»Jeder, den ich liebte, alterte und starb«, sagte
Magnus.
Jo rückte näher. »Das klingt
furchtbar einsam. Ich hab dir versprochen, dass du nicht mehr allein bist.«
Beim Aussprechen erkannte er die Ohnmacht in der Aussage. Er würde gleichfalls
altern und sterben. »Es muss andere geben wie dich.«
»Ja. Und ich hoffe, dass ich
ihnen nie wieder begegne. Sie sind ein weiterer Grund, warum ich mich hier
verkrieche. Könnte ich, hätte ich meinen Schöpfer längst vernichtet.«
»Bedeutete das nicht auch dein
Ende? In Filmen zerfallen die Vampire zu Staub, wenn ihr Meister getötet wird.«
»Hoffentlich, es erlöste mich
von meinem unerfreulichen Dasein.«
Bei der Vorstellung zog sich
Jos Magen zusammen. Obwohl er den Mann kaum kannte, ängstigte ihn die
Möglichkeit, ihn zu verlieren. »Es wäre furchtbar!«, versetzte er und legte ihm
die freie Hand auf den Unterarm.
»Dein Puls rast, als
erschrecke dieser Gedanke dich.« Magnus berührte Jos Wange und sah ihm in die
Augen. »Warum hast du keine Angst vor mir? Ich bin ein Blutsauger, ein Untoter,
eine Schreckensgestalt aus euren Gruselgeschichten.«
»Ich fühle mich bei dir
sicher. Und Arie vertraut dir ebenfalls. Mir ist egal, was du bist.«
»Die Dunkelheit zerfrisst die
Seele, Jo. Seit Jahrhunderten sehne ich mich nach der Sonne und fürchte sie
gleichzeitig. Wenn du wüsstest, was ich getan habe!«
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