Donnerstag, 3. Juli 2025

[Buchvorstellung einmal anders] Borealis von Mila Bagrat


 
Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit dem Protagonisten Borealis van Dyke, um mit ihm über das Buch „Borealis“ zu sprechen.

Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um für das Buch zu antworten.
Hallo, Claudia. Das mache ich gerne – und ich freue mich auf dieses Gespräch!
Kannst du dich meinen Lesern vorstellen, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben?
Hi, mein Name ist Borealis, aber ein kurzer Bo reicht auch völlig aus. Ich bin 12, komme aus Trier und… spätestens jetzt hast du bemerkt, dass ich zwei unterschiedliche Augenfarben habe. Ich mag es nicht, wenn Menschen auf ihr Äußeres reduziert werden, aber bei mir ist es schwierig, denn mein linkes Auge ist hellblau, fast weiß, und mein rechtes Auge ist dunkelbraun, fast schwarz. Das nennt sich Iris-Heterochromie und hat für mich keine weiteren Nachteile außer eben diesem abgefahrenen Look.
Beschreibe uns dein Buch in möglichst wenig Sätzen.
Das ist meine Geschichte. Mein Leben. Und das meiner Familie. Grundsätzlich geht es darum, dass ich meiner Mutter helfen wollte. Ich wollte etwas Gutes tun, hab mich dabei überschätzt und einen schweren Fehler gemacht. Danach habe ich alles versucht, um diesen Fehler zu korrigieren, aber es wurde nur schlimmer. Albtraumhaft schlimm. Aber weißt du, was? Wenn ich nochmal eine Chance hätte, würde ich trotzdem wieder versuchen meine Mutter zu retten. Immer wieder.
Glaubst du macht es der Autorin mehr Spaß dich durch leichte, einfache oder schwierige, düstere Situationen zu führen?
Ich weiß ganz genau, dass wenn Mila (meine Autorin) mich ansieht, sieht sie sich selbst. Die Wiederspiegelung ihrer Kindheit in mir. Die Probleme, die Ängste, die Unsicherheiten. Und sie erinnert sich, wie wichtig es ihr damals als Teenager war, ernst genommen zu werden. Ich bin ein echter Junge, nett, manchmal schwierig, aber authentisch. Und wie im echten Leben hat Mila alles genossen – mit mir gemeinsam zu lachen und zu weinen.
Hast du eine Lieblingsstelle im Buch?
Ja, wo ich meinen Hund finde – die Aurora– und feststelle, dass ich nicht mehr allein bin, dass sie auch als ein Huskyhund zwei unterschiedliche Augenfarben hat, das linke hellblau, das rechte – fast schwarz. An dieser Stelle wird aus einem einsamen Borealis – Aurora Borealis (lateinisch für Polarlichter) - die größte Freundschaft meines Lebens.
Was glaubst du, wie viel Mila steckt in dem Buch oder dem ein oder anderen Charakter?
Ich würde sagen, jedes ihrer Bücher ist 100% Mila. Sie hat gemerkt, dass man richtig gut schreiben kann nur über Sachen, die man selbst erlebt hat und kennt. Die Polarlichter aus ihrer Kindheit sind keine Fiktion, sie hat sie wirklich öfters bewundert. Und so ist jeder Charakter eine Spiegelung ihrer persönlichen Erlebnisse, Menschen, die sie mal kannte, aber auch ihrer tiefsten Ängste.
Wie würdest du deine Autorin beschreiben?
Du hast schon bemerkt, dass ich ein Hundemensch bin, was nicht automatisch heißt, dass ich keine Katzen mag. Mila ist eine Katze. (Lacht) Nein, ich meine es ernst! Was ist so richtig typisch für eine Katze? Eigenständigkeit, ja, aber vor allem – die Neugierde! Sie ist wie eine extrem neugierige Katze, die sich ständig fragen muss: Was wäre wenn? So entstehen ihre Bücher mit den ungewöhnlichsten, verrücktesten Wendungen, dass man am liebsten das Buch kurz zur Seite legt und meint – Was?! WIE? Ooooh!!!, aber dann gleich wieder zum Buch greift, um weiterzulesen.
Weißt du, wie es zu dem Titel kam? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Lauf des Schreibprozesses verändert? Hattest du vielleicht sogar Mitspracherecht?
Mila hat ja diesen Tick – alle Bücher in ihrem Projekt „Magisches Deutschland“ tragen auf dem Cover einen großen Buchstaben – „A“ für „Der Archivar“, „B“ für „Borealis“ und am „C“ arbeitet sie gerade und so weiter, das ganze Alphabet runter, wenn sie es natürlich schafft. (Lacht wieder.) Als eine Linguistin ist sie fasziniert von Sprachen und vor allem vom Latein. Aurora Borealis ist ja an sich ein toller Begriff. Klingst so mystisch und… ja, irgendwie edel. Aurora als Mädchennamen gibt es ja wirklich. Und dann kam ihr diese „tolle“ Idee, dass Borealis ein interessanter Jungenname sein kann. Wie ich damit auf dem Schulhof klarkommen soll, habe ich sie gleich gefragt. Und sie nur so: „Bo, man wird schon für viel weniger gemobbt. Komm, wir lassen es richtig krachen!“ Typisch Mila…
Gefällt dir das Cover zu 100% oder hättest du einen anderen Wunsch oder Vorstellungen gehabt?
Eine junge Leserin auf Threads meinte in einem Kommentar „Das Cover fetzt!“ und das könnte ich auch so unterschreiben.
Was ist dein Lieblingszitat aus dem Buch?
„Ich weiß, meine Geschichte hört sich überhaupt nicht magisch an. Weil ich nie an Magie geglaubt habe. Aber das war ein Fehler. Denn sie war immer da. Die Magie. Ich habe sie nur zu spät bemerkt.“ „BOREALIS“, Seite 2.
Danke für das Gespräch.
Ich danke dir, hat richtig Spaß gemacht!

[Autoreninterview] Mila Bagrat


Autoreninterview
Mila Bagrat

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Herzlich willkommen in meiner Welt – ich bin Mila Bagrat, eine Dolmetscherin, Schriftstellerin und Illustratorin und ich komme aus dem Norden. Wenn ihr dabei an Deutschlands Norden denkt, sagen wir mal, Flensburg, dann muss ich euch enttäuschen – für da, wo ich herkomme, ist Flensburg fast tropischer Süden. Die Stadt meiner Kindheit liegt auf dem 69. Breitengrad Nord und ist hiermit die nördlichste Stadt der Welt! Jetzt noch schnell googlen und dann wisst ihr Bescheid, es ist Norilsk und liegt in Russland. Kein Wunder, dass ich als ein großer Fantasy-Fan aufgewachsen bin, denn meine Kindheit war ja auch ziemlich fantastisch. Danach studierte ich Linguistik und Fremdsprachen an einer ukrainischen Uni. Doch meine Heimat habe ich hier in Deutschland gefunden und lebe schon seit Ewigkeiten hier – in dem wohl unbekanntesten Dorf Deutschlands in der Nähe von der wunderschönen Stadt Trier. Nach dem Studium der Germanistik arbeite ich als Übersetzerin für Deutsch / Englisch / Spanisch / Russisch / Ukrainisch. Bereits 2001 schrieb ich meinen ersten Roman im Genre Mystisches Drama, der in meinem Geburtsland in einem Literaturwettbewerb ausgezeichnet wurde und viele positive Kritiken erhielt.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Hauptberuflich bin ich sozusagen vom Fach – ich habe Germanistik und Fremdsprachen studiert (Deutsch, Englisch, Spanisch, Russisch, Ukrainisch), also habe ich irgendwie bereits mein ganzes Leben lang mit Sprache und Literatur zu tun. Meine Kindheit verbrachte ich sehr oft in einer Bibliothek, die glücklicherweise in einem Nachbarhaus war. Beim Lesen entwickelte ich oft parallele Handlungen und alternative Lösungen und viele meinten, die seien richtig gut, ich solle sie aufschreiben. Irgendwann habe ich das gemacht und so entstand mein erstes Buch.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Zu meinem ersten Buch kam ich im zarten Alter von 20 Jahren– mein Roman „Das Böse“ (Originaltitel auf ukrainisch „Zlo“) im Genre mystisches Drama erschien 2001 als eine gebundene Ausgabe in einem ukrainischen Verlag. 2020 entstand „Magisches Deutschland“ – ein Literaturprojekt aus mehreren, in sich abgeschlossenen Einzelbänden im Genre Urban Fantasy, die inhaltlich nicht zusammenhängen, jedoch ein gemeinsames Motto haben: “Jedes Buch verzaubert eine neue deutsche Stadt“. Im Rahmen dieses Projekts erschien 2020 „Der Archivar“ (Handlungsort - Berlin) und 2025 - „Borealis“ (Handlungsort - Trier) bei Amazon und Kindle Unlimited als Print und eBook. Beide Bücher bieten nicht nur jede Menge Magie und Geheimnisse, sie behandeln auch wichtige Themen wie Ausgrenzung, Erwachsenwerden, Mobbing, Armut und Familienkonflikte.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Immer. :) Meine Kreativität lässt sich nicht per Knopfdruck abstellen und die ersten Ideen für ein neues Buch kommen mir bereits beim Fertigstellen von dem aktuellen.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Ich reise gerne mit meiner Familie. Wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich am liebsten auf eine Weltreise gehen, aber unsere Reisen quer durch Europa und mal rüber nach New York finde ich auch sehr erfüllend.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Ich lese viel und gerne querbeet – von Klassik bis hin zu Dystopien. Mein Lieblingsautor ist Ray Bradbury – ich liebe alles von ihm, aber mit „Fahrenheit 451“ hat er mich in meiner Kindheit literarisch extrem geprägt.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Ich habe eine kreative Bastelecke in der Ankleide, wo meine Nähmaschine öfters um den Platz mit meinem Laptop kämpft. Aber das schöne an einem Notebook ist, dass man es überall mitnehmen kann und so kann ich auch so gut wie überall schreiben.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Mein ganz normaler Tag wird zwischen der Arbeit und meiner Familie aufgeteilt – ich habe einen tollen Mann, eine wunderschöne 15-jährige Tochter und einen extrem niedlichen Kater. Dazu kommt noch das Haus mit einem ziemlich großen Garten, in dem ich sehr gerne Rosen und alles, was wächst anpflanze (in meinem Feed gibt es viele Bilder von meinen Rosen, ich liebe Pflanzen). Und wenn mir nach all dem noch ein bisschen Zeit bleibt, dann greife ich zu meinem Laptop oder Zeichenblock und schreibe/zeichne.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Ich lese alles, schreibe aber überwiegend Urban Fantasy mit Elementen von Mystery, Drama und Jugendroman. Was für mich extrem wichtig ist (sowohl beim Lesen als auch beim Schreiben) – ein Buch muss mich fesseln. Es muss mich zum Nachdenken anregen. Ich muss über das Buch mit jemandem reden wollen, es besprechen, mich und meine Freunde fragen: Was würde ich in dieser Situation (laut der Buchhandlung) tun?
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
„Manuskripte brennen nicht.“ Man könnte meinen, dass dieses Zitat aus Fahrenheit 451 stammt, aber es stimmt nicht. Diesen Satz sagt der Teufel Woland in einem anderen Lieblingsbuch von mir – „Der Meister und Margarita“ von dem russischen Schriftsteller Michail Bulgakow. Mit diesem Satz hat er meine Überzeugung gestärkt, dass man Bücher nicht verbrennen kann, denn Ideen überdauern alles.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Schwierig, da ich sehr gerne reise. Aber in den direkten Nachbarländern, die nur ein Katzensprung von Trier entfernt sind, in Luxemburg und Belgien fühle ich mich sehr wohl. Wenn man die Rathäuser in Gent oder Löwen betrachtet oder die Altstadt von Luxemburg, dann muss man zwangsläufig an Urban Fantasy glauben.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Wie viele Künstler auch bin ich ein sehr sensibler Mensch. Egal, ob ich ein Buch kritisiere oder mein Buch kritisiert wird, das wichtigste für mich war und bleibt Respekt. Ein tiefer Respekt vor der Kreativität der Menschen und der vielen Arbeit, die in jedem Kunstprojekt steckt.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Die Verlagssuche ist ein sehr langer und komplizierter Prozess. Ich hatte Angst, dass ich auf diesem langen Weg mein Ziel aus den Augen verliere – nämlich, Bücher schreiben, die Menschen bewegen. Bücher, die ich selber gerne lesen würde. Und da ich meine Cover selbst zeichne und meine Bücher auch selbst illustriere, lag das Selfpublishing auf der Hand.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Lasst euch auf ungewöhnliche Bücher ein, die sich jenseits von Mainstream bewegen.
Jeder Leser ist einzigartig, aber uns alle verbindet eins - die Sehnsucht nach einer richtig spannenden Geschichte. Egal, in welcher Stadt Du wohnst, DU, die jetzt diese Zeilen liest, Du hast sicherlich schon mindestens einmal auf den Straßen Deiner Stadt innegehalten und gedacht - welch ein Augenblick! Das Licht ist besonders. Die Stille oder im Gegenteil die Geräusche sind... besonders. Alles wirkt irgendwie... anders. Und ich weiß, warum! Denn gerade in diesem Augenblick ist direkt neben Dir, vielleicht hinter der nächsten Ecke, etwas Magisches im Gange.
So funktionieren meine Bücher. Ob „Der Archivar“ oder „Borealis“ – keiner meiner Helden betrachtet Magie als etwas Selbstverständliches. Düstere Familiengeheimnisse, Schicksalsschläge, Mobbing, Armut, soziale Ausgrenzung – die Charaktere meiner Bücher kämpfen gegen reale Monster im realen Leben. Sie glauben nicht an Magie.
Möglicherweise glaubst Du auch nicht an Magie.
Doch das ist nicht wichtig. Denn egal, ob man an sie glaubt oder nicht, die Magie ist immer da.
Und es reicht, mein Buch aufzuschlagen, um das zu spüren!

Mittwoch, 2. Juli 2025

[Buchvorstellung einmal anders] Die Geister von Angara - Chul'ningir - Band 0 von Chris Norwyn


 Buchvorstellung einmal anders

Nach dem Autoreninterview drückt mir Chris ihren Kindle in die Hand und verlässt einfach das Zimmer. Da mir das schon öfter passiert ist in letzter Zeit, erahne ich, was da kommen wird.

Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das Buch der Autorin „Chul’ningir – Band 0 – Die Geister von Angara“, um schon ein bisschen hineinzulesen. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Jetzt ist sie weg, dann interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«

Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben der Autorin am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Also, dann lege ich mal los. 😊 Doch da klettern noch sechs Protagonisten aus dem Buch und setzen sich zu uns.

Wer seid ihr denn? Wollt ihr euch den Besuchern des Blogs vorstellen?
Rote Augen glänzen in der Finsternis. Ein wabberndes Etwas kreist um die Augen, formlos, tiefschwarz wie die Nacht. »Ich bin Abaddon, einer von Vielen, erster der Chul’ningir. Ich bin was blieb, als die unschuldige Seele eines Menschen zerbrach. Ich bin ihr Schmerz, ich bin ihre Angst, ich bin ihre Wut. Ich mache wieder ganz, was zerbrochen. Wenn du mich hineinlässt.«
Victor betrachtet nachdenklich den gläsernen Sarg im Keller seiner Villa. Sacht streicht er mit einer Hand über die Kuppel. Darin liegt ein Junge, nicht älter als 10. Auf einer dünnen Metallplatte ist der Name Manuel eingraviert. »Mit dir hat es begonnen«, flüstert er in Gedanken versunken. Da bemerkt er, dass sich ein Riss zwischen seiner Welt und unserer Realität gebildet hat. Fast schützend stellt e sich vor den Sarg. »Wer sind Sie, und wie sind Sie hier reingekommen? Vergessen Sie, was Sie hier gesehen haben.« Er geht die Treppe hinauf, führt Sie hinauf in den Vorraum. »Wer ich bin, fragen Sie? Victor Wang, Erbe dieses Anwesens.«
Eine junge Frau, oder ist es ein junger Mann mit feuerroten Haaren gesellt sich zu euch. »Hey, wer sind Sie denn? Victor, wer ist das?«
»Eine Besucherin. Sie hat Fragen an uns.«
»Oh. Ich bin Kim. Freut mich. Sind Sie da, um die Geister zu sehen?«
»Hier gibt es keine Geister«, wehrt Victor sofort ab.
Ein leises Schluchzen dringt hinter einer Treppe hervor, die hinauf in den ersten Stück führt. Kim läuft um die Treppe herum. »Hey, Victor. Wir haben Besuch von einem Echo von Carina.«
Victor nickt. »Johanna ist auch da. Sie ist drüben im Speisesaal.« Er deutet seiner Besucherin, der Interviewerin an, ihnen zu folgen. Auch das Mädchen mit den roten Haaren und den Sommersprossen, das sich hinter der Treppe versteckt hatte, kommt mit. Am Tisch sitzt eine junge Frau mit schwarzen Haaren und einem Trainingsanzug. Neben ihr auf dem Boden ruht ein Wolf oder eine Wölfin. Sie mustert die Interviewerin skeptisch.
»Sie hätten nicht kommen sollen. Wer dieses Haus betritt oder Angara findet, ist verdammt. Wir alle sind verdammt. Sie wollen wissen wer ich bin? Johanna, Justicia, ich bin die Gerechtigkeit und die Vergeltung.« Dann weiten sich ihre Augen.
Das Mädchen, das mit Victor und Kim gekommen ist verschwindet. An ihrer Stelle steht eine junge Frau mit rötlichen Haaren. Sie hält die Hand eines Jungen, des Jungen aus dem Sarg. Johanna springt auf. »Carina, Manuel.« Ungläubig sieht sie den Jungen an.
Carina wendet sich an die Interviewerin. »Hallo, ich bin Carina. Das ist Manuel. Der Junge mit dem alles begann. Wenn Johanna die Gerechtigkeit ist, bin ich die Güte. Auf meinen Schultern trage ich die Last der Welt.«
Herzlich Willkommen, Victor, Johanna, Kim, Manuel, Abaddon und Carina. Wollen wir das Interview nun zu siebt machen?
Carina: »Gern. Nachdem Sie schon da sind und den beschwerlichen Weg auf sich genommen haben.«
Kim: »Wollen Sie einen Tee? Ich hol Ihnen einen.« Springt davon und kehrt kurz darauf mit Tee wieder.
Hallo, danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um mit mir zu reden.
Abaddon: »Zeit ist flüchtig für die Sterblichen. Zeit ist ewig, für die Zerbrochenen.«
Victor, Johanna, Kim, Manuel, Abaddon und Carina haben wir schon kennengelernt. Kannst du dich als Buch meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
Das Buch öffnet sich und zeigt ein Tal mit Ruinen, die von Pflanzen überwuchert sind.
Buch: »Ich bin Portal zu einer anderen Realität, einer Geschichte die nie wahr und doch hätte sein können. Ich bin der Ursprung, der Anfang eines Weges. Band Zero, Band Null. Ich offenbare, was zu dem geführt hat, was sein wird. Ich bin mehr als eine Geistergeschichte, mehr als ein Paranormal Thriller über vergessene Orte. Ich bin auch eine Warnung an die Menschen, eine Erinnerung derer, denen Leid widerfuhr, ein Aufruf an die Menschen, hinzusehen und zu handeln, wenn sie können. Ich bin Unterhaltung für jene, die nur danach suchen. Ich bin viel mehr für jene, die den Mut haben hinzusehen und die Botschaften zwischen den Zeilen zu erkennen.«
In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da ihr ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten müsst, könnt ihr uns vielleicht beantworten, ob es ihr leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen? Seht ihr es als Protagonisten/Antagonisten/Nebencharaktere genau so?
Buch: »Die Geschichte behandelt persönliche Themen der Autor:in. Sie behandelt Themen, die sie beschäftigen. Aber auch Themen, mit denen sie eigene Erfahrungen gemacht hat. Welche das sind, bleibt im Verborgenen. Denn ich bin keine Autobiografie und mein Inhalt ist nicht über sie, auch wenn einzelne Themen sehr persönlich sind. Diese sind ihr am Schwersten gefallen. Am Leichtesten war es für sie die geisterhaften, mystischen und geheimnisvollen Ereignisse zu beschreiben. Es fällt ihr leicht Menschen durch komplexe, mystische und geheimnisvolle Situationen zu führen, wenn sie keine Angst haben, über ihren Tellerrand zu blicken.«
Victor: »Ich bin mir nicht sicher, aber alles was mit dem Übernatürlichen zu tun hat, scheint ihr sehr leicht zu fallen.«
Kim: »Vielleicht hat sie ein drittes Auge. Sie ist einfach aufgeschlossen dafür.«
Johanna: »Ich kann bestätigen, dass ihr die Themen, die sie persönlich betreffen oder die ihr besonders nahe gingen, eher schwer gefallen sind. Weil sie ihr wehtun. Weil es sie erinnert an ihren eigenen Schmerz, auch wenn es im übertragenen Sinn ist.«
Abaddon wispert: »Sie ist dir ähnlich Johanna, so ähnlich … aber sie will nicht, dass wir ihre Seele heilen. Carina hat einen zu starken Einfluss auf sie.«
Habt ihr eine Lieblingsstelle, die ihr uns gerne vorstellen würdet?
Buch: »Mir gefällt die geisterhafte Atmosphäre am besten. Sie verleiht der Stadt einen Hauch von Silent Hill, nur ohne Splatter und entstellte Monster.«
Johanna: »Mir mag die Erinnerungssequenzen am Liebsten. Den Besuch der Grotte zusammen mit Lilith und Carina. Ich wäre gern ins Wasser gesprungen. Immer noch. Aber ich würde das Herz des Formlosen beschmutzen.«
Abbaddon: »Wer hat dir nur diese Gedanken in den Kopf gesetzt. Das Feuer der Vergeltung bedeutet Heilung. Es verbrennt die Sünden der Menschen. Es verbrennt den Schmerz. Bis nichts mehr bleibt, nur noch die Flammen der Wut, die die Welt verzehren und alles verschlingen. Als wir das Herz der Menschheit auf die Waagschale der Maat legten, war es schwerer als eine Feder.«
Carina: »Wenn die Mittel falsch sind, verderben sie die edelsten Motive. Aber das Herz des Formlosen Johanna, kann nicht verdorben werden. Es ist rein, wie die Güte. Es würde euch heilen, vom Schmerz, von der Wut, von der Angst. Es würde euch einen Weg zeigen, vor dem ihr zurückschreckt, wie ein Tier vor dem Feuer. Weil ihr es nicht gewohnt seid.«
Manuel: »Für mich war der schönste Moment meine Begegnung mit den Chul’ningir.«
Abaddon: »Vielleicht können wir Chris überreden in ihrer Free-To-Read Geschichte Villa der Schatten unsere gemeinsame Vergangenheit noch etwas mehr zu beleuchten.«
Victor: »Die ist allerdings momentan nicht online. Aber ihr werdet es erfahren, wenn sie wieder online ist und weitergeschrieben wird.«
Kim: »Ich fand die Szenen toll, als wir ins Labyrinth der Schatten gegangen sind. Mystisch, gruselig und zugleich wunderschön.«
Johanna: »Du hast uns Hoffnung geschenkt. Unsere gemeinsame Reise hat mir auch gefallen, obwohl sie alte Wunden aufgerissen hat.«
Wisst ihr wie viel Chris tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt? Habt ihr dazu noch etwas hinzuzufügen oder stimmt ihr dem Buch zu?
Buch: »Ja, das weiß ich. Aber ich werde mich dazu in Schweigen hüllen. Es gibt Geheimnisse, die nicht für die Ohren der Allgemeinheit bestimmt sind.«
Victor: »Manche Türen sollten geschlossen bleiben. Ich kann nur soviel sagen. Manche Türen, wenn sie einmal geöffnet wurden, lassen sich nicht mehr schließen. Manche Themen lassen einen nicht mehr los.«
Kim: »Ich kann Ihnen zumindest sagen, dass Chris alias Yamuri genauso neugierig ist wie ich, so aufgeschlossen für das Übernatürliche, so paradox in ihrem Empfinden.«
Johanna: »Ich bin, was sie hätte sein können, wenn sie über meine Fähigkeiten verfügt hätte und wenn die Chul’ningir in eurer Realität genauso existieren würden, wie in meiner, als Wesen, die sich nicht nur an eure Seelen hängen können, sondern über Macht verfügen, die für die meisten Menschen unvorstellbar ist.«
Carina: »Glücklicherweise ist die Güte in ihrem Herzen stark genug um den Chul’ningir zu widerstehen. Sie versteht die Wut und den Zorn all jener, denen Unrecht widerfuhr. Sie versteht ihn auf einer tieferen Ebene, als sei ihr das, was anderen widerfährt, selbst widerfahren. Zugleich aber weiß sie, dass Gewalt und Zorn nicht heilen, das Rache nur mehr Leid gebiert. Sie ist manchmal müde, aber sie hat die Hoffnung nicht aufgegeben, dass es gewaltfreie Lösungen geben kann.«
Wie würdest du oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller die Autorin beschreiben?
Johanna: »Ich glaube, was wir zur vorangegangenen Frage erzählt haben, zeigt bereits, was wir denken. Aber Manuel, du warst so schweigsam. Möchtest du etwas ergänzen?«
Manuel: »Sie ist ein Paradoxon. Sie vereint Gegensätze in sich. Auf dem Pass ist sie viel älter als sie aussieht oder sich gibt. Sie hat sich ihre kindliche Seite erhalten. Sie ist emotional. Wenn sie sich sicher fühlt mit einem Menschen, ist sie sehr gesprächig, impulsiv und zeigt ihre Emotionen. Umso unsicherer sie ist, desto mehr zieht sie sich zurück. Sie schluckt oft zuviel. Sie hört zu und schluckt es. Bis es irgendwann rausbricht. Dann ist sie traurig, weil dann oft keiner da ist, der für sie da ist und ihr Raum gibt, ohne verurteilt zu werden, all den Ballast der sich angestaut hat rauszulassen. Sie ist ein guter Mensch, ein sensibler Mensch, ein gerechtigkeitsliebender Mensch. Sie wünscht sich Utopia für alle Menschen und hofft, dass ihre Geschichten Brücken sein können für Dialoge über verschiedene Themen. Ihre Geschichten sind mehr als Unterhaltung, sie sind der Versuch Brücken zu bauen zwischen ihrer Innenwelt und ihrer Realität, die sich oft fremd anfühlt für sie.«
Kim knufft Manuel. »Das hört sich toll an. Ich muss sie öfters besuchen und mit ihr reden. So von Spiegelgesicht zu Spiegelgesicht.«
Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?
Buch: »Der Titel hat sich gewandelt, wie das gesamte Projekt. Sie können sich nicht vorstellen, wie oft dieses Buch neu angefangen wurde, wie viele Versionen es gab, bis es endlich das Licht der Welt erblickte. Die persönlichsten Werke sind oft die Schwierigsten.«
Victor: »In einer früheren Version, gab es mich und Kim noch gar nicht.«
Johanna: »Ich hieß auch nicht immer Johanna.«
Abaddon: »Und die Chul’ningir hießen ursprünglich HAK. Das war der erste Titel. Nein, eigentlich lautete er Kinder der Rache.«
Carina: »Kinder der Rache wird der Titel der Fortsetzung, du mehrere Generationen später spielt. Chris, alias Yamuri, wollte sich davon abgrenzen, weil dieses Buch die Vorgeschichte darstellt.«
Abaddon »HAK konnten wir nicht mehr heißen, weil es für alle österreichischen Lesenden zu irritierend wäre. HAK ist in Österreich auch die Abkürzung für Handelsakademie und die Bezeichnung für eine gymnasiale Schulform. Da die Mythologie inspiriert ist durch vorderasiatische Mythologie, brachten wir Chris auf die Idee dort zu suchen und einen Kunstbegriff zu erfinden, der als Haupttitel dienen kann.«
Kim: »Und die Geister von Angara als Untertitel rührt daher, dass der vergessene Ort, den wir besuchen, Angara heißt. Mit Geistern sind auch die Echos gemeint, Erinnerungsfragmente, die an Orte gebunden sind, aber keine klassischen Geister sind, weil sie einfach nur eine bestimmte Szene aus ihrem Leben immer wieder wiederholen. Wie ein Echo eben.«
Seid ihr zu 100% zufrieden mit dem Cover / Outfit oder würdet ihr nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Buch: »Es wurde leider nicht das perfekte Haus gefunden. Das Cover wird darum wohl erstmal ein vorläufiges bleiben, bis irgendwann das perfekte Haus gefunden wurde oder die Finanzen vorhanden sind einen Profi zu engagieren, der grafisch umsetzen kann, was wir uns vorstellen. Chris ist noch nicht ganz glücklich und darum sind wir es auch nicht. Obwohl es bisher gutes Feedback dazu gab.«
Zum Abschluss würde mich noch euer Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
»Gerechtigkeit ohne Güte ist Rache.«
»Was zerbrochen, kann wieder vereint werden.«

Nun betritt die Autorin wieder das Zimmer und blickt mich ungläubig an. Scheinbar ist es selbst in Autorenkreisen nicht üblich, dass das Buch und seine Hauptcharaktere antworten. Leise flüstere ich den beiden, bevor sie wieder ins Buch zurückkehren, und dem Buch noch zu: »Danke für das Gespräch, es hat mir großen Spaß gemacht.«

Dann wende ich mich der Autorin zu. »Alle meine Fragen sind beantwortet, ich danke dir für den sehr interessanten Tag bei dir.«

Dienstag, 1. Juli 2025

[Buchvorstellung einmal anders] Die Zuverlässigkeit des Zufalls von Lilli Beck


 

Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit der Autorin Lilli Beck, um mit ihr über ihr Buch „Die Zuverlässigkeit des Zufalls“ zu sprechen.

Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um für dein Buch zu antworten.
Vielen Dank für die Einladung.
Kannst du uns dein Buch in möglichst wenig Sätzen beschreiben?
Nina-Marie hat eine kleine, feine Buch- und Blumenhandlung am Stadtrand. Seit dem Verlust ihrer großen Liebe hat sie sich in die Arbeit gestürzt und findet Trost darin, wunderschöne Sträuße zu binden oder ihre Kundinnen und Kunden und mit einer Buchempfehlung glücklich zu machen. Dass sie selbst noch einmal glücklich sein kann, daran glaubt sie nicht mehr. Als sie eines Tages einen wohlriechenden Strauß an einen übellaunigen älteren Herren ausliefert, wendet sich das Schicksal.
Deine Charaktere erleben ja so einiges. Fällt es dir leichter sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Beides macht mir keine Mühen, und ich finde beides sehr wichtig in Romanen, sonst wäre es langweilig.
Hast du eine Lieblingsstelle, die du uns gerne vorstellen würdest?
Es ist ein Liebeserklärung der anderen Art, als Eric über die Gründung einer Familie und Kinder spricht: „… ich lerne kochen, mache den Haushalt und du eröffnest eine Buchhandlung mit Kinderbüchern und meinen Reiseführern, die ich noch schreiben werde.“
Wie viel echte Lilli steckt in dem Buch oder auch in dem ein oder anderen Charakter?
In jedem Roman steckt ein Teil meiner Emotionen und Lebenserfahrung.
Wie würden dich deine Charaktere beschreiben?
„Die sitzt tatsächlich jeden Tag am Schreibtisch, sogar an den Wochenenden.“
Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert?
Der Titel stand von Anfang an fest und der Verlag war sofort begeistert.
Bist du zu 100% zufrieden mit dem Cover oder würdest du nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Er passt perfekt zur Geschichte.
Zum Abschluss würde mich noch dein Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
Der Zufall kennt Wege, da kommt die Absicht niemals hin!
Danke für das Gespräch.
War mir eine Freude. 😊

[Autoreninterview] Lilli Beck


Autoreninterview
Lilli Beck

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Fröhlich, neugierig, diszipliniert, zielstrebig, gibt nie auf, hasst Ungerechtigkeit und Streit. Ist meist kommunikativ, oft aber auch menschenscheu und meidet große Ansammlungen. Liebt Tier, lebt nachhaltig und vegan, kann keine Lebensmittel wegwerfen, kocht jeden Tag frisch. Hat kein Auto und kein Fahrrad, macht alles zu Fuß. Schreiben ist für mich wie atmen – pures Glück.
Die klassische Vita gibt es hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Lilli_Beck_(Schriftstellerin)
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Während meiner Modelzeit war ich sehr viel auf Reisen, damals habe ich begonnen Tagebuch zu schreiben, wenn ich heute darin lesen, sind das nicht nur schlichte Einträge, sondern Kurzgeschichten. Mein damaliger Freund war ebenfalls beruflich viel auf Reisen, und weil es weder Handy noch E-Mails gab, haben wir uns Briefe geschrieben – richtig ausführlich auf Papier, wie Kurzgeschichten. Heute weiß ich, das waren meine Anfänge.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Meine ersten Romane waren leichte Unterhaltungsromane mit älteren Protagonistinnen: Oldie-Romane nannte sich das Genre damals. Später meine ersten historischen Romane, auch eine Gegenwartsserie um drei Schwestern, die eine kleine Familienpension am Bodensee führen. Im Januar 2025 dann mein letztes Buch „Die Zuverlässigkeit des Zufalls“, die Geschichte einer jungen Frau, die ihre große Liebe verloren hat.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Sogar an zwei neuen Projekten. Da noch nichts abgesegnet ist, kann ich leider nicht nichts Genaueres dazu sagen.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Ich treffe mich mit Freundinnen, lesen viel und gucke leidenschaftlich gerne Serien.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Nein, ich lese quer Beet.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Ich kann NUR an meinem Schreibtisch arbeiten. Der steht direkt am Fester und ich schaue über die Dächer von Schwabing und die Baumkronen des Englischen Gartens.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Ich stehe ca. um 7.30 Uhr auf, lasse mir Zeit im Bad. Frühstücke mit Kaffee am Schreitisch, checke dabei schon die Mails und fang ca. um 10 Uhr an zu schreiben. Der Tag endet erst, wenn ich mein am Vortag festgelegtes Pensum erreicht habe.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Das wechselt, beim Lesen und auch beim Schreiben. Von heiter bis historisch und auch mal Cosy Crime.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Mein Lebensmotto: Schau nicht zurück, denn da geht’s nicht lang!
Beim Schreiben, wenn es mal nicht so gut läuft wie gewünscht: Jede Zeile zählt!
Hast du ein Lieblingsland und warum?
England, ich liebe den trockenen Humor der Engländer und auch die Landschaft im Süden.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Kritik ist immer subjektiv. Seit einigen Jahren lese ich keine Kritiken oder Rezensionen auf den üblichen Buchportalen.
Warum hast du dich entschieden zu einem Verlag zu gehen und nicht Selfpublisher zu werden?
Als ich vor über 20 Jahren angefangen habe zu schreiben, war Selfpublishing noch eine kaum beachtete Nische. Und da ich meinen ersten Roman „Reich heiraten“ sofort im Rowohlt Verlag veröffentlichen konnte, war das für mich kein Thema.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Gibt deine Träume nicht so schnell auf. Lerne, bilde dich weiter, bleib dran. Erst nach über 30 Absagen von Verlagen, bekam ich einen Vertrag von ehe Rowohlt.