Dienstag, 27. Mai 2025

[Buchvorstellung einmal anders] Himmelsherrscher von Eileen Stortz


Buchvorstellung einmal anders

Nach dem Autoreninterview drückt mir Eileen ihren Kindle in die Hand und verlässt einfach das Zimmer. Da mir das schon öfter passiert ist in letzter Zeit, erahne ich, was da kommen wird.

Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das Buch der Autorin „Himmelsherrscher“, um schon ein bisschen hineinzulesen. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Jetzt ist sie weg, dann interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«

Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben der Autorin am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Also, dann lege ich mal los. 😊 Doch da klettern noch zwei Protagonisten aus dem Buch und setzen sich zu uns.

Wer seid ihr denn? Wollt ihr euch den Besuchern des Blogs vorstellen?
Huch, hallo? Ich bin Ramona Gyden, Todesteufelin, aber … nennt mich Mona. Ich bin Soldatin in der Gruft unter dem Tannenwaldfriedhof und gerade wurde ich für eine ziemlich riskante Mission ausgewählt. Na gut. Sie ist zum Scheitern verurteilt. Und ich habe mich freiwillig gemeldet. Aber ich kann meinen Seelenverwandten Drake doch nicht allein sterben lassen!
Niemand hat euch gezwungen, in unser Reich einzudringen … Na ja, wie auch immer. Ich bin Lenia Light, die Tochter des Himmelsherrschers und Thronfolgerin der Goldenen Stadt. Also … Bis gerade eben zumindest. Aber mein Vater hat etwas gegen Meinungen, die nicht seine sind und jetzt … bin ich wohl ein Niemand im Schatten des Schlosses. Vielleicht sollte ich mich wirklich mit dem ominösen Untergrund zusammentun?
Herzlich Willkommen, Ramona und Lenia. Wollen wir das Interview nun zu viert machen?
Lenia *unsicher*: Wenn wir nun schon mal hier sind.
Ramona *verschränkt Arme*: Was möchtest du wissen?
Hallo, danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um mit mir zu reden. Ramona und Lenia haben wir schon kennengelernt. Kannst du dich als Buch meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
Aber gern, wann kommt ein Buch wie ich schon mal zu Wort? Hinter meinem wunderschönen Cover (Selbstbewusstsein ist in, oder?) steckt eine ziemlich rasante Geschichte. Euch erwarten blutige Kämpfe (meine Autorin hat eine Schwäche für Eingeweide), moralische Dilemmata und mehr Humor als ich persönlich bräuchte (looking at you, Drake).
Meine Figuren habe ich trotzdem alle gleichermaßen lieb. Sie geben sich viel Mühe dabei, ihren Platz in der Welt und zueinander zu finden.
Freundschaft spielt eine große Rolle, aber ebenso Verantwortung. Und ganz bestimmt werdet ihr nicht alle Twists erahnen …
In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da ihr ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten müsst, könnt ihr uns vielleicht beantworten, ob es ihr leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen? Seht ihr es als Protagonistinnen genau so?
Am schnellsten tippt Frau Autorin ja immer bei den schlimmen Szenen, aber das bedeutet sicher nicht, dass sie die am meisten mag …
Sie lächelt viel eher bei den Dialogen. Ja, sobald die Figuren zu Wort kommen, hört sie ihnen voller Freude zu.
Lenia: Meine Freunde haben tolle Worte für mich übrig. Das Schönste, das jemals jemand zu mir gesagt hat, kam ausgerechnet von –
Ramona *unterbricht sie*: Er würde dich umbringen, wenn du es öffentlich aussprichst. Ich ziehe ja die stillen Momente vor. Still wie der Tod – und meine Bestimmung.
Habt ihr eine Lieblingsstelle, die ihr uns gerne vorstellen würdet?
Ramona:
Sie hatte eine Seele von ihrem Körper getrennt. Sie hatte einem Verlorenen auf den Weg geholfen. Ihr Puls beschleunigte sich wie bei einem Kuss ihres Geliebten. In ihren Gedanken nistete sich Stille ein. Nie zuvor hatte sie erfahren, wie sich Bestimmung anfühlte, Schicksal, Sinn. Jetzt wusste sie es ohne jeden Zweifel: Hierfür war sie auf der Welt.
Lenia:
Lenia zitterte; er zog sie hoch und drehte sie zu sich herum. Sie sank gegen seine Brust und ertastete das Hämmern hinter den Rippen. Leben hinter Gittern. Sie streichelte über die Narben auf seinem Rücken; er vergrub die Nase in ihrem Haar.
Bitte verlass mich nicht. Ihre Umarmung, die eigentlich eine Umklammerung war, dauerte Minuten, doch fühlte sich an wie ein ganzes Leben.
Ich hätte das nicht tun sollen. Aber sie bereute es nicht. Ich lebe noch. Aber würde sie je frei sein?
Wisst ihr wie viel Eileen tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt? Habt ihr dazu noch etwas hinzuzufügen oder stimmt ihr dem Buch zu?
Ramona: In mir steckt viel von dem, was sie sich früher gewünscht hat, zu sein. Sie war jung damals, 15 um genau zu sein. Und sie fand mich wohl ganz cool.
Lenia: Ich komme nicht so gut weg wie du, fürchte ich. Ich habe so viel von ihren Unsicherheiten und Ängsten bekommen.
Ramona: Sei nicht so hart zu dir. Sie brauchte das, um deine Entwicklung mitzuerleben. Was aus dir geworden ist, ist sicher noch inspirierender für sie.
Wie würdest du oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller die Autorin beschreiben?
Zu unseren Antworten oben haben wir nichts hinzuzufügen. 😊
Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?
Ich hatte ursprünglich einen ganz anderen Titel: Himmelsleiden – Höllenglut. Aber der war dann wohl zu lang oder eben schon verwendet …
Ich bin ganz zufrieden mit dem neuen. Er bezieht sich nicht nur auf den aktuellen Himmelsherrscher, sondern viel mehr auf alle, die die Geschichte der Goldenen Stadt noch lenken werden.
Seid ihr zu 100% zufrieden mit dem Cover / Outfit oder würdet ihr nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Das Cover von @limesdesign ist einfach perfekt geworden, findet ihr nicht?
Zum Abschluss würde mich noch euer Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
»Das hier ist dein Volk. Wir sind deine Angestellten und Sklaven, deine Diener und Untergebenen. Deine Armee? Wir sind deine Armee, ihre Mütter, Väter, Söhne, Töchter, ihre Schwestern und Brüder. Wir sind die, die unter dir gelitten haben. Wir sind die, die für dich starben. Wir sind der Untergrund!«
Nun betritt die Autorin wieder das Zimmer und blickt mich ungläubig an. Scheinbar ist es selbst in Autorenkreisen nicht üblich, dass das Buch und seine Hauptcharaktere antworten. Leise flüstere ich den beiden, bevor sie wieder ins Buch zurückkehren, und dem Buch noch zu: »Danke für das Gespräch, es hat mir großen Spaß gemacht.«

Dann wende ich mich der Autorin zu. »Alle meine Fragen sind beantwortet, ich danke dir für den sehr interessanten Tag bei dir.«

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