Donnerstag, 1. Mai 2025

[Autoreninterview] Ela Bellcut


Autoreninterview
Ela Bellcut

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Moin, ich bin Ela Bellcut, gelernte Fotografin und habe mein Debüt 2019 veröffentlicht. Ich lebe im wunderschönen Hamburg und verarbeite meine Lieblingsorte der Stadt auch gern in meinen Werken. Mein Herz hab ich an die Phantastik verloren, daher sind auch alle meine Romane im Genre Urban Fantasy/Romantasy angesiedelt.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Seit ich zwölf bin, habe ich schon gern geschrieben, um meinen Kopf frei zu bekommen und einen kreativen Ausgleich zu meinem Alltag zu haben. Mit sechzehn entstand auch die Idee zu meinem 1. Roman, aber fertiggestellt habe ich ihn erst mit 26 Jahren. Seitdem kann ich mir das Schreiben gar nicht mehr aus meinem Leben wegdenken.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Puh, ich habe bereits acht eigene Romane geschrieben und bin in fünf Anthologien vertreten. Meine Geschichten haben aber immer ein Happy End und handeln von Themen, die mir am Herzen liegen. In der 4-teiligen Aderunita-Reihe geht es um Umweltbewusstsein, in dem Einzelband „Friends of Death“ um Depressionen/mental health und in der Jahreszeitenreihe „Spuren der Magie“ geht es um die verschiedenen Aspekte von Achtsamkeit/mental health. Denn ich möchte den Lesenden stets etwas mitgeben.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
„Spuren der Magie – Sommer“ ist prinzipiell gerade in der Pipeline. Aber dieses Jahr erscheint auch das Anthoprojekt „Katzen in der Phantastik“ mit meiner Autorenkollegin Anne Danck und daher arbeite ich momentan eher an administrativen Dingen, anstatt zu schreiben.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Die Natur genießen, lesen, mit Freunden ins Kino gehen oder mit der Familie etwas unternehmen.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Oh ja! Einige ^^ Ich lese derzeit gern queere Literatur z.B. Ju Hex, Martin Gancarczyk, Eleanor Bardilac oder T.J.Klune.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Ich schreibe am liebsten zuhause. Entweder per Laptop auf dem Bett oder am PC – dann auf einem alten braunen Ledersessel. Stets den Kaffee griffbereit und Musik von Ludovico Einaudi oder Iron and Wine auf den Ohren.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Ich bin eine Nachteule, stehe also vor 10 Uhr meist nicht auf. Dann starte ich mit Kaffee und etwas Rückenfit, ehe ich 1-2 Haushaltsaufgaben erledige und mich an einem freien Tag nach dem Mittag dann an den PC setze. Dort schaue ich meist erst die E-Mails an oder andere organisatorische Dinge, ehe es ans Schreiben oder So-Me vorbereiten geht. Nachmittags gehe ich eine Stunde spazieren und bin oft bis 20 Uhr am Rechner. Nach dem Abendessen schaue ich Filme, vorm Einschlafen lese ich vielleicht noch ein bisschen und das war es eigentlich auch schon ^^
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Bei beiden Phantastik – vor allem Urban Fantasy. Gern queer, cozy und mit einer Lovestory. Ich schreibe eigentlich nur das, was ich auch selbst gern lesen mag.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Alles kann, nichts muss! – ist mein Lebensmotto, weil es super knapp meine mental health prägt/beeinflusst. Als kreativer Mensch will ich stets viel, oft so viel, dass die Stunden eines Tages nicht ausreichen. Da ist es oft sehr hilfreich, sich zu erinnern, dass es vollkommen okay ist, wenn man Dinge nicht schafft.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Ja, Schottland! Die Landschaft ist super schön, das Klima sehr angenehm (Ich bin kein Sommermensch) und die Leute sind stets super lieb und hilfsbereit. Ich war jetzt schon mehrfach dort, meine Bücher spielen mitunter auch auf den Äußeren Hebriden und ich lieb es einfach!
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Ich würde sagen ja. Manchmal durchlaufe ich zwar bei Kritik die 5 Phasen der Trauer: Verleugnung, Wut, Verhandeln, Depression und Akzeptanz – aber letztendlich ist es Übungssache. Früher war ich nicht ganz so gut darin Kritik anzunehmen und m.E. sollte man auch nicht jede Kritik an sich heranlassen. Aber wenn es um meine Bücher geht – da habe ich tolle Menschen an meiner Seite, denen ich vertraue und wenn diese Kritik üben, nehme ich diese auch immer an und schaue dann, was ich daraus mache. Denn bei Kritik sollte man dennoch nie seine eigene Stimme verlieren und für sich und seine Ideen notfalls einstehen.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
2017 war mein erstes Buch fertig geschrieben und ich hatte absolut keine Ahnung vom Buchmarkt. Ich bewarb mich mit dem Manuskript (ohne Testleser*innen oder sonst was) bei drei großen Publikumsverlagen und wurde abgelehnt. In diesem Jahr fing ich mit Bookstagram an, war auf Messen und trat in eine Phantastik-Netzwerk ein. Innerhalb von zwei Jahren lernte ich, was es für Möglichkeiten im Veröffentlichungsbereich gibt. Letztendlich war ich zu ungeduldig. Ich wollte mein Buch gern in den Händen halten, fand ein tolles Team und wählte deswegen Selfpublishing, ohne den Verlagsweg noch mal in Betracht zu ziehen. Nach acht Büchern überlege ich jetzt allmählich wieder, eins meiner Projekt an einen Verlag zu schicken, einfach weil ich diesen Weg gern mal ausprobieren würde.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Lest bitte mehr abseits des Mainstreams! Es gibt so viele tolle Geschichten im Selfpublishing oder bei Kleinverlagen, die nur entdeckt werden müssen. Und falls euch die Geschichten gefallen, schreibt bitte Rezensionen und postet etwas zu den Büchern, denn nur so werden sie gesehen ^^

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