Donnerstag, 27. Oktober 2022

[Reiheninterview] Beyond von Michelle Dallmann

 

 
Reihenvorstellung

Heute treffe ich mich mit der Autorin Michelle Dallmann, um mit ihr über ihre Reihe „Beyond“ zu sprechen.

Hallo, danke, dass du heute Zeit hast, um mit mir über die Reihe zu reden.

Sehr gerne, es ist mir eine Ehre.
Kannst du uns die Reihe, bestehend aus den Teilen „Beyond – Die Prophezeiung der Flammen“ und „Beyond – Krieger des Lichts“ mit wenigen Worten vorstellen?
Auf den ersten Blick ist Beyond eine typischen Fantasygeschichte, doch dahinter verbirgt sich eine Geschichte, geprägt von Verrat, Lügen, Intrigen, Freundschaft, Liebe, Schmerz und noch so vielem mehr. Jeder hat sein Päckchen zu tragen, jeder einen Grund hinter seinen Handlungen.
Gemeinsam mit Tess lernt man diese Welt in der alles möglich ist kenne, denn für sie ist das alles Fremd und unvorstellbar. Doch mit der Hilfe von Thy, einem mystischen, Magiebegabten jungen Mann, findet sie nach und nach Fuß. Thy ist jedoch nicht was er vorgibt zu sein und eigentlich sollten sie Todfeinde sein. Zum Glück weiß Tess‘ rasendes Herz nichts davon, doch ihr stetiger Begleiter bleibt die Angst, wenn sie sich auf Thy einlässt, keinen Weg zurück zu haben.
Deine Charaktere wachsen mit ihren Aufgaben, entwickeln euch weiter, bestehen so manche Situation. Fällt es dir als Autorin leichter sie durch einfache, lustige oder durch schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Dass kommt immer darauf an. Es gibt manche Charaktere die das Zepter so geschickt an sich reißen, dass einem jede Situation ganz einfach von der Hand geht. Dazu kommt dann gerne auch die eigene Stimmungslage, wenn es einem selbst nicht gut geht, kann man die Charaktere leicht durch Kummer und Schmerz bringen. Am besten finde ich aber die lustigen Momente, wenn man gerade am schreiben ist und einem die unterschiedlichsten Szenarien durch den Kopf gehen, oft total unerwartet. Wenn ich auf Arbeit schreibe und auf einmal anfange zu lachen, hab ich doch schon den ein und anderen schrägen Blick abbekommen.
Hast du Lieblingsstellen in der Reihe, die du uns gerne vorstellen würdest?
Alle Stellen die mit Gered Intaró (Ger) zu tun haben. Er ist einer dieser Charaktere wo man gefühlt zuschaut. Er bringt immer aufs neue Humor herein, wo man es nicht erwartet, wie oft ich Tränen gelacht habe, kann ich gar nicht mehr zählen und doch beweist er einen Scharfsinn, der ihm oft und gerne abgesprochen wird.
Ein kleiner Ausschnitt: „Hey, du musst zugeben, als Leibwächter eigne ich mich hervorragend. Mutig, Heldenhaft, der perfekte Schatten.“ „Wenn du mal die Klappe halten könntest.“ Unleidig streife ich mir die Schuhe von den Füßen und schleppe mich zum Kleiderschrank, um mir frische Sachen raus zu holen. „Ich und Klappe halten. Ja das wäre mal was. Was sehr Langweiliges will ich betonen. Und ich rede nie unnötig um andere zu bespaßen, was ich sage ist durchdacht und von langer Hand geplant.“
Ein weiterer kleiner Einblick in Beyond: Ich drehte mich zu Thy um und musterte ihn.
„Was ist?“, fragte er. Verflucht, er hatte es bemerkt. Mit einem Seitenblick sah er mich an.
„Also eigentlich hatte ich mir meinen Traumprinzen ja anders vorgestellt.“ Mit einem Mal sah er mich nicht mehr von der Seite, sondern blickte mir direkt in die Augen.
Sein Blick war an Verwirrung kaum zu überbieten. Eine kleine Falte legte sich zwischen seine Augen.
Jep, mein Hirn hatte wohl einen größeren Schaden erlitten, als ich gedacht hatte.
„Und wie?“, hakte er wieder mit diesem seltsamen, aber auch süßen Lächeln nach.
Schade, dass das entweder ein Traum oder eine Halluzination ist, wobei ich vor meinem Unterbewusstsein den Hut ziehe, mir sowas vorzusetzen.
„Naja, weniger düster, eher so mit schimmernder Rüstung auf einem weißen Pferd.“
Beim schreiben war dies einer dieser Gänsehautmomente, eine Situation in der man genau weiß, ab jetzt, ist nichts mehr wie es vorher war: „Als ich die Mordlust in seinen Augen und in seiner Handlung sehe, legt sich der Schalter um, der verbergen sollte was unter der Oberfläche schlummert. Ein Schalter, der dafür gesorgt hat, dass ich seit Jahren auf Standby lief, lässt dieses verrostete Tor, hinter dem seit Jahren eine Bestie schlummert, aufschwingen. Ich spüre diesen kurzen Moment in aller Deutlichkeit tief in meiner Seele. Spüre wie sie sich erhebt, den Staub von sich schüttelt, sie wäre besser eingesperrt geblieben, doch es gibt Dinge die man nicht kontrollieren kann."

Wie viel echte Michelle steckt in den Büchern oder dem ein oder anderen Charakter?

Ich bin mit Beyond zusammen gewachsen, daher wohl recht viel. Skyler war so der Charakter an dem ich sehr viel Zeit verbracht habe. Jeder hat seine Träume und um meine zu verwirklichen, erschuf ich einen Charakter der unbesiegbar war, doch unbesiegbar war dann doch nicht mehr echt und so habe ich sehr viel Schmerz in sie fließen lassen und mit dem Schmerz kam Kälte, wieder etwas das nicht gepasst hat, etwas was zu schwarz für eine weiße Geschichte war, denn vor einer ganzen Weile, war Beyond recht lieb, kindlich halt. Skyler war der erste Charakter der aus dieser perfekten Welt ausgebrochen ist und erst düster und dann echt wurde. Kyron folgte ihr, denn selbst er war ruhig und freundlich. Und so floss in schweren Zeiten was echtes in eine harmlose Geschichte und echt kann etwas nur sein, wenn man seine Seele preis gibt. Das ist anfangs schwer, besonders wenn man weiß das jeder lesen könnte, was man vor der Welt verbirgt, aber man lernt damit um zu gehen.
Wie würden dich deine Protagonisten beschreiben?
Chaotisch, verpeilt, durch den Wind wohl an erster Stelle. Gered würde dazu wohl sagen: „Ohne mich würde hier nichts laufen." Ich denke ich würde mir in der Beziehung mit Tess die Hand reichen. Skyler würde nur einen Blick auf mich werfen und sagen: „du brauchst nicht so zu tun als ginge es dir gut.“ Und Mel würde mich dazu zu überreden versuchen, mit ihre Pferde zu stehlen.
Wann kam die Idee eine Reihe zu schreiben? Stand es von vornherein fest, dass es ein Mehrteiler wird, oder haben die Protagonisten ein Eigenleben entwickelt?
Die Protagonisten haben definitiv ein Eigenleben, aber das es eine Reihe wird, stand von vorne herein fest, dafür gab es einfach zu viel was mit rein sollte. Ich wollte einen Einstieg in die Geschichte ermöglichen, in der man nicht sofort den Überblick verliert, dazu wollte ich einen Spannungsaufbau, den ich in einer Trilogie beispielsweise nicht unterbringen konnte. Es wird noch einiges geschehen…😉
Wann kamen die Titel? Standen die im Vorfeld schon fest, oder entwickelten sie sich im Laufe des Schreibprozesses?
Ursprünglich hieß die Reihe Schicksal, aber ich fand dann, als ich mich für die Veröffentlichung entschied, das dieser Name nicht aussagekräftig genug ist, also habe ich mir lange Zeit Gedanken über einen neuen Titel gemacht und ein Freund kam dann mit dem Namen Beyond um die Ecke. Damals wusste ich erst nicht was das heißt, die Übersetzung: `Darüber hinaus`, tja, besser ging es nicht. Also wurde aus Schicksal Beyond. Wie der erste Untertitel entstand weiß ich zugegeben nicht mehr. Krieger des Lichts, stand auch lange schon fest. Dadurch das es in Band zwei auch viel um die so genannten Krieger des Lichts geht, stand da nie ein Zweifel. Erst ab Band drei wurde es dann interessant. Ich habe viel überlegt was zum dritten Teil passt, was aussagekräftig genug ist. Zum Schluss standen noch zwei Möglichkeiten: `verlorene Seelen` und `Auftakt der Dunkelheit.` Durch Private Instagram Stories und viele verschiedene Meinungen, hab ich schließlich die Wahl treffen können. Also, es kann super unterschiedlich ablaufen.
Wer ist denn der Coverdesigner?
Melina Oberscheven vom Book King Verlag
Bist du mit den Covern zu 100% zufrieden, oder würdest du nachträglich noch etwas ändern wollen?
Ich bin super zufrieden. Tatsächlich hatte ich das anders geplant, doch als ich die Entwürfe gesehen habe, war ich direkt verliebt. Dementsprechend würde ich auch nichts ändern wolle.
Zum Abschluss würden mich noch deine Lieblingszitate aus den Büchern interessieren.
Uff, keine einfache Frage. Ich werf da ja so gerne mit um mich, aber wenn ich mich entscheiden müsste wäre es wohl: „Du bist vielleicht blind für die Welt, doch die Welt ist nicht blind für dich.“ Ich denke dieses Zitat erklärt meine Schwärmerei dafür selbst. Wer kennt es nicht das man das offensichtliche gerne mal übersieht.
Und dann gibt es noch das Zitat „An all den Lügen, an all der Dunkelheit vorbei, fandest du etwas Echtes.“ Keine Lebensweisheit, doch ein Zitat zum Dahinschmelzen.
Danke für das Gespräch.
Ich bedanke mich. Es war mir eine Freude.😊

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