Montag, 31. Oktober 2022

[Autoreninterview] Nikki Reva

Autoreninterview
Nikki Reva

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Ich bin Ellen, knackige 31 Jahre alt und schreibe unter dem Pseudonym Nikki Reva. Mit meinem Mann und unseren zwei Kindern wohne ich am Rand des schönen Erzgebirges. Als Fantasyautorin lasse ich mich von allem Möglichen inspirieren. Sei es beim Spazieren gehen mit unserem Hund, Inline skaten oder beim Herumalbern mit meinen Kids.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Nachdem ich als Kind schon ein Buch nach dem anderen verschlungen habe (vor allem die Knickerbockerbande von Thomas Brezina und Fear Street von R.L. Stine), habe ich durch den Zuspruch meiner Deutschlehrerin an mehreren Schreibkursen teilgenommen. Allerdings hatte ich dann durch Studium, etc. keine Zeit mehr zum Schreiben und es ist leider etwas im Sand verlaufen.
Bis ich Anfang 2019 endlich meine Fantasy-Idee endgültig aufschreiben wollte (die hatte ich gefühlt schon 100 Mal angefangen und immer wieder verworfen). Mit Hilfe von ganz tollen Freundinnen, die ich über Facebook in Schreibgruppen kennen gelernt habe, habe ich es auch wirklich durchgezogen. Neben diesem Roman (von dem auch schon der zweite Teil so gut wie fertig ist), habe ich in dieser Zeit mehrere Kurzgeschichten in unterschiedlichen Genres geschrieben, von denen auch einige bereits veröffentlich wurden oder noch werden.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Ein eigenes Buch ist bis jetzt (noch) nicht von mir erschienen. Ich bin in verschiedenen Anthologien vertreten. Da ist von Romance über Krimi und Märchen bis hin zu einem Erotik Thriller so ziemlich jedes Genre dabei. Es macht Spaß, mich auszuprobieren, obwohl ich merke, dass meine Liebe weiterhin der Fantasy gehört.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ja, ich arbeite aktuell an einem neuen Fantasy Roman mit dem Arbeitstitel „Schwertgefecht und Zauberglanz“, von dem ich aber noch nicht zu viel verraten möchte. Allerdings könnt ihr dazu ein paar kurze Schnipsel auf meiner Instagramseite finden ;)
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Freizeit? Was ist das? :D
Allzu viel bleibt da bei zwei Kindern und einem Brotjob leider nicht übrig. Wenn mein Mann mir jedoch ab und zu einen freien Nachmittag verschafft, nähe ich gerne oder lege bei ein/zwei Folgen irgendeiner Netflix Serie die Füße hoch und entspanne. Oder aber ich lese / schreibe natürlich :)
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Derzeit liebe ich die Bücher von Valentina Fast. Aufgrund der mangelnden Zeit höre ich sie allerdings als Hörbücher. Auch Rainer Löffler hat es mir angetan. Ihn würde ich wirklich gern einmal persönlich treffen, da es mich schon immer gereizt hat einen Thriller zu schreiben und seine einfach nur genial sind (Nein, das ist keine Schleichwerbung – ABER für alle Thriller-Fans: Ihr solltet unbedingt mal eins seiner Bücher lesen :D )
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Zu zeigen gibt es da leider nicht viel…Ich schreibe meistens in unserer Küche am Küchentisch. Einen richtigen Arbeitsplatz dafür habe ich nicht.
Allerdings hätte ich noch einen kleinen Funfact für die, die es interessiert: Meinen ersten Roman habe ich fast ausschließlich am Handy getippt, während ich mit dem Zug auf Arbeit oder nach Hause gefahren bin.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Das übliche Familenchaos eben :)
Früh heißt es Brote schmieren, Kinder anziehen, Tiere versorgen und versuchen, nicht selbst wie Gollum auszusehen (mein Mann ist da meistens schon längst auf Arbeit). Danach geht es ins Büro, wo ich einem (für manche vielleicht langweiligen) Computerjob nachgehe. Nachmittag stehen Hausaufgaben kontrollieren auf dem Plan, die Kinder zum Sport oder schwimmen bringen, Abendessen machen und dann todmüde aufs Sofa oder ins Bett fallen.
Schreiben kann ich dabei leider nur abends, wenn ich nicht zu kaputt bin oder am Wochenende. Oft wünschte ich, ich hätte dafür wesentlich mehr Zeit zur Verfügung.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Beim Schreiben eindeutig Fantasy….Ja, ich weiß. Das war jetzt nicht wirklich schwer zu erraten.
Früher habe ich fast ausschließlich Thriller und Fantasy gelesen. Inzwischen jedoch mag ich zwischendurch auch gerne mal einen Liebesschmöker.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Da muss ich dich leider enttäuschen: mit Zitaten habe ich es absolut nicht.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Auch bei einem Lieblingsland wird es schwer. Ich mag viele Länder und habe etliche, die ich mir wünschen würde, einmal zu besuchen. Bspw. wollte ich schon immer mal nach Japan (Ich habe früher verschiedene Kampfkünste trainiert) oder Schottland.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Ich würde schon sagen, dass ich kritikfähig bin. Wie sonst sollte man lernen und besser werden? Ich freue mich über jede Kritik – auch an meinen Geschichten. Solange sie sachlich und fair ist, überlege ich, was ich mir daraus nehme und wie ich sie am besten umsetzen kann. Natürlich denke ich dabei auch darüber nach, ob ich es ebenso sehe, wie derjenige, der die Kritik geübt hat. Man kann es nicht jedem Recht machen und oft ist es auch einfach eine Geschmackssache. Aber ich würde niemals sauer darüber sein, wenn mir jemand offen seine Meinung sagt.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Auch wenn es abgedroschen klingt, möchte ich gerne allen, die einen Traum verfolgen – sei es den, ein eigenes Buch zu schreiben und zu veröffentlichen oder etwas anderes – dass sie niemals aufgeben sollten. Träume zu haben ist wichtig und wunderbar und wer weiß, vielleicht wird er irgendwann einmal wahr ;)

Sonntag, 30. Oktober 2022

[Schnipseltime] Du bist nicht allein von Meike Schiek

 

Leseausschnitt aus dem Kapitel 2 „Retter in der Not“

 

„Verräterin“, ertönte es hinter mir und trotz des Schullärms erkannte ich die Stimme. Kurz darauf stand Jessica vor mir und blockierte den Weg.

„Geh bitte zur Seite“, bat ich, aber sie ließ sich davon nicht beeindrucken.

„Sag mir einen Grund, warum ich dich laufen lassen sollte?“, fragte sie und sah mich herausfordernd an.

„Weil ich keinen Bock auf deine Spielchen habe“, antwortete ich und versuchte sie zur Seite zu schieben.

„Ich aber“, gab sie provokativ von sich und stellte sich erneut vor mich.

Es beschlich mich ein mulmiges Gefühl. Was hatte sie vor? Ich bereute es, allein aufs Klo gegangen zu sein. Somit hatte ich ihr die perfekte Möglichkeit gegeben, mich fertigzumachen. Warum musste Sonja nur an ihrem Smartphone hängen und Marlene mit Flo telefonieren? Mein Blick wanderte durch den Schulgang. Alle waren mit sich beschäftigt und keiner nahm Notiz von mir.

„Hast du Angst?“, fragte sie triumphierend und sah mich belustigt an. Mein Herzschlag beschleunigte sich und meine Knie fingen an zu zittern.

„Nnneeiin?“, gab ich zögernd von mir.

Es klingelte und alle Schüler liefen eilig in ihre Klassenräume, außer Jessica, die sich mir immer noch in den Weg stellte. Ich hatte keine Chance, ihr zu entkommen. Sie pfiff und prompt waren hinter mir Schritte zu hören. Mein Puls raste.

Was hatte sie mit mir vor?

Vier Arme packten mich und zogen mich rückwärts mit sich. Jessica folgte uns. Dann öffnete sie die Tür zum Jungsklo und kurz darauf flog ich auf den Boden. Es brauchte eine Weile, bis ich mich wieder etwas gesammelt hatte und der Schmerz nachließ. Zitternd stand ich auf und drehte mich zu meinen Peinigern um.

„Nun kommst du uns nicht mehr davon“, sagte sie bittersüß und sah mich zufrieden an. „Deine Freunde können dir jetzt nicht helfen.“ Sie lachte. „Jetzt spürst du, was passiert, wenn man mich hintergeht.“

Ich zitterte am ganzen Körper.

„Weißt du, was wir mit Verrätern machen?“, fragte sie mich.

Bevor ich darüber nachdenken konnte, zogen sie mich in eine Kabine und traten mir in die Kniekehle, sodass ich vor der Toilettenschüssel zu Boden ging. Sie holten ein Seil aus ihrer Tasche und begannen, meine Hände am Klo festzubinden. Ich versuchte, mich zu wehren, so gut es ging, und trat um mich.

„Hör sofort auf damit!“, befahl mir Jessica. „Es bringt nichts!“

„Lasst mich los“, rief ich mit aller Kraft.

„Wer nicht hören will, muss fühlen“, ertönte ihre Stimme nah an meinem Ohr. Kurz darauf wurde mein Kopf ins Klo gedrückt und einer von ihnen betätigte die Spülung. Mein Gesicht befand sich fast vollständig unter Wasser und ich versuchte, verzweifelt nach Luft zu schnappen. Als die Spülung durchgelaufen war, schrie ich, aber außer meinen Peinigern hörte mich niemand. Mir wurde schlagartig übel. Ich würgte, wehrte mich aber dagegen vor ihnen zu kotzen.

„Hältst du jetzt endlich deine Klappe?“, fragte Jessica und zog mich an meinen Haaren wieder hoch. „Oder willst du noch einmal die schöne Dusche genießen?“ Total eingeschüchtert schüttelte ich den Kopf und ließ meine Hände am Klo anbinden.

Erneut ertönte die Schulklingel. Jessica und ihre Begleiter standen auf und verließen die Toilettenkabine. An der Tür blieb sie noch einmal stehen und drehte sich zu mir um. „Ich hoffe, die Lektion reicht dir. Mir fällt keiner in den Rücken! Verstanden?“ Daraufhin schloss sie die Tür und verließ das Jungsklo.

Ich schrie mir die Seele aus dem Leib, aber es brachte nichts. Niemand hörte mich. Panisch versuchte ich, mich zu befreien. Doch das war zwecklos. Der Knoten saß viel zu fest. Tränen liefen mir über die Wangen. Verzweifelt versuchte ich mich weiter zu befreien. Unter Schmerzen zog ich an dem Seil und verstärkte dadurch den Druck auf die Handgelenke nur noch mehr.

Nach einer gefühlten Ewigkeit gab ich es auf. Mir tat alles weh und die Übelkeit brachte mich fast um. Entmutigt fing ich bitterlich an zu weinen.

Nach einer ganzen Weile verblasste die Verzweiflung und in den Vordergrund trat die Wut. Ich war wütend auf Jessica und ihre Anhänger, sauer auf meine Freundinnen und verärgert über die Lehrer. Doch am meisten gab ich mir selbst die Schuld.

 

Leseausschnitt aus dem Kapitel 4 „Liebespaar oder Bodyguard“

 

Bevor ich den Gesprächsverlauf richtig begreifen konnte, nahm er wieder meine Hand und zog mich von ihr weg. Als ich mich nochmal umdrehte, sah ich, dass Jessica versteinert dastand und uns verdutzt hinterherschaute.

„Was war das denn?“, fragte ich überrascht, als wir aus der Sichtweite von ihr waren. „Sie war total sprachlos.“

„Ich glaube, dass noch keiner den Mut hatte ihr die Stirn zu bieten“, meinte er und blieb stehen.

„Danke“, sagte ich erleichtert und wollte meine Hand aus seiner ziehen. Doch er hielt sie weiter fest und drehte sich zu mir.

Jetzt, wo ich langsam wieder ruhiger wurde und Jessica nicht mehr in der Nähe war, bemerkte ich, wie warm seine Hand war und wie schön es sich anfühlte. Sein Blick ruhte auf mir und ich konnte nicht anders, als ihn zu erwidern. Am liebsten wäre ich ewig so stehen geblieben, aber das Vorklingeln erinnerte mich daran, dass wir in der Schule waren.

„Danke nochmal“, sagte ich und ließ ihn los. „Ich komme ... sonst zu spät ... und ziehe ... die Aufmerksamkeit auf mich“, stammelte ich und machte Anstalten zu gehen. Ich war total überfordert mit den Gefühlen, die in mir brausten.

„Du schaffst es pünktlich“, meinte er lächelnd und sah mich erneut liebevoll an. Dieses Mal wich ich seinem Blick aus, bevor ich mich wieder darin verlieren konnte. Aufgewühlt lief ich los.

„Kopf hoch, du bist stark!“, rief er mir nach, als ich schon einige Schritte von ihm entfernt war. Überrascht drehte ich mich um. Er stand immer noch dort, wo ich ihn stehen gelassen hatte. „Du bist nicht allein“, fügte er hinzu und lächelte mir aufmunternd zu.

Voller Glücksgefühle und neuer Zuversicht, alle Gemeinheiten abperlen lassen zu können, lief ich den Schulgang entlang in Richtung Geographieraum.

 

[Buchvorstellung einmal anders] Du bist nicht allein von Meike Schiek

 



Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit der Protagonistin Jasmin, um mit ihr über das Buch „Du bist nicht allein“ zu sprechen.

Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um für das Buch zu antworten. Kannst du dich meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
Hallo, ich heiße Jasmin Rosengart und bin 16 Jahre alt. Gemeinsam mit meinem Bruder wohne ich in unserem Haus, denn unsere Eltern sind sehr oft beruflich unterwegs. Während ich vormittags aufs Gymnasium gehe, verbringe ich den Nachmittag meist gemeinsam mit meinen beiden Freundinnen, Marlene und Sonja, sowie mit meinem Bruder Flo.
Beschreibe uns dein Buch in möglichst wenig Sätzen.
Eigentlich hätte ich ein schönes Leben, wenn nicht Jessica in meiner Klasse wäre. Denn sie macht mir das Leben zur Hölle. Sie hasst mich und ich weiß nicht warum. Am Anfang konnte ich mit ihren bösartigen Aussagen noch umgehen, aber mit der Zeit wurden ihre Mobbingaktionen immer schlimmer, sodass ich irgendwann alleine dastand und meine Freundinnen mich ebenfalls mieden. Aber da gab es einen Jungen, der mir jedes Mal die Hand reichte und sagte: “Du bist nicht allein”.
Glaubst du macht es der Autorin mehr Spaß dich durch leichte, einfache oder schwierige, düstere Situationen zu führen?
Ich glaube, die Autorin mochte es, mich leiden zu lassen. Denn solche Szenen schrieb sie ohne Unterbrechung und hintereinander weg, während sie tolle und einfache Szenen ständig löschte und mich anschließend neue Sachen machen ließ. Aber wenigstens litt sie mit mir mit. Denn jedes Mal hatte sie selbst Tränen in den Augen.
Hast du eine Lieblingsstelle im Buch?
Ja, die habe ich. Soll ich sie dir zeigen? Also pass auf:
“Er nahm meine beiden Hände in seine und sah mir direkt in die Augen. Seine Berührung verursachte, dass ich prompt meine Sorgen beiseite schob. Mein Herz raste, als ich mich immer mehr im Braun seiner Augen verlor und sich das Kribbeln im Bauch verstärkte. Erst als Yannik etwas näher zu mir rutschte, realisierte ich, dass er noch da war. „Du bist was Wunderbares“, flüsterte er und strich mir mit seiner rechten Hand eine Strähne aus dem Gesicht, die sich aus meinem Zopf gelöst hatte. „Das solltest du nie vergessen!“ …”
Was glaubst du, wie viel Meike steckt in dem Buch oder dem ein oder anderen Charakter?
Sehr viel. Denn ich bin Meike. Jeder, der mein Buch liest, wird hinterher Meike kennen.
Wie würdest du deine Autorin beschreiben?
Meine Autorin ist sehr zurückhaltend, verträumt, einfühlsam und nachdenklich. Aber genau das macht sie so einmalig.
Weißt du, wie es zu dem Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Lauf des Schreibprozesses verändert? Hattest du vielleicht sogar Mitspracherecht?
Zu Beginn hieß meine Geschichte “Das intrigante Luder”, aber da ja nicht Jessica im Mittelpunkt stehen sollte, war uns beiden klar, dass der Titel geändert werden musste. Der Vorschlag “Du bist nicht allein” kam von Yannik, meinem Beschützer, so wie ihn meine Freundinnen nannten, denn er ließ diese Aussage sehr oft fallen, wenn ich entmutigt war.
Gefällt dir das Cover zu 100% oder hättest du einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Ich finde das Buchcover toll, auch wenn ich dort etwas zu alt wirke. Aber an sich kann ich mir kein anderes Buchcover vorstellen. Denn es passt meiner Meinung nach genau zum Inhalt des Buches, obwohl es vielleicht nicht ganz Topaktuell ist.
Was ist dein Lieblingszitat aus dem Buch?
„Du bist nicht allein.“ Das hat sich so in meinen Kopf gebrannt, nachdem mir das 100x gesagt wurde und das möchte ich jedem mit auf den Weg geben: “Auch du bist nicht allein!”, auch wenn du dich vielleicht manchmal so fühlst. Es gibt immer irgendwo einen, der dir helfen möchte.
Danke für das Gespräch.

[Autoreninterview] Meike Schiek

Autoreninterview
Meike Schiek

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Sehr gerne. Ich heiße Meike Schiek, bin 1988 geboren, verheiratet, zweifache Mama, gelernte Erzieherin, Autorin und Buchbloggerin.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Schreiben ist schon immer mein Hobby gewesen, genauso wie Lesen. Aber wenn es meinen Ehemann nicht gegeben hätte, dann würden mein Debütroman und diverse andere Kurzgeschichten immer noch auf meinem PC schlummern. Denn ich habe schon immer alles das, was mich beschäftigt hat, in Worte gefasst, damit ich mit dem Thema abschließen konnte.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Kurzgeschichten habe ich einige geschrieben, unter anderem eine Kindergeschichte, eine Märchenadaption und eine Fantasy-Geschichte. Alle diese Geschichten habe ich kostenlos auf meinem Bookrix-Account veröffentlicht.
Mein Herzensprojekt ist mein Debütroman „Du bist nicht allein“ – eine bittersüße Geschichte über Mobbing, Freundschaft und die erste Liebe. Mehr bedarf es, denke ich, nicht dazu zusagen.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Aktuell sitze ich an drei Buchprojekten gleichzeitig und muss mich dringend entscheiden, welchem ich als erstes meine Hauptaufmerksamkeit schenke. Denn sonst komme ich nicht ans Ziel.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Wenn man das Schreiben an meinen eigenen Buchprojekten nicht dazu zählt, dann lese ich liebend gerne Bücher von Autorenkollegen und blogge darüber.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Lieblingsautoren habe ich einige, aber ein Lieblingsbuch kann ich gerade schwer nennen.
Ich mag die Bücher von Hannah Siebern, Jessica Winter, Lotte R. Wöss, Evelyn Kühne, Carola Leipert und Jani Friese. Im Endeffekt finde ich alle ihre Bücher toll, sodass sie zu meinen Highlights gehören.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Das ist sehr einfach zu beschreiben. Ich sitze meist mit dem Laptop an unserem Esstisch, drum herum lauter Notizzettel, die ich zu jeder Mahlzeit einsammeln muss, damit wir Platz zum Essen haben.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Mein Tag beginnt damit, dass ich unsere beiden Kids aus dem Bett „schmeiße" und sie gemeinsam mit meinem Mann eine Stunde später aus dem Haus verbanne. Anschließend mache ich mir einen Cappuccino und lese etwas. Danach setze ich mich an meinen Laptop und verbringe meine Zeit mit meinen eigenen Protagonisten, während ich ab und an eine Unterbrechung für den Haushalt einlege. Gegen Mittag koche ich das Mittagessen und hole meine beiden Kids von der Schule. Danach wird gegessen, Hausaufgaben gemacht und gemeinsam etwas unternommen. Mein Mann kommt pünktlich zum Abendessen nach Hause, sodass wir dann noch etwas Zeit als Familie verbringen. Sind beide Kids dann im Bett, schreibe ich entweder an meinen Buchprojekten weiter oder lese und blogge über Bücher von Autorenkollegen.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Ich lese am liebsten Liebesromane mit einem tiefgängigen Thema. Ich selber schreibe im young und new adult – Bereich, aber auch über Tabu-Themen.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Ich bin ein sehr kritischer Mensch, aber am meisten auf mich bezogen. Für meine Mitmenschen habe ich eine große Toleranzgrenze, aber wenn es um mich geht, dann könnte ich mich täglich selbst „fertigmachen“. Kritik ist zwar nicht schön, aber berechtigte und konstruktive Kritik bringt mich weiter, daher ist sie so sehr wichtig.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Ich hatte Angst, dass meine Story, so wie sie ist, zerredet und dann daraus eine Standardgeschichte wird und darauf hatte ich keine Lust. Ich wollte etwas Einmaliges, etwas Besonderes auf den Markt bringen, was in meinen Augen mit Verlagen schwer möglich ist.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Ich weiß das Leben ist hart und man sehnt sich in Büchern nach etwas zum Wohlfühlen, aber Bücher können einem auch soviel fürs Leben beibringen, ohne dass man es manchmal merkt. Deshalb wünsche ich mir, dass noch mehr Bücherfans ein Buch mit Tabu-Themen in die Hand nehmen, denn so können wir nur gemeinsam die Welt verbessern.

Freitag, 28. Oktober 2022

[Schnipseltime] Heartbeat Untouched (Die Thompson Brüder 1) von Sabrina Meyer

 

„Kannst du dir wirklich vorstellen, einen Mann zu küssen? Mit einem Mann intim zu werden?“ Aus Sullis Stimme war Unsicherheit und Hoffnung gleichermaßen heraus zu hören.

„Nein.“ Ich sah, wie der soeben erwachte Funke in Sullis Augen erlosch, ehe ich mich umdrehte und Sullis Hand in meine Hände nahm. Nervös spielte ich mit seinen Fingern.

„Nicht mit einem Mann. Mit dir. Nur mit dir. Ich habe nicht vor, an einem Abend mit dir auszugehen und am nächsten Abend einen fremden Mann in einer Bar aufzureißen. Wenn du ja sagst, dann ist das exklusiv nur zwischen uns beiden.“

„Das heißt, ich darf auch keine anderen Männer treffen?“, versuchte Sulli einen Witz zu reißen. Doch ich ließ mich nicht beirren und schüttelte vehement den Kopf.

„Nein. Ich weiß, dass das vielleicht egoistisch ist. Immerhin bürde ich dir eine Menge auf. Ich kann mir vorstellen, dass deine Partner sonst immer erfahren sind. Aber ich bin sehr besitzergreifend. Ich teile nicht.“

Sulli schluckte hörbar und ich strich sanft mit meinem Daumen über die empfindsame Stelle an seinem Handgelenk. Sullis Blick glitt zu meinen Lippen und mit einem Mal war die Luft zwischen uns elektrisch aufgeladen.

„Ich finde, das ist eine Menge, worüber ich nachdenken muss. Normalerweise würde ich sofort eine Entscheidung treffen. Aber impulsive Entscheidungen waren in der Vergangenheit nicht immer vorteilhaft. Gib mir einen Tag, darüber nachzudenken. Aber bevor ich es wirklich in Erwägung ziehe, habe ich diesmal eine Bitte. Ich möchte einen Kuss haben.“ Wieder wanderte Sullis Blick zu meinem Mund und ohne ein Sicherheitsnetz, ohne nachzudenken, beugte ich mich vor und kam Sullis Wunsch nach. Ich hätte erwartet, dass es sich seltsam anfühlte. Das irgendetwas in mir einen Nervenzusammenbruch erleiden würde, wenn ich einen Mann küsste. Aber nichts davon geschah. Stattdessen fühlten sich Sullis Lippen weich und einladend an. Ich schwelgte in dem Gefühl, dass es sich gut und richtig anfühlte. Dann vertiefte ich den Kuss.

[Buchvorstellung einmal anders] Heartbeat Untouched (Die Thompson Brüder 1) von Sabrina Meyer

 



Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Sulli und Blake aus „Heartbeat Untouched (Die Thompson Brüder 1)“, um mit ihnen über das Buch und ihre Autorin zu sprechen.

Danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um für das Buch zu antworten.
„Für dich nehmen wir uns doch sehr gern die Zeit. Immerhin war die letzte Zeit wirklich stressig und so haben wir mal eine Verschnaufpause“, antwortete Sulli charmant lächelnd.
Könntet ihr euch meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
„Ja klar. Hi, wir sind Blake und Sulli. Wir kennen uns schon, seit mein Bruder Quinn Blake mit nach Hause gebracht hat.“
Blake konnte sich ein kleines Auflachen nicht verkneifen. Sulli schaute ihn verwundert an: „Was ist?“
„Mir fällt gerade wieder ein, wie du mich damals bei unserem ersten Treffen angestarrt hast.“
„Hay, ihr wart nass vom Regen und Schlammbedeckt nach eurem Spiel auf dem Feld und na ja, ich war ein pubertierendes Bündel an Hormonen und wollte sicher nicht meinen Bruder begutachten.“
„Ja, mag sein. Damals fand ich es etwas seltsam. Aber mit dem Wissen von heute ist das irgendwie eine meiner liebsten Erinnerungen.“
„Oh, du sagst die süßesten Sachen.“ Blake schwieg, das Lächeln in seinem Gesicht verschwand aber nicht.
Beschreibt uns bitte das Buch in maximal 5 Sätzen.
Oh, das ist schwer. Junge sieht Junge und verliebt sich. Er denkt jahrelang, er habe keine Chance und zieht für kurze Zeit. Eine Frage nach einer Umarmung, ein Kuss und alles ändert. Das Leben könnte so schön ruhig sein, wären da nicht neugierige Brüder und Freunde und eine Kleinstadt, die im Geheimen eine Junggesellenliste führt.
Glaubt ihr, macht es der Autorin Spaß euch in so manche schwierige Situation zu stoßen?
„Ja“, antwortete Sulli wie aus der Pistole geschossen.
„Auf jeden Fall“, antwortete auch Blake. „Sie scheint eine kleine Vorliebe für einen Lacher hier und da zu haben.
Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch?
Sulli errötet. „Ähem, also, das kann ich hier glaube ich nicht so einfach sagen.“
„Dem stimme ich zu“, antwortete auch Blake in seiner Anwaltsstimme. Beide schauen sich an, Sullis Röte breitet sich aus und er senkt ganz schnell den Kopf. Blake nimmt seine Hand und flüstert: „Außer vielleicht die Stelle, an der du mir sagt, dass du mich liebst.“
Was glaubt ihr, wie viel von eurer Autorin steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?
„Sie hat mir mal gesagt, dass natürlich bestimmte Vorlieben wie Kaffee und die Liebe zu Tieren enthalten sind. Aber die Charaktere haben so die Eigenart, sich selbst zu entwickeln. Aber sie würde nichts schreiben, was sie nicht auch gern selbst lesen würde“, antwortete Sulli. Unter vorgehaltener Hand flüsterte er: „Außerdem wäre es doch langweilig, wenn sie alle Charaktere als perfekt beschreiben würde. Ich meine, sie ist auch nicht die ordentlichste und mit Fettnäpfchen kennt sie sich glaube ich auch aus.“
Wie würdet ihr eure Autorin beschreiben?
„Als erstes kann man sagen, dass sie sich nicht gern selbst beschreibt.“ Blake schaute überlegend in die Ferne. „Aber meiner Meinung nach ist sie eine offene, emphatische Katzenlady.“
„Sie liest auch gern, aber wenn ihre Tochter mit ihr Einhorn spielen möchte, legt sie das Buch immer aus der Hand“, fügte Sulli hinzu.
„Ich glaube, sie hat auch ein paar ältere Geschwister und sie kocht gern für ihre Freunde und deren Kinder. Nur sind die Kinder öfters mal mäklig, was sie aber von ihrer eigenen Tochter kennt. Als Koch rate ich ihr aber, dass das schon mit der Zeit besser wird. Oder sie muss halt an ihren Kochkünsten noch arbeiten,“ feixt Sulli. Blake verdreht die Augen. „Na hoffentlich liest sie das hier nicht“, antwortete Blake trocken, was das Lächeln auf Sullis Gesicht etwas zum Wackeln brachte.
Wisst ihr wie es zum Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Oder hattet ihr sogar Mitspracherecht?
„Ich glaube, der Titel und auch die weiteren Titel der Reihe standen schon nach wenigen Seiten fest. Genau wie die Cover. Es war ihr wichtig, dass beide einen Bezug zum Inhalt haben. Ich finde, der Titel passt hervorragend.“ Sulli schaut seinen Freund an und wackelt auffällig mit den Augenbrauen, was diesen zum Lachen bringt.
Gefällt euch das Cover zu 100% oder hättet ihr noch einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Beide nicken, trauen sich aber nicht, mehr dazu zu sagen. Also für den Fall, dass die Autorin doch mitliest.
Was ist euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch?
Sulli antwortet breit grinsend: „Du hast einfach zu viel an!“
Blake: „Ich war vielleicht früher mal in dich verliebt. Dieses Gefühl war immer präsent in meinem Leben. Aber letztendlich habe ich mir keine Hoffnungen gemacht. Das war eher eine Art angenehmer Traum. Wenn ich dir nichts sage, dann kannst du mich auch nicht ablehnen. Aber die letzten Tage haben all meine Vorstellungen über den Haufen geworfen. Und ich habe erkannt, dass ich dich wirklich liebe.“
Sulli antwortet: „Hay, jetzt klinge ich wie ein Perverser. Dabei wolltest du doch…also…jetzt, wo ich darüber nachdenke, ich finde auch, dass das mein Lieblingszitat ist.“
Danke für das Gespräch
„Immer wieder gern“, antwortet Sulli augenzwinkernd.
„Vielen Dank für deine Zeit, liebe Claudia. Es war eine lustige Abwechslung und ich freue mich, wenn den Lesern unsere Geschichte gefällt“, verabschiedete sich auch Blake.

Donnerstag, 27. Oktober 2022

[Reiheninterview] Beyond von Michelle Dallmann

 

 
Reihenvorstellung

Heute treffe ich mich mit der Autorin Michelle Dallmann, um mit ihr über ihre Reihe „Beyond“ zu sprechen.

Hallo, danke, dass du heute Zeit hast, um mit mir über die Reihe zu reden.

Sehr gerne, es ist mir eine Ehre.
Kannst du uns die Reihe, bestehend aus den Teilen „Beyond – Die Prophezeiung der Flammen“ und „Beyond – Krieger des Lichts“ mit wenigen Worten vorstellen?
Auf den ersten Blick ist Beyond eine typischen Fantasygeschichte, doch dahinter verbirgt sich eine Geschichte, geprägt von Verrat, Lügen, Intrigen, Freundschaft, Liebe, Schmerz und noch so vielem mehr. Jeder hat sein Päckchen zu tragen, jeder einen Grund hinter seinen Handlungen.
Gemeinsam mit Tess lernt man diese Welt in der alles möglich ist kenne, denn für sie ist das alles Fremd und unvorstellbar. Doch mit der Hilfe von Thy, einem mystischen, Magiebegabten jungen Mann, findet sie nach und nach Fuß. Thy ist jedoch nicht was er vorgibt zu sein und eigentlich sollten sie Todfeinde sein. Zum Glück weiß Tess‘ rasendes Herz nichts davon, doch ihr stetiger Begleiter bleibt die Angst, wenn sie sich auf Thy einlässt, keinen Weg zurück zu haben.
Deine Charaktere wachsen mit ihren Aufgaben, entwickeln euch weiter, bestehen so manche Situation. Fällt es dir als Autorin leichter sie durch einfache, lustige oder durch schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Dass kommt immer darauf an. Es gibt manche Charaktere die das Zepter so geschickt an sich reißen, dass einem jede Situation ganz einfach von der Hand geht. Dazu kommt dann gerne auch die eigene Stimmungslage, wenn es einem selbst nicht gut geht, kann man die Charaktere leicht durch Kummer und Schmerz bringen. Am besten finde ich aber die lustigen Momente, wenn man gerade am schreiben ist und einem die unterschiedlichsten Szenarien durch den Kopf gehen, oft total unerwartet. Wenn ich auf Arbeit schreibe und auf einmal anfange zu lachen, hab ich doch schon den ein und anderen schrägen Blick abbekommen.
Hast du Lieblingsstellen in der Reihe, die du uns gerne vorstellen würdest?
Alle Stellen die mit Gered Intaró (Ger) zu tun haben. Er ist einer dieser Charaktere wo man gefühlt zuschaut. Er bringt immer aufs neue Humor herein, wo man es nicht erwartet, wie oft ich Tränen gelacht habe, kann ich gar nicht mehr zählen und doch beweist er einen Scharfsinn, der ihm oft und gerne abgesprochen wird.
Ein kleiner Ausschnitt: „Hey, du musst zugeben, als Leibwächter eigne ich mich hervorragend. Mutig, Heldenhaft, der perfekte Schatten.“ „Wenn du mal die Klappe halten könntest.“ Unleidig streife ich mir die Schuhe von den Füßen und schleppe mich zum Kleiderschrank, um mir frische Sachen raus zu holen. „Ich und Klappe halten. Ja das wäre mal was. Was sehr Langweiliges will ich betonen. Und ich rede nie unnötig um andere zu bespaßen, was ich sage ist durchdacht und von langer Hand geplant.“
Ein weiterer kleiner Einblick in Beyond: Ich drehte mich zu Thy um und musterte ihn.
„Was ist?“, fragte er. Verflucht, er hatte es bemerkt. Mit einem Seitenblick sah er mich an.
„Also eigentlich hatte ich mir meinen Traumprinzen ja anders vorgestellt.“ Mit einem Mal sah er mich nicht mehr von der Seite, sondern blickte mir direkt in die Augen.
Sein Blick war an Verwirrung kaum zu überbieten. Eine kleine Falte legte sich zwischen seine Augen.
Jep, mein Hirn hatte wohl einen größeren Schaden erlitten, als ich gedacht hatte.
„Und wie?“, hakte er wieder mit diesem seltsamen, aber auch süßen Lächeln nach.
Schade, dass das entweder ein Traum oder eine Halluzination ist, wobei ich vor meinem Unterbewusstsein den Hut ziehe, mir sowas vorzusetzen.
„Naja, weniger düster, eher so mit schimmernder Rüstung auf einem weißen Pferd.“
Beim schreiben war dies einer dieser Gänsehautmomente, eine Situation in der man genau weiß, ab jetzt, ist nichts mehr wie es vorher war: „Als ich die Mordlust in seinen Augen und in seiner Handlung sehe, legt sich der Schalter um, der verbergen sollte was unter der Oberfläche schlummert. Ein Schalter, der dafür gesorgt hat, dass ich seit Jahren auf Standby lief, lässt dieses verrostete Tor, hinter dem seit Jahren eine Bestie schlummert, aufschwingen. Ich spüre diesen kurzen Moment in aller Deutlichkeit tief in meiner Seele. Spüre wie sie sich erhebt, den Staub von sich schüttelt, sie wäre besser eingesperrt geblieben, doch es gibt Dinge die man nicht kontrollieren kann."

Wie viel echte Michelle steckt in den Büchern oder dem ein oder anderen Charakter?

Ich bin mit Beyond zusammen gewachsen, daher wohl recht viel. Skyler war so der Charakter an dem ich sehr viel Zeit verbracht habe. Jeder hat seine Träume und um meine zu verwirklichen, erschuf ich einen Charakter der unbesiegbar war, doch unbesiegbar war dann doch nicht mehr echt und so habe ich sehr viel Schmerz in sie fließen lassen und mit dem Schmerz kam Kälte, wieder etwas das nicht gepasst hat, etwas was zu schwarz für eine weiße Geschichte war, denn vor einer ganzen Weile, war Beyond recht lieb, kindlich halt. Skyler war der erste Charakter der aus dieser perfekten Welt ausgebrochen ist und erst düster und dann echt wurde. Kyron folgte ihr, denn selbst er war ruhig und freundlich. Und so floss in schweren Zeiten was echtes in eine harmlose Geschichte und echt kann etwas nur sein, wenn man seine Seele preis gibt. Das ist anfangs schwer, besonders wenn man weiß das jeder lesen könnte, was man vor der Welt verbirgt, aber man lernt damit um zu gehen.
Wie würden dich deine Protagonisten beschreiben?
Chaotisch, verpeilt, durch den Wind wohl an erster Stelle. Gered würde dazu wohl sagen: „Ohne mich würde hier nichts laufen." Ich denke ich würde mir in der Beziehung mit Tess die Hand reichen. Skyler würde nur einen Blick auf mich werfen und sagen: „du brauchst nicht so zu tun als ginge es dir gut.“ Und Mel würde mich dazu zu überreden versuchen, mit ihre Pferde zu stehlen.
Wann kam die Idee eine Reihe zu schreiben? Stand es von vornherein fest, dass es ein Mehrteiler wird, oder haben die Protagonisten ein Eigenleben entwickelt?
Die Protagonisten haben definitiv ein Eigenleben, aber das es eine Reihe wird, stand von vorne herein fest, dafür gab es einfach zu viel was mit rein sollte. Ich wollte einen Einstieg in die Geschichte ermöglichen, in der man nicht sofort den Überblick verliert, dazu wollte ich einen Spannungsaufbau, den ich in einer Trilogie beispielsweise nicht unterbringen konnte. Es wird noch einiges geschehen…😉
Wann kamen die Titel? Standen die im Vorfeld schon fest, oder entwickelten sie sich im Laufe des Schreibprozesses?
Ursprünglich hieß die Reihe Schicksal, aber ich fand dann, als ich mich für die Veröffentlichung entschied, das dieser Name nicht aussagekräftig genug ist, also habe ich mir lange Zeit Gedanken über einen neuen Titel gemacht und ein Freund kam dann mit dem Namen Beyond um die Ecke. Damals wusste ich erst nicht was das heißt, die Übersetzung: `Darüber hinaus`, tja, besser ging es nicht. Also wurde aus Schicksal Beyond. Wie der erste Untertitel entstand weiß ich zugegeben nicht mehr. Krieger des Lichts, stand auch lange schon fest. Dadurch das es in Band zwei auch viel um die so genannten Krieger des Lichts geht, stand da nie ein Zweifel. Erst ab Band drei wurde es dann interessant. Ich habe viel überlegt was zum dritten Teil passt, was aussagekräftig genug ist. Zum Schluss standen noch zwei Möglichkeiten: `verlorene Seelen` und `Auftakt der Dunkelheit.` Durch Private Instagram Stories und viele verschiedene Meinungen, hab ich schließlich die Wahl treffen können. Also, es kann super unterschiedlich ablaufen.
Wer ist denn der Coverdesigner?
Melina Oberscheven vom Book King Verlag
Bist du mit den Covern zu 100% zufrieden, oder würdest du nachträglich noch etwas ändern wollen?
Ich bin super zufrieden. Tatsächlich hatte ich das anders geplant, doch als ich die Entwürfe gesehen habe, war ich direkt verliebt. Dementsprechend würde ich auch nichts ändern wolle.
Zum Abschluss würden mich noch deine Lieblingszitate aus den Büchern interessieren.
Uff, keine einfache Frage. Ich werf da ja so gerne mit um mich, aber wenn ich mich entscheiden müsste wäre es wohl: „Du bist vielleicht blind für die Welt, doch die Welt ist nicht blind für dich.“ Ich denke dieses Zitat erklärt meine Schwärmerei dafür selbst. Wer kennt es nicht das man das offensichtliche gerne mal übersieht.
Und dann gibt es noch das Zitat „An all den Lügen, an all der Dunkelheit vorbei, fandest du etwas Echtes.“ Keine Lebensweisheit, doch ein Zitat zum Dahinschmelzen.
Danke für das Gespräch.
Ich bedanke mich. Es war mir eine Freude.😊

[Autoreninterview] Michelle Dallmann

Autoreninterview
Michelle Dallmann

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Meine Name ist Michelle Dallmann, ich bin 19 Jahre alt, komme aus dem Kreis Rendsburg-Eckernförde genauer aus Elsdorf-Westermühlen. Selbstvorstellung war noch nie so meins, deshalb wohl erstmal das klassische. Einen großen Teil meiner Freizeit verbringe ich im Stall, bei den Pferden, wo ich das ein und andere Mal mit Laptop oder Collageblock auf der Koppel sitze und meine Ruhe genieße.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Schreiben ist schon sehr lange ein Teil von mir, weil es mir leichter fällt mich schriftlich auszudrücken, als mit Worten. Seit ich 12 Jahre alt bin schreibe ich nicht nur ab und an eine Idee auf, sondern ganze zusammenhängende Geschichten. Das ganze hatte zu Anfang eher den Aufbau von Manuskripten gehabt, was sich dann mit dem ersten Laptop geändert hat. Seit dem ist das schreiben ein fester Bestandteil meines Lebens.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Bisher ist Beyond Prophezeiung der Flammen von mir erschienen, Band zwei Beyond Krieger des Lichts ist bislang als eBook öffentlich, das Taschenbuch wird bald folgen.
In Beyond geht es um die Protagonistin Tess, die auf einem Planeten namens Nabuna lebt. Sie bezeichnet sich selbst eher als Außenseiterin und verbringt einen Großteil ihrer Zeit in der Bücherei, wo sie Bücher wälzt, zumeist im Genre Fantasy. Obwohl sie sich stets weit weg Träumt glaubt sie nicht an Magie, bis sie mitten im Geschehen landet und von allen Seiten von Magie umgeben ist. Dabei muss sie nicht nur selbst einen Platz in dem Durcheinander eines nahenden Krieges finden, sondern auch mit den Geheimnissen ihrer Umgebung fertig werden, allen voran den Intrigenspielen ihrer eigenen Schwester, wie auch dem Mann in den sie sich zu verlieben droht.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ich arbeite derzeit an Beyond Auftakt der Dunkelheit, der dritte Band der Reihe. Diejenigen die Band 2 vielleicht schon gelesen haben oder gerade lesen, wird sicher auch freuen dass mir ein Spin-off vorschwebt, der Skylers Geschichte einen ganz anderen Blickwinkel verschafft.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Oft bin ich dann im Stall. Ich bin voll und ganz Freizeitreiter, also null an Turnieren interessiert und so sind wir viel im Gelände unterwegs, was nach einem stressigen Arbeitstag Balsam für die Seele ist und wenn ich es schaffe, verbringe ich jede freie Minuten in meinen eigen erschaffenen Welten.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Ich bin ein absoluter Fan von Julia Dippel. Ich bin eine sehr kritische Leserin, auch wenn ich sehr gerne und viel Lese. Außerdem habe ich alle Bücher von Sarah j. Maas gelesen. Im allgemeinen bewege ich mich lesetechnisch im Bereich Fantasy, lasse mich durch den einen oder anderen Roman, aber auch mal auf andere Spuren lenken.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Tatsächlich habe ich keinen festen Arbeitsplatz, was ich aber noch ändern möchte. Oft schreibe ich in den Mittagspausen im Pausenraum, im Stall, im Urlaub liebend gerne am Strand oder im Bett. Also im Endeffekt überall, wo mich die Inspiration packt.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Ich arbeite von um 9 bis 18 Uhr als Friseurin, schreibe in der Mittagspause häufig an Beyond und fahre nach der Arbeit zum Pferd, meistens bin ich dann so zwischen 20- 21 Uhr wieder zuhause und wenn ich es dann noch schaffe, schreibe ich noch ein paar Seiten, oft nehme ich mir aber auch ein Buch zur Hand oder setze mich vor den Fernseher. So sehen zumindest drei Tage meiner Woche aus, denn an den freien Tagen treffe ich mich gerne mit Freunden. Und dann wechselt sich der Ablauf Phasenweise, mal bekommt man mich kaum vom Laptop weg, mal lese ich eher, oder ich zeichne. Kreativität ist recht groß geschrieben.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Beides ist Fantasy, da im Bereich Fantasy alles möglich ist. Ich lese aber auch gerne New Adult.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
‚Jeden Moment genießen, als wäre es der letzte‘ zumindest versuche ich das, leider überwältigt ein oft der Alltag.
Beyond hat einen Haufen Zitate und Lebensweisheiten. Doch das eine Zitat, das über allen anderen steht ist: „ In jeder Geschichte steckt ein Stück Wahrheit.“
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Ich glaube da kann ich nicht sonderlich gut Urteilen, da ich die Grenzen von Deutschland, von Dänemark abgesehen, bislang noch nicht verlassen habe, allerdings würde ich gerne mal nach Norwegen oder Schottland.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Ich finde aus Kritik kann man nur lernen und es dann besser machen, da ist natürlich die Voraussetzung wie die Kritik verpackt wird. Wenn man nur aufs Negative zielt, dann kann es auch sein das ich entweder auf Durchzug schalte oder mich stur stelle.
Warum hast du dich entschieden zu einem Verlag zu gehen und nicht Selfpublisher zu werden?
Das ist tatsächlich eine sehr gute Frage, für mich stand von vorne herein fest das ich zu einem Verlagshaus gehen möchte, man arbeitet mit Menschen zusammen, die wirklich Ahnung von dem was sie tun haben.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Wenn ihr Träume habt, lasst euch nicht davon abbringen. Und solltet ihr mal eine Auszeit vom Alltag brauchen, taucht ein in eine Geschichte, die mehr ist als es auf den ersten Blick scheint.

Mittwoch, 26. Oktober 2022

[Buchvorstellung einmal anders] der jäger und die hast von Jeanette Y. Hornschuh

 



Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit dem Protagonisten Traian, um mit ihm über das Buch „der jäger und die hast“ zu sprechen.

Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um für das Buch zu antworten.
Traian: Mh….
Kannst du dich meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
Traian: Ich bin Traian. Bin 7 Jahre alt… und werde später Dämonenjäger sein…
…Eigentlich bin ich nur hier, weil man mir was zum Naschen versprochen hat…
Beschreibe uns dein Buch in möglichst wenig Sätzen.
Traian: Es geht darum, dass ich groß werde. Und ich will endlich meinen Bann einsetzen können, damit ich ein Dämonenjäger sein kann. Weißt du…. Ich habe Hunger…
Glaubst du macht es der Autorin mehr Spaß dich durch leichte, einfache oder schwierige, düstere Situationen zu führen?
Traian: Im Buch ist die Autorin echt böse zu mir und zu anderen auch. Es gibt auch lustige Stellen, aber wir sind auch oft traurig. Warum die das so macht, weiß ich nicht. Bestimmt ist sie ne alte Hexe… nicht so eine lustige… eher eine mit Buckel und fiesen Augen…
…Und bösem Lachen…
Hast du eine Lieblingsstelle im Buch?
Traian: Ich mag Stellen, an denen ich was zu Essen bekomme. Wo ist das Naschzeug nochmal? Bestimmt gibt es das erst nach dem Gefasel…
Was glaubst du, wie viel Jeanette steckt in dem Buch oder dem ein oder anderen Charakter?
Traian: In meiner Geschichte geht’s oft darum, dass ich mit mir selbst unzufrieden bin und traurig, weil ich es noch nicht schaffe, ein Jäger zu sein. Ich glaube ihr geht das manchmal auch so. Aber sie ist ja kein Jäger oder so. Also geht’s ihr doch irgendwie gleich und anders. Irgendwie so… Bestimmt ist sie auch manchmal traurig.
Wie würdest du deine Autorin beschreiben?
Traian: Eine böse alte Hexe ist sie… naja und traurig…
Weißt du, wie es zu dem Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Lauf des Schreibprozesses verändert? Hattest du vielleicht sogar Mitspracherecht?
Traian: Mein Magen knurrt so laut… Im Buch will ich viel rennen und ich will Jäger werden. Vielleicht heißt es darum „der jäger und die hast“? Oder weil ich alles sofort haben will… Oder… ach keine Ahnung, mit Hunger kann man nicht so gut nachdenken…
Gefällt dir das Cover zu 100% oder hättest du einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Traian: Ich glaube, das soll mein Auge auf dem Cover sein. Ich hätte was anderes genommen… ne fiese Dämonenfratze oder so. Mit spitzen Zähnen und roten Augen!
Und bösem Lächeln!
… Was Dämonen wohl so essen?
Was ist dein Lieblingszitat aus dem Buch?
Traian: Bläää, sowas habe ich nicht!!! Fast jedes Mal, wenn mein Name genannt wird, wird mit mir geschimpft…
Mensch, kann ich jetzt nicht endlich aufhören mit dem blöden Gerede? Ich habe solchen Huhuhuuuunger!!!!
Wenn du mir jetzt nicht das versprochene Naschzeug gibst, gehe ich…
Danke für das Gespräch.
Traian: Wie jetzt?!?!?! Das wars?!?!?! Und das Naschi?!?!?!!?!?!?!?!?!?!

Dienstag, 25. Oktober 2022

[Buchvorstellung einmal anders] Bestien vom Flüsterwald von C. Gina Riot


 
Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit dem Protagonisten Spikero aus „Bestien vom Flüsterwald“ und seiner Autorin C. Gina Riot.

Hallo, danke, dass ihr heute Zeit habt und für das Buch antwortet. Würdet ihr euch vielleicht gegenseitig beim Interview unterstützen? Es wäre es schön, wenn ihr euch meinen Lesern vorstellen könntet.
Mein Name ist Spikero, ich bin ein anerkannter Barde aus dem schönen Land Flusswall. Mit der Untermalung von sagenhaften Lautenklängen schließe ich mich der Waldschratexpedition an, um das Wesenszeug im verfluchten Flüsterwald zu erforschen.
Und die Autorin, das bin ich, ist C. Gina Riot, veröffentlichte im Jahr 2020 den ersten Teil der Diener des Ordens Trilogie, der sogar mit einem Literaturpreis für das beste Debüt, beim Goldenen Stephan 2021 ausgezeichnet wurde. 2021 wurde die Reihe vollständig veröffentlicht und seit August gibt es den Fantasy-Thriller „Bestien vom Flüsterwald“ als Hardcover, Taschenbuch und eBook zu erwerben. Hierbei handelt es sich um einen Einzelband. Spielt in der gleichen Welt, ist aber völlig unabhängig lesbar. Und auch dieser wurde mit dem „Goldenen Stephan“ – 2022 für den besten Roman ausgezeichnet.
Beschreibt uns das Buch in möglichst wenig Sätzen.
Während in Haygenhast das Ahnenfest gefeiert wird, flüstert der Wald von Wahnsinn und Tod. Zwei Trunkenbolde betreten zur Mutprobe den Flüsterwald und kehren verändert zurück. Der Handlanger des Königs wird beauftragt, die Mythen zu entschlüsseln und herauszufinden, was den Wald zum Flüstern bringt. Denn die beiden Trunkenbolde waren nicht die ersten und im Dorf erzählt man sich die schaurigsten Legenden.
Gemeinsam mit zwei Kriegerinnen, einem abenteuerlustigen Barden und einem Dörfischen begibt sich der Handlanger in den Flüsterwald, um den Fluch zu brechen.
Doch jeder hat sein eigenes Motiv. Und wer die Aufgabe nicht erfüllen kann, könnte verlieren, was ihm das Wichtigste ist.
Macht es dir Spaß, deine Protagonisten ein wenig zu quälen? Sie in Situationen hineinzuwerfen, die schwierig sind? Warum nicht einfach und schön? Müssen Gefahren und Stolpersteine immer sein? Wie geht es dir als Charakter dabei?
C. Gina Riot: Eine Handlung ohne Konflikt ist eine relativ langweilige Angelegenheit. Um den Spannungsbogen hoch zu halten, müssen gewisse Schwierigkeiten den Handlungsverlauf durchwandern. Es gibt Situationen, die machen durchaus Spaß und ich merke schon, worauf du hinauswillst. Böse sadistische Autoren und so …
Spikero: Es wäre nicht der abenteuerlustige Barde Spikero, wenn er sich den Widrigkeiten nicht stellen würde. Und aufregend ist es im Flüsterwald. Allerhand garstiges Wesenszeug erwartet mich und diese verstörenden Dinge, die im Dorf passieren … Abenteuerlich!
Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch, die ihr den Lesern des Blogs gerne vorstellen würdet?
Gina: Ich glaube, ich bin mit dem Prolog sehr zufrieden. Es beginnt direkt in einer Taverne mit den drei Trunkenbolden. Es finden flotte Dialoge statt und daraufhin passiert etwas Heftiges. Eine gute Einleitung zum gesamten Roman, wie ich finde, denn der Leser wird direkt in die Handlung eingeführt und erfährt die Atmosphäre des Buches. Das Idyllische Haygenhasts, den Wortwitz und die einzigartigen Charaktere sowie auch die verstörenden Szenen.
Spikero: Jede Szene, in der der gute Spikero zu sehen ist, ist eine gute Szene. Meine liebste Szene ist jene, in der ich in Haygenhast sitze, die Laute in der Hand und all die Geräusche der Umgebung in meine Musik einfließen lasse.
Wie viel echte C. Gina steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?
Gina: Mich selbst baue ich in meine Bücher nicht ein. Wen ich hingegen eingebaut habe, ist mein Vater. Das ist eigentlich eine recht lustige Geschichte. Er ist der Teamleiter bei der Finanzpolizei, der sein Team zum Lesen von Diener des Ordens animiert hat. Daraufhin hat er beschlossen, dafür habe er einen Charakter in meinem Buch verdient. Mein Dad ist ein großer, gefürchteter Mann, vor dem sich jeder Schwarzarbeiter fürchtet. Und zugleich Gitarrist und Heavy Metal Fan. Liegt es schon auf der Hand? Genau. Mein Dad wurde zum gefürchteten Bihänder-Axt-schwingenden-Obermetallrat-Steuereintreiber-Pett.
Wie würdest du als Hauptcharakter deine Autorin beschreiben?
Spikero: Sehr kreativ und ich wusste niemals, was als nächstes passiert. Nun verhandle ich mit meiner Erschafferin, mir eine eigene Reihe zu widmen. Die Abenteuer des Barden Spikero soll sie heißen. Eine Reihe in neun Bänden. Sie ist sich noch unschlüssig, doch ich bin mir sicher, die schriebe sich ganz von allein.
Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du vielleicht sogar Mitspracherecht?
Gina: In Diener des Ordens wird der Titel „Bestien vom Flüsterwald“ bereits genannt, doch in dem Fall ist es ein Foliant über die Wesen, die man in Flusswall antrifft. Ich fand es passend, den Titel zu wählen, denn ich bin ein Freund von Eastereggs, wovon es in den Bestien übrigens ein paar gibt, die auf Diener des Ordens verweisen.
Seid ihr zu 100% mit dem Cover zufrieden oder hättet ihr nachträglich noch etwas ändern wollen?
Spikero: Mein Antlitz fehlt. Aber es ist mystisch. Das passt vermutlich besser zur Geschichte als dieser Barde hier.
Gina: Es war ein langer Entscheidungsprozess. Ich habe mehr als einen Entwurf erstellt und viele Leute in die Entscheidung miteingebunden. Ebenso wie auch beim Titel habe ich das Bloggerteam und meine Testleser, sowie auch einen Autorenkollegen dazu befragt. Die Entscheidung war ziemlich einstimmig und so habe ich mich für dieses Cover entschieden.
Wisst ihr, was mich noch interessieren würde? Euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch.
Gina: Ich fürchte, hier muss ich passen. Die besten Szenen würden entweder zu sehr spoilern oder wären aus dem Zusammenhang gerissen.
Vielen Dank für das Gespräch
Ich danke dir vielmals!

Montag, 24. Oktober 2022

[Buchvorstellung einmal anders] Rubia - Jagd nach der Unsterblichkeit von Nadja Losbohm


 
Buchvorstellung einmal anders

Ich warte seit einer Ewigkeit auf die Autorin Nadja Losbohm, aber sie kommt nicht. Ich setze mich in dem Park auf eine Bank und sehe einen Kindle dort liegen. Da ich von Natur aus, ein neugieriger Mensch bin, nehme ich ihn zu Hand.

Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das darauf enthaltene Buch. Es ist genau das um das es heute gehen soll. „Rubia – Jagd nach der Unsterblichkeit“ von Nadja Losbohm. Ich beginne ein wenig darin zu schmökern. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Hast du denn überhaupt keine Fragen? Interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«

Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben der Autorin am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Als ich gerade beginnen will, läuft Nadja auf mich zu und setzt sich zu mir auf die Bank. Nach einer Begrüßung lege ich mal los. 😊

Wollen wir das Interview nun zu dritt machen?
(Rubia schreit „Jaaaa!“)
Nadja: Da kann ich wohl schwer nein sagen, oder? Aber ja, lasst es uns zu dritt machen. :)
Danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um mit mir zu reden.
Rubia: Ich freue mich riesig, dass ich den Weg in deine Hände gefunden habe, liebe Claudia. Ich habe ja schon einen so weiten Weg hinter mir.
Nadja: Da stimme ich Rubia zu. Es ist wunderbar, bei dir Gast sein zu dürfen. Für mich ist es ja nicht das erste Mal, aber ich bin trotzdem ganz schön aufgeregt.
Kannst du dich als Buch meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
Rubia: Aber natürlich, sehr gerne. Nun, mein vollständiger Name lautet „Rubia – Jagd nach der Unsterblichkeit“, und meine Geschichte hat eigentlich bereits vor 10 Jahren begonnen. Damals, im Oktober 2012, bin ich bereits unter einem anderen Titel erschienen in einem kleinen Verlag. Doch bedauerlicherweise war das keine Zusammenarbeit, die schöne Früchte trug. Meine Autorin war deswegen sehr traurig, aber sie hat mich nie aufgegeben. Sie wartete sehnsüchtig darauf, dass die Rechte an meinem Inhalt an sie zurückfielen, denn sie wollte mich unbedingt noch einmal neu herausbringen und mir eine neue Chance geben. Nun ist es soweit, nach zehn Jahren, darf ich meine Geschichte endlich einem breiteren Publikum erzählen. Was zwischen meinen Buchdeckeln steckt, ist dies: Ich bin eine magische Blüte mit besonderen Kräften. Meine Macht ist begehrt – besonders von einem: Lord Carden. Ein übler Kerl. Das kann ich dir sagen, liebe Claudia. Er möchte unbedingt an mich kommen, um die Welt zu beherrschen. Aber er hat die Rechnung ohne Brenton gemacht. Ein sympathischer, bescheidener Königssohn, der das Herz am rechten Fleck hat. Brenton ist quasi mein Beschützer. Er tut alles, damit ich Lord Carden nicht in die Hände falle. Doch auch der finstere Magier Carden weiß sich zu helfen, um letztlich an das zu kommen, was sein dunkles Herz begehrt ... Ich erzähle dir und allen Leser*innen eine Geschichte über Mut, Freundschaft und Liebe. Jede Menge Abenteuer warten darauf, erlebt zu werden, und geheimnisvolle Wesen möchten entdeckt werden. Also, auf, auf! Kommt alle zu mir und taucht in meine magische Welt ein.
In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da du ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten musst, kannst du uns vielleicht beantworten, ob es ihr leichter fällt, sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen? Siehst du es als Autorin genau so?
Rubia: Interessanterweise hält sich das bei Nadja die Waage. Sie hat keine Probleme damit, die schönen Zeiten zu schreiben. Ebenso fällt es ihr leicht, über düstere Dinge zu schreiben. Das liegt vielleicht daran, dass sie selbst einiges Unschönes und gar Traumatisches durchgemacht hat.
Nadja: Das trifft definitiv zu, und ich freue mich sehr über diese Einschätzung von Rubia. Das Einzige, was mir jedoch etwas schwerer fällt, sind Kampfszenen. Da brauche ich zumeist länger, bis alles für mich passt. :)
Habt ihr Lieblingsstellen, die ihr uns gerne vorstellen würdet?
Rubia: Meine Lieblingsstelle ist die kurze Geschichte von dem Zauberer Eljin gleich am Anfang. Denn darin habe ich meinen großen Auftritt. *grins*
Nadja: Ja, ich dachte mir schon, dass dir das gefällt, Rubia. :) Aber es freut mich sehr, dass du dich in diesen Zeilen wohlfühlst. Eine meiner persönlichen Lieblingsstellen ist eine Szene in einer Höhle, in die Brenton geht und einiges Seltsames darin erlebt … Was das ist, kann ich hier natürlich nicht verraten. ;-)
Weißt du wie viel Nadja tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt? Hast du dazu noch etwas hinzuzufügen oder stimmst du deinem Buch zu?
Rubia: Ich glaube, am deutlichsten kann man Nadjas Fantasie, ihr Herz und ihre Liebe für phantastische Erzählungen spüren. Ob etwas von ihr in den Charakteren steckt, kann ich allerdings nicht einschätzen.
Nadja: Es stimmt, dass ich eine blühende Fantasie habe und mich gerne in dem Bereich austobe auf dem Papier. :) Tatsächlich ist es so, dass in die Charaktere dieser Geschichte nicht viel von mir persönlich eingeflossen ist. Weder eigene Gedanken oder Erlebnisse habe ich zu denen meiner Protagonisten gemacht. Das liegt vor allem daran, dass ich mit neunzehn Jahren anfing, „Rubia“ zu schreiben. Damals habe ich nicht daran gedacht, meinen Figuren Eigenschaften von mir zu geben oder persönliche Erfahrungen in der Geschichte zu verarbeiten. Erst viel später ist das ganz automatisch passiert, als ich 2012 anfing, meine Buchreihe „Die Jägerin“ zu schreiben.
Wie würdest du oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller die Autorin beschreiben? 
Nadja: Na, da bin ich gespannt, was kommt. :)
Rubia: Nadja ist eine leidenschaftliche Geschichtenerzählerin.
Brenton (der Königssohn): Nadja ist herzlich und umsichtig …
Lord Carden (der dunkle Magier): Papperlapapp! Sie ist nicht umsichtig. Sie ist gnadenlos und kalt – besonders mir gegenüber!
Ulik (der Hauptmann der königlichen Wache und bester Freund von Brenton): Ha! Ich an deiner Stelle würde mich fragen, warum sie so zu dir ist, du Zauberlehrling!
Nadja: Also bitte, benehmt euch! Ich bin von allem ein bisschen, aber nie ohne Grund. Darauf können wir uns einigen, oder?
Rubia, Brenton, Lord Carden und Ulik im Chor: Jawoll!
Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?
Nadja: Das war in der Tat ein bisschen schwierig, zumal es die Geschichte ja bereits gibt und ich darf sie auch nicht wieder unter demselben Titel herausbringen. Ich bin letztlich über die Farbe von Rubia auf den Namen gekommen. „Rubia“ kommt von der Pflanzengattung der Färberröten, deren Wurzeln roten Farbstoff enthalten. Ich fand, das passt ganz gut zu der blutroten Zauberblüte. Und der Rest des Titels war eine lange Wortspielerei.
Rubia: Viel Mitspracherecht hatte ich dabei nicht, nein. Aber ich vertraue Nadja und wusste, dass sie schon den richtigen neuen Namen für mich findet. Und ich denke, jetzt ist er sehr viel klangvoller als noch vor zehn Jahren.
Bist du zu 100% zufrieden mit deinem Cover / Outfit oder würdet ihr nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Rubia: Ich liiiiiebe mein neues Kleid! Es ist prächtig!
Nadja: So geht es mir ebenfalls. Ich bin vollends zufrieden mit dem Cover, das Kathy von „Epic Moon Coverdesign“ gezaubert hat. Es war sicherlich nicht ganz einfach, denn ich hatte ursprünglich eine ganz andere Idee dafür. Diese ließ sich jedoch nicht umsetzen, aber Kathy hat eine tolle Alternative designt, die mir super gefällt und die auch das Publikum auf der diesjährigen „BuchBerlin“ beeindruckt hat. Dort habe ich es nämlich zum ersten Mal der Öffentlichkeit gezeigt, und die Reaktionen waren allesamt positiv.
Zum Abschluss würde mich noch euer Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
Nadja: Eines meiner Lieblingszitate ist dieses: „Wenn Ihr versagt, wird es die Welt nicht mehr lange geben. Der wilde Mann wird Schrecken über die Länder bringen. Alle werden sich vor ihm beugen. Die alte Welt wird untergehen, und er wird eine neue erschaffen. Eine düstere, über der der Schatten seines bösen Gemüts schwebt. Für immer und ewig.
Rubia: Mein Lieblingszitat ist romantischer. *seufz* „Ihr Zauber bricht die Ketten, die um mein Herz geschlungen waren, und erlöst mich so aus dem Bann der Einsamkeit. Mit kleinen Worten nimmt sie alle Lasten von meinen Schultern, die mir durch mein Blut auferlegt wurden.“
Die Leute, die an uns vorbeigehen, sehen uns schon komisch an, deshalb höre ich auf zu reden und lächle den Personen einfach zu. Aber ich lasse es mir nicht nehmen, noch einmal kurz zum Buch »Danke, für deine Geduld und Antworten« zuzuflüstern.
Rubia flüstert zurück: Danke an dich, liebe Claudia, dass du dir die Zeit genommen hast für mich.
Dann wende ich mich der Autorin zu. »Danke dir für das sehr interessante Interview.«
Nadja: Ich danke dir von Herzen, dass ich wieder einmal bei dir zu Gast sein durfte und du „Rubia“ und mich unterstützt. Ich hoffe, dir gefällt mein Erstlingswerk, nunmehr Neuveröffentlichung. :)
Als Nadja weggeht, vertiefe ich mich wieder in das Buch.