Sonntag, 18. Februar 2024

[Schnipseltime] Mit den Feuern aus Lust von Nia Hauser

 

Als sie fast heran waren, schoss sie auf sie zu. Dieses Mal wich sie dem aufrecht gehenden Wolf aus, zischte an ihm vorbei und warf sich auf einen seiner Begleiter, ein muskulöses Wesen mit dem Kopf eines Ebers.

 

Sie verpasste dem Mischwesen einen Schlag in den Bauch. Es war, als hätte sie gegen einen Stein geschlagen. Kris biss die Zähne zusammen und nutzte den Schwung, um zwischen den zupackenden Händen des Eberlings und seines Begleiters, ein weiterer Eberling, hindurch zu huschen.

 

Wütendes Quieken schnitt durch die Stille der Nacht. So weit draußen war kaum etwas von dem pulsierenden Lärm der Stadtmitte oder der lustvollen Geschäftigkeit des Schoßes, dem verrufenen Rotlichtviertel von Lavargas, zu hören.

 

Sie wirbelte herum und sah die beiden Schweinewesen auf sie zu rennen. Ja, jetzt machte es Spaß! Kris schob das leichte Ziehen in ihren verheilten Rippen beiseite und rannte los. Kreuz und quer hüpfte sie durch die Trümmer und Balken, gefolgt von dem Krachen und Bersten, als die Eberlinge durch die Hindernisse hindurchliefen.

 

Hinter sich blickend lachte sie, ihr Herz klopfte vor Freude. Oh ja, das hatte ihr definitiv gefehlt. Doch die Freude währte nur kurz. Unachtsam war sie in eine Ecke gelaufen, die von intakten Mauern gesäumt war. Sie stand plötzlich buchstäblich mit dem Rücken zur Wand.

 

Die Eberlinge quiekten hämisch, stießen sich an und stapften gemächlich auf sie zu. Sie hoben die Hände und schnaubten, malten sich gewiss schon aus, was sie gleich mit ihrer Beute anstellen wollten. Kris pustete sich eine Strähne ihres silbernen Haars aus dem Gesicht und grinste. Als die Wesen fast heran waren, duckte sie sich, stieß sich ab, um sich auf der anderen Seite zwischen Wand und Mischwesen hindurchzuquetschen.

 

Beinahe gelang es. Eberlinge sind eher träge und gewinnen ihre Kämpfe durch Wildheit und Körperkraft. Dieser reagierte trotzdem schnell genug und packte zu. Er bekam ihr Oberteil zwischen die Klauen. Der Schwung trug Krissina weiter, kurz spannte die Kleidung schmerzhaft an Brust und Hals, dann ratschte es und sie wirbelte weiter.

 

Das Mischwesen starrte verdutzt auf den Fetzen Stoff in seiner Hand, während sein Kamerad feixte.

 

„Hey, ich mochte das Hemd“, beschwerte sie sich.

 

Kris gab sich keine Mühe, ihre freigelegten, festen Brüste zu verbergen, auch wenn die Tierwesen lüstern starrten. Da waren sich Menschen und die Mischwesen ähnlicher, als einer von ihnen jemals zugeben würde.

 

Der Wolfling bellte und riss die beiden Eberlinge aus ihrer Phantasiewelt. Sie quiekten zustimmend. Der Kleiderdieb schob sich das ruinierte Hemd unter den Gürtel und folgte seinem Kameraden. Zu dritt umkreisten sie Krissina lauernd. Sie wich zurück, aber der enge Hof bot kaum Spielraum. Schnell steckte sie wieder in einer Falle, die Wand im Rücken, Eberlinge zu beiden Seiten. Der Wolfling stand vor ihr, entblößte seine Zähne zu etwas, das wohl ein Grinsen sein sollte. Seine Augen waren auf ihre nackte Brust fixiert.

 

„Ihr wollt die hier?“, fragte Kris provokant und drückte ihre Titten mit ihren Händen. Die Bestien knurrten und grunzten. „Gut. Dann kommt und holt sie euch.“


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