Dienstag, 31. Mai 2022

[Buchvorstellung einmal anders] Die Wahrhaftigen von Helena Wagenschütz

 



Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Leif Ehrwegen, Rabea Winterfeldt, Leonidas Winterfeldt, Fjodor Orlow und Isidor aus „Die Wahrhaftigen“, um mit ihnen über das Buch und ihre Autorin zu sprechen.

Danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um für das Buch zu antworten.
Isidor: „Ich habe keine Zeit, ich wurde gezwungen!“
Fjodor: „ Das war lediglich etwas nachgeholfen, schließlich bist Du als Mitglied der Scienta Vera dazu verpflichtet. Selber schuld, wenn du nicht gehorchen willst.“
Leonidas und Rabea: „Jetzt hört endlich auf damit! Was sollen die Leser:innen denken?“
Leif: „Wen interessieren denn die?“
Könntet ihr euch meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
„Das dauert doch ewig! Aber gut, wenn es denn sein muss…. Ich bin Isidor, Wissenschaftler, Mitglied der Scienta Vera. Mein besonderes Talent ist es, jeden glauben zu lassen, dass ich auf seiner Seite wäre … Sollte übrigens die Autorin nochmal gewillt sein, die Geschichte fortzusetzen, dann werdet ihr mich wirklich kennenlernen …“
„Ich hab es immer gewusst! Verdammt noch einmal! Wenn ich sage, jemand soll liquidiert werden, dann sollte man es auch einfach tun! Ich hasse demokratische Abstimmungen. Zu dir, Isidor, komme ich später … Ich bin Fjodor Orlow, Mitglied der Führungsebene der Scienta Vera. Meine Stärke sind die Verhöre, meine größte Schwäche ist meine verdammte Liebe zu Rabea. Übrigens: Wenn ihr glaubt, dass Verhöre grausam wären, denkt dran: Sie bewahren Euch vielleicht vor den Transformationes …
„Fjodor! Wie kannst du so etwas sagen! Willst du, dass die potentiellen Leser:innen gleich Vorbehalte bekommen? Unsere Arbeit ist so wichtig! So, wie du das sagst, klingt es, als würden wir das lediglich zum Macherhalt tun … wir schützen die Gesellschaft …ach, es ist mir egal. Ich bin ebenfalls Mitglied Scienta Vera, meine Spezialität ist die Verbesserung der Transformationes, mein Fachgebiet ist Neurologie. Ja, auch ich habe meine Schwächen .. “
„Rabea, du tust es schon wieder. Du redest dir etwas schön, dass du selber nicht ... egal.
Ich bin Leonidas, mit Rabea verheiratet und ihr Schüler. Ansich soweit in Ordnung, wäre da nicht das kleine Detail, dass ich der verfeindeten Organisation Pallas Athene angehöre. Ich bin ein Künstler, der als Spion bei den Wissenschaftlern eingeschleust wurde. Und dummerweise liebe ich Rabea, aber leider nicht nur sie. Ich habe es hier definitiv am schwersten …“
„ Jetzt reiß dich zusammen! Du weißt, es geht um die Sache! Deine Aufgabe ist es, die verdammten Wissenschaftler zu stoppen, ihre Verbrechen, die sie an den Seelen der Menschen verüben, und nicht hier rumzujammern … hast du denn nichts gelernt bei mir? Ich bin Leif, Oberhaupt von Pallas Athene. Das was zählt, ist dass wir siegen werden! Meine Stärke ist es, Menschen emotional und sexuell an mich zu binden, die Kombination von beiden sorgt für meinen Erfolg. Ich vergesse keinen Verrat und keine Niederlage, Rache lohnt sich für mich auch noch nach Jahren. Nicht wahr, Rabea?“
Beschreibt uns bitte das Buch in maximal 5 Sätzen.
Rabea: „ Es ist eine Liebesgeschichte.“
Leonidas: „Es ist die Geschichte vom großen Zusammenbruch, der fast die ganze Menschheit ausgelöscht hat, es ist eine Geschichte von Verlust und Verzweiflung.“
Isidor: „Es ist die Geschichte davon, dass, egal was man sich so Hübsches vornimmt, doch immer wieder dieselben Mechanismen in der Gesellschaft zum Tragen kommen .. wie gut das ich sie alle beherrsche.
Leif: „Es ist die Geschichte vom Kampf unserer siegreichen Pallas Athene gegen die Scienta Vera, der Kampf von uns Künstlern gegen die Wissenschaftler!
Fjodor: „Es ist die Geschichte davon, wie viele Fehler man machen kann, wenn man jemanden liebt.“
Glaubt ihr, macht es der Autorin Spaß euch in so manche schwierige Situation zu stoßen?
Leonidas: „Ich spreche hier für alle: Nein, im Gegenteil, sie ringt mit sich. Hat mich sogar einmal gefragt ob sie mir das zumuten kann. Sie macht eigentlich das, worum wir sie bitten.“
Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch? (gerne auch mehrere)
Leif: „Ich liebe den Sturm auf die Charité“
Rabea: „Ich mag den friedlichen Ausflug ins Café „ Die schönen Rosen.“
Fjodor: „ Das hohe Gericht“
Isidor: „Leonidas, du weißt schon welche Stelle. Aber mit Rücksicht auf dich schweige ich …“
Leonidas: „Danke, Isidor. Ich liebe trotz allem den Angriff der Chaos-Cosmos.“
Was glaubt ihr, wie viel von eurer Autorin steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?
Fjodor: „Das sollen wir Euch verraten? Wie stünde sie denn da?“
Isidor: „Ach komm schon! Also: sie kann sich selbst genauso leidtun wie Leonidas, sie kann für eine Sache brennen wie Rabea und sie ebenso oft hinterfragen. Nur mit der Manipulation und der Grausamkeit da hat sie es nicht so ganz, außer beim Schreiben, da …“
Fjodor „Es reicht jetzt, sonst lasse ich Euch alle ins Gefängnis werfen, und zwar in meine persönliche Spezialabteilung!“
Wie würdet ihr eure Autorin beschreiben?
Isidor: „Einfach nur besessen!“
Rabea: „Liebevoll“
Leonidas: „Ernsthaft“
Leif: „ Kreativ-Chaotisch, sie sollte bei uns anfangen!““
Fjodor : „Rücksichtsvoll. Sie hat extra für mich versucht, soviel wie möglich von meiner Muttersprache mit einzubringen.
Wisst ihr wie es zum Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Oder hattet ihr sogar Mitspracherecht?
Isidor „Ehrlich gesagt, keine Ahnung. Zuerst war der Arbeitstitel: Sie sind da. Bekloppt, oder? Irgendwann war dann der Titel da: „Die Wahrhaftigen“ träum weiter, Helena, sag ich nur ..“
Leonidas: „Isidor, halt die Klappe!“
Gefällt euch das Cover zu 100% oder hättest du/hättet ihr noch einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Leif: „Ein seltener Moment: Damit sind wie alle zufrieden. Auch wenn es mir gar nicht gefällt, mit dem verdammten Fjodor Orlow einer Meinung zu sein …“
Was ist euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch?
Rabea:
»Ja, wir kontrollieren, aber eben die richtigen Menschen in der Gesellschaft. Die, die Macht haben und die zerstörerisches Potenzial in sich tragen. Macht bedeutet bei uns vor allem Verantwortung. Ein guter Politiker oder eine gute Politikerin darf keinerlei religiöse und traditionalistische Orientierungen haben. Es geht darum, eine Zivilisation zu erhalten, die diesen Namen auch verdient. «
Fjodor:
» Schau, der Sonnenuntergang.«
»Hübsch. Glaubst du, es wird irgendetwas nützen?«
»Ja. Denn solange irgendwer daran glaubt, sind wir nicht verloren. Der Hass darf nicht siegen.«
Leonidas:
Wie konnte es nur so weit kommen? Warum gab es keine andere Möglichkeit? Warum nur haben wir es damals nicht mehr geschafft, miteinander zu reden? Das ging so furchtbar schnell. Auf einmal verstanden sich Freunde oder Familienmitglieder nicht mehr, und keine Brücke führte über den Graben.
Isidor:
Ich schließe die Augen und versuche, wieder zurückzukehren in diesen Traum. Es gelingt nicht. Ich muss hierbleiben, hier, in diesem Raum, in dem das graue Licht alles kontaminiert, in dieser Gegenwart, in der so etwas wie eine gemeinsame Feier und die Möglichkeit, einander zu vergeben, so weit entfernt sind wie die nächste Galaxie.
Leif:
»Wir sind keine Unrechtsbewegung! Wir sind die wahren Demokraten!«, ruft er und fixiert dabei den Stiernacken kalt, sodass der schließlich den Blick abwendet und auf den Boden spuckt. »Wir sind die echte Demokratie, die neue Freiheit!
Danke für das Gespräch
Isidor: „Wie gesagt, ich war nicht freiwillig hier …“
Alle andern: „Halt die Klappe, Isidor!“

Sonntag, 29. Mai 2022

[Buchvorstellung einmal anders] 3 Herzen in einer Brust von Christiane Fischer


 
Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Tabata, Roxie, Katja und Jakob aus „3 Herzen in einer Brust“ und deren Autorin Christiane Fischer.

Hallo, danke, dass ihr heute Zeit habt und für das Buch antwortet. Würdet ihr euch vielleicht gegenseitig beim Interview unterstützen?
Ja, das machen wir natürlich sehr gern. Wir haben es Christiane versprochen, sie zählt auf uns.
Ich hatte ein langes Gespräch mit eurer Autorin, deshalb wäre es schön, wenn ihr euch meinen Lesern vorstellen könntet.
Hallo, ich bin Tabata und Christiane hat mich genau richtig hingekriegt. Ich bin eher extrovertiert, verträumt, ich bin ebenso wie sie von der deutschen Sprache fasziniert. Ich studiere Germanistik.
Hey zusammen, ich bin Roxie, Tabatas, drücken wir es mal so aus: aufbrausende Persönlichkeit, die gern einmal über die Strenge schlägt. Was soll ich sagen, bin halt ne Rampensau.
Hi, ich bin Katja und Tabatas dritte Persönlichkeit und erst zwölf Jahre alt. Ich steh voll auf die Musik von Justin Bieber und liebe Pferde über alles. Leider erscheine ich viel zu selten. Aber wenn ich da bin, dann versuche ich meine Zeit in vollen Zügen zu genießen. Ich gehe gern ins Kino oder shoppen.
Hallo, ich bin Jakob und anders als mein Vater sensible und umweltbewusst. Ich bin Musiker mit Leib und Seele. Außerdem bin ich für jeden Spaß zu haben und für meine Freunde immer zur Stelle, wenn sie mich brauchen.
Beschreibt uns das Buch in möglichst wenig Sätzen.
Tabata: Es ist für mich sehr nervenaufreibend. Christiane hat wirklich kein Auge trocken gelassen. Dennoch hab ich sie lieb.
Roxie: Tja, es geht voll ab. Und es passiert eine Menge krasser Scheiß. Ich will nicht spoilern, Leute, aber es wird düster, schockierend, actiongeladen, aber auch sehr romantisch wie auch dramatisch. So, mehr sag ich nicht!
Katja: Ich habe leider nicht so viel Text wie die anderen, aber ich finde es sehr spannend und vor allem geheimnisvoll.
Jakob: Ja, für mich ist die ganze Geschichte eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Christiane hat mich aus ihrem Herzen heraus gezeichnet und dafür bin ich ihr wirklich dankbar. Dem Leser will ich auch wirklich nicht zu viel verraten. Er muss sich selbst auf die Reise begeben.
Macht es dir Spaß, deine Protagonisten ein wenig zu quälen? Sie in Situationen hineinzuwerfen, die schwierig sind? Warum nicht einfach und schön? Müssen Gefahren und Stolpersteine immer sein?
Es macht mir manchmal Spaß, aber ganz oft tut es mir auch weh. Es ist aber nötig, denn nur so können meine Charaktere wachsen und an sich arbeiten. Einfach kann ja jeder 😉 „Nur ein Roman mit Konflikten ist spannend, denn Konflikte sorgen für Dynamik. „Diese Sätze habe ich Tabata, Roxie, Katja und Jakob so oft vorgesagt und mich auch bei ihnen entschuldigt, wenn sie sich beschwert oder gejammert haben.
Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch, die ihr den Lesern des Blogs gerne vorstellen würdet?
Tabata: Meine Lieblingsstelle ist, wo ich auf die Bühne gehe und Jakob das zweite Mal küsse.
Roxie: Ich finde die Stelle, wo ich diesen prolligen Typen eine runtergehauen habe, am witzigsten.
Katja: Wo ich mit Jakob auf dem Rummel war, das war schön.
Jakob: Da ich nicht spoilern will, darf ich meinen Moment nicht verraten. Aber eine Stelle, die mir ausgesprochen gut gefallen hat, war, wo ich mal mit Roxie und mal mit Tabata auf der Bühne singen durfte.
Wie viel echte Christiane steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?
Ich würde sagen, es steckt eine ganze Menge Christiane in dem Buch. Es spiegelt mein Bedürfnis nach Verständnis und Sensibilisierung für Themen wider, bei der in unserer Gesellschaft eher geschwiegen wird und ich will nicht schweigen!
In jedem Charakter steckt ebenso ein bisschen Christiane drin. Oder anders ausgedrückt: Meine Protas sind ein Teil von mir.
Wie würdet ihr als Hauptcharaktere eure Autorin beschreiben?
Tabata: Ich mag Christiane, weil sie mich von Anfang an verstanden hat. Sie ist sehr feinfühlig.
Roxie: Christiane ist echt in Ordnung würde ich sagen. Sie hat mir mal verraten, dass es ihr Spaß gemacht hatte, mich zu schreiben. Endlich konnte sie mal alles rausbrüllen ohne Angst vor Konsequenzen und sich einfach mal gehen lassen.
Katja: Ich hab es ihr anfangs ein bisschen übel genommen, dass ich nicht so oft in „3 Herzen in einer Brust“ vorkomme, aber da ich wirklich besondere Szenen hatte, hab ich ihr verziehen.
Jakob: Christiane ist eine sehr aufgeschlossene und mit dem Herzen denkende Frau, das ist es, was mir an ihr gefällt.
Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattet ihr vielleicht sogar Mitspracherecht?
Die Idee zum Titel stand im Vorfeld noch nicht fest. Erst hieß er: „Drei Leben in einem Körper“, was auch nicht schlecht und sehr treffend formuliert worden ist. Doch dann überlegte ich weiter und kam auf „3 Herzen in einer Brust“. Dieser spiegelt nicht nur wie beim ersten die Situation wider, sondern gibt Aufschluss, dass es sich um einen Liebesroman handelt, also perfekt.
Seid ihr zu 100% mit dem Cover zufrieden oder hättet ihr nachträglich noch etwas ändern wollen?
Christiane: Ich bin zu einhundert Prozent zufrieden. So hatte ich mir das Cover wirklich gewünscht und vorgestellt.
Tabata: Ich mag es auch. Es zeigt uns Drei sozusagen.
Roxie: Ich kann nicht meckern.
Katja: Ich find es nur ein bisschen schade, dass man meine Lieblingskleidung nicht sehen kann, aber im Großen und Ganzen bin ich auch zufrieden.
Jakob: Ich finde es ein sehr gelungenes Cover.
Wisst ihr, was mich noch interessieren würde? Euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch.
Tabata: „Das ist mein Leben.“
Roxie: Ey, das wollte ich auch nehmen!
Katja: „Jakob, diesen Film müssen wir uns auch mal zusammen ansehen.“
Jakob: „Ich bin nicht der Feind.“
Vielen Dank für das Gespräch

[Autoreninterview] Christiane Fischer

Autoreninterview
Christiane Fischer


Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Ja, gern. Hallo, mein Name ist Christiane Fischer, ich wohne mit meiner kleinen Tochter und meinem Mann in Essen und schreibe Liebesromane. Ich bin ein eher sensibler Mensch, Sternzeichen Krebs, klar. Ich bin ein Kaffee-Junkie.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Seit der Schulzeit schreibe ich Fabeln und Märchen. Vor fünf Jahren hatte ich angefangen zu slammen und viele Gedichte und Kurzgeschichten verfasst. Dabei hatte ich mein eigentliches Ziel, das Romanschreiben nie aus den Augen verloren. 2019 hatte ich mich getraut und meine erste Geschichte, „Handicap-Liebe“ niedergeschrieben.
Welche Bücher sind bisher von dir erschienen? Könntest du sie in 5 Sätzen beschreiben?
Handicap-Liebe kam im November 2021 raus und ist bei Edition Paashaas Verlag erschienen.
Marie ist eine junge, aufstrebende Reporterin und wird von ihrem Chef dazu genötigt, sich in das Trainingscamp des ehemaligen Spitzensportlers und nun Rollstuhlfahrers, Lars Franke einschleusen um so an eine Story über ihn zu kommen. Jedoch hat sie nicht damit gerechnet, sich in ihn zu verlieben …
„3 Herzen in einer Brust“ ist dieses Jahr im April, auch bei Edition Paashaas Verlag, erschienen.
Tabata leidet an einer dissoziativen Persönlichkeitsstörung und muss ihren Alltag gleich mit zwei weiteren Persönlichkeiten leben. Ihre Welt gerät noch mehr ins Wanken, als sie Jakob, den Sohn ihres Chefs begegnet und sich Hals über Kopf in ihn verliebt. Doch hat so eine Liebe eine Chance? Wie wird Jakob selbst darauf reagieren, wenn er von ihrer Krankheit erfährt?
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ja, momentan schreibe ich an meinem dritten Roman.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Ich verbringe Zeit mit meiner Tochter, ich lese gern, spiele Basketball, gärtnere …
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Ich habe sehr viele Lieblingsautoren u.a Marc Levy.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Das ist am Schreibtisch, nahe dem Fenster. Ich habe einen Globus und eine Ideen-Pinnwand in greifbarer Nähe.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Ein normaler Tagesablauf: Meine Kleine in den Kindergarten bringen, Hausarbeit, Einkäufe etc. , Dinge erledigen, die anstehen, dann kommt natürlich die Romanarbeit dran. Da versuche ich mir täglich 2 – 3 Stunden freizuschaufeln. Dann hole ich mein Kind aus dem Kindergarten ab und es wird gespielt, draußen und drinnen, dann mit meinem Mann alle zusammen Abendbrot essen und den Tag ausklingen lassen.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Liebesroman beim Schreiben und beim Lesen. Außerdem beim Lesen: Fantasy, Thriller
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
„Gib jeden Tag die Chance der schönste deines Lebens zu sein“.
Puh, ein Zitat aus meinen Büchern, welches meine Arbeit am besten beschreibt? Folgendes könnte ich fürs Schreiben abwandeln, denke ich. Also das erste Wort dann bitte mit „Schreiben“ ersetzen!
„Karate ist wie heißes Wasser, das abkühlt, wenn du es nicht ständig wärmst.“
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Es gibt für mich viele faszinierende Länder, von denen ich die meisten noch nie bereist habe. Aber ich würde sehr gern einmal nach Italien.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Wenn einmal eine Kritik kommt, denke ich mir immer: Geschmäcker sind verschieden, man kann es nicht jedem recht machen.
Warum hast du dich entschieden, zu einem Verlag zu gehen und nicht Selfpublisher zu werden??
Mein Ziel war es immer, einen geeigneten Verlag für mich zu finden, der meine Ideen unterstützt und mit mir zusammen ein Team bildet. Ich bin bei meinem Verlag sehr glücklich. Die Verlegerin und Autoren sind wie eine große Familie.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Bitte lasst Euch niemals einreden, nicht gut genug zu sein, lass Euch nicht verbiegen, denn Ihr seid etwas Besonderes und genauso gut wie Ihr seid! Glaubt an Euch und Eure Träume!

Samstag, 28. Mai 2022

[Buchvorstellung einmal anders] Gefährliche Treue von Heidi Troi

 



Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Schorsch und Scatolin aus „Gefährliche Treue“, um mit ihnen über das Buch und ihre Autorin zu sprechen.


Danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um für das Buch zu antworten.
Wir freuen uns, dass wir hier sein dürfen und unsere Autorin hat uns aufgetragen, ganz fest Danke zu sagen. Das tun wir hiermit: Mille grazie (Scatolin) und Vergelt’s Gott in Himmel aui (Schorsch).
Könntet ihr euch meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
Schorsch: Ich bin der älteste Freund von Lorenz Lovis, der Privatermittler aus dem Buch GEFÄHRLICHE TREUE. Bereits als der kleine Lovis mit seinen Eltern zu Besuch auf dem Hof seines Onkels war, haben wir uns angefreundet. Meistens haben wir Unfug angestellt, zum Beispiel im Heustadel. Heute bin ich der Wirt der Dorfkneipe und Lovis Bauer auf dem Messner Hof und für Unfug ist viel zu wenig Zeit. Auf den Arm nehmen tu ich ihn aber immer noch gern. Er hasst es, wenn ich Carabinieriwitze erzähle – von denen ich unzählige auf Lager habe.
Scatolin: Lovis und ich haben uns in unserer Ausbildung zum Polizisten kennengelernt. Das war in Brescia in der Polizeischule. Wir haben uns irgendwie gefunden, weil wir beide nicht so Lust aufs Ausgehen hatten. Lieber sind wir mit unseren Fahrrädern durch die Gegend gefahren. Rund um den Gardasee gibt es ja tolle Touren. Na ja, und jetzt sind wir in der Questura in Brixen wieder zusammengekommen und wirklich gute Freunde geworden.
Beschreibt uns bitte das Buch in maximal 5 Sätzen.
Lorenz Lovis braucht eine Auszeit und sucht diese auf der Alm. Weitab von dem Trubel im Tal möchte er seine Ruhe genießen, vielleicht ein paar Bücher lesen und nebenbei einem Pilzräuber das Handwerk legen. Doch dann passiert ein Mord und plötzlich befindet sich Lorenz Lovis wieder mittendrin in einem spannenden Fall.
Glaubt ihr, macht es der Autorin Spaß euch in so manche schwierige Situation zu stoßen?
Oh, die liebt das. Da bin ich ganz sicher. Diesmal hat sie vor allem mir, Scatolin, eine schwere Zeit beschert und ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich ihr das verzeihe. Ihr und Lorenz Lovis …
Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch?
Schorsch: Meine Lieblingsstelle ist gleich am Anfang. Abends gibt es in meiner Hütte immer einen Hüttenzauber. Die Menschen, die auf der Alm leben, kommen hier zusammen, singen, quatschen miteinander. In dieser Szene habe ich zum ersten Mal gehört, dass Lorenz Lovis wirklich singen kann. Jedenfalls: tolle Stimmung, nette Leute … was will man mehr?
Scatolin: Meine Lieblingsstelle ist die, wo ich Lovis schon längst seine Dummheit verziehen habe, es ihm aber noch nicht zeige. Der Arme windet sich wie ein Hund auf dem Rücksitz des Polizeiwagens, in Handschellen. Und er entschuldigt sich vielleicht tausendmal. Na ja, ich lasse ihn leiden. Verdient hat er sich’s!
Was glaubt ihr, wie viel von eurer Autorin steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?
Oh, da gibt es schon so einiges. Wahrscheinlich findet sich ganz viel von der Autorin in Angelika und die Vorlage für den Lorenz Lovis kennen wir auch. In ganz vielen Nebencharakteren stecken Züge, die wir auch von unserer Autorin kennen. Aber keine der Rollen im Buch ist „nur“ Heidi.
Wie würdet ihr eure Autorin beschreiben?
Ein typischer Fall von Hochstapler-Syndrom, denke ich. Sie ist der ständigen Überzeugung, dass es purer Zufall war, dass der Verlag sie und Lorenz Lovis unter sein Dach genommen hat, dass jemand das Buch überhaupt liest. Wenn sie ein positives Feedback kriegt, steckt sie das als „die wollen nur nett sein“ weg. Irgendwie kann sie es noch immer nicht glauben, dass es von ihr mittlerweile drei Krimis (ein weiterer erscheint im Juli, dazu ein Liebesroman Ende Juni) und sieben Kinderbücher gibt …
Wisst ihr wie es zum Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Oder hattet ihr sogar Mitspracherecht?
Die Titelfindung war diesmal schwierig. Der Arbeitstitel lautete BERGFEUER, aber das klang den Vertretern zu sehr nach Heimatroman. Daher hat unsere Autorin zusammen mit der Lektorin nach einem Titel gesucht. Es gab mehrere Varianten, geworden ist es dann die „Gefährliche Treue“, was zwar zur Geschichte passt, aber sich für unsere Autorin lange Zeit seltsam anfühlte. Dann fand jemand heraus, dass darin „Gefährliche Troi“ steckte und seit damals war alles gut.
Gefällt euch das Cover zu 100% oder hättet ihr noch einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Das Cover muss zur Linie der Servuskrimis passen und zur Linie der Brixenkrimi-Reihe. Von daher gibt es nicht viele Möglichkeiten, es anders zu gestalten. Seit dem ersten Band gibt es dieses schwarz-weiß-Bild mit dem einen Farbtupfer und das ist auch diesmal so. Auf jeden Fall passen die drei Bücher super zueinander und zu den anderen Servuskrimis.
Was ist euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch?
Das Leben eines Privatdetektivs ist eben kein Zuckerschlecken.«
Danke für das Gespräch
Wir sind die, die DANKE sagen!

Freitag, 27. Mai 2022

[Schnipseltime] Hekate - Göttin des Abgrunds von Cendriya S.

 


Die Göttin ließ ihre Beute zu Boden gleiten und fesselte sie mit routinierten Bewegungen. Mürrisch wischte sie sich das Blut aus dem Gesicht. Sie hatte sich auf die Unterlippe gebissen, als der Kerl seinen Kopf in ihr Gesicht gerammt hatte. Wenn sie Pech hatte, würde dem Gerangel ein ordentliches Veilchen folgen.

Sie packte ihn am Kragen und drehte ihn zu sich herum. Ein richtiges Sahneschnittchen!, dachte sie. Zumindest wenn man davon absah, dass seine Lippen blau verfärbt waren, die Lider seiner Augen unkontrolliert flatterten und sein ockerfarbener Teint aschfahl wirkte.

Mit flinken Fingern tastete sie seine Taschen ab. Nahm Handy, Pager, Autoschlüssel, sowie Portemonnaie heraus. Sie zog missbilligend die Stirn kraus, als sie Letzteres aufklappte und des Inhalts gewahr wurde. Ein Polizeidienstausweis prangte ihr regelrecht entgegen. Dieser Fakt erklärte ihrer Meinung nach zur Genüge, was der Kerl hier zu suchen hatte.

»Tz, tz, tz«, gab sie tadelnd von sich. Er war also ein kleiner Jäger. Wie ausgesprochen bedauerlich für ihn, dass er dabei den Pfad von jemandem gekreuzt hatte, der in der Nahrungskette eindeutig über ihm stand. Ihre Beute hob röchelnd den Kopf und spie etwas Blut aus.

»Sch-schteschanie?«, nuschelte er in einem jammernden Tonfall und versuchte abermals sich aufzurichten. Als das nicht gelang, rollte er sich auf den Bauch und machte Anstalten, sich davon zu robben. Sie packte ihn im Nacken, drehte ihn erneut zu sich herum, um seinen Oberkörper mit ihren Schenkeln zu fixieren. Seine honigfarbenen Augen blickten ungläubig zu ihr auf. Er wirkte nicht wie die Männer, die sie für gewöhnlich jagte, sondern wie das genaue Gegenteil.

Dieser Umstand ließ die Göttin zögern. Ihre Fingerspitzen fuhren über seinen Oberkörper, verharrten kurz über einem goldenen Anhänger in Schwertform, den er über dem Herzen trug. Sie roch seine Angst, fühlte seinen Herzschlag, schmeckte das Salz seines Schweißes auf ihrer Zunge. Sie wusste, dass sie sein Leben in ihren Händen hielt und darüber verfügen konnte.

»Du bist vom rechten Weg abgekommen«, wisperte sie ihm zu. Doch es kam ihr wie eine Lüge vor.

[Buchvorstellung einmal anders] Hekate - Göttin des Abgrunds von Cendriya S.




Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Miran und Hekate aus „Hekate – Göttin des Abgrunds“ und deren Autorin Cendriya S..

Hallo, danke, dass ihr heute Zeit habt und für das Buch antwortet. Würdet ihr euch vielleicht gegenseitig beim Interview unterstützen?
Cendriya: „Hallo und danke, dass wir uns hier vorstellen dürfen. Das klappt doch bestimmt, oder?“
Miran: knirscht mit den Zähnen.
Hekate: grinst amüsiert „Aber natürlich!“
Ich hatte ein langes Gespräch mit eurer Autorin, deshalb wäre es schön, wenn ihr euch meinen Lesern vorstellen könntet.
Hekate: „Ich tue das, was niemand sonst wagen würde. Ich bin die Wächterin der Übergänge, Wegkreuzungen und der verborgenen Erkenntnisse. Eine Herrin, die nach eigenem Gutdünken Hilfe gewähren oder Unheil bringen kann. Ich bin eine Göttin des Lebens und des Todes, sowie eine Serienmörderin, die jene richtet, die meiner Meinung nach vom rechten Weg abgekommen sind. Ob sich darunter auch eine menschliche Seite verbirgt? Finde es heraus, wenn du dich traust!“
Miran: „Mein Name ist Miran. Ich bin siebenundzwanzig Jahre alt und habe kurdische Wurzeln. Als Kriminalpolizist und Alevit strebe ich nach Wahrheit und Erleuchtung, sowie einem Leben im Einvernehmen mit den Menschen um mich herum. Ich kann Ungerechtigkeit und Gewalt nicht ausstehen. Es ist mir daher sehr wichtig eine gemeinnützige Arbeit zu verrichten und mich einer guten Sache zu verschreiben. Hekate zu stoppen, zählt definitiv dazu, doch auch meine Schwester Pinar, meine kleine Nichte Nesrin und meine Studienfreundin Stefanie brauchen meine Unterstützung. Ich bin zuversichtlich, ihnen mit Hilfe meiner Kollegen helfen zu können.“
Hekate: lacht.
Beschreibt uns das Buch in möglichst wenig Sätzen.
Cendriya: „Es handelt sich um einen mosaikartig aufgebauten Psychothriller, um eine gottgleiche Serienmörderin und einen Polizisten, der vom Glauben abfällt. Im Zentrum steht die Frage nach …“
Hekate: knallt mit ihren Pfennigabsätzen lautstark auf den Boden „Es ist ein Strudel aus Ereignissen, die dich in meinen Abgrund führen werden. Bist du sicher, dass du den Wahrheiten standhalten kannst, die dort auf dich warten?“
Miran: schaut unsicher zu Hekate „Eine Odyssee, die ich und meine Liebsten hoffentlich unbeschadet überstehen.“
Macht es dir Spaß, deine Protagonisten ein wenig zu quälen? Sie in Situationen hineinzuwerfen, die schwierig sind? Warum nicht einfach und schön? Müssen Gefahren und Stolpersteine immer sein?
Miran: funkelt Cendriya und Hekate wütend an „Ja, es macht ihr Spaß! Hekate übrigens auch!“
Hekate: wischt die letzten beiden Fragen weg und zwinkert Miran spöttisch zu „Aber natürlich tut es das.“
Cendriya: „Ich liebe seelische Abgründe und moralische Dilemmas, sowohl bei meinen Charakteren als auch bei meinen Lesern. Unbequeme Fragen, so wie unerwartete Wendungen und Einsichten gehören für mich zu einem guten Psychothriller. Das Doofe beim Schreiben in der personalen Perspektive ist nur, dass man als Autor dann selbst mitfühlen muss, was man den Charakteren eingebrockt hat.“
Miran: murmelt schmollend vor sich hin „Dengî defê ji dûr da xaşe."
Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch, die ihr den Lesern des Blogs gerne vorstellen würdet?
Miran: „Am Anfang des Buches besuche ich die Feier zum Namenstag meiner Nichte Nesrin. Ich habe ein Überraschungsgeschenk für sie dabei, über das sie sich bestimmt sehr freu…“
Hekate: „Du glaubst ernsthaft, dass sich Psychothriller-Leser dafür interessieren!? … Süß. – Nun, da die Schnipsel auch in den sozialen Medien veröffentlicht werden sollen, kann ich nicht zu sehr ins Detail gehen. Aber für ein wenig Kopfkino sollte folgendes Zitat wohl reichen.
Ihre Schritte hallten von den hohen Wänden wider, als sie zum hinteren Ende der Halle ging, wo ein zwölf Meter langes Stück Stacheldraht lag, das während ihrer Vorbereitungen übriggeblieben war. Auf dem Weg zurück strich sie prüfend mit dem Daumen über einen der Dornen und verharrte schließlich vor dem Bewusstlosen, bis ihr eine ausgesprochen reizvolle Idee kam.
Cendriya: „Ich mag die Szenen am liebsten, in denen Miran und Hekate in einem psychologischen Katz-und-Maus-Spiel gegeneinander antreten.“
»Du kannst mich nicht gehen lassen«, sagte er schließlich leise. Es war eine Feststellung, keine Frage.
Hekate seufzte. Ihr Blick zeigte eine ganze Reihe von Emotionen, über die eine Psychopathin wie sie eigentlich nicht verfügen durfte.
»Nein …«, antwortete sie ihm schlicht. Dennoch schwang in ihrer Antwort ein vielschichtiger Subtext mit. Dieser glich einem monumentalen Aber, das wie ein rosaroter Elefant im Raum stand.
Aber was?
Wie viel echte Cendriya steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?
Cendriya: „Das ist eine schwierige Frage! In diesem Buch stecken durchaus ein paar persönliche Traumata, Fragen und Wünsche. Mehr kann ich jedoch nicht verraten, ohne zu spoilern. Obwohl die Idee zu Hekate der Ursprung und die Säule des gesamten Buches ist, so hat sich Miran während des Schreibens, zum Herz des Projektes gemausert. Er ist in gewisser Weise eine idealisierte Version der Person hinter dem Pseudonym.“
Miran: schüttelt vehement den Kopf.
Wie würdet ihr als Hauptcharaktere eure Autorin beschreiben?
Hekate: „Mir ähnlicher, als sie sich eingestehen will.“
Miran: „Sie braucht Hilfe, die Unterbringung in einer geschlossenen psychiatrischen Einrichtung wäre vermutlich angemessen.“
Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattet ihr vielleicht sogar Mitspracherecht?
Hekate: „Es war von vornherein klar, dass ich die Namensgeberin bin.“
Cendriya: „Mein Verleger wollte gerne einen Untertitel. Es war ausgesprochen schwierig einen zu finden, der nicht wahlweise zu sehr nach Fantasy, dem berühmt-berüchtigtsten Werk von Simone Trojahn oder wie ein schlechter Porno klang. Zum Glück haben wir einen gefunden!“
Miran: „Willkommen im Abgrund!“
Seid ihr zu 100% mit dem Cover zufrieden oder hättet ihr nachträglich noch etwas ändern wollen?
Cendriya: „Ich bin zu 100% zufrieden. Vielen Dank an dieser Stelle an Michael Merhi, dem ich während der Gestaltung vermutlich schlaflose Nächte und tausende von grauen Haaren bereitet habe, bis ich endlich wunschlos glücklich war. Besonders stolz bin ich auf die Düsseldorfer-Skyline, die sich als Liebhaber-Detail auf der linken Seite befindet.“
Hekate: „Man hätte mich ruhig ein wenig größer abbilden können.“
Wisst ihr, was mich noch interessieren würde? Euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch.
Miran: „Haksızlık karşısında eğilmeyiniz. Beuge dich den Ungerechtigkeiten nicht.“
Hekate: „Jedes Quäntchen ihres Seins drückte aus, dass sie Hekate war, die Göttin der verborgenen Erkenntnisse, Übergänge und Wegkreuzungen. Dass sie ihn an den Eiern gepackt hatte und daran in jedwede Richtung zerren würde, die sie für richtig hielt.“
Cendriya: „Es wird nicht vorbei sein, wenn sie tot sind. Es wird nicht einmal gut sein. Du hast einen langen Weg vor dir, aber er lohnt sich.“
Vielen Dank für das Gespräch
Wir danken dir! … Nun gut, für Miran gilt das nur bedingt, der ist nicht ganz freiwillig hier.

[Autoreninterview] Cendriya S.

Autoreninterview
Cendriya S.

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Hinter Cendriya S. verbirgt sich ein im wahren Leben moralisch hoch korrekter Sonnenschein. Ich bin Mitte 30, arbeite in einer KiTa, habe eine Hündin aus dem Tierschutz und engagiere mich in verschiedenen sozialen Projekten.
Kreativ und ein Buch-Nerd bin ich, solange ich denken kann. Allerdings habe ich meine erzählerischen Fähigkeiten bis vor kurzem eher in Pen & Paper Rollenspielgruppen ausgelebt. Unter anderem mit Cendriya, einer vampirischen Assassina, die ihre Opfer erst in Sicherheit wiegt und dann hinterrücks meuchelt. Ich spiele sie inzwischen seit mehr als fünfzehn Jahren und sie ist ein fest verankertes Ventil für die dunkleren Aspekte meiner Persönlichkeit.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich habe jahrelang Improvisations-Theater und Pen & Paper Rollenspiele gespielt und konnte dort meine kreative Ader ausleben. Dann kam Corona. Theater war verboten, die Rollenspielrunden mussten immer öfter ausfallen, meine Kreativität quoll über. Genau in diesem Moment startete die Ausschreibung für den dritten Redrum Fiction Award. Ich schrieb mehrere Kurzgeschichten, konnte damit gar nicht mehr aufhören, nahm auch an weiteren Ausschreibungen teil. Intuitiv ließ ich meine Rollenspielerfahrung in meine Werke einfließen und bekam viele positive Rückmeldungen, sodass ich mich schließlich an ein „richtiges“ Buch gewagt habe.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Erschienen ist bislang meine weihnachtlich-schaurige Kurzgeschichte „Das 24. Türchen“ in der Anthologie „Badass Fiction 3“ des Redrum Verlags. Geplant für dieses Jahr sind die Veröffentlichungen zweier weiterer Kurzgeschichten. In „Kesseldreck“ für die Anthologie „Gothicsteam“ im Hammer Boox Verlag macht meine kleine Schimpfwortschleuder Claude das viktorianische London unsicher. In „Seifenblasen“ für die Anthologie AnXt des Muc-Verlags, nutze ich das vermeintlich Harmlose, um den Schrecken im Verborgenen zu offenbaren.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
In Arbeit ist ein weiteres Buch, das ich als psychedelische Rape & Revenge Dystopie beschreiben würde. Die Zukunft wird hart und dreckig … in vielerlei Hinsicht!
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Lesen, mit dem Hund rausgehen, Escape Rooms lösen, Konzerte besuchen und Pen & Paper oder Konsolen Rollenspiele spielen. Ich bin ein ziemlicher Nerd!
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Natürlich lese ich viel von meinen Redrum-Kollegen. Ich bin ja schließlich nicht durch Zufall bei diesem Verlag gelandet, sondern war schon lange vor meinen Veröffentlichungen ein Fangirl und das aus gutem Grund, wie ich finde.
Festa und Hammer Boox zählen ebenfalls zu meinen Stammverlagen, doch auch bei Self-Publishern schaue ich mich gerne um. Hin und wieder genieße ich zur Abwechslung Fantasy-Literatur. Ich liebe Jaqueline Careys Kushiel und Kushiels Legacy Trilogien, sowie ihr Meisterwerk Starless. Ebenfalls hoch im Kurs steht die „Glory or Grave“ Dilogie von Leigh Bardugo.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Ich sitze vor der Couch. Ja, wirklich! Nun gut, vorher ziehe ich mir noch meinen kuscheligen, eisblauen Hoodie mit der „Writing because murder is wrong“ Aufschrift an und mache mir ein Heißgetränkt fertig. Damit und mit meinem Laptop bewaffnet setze ich mich vor der Coach auf ein Sitzkissen. Die Couch selbst fungiert als Rückenlehne, den Couchtisch ziehe ich nah zu mir. Er hat die perfekte Höhe, so dass mein Rücken beim Schreiben immer gerade ist. Über meinen Beinen liegt eine Decke, in die kuschelt sich stets meine Mischlingshündin Abby. Ihr friedliches Schnarchen bietet einfach die perfekte Geräuschkulisse, um Gräueltaten zu schreiben.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Ich stehe früh auf, gehe mit Abby Gassi, dusche, frühstücke und gehe zur Arbeit in die KiTa. Ich leite eine Gruppe mit Kindern von drei bis sechs Jahren, freue mich mit ihnen über den ersten Schnee, albere rum, schlichte Streitigkeiten, bestücke ein Schneckenterrarium, bastele viel, organisiere und dokumentiere alles und lese häufig vor. Nach der Arbeit stehen der Haushalt und eine lange Runde mit Abby an. Dann gibt es ein gemeinsames Abendessen mit meinem Lebensgefährten und ein wenig Auszeit. Etwa ein bis zwei Stunden versuche ich mir pro Tag für meine Autoren-Tätigkeit zu nehmen, ehe ich todmüde ins Bett falle.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Ich lese gerne, Horror, Thriller und Fantasy, in seltenen Fällen auch gut recherchierte Dark Romance.
Da ich im wahren Leben so ein Sonnenschein bin, fröne ich als Autorin am liebsten der dunklen Seite der Kreativität: Horror, dunkle Fantastik und Thriller sind mein bevorzugtes Metier, wobei ich eine gehörige Portion Psycho und Perfidität bevorzuge.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
In Bezug auf mein Leben: „All knowledge is worth having.” aus Jaqueline Careys Kushiel Reihe. Ich bin ein sehr wissbegieriger Mensch und recherchiere auch für meine Bücher unglaublich viel.
In Bezug auf meine Tätigkeit als Schriftstellerin gibt es zwei passende Zitate, aus meinem aktuellen Werk:
»Bist du sicher, dass du in diesen Abgrund blicken willst?«, ist die Frage, die ich mir zu Beginn eines jeden Werkes stelle. Ich weiß die Idee wird mich mit dem Unfassbaren konfrontieren, ich weiß, dass mich die Recherche nachts nicht schlafen lassen wird und ich weiß, dass ich in die Köpfe von Tätern und Opfern gleichermaßen abtauchen werde. Keine Ahnung, warum ich es trotzdem tue, vermutlich bin ich Masochist.
Wenn die Idee und der Plot für eine Geschichte erstmal stehen, trifft folgendes Zitat auf mich und meine Arbeitsweise zu: „Was dein unmittelbares Schicksal angeht, das liegt nicht in meiner Hand.“. Im Pen & Paper Rollenspiel ist es so, dass der Spieleiter den Plot und die Schwierigkeiten, denen die Charaktere im Verlauf der Kampagne begegnen, plant und vorbereitet. Der Umgang damit ist hingegen den Charakteren überlassen. Genau so schreibe ich. Ich entwerfe den Plot, die Welt, die Schwierigkeiten, Hindernisse und die Fähigkeiten, sowie Fertigkeiten meiner Protagonisten. Im Laufe des Schreib-Prozesses entwickeln sie jedoch zunehmend ein Eigenleben. Ganz besonders Miran hat das getan und glaubt mir, der kann ein richtig großer Sturkopf sein.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Ich bereise gerne neue Länder und Orte, da fällt die Wahl schwer. Am wohlsten gefühlt habe ich mich in einem Sami Camp in Norwegen. Frische Luft, Schnee, die Arbeit mit Tieren, Polarlichter, Joik und Geschichten am Lagerfeuer … Es war herrlich.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Ich nehme mir Kritik durchaus zu Herzen, versuche sie jedoch auch rational zu betrachten. Geht es um handwerkliche Fehler oder ist es eine Frage des Geschmacks? Ich schreibe zum Beispiel sehr explizit. Es ist klar, dass dies nicht allen Lesern gefallen wird, dennoch möchte ich daran nichts ändern. Bezieht sich eine Kritik hingegen auf handwerkliche oder auf Logik-Fehler, würde ich mich zwar über den Fehler ärgern, diese Kritik aber dankend annehmen und versuchen daraus zu lernen.
Warum hast du dich entschieden zu einem Verlag zu gehen und nicht Selfpublisher zu werden?
Ehrlich gesagt, war das in meinem Fall eine Verkettung glücklicher Umstände. Ich habe, wie oben geschrieben, mit Kurzgeschichten für Ausschreibungen angefangen. Direkt eine meiner ersten Einsendungen zählte zu den Gewinnern des Redrum Fiction Awards. Ich, als kleines Fangirl, konnte mein Glück kaum fassen und war unsagbar stolz auf meine erste Veröffentlichung!
Dadurch wuchs mein Selbstvertrauen und in der Ausschreibung stand explizit, dass die Chancen der Gewinner, sich mit einem später eingereichten Manuskript einen Verlagsvertrag zu sichern, überdurchschnittlich hoch seien. Ich hatte also quasi einen Fuß in der Tür und wäre schön blöd gewesen, diese Chance nicht zu nutzen.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Zunächst einmal: Vielen Dank für euer Interesse und für die Aufmerksamkeit! Ich hoffe, euch hat der kleine Ausflug in mein Leben gefallen.
Solltet ihr, wie ich, den Traum hegen selbst zu schreiben und zu veröffentlichen, so bedenkt bitte: Viele Wege führen nach Rom und manchmal sind es die kleinen Dinge, die die größte Wirkung erzielen. Meine Kurzgeschichten waren eine exzellente Spielwiese, um Erfahrungen zu sammeln, die gesponserten Lektorate und/oder Rückmeldungen haben mir dabei geholfen, mich zu verbessern und erste Kontakte zu Verlagen zu knüpfen. Im ewigen Kampf zwischen SP, Agentur, Verlag und dem Wunsch nach dem eigenen Buch, gehen Literaturausschreibungen kleinerer Verlage für Kurzgeschichten häufig unter, obwohl sie eine enorme Chance darstellen können.

Donnerstag, 26. Mai 2022

[Reiheninterview] Different kinds of love 1 & 2 von Svenja Bartsch

 

 



Reihenvorstellung

Heute treffe ich mich mit Mara und Timo und ihrer Autorin Svenja Bartsch, um mit ihnen über die Reihe „Different kinds of love 1 & 2“ zu sprechen.


Hallo, danke, dass ihr heute Zeit habt, um mit mir über die Reihe zu reden.

Svenja: Ich freue mich die Reihe vorstellen zu dürfen.
Mara: Wird aber auch so langsam mal Zeit. Immerhin sind wir seit fast einem Jahr auf dem Markt.
Könnt ihr uns die Reihe, bestehend aus den Teilen „Different kinds of love 1“ und „Different kinds of love 2“ mit wenigen Worten vorstellen?
Mara: Im Grunde erzählt die Geschichte unser Leben. Und die Probleme, die wir alle mit dem Erwachsenwerden haben. Liebe, Schule, Streit, und so weiter.“
Das Leben von mir und meiner Familie. Die ganzen Geheimnisse die meine Eltern haben und vor allem auch mein Bruder.
Timo: Die ganz bestimmt niemanden was angehen. Am Ende bringen sie nur wieder jemanden in Gefahr.
Mara: Das liegt nur daran, dass du nie bereit bist dir von jemandem helfen zu lassen. Aber du schaffst das ja prima allein wie man sieht.
Timo: Dann erzähl doch gleich alles, von meiner Freundin und meinen neuen Kumpels und am besten nimmst du den Lesern noch den Rest der Story, indem du erzählst was das für Kumpels sind.
Svenja: Wir wollen, dass andere aus deinen Erfahrungen lernen Timo, deswegen wäre e4s nicht schlecht, wenn wir ein bisschen was über die Geschichte erzählen, damit sie gelesen wird.
Ihr als Charaktere wachst mit euren Aufgaben, entwickelt euch weiter, besteht so manche Situation. Was glaubt ihr? Fällt es der Autorin leichter euch durch einfache, lustige oder durch schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Timo: Definitiv die schwierigen Situtionen. Was wir alles aushalten mussten ist unglaublich. Meine Freundin Natascha ist da das einzige für das es sich am Ende wirklich gelohnt hat.
Mara räuspert sich.
Timo: Ach ja und die Familie natürlich. Für euch war es das auch wert.
Mara: Also ich glaube, sie hat das sehr ausgewogen hinbekommen. Klar müssen wir einige Herausforderungen bestehen, aber wenn ich nur daran denke wie sie Matt im zweiten Teil … Oh ich glaube jetzt verrate ich zu viel. Sie hat auf jeden Fall ein Herz für das gute und möchte das wir auch lustige Momente erleben.
Habt ihr Lieblingsstellen in der Reihe, die ihr uns gerne vorstellen würdest?
Mara: Gar nicht so einfach. Im Grunde ist es ja so, dass jede Stelle dazu beigetragen hat, dass die Geschichte so einzigartig wird. Ich glaube, besonders gefallen hat mir der Moment in dem meine Mutter endlich ehrlich zu uns war. Ich will jetzt nicht zu viel verraten, aber diese ganzen Geheimnisse haben die Familie schon mächtig belastet.
Timo: Ich würde sagen das Ende der Geschichte hat mir sehr gefallen, aber das verrate ich euch noch nicht. Dort hat sich für mich doch einiges verändert.
Svenja: Schön zu hören, dass euch eure Geschichte gefällt. Ich kann mich da nicht so einfach entscheiden.
Jetzt eine Frage direkt an die Autorin: Wie viel echte Svenja steckt in den Büchern oder dem ein oder anderen Charakter?
Das ist wirklich keine einfache Frage. Ich denke schon, etwas von mir eingebracht zu haben. Allerdings glaube ich das es eher unbewusst passiert ist. Klar das alltägliche Schulleben ist dem der realen Welt nicht unähnlich und ich glaube schon, dass Matt im ersten Gedanken an eine Person geknüpft wurde. Dies hat sich aber gar nicht im Verhalten oder seinen Charaktereigenschaften wiedergespiegelt. Es war nur der erste Gedanke, die unerwiderte Liebe, was die beiden gemeinsam haben. Ich persönlich würde sagen, es ist nicht so viel von mir drin, denn ich habe keinen älteren Bruder, und auch keine jüngere Schwester und meine Oma ist auch kein Drachen, so wie Maras Oma zu Beginn. Möglicherweise ist Mara mir etwas ähnlich, da sie wie ich gerne liest, und auch etwas schreibt. Sie schaut gerne Serien, aber das wars auch schon.
Wie würdet ihr als Protagonisten die Autorin beschreiben?
Mara: Sie eine entschlossene, kämpferische Person. Wenn sie sich was vorgenommen hat, dann zieht sie es durch egal ob es Rückschläge gibt und wie lange es dauert.
Timo: Sie ist ein warmherziger und mitfühlender Mensch. Ich konnte spüren, wie sehr sie mir in herausfordernden Situationen Lichtblicke verschaffen wollte und es ist ihr gelungen.
Matt: Ehrlich gesagt ist Svenja doch ganz schön durchtrieben und eiskalt. Immerhin hat sie mich zum Arschloch gemacht. Der Freund der seiner Freundin was verschweigt und der vor allem … aber ich will ja nicht alles verraten. Und wer weiß, ob irgendwo in ihr nicht doch noch ein gutes Herz steckt.
Wisst ihr, als Hauptcharaktere, wann die Idee stand eine Reihe zu schreiben? Stand es von vornherein fest, dass es ein Mehrteiler wird, oder haben deine Protagonisten ein Eigenleben entwickelt?
Mara: Ich bin mir da nicht sicher. Ich habe ja lange keine Ahnung davon gehabt, wie Band 1 ausgeht. Andernfalls hätte ich wohl auch einiges anders gemacht.
Svenja: Maras Freund hat mir sehr am Anfang verraten, wie die Geschichte sich entwickeln wird und ich fand seine Vorstellungen zwar nicht unbedingt moralisch richtig, aber es schien mir für eine spannende Story doch genial zu sein. Und er zeigte mir somit auch ein Ende auf, welches eine Fortsetzung nötig machte. Allerdings konnten wir uns nicht gleich darauf einigen, wie es mit ihm im zweiten Band weitergeht.
Wann kamen die Titel? Standen die im Vorfeld schon fest, oder entwickelten sie sich im Laufe des Schreibprozesses?
Svenja: Tatsächlich kam der Titel erst, als ich den Roman bereits geschrieben hatte. Bei manchen Büchern kommen sie sofort, aber dies war eins der Werke bei dem es mir nicht so leicht fiel. Ich habe immer wieder versucht, den Kern der Geschichte zu treffen und glaube es damit geschafft zu haben. Beim zweiten Teil, kam dann wieder die Überlegung nach einem Untertitel. Zweite Chance für die Liebe, passt hier denke ich sehr gut. Da der Haupttitel besagt das es sich um verschiedene Arten von Liebe handelt, und somit auch im zweiten Teil zweite Chancen möglich sind, finde ich den Titel sehr passend.
Mara: Das war wirklich anstrengend. Sie hat ständig was anderes ausprobiert. Dann wieder Deutsch oder doch Englisch vielleicht mische ich den Titel ja, und dann wurden andere Leute dazu befragt. Bis er dann fest stand, war das ein heilloses Drama.
Wer ist denn der Coverdesigner?
Die Coverdesignerin für diese wundervolle Reihe ist Florin Gabor. Auf Instagram ist sie bekannt unter dem Namen 100covers4you. Sie designt nicht nur Cover sondern, auch Kapitelzierden, entwirft die passenden Postkarten und Lesezeichen und hat zudem auch mein Autorenlogo gestaltet.
Seid ihr mit den Covern zu 100% zufrieden, oder würdet ihr nachträglich noch etwas ändern wollen?
Mara: Für das Cover könnte ich mir niemand besseren vorstellen. Ich bin so begeistert davon und habe bisher auch nur positives gehört. Ich glaube, das Cover trägt einen Teil zu den Verkäufen bei.
Svenja. Im Grunde hat Mara schon alles gesagt, was es zum Cover zu sagen gibt. Rundum sind sie einfach perfekt.
Zum Abschluss würden mich noch eure Lieblingszitate aus den Büchern interessieren.
Timo: Das ist eine schwierige Frage. Ich habe viel gesagt, Mara hat viel gesagt, die anderen ebenfalls. Da was besonderes rauszusuchen ….
Mara: Mir fällt da allerdings schon etwas ein: „Weißt du, was Edmund Burke mal gesagt hat? Das Böse triumphiert allein dadurch, dass gute Menschen nichts unternehmen. Und er hatte recht. Genau das passiert, wenn alle so denken wie du.“ (Band 2) Das war schon gelungen was meiner Autorin da für mich eingefallen ist.
Svenja: Ich freue mich sehr, dass meine Worte bei meinen Protagonisten Anklang finden. Mich zu entscheiden fällt mir auch besonders schwer. Nicht ohne Grund habe ich die Worte ausgewählt, die in den Büchern zu finden sind. Wie wäre es hiermit:
„Und ich blöde Kuh habe ihm geraten, dass er mit ihr reden soll, dass alle anderen Mädchen ihm egal sind, weil er sie liebt.“
„Aber das ist doch das, was du Luka auch raten würdest.“
„Ja, aber Luka ist nicht der Typ den ich liebe. Da ist es logisch, ihm das zu raten.“ Zitat Band 1
Danke für das Gespräch.

[Autoreninterview] Svenja Bartsch

Autoreninterview
Svenja Bartsch

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Ich bin Svenja Bartsch, 23 Jahre alt und von Beruf Erzieherin. Neben dem Schreiben, mag ich die verschiedensten kreativen Projekte aller Art. Dazu gehören, stricken, häkeln, nähen, Daimondpainting und vieles mehr. Auch bin ich musikalisch unterwegs, uns spiele seit 15 Jahren Klarinette im Verein. Ich bin auf dem Dorf aufgewachsen und liebe es hier zu leben. Diese Ruhe hilft oft beim Schreiben.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Angefangen hat es in der Schule. Damals haben wir Geschichten im Deutschunterricht geschrieben und ich hatte sehr viel Spaß, dabei. So habe ich es gelegentlich in meiner Freizeit ausprobiert. Da ich schon immer viel gelesen habe, fing ich irgendwann an mir Gedanken über die Geschichten zu machen. Wieso hatte das Buch nicht anders geendet, wieso hat die Protagonisten so gehandelt? Schnell wurde mir klar, in meinen Geschichten konnte ich entscheiden, wie die Geschichte verläuft und ausgeht. (Wenn sich nicht gerade die Protagonisten einmischen ;-)
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
2020 Und zwischen uns ein Ozean : In meiner ersten Geschichte geht es um die 16-jährige Maxi. Diese muss ihre Beziehung geheim halten, da ihre Mutter sie noch für zu jung hält und außerdem ihre beste Freundin in ihren Schwarm verknallt ist. Später will ihre Mutter sie mit nach Amerika nehmen und fängt deswegen einen Sorgerechtsstreit an.
2021 Different kinds of Love – Mein Sommer mit Luka und Matt: In diesem Buch geht es um die 16-jährige Mara, die endlich von ihrem Schwarm bemerkt wird. Matt hatte bis vor kurzem eine Freundin und auf einmal scheint er sich für sie zu interessieren. Allerdings kommt ihr das Ganze bald komisch vor, nicht zuletzt, da auch zu Hause einiges anders ist. Ihre Eltern sind plötzlich immer nur am arbeiten und ihre Tante ist auf Dauerbesuch, auch Maras Bruder scheint etwas zu verheimlichen.
Different Kinds of Love – Zweite Chance für die Liebe erscheint im Mai 2022
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ehrlich gesagt, arbeite ich aktuell an mehr als nur einem Werk. Different kinds of Love 2 befindet sich aktuell im Lektorat. Ich überarbeite mein Projekt vom NaNoWriMo letzten Jahres und habe Anfang März einen New Adult Roman angefangen. Gleichzeitig wollte ich starten meinen Fantasyroman zu überarbeiten. Aber ich fürchte alles auf einmal geht nicht. Mal sehen, wo mich das Jahr noch so hinführt.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Das ist tatsächlich sehr unterschiedlich. Es kommt immer so darauf an, ist es Freizeit abends nach der Arbeit, ist es manchmal sehr schön, einfach einen Film, meistens eher eine Serie zu schauen und zu stricken oder häkeln. Im Sommer sitze ich dabei sehr gerne auch im Garten. Ansonsten lese ich sehr gerne und viel und mittlerweile auch auf Englisch und schreibe natürlich auch oft. Ein sehr großes Hobby was in den letzten Monaten leider zu kurz gekommen ist, ist das Puzzeln, ich hoffe dort bald mal wieder mehr machen zu können.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Lieblingsbücher kann ich kaum nennen, vor allem da ich in den letzten ca. 1,5 Jahren so viele wahnsinnig tolle Bücher auch von Selfpublishern gelesen habe. Definitiv dazu gehören Harry Potter, Twilight und die Edelsteintrilogie. Meine Lieblingsautoren sind ganz klar, J.K.Rowling, Kerstin Gier, Stephanie Meyer, Susanne Collins, und Dagmar Hoßfeld. Mich da zu entscheiden wird schwer.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Mein Schreibplatz ist tatsächlich so vielfältig wie meine Geschichten. Meistens schreibe ich auf dem Sofa, manchmal auch im Bett. Im Sommer sitze ich gerne draußen im Garten. Dank meinem Schreibprogramm Papyrus Autor ist es mir möglich sämtliche Notizen immer bei mir zu haben. Alles was ich brauche ist Strom. Dennoch habe ich fast immer, wenn ich auch dem Haus gehe was zu schreiben dabei. Inspiration für Szenen oder neue Geschichten kann sich überall verstecken und ich habe gemerkt, wie vorteilhaft es ist, wenn man Ideen direkt aufschreibt, bevor man sich gar nicht, oder nur bruchstückhaft daran erinnert.
Am liebsten schreibe ich mittlerweile im Garten, umgeben von vielen blühenden Blumen und anderen Pflanzen, die bunten Farben um mich herum sind einfach herrlich, also warte ich sehnsüchtig auf den Sommer und sitze solange auf der Couch.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Beim Lesen kann ich mich wirklich schwer festlegen. Wie meine Lieblingsbücher zeigen ist viel Fantasy dabei. Allerdings wird an den Rezis auf meinem Blog bestimmt deutlich, wie vielfältig ich lese. Sehr gerne Liebesgeschichten, Young Adult, New Adult, Fantasy verschiedenster Art, Mystery.
Beim Schreiben bin ich bisher im Young Adult unterwegs gewesen. Aktuell schreibe ich an einer Soft Sci-Fi Trilogie, sowie einer Fantasy Reihe und einem New Adult. Ich kann mich auch hier nicht einem bestimmten Genre anschließen, allerdings haben meine Bücher eins gemeinsam. In allen kommt zumindest am Rande eine Lovestory vor.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Es gibt viele gute Zitate aus Filmen und Büchern … die einen motivieren, weiter zu machen und nicht aufzugeben. Konkret nach einem im Leben handeln tue ich bisher nicht. Die mir wohl beliebtesten Zitate sind:
Aber vergesst nicht, dass man Glück und Zuversicht selbst in Zeiten der Dunkelheit zu finden vermag. Man darf bloß nicht vergessen ein Licht leuchten zu lassen.“ Albus Dumbledore.
Und das Familienmotto der Montrose aus der Edelsteintrilogie von Kerstin Gier:
HIC RHODUS HIC SALTA frei übersetzt = Zeig was du wirklich kannst.
Und in letzter Zeit ist: „Gottes Wege sind unergründlich“, sehr wichtig für mich geworden.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Eine Zeit lang habe ich mich sehr für Spanien interessiert. Dort macht Mara ja auch mit ihrer Familie im Roman Urlaub. Mich fasziniert die spanische Sprache und Küche.
Mittlerweile bin ich eher fasziniert, von England und Schottland. Warum kann ich gar nicht sagen, es sind einfach die ersten Länder die mir bei der Frage in den Sinn kommen.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Ich selbst halte mich für einen kritikfähigen Menschen. Ich versuche sie zu nutzen, um die Dinge beim nächsten Mal besser zu machen. Solange die Kritik konstruktiv rübergebracht wird, sodass ich Verbesserungsvorschläge finde ist und es ernstgemeint ist, ist sie mir immer willkommen.
Schade finde ich, wenn man negative Aussagen erhält, die nicht erklären warum jemand etwas schlecht findet. Was genau er schlecht findet usw. Dies bringt einen manchmal zum nachdenken, aber ich bin zu dem Entschluss gekommen, wenn derjenige nicht mag was ich schreibe, dann muss er es nicht lesen und wenn es wirklich schlecht ist, dann könnte er mir konkret sagen, was schlecht ist und möglicherweise auch Verbesserungsvorschläge anbringen.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Damals war es keine Entscheidung gegen einen Verlag, sondern eine Entscheidung dafür, mein Buch veröffentlicht zu sehen die Möglichkeit es in den Händen zu halten. Von Selfpublishing hatte ich bis dahin nicht viel gehört. Ich wollte nur mein Buch rausbringen und fuhr dafür auf die Buchmesse nach Frankfurt, um mögliche Verlage zu entdecken, bei denen ich mich bisher nicht beworben hatte. Mir gefiel allerdings nicht, dass die Verlage die ganze Macht haben sollten. Sie sollten entscheiden können, ob mein Buch überhaupt veröffentlicht wird. Als ich dann am Stand vom BoD war, wurde mir schnell klar, dass nicht zwingend ein Verlag die Entscheidungsgewalt hat. Anfangs war ich etwas unsicher und ich hatte viel zu lernen, aber ich es hat sich sehr gelohnt, da ich sämtliche Entscheidungen selbst treffen konnte und bisher sehr zufrieden mit dem Ergebnis bin. Die Arbeit die man selbst hineinsteckt lohnt sich, und dennoch möchte ich, falls ich die Chance bekomme, sie mit der Veröffentlichung bei einem Verlag vergleichen.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Glaubt immer an eure Träume und steht für sie ein. Hört niemals auf dafür zu kämpfen.

Mittwoch, 25. Mai 2022

[Buchvorstellung einmal anders] Kriegsgeflüster - Traumfänger von Isabell Bayer

 



Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Mareike und Riven aus „Kriegsgeflüster - Traumfänger“, um mit ihnen über das Buch und ihre Autorin zu sprechen.

Danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um für das Buch zu antworten.
Riven: Natürlich, gern.
Mareike: Wir freuen uns, hier zu sein.
Könntet ihr euch meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
Riven: Klar! Ich bin Riven, etwas über 300 Jahre jung und ein Vampir aus Nightclaw. Zusammen mit meinem geheimen Mitbewohner lebe ich als Soldat in der Stadt
Mareike. Ich bin Meike, gerade einmal 27 Jahre alt und ein Engel-Dämonen-Hybrid. Mann, es fühlt sich noch immer total komisch an, das zu sagen …. Naja, ich komme aus einer anderen Welt – okay, das klingt noch komischer! Auf jeden Fall habe ich in der Menschenwelt gelebt, bis Riven aufgetaucht ist und mir meine wahre Heimat gezeigt hat.
Beschreibt uns bitte das Buch in maximal 5 Sätzen.
Riven: 5? Hm …. Also gut! 1. Es ist sehr emotional. 2. Die Handlung ist zum Teil nichts für schwache Nerven. 3. Es tauchen einige neue Charakter auf.
Mareike: Ich will auch mitmachen! Also 4. Man erfährt einiges über meine Vergangenheit
Und 5. Der Phönix spielt eine große Rolle!
Glaubt ihr, macht es der Autorin Spaß euch in so manche schwierige Situation zu stoßen?
Riven: Und wie! Wenn wir leiden lacht Isa doch nur!
Mareike: Jetzt sei mal nicht ganz so böse auf sie zu sprechen … Aber zum Teil hat er schon Recht.
Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch?
Riven: Hmm … Da würden mir tatsächlich ein paar Stellen einfallen, hehe.
Mareike (Verdreht die Augen): Männer! Typisch! … Es gibt schon ein paar schöne Stellen, aber wir wollen ja auch nicht zu viel verraten. Ich sage nur: Wiedersehensfreude und Rache ist süß!
Was glaubt ihr, wie viel von eurer Autorin steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?
Riven (zuckt die Schultern)
Mareike: Ich denke, schon einiges. Isa steckt immer ihr ganzes Herzblut in jede Szene und wir tun unser Möglichstes, um ihre verrückten Einfälle zu überleben. Aber wir wissen auch, dass Isa selbst immer mit uns fiebert!
Wie würdet ihr eure Autorin beschreiben?
Riven (lacht): Chaotisch! Aber lieb.
Mareike: Ja, bei chaotisch hat er Recht, aber sie ist auch freundlich, hilfsbereit und wie Riven sagte, eine wirklich liebe Person.
Riven: Moment! Zu chaotisch gehört noch verrückt! Alle Tassen im Schrank hat sie nicht!
Wisst ihr wie es zum Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Oder hattet ihr sogar Mitspracherecht?
Mareike: Er stand nicht fest, aber durch die Handlung hat er sich ergeben.
Riven (schnaubt): Ja, dieses verfluchte Miststück …
Gefällt euch das Cover zu 100% oder hättet ihr noch einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Riven: Ich finde es super! Es spiegelt das Buch perfekt wider.
Mareike: Da kann ich mich nur anschließen.
Was ist euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch?
Riven: Zitat? Ähm … Vielleicht „Dann nimm meine Tochter und bring sie in eine bessere Welt. Ich verlasse mich darauf, dass du gut für sie sorgst.“
Mareike: Ach das ist dein Lieblingszitat? Interessant … Also gut, meines ist wohl: „Denkst du wirklich, Riven hätte euch zurückgelassen, wenn er eine Wahl gehabt hätte, du arroganter Mistkerl?“
Riven (lacht leise): Mich wundert es noch immer, dass du diese Worte überlebt hast …
Danke für das Gespräch
Riven: Sehr gerne, hat wirklich Spaß gemacht!
Mareike: Mir auch, vielen Dank!

Dienstag, 24. Mai 2022

[Buchvorstellung einmal anders] Vom Glück zu dritt von Helena Wagenschütz

 



Buchvorstellung einmal anders


Nach dem Autoreninterview drückt mir Helena ihren Kindle in die Hand und verlässt einfach das Zimmer. Da mir das in letzter Zeit schon öfter passiert ist, erahne ich, was da kommen wird.

Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das Buch der Autorin „Vom Glück zu dritt“, um schon ein bisschen hineinzulesen. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Jetzt ist er weg, dann interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«

Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben der Autorin am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Also, dann lege ich mal los. 😊

Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um mit mir zu reden.
Gerne doch! Ich freue mich immer so sehr über Besuch!
Kannst du dich meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
Ich bin wie ein sehr gutes Stück Kuchen, denn ich bin süß, nahrhaft und es gibt, je länger man an mir nascht, immer mehr feine Nuancen zu schmecken. Ich feiere die Liebe, die Natur, die Poesie und die Musik, den Genuss, die Freundschaft und ganz besonders die Toleranz.
In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da du ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten musst, kannst du uns vielleicht beantworten, ob es ihr leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Das ist sehr unterschiedlich; beides kann ihr leicht von der Hand gehen, es ist die Frage, wie nah sie der Situation und dem Charakter ist.
Hast du eine Lieblingsstelle, die du uns gerne vorstellen würdest?
Ich mag es gerne, wo beschrieben wird, wie Limona ihren Alltag lebt, der so voll und lebendig ist, obwohl sie nach normalen Maßstäben als einsam gelten würde.
Weißt du wie viel Helena tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt?
Oh, in mir sind viele Vorlieben meiner Autorin ... Natur, Gedichte, klassische Musik, Yoga …
Die Verträumtheit und Begeisterung für Fantasie wie bei Limona und manchmal auch etwas Zupackendes etwas Spöttisches wie in Sabina …
Wie würdest du oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller die Autorin beschreiben?
Orlando: „Ich möchte jetzt lieber mein Stück Torte essen und dieser wunderbaren Arie aus Carmen zuhören. Könntet ihr vielleicht … ?
Jörg: „Typisch, mein lieber Freund und Kollege, jetzt machst Du es dir wieder bequem. Das mit dem entschiedenen Handeln ist nicht so ganz deine Sache, oder?“
Orlando: „Na, du drückst dich auch gerne vor der ein-oder anderen Sache, nicht wahr? Ach übrigens - hast du dir wirklich deine Choruniform maßschneidern lassen? Seit wann zahlt unsere Steuerkanzlei gut?“
Sabina: „Sieht man doch, dass ist eindeutig maßgeschneidert! Für meinen lieben Freund Jörg ist nur das Beste gut genug!“
Jörg: „ Na und? Übrigens, was die Entscheidungsfreudigkeit angeht, da passt du wirklich gut zu Orlando…“
Sabina: „Jetzt reicht es, du Knalltüte. Wer hat denn ständig neue Hobbys und neue Freundinnen?“
Limona: „Es ist ja gar nicht meine Art, mich durchzusetzen, aber ich kann euch hier nicht weitermachen lasen. Unsere Autorin hat noch etwas vor!
Habt ihr übrigens gesehen, wie die Sonne auf dem Birkenblättern gleißt? Wie das Licht über tausend kleine Spiegel hüpft, und oh, ich glaube, ich habe eine Fee gesehen…“
Die andere: Psst, willst du dich schon wieder lächerlich machen?
Limona: „Du bist so gemein zu mir!“
Die andere: Ich pass nur auf dich auf. Komm, lass die anderen in ihrer Stadt, wir gehen jetzt in den Garten und malen.
So, jetzt muss ich als Buch ein Stopp setzten, sonst kommt gleich die Autorin wieder! Am besten, lest ihr mich einfach, das mag ich so, dieses Kribbeln, wenn die nächste Seite geöffnet wird …
Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?
Unseren Titel „Der Duft der Blätter“ den wir gemeinsam gefunden hatten, mussten wir ändern. Den mochten wir, weil er das Zauberhafte in mir beinhaltet, und außerdem … aber das verrate ich jetzt mal lieber nicht. Das Ändern hat mir und ihr nicht ganz so gut gefallen, war aber für die Leser:innen wichtig. Seh sogar ich ein.
Bist du zu 100% zufrieden mit deinem Cover / Outfit oder würdest du nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Das Cover ist sehr schön, vielleicht wäre es auch nett, wenn man Personen sehen könnte, aber dann würde es vermutlich zu voll…
Kannst du uns vielleicht auch schon verraten, ob die Autorin viele echte Plätze eingebaut hat oder ob die Orte im Buch der Fantasie entspringen?
Oh, vieles Hamburg und Umgebung, ist aus der Wirklichkeit entnommen, z.B. die Bank mit dem kleinen Teich in Hohenhorn, die gibt es genauso wie beschrieben. Der Wendland-Hof ist eher eine Zusammenschau aus vielen schönen Ecken dort, und so ist es auch bei Schauplätzen wie der Kanzlei etc.
Zum Abschluss würde mich noch dein Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
Ich mag ja viele Sachen im Buch, aber dies hier ist schon gleich zu Beginn sehr schön:
„Er lässt sich von seinem Smartphone das nächste Café anzeigen und bestellt dort, nun völlig übermütig geworden, einen großen Himbeereisbecher. Mit Schoko-Sahne. Die Wälder und Felder, der knallblaue Himmel und die strahlende Sonne ziehen nochmals an seinem inneren Auge vorbei, während er verzückt sein Eis löffelt.
Da sitzt er, ohne zu merken, dass sein Mund mit Schoko-Sahne verschmiert ist. Ein kleiner, rundlicher Mann Mitte dreißig, in gutem Anzug; auf den ersten Blick angepasst und unscheinbar. Doch die frechen Löckchen, die jedem Haargel trotzen und die lebhaft funkelnden Augen lassen ahnen, dass da noch mehr ist. Dass er eigentlich nicht ganz in dieses Steuerberater-Leben passt, dass er mangels Mutes und Selbstvertrauen gewählt hat.“
Nun betritt die Autorin wieder das Zimmer und blickt mich ungläubig an. Scheinbar ist es selbst in Autorenkreisen nicht üblich, dass das Buch antwortet. Leise flüstere ich dem Buch noch zu: »Danke für das Gespräch, es hat mir großen Spaß gemacht.«

Dann wende ich mich der Autorin zu. »Alle meine Fragen sind beantwortet, ich danke dir für den sehr interessanten Tag bei dir.«