Mittwoch, 22. Oktober 2025

[Protagonisteninterview] Orchidthal - Schatten der Vergangenheit von Kiina Sanderson


 
Protagonisteninterview

Ich treffe mich heute mit Kyra und Nevi aus dem Buch „Orchidthal 3 – Schatten der Vergangenheit“ von Kiina Sanderson.

Hi, schön, dass ihr heute Zeit findet ein wenig mit mir über das Buch zu sprechen.
Nevi: Danke, dass wir hier sein dürfen.
Kyra: Ich freue mich, wieder hier zu sein. Im Gegensatz zu Nevi gebe ich nicht so oft Interviews.
Nevi (hebt eine Augenbraue): Das liegt daran, dass du Interviews meist meidest.
Kyra: Nein, das liegt daran, dass ich nicht ständig Lust habe, über mich zu reden.
Nevi (lächelt): Das überrascht mich nicht. Du redest lieber über alle anderen und vergisst dich selbst dabei.
Wie geht es euch heute?
Kyra: Heute habe ich einen guten Tag. Und ja, das ist erwähnenswert.
Nevi (nickt lächelnd): Das stimmt. Ich dufte den Palast verlassen, und du bist erstaunlich gelassen geblieben.
Kyra: Hey! Das klingt jetzt schlimmer, als es ist.
Nevi (schmunzelt): Es klingt genauso, wie es ist. Aber ich bin stolz auf dich.
Würdet ihr euch meinen Lesern vorstellen?
Nevi: Mein Name ist Nevi Floranthal, ich bin Orchidthals Kronprinzessin.
Kyra: Mein Name ist Kyra Matthews. Ich bin vor einem Jahr aus Amerika hierhergezogen. Seitdem stolpere ich ständig in Palastintrigen und… naja… in Nevi.
Nevi (trocken, hebt eine Augenbraue): Stolpern trifft es ganz gut.
Kyra (grinst): Das ‚stolpern‘ war übrigens ihre Schuld, nicht meine.
Was ist euer höchstes Lebensziel?
Nevi: Mein Leben wurde und wird immer von der Krone bestimmt werden. Daher ist es mein Ziel, eine gerechte Königin zu sein.
Kyra (zieht eine Grimasse): So hohe Ziele kann ich nicht bieten. Meine Ziele sind deutlich einfacher: mit meinen Liebsten glücklich sein und Nevi bei ihren Aufgaben unterstützen.
Nevi (schmunzelt): Einfacher? Ich bin mir nicht sicher, ob mit mir glücklich sein so einfach ist.
Kyra (grinst): Stimmt. Aber genau deshalb bin ich ja da, um dich daran zu erinnern.
Wie kann man sich euren ganz normalen Alltag vorstellen?
Nevi (lacht): Normaler Alltag? Den gibt es seit dem zweiten Attentat nicht mehr. Meine Mutter hat eine Ausgangssperre verhängt, also bin ich fast nur noch im Palast. Morgens Selbstverteidigung, bis in den Nachmittag hinein Besprechungen, und irgendwann bleibt ein bisschen Zeit für mich…
Kyra (schnell dazwischen): …die du meistens damit verbringst, dich wieder in Schwierigkeiten zu bringen.
Nevi (zieht eine Augenbraue hoch): Was soll mir schon auf dem Palastgelände passieren?
Kyra: Du fragst, wie mein Alltag aussieht? Da hörst du es: Ich renne den ganzen Tag hinter Nevi her, um sie davon abzuhalten, sich in Gefahr zu bringen. Eine echte Sisyphusarbeit - diese Frau ist so unvernünftig.
Nevi (trocken): Ich bin nicht unvernünftig, du bist overprotective. Das hat dir auch Dr. West erklärt.
Kyra (grinst): Wenn du das meinst. Apropos Dr. West. Genau wie Nevi gehören auch bei mir Therapiesitzungen zum Alltag. Nur dass sie das dezent verschweigen wollte.
Nevi (hebt eine Augenbraue): Ich nenne das Diskretion.
Kyra: Ich nenne das ‚bequemes Auslassen‘. Und während Nevi in ihren Besprechungen sitzt, bekomme ich Etikette-Training. Ja, wirklich. Wer auch immer entschieden hat, dass ich Manieren brauche… danke dafür.
Welche Stolpersteine und Hoppalas würdet ihr gerne aus eurem Leben eliminieren?
Nevi: Eliminieren klingt hart, aber die Antwort ist ganz eindeutig: mein Onkel. Ohne ihn könnte ich ein normales Leben führen und müsste nicht ständig Angst haben, dass mir jemand nach dem Leben trachtet.
Kyra trocken): Normal? Das nennst du normal? Dein „normal“ besteht aus Palastintrigen, endlosen Besprechungen und Etikette-Regeln.
Nevi (schmunzelt): Und aus dir. Vergiss das nicht.
Kyra (grinst): Schön, dass du mich zwischen Intrigen und Attentaten einsortierst. Aber ja, auch ich sage: dein Onkel. Ohne ihn hätten wir endlich ein Leben ohne Angst.
Wenn ihr einen Wunsch frei hättet, wie würdet ihr ihn verwenden?
Nevi: Ich würde mir Frieden für Orchidthal wünschen, damit die Menschen endlich sicher leben können.
Kyra (grinst): Und ich würde mir wünschen, dass Nevi mal einen ganzen Tag ohne Besprechungen verbringt.
Nevi: Einen ganzen Tag? Das klingt unrealistisch.
Kyra: Gut, dann eben einen halben. Aber mit Kuchen.
Herzlichen Dank für eure Zeit.
Nevi: Danke, dass wir hier sein durften.
Kyra (grinst): Vielleicht sehen wir uns beim nächsten Mal auf unserer Hochzeit. Ach nein, dafür müsste Nevi mir ja erst einen Antrag machen.
Nevi (trocken): Du bist immer so ungeduldig.
Kyra (zwinkert): Tja, irgendwer muss dich ja auf Trab halten.

Dienstag, 21. Oktober 2025

[Schnipseltime] Heirate nicht - Ne te marie pas! von Sabine Brandl


 

Sie öffnete die Augen, rieb sich Shampoo ins Haar, schloss die Lider erneut. Rutschte so weit herab, wie es ging, die Wanne war angenehm groß, sie musste die Beine nur leicht anwinkeln. Als sie eine bequeme Position gefunden hatte, spürte sie einen kalten Luftzug im Gesicht. Was, Geisterbesuch? Jetzt? Während sie badete? Nervös sah sich Nora nach allen Seiten um.

»Du kannst mich nicht sehen«, hörte sie Maries Stimme. »Ich habe keinen Körper mehr.«

Reflexartig bedeckte Nora ihre Brüste und zog die Knie eng an ihren Körper heran. »Und du?«, fragte sie. »Kannst du mich sehen, Marie?«

»Ja. Aber ich kann auch wegschauen, wenn dir das lieber ist.«

Eilig stieg sie aus der Wanne und hüllte sich in das große weiße Badetuch. »Kann man denn hier keine Privatsphäre haben?«

[Buchvorstellung einmal anders] Heirate nicht - ne te marie pas! von Sabine Brandl


 
Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Nora und Marie aus „Heirate nicht – ne te marie pas!“, um mit ihnen über das Buch und ihre Autorin zu sprechen.

Danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um für das Buch zu antworten.
Nora: Na klar, gerne.
Marie: Kein Problem, aber bitte mach schnell, ich weiß nicht, wie lange meine Energie reicht.
Könntet ihr euch meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
Nora: Ich bin Nora Schober, 36 Jahre und die Hauptfigur des Romans und bedauerlicherweise auch das schwarze Schaf in meiner Familie. Meine kleine, von allen geliebte Schwester Sophie will einen unsympathischen Typen heiraten – ganz nobel und prunkvoll auf einer Burg - und ich soll das verhindern. Weil mir das ein Geist zugeflüstert hat.
Marie: Und ich bin jener Geist. Mein Wirkungsbereich ist die Junior Suite auf Burg Rabenfels, wo Nora untergebracht ist. Da ich ein Zimmergeist bin, kann ich nicht aus der Suite heraus und meine Spukkräfte sind leider begrenzt.
Beschreibt uns bitte das Buch in maximal 5 Sätzen.
Nora: Es ist eine lesbische Romanze mit Spukelementen, würde ich sagen. Ich soll eine Hochzeit verhindern und zugleich in der Vergangenheit meiner Oma Evelyn recherchieren, die damals mit der noch lebenden Marie befreundet und in sie verliebt war. Ich soll in Erfahrung bringen, wie Marie damals ums Leben gekommen ist.
Marie: Aber dabei bist du nicht allein - Unterstützung kriegst du von deiner Oma und mir - und auch von der hübschen Barfrau Lucy, die dir ordentlich den Kopf verdreht.
Glaubt ihr, macht es der Autorin Spaß euch in so manche schwierige Situation zu stoßen?
Nora: Ganz bestimmt. In welch stressige Situationen ich gesteckt werde! Nicht nur im Kreis meiner konfliktbeladenen Familie, das allein würde schon reichen. Aber ich soll zudem auf der Burg randalieren, indem ich eines der kostbaren Fenster zerstöre und werde dann noch vom Verlobten meiner Schwester attackiert!
Geist: Ich habe es als Geist ja sowieso nicht leicht. Spuken ist verdammt anstrengend. Aber ich muss diese Hochzeit unbedingt verhindern! Der Braut Sophie wird es sonst so gehen wie mir damals – ihr Gatte wird sie ermorden!
Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch?
Nora: Ich mag diese Stelle, weil es die Absurdität meiner Situation zeigt:
»Was soll ich? Ein Fenster einwerfen? Randalieren? Du hast sie doch nicht mehr alle …«
»Was ich vor allem nicht mehr habe, ist ein Körper, um das selbst zu tun«, sagte Marie schneidend. »Fällt dir etwas Besseres ein?«
Marie: Ich mag die Stelle, weil sie mal Noras romantische Seite zeigt:
Lucys Lächeln war unglaublich. Süß und edel wie Pralinen und strahlend wie die Sommersonne. Natürlich waren diese Vergleiche schrecklich kitschig und plump und führten im Zusammenspiel sogar zu zerlaufener Schokolade, aber Noras euphorischer Kopf produzierte diese Vergleiche unwillkürlich.
Was glaubt ihr, wie viel von eurer Autorin steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?
Nora: Also da müsstest du Sabine schon selber fragen. Ich weiß nur, dass sie gerne über Dinge schreibt, die sie nachfühlen kann und eine spannende Story drum herum baut.
Marie: Stimmt. Sabine verbindet gerne lesbische Liebesgeschichten mit Spuk oder Krimi, weil ihr das gefällt und sie selbst gerne Bücher in dem Genre liest. Sie geht dabei auch mal in die Tiefe und schneidet ernstere Themen an, wie Probleme beim Outing oder Homophobie, bleibt dabei aber unterhaltsam und spielt auch gerne humorvoll mit Klischees.
Wie würdet ihr eure Autorin beschreiben?
Nora: Ich würde sagen, Sabine ist verträumt, zielstrebig, eigensinnig und kann auch sehr romantisch sein, wenn sie will. Manchmal aber auch ein wenig grummelig und nachdenklich, so wie ich.
Marie: Ich mag Sabines Fantasie, ihr fallen so viele Geschichten ein! Wie sie selbst wohl auf einen Geist reagieren würde? Zu gerne würde ich mal bei ihr spuken.
Wisst ihr wie es zum Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Oder hattet ihr sogar Mitspracherecht?
Nora: Der eigentliche Titel war schnell gefunden – die Ergänzung „Ne te marie pas!“- was eine Übersetzung von „Heirate nicht“ ist – kam erst später, als Sabine die Idee hatte, dass ich einen Zettel mit dieser Botschaft beschriften soll, um ihn gemeinsam mit einem Stein durch das Fenster der Hochzeitssuite zu werfen.
Marie: Sabine fand es witzig, dass mein Name „marie“ auf Französisch „heiraten“ heißt, sie wollte das mit im Titel haben.
Gefällt euch das Cover zu 100% oder hättet ihr noch einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Nora: Mir gefällt es. Es ist düster und geheimnisvoll.
Marie: Ich mag es auch, sogar den lustigen Geist, der mich symbolisieren soll, auch wenn echte Geister natürlich unsichtbar sind.
Was ist euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch?
Nora: So entstand ein Teil des Buchtitels:
Sie griff zu ihrem Handy und ließ sich »Heirate nicht« auf Französisch übersetzen. Da musste sie grinsen. Das hieß tatsächlich »Ne te marie pas«. Das Wort »heirate« hieß so wie ihr Zimmergeist! Na, wenn das mal kein Omen war!
Marie: Ich mag es ja gerne dramatisch und romantisch:
Lucy kam auf Nora zu, setzte sich neben sie auf die Bettkante und nahm sie vorsichtig in die Arme. »Ich weiß es nicht«, sagte sie leise. »Deine Geistergeschichten kann ich jedenfalls nicht glauben. Aber ich weiß, dass ich es nicht aushalte, dich weinen zu sehen.«
Danke für das Gespräch
Nora: Sehr gerne!
Marie: Gerne. Ich ziehe mich jetzt wieder zurück. Bye, bye!

Montag, 20. Oktober 2025

[Buchvorstellung einmal anders] So close yet so far - Marvin & Melissa von Anita Hauck

 


Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Marvin und Melissa aus „So close yet so far“ und deren Autorin Anita Hauck.

Hallo, danke, dass ihr heute Zeit habt und für das Buch antwortet. Würdet ihr euch vielleicht gegenseitig beim Interview unterstützen?
Melissa: Klar, ich freu mich.
Marvin stöhnt genervt und verdreht die Augen.
Anita: Marvin, musst du schon wieder den Misanthropen raushängen lassen? Wir bekommen hier die Chance, uns vorzustellen.
Marvin: Selbst schuld, du hast mich so geschaffen. Aber gut … dann lasst uns starten.
Ich hatte ein langes Gespräch mit eurer Autorin, deshalb wäre es schön, wenn ihr euch meinen Lesern vorstellen könntet.
Melissa: Hi, liebe Leser, ich bin Melissa, 18 Jahre alt und die Protagonistin im Buch. Ich reise gerne, liebe gutes Essen und verbringe gern Zeit mit meinen Freunden, meiner kleinen Schwester Leni und meinem Freund.
Marvin: Und ich bin Marvin.
*Kurze Pause*
Wie, ich muss noch mehr sagen? Na gut … ich bin 19 Jahre alt und gelernter Installateur. Ich mag sämtliche Filme aus dem Marvel-Universum.
Beschreibt uns das Buch in möglichst wenig Sätzen.
Marvin: Alles fängt damit an, dass Melissa einen Streit mit ihrem Vater hat und klatschnass durch den Regen zum Bus flüchtet. Daraufhin halte ich ihr in letzter Sekunde die Tür auf und ja … so treffen wir uns zum ersten Mal.
Melissa: Wobei du anfangs ein echter Kotzbrocken bist mit deinen Vorurteilen. Aber dann lernen wir uns besser kennen und verlieben uns. Wir müssen so einige Hürden nehmen und um unser Glück kämpfen. Vor allem, weil wir aus sehr unterschiedlichen Verhältnissen kommen. Doch Anita steht zum Glück auf Happy Ends.
Macht es dir Spaß, deine Protagonisten ein wenig zu quälen? Sie in Situationen hineinzuwerfen, die schwierig sind? Warum nicht einfach und schön? Müssen Gefahren und Stolpersteine immer sein?
Anita: Geht so. Also ich …
Marvin und Melissa lachen beide laut auf.
Marvin: Geht so? Ist das dein Ernst, du Sadistin?
Melissa: Da muss ich ihm leider recht geben …
Anita: Na fein, tut mir leid. Aber ihr seid doch in eurer Entwicklung gewachsen und die Leser fühlen richtig schön mit euch mit und finden euch sympathisch und nahbar.
Marvin: Wie gut, dass du dir deine Taten schönreden kannst …
Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch, die ihr den Lesern des Blogs gerne vorstellen würdet?
Melissa: Meine ist die Stelle, wo Marvin mich ENDLICH küsst. Ich dachte schon, das passiert in diesem Leben nicht mehr.
Marvin: Hm, das ist schwer. Die Kuss-Szene hatte schon richtig viel Tension. Meine Lieblingsszene ist die, in der ich sehnsüchtig auf dem Bahnsteig auf dich warte und dich aus dem Zug heraus endlich wieder lächeln sehe.
Anita: Oooooh, manchmal bist du mir so süß und kitschig geraten. Die Leser werden es lieben, auch wenn du selbst es schrecklich findest.
Wie viel echte Anita steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?
Melissa: In mir steckt einiges an Anita.
Anita *lacht*: Na ja, so viel Geld wie du hab ich leider nicht.
Melissa: Aber du bist auch sehr empathisch und mitfühlend. Hast das ein oder andere erlebt, das ich im Buch auch erlebe.
Marvin: Ich weiß, dass sie, wie ich, in einer Arbeiterfamilie aufgewachsen ist und ihr das Thema „Soziale Herkunft“ deswegen wichtig ist. Deswegen steckt auch ganz viel Herzblut in Anitas Buch. Und das mit den Selbstzweifeln … das hat sie leider auch.
Wie würdet ihr als Hauptcharaktere eure Autorin beschreiben?
Melissa: Ziemlich chaotisch, ich könnte so ja nicht arbeiten. Die schreibt kreuz und quer irgendwelche Szenen, mal eine in der Mitte, mal den Schluss, dann überarbeitet sie wieder den Anfang …
Marvin: An Durchsetzungsstärke und Entscheidungsfreude mangelt es ihr auch. Wir haben schon ziemlich oft unseren eigenen Willen durchgesetzt. Vor allem die Nebencharaktere. Ich meine, hallo? Steven und Livia haben einfach ein eigenes Buch eingefordert und bekommen das jetzt tatsächlich!
Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattet ihr zwei vielleicht sogar Mitspracherecht?
Marvin *lacht*: Da wären wir wieder beim Thema Chaos und Entscheidungsfreude. Es gab mehrere Arbeitstitel, bis sie dann irgendwann bei dem gelandet ist. Da haben wir uns zurückgehalten, aber wir finden es cool, dass unsere Namen im Untertitel stehen.
Seid ihr zu 100% mit dem Cover zufrieden oder hättet ihr nachträglich noch etwas ändern wollen?
Melissa: Es ist perfekt, ich liebe, liebe, liebe dieses Cover! Das Highlight ist natürlich das Gänseblümchen, das sich durch die ganze Geschichte zieht. Und da Anitas Lieblingsfarbe grün ist, war eigentlich von Anfang an klar, dass das Cover diese Farbe haben wird.
Marvin: Ich hab übrigens noch immer nicht verarbeitet, dass es große Gänseblümchen gibt … auch wenn keiner danach gefragt hat.
Anita: Das wissen wir, Marvin.
Wisst ihr, was mich noch interessieren würde? Euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch.
Marvin: Es gibt eine Szene, in der Melissa und ich eine Sandburg bauen. Und davor sagt sie etwas sehr schönes zu mir. Dabei bin ich wirklich emotional geworden.
Melissa: Und kurz darauf schlägst du vor, Pärchenfotos zu machen, obwohl du das total hasst, und sagst dazu: „Vielleicht ist mit dir alles ein bisschen weniger dämlich.“ Das war wirklich süß!
Vielen Dank für das Gespräch
Alle drei in Chor: Sehr gern! :)

[Autoreninterview] Anita Hauck


Autoreninterview
Anita Hauck

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Ich bin Anita und schreibe New Adult Romane mit tiefgründigen Themen und Figuren, die auf Charakterentwicklung stehen. Mit meinem Partner und einem großen Rudel Bücher lebe ich in Wien. Wenn ich nicht schreibe oder lese, findet man mich auf Reisen, im Fußballstadion oder bei einem gemütlichen Spieleabend mit Freunden.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Bereits als Kind habe ich gern abenteuerliche Geschichten geschrieben und Comics gezeichnet. Im jungen Erwachsenenalter ist die Leidenschaft dann etwas in den Hintergrund gerückt, doch seit vier Jahren schreibe ich mit Herz und Seele Liebesgeschichten.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
„So close yet so far“ (Band 1 der „Meadow Flowers“-Reihe) ist mein Debütroman und am 05.09.25 erschienen.
In meinem Buch trifft die behütete und im Luxus aufgewachsene Melissa auf Marvin – einen tätowierten, „einfachen“ Handwerker, der in der Brennpunktsiedlung des Bezirks lebt. Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein. Je tiefer sie allerdings hinter die Fassade des anderen blicken, desto mehr scheint sie zu verbinden. Aber haben zwei Menschen aus so unterschiedlichen Verhältnissen überhaupt eine Chance auf die große Liebe? Und was, wenn das Leben dazwischenfunkt?
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ja, derzeit schreibe ich an Band 2 der „Meadow Flowers“-Reihe, in dem die Leser:innen ein Wiedersehen mit zwei Nebenfiguren aus „So close yet so far“ erleben.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Ich bin leidenschaftliche Fußball-Anhängerin mit Jahreskarte fürs Stadion. Außerdem liebe ich es zu reisen.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Meine Lieblingsautorin ist Kyra Groh. Bei ihren Büchern müsste ich nicht einmal den Klappentext lesen, um sie zu kaufen
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Am liebsten schreibe ich in einem gemütlichen Café oder auf einer langen, entspannten Zugfahrt.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
In beiden Fällen New Adult. Ich lese auch gern RomComs.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Nein
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Nein
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Würde ich schon sagen, solange sie konstruktiv und respektvoll ist. Wenn dies nicht der Fall ist, versuche ich, sie mir nicht zu sehr zu Herzen zu nehmen.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Als ich im stillen Kämmerlein begonnen habe, SCYSF zu schreiben, hab ich es als Ausgleich zum Brotjob gesehen. Dann hat es Form angenommen und irgendwann kam der Wunsch auf, die Geschichte in die Welt zu tragen. Als mein Manuskript fertig war, war ich zu ungeduldig, darauf zu hoffen, vielleicht irgendwann 2027 veröffentlicht zu werden. Die Freiheiten (in Bezug auf Inhalt, Titel, Cover etc.) waren natürlich auch ein wichtiger Punkt.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Wenn ihr euch für eine Liebesgeschichte mit Tiefgang interessiert, der es trotz Emotionalität nicht an Leichtigkeit und Humor fehlt, freue ich mich, wenn ihr meinem Buch eine Chance gebt.

Sonntag, 19. Oktober 2025

[Buchvorstellung einmal anders] Wienerberg von Mina Albich


 
Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Mara und xXx aus „Wienerberg“, um mit ihnen über das Buch und ihre Autorin zu sprechen.

Danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um für das Buch zu antworten.
Mara: Ui, find ich cool, dass du mich interviewst!
xXx: Naja. Bin eher lichtscheu. Aber Zeit hab ich jetzt genug.
Könntet ihr euch meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
Mara: Also, ich bin acht Jahre alt. Meine Lehrerin sagt, ich bin manchmal komisch, deshalb war ich auch schon bei der Schulpsychologin. Ein paar Mal. Weil die glaubt, ich hab Asperger. Ich bin halt manchmal traurig, weil mein Papa früh gestorben ist. Und weil ich meinen Opa nicht mehr sehen darf. Dabei hat der sooo tolle Bücher!
Nachdem ich einen Knochen gefunden habe, hat mich die Mama zu einer Psychologin geschickt. Aber die Nicky ist okay, die hört mir wenigstens zu und hält mich nicht für plemplem. Außerdem hat sie einen total lieben Hund. So einen hätte ich auch gerne, aber mein Bruder Melwin ist leider allergisch. Sagt er. Ich glaub, der hat in Wahrheit Schiss vor Hunden.
xXx: Wer ich bin, sag ich nicht. Nur so viel: Es ist tragisch, was damals mit der Familie Klemm passiert ist. Aber der Mann hat es verdient zu sterben. Wieso muss der Fall nach zwanzig Jahren ans Tageslicht kommen? Kein Hahn hätte nach dem Kerl gekräht.
Beschreibt uns bitte das Buch in maximal 5 Sätzen.
Mara: Ich hab großes Glück, dass Nicky, die Psychologin, mit einem Polizisten befreundet ist. Mama hat ja den Knochen weggeworfen, aber ich habe ihn voll gut gezeichnet. Die Polizei hat dann gegraben und echt ein Skelett entdeckt. So ist das alles in Rollen gekommen, wie die Zeitungsheinis schreiben. Ganz schön aufregend und ein bisschen gruselig, was alles passiert, bis Felix und Nicky draufgekommen, wer der Tote war und wer ihn umgebracht hat.
xXx: Ein Dreikäsehoch steckt ihre Nase in Dinge, die sie nichts angehen. Natürlich landet die Familientragödie am Titelblatt und die Polizei macht auf großes Kino. Überhaupt dieser Bezirksinspektor Grohsman und sein Team. Die haben keine Ruhe gegeben, bis sie mich geschnappt haben. Herzlichen Dank auch.
Glaubt ihr, macht es der Autorin Spaß euch in so manche schwierige Situation zu stoßen?
Mara: Ich glaub schon. Also, wie sie mir ein Gespenst vorbeigeschickt hat … da hab ich mich total gefürchtet. Aber sie hat mich zum Ausgleich schöne Sachen erleben lassen. Ich bin echt froh, diese Geschichte erlebt zu haben.
xXx: Die Mina und ihr Sinn für Gerechtigkeit. Na klar macht es ihr Spaß. Sie zeigt wenigstens, dass ich echt nicht grundlos gemordet habe. Aber ich dachte, ich komme damit davon. Na, die Frau Autorin soll sich warm anziehen. Ich weiß, wo sie wohnt.
Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch?
Mara: Eine meiner Lieblingsstellen ist, wenn Felix Grohsman mit Melwin und mir zur Kandl-Kapelle fährt. Weil das Gespenst gesagt hat, sie ist Theresia Kandl, die Axtmörderin. Die wurde 1809 hingerichtet. Aber ihr Vater hat ihr eine Kapelle bauen lassen! Danach hat Felix uns ein Eis spendiert.
Ah, und am Anfang geht Felix mit seinem Hund in der Freudenau spazieren … und dann geht ein Pferd durch. Er sagt zwar, dass er nicht mutig sein wollte, sondern nur erstarrt ist. Er hat das Pferd aber trotzdem eingefangen.
Und ziemlich am Schluss gehe ich mit Nicky und ihrem Hund Newton spazieren. Ich muss nichts sagen, darf schweigen und einfach mit Newton spielen. Das hat mich die schlimmen Erlebnisse, die passiert sind, für ein paar Momente vergessen lassen.
xXx: Lieblingsstelle? Pfff. Na, vielleicht, dass die Kripo ganz schön lange keinen Tau gehabt hat, womit sie es zu tun haben. Da hab ich mir ins Fäustchen gelacht. Außerdem fand ich gut, dass die die komplette Story von diesem Kerl und der Familie aufgedeckt haben.
Aber ich war mir ziemlich sicher, die geben auf. Wie damals vor zwanzig Jahren. Ich sag’s euch gleich: Mein Gewissen ist nicht leichter, jetzt, wo ich geschnappt wurde. Ende der Durchsage.
Was glaubt ihr, wie viel von eurer Autorin steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?
Mara: Die Mina war als Kind auch anders. Sie hat am liebsten gelesen oder im Garten gespielt, gerne auch allein. Die Geschichte mit dem Zeichnen – sie hatte einen Sitznachbarn in der Volksschule, der schon wie ein Großer zeichnen konnte. Der hat ihr beigebracht, wie man eine Drehkerze richtig zeichnet, so mit Licht und Schatten. Hat sie geprägt, sagt sie. Außerdem mag sie Tiere, das hat sie einigen Leuten im Buch mitgegeben. Das ganze „Psychozeugs“, das ist auch total sie.
xXx: Ich hab nichts von ihr. Gar nichts. Na, vielleicht den Sinn für Gerechtigkeit, den ich aber viel effizienter ausgelebt habe.
Wie würdet ihr eure Autorin beschreiben?
Mara: Hm. Ziemlich komplex. Sie kann lustig sein, aber auch nachdenklich. Nicky würde sagen, dass sich das im Buch wiederspiegelt.
xXx: Die kann höchstens eine Fruchtfliege erschlagen, wenn die in der Küche lästig wird. Sonst geht sie Konflikten aus dem Weg, wo sie kann.
Wisst ihr wie es zum Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Oder hattet ihr sogar Mitspracherecht?
Mara: Sie hat gewusst, dass sie ihren Titel nicht nehmen kann. Dann hat sie sich mit dem Verlag zusammengesetzt. „Wienerberg“ find ich gut, da wohne ich nämlich.
xXx: Eigentlich wollte sie „Spinnerin am Kreuz“, aber den Titel gibt es schon. Jaja, das Leben ist manchmal ungerecht.
Gefällt euch das Cover zu 100% oder hättet ihr noch einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Mara: Mir gefällt es voll. Mina sagt sogar, sie findet es zu 150% super!
xXx: Ja, okay, das Cover ist gelungen.
Was ist euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch?
Mara: Mina hat einen Satz von mir hineingenommen, der viel über mich sagt. Das gefällt mir. Ich spreche da über den Knochen: »Dieser Fund… das fühlt sich an wie eine gerissene Schnur. Wenn man die Enden zusammenknoten kann, ist alles wieder gut.«
xXx: Die Stelle, in der Mina diesen Kerl beschreibt, dem ich das Licht abgedreht habe. »Senta war so lebenslustig. Da schneit Bruno in ihr Leben, charmant, stattlich, hat was aus sich gemacht. Nicht so ein Loser. Er war geschieden, das kommt schon mal vor. Kinder wollte er, das hat in der ersten Ehe nicht geklappt. Also hat er die Frau geschasst. Da hätte Senta gleich hellhörig werden sollen. Aber, na ja, fesch war er schon, der Bruno. Ein richtiges Mannsbild halt. Sie hat sich sofort in ihn verliebt. Schon bald nach der Heirat hat sich der siebente Himmel verdunkelt. Dann ist Julia auf die Welt gekommen. Nur ein Mädchen, nicht der ersehnte Stammhalter. Und schon war Senta nur mehr ›zweite Wahl‹. Sie hat sich abgemüht, ihm alles recht zu machen. Und er? Ist durch Betten geturnt, als ob das eine Olympiadisziplin wäre. Und wenn er besoffen war, ist ihm immer wieder die Hand ausgerutscht.« Ganz ehrlich, findet ihr, dass es um den Typen schade ist?
Danke für das Gespräch
Mara: Danke für die coolen Fragen. Und dafür, dass ich als Kind zu Wort kommen darf.
xXx: Kann ich jetzt endlich gehen?

Samstag, 18. Oktober 2025

[Buchvorstellung einmal anders] Woodhaven - Liebe zwischen Sägeblatt und Zuckerguss von Emily MacRaven

 


Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit der Autorin Emily MacRaven, um mit ihr über ihr Buch „Woodhaven – Liebe zwischen Sägeblatt und Zuckerguss“ zu sprechen.

Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um für dein Buch zu antworten.
Hallo, danke, dass du Zeit für mich hast.
Kannst du uns dein Buch in möglichst wenig Sätzen beschreiben?
In der schottischen Kleinstadt Woodhaven trifft Olivia auf Zac, der ihr in der Vergangenheit ihren Traum kaputt gemacht hat. Nun soll ausgerechnet er ihre Wohnung renovieren. Wegen der Sache von damals und ihrer ungewollten gegenseitigen Anziehungskraft, treten sie sich dabei gegenseitig auf die Füße. 😊
Deine Charaktere erleben ja so einiges. Fällt es dir leichter sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?

Normal mag ich düstere und schöne Zeiten am liebsten, diesmal war es aber auch recht witzig.
Hast du eine Lieblingsstelle, die du uns gerne vorstellen würdest?
Es gibt die Stelle, in der die beiden aufeinandertreffen, dabei bekommen wir mit, was Oliva innerlich durchmacht. Ihre zwiespältigen Gedanken und Gefühle und was ihr dabei so aus dem Mund fällt. Das ist, denke ich, eine wichtige Szene, in der man viel über Olivia erfährt.
Wie viel echte Emily steckt in dem Buch oder auch in dem ein oder anderen Charakter?
Ich habe wie meine beiden Protas immer eine imaginäre To-do-Liste im Kopf. Und mein Humor ist ebenfalls ironisch und oftmals sarkastisch.
Wie würden dich deine Charaktere beschreiben?
Ambitioniert, detailverliebt, gefühlvoll. Und natürlich würden sie sagen, dass ich einen tollen Humor habe. 😉
Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert?
Der Titel hat sich erst zum Ende hin geändert. Er sollte zur Reihe passe, ein bisschen auf die Arbeit der beiden Protas hinweisen und zeigen, das es sich um eine humorvollere Romance handelt.
Zum Abschluss würde mich noch dein Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
Die unausgesprochenen Worte saßen mit uns im Wagen, hingen zwischen uns, wie die dicken Regenwolken über der Stadt.
Danke für das Gespräch.
Vielen lieben Dank dir für deine Fragen und deine Zeit.