Freitag, 26. August 2022

[Autoreninterview] Sylvie Braesi

Autoreninterview
Sylvie Braesi

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Ich bin Sylvie Braesi, 62 Jahre, Single und lebe in Magdeburg, Sachsen-Anhalt, Deutschland. Dort wurde ich auch geboren und zog immer mal wieder aus, die Welt zu erobern. Nachdem ich genug von neuen Wohnorten und wechselnden Jobs hatte, kam ich 2001 wieder hierher zurück und bin geblieben. Ich liebe Bücher, Katzen, backe gern und mache deshalb Zumba.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Geschichten habe ich mir ausgedacht, seit ich denken kann. Zeit sie aufzuschreiben, war aber irgendwie nie genug da und die Möglichkeit, ein Buch zu veröffentlichen, gab es vor der Wende auch nicht wirklich. Es brauchte also fünf Jahrzehnte und eine Ermutigung durch eine Freundin, bis ich mich endlich traute. Ernst war es mir anfangs noch nicht. Ich wollte einfach nur ausprobieren, ob ich es überhaupt hinkriege. Was soll ich sagen? Ich habe es hingekriegt, bis jetzt 10 Mal.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Mit der Manhattan Trilogie begann es. Sie ist als historischer Krimi Reihe angelegt, die in New York um 1911 spielt, eine Zeit in der die Kriminalistik noch in den Kinderschuhen steckte. Seit 2020 arbeite ich parallel an zwei Krimi Reihen, die in der Gegenwart spielen. Die Magdeburger Krimi Reihe mit den Büchern: „Horror Vacui“, „Malum Concilium“ und „TARGETED – Anvisiert“. Die Bademantel-Gang Krimi Reihe mit den Büchern: „Mord mit Therapie“ und „Mord in Teufels Küche“. Außerdem schreibe ich noch Kurzgeschichten im Magdeburger Mörder Club für die „Magdeburger Mordsgeschichten“.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Im Moment arbeite ich am vierten Teil der Magdeburger Krimi Reihe, der im Frühjahr 2023 erscheinen soll. Und der nächste Bademantel-Gang Fall spukt mir auch schon durch den Kopf.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Ich mag die Natur, bin ein eifriger Leser und unternehme gern mit Freunden etwas, so oft es geht. Ich gehe gern ins Kino, zu Comedy Veranstaltungen oder, jetzt im Sommer, an unsere Elbe-Strandbar.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Wenn ich mich festlegen muss, dann ist das momentan der neue Thriller von Andreas Gruber, „Todesrache“, auf den ich mich freue. Die Todes Reihe um Maarten S. Sneijder gehört definitiv zu meinen Lieblingen.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Wenn das Wetter es zulässt, sitze ich auf meinem Balkon unter dem Sonnenschirm und schreibe. Das ist mein Refugium, dort kann ich mich wegdenken und Geschichten entwickeln. Während der kalten Monate suche ich mir allerdings ein warmes Plätzchen neben meinen Bücherregalen.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Normal? Das ist so eine Sache. Da ich Single bin, kann ich meinen Tag gestalten, wie ich es mag. Was aber auf jeden Fall immer dazugehört, sind eine einstündiger Walkingrunde und drei bis vier Stunden Schreiben. In diesen Punkten bin ich ziemlich diszipliniert. Alles andere lasse ich gern auf mich zukommen.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Beim Lesen ist es eindeutig Krimi, Krimi und nicht zu vergessen Krimi. Ich mag Thriller, historische Krimis und Krimis mit viel Humor und/oder Action. Meiner Bücher sind, wie könnte es anders sein, auch Krimis. Was mich noch reizen könnte, wäre Science Fiction, aber dafür gab’s noch keine zündende Idee.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Zitate begleiten mich immer nur eine bestimmte Zeit. Seit einigen Jahren lautet mein Lebensmotto: Ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es muss. Oder: Gras wächst auch nicht schneller, wenn man dran zieht.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Definitiv nein! Ich habe schon viele Länder bereist und alle waren auf ihre Art schön. Manches beeindruckte mich, manches stieß mich ab. Aber immer nahm ich etwas für mich mit, dass mein Leben bereichert hat. Deutschland ist meine Heimat, hier fühle ich mich zuhause, aber es ist die Vielfalt in der Welt, die ich mag.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Kritik ist wichtig und gut, wenn sie einen weiterbringt. Kritik nur um der Kritik willen, lehne ich ab. Ich lese jede Kritik aufmerksam und entscheide dann, ob ich sie annehme oder nicht. Grundsätzlich hat jeder das Recht auf eine eigene Meinung. Aber der Ton macht die Musik. Kritik muss ja auch nicht nur negativ sein. Es gibt immer auch etwas Positives zu bemerken. Kritik soll helfen und mir hilft es auch, wenn mir gesagt wird, was an meinem Buch gelungen, spannend, witzig usw, ist. Eine 1* Bewertung ohne eine Begründung ist keine Kritik, das ist eine Frechheit.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Geplant war das nicht. Natürlich habe ich auch Verlage angeschrieben, jedoch ohne Erfolg. Meist kam nicht mal eine Absage. Irgendwann hatte ich nur noch die Wahl: Schublade oder Book on Demand. Inzwischen schätze ich es, eine Selfpublisherin zu sein. Ich kann alle Entscheidungen zum Buch selber treffen, das ist mir sehr wichtig.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Es gibt so viele Bücher auf der Welt, dass man niemals alle lesen kann. Aber, man kann es wenigstens versuchen. Das ist natürlich nicht ganz ernst gemeint. Ich wünsche mir, dass Bücher, egal ob Print, E-Book oder Hörbuch, nicht verschwinden. Also schafft euch Bücherregale, E-Book Reader oder CD-Player an.

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