Buchvorstellung einmal anders
Ich warte seit einer Ewigkeit auf die Autorin Gianna Fröhlich, aber sie kommt nicht. Ich setze mich in dem Park auf eine Bank und sehe einen Kindle dort liegen. Da ich von Natur aus, ein neugieriger Mensch bin, nehme ich ihn zu Hand.
Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das darauf enthaltene Buch. Es ist genau das um das es heute gehen soll. „Die Mystikerin aus Ayn“ von Gianna Fröhlich. Ich beginne ein wenig darin zu schmökern. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Hast du denn überhaupt keine Fragen? Interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«
Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben der Autorin am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Als ich gerade beginnen will, läuft Gianna auf mich zu und setzt sich zu mir auf die Bank. Nach einer Begrüßung lege ich mal los. 😊
Wollen wir das Interview nun zu dritt machen?
Ja, gerne. Ich bin schon gespannt, was das Buch so zu erzählen hat. (Gianna)Danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um mit mir zu reden.
Kannst du dich als Buch meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?Danke, dass du Zeit hast auch mit mir zu reden. Das wird sicher interessant. (Buch)Ich freue mich auch schon sehr dar. (Gianna)
In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da du ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten musst, kannst du uns vielleicht beantworten, ob es ihr leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen? Siehst du es als Autorin genau so?Ich bin das kleine Geschwisterchen von dem bereits einem Jahr alten Buch „Der Prinz aus Ayn“. Das Buch endete mit einem fiesen Cliffhanger, den ich nun zu Ende erzählen darf. Der Großteil des Buches spielt in der magischen Karte, in der die Gefährten hinein gezogen wurden. Dabei wurden sie leider voneinander getrennt und müssen sich zunächst allein gegen den Meister der Karte behaupten, der ihre Seelen fressen will. Einer der Gefährten verfällt dem Meister und nicht alle schaffen es lebendig wieder aus der Karte. Ich will jetzt nicht zu viel spoilern… aber ein Dschinn kommt auch vor! (Buch)Psssssst! (Gianna)
Habt ihr Lieblingsstellen, die ihr uns gerne vorstellen würdet?Ich fürchte, sie führt gerne durch schwierige und düstere Zeiten, denn wenn ich so überlege gibt es in mir ja kaum einfache und schöne Zeiten. (Buch)Ich führe gerne durch beides, mein Mann, dem die Bücher immer zuerst vorgelesen werden, mag lieber düstere und schwierige Zeiten, ich denke deshalb schreibe ich mehr von diesen. Womit ich mich immer herum quäle sind Beschreibungen. Landschaft, Charaktere, Tiere… das Aussehen ist in meinem Kopf, aber aufs Blatt will es nicht. (Gianna)
Weißt du wie viel Gianna tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt? Hast du dazu noch etwas hinzuzufügen oder stimmst du deinem Buch zu?Oh ja! Ich mag diesen verrückten Teppichhändler, der ständig schwatzt und plappert und „oh ja!“ ausruft und… (Buch)Nicht spoilern, denke dran. Ich mag die Stelle, an der Farida erfährt, weshalb sie so besonders ist. (Gianna)
Wie würdest du oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller die Autorin beschreiben?Ja, da sie die Charaktere aus einem Pen-and-Paper-Spiel genommen hat. Aziz ist ihr Ehemann, Farida ist Gianna, Gilden, Canzon, Ionar, Faron sind ihre Freunde - und Dashki auch, aber da hat sie auch einige Ideen aus einer anderen Campagne geklaut. Ach und Majid und Dila haben denke ich einiges von ihren Eltern, während Aziz‘ Geschwister Aspekte von Giannas Schwestern haben. (Buch)Da stimme ich in Teilen zu. Natürlich sind die von uns im Spiel gespielten Charaktere absichtlich anders als wir wirklich sind. Mein Mann ist nicht so arrogant, ich bin nicht so naiv und so weiter. Aber ich denke, dass du hier recht hast und in den jeweils genannten Figuren ein paar Aspekte der realen Personen stecken. (Gianna)
Ich denke, sie ist ein hingebungsvoller Mensch, die versucht es möglichst vielen Personen Recht zu machen. Sie mag keinen Streit und schon gar kein Mobbing. Das kann auch sehr problematisch werden, denn ohne Streit kommt man nicht durchs Leben. Vieles, was sie erlebt hat, verarbeitet sie beim Schreiben. Nicht nur in mir oder meinem Bruder. Ich denke, sie wird von vielen, die sie nicht kennen, falsch eingeschätzt. Denn sie nimmt sich viele Worte sehr zu Herzen, auch wenn andere denken, dass es in Ordnung sei, über sie Witze zu machen - das ist es nicht. Sie ist nicht Aziz oder Gilden, sondern eben Farida. (Buch)Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?
Bist du zu 100% zufrieden mit deinem Cover / Outfit oder würdet ihr nachträglich gerne etwas ändern wollen?Eigentlich waren mein Bruder und ich eineiige Zwillinge, aber wir wurden als Bücher vor der Veröffentlichung getrennt. Da brauchte man natürlich dann zwei Titel. (Buch)Genau. Ich hatte zu Beginn gar keinen Titel. Die Geschichte hieß einfach AzizFarida. Die jetzigen Titel stammen von meinem Mann. Und da er der Meinung war, dass im ersten Teil ein wenig mehr von Aziz die Rede ist und im zweiten Teil von Farida, haben wir die Bücher so betitelt. (Gianna)Die Autorin tut sich schwer mit der Namensgebung. (Buch)Ja, das stimmt leider. Das gilt nicht nur für Titel, auch für Namen von Charakteren oder sogar bei den Namen meiner Töchter. (Gianna)
Die Leute, die an mir vorbeigehen, sehen mich schon komisch an, deshalb höre ich auf zu reden und lächle den Personen einfach zu. Aber ich lasse es mir nicht nehmen, noch einmal kurz zum Buch »Danke, für deine Geduld und Antworten« zuzuflüstern.Ich bin 100% zufrieden. (Buch)Ich auch. Ich habe mich sofort hinein verliebt, als ich das Cover beim 1. Teil gesehen habe. Dort musste ich mich zwischen dem sandfarbenen und dem lilafarbenem Ton entscheiden. Und da ich ja zwei Bücher hatte, fand ich es so am besten. (Gianna)
Dann wende ich mich der Autorin zu. »Danke dir für das sehr interessante Interview.«
Als Gianna weggeht, vertiefe ich mich wieder in das Buch.
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