Dienstag, 31. Mai 2022

[Buchvorstellung einmal anders] Die Wahrhaftigen von Helena Wagenschütz

 



Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Leif Ehrwegen, Rabea Winterfeldt, Leonidas Winterfeldt, Fjodor Orlow und Isidor aus „Die Wahrhaftigen“, um mit ihnen über das Buch und ihre Autorin zu sprechen.

Danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um für das Buch zu antworten.
Isidor: „Ich habe keine Zeit, ich wurde gezwungen!“
Fjodor: „ Das war lediglich etwas nachgeholfen, schließlich bist Du als Mitglied der Scienta Vera dazu verpflichtet. Selber schuld, wenn du nicht gehorchen willst.“
Leonidas und Rabea: „Jetzt hört endlich auf damit! Was sollen die Leser:innen denken?“
Leif: „Wen interessieren denn die?“
Könntet ihr euch meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
„Das dauert doch ewig! Aber gut, wenn es denn sein muss…. Ich bin Isidor, Wissenschaftler, Mitglied der Scienta Vera. Mein besonderes Talent ist es, jeden glauben zu lassen, dass ich auf seiner Seite wäre … Sollte übrigens die Autorin nochmal gewillt sein, die Geschichte fortzusetzen, dann werdet ihr mich wirklich kennenlernen …“
„Ich hab es immer gewusst! Verdammt noch einmal! Wenn ich sage, jemand soll liquidiert werden, dann sollte man es auch einfach tun! Ich hasse demokratische Abstimmungen. Zu dir, Isidor, komme ich später … Ich bin Fjodor Orlow, Mitglied der Führungsebene der Scienta Vera. Meine Stärke sind die Verhöre, meine größte Schwäche ist meine verdammte Liebe zu Rabea. Übrigens: Wenn ihr glaubt, dass Verhöre grausam wären, denkt dran: Sie bewahren Euch vielleicht vor den Transformationes …
„Fjodor! Wie kannst du so etwas sagen! Willst du, dass die potentiellen Leser:innen gleich Vorbehalte bekommen? Unsere Arbeit ist so wichtig! So, wie du das sagst, klingt es, als würden wir das lediglich zum Macherhalt tun … wir schützen die Gesellschaft …ach, es ist mir egal. Ich bin ebenfalls Mitglied Scienta Vera, meine Spezialität ist die Verbesserung der Transformationes, mein Fachgebiet ist Neurologie. Ja, auch ich habe meine Schwächen .. “
„Rabea, du tust es schon wieder. Du redest dir etwas schön, dass du selber nicht ... egal.
Ich bin Leonidas, mit Rabea verheiratet und ihr Schüler. Ansich soweit in Ordnung, wäre da nicht das kleine Detail, dass ich der verfeindeten Organisation Pallas Athene angehöre. Ich bin ein Künstler, der als Spion bei den Wissenschaftlern eingeschleust wurde. Und dummerweise liebe ich Rabea, aber leider nicht nur sie. Ich habe es hier definitiv am schwersten …“
„ Jetzt reiß dich zusammen! Du weißt, es geht um die Sache! Deine Aufgabe ist es, die verdammten Wissenschaftler zu stoppen, ihre Verbrechen, die sie an den Seelen der Menschen verüben, und nicht hier rumzujammern … hast du denn nichts gelernt bei mir? Ich bin Leif, Oberhaupt von Pallas Athene. Das was zählt, ist dass wir siegen werden! Meine Stärke ist es, Menschen emotional und sexuell an mich zu binden, die Kombination von beiden sorgt für meinen Erfolg. Ich vergesse keinen Verrat und keine Niederlage, Rache lohnt sich für mich auch noch nach Jahren. Nicht wahr, Rabea?“
Beschreibt uns bitte das Buch in maximal 5 Sätzen.
Rabea: „ Es ist eine Liebesgeschichte.“
Leonidas: „Es ist die Geschichte vom großen Zusammenbruch, der fast die ganze Menschheit ausgelöscht hat, es ist eine Geschichte von Verlust und Verzweiflung.“
Isidor: „Es ist die Geschichte davon, dass, egal was man sich so Hübsches vornimmt, doch immer wieder dieselben Mechanismen in der Gesellschaft zum Tragen kommen .. wie gut das ich sie alle beherrsche.
Leif: „Es ist die Geschichte vom Kampf unserer siegreichen Pallas Athene gegen die Scienta Vera, der Kampf von uns Künstlern gegen die Wissenschaftler!
Fjodor: „Es ist die Geschichte davon, wie viele Fehler man machen kann, wenn man jemanden liebt.“
Glaubt ihr, macht es der Autorin Spaß euch in so manche schwierige Situation zu stoßen?
Leonidas: „Ich spreche hier für alle: Nein, im Gegenteil, sie ringt mit sich. Hat mich sogar einmal gefragt ob sie mir das zumuten kann. Sie macht eigentlich das, worum wir sie bitten.“
Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch? (gerne auch mehrere)
Leif: „Ich liebe den Sturm auf die Charité“
Rabea: „Ich mag den friedlichen Ausflug ins Café „ Die schönen Rosen.“
Fjodor: „ Das hohe Gericht“
Isidor: „Leonidas, du weißt schon welche Stelle. Aber mit Rücksicht auf dich schweige ich …“
Leonidas: „Danke, Isidor. Ich liebe trotz allem den Angriff der Chaos-Cosmos.“
Was glaubt ihr, wie viel von eurer Autorin steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?
Fjodor: „Das sollen wir Euch verraten? Wie stünde sie denn da?“
Isidor: „Ach komm schon! Also: sie kann sich selbst genauso leidtun wie Leonidas, sie kann für eine Sache brennen wie Rabea und sie ebenso oft hinterfragen. Nur mit der Manipulation und der Grausamkeit da hat sie es nicht so ganz, außer beim Schreiben, da …“
Fjodor „Es reicht jetzt, sonst lasse ich Euch alle ins Gefängnis werfen, und zwar in meine persönliche Spezialabteilung!“
Wie würdet ihr eure Autorin beschreiben?
Isidor: „Einfach nur besessen!“
Rabea: „Liebevoll“
Leonidas: „Ernsthaft“
Leif: „ Kreativ-Chaotisch, sie sollte bei uns anfangen!““
Fjodor : „Rücksichtsvoll. Sie hat extra für mich versucht, soviel wie möglich von meiner Muttersprache mit einzubringen.
Wisst ihr wie es zum Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Oder hattet ihr sogar Mitspracherecht?
Isidor „Ehrlich gesagt, keine Ahnung. Zuerst war der Arbeitstitel: Sie sind da. Bekloppt, oder? Irgendwann war dann der Titel da: „Die Wahrhaftigen“ träum weiter, Helena, sag ich nur ..“
Leonidas: „Isidor, halt die Klappe!“
Gefällt euch das Cover zu 100% oder hättest du/hättet ihr noch einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Leif: „Ein seltener Moment: Damit sind wie alle zufrieden. Auch wenn es mir gar nicht gefällt, mit dem verdammten Fjodor Orlow einer Meinung zu sein …“
Was ist euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch?
Rabea:
»Ja, wir kontrollieren, aber eben die richtigen Menschen in der Gesellschaft. Die, die Macht haben und die zerstörerisches Potenzial in sich tragen. Macht bedeutet bei uns vor allem Verantwortung. Ein guter Politiker oder eine gute Politikerin darf keinerlei religiöse und traditionalistische Orientierungen haben. Es geht darum, eine Zivilisation zu erhalten, die diesen Namen auch verdient. «
Fjodor:
» Schau, der Sonnenuntergang.«
»Hübsch. Glaubst du, es wird irgendetwas nützen?«
»Ja. Denn solange irgendwer daran glaubt, sind wir nicht verloren. Der Hass darf nicht siegen.«
Leonidas:
Wie konnte es nur so weit kommen? Warum gab es keine andere Möglichkeit? Warum nur haben wir es damals nicht mehr geschafft, miteinander zu reden? Das ging so furchtbar schnell. Auf einmal verstanden sich Freunde oder Familienmitglieder nicht mehr, und keine Brücke führte über den Graben.
Isidor:
Ich schließe die Augen und versuche, wieder zurückzukehren in diesen Traum. Es gelingt nicht. Ich muss hierbleiben, hier, in diesem Raum, in dem das graue Licht alles kontaminiert, in dieser Gegenwart, in der so etwas wie eine gemeinsame Feier und die Möglichkeit, einander zu vergeben, so weit entfernt sind wie die nächste Galaxie.
Leif:
»Wir sind keine Unrechtsbewegung! Wir sind die wahren Demokraten!«, ruft er und fixiert dabei den Stiernacken kalt, sodass der schließlich den Blick abwendet und auf den Boden spuckt. »Wir sind die echte Demokratie, die neue Freiheit!
Danke für das Gespräch
Isidor: „Wie gesagt, ich war nicht freiwillig hier …“
Alle andern: „Halt die Klappe, Isidor!“

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