Mittwoch, 1. November 2023

[Buchvorstellung einmal anders] Das Geheimnis der Ikarus-Loge von Tanya Carpenter

 



Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit der Autorin Tanya Carpenter, um mit ihr über ihr Buch „Das Geheimnis der Ikarus-Loge“ zu sprechen.

Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um für dein Buch zu antworten.
Immer wieder gern. Ich finde es toll, wie du uns Autoren mit deiner Arbeit unterstützt. Dafür ein ganz großes Dankeschön an dich. <3
Kannst du uns dein Buch in möglichst wenig Sätzen beschreiben?
Zunächst einmal sei gesagt, dass es ja eine überarbeitete Neuauflage von »Das Ikarus-Evangelium« ist.
Ich würde es als eine Mischung aus Dan Browns »Langdon«-Romanen, den »Vermächtnis«-Filmen mit Nicolas Cage und den »The Quest«-Filmen beschreiben. Abenteuer, Rätsel, Mystik, Historie, Religion und ein bisschen Fiktion. Gewürzt mit Romantic Suspense.
Deine Charaktere erleben ja so einiges. Fällt es dir leichter sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Ich leide mit meinen Figuren. Immer. Catherine (Cat) verliert in dem Roman ja ihre Mutter. Da ich vor drei Jahren dasselbe erleben musste, habe ich unheimlich mit ihr mitgefühlt. Doch die Reise zu ihrem leiblichen Vater gibt Catherine neue Hoffnung. Nur wird diese Reise zum Anfang eines gefährlichen und oft auch erschreckenden Abenteuers. Der Roman hat mich selbst atemlos gemacht, während ich ihn geschrieben habe, weil ich Cat und Cyril hautnah begleitet habe, sie mehrfach um ihr Leben kämpfen müssen und viele Rätsel zu lösen haben, mit deren Hilfe sie Stück für Stück das Puzzle zusammensetzen und das ganze Geheimnis um die Ikarus-Loge und deren Feinde – die Saints – ergründen. Interessant ist dabei eben auch, dass Cyril selbst ein Saint ist. Beide Charaktere entwickeln sich, verändern ihre Sicht auf die Dinge – ihren Glauben. Und wachsen über sich hinaus. Ich genieße solche Entwicklungen, bange in den schwierigen Momenten und freue mich in den schönen.
Hast du eine Lieblingsstelle, die du uns gerne vorstellen würdest?
Ich liebe die Szene am Kölner Dom mit dem Bauchladenhändler. Aber auch den Flair von Chartres oder von dem verfallenen Kloster in Südengland. Die Szene, in der Cyril in dem eisigen Wasser wieder zurückschwimmt und alles riskiert, hat mir Gänsehaut bereitet. Oder Cat zu begleiten, wie sie die Geschichte der Templer ergründet und dabei begreift, wie eng sie selbst mit ihnen verbunden ist.
Wie viel echte Tanya steckt in dem Buch oder auch in dem ein oder anderen Charakter?
Sehr viel. Ikarus war eines meiner Herzensprojekte und ist es immer noch. Ich bin keine Christin, finde aber die Geschichten und Legenden rund um die Templer sowie die Dreierkonstellation Jesus, Judas und Maria Magdalena sehr spannend. Mich darin einzulesen, Parallelen zwischen der echten Historie und meiner Ikarus-Geschichte zu finden, hat mich regelrecht gepushed. Die Rohfassung des Romans ist binnen 14 Tagen entstanden, und es ist kein kurzer Roman. Aber ich habe wie in Trance geschrieben, teils bis 4 Uhr morgens und dann nur wenige Stunden geschlafen, um gleich weiterzuarbeiten. Ja, es steckt viel von mir in Ikarus. Und meine Charaktere sind ohnehin alle, egal aus welchem Plot, ein Teil meiner Seele.
Wie würden dich deine Charaktere beschreiben?
Unerbittlich, perfektionistisch, emotional, tief in den Geschichten und Charakteren verwurzelt und sehr anstrengend. *lach* Letzteres vor allem deshalb, weil es manchmal schon zu Diskussionen zwischen mir und den Figuren kommt. Vor allem dann, wenn sie sich aus meiner Sicht unlogisch verhalten. Dann will ich anders als sie und wir zicken uns an. Meist gewinnen aber sie und ein paar Seiten oder Kapitel weiter begreife ich dann auch, warum ich im Unrecht war.
Was leider eine Tatsache ist: Ich bin selbst nie 100 % zufrieden mit meinen Geschichten. Es gibt immer etwas, das man noch besser, anders, komplexer machen könnte.
Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert?
Ich musste gerade tatsächlich erst mal nachschauen, wie der erste Arbeitstitel lautete. Es war »Schattenjäger« und da drehte sich die Idee noch sehr stark um einen Vampirmythos, aber auch schon mit einem mächtigen Gegner aus dem Vatikan und seinen Kriegern, wobei die damals noch Sangreals statt Saints hießen. Du siehst, Geschichten und Begriffe verändern sich zuweilen während des Schreibprozesses. Der Vampiraspekt ist im fertigen »Ikarus« nur noch eine Nebensache. Ein Versuch, die Mitglieder der Loge mit etwas zu vergleichen. Aufgrund des zentralen Angelpunktes des Evangeliums von Maria Magdalena und/oder Judas Ischariot, lautete der erste Titel »Das Ikarus-Evangelium«. Die Loge, um die es geht, hat aus Ischariot im Laufe der Jahrhunderte Ikarus gemacht. Auch deshalb, weil es bei Ikarus ebenfalls um die Thematik Aufstieg und Fall geht. Da der Kern der Geschichte aber mehr die Loge als das Evangelium ist, habe ich mich bei der Neuauflage für »Das Geheimnis der Ikarus-Loge« entschieden.
Bist du zu 100% zufrieden mit dem Cover oder würdest du nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Das Cover ist absolut perfekt! Meine Coverdesignerin – https://www.instagram.com/fenja_waechter_coverdesign/ - hat anfangs ein bisschen rumexperimentiert. Wir hatten den Petersdom auf dem Cover, was auch cool aussah. Eine Frau mit Buch. Einen muskulösen Schwertkämpfer. Das Templerkreuz. Und dann kam der Entwurf mit dem Kreuz und der Rose und es eröffneten sich neue Möglichkeiten. Cat und Cyril haben nämlich rein theoretisch noch zwei weitere Plots, die sie mir hoffentlich irgendwann mal erzählen. Und ich kann schon mal sagen, dass sie alle in diesem Cover verborgen liegen. Ich finde aber auch, dass die weiße Grundfarbe zur religiösen Thematik passt und die eher schlichte Gestaltung bei den modernen Thrillern und Krimis immer häufiger Anwendung finden.
Zum Abschluss würde mich noch dein Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
Glaube ist, was Wissen von Wahrheit trennt
Danke für das Gespräch.
Ich danke dir für dein Interesse, deine Zeit und deinen Support.

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