
»Okay, okay, okay.« Emma stand mit erhobenen Armen zwischen Nat und Sam.
»Verstehe ich das richtig, Nat? Sie haben nur ein, ich wiederhole, ein
einziges Wohnmobil, das Sie uns vermieten können? Und keinen Wagen?«
»Mmhm, ja, genauso ist es, junge Lady.«
»Das sagte er doch bereits. Er hat nur sein eigenes Wohnmobil.« Der
genervte Unterton in Sams Stimme entging ihr nicht. Er tigerte in der Werkstatt
auf und ab und fuhr sich durch seine blonden Haare, die daraufhin abstanden,
als wäre er gerade erst aufgestanden. »Aber was sollen wir jetzt machen, Nat?«
»Wie sieht´s aus mit Ladies First?« Emma ignorierte die Tatsache, dass Sam
die Frage nicht an sie, sondern an Nat gerichtet hatte, und sah ihn
herausfordernd an.
»Klar, aber ich habe einen wichtigen Termin in Vancouver und habe
versprochen, pünktlich da zu sein.«
»Und was ist das für ein wichtiger Termin, den man unter diesen speziellen
Umständen nicht verschieben kann?«
Sam entgegnete auf ihre provozierende Frage gelassen: »Sagen wir mal so, es
hängen da sehr viel mehr Leute dran, als du dir vielleicht vorstellen kannst.
Und was ist mit dir?« Jetzt war es an Sam, sie herausfordernd anzusehen, und
sie musste zugeben, dass er darin gar nicht so schlecht war. Vielleicht war er
auch Anwalt? Das Zeug dazu hätte er auf jeden Fall. Zumindest, was sein
sicheres Auftreten anging.
Doch genauso wenig wie im Gerichtssaal, ließ sie sich hier, in dieser
kleinen Autowerkstatt in Halifax, davon beeindrucken. »Ach, was du nicht sagst,
bei mir geht es in gewisser Hinsicht sogar um Leben und Tod.« Sie schaute
direkt in Sams intensive hellblaue Augen, die sie für den Bruchteil einer
Sekunde irritierten. Doch sie hatte sich äußerst schnell wieder gefangen und
hielt seinem Blick stand.
»Wenn ich das richtig verstanden habe, wollt ihr beide nach Vancouver«,
mischte Nat sich in ihr Blickduell ein. »Was haltet ihr davon, zusammen zu
fahren?«
»Auf gar keinen Fall!«, rief Sam, während Emma zeitgleich ein
»Ausgeschlossen!« ausstieß. Fein, zumindest darin waren sie sich einig.
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