Donnerstag, 1. Mai 2025

[Buchvorstellung einmal anders] Spuren der Magie - Frühling von Ela Bellcut


 
Buchvorstellung einmal anders

Nach dem Autoreninterview drückt mir Ela ihren Kindle in die Hand und verlässt einfach das Zimmer. Da mir das schon öfter passiert ist in letzter Zeit, erahne ich, was da kommen wird.

Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das Buch der Autorin „Spuren der Magie – Frühling“, um schon ein bisschen hineinzulesen. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Jetzt ist sie weg, dann interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«

Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben der Autorin am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Also, dann lege ich mal los. 😊 Doch da klettern noch zwei Protagonisten aus dem Buch und setzen sich zu uns.

Wer seid ihr denn? Wollt ihr euch den Besuchern des Blogs vorstellen?
Hey, wir sind Mia (sie/ihr) und Levi (they/them).
Herzlich Willkommen, Mia und Levi. Wollen wir das Interview nun zu viert machen?
Sehr gern!
Hallo, danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um mit mir zu reden. Mia und Levi haben wir schon kennengelernt. Kannst du dich als Buch meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
Klar! Ich bin ein Kurzroman mit cozy Frühlingsvibes und einer wunderschönen queeren Lovestory. LLass dich von mir durch die heilenden Kraft der Musik und traurig-schönen Momenten verzaubern. Neben der Geschichte gibt es von mir auch Achtsamkeitstipps und passende Frühlingsrezepte im Buch.
In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da ihr ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten müsst, könnt ihr uns vielleicht beantworten, ob es ihr leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen? Seht ihr es als Protagonisten genau so?
Die Geschichte ist tatsächlich eine ziemliche Achterbahnfahrt der Gefühle. Ela hat ihre eigene Trauer mit dieser Story verarbeitet. Das war für uns alle nicht immer leicht. Aber sie versteht es auch, traurige Momente stets mit toller Situationskomik oder witzigen Gesprächen aufzulockern, sodass das Buch einfach wholesome ist.
Mia: Dem kann ich nur zustimmen. Ich bin froh, Ela in meinen traurigen Momenten an meiner Seite gehabt zu haben. Zudem hat sie mir Levi an die Seite gestellt, nur durch them geht es mir allmählich wieder besser. They und Ela waren mir gute Freunde.
Levi: Ich muss gestehen, als ich in Hamburg landete, war ich erst skeptisch. Aber Ela versteht es Trauer richtig einzufangen, so, als wäre diese eine geheime Sprache. Auch meine Mobbingvergangenheit oder mein Struggel mit der binären Gesellschaft konnte sie gut verstehen und hat mich stets so akzeptiert, wie ich bin, sodass ich mir tolle Kleider anziehen oder mit Schottenrock zu meinen liebsten Pubsongs durchs Zimmer tanzen durfte.
Habt ihr eine Lieblingsstelle, die ihr uns gerne vorstellen würdet?
Buch: Obwohl meine Umgebung etwas Malerisches an sich hatte, ließ nichts darauf schließen, dass dies ein magi­scher Ort sein könnte. Zwar hatte ich auch keine kon­krete Vorstellung, wie ein Elfenhaus aussehen könnte, aber irgendwie erwartete ich eine Kulisse eines Tim-Burton-Films. So etwas wie das Innere von Charlies Schokoladenfabrik mit zig Umpa-Lumpas. Sprechen­de Pflanzen und kuriose Geschöpfe wie bei ‚Alice im Wunderland‘. Oder fliegende und feuerbändigende Personen wie bei ‚Die Insel der besonderen Kinder‘.
Mia: Das Tüllkleid mit Schnürung an der Taille saß per­fekt. Anstatt wie Tilli einen kurzen Blazer dazu zu tra­gen, hatte they die rockige Lederjacke vom ersten Tag an. Die grünen Haare, die in sanften Locken bis zu den Schultern fielen, stachen grell hervor. Durch den neongrünen Lidschatten und den breiten schwarzen Kajalstrich zogen mich Levis Augen völlig in den Bann. Besonders weil they sich sichtlich wohlfühlte in dem Outfit. Ein Strahlen brach aus Levi heraus, da they meine Reaktion deutlich genoss, sodass das Lächeln auch auf mich übersprang.
Levi: Also steckte ich den Adapter in mein Smartphone, suchte in meiner Playlist nach dem perfekten Song und spielte: ‚This is me‘ aus ‚The Greatest Showman‘ ab. Mia lächelte mich an, ergriff abermals meine Hand und drückte sie.
Ein Schwall von Emotionen flutete wieder in mir auf: Freude, Rückhalt, Stolz, und … Liebe?
Zumindest fühlte ich mich in dem Moment geliebt.
Wisst ihr wie viel Ela tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt? Habt ihr dazu noch etwas hinzuzufügen oder stimmt ihr dem Buch zu?
Wie schon erwähnt, hat Ela ihre eigene Trauer in diesem Buch verarbeitet, da letzten Herbst ihre 16-jährige Katze Kali gestorben ist. Die beiden haben seit 2008 in Hamburg zusammengelebt und Ela musste erstmals lernen, was es bedeutet, wirklich allein zu leben. Dadurch steckt ziemlich viel von ihr in Mia und was ihr widerfahren ist. Mia wohnt zwar noch zuhause bei ihren Eltern, aber auch sie muss erst lernen, wie hilfreich achtsame Momente bei der Trauerbewältigung sind, wie tückisch Trauer sein kann und wie heilend die richtige Musik oder auch Zeit mit Freunden sind. Beide haben gelernt, dass es hilft, sich zu öffnen, die Trauer zuzulassen und darüber zu reden.
Levi: Vor allem mussten beide lernen, sich auf das Positive zu konzentrieren und nicht nur auf den Verlust. Was unendlich schwer sein kann.
Wie würdest du oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller die Autorin beschreiben?
Ela ist ein sehr aufgeschlossener Mensch. Sie lernt gern Neues, daher hat sie sich auch für ein Sensitivity Reading für dieses Buch entschlossen.
Levi: Was ich wirklich sehr begrüße! Denn ich finde es so nervig, dass ständig alle das generische Maskulinum benutzen. Jetzt ist das Buch viel genderneutraler geworden!
Mia: Es geht hier aber um Ela und nicht um das Buch – also zurück zum Thema! Ela ist trotz einiger Lebensrückschläge diszipliniert, ansonsten hätten wir jetzt im April nicht mehr das Licht der Welt erblickt. Sie ist einfühlsam, hat einen schrägen Humor und ihr Filmwissen ist echt krass!
Levi: Haha ja, es gibt so viele Filmanspielungen und Musikreferenzen in diesem Buch – das ist wirklich fantastisch! Ich liebe es! Besonders dass sie es schafft, uns jüngeren Charakteren ihre frühere Popkultur näher zu bringen ^^ Ich durfte sogar einen Discman benutzen ;)
Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?
Der Titel stand schon vorher fest – ich wurde leider gar nicht gefragt :/
Ich bin zwar ein Einzelband – kann also unabhängig gelesen werden. Dennoch gehöre ich zu der Jahreszeitenreihe, die im Anschluss von Elas Aderunita-Reihe spielt. Da im letzten Teil dieser „Der Endzauber“ ausgeführt wird, wollte Ela gern erzählen, was danach mit den Protagonist*innen passiert. Ob einige noch ihr Glück finden oder wie der Endzauber sich auf die Magie auswirkt. Daher begeben wir uns bereits im 1. Buch – dem Herbstroman auf die „Spuren der Magie“.
Seid ihr zu 100% zufrieden mit dem Cover / Outfit oder würdet ihr nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Nein, wir sind super zufrieden.
Mia: Ich meine, Lila ist meine Lieblingsfarbe! Ich kann mich also echt nicht beschweren ^^
Levi: Und die Blumen passen perfekt zum Ambiente und geben der leicht düsteren Stimmung des Covers einen positiven Vibe.
Zum Abschluss würde mich noch euer Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
Buch: Ich liebe die Widmung: Für alle, die es lieben, wenn die Frühlingssonne ihre Nase kitzelt und die Welt allmählich bunter wird.
Levi: Als wäre Trauer eine universelle Sprache, mit der sich Betroffene auch ohne Worte verstehen können.
Mia: In meinem Ma­gen schienen zig Schmetterlinge aus ihren Kokons zu schlüpfen, um dann aufgeregt umherzuflattern. Die kleinen Falter wirbelten durch mein Inneres und gaben mir ein Gefühl von Schwerelosigkeit. Nur Levis Fin­ger, die mich sanft und warm berührten, verankerten mich im Hier und Jetzt.
Nun betritt die Autorin wieder das Zimmer und blickt mich ungläubig an. Scheinbar ist es selbst in Autorenkreisen nicht üblich, dass das Buch und seine Hauptcharaktere antworten. Leise flüstere ich den beiden, bevor sie wieder ins Buch zurückkehren, und dem Buch noch zu: »Danke für das Gespräch, es hat mir großen Spaß gemacht.«
Uns auch. Wir lesen uns hoffentlich bald ^^
Dann wende ich mich der Autorin zu. »Alle meine Fragen sind beantwortet, ich danke dir für den sehr interessanten Tag bei dir.«
Ich danke dir, für das tolle Interview und deine Zeit!

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