
XXL-Schnipsel:
Hinter Jeff schoben sich Steine zur Seite, und das Wasser
hörte auf, aus dem Gemäuer zu fließen. Langsam wandte er sich um. Sanfte
Lichtstrahlen berührten die Kletterpflanzen an den Wänden. Aus den Knospen des
Gewächses sprossen Blütenblätter, die dem Raum eine besondere Atmosphäre
verliehen. Seiner Freundin hätte es hier gefallen. Sie liebte Blumen und alte
Gemäuer dieser Art.
Vorsichtig ging er gebückt aus dem Raum und sah sich den
langen Gang an. Es war irrelevant, in welche Richtung er ging; er sah auf
beiden Seiten kein Ende. Die Steine schlossen sich wieder zu einer Mauer, und
es sah aus, als wäre dort nie ein Durchgang gewesen.
Erst als Jeff einige Meter gegangen war, fiel ihm auf, dass
sich an den Wänden Türen gegenüberstanden. Nach und nach traten Ärzte aus den
Räumen und bestraften Jeff mit bösen Blicken. Allesamt trugen sie einen Kittel
und eine Brille. Sie sahen dadurch gleich aus und erinnerten ihn an den
Psychologen von Steve. Verwirrt blieb Jeff bei diesem Anblick stehen und wandte
sich reflexartig um, denn er fühlte sich keineswegs angesprochen von den
düsteren Blicken. Was hatte er ihnen angetan, dass sie sauer auf ihn waren?
Waren sie sauer wegen Steve? Jeff schüttelte sich diese Gedanken aus dem Kopf,
woraufhin er einen Schritt weiter wagte. Nacheinander erloschen die Lichter der
Räume, und die Ärzte zerfielen zu Staub.
Wie ein Wind zog die Asche davon, während sich die Türen
schlossen und verblassten.
Unter ihm knirschte der Boden. Unter ihm knirschte der Boden
wie zerbrochenes Glas. Sein Blick fiel auf seine Füße, und das Meer voller
Glassplitter breitete sich über den gesamten Flur aus. Wie eine Welle brausten
die Splitter den Gang entlang, bis nichts mehr vom Boden zu sehen war. Im Glas
tauchte ein schreiendes Gesicht auf. Sein eigenes Gesicht.
Pure Blässe malte sich auf Jeffs Gesicht, während er
versuchte, weiterzugehen, doch jeder einzelne Glassplitter durchdrang seine
Haut und hinterließ brennende, rote Spuren. Er musste weiterlaufen, um nicht
immer tiefer im Scherbenmeer zu versinken. Ein Klicken verursachte eine
Reaktion der Wände, die sich sofort aufeinander zubewegten. Schweißperlen
bedeckten Jeffs Stirn, während er schneller den Flur entlanglief. Dieser wurde
immer enger, und Jeff versank immer tiefer. Die Scherben kratzten an seinen Händen,
seinem Bauch und zogen ihn weiter in die Tiefe des Flusses, bis sich mit einem
Mal der Raum um 180° drehte.
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