ganz neunzehn Jahre älter bin.