
„Fuck“, nölte ich
erneut laut vor mich hin, trat einen Stein vor meinen Füßen weit weg. Das
scheppernde Geräusch, als er irgendwo gegenprallte, ignorierte ich.
Ebenso den
schlanken Typen, der mir gerade leicht humpelnd, die Hände tief in die
Jackentaschen vergraben und mit unglaublich intensiv blickenden stahlblauen
Augen Sekundenbruchteile zu mir aufschauend, auf mich zu und schließlich an mir
vorbei lief. Ihm hingen einige schwarze Haarsträhnen ins Gesicht, der
Dreitagebart wies sauber rasierte Konturen auf. Die Kleidung wirkte nicht nur
gepflegt, sondern trotz ihrer Schlichtheit an ihm – schwarze Jeans, Bikerboots
und Lederjacke – wahnsinnig sexy. Und erst diese nicht greifbare, mich sofort
anziehende Ausstrahlung.
Wow!
Okay, vielleicht
hatte ich ihn doch nicht ignoriert. So lecker sein Anblick war, der mich fast
zum Sabbern brachte, ich musste mich wieder auf mich und mein aktuelles Dilemma
fokussieren.
Im Kopf hörte ich
Grannys leise, flehende Stimme. „Mach was aus dir, Junge. Sieh zu, dass du eine
vernünftige Ausbildung machst oder einen guten Job findest.“ Das war damals,
knapp drei Wochen vor ihrem Tod.
Tja, im Grunde genommen hätte ich diesen Wunsch nur zu gerne erfüllt, schon aus
eigenem Interesse. Aber da das Leben nichts Besseres zu tun hatte, als mich
quasi dauerhaft hart zu ficken, war daraus nichts geworden.
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