Samstag, 27. Mai 2023

[Buchvorstellung einmal anders] Ghost - Verlangen so kalt wie Eis von Svenja Bartsch


 
Buchvorstellung einmal anders

Ich warte seit einer Ewigkeit auf die Autorin Svenja Bartsch, aber sie kommt nicht. Ich setze mich im Park auf eine Bank und sehe dort einen Kindle liegen. Da ich von Natur aus ein neugieriger Mensch bin, nehme ich ihn zu Hand.

Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das darauf enthaltene Buch. Es ist genau das um das es heute gehen soll. „Ghost – Verlangen, so kalt wie Eis“ von Svenja Bartsch. Ich beginne ein wenig darin zu schmökern. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Hast du denn überhaupt keine Fragen? Sie wird nicht kommen. Interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«

Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben der Autorin am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Also, dann lege ich mal los. 😊

Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um mit mir zu reden.
Na klar doch. Ich erzähle sehr gern.
Kannst du dich meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
Mal sehen. Durch die Einleitung im Klappentext dürfte doch deutlich werden, dass es unter anderem in mir um Magie geht. Gut der Titel gibt da jetzt auch Hinweise drauf. Ich meine hallo? Ghost? Ist doch klar, dass ein Geist eine Rolle spielen wird, oder? Und sind wir mal ehrlich, einerseits sind sie übernatürliche Wesen, aber wenn sie vorkommen, gibt es meist auch andere Sagengestalten, die mitmischen wollen.
Worum genau geht es jetzt? Um einen Fluch, der auf diesem Geist liegt und die Tatsache, dass nicht jeder ihn sehen kann. Ob das wohl mit dem Fluch zusammenhängt? (kicher) Vor allem aber wird es zwischendurch ganz schön heiß und auch gefährlich. Ich würde sagen, es geht einiges ab zwischen Malu und diesem Geist. Und nicht jeder sieht diese Beziehung gern. Es soll da so ein paar Frauen geben, die ihn vollständig loswerden wollen und überhaupt keinen Sinn für zweite Chancen haben. Das ganze spielt am West Virginia College in Morgantown. Am besten ihr lest selbst. J
In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da du ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten musst, kannst du uns vielleicht beantworten, ob es ihr leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Das ist eine interessante Frage. Ich glaube, in dieser Story war es für sie einfacher die etwas düsteren Situationen zu schreiben. Da der Roman an sich ja ein etwas heikleres Thema behandelt und die Spannung gehalten werden musste, war dies zum Fortschreiten der Handlung unerlässlich. Aber auch die schönen Momente, hat die Autorin sehr geliebt und ich beim Schreiben nur so eingetaucht. Ich würde sagen, bei manchen einfachen Szenen und auch einigen düsteren war es recht einfach, aber es gab eben auch Knackpunkte, wo es heikel wurde. Manchmal ist es schwierig zu sehen, ob es nicht doch zu weit geht.
Hast du eine Lieblingsstelle, die du uns gerne vorstellen würdest?
Mit einem Mal stieg ein seltsames Gefühl in mir hoch. Zunächst konnte ich es nicht einordnen, aber dann wurde ich unruhig, als würde mich jemand beobachten. Ich hob meinen Kopf und sah die Luft vor mir flackern. Ein dunkler Schatten erschien vor meinen Augen, wie düsterer Nebel über einem Moor zog er durch den Flur und dann stand er da. Ich kiekste und klammerte mich an meine Bücher, bevor sie mir entgleiten konnten. Das war unmöglich. Sicher hatte mir das Licht einen Streich gespielt und ich ihn erst spät bemerkt. „Das war ganz schön knapp heute Morgen“, er grinste dreist, bevor er weitersprach, „aber ich hätte nichts dagegen, wenn du mir zu nah kommen würdest.“
„Was bildest du dir eigentlich ein? Glaubst wohl, alle Mädchen liegen dir zu Füßen, oder was?“, rief ich empört. Ein paar Studenten schauten mich verwirrt an, bevor sie kopfschüttelnd weiterliefen.
„Bisher war das eigentlich immer so. Was wäre denn schon dabei?“ Er trat einen Schritt auf mich zu und ich im gleichen Maße einen zurück, auch wenn ich bei seinem Anblick gern das Gegenteil getan hätte. Er sollte nur nicht glauben, ich sei leicht zu haben und sein überhebliches Getue würde bei mir ziehen. „Ich kenn dich doch gar nicht. Und wage es nicht, mich anzufassen!“, fügte ich hinzu, als er seine Hand hob. In dem Moment piepte mein Handy. Ich schaute auf das Display, eine Nachricht von Celina: „Warte nicht auf mich, will noch in die Bibliothek.“ Der Typ mir gegenüber schaute mich verwundert an.
„Was tust du da?“
„Ich schreibe eine Nachricht.“
„Mit diesem Ding?“
„Noch nie ein Handy gesehen? Also, was willst du von mir?“ Ich musterte ihn abwartend.
Weißt du wie viel Svenja tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt?
Da bin ich wirklich überfragt. Die romantische Seite von Svenja steckt definitiv in der Geschichte drin und wird diese auch weiter begleiten. Dazu ihre hilfsbereite Art und die Gabe zu vergeben, jemandem eine zweite Chance einzuräumen. Das ist ihre Art, der Glaube an das Gute im Menschen.
Wie würdest du oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller die Autorin beschreiben?
Schwierig. Sie ist offen, kreativ, etwas verrückt?
„Etwas? Sie lässt zu das ein Geist versucht mich umzubringen? Klingelt da etwas bei dir?“, ruft Malu dazwischen.
„Mal langsam. Wenn sich jemand beschweren sollte, dann ja wohl ich. Immerhin werde ich zum Schürzenjäger gemacht. Mein Image nimmt dadurch definitiv Schaden!!“, ruft William.
„Ach ja? Du bist derjenige der am Ende als Beweis für das gute im Menschen dasteht. Da kannst du dich wohl kaum beschweren.“
„Langsam ihr beiden. Haltet ihr sie wirklich für so verrückt? Immerhin hat sie eine spannende Geschichte geschrieben und das geht nicht mit eitel Sonnenschein. Sie brauchte einen Konflikt und Schwierigkeiten. Spannung eben. Und ganz ehrlich. Durch Williams Verhalten können viele etwas lernen und umgebracht hat sie dich nicht Malu.“
„Viel hat da aber nicht gefehlt. Mir wird immer noch eiskalt, wenn ich daran denke. Und ausgestanden ist das ganze auch nicht.“
„Richtig. Aber bisher kommst du gut dabei weg. Es wird dabei doch sehr deutlich wie stark du bist. Das sollte man nicht vergessen.“
„Auch wieder wahr. Trotzdem hat sich mich ganz schön hart rangenommen. Nicht mal eine beste Freundin habe ich mehr.“
„Das kommt ja vielleicht wieder. Da müssen wir uns etwas gedulden und meinen Nachfolger fragen. Also, wie beschreiben wir sie jetzt?“
„Als kreativ, definitiv verrückt und angriffslustig?“, wirft Celina ein.
„Dennoch sollten wir bedenken, dass verrückt auch nahe bei Genialität liegt und das braucht man für einen guten Roman doch auch, oder? Die Idee der Story gefällt mir immerhin gut.“
„Ja du bist ja auch nur die coole Cousine, die auftaucht um alles zu retten, Lena. Mit deiner crazy Frisur“, erwidert William.
„Lass meine Haare in Ruhe!“, ruft Lena.
„Das reicht jetzt. Beim nächsten Mal, bringe ich euch gar nicht erst zum Interview mit“, rufe ich.
„Das wird schwierig, immerhin sind wir doch ein Teil von dir“, sagt Celina verschmitzt lächelnd.
Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?
Auch eine spannende Geschichte. Zunächst kam ja die Story. Warum sollte man mir einen Namen geben, solange ich noch in Bearbeitung war. In der Zeit nannte sie mich meist Ghost oder Geist. Es war eben einfach. Dann ging die ganze Diskutiererei los. Was nehmen wir als Titel und wie lautet der Untertitel? Er muss zum Roman passen. Der Titel muss aber zur gesamten Reihe passen. Wir sollten das ganze auch an das Cover anpassen. Und so weiter. Es war wirklich anstrengend. Ich als Geschichte habe versucht ihr die wesentlichen Aspekte zu liefern. Ein Geist, der ein Verlangen hat, Eis beziehungsweise Kälte spielt ja auch eine Rolle. Und dann hatten wir letzten Endes nach viel Gezweifel einen Titel, mit dem wir zufrieden waren.
Bist du zu 100% zufrieden mit deinem Cover / Outfit oder würdest du nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Oh ja, das Cover ist atemberaubend geworden. An dieser Stelle möchte ich mich auch nochmal bei @100Covers4you bedanken, die dieses einmalige Outfit entworfen hat. Sie hat ein Händchen für die Details.
Zum Abschluss würde mich noch dein Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
„Siehst du? Menschen können sich ändern und haben eine zweite Chance verdient. Die Vergangenheit kann man nicht ungeschehen machen, aber man kann aus ihr lernen und versuchen, seine Fehler im weiteren Verlauf seines Lebens wiedergutzumachen.“ (Malu)
Die Leute, die an mir vorbeigehen, sehen mich schon komisch an, deshalb höre ich auf zu reden und lächle den Personen einfach zu. Aber ich lasse es mir nicht nehmen, noch einmal kurz zum Buch »Danke, für deine Geduld und Antworten« zuzuflüstern.
Dann vertiefe ich mich wieder in das Buch.

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