Autoreninterview
Laurent Noir
Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Mein Name ist Laurent Noir und ich bin ein Pseudonym. Da gibt es diesen Kerl, der gerne schreibt und als er dann das richtig gute und scharfe Zeug angefangen hatte, war er zu verklemmt es unter seinem eigenen Namen zu veröffentlichen. Seitdem lebe ich diesen Teil seiner Persönlichkeit. Und manchmal lenke ich ihn vom Alltag ab. Denn ich mag einfach Frauen, Sex und Kopfkino!Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Als der andere Kerl Single war, gab es eine Zeit, in der er in einem eindeutigen Datingportal unterwegs war (joyclub.de). Da er ohnehin gern schrieb (nicht direkt seit der Kindheit, aber immer wieder mal in Phasen), verfasste er kurze erotische Geschichten. Die fanden Anklang bei seinen Kontakten auf joy(club.de).Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Bisher nur die beiden „Denn zum Spielen sind sie da“ Geschichten. Darin lebt die dominante Manuela ihre Fantasien aus. Die Geschichte wird aber aus der Perspektive von „ihm“ erzählt. Wer eine „Leck meinen Stiefel, Sklave“-Domina erwartet, wird das nicht finden. Manuelas Dominanz ist „alltäglicher“ und sie ist irgendwie .. verspielt.Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?Eigentlich sollte als nächstes die erste Episode meiner erotischen Dystopie „Femtopia“ erscheinen Die ist auch schon fertig geschrieben (etwa 11.000 Wörter) und es sollen mehrere Episoden als Fortsetzungsroman erscheinen. Der Protagonist Daniel findet sich in einer veränderten Welt wieder, in der die Frauen die Kontrolle übernommen haben. Das hört sich vielleicht erstmal wie ein Siebzigerjahre Schmuddelfilm an, geht aber tiefer, weil ich heute alltägliches zwischen Mann du Frau nehme und das einfach umdrehe. Dazu dann noch eine Gesellschaft die anders mit Sexualität umgeht. Ich denke da wird es diesen Sommer losgehen.„Manuela“ aus „Denn zum Spielen sind sie da“ hat derweil ein Eigenleben entwickelt und die wunderbare Tira Beige lässt sie in ihrem neuen Roman auftreten (und hat sie dabei so toll und passend beschrieben, dass es mich umgehauen hat). Sie (Manuela) hat dann auch keine Ruhe gegeben, so dass ich noch vor der ersten Episode von Femtopia eine dritte Geschichte mit ihr veröffentlichen werde. Da ist der Entwurf kurz vor der Fertigstellung.
Als Pseudonym ist meine Freizeit sehr eingeschränkt und am liebsten bringe ich den anderen Kerl mit meiner schmutzigen Fantasie durcheinander. Das klappt eigentlich recht gut.Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Tatsächlich habe ich, bevor ich aus meinem kurzen Dornröschenschlaf wieder aufgewacht bin, wenig Erotik gelesen. Ich bin da so mehr der visuelle Typ und probiere gerne aus. Seit ich auf #bookstagram aktiv bin, habe ich einige tolle Sachen gelesen. Die bereits erwähnte Tira Beige, Lara Kalenborn oder Yvonne Miriam Lust. Aber auch die Stones (Mike und Kitty), die als Paar tolle Geschichten schreiben.Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?Ideen lieferte und liefert mir das Leben. Da muss man nur die Augen offen halten (und das Kopfkino einfach mal weiterlaufen lassen).Zum Schreiben nutze ich ein Notebook, dass dafür eigentlich überdimensioniert ist. Gerne mit externem Monitor und extra Tastatur. Ich schreibe aber auch auf der Terrasse oder auch mal in der Küche.
Da der andere Typ auch schreibt und er noch einen Brotjob hat, von dem seine Familie und er (und somit auch ich) lebe, gibt es „Autorenzeit“ 60 bis 90 Minuten morgens, bevor die anderen aufwachen und abends. Schreiben, Social Media, Cover gestalten und Marketing planen muss dann alles in diese Zeit hereinpassen. Manchmal geht auch was Zwischendurch, aber zum Schreiben ist es besser, wenn man den Kopf frei hat. Und eine Unterbrechung kann dafür sorgen, dass ein genialer Absatz auf einmal ins Nirvana verschwindet.Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Der Typ und ich mögen Dystopien. Ansonsten mag und schreibe ich Erotik, die anderen Genres überlasse ich ihm. Wobei ich mir schon vorgenommen habe auch Erotik zu schreiben und nicht nur Pornografie. Mal schauen welches Genre ich nach Femtopia mit Erotik mischen kann.Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Kennst du die Serie Californication? Hank Moody hat so einige Weisheiten, eine davon ist „Whatever you do, don't be another brick in the wall.“ und da ich Pink Floyd mag, passt das ganz gut.Hast du ein Lieblingsland und warum?
Nein. Ich bin ganz froh hier leben zu dürfen und es gibt viele andere Länder und Kulturen die mich faszinieren, aber da ist kein klarer Favorit dabei.Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?Das kommt darauf an, wie die Kritik an mich herangetragen wird. Konstruktive Kritik bringt mich weiter, aber auch bei manch destruktiver Kritik ist oft ein Kern Wahrheit drin. Auch wenn ich das im ersten Moment gar nicht hören mag.Was ich allerdings brauche ist Bestätigung! Da hilft mir das Feedback meiner Testleserinnen und Testleser gewaltig!
Als ich „Denn zum Spielen sind sie da“ auf Amazon (Kindle) veröffentlichte, war mir gar nicht in den Sinn gekommen überhaupt einen Verlag zu suchen. #Bookstagram ist mir (und dem anderen Typen) aktuell eine große Hilfe und mit den gesammelten Erfahrungen (die mir beim verbessern der Geschichten helfen) wäre es für eines der Folgeprojekte vielleicht an der Zeit mal bei einem Verlag zu klopfen. Da die Buchbranche aber schon vor Corona im Umbruch war, muss man das einfach mal weiter beobachten. Der andere Typ veröffentlicht bald einen Roman und die Arbeit, die er neben dem Schreiben macht, das ist sehr viel. Ein Verlag hilft einem da dann schon, dass man sich mehr auf das Schreiben konzentrieren kann. Aber auch ein Vertrag mit einem großen Publikumsvertrag ist kein Garant für gute Werbung. Gerade als „Jungautor“ muss man da sehr viel selbst machen.Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Folgt mir auf Instagram! Dann stelle ich mir manchmal die Frage, ob es ein weibliches Äquivalent zu den ungewünschten Dickpics gibt? Aber eigentlich finde ich zwei Sachen wichtig: Carpe Diem (oder Noctem, für die Eulen unter uns) und die goldene Regel. Behandle andere so, wie du selbst behandelt werden möchtest.
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