Donnerstag, 2. Februar 2023

[Autoreninterview] Sabine Baumgartner

Autoreninterview
Sabine Baumgartner

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Gerne, ich heiße Sabine Baumgartner, bin 43 Jahre alt und wohne mit meiner Familie in der Nähe von Heilbronn. Mich kennt man auf Facebook aus einer relativ kleinen aber aktiven Facebookgruppe: Die anonymen Buchsüchtigen – Reloaded, die auch immer wieder mal in meinen Büchern erwähnt wird..
Da ich in meiner Freizeit leidenschaftlich gerne lese, bin ich dort auch mit anderen Autoren sehr aktiv. Unser Ziel ist es Leser und Autoren zu einem Austausch zusammenzubringen.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Irgendwann in 2016 habe ich „Geist“ von Michael Barth gelesen. Das Buch hat eine starke Wirkung auf mich gehabt. Ich schrieb Michael einfach mal an und erzählte ihm, wie mir das Buch gefallen und wie sehr es mich beschäftigt. Irgendwann erzählte ich ihm, dass ich auch daran dachte meine Erfahrung zum Thema Mobbing in einem Buch zu veröffentlichen. Er machte mich auf die Möglichkeit des Selfpublishings aufmerksam und 2017 fing ich dann tatsächlich an. Drei Jahre Jahre später erschien mein Debüt.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Mein Debüt „Verletzte Seelen“ erschien im Dezember 2020. Hier habe ich meine eigene Schulerfahrung mit Mobbing in einem Thriller verarbeitet. Meine fiktive Lisa wurde als Jugendliche gemobbt und erfährt nun, dass auch in der Gegenwart ihre Vergangenheit immer noch ein großes Thema ist.
In „Besessen – Du gehörst mir“ muss meine Protagonistin Valerie einiges aushalten. Sie lebt in einer toxischen Beziehung, aus der sie sich zu befreien versucht. Doch dann muss sie feststellen, dass nicht ihr Verlobter die Gefahr ist, sondern die Lüge, mit der sie aufwachsen musste.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ja, beim Schreiben von „Besessen – Du gehörst mir“ merkte ich, dass Psychische Erkrankungen oft ein Tabuthema sind und Betroffene viel zu oft mit Vorurteilen leben müssen. Mein drittes Buch wird sich intensiv mit diesen Vorurteilen beschäftigen und was es mit einem Menschen macht. Es ist geplant, dass es wieder ein Psychothriller wird.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Meine Familie steht an oberster Stelle. Ich habe drei Kinder, mit denen ich die meiste Zeit verbringe.
Wenn danach noch Luft ist, lese ich viel. Ich lese alle Genre und am liebsten Autoren, die ich aus meiner Büchergruppe kenne. Da ich auch gerne Sport treibe und dreimal die Woche ins Fitnessstudio gehe, kommt es mir zugute, dass ich dabei Hörbuch hören kann. So verbinde ich zwei Hobbys in einem.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Mein absoluter Lieblingsautor ist Stephen King. Ich kenne fast alle seine Bücher, vor allem die alten aus den 90er Jahren. Mein Lieblingsbuch von ihm ist „Das Bild“. Das habe ich schon dreimal gelesen.
Auch die Harry Potter Reihe gehört mit zu meinen Lieblingen. Hier kann ich abtauchen und die Welt vergessen.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Als Vollzeit Mutter ist es oft schwierig Ruhe beim Schreiben zu finden. Ich habe daher keinen festen Arbeitsplatz.
Morgens, wenn die Hausarbeit erledigt ist, setzte ich mich am liebsten an den Esstisch. Da wir auf einem Weinberg wohnen, habe ich von hier eine schöne Aussicht auf unsere kleine Stadt. Hier sitze ich dann oft mit einer Tasse Tee und so entstehen auch meine Bücher.
Wenn es sehr stressig ist, nehme ich mir auch mal die Zeit und nehme den Rechner mit ins Cafe, wo ich mal Zeit für mich finde.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Der Tag beginnt bei uns gegen 7 Uhr. Während meine Zwillinge sich für die Schule fertig machen, kümmere ich mich um die Jüngste, die zum Kindergarten geht. Wenn alle Kinder betreut sind, kümmere ich mich erst um den Haushalt. Wenn ich fertig bin, setze ich mich an den Rechner und schreibe oder recherchiere. Da wir keine Ganztagsbetreuung haben, kommen die Großen bereits Mittags von der Schule und ich hole die Kleine ab. Dann essen wir eine Kleinigkeit, machen zusammen Hausaufgaben. Anschließend ist eine feste Zeit reserviert, wo wir zusammen spielen. Je nach sonstigen Aktivitäten wie Musikschule oder Sport, verschiebt sich die Zeit mal, aber es ist uns wichtig, sie uns jeden Tag zu nehmen.
Am späten Nachmittag ist dann Zeit für mich. Entweder gehe ich dann zum Sport, oder nehme mir Zeit für ein gutes Buch.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Ich habe bisher nur Psychothriller geschrieben. Unter einem Pseudonym habe ich aber auch einen Krimi geschrieben, der, wenn alles nach meinen Wünschen klappt, vielleicht noch dieses Jahr veröffentlicht wird.
Auch beim Lesen gehören Krimis und Thriller zu meinen bevorzugten Genres. Wobei ich auch je nach Laune Liebesromane, Fantasy oder Horror lese.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
„Sei stärker als deine Angst und zeige allen, die die fallen sehen wollen, dass du fliegen kannst.“
Das ist mein tägliches Mantra. Da ich selber lange Zeit an einer Angststörung litt, ist dieser Satz Teil meines Lebens. Und es passt zu allen meinen Büchern, in denen starke Frauen eine Hauptrolle haben.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Land direkt nicht, aber ich liebe alle Orte die am Meer sind. Ich war schon angetan von Südengland, wo ich mich in die Isle of Wight verliebt habe. Auch in Schweden habe ich mich wohl gefühlt und mein Traum ist es, bald in Ostfriesland zu wohnen und dort ein Büchercafe zu eröffnen. Hauptsache das Meer ist in der Nähe.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Ich mag Kritik, so lange sie konstruktiv ist. Ich rege mich zum Beispiel sehr darüber auf, dass man auf Amazon 1-Sterne Bewertungen abgeben kann, ohne einen Text dazu zu schreiben. Ich lebe nach dem Motto: Aus Fehlern lernt man.
Ich habe nach der Veröffentlichung meines Debüts viel Kritik bekommen. Unter anderem, weil das Buch viele Rechtschreibfehler hatte. Ich habe mir die Kritik zu Herzen genommen. Das Buch wird bald überarbeitet. Ich habe mittlerweile eine tolle Lektorin, die meine Werke auch auf Rechtschreibfehler prüft. Ich konnte aus der Kritik nur lernen und danke daher jedem Leser, der mir offen und ehrlich seine Meinung über meine Bücher sagt.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Ich teile mir meine Zeit gerne ein. Da ich als Mutter nie sagen kann, ob ich wirklich immer Zeit habe, möchte ich mich an keinen Verlag binden, weil ich die Abgabefristen vermutlich nicht einhalten könnte. Meine Kinder haben immer Vorrang. Und gerade dieser Winter zeigt, dass es gut ist, dass ich frei entscheiden darf. Wir sind oft krank gewesen.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Lebt eure Träume. Ich schreibe über starke Frauen, die eine schwierige Zeit überwunden haben und daraus gestärkt rausgehen. Genau das wünsche ich mir für jeden meiner Leser. Ein erfülltes Leben, in denen man nichts bereut und Lebt.

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