Sonntag, 17. März 2024

[Autoreninterview] Susanne Beck


Autoreninterview
Susanne Beck

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Gerne. Ich bin Susanne Beck, komme ursprünglich aus Bayern und bin inzwischen nach einigen Umwegen, zum Teil auch einiger Zeit im Ausland, in Hannover gelandet, wo ich mich sehr wohl fühle. Dort unterrichte ich im Hauptberuf Strafrecht und Rechtsphilosophie – und seit einiger Zeit schreibe ich in meiner Freizeit, mit großer Leidenschaft.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Während des Studiums habe ich nebenbei journalistisch gearbeitet und schon damals am liebsten Geschichten erzählt, von Ehepaaren, die 60 Jahre verheiratet waren oder Kindern, die einen Malwettbewerb gewonnen haben. Überhaupt begleiten Geschichten mein ganzes Leben, ich lese, schaue Serien, denke und lerne am besten in Geschichten – und erzähle sie auch gerne. Schreiben war schon immer ein Traum von mir und ich kann immer noch gar nicht fassen, dass ich ihn jetzt leben darf.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Im Dezember 2023 ist mein erster Krimi „Schatten über der Alhambra“ erschienen, ein „Cozy Krimi“, in dem ein Mutter-Tochter-Duo während eines Andalusien-Aufenthalts in Mordermittlungen geraten. Es gibt darin nicht allzu viel Blut oder „Thriller“-Spannung, sondern es geht vor allem um die zwischenmenschlichen Beziehungen, aber auch um das Setting, das in Form der Alhambra eine große Bedeutung erhält. Ich lese selbst gerne Bücher, in denen es „menschelt“, und so schreibe ich auch – die Spannung kommt trotzdem nicht zu kurz. Zudem habe ich Kurzgeschichten aus unterschiedlichen Genres veröffentlicht, z.B. in „SchreibWas“ oder den „Baker Street Chronicles“; einige Geschichten finden sich auch auf meiner Website.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ja, sogar – in unterschiedlichen Stadien – an mehreren. Ich will noch nicht allzu viel verraten, aber das meiste ist im Krimi-Genre angesiedelt, wobei es jeweils eine Besonderheit gibt, die das Buch zu einem außergewöhnlichen Krimi macht (wobei es auch sonst ganz viele außergewöhnliche Krimis gibt). Zudem denke ich über einen zweiten Band für das Mutter-Tochter-Duo nach und schreibe eine Kurzgeschichte für Lesung der besonderen Art.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Vieles – ich habe immer wieder neue Ideen und Hobbies. Sehr gerne bin ich mit meinem Hund in der Natur unterwegs, verbringe gern Zeit mit Familie und Freunden, aber ich genieße auch die Momente, in denen ich für mich malen, lesen, basteln oder stricken kann.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Auf jeden Fall! Zum Beispiel Leonie Swann, Richard Osman, Terry Pratchett und viele mehr, aber seit ich auf Bookstagram unterwegs bin, habe ich auch die eine oder andere neue Autorin entdeckt, etwa Sonja Wolfer oder die als „Fräulein Pläsier“ veröffentlichende Comedy-Autorin Ulrike Parthen, Sabrina Pesch und viele andere mehr. Es folgen demnächst immer mal Rezensionen auf meinem Account, um den Neuentdeckungen gerecht zu werden!
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Da auf meinem Schreibtisch das Chaos regiert, zeige ich den lieber nicht… Das Schönste an meinem Schreibtisch ist der Blick aus dem Fenster, in den Himmel, wenn mir gar nichts mehr einfällt oder meine Gedanken festhänge, verfolge ich da gern mal das Treiben der Wolken.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Gegen sechs Uhr stehe ich auf, setze mich mit meinen Kaffee an den Schreibtisch und schreibe, bis der Hund aufwacht. Dann gehen wir die erste Gassi-Runde, dann wird hier gefrühstückt und im Anschluss ruft der Hauptjob, wobei ich dort auch viel Home-Office machen kann, unterbrochen von weiteren Gassi-Runden, Familie, Freunden, und allem was so ansteht. Wenn ich es im Alltag unterbringe, bin ich abends noch gerne in irgendeiner Weise kreativ, von Stricken beim Serien-Schauen bis hin zum Basteln von Book-Nooks.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Da gibt es gar keinen Zweifel: Krimis! Ich liebe das Genre, wobei ich eher zu dem Sub-Genre „Cozy“ tendiere, oder klassische „Who-Dunnit“, also eher selten Thriller oder sehr viel Spannung. Toll finde ich auch die Schaf-Krimis von Leonnie Swann. Ich mag den klaren Rahmen, aber vor allem auch, dass man die Charaktere in Extrem-Situationen darstellen kann und sie so auf ganz besondere Weise kennenlernt. Und natürlich die damit verbundenen Rätsel! Mit Yvonne Schlatter und Stefan Wellmann habe ich deshalb übrigens auch einen Krimi-Podcast, das „Krimi-Quartett“.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Das wechselt immer mal, es gibt so viele kluge Zitate und Gedanken von vielen Menschen, die ich bewundere. Gerade treibt mich ein Teil des Gedichts von
Seit hier ein Hund mit lebt, steht auf seinem Napf ein Snoopy-Spruch. Dort sagt Charlie zu Snoopy: „Eines Tages werden wir alle sterben.“ Und Snoopy antwortet: „Ja, aber an allen anderen Tagen leben wir.“ Das ist so einfach, so wahr, so optimistisch.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Es gibt viele tolle Länder. Ich bin früher viel gereist und habe auch länger im Ausland gelebt, unter anderem in Australien und China. In Australien habe ich mich sehr wohl gefühlt, aber es war zu weit weg von meiner Familie, um dort zu bleiben. Meine Lieblingsstadt ist London, ich kann nicht genau erklären warum – wahrscheinlich weil ich dort ein Jahr studiert habe und das ein aufregendes und lebendiges Jahr war.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Hoffentlich! Natürlich kenne ich auch den ersten Widerstand bei Kritik, aber ich versuche, damit reflektiert umzugehen. Ich brauche beim Schreiben viel Rückmeldung, da ich oft unsicher bin, und gerade deshalb muss ich auch einstecken können. 
Warum hast du dich entschieden zu einem Verlag zu gehen und nicht Selfpublisher zu werden?
Das war für das erste Buch eher Zufall, da ich einem Aufruf des Ullstein-Verlags gefolgt bin, Ideen für einen Urlaubskrimi einzureichen und ich bin sehr dankbar, dass mein eBook dort publiziert wurde. Das Lektorat von Annalena Ehrlicher war großartig. Auch weiterhin tendiere ich zu Verlagen, nicht zuletzt deshalb, weil ich nicht sehe, woher ich die Zeit für all die anderen Dinge rundum das Self-Publishing nehmen könnte – ich bewundere alle, die das hinbekommen. Die Freiheit beim Self-Publishing ist sicher viel wert, aber ich finde schon das Marketing, das ich jetzt zusätzlich selbst mache, eine große Herausforderung und mehr würde ich schlicht nicht hinbekommen. Ich möchte ja auch vor allem schreiben.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Ganz egoistisch, wenn auch nicht nur auf mich, sondern auf viele meiner Kolleginnen bezogen: Bitte unterstützt kleinere, unbekanntere Autorinnen wie mich, wenn die Bücher euch gefallen. Wir freuen uns über Rezensionen, über Mundpropaganda zu unseren Büchern, über Newsletter-Anmeldungen oder Follower. Einfach über jede Rückmeldung! Das hilft nicht nur bei der Veröffentlichung weiterer Bücher oder Bände einer Reihe – es motiviert auch einfach so sehr. Beim Schreiben ist man letztlich allein, umso wertvoller ist es, wenn man erlebt, dass man unterstützt wird, dass das Buch gefällt oder auch nicht, solange es überhaupt Austausch und Feedback gibt. Ich freue mich deshalb über jede Leserstimme!

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