Buchvorstellung einmal anders
Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Julian und Kyu-Min aus „So dunkel das Zwielicht“ und deren Autor Christian T. Krug.
Hallo, danke, dass ihr heute Zeit habt und für das Buch antwortet. Würdet ihr euch vielleicht gegenseitig beim Interview unterstützen?
Ich hatte ein langes Gespräch mit eurem Autor, deshalb wäre es schön, wenn ihr euch meinen Lesern vorstellen könntet.Christian: Sicher. Danke, dass wir hier sein dürfen und … Oh Mann, bin ich aufgeregt!Julian: (klopft ihm auf die Schulter) Cool bleiben, Chris! Wir schaffen das schon.Kyu-Min: Klar, alles locker. Hey, ich meine, wir haben schon mit Engeln gerungen und gegen die Mächte der Hölle gekämpft. Schlimmer kann's nicht sein, oder? (lacht).
Beschreibt uns das Buch in möglichst wenig Sätzen.Julian: Klaro! Also, ich heiße Julian, bin 17 und gehe in die 11. Klasse. Vor Kurzem habe ich erfahren, dass ein Dämon in mir schlummert – die wiedergeborene Seele von Raziel, der vor Jahrhunderten eine Rebellion gegen die finsteren Fürsten angezettelt hat. Raziels Erinnerungen und Kräfte erwachen seitdem immer stärker in mir. Ihr könnt euch vorstellen, das hat mein Leben komplett auf den Kopf gestellt! Mal abgesehen von den Sorgen in Sachen Liebe … Ähm, Kyu …?Kyu-Min: Yo, ich bin Kyu-Min, Julians bester Freund. Meistens nennt er mich auch einfach bloß „Kyu“. Wir kennen uns schon seit dem Sandkastenalter und gehen in dieselbe Schule. Als Julian mir gebeichtet hat, für mich mehr als nur Freundschaft zu empfinden … ich geb zu, anfangs war's ein ziemlicher Schock. Ob wir zueinanderfinden und ob's für uns ein Happy End gibt? Na, das verrate ich hier nicht!
Macht es dir Spaß, deine Protagonisten ein wenig zu quälen? Sie in Situationen hineinzuwerfen, die schwierig sind? Warum nicht einfach und schön? Müssen Gefahren und Stolpersteine immer sein?Christian: Julian ist heimlich in seinen besten Freund Kyu-Min verliebt. Zu allem Übel suchen ihn Albträume und unerklärliche Ereignisse heim. Julian ahnt nicht, dass die Seele eines Dämons in ihm schläft. Kaum werden Engel und Dämonen auf ihn aufmerksam, gerät Julian zwischen die Fronten …Kyu-Min: … und auch ich befinde mich bald in tödlicher Gefahr. So startet unser Abenteuer – eine Reise durch Himmel, Hölle und alles, was dazwischenliegt.Julian: Spannung, Romantik, dunkle Magie und phantastische Orte garantiert!
Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch, die ihr den Lesern des Blogs gerne vorstellen würdet?Julian: HAHA! Sorry, ich glaube, ich muss mal eine Sache klären: Christian wirft uns weder in schwierige Situationen noch legt er uns Stolpersteine in den Weg – er hat hier nämlich nichts zu melden. Ich bestimme, was in der Geschichte abgeht. Das hab ich schon gleich am Anfang klargestellt: Chris wollte mein „OK“ für das Buch – schön, aber dann läuft's nach meinen Regeln und er hat zu schreiben, was ich ihm sage ;)Christian: Stimmt … ist aber ehrlich gesagt kein großer Unterschied zu allem, was ich sonst schreibe. Ich habe nämlich keine Ahnung, woher die Ideen für meine Geschichten eigentlich kommen – sie sind einfach da, oftmals sogar plötzlich und unerwartet. Hinter meiner Stirn regiert ein selbstständig handelndes Universum. Ich schreibe bloß auf, was mir durch den Kopf geistert; was mir die Charaktere einflüstern, manchmal sogar regelrecht befehlen. Bei So dunkel das Zwielicht sagt mir eben Julian, was in der Geschichte passieren soll … und häufig erzählt er halt auch von schwierigen Situationen, Gefahren und Stolpersteinen, die ich dann brav auf Papier verewigen muss. Klar, einfach und schön geht’s da selten zu – aber was soll ich schon machen? Julian ist nun mal der Boss.Kyu-Min: Tja, man könnte sich fragen, wer hier eigentlich wen quält, was? (grinst).
Wie viel echter Christian steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?Kyu-Min: Ich mag den Kampf um den Erebos, den Kerker der verdammten Seelen. An dieser Stelle rette ich Julian aus einer brandgefährlichen Situation – und fühle mich im Nachhinein echt ein wenig heldenhaft .Julian: Hey, ich hätt's auch allein geschafft! Na, okay … Also, es gibt im Buch mehrere gefühlvolle Momente, die mir sehr gefallen. Schließlich machen Kyu und ich ziemlich viel durch: Wir geraten in den grausamen Krieg von Licht und Finsternis hinein, erleben Ausgrenzung, Schmerz, Trauer … und unsere Freundschaft wird auf manch harte Probe gestellt. Oft sind es dann die zarten Augenblicke zwischen den Zeilen, die wieder Mut, Kraft und Hoffnung vermitteln.Christian: Tja, so bist du, Julian … außen knallhart, innen ganz sanft, hm? (grinst). Ich jedenfalls mag besonders die „Twists“ im Buch. Die Handlung nimmt nämlich an einigen Stellen eine unerwartete Wendung. Das macht beim Schreiben richtig viel Spaß. Ich stelle mir dann die hoffentlich überraschten Gesichter der Leser vor, wenn die Geschichte plötzlich in eine andere Richtung läuft – und lache mir teuflisch einen ab (lacht).
Wie würdet ihr als Hauptcharaktere euren Autor beschreiben?Christian: Nun, die beiden Jungs hier treffen während ihrer Abenteuer auf die unterschiedlichsten Menschen, Dämonen und Engel. Mit dem ein oder anderen Charakter identifiziere ich mich tatsächlich. Julian beispielsweise symbolisiert meinen inneren Kämpfer; er ist stark, selbstbewusst und sehr ehrlich mit seinen Gefühlen – vor allem sich selbst gegenüber, was ja ebenfalls Mut erfordert. Der Dämon Belial wiederum steht wahrscheinlich für meine verletzliche Seite; aus ihm spricht der verzweifelte Wunsch aufzugeben, der in schwierigen Situationen wohl jeden Menschen gelegentlich überkommt.Wichtiger als einzelne Charaktere ist jedoch die Botschaft des Buches – und die ist hundertpro von mir: Egal was andere sagen, sei du selbst und geh deinen eigenen Weg!
Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattet ihr als Charaktere vielleicht sogar Mitspracherecht?Julian: Er ist wirklich kreativ – aber an manchen Stellen übertreibt er volle Kanone. Christian stellt mich teilweise viel mutiger dar, als ich tatsächlich bin. Zum Beispiel als ich ins Fegefeuer hinabsteige oder mit dem Erzengel Uriel die Klingen kreuze … Meine Angst wird zwar auch im Buch deutlich, aber in Wirklichkeit war das alles … na, reden wir am besten nicht davon.Christian: Ey, ich peppe das doch bloß fantasievoll auf, damit du möglichst cool rüberkommst!Kyu-Min: Weil er dich nämlich wirklich cool findet, Julian (lacht). Ja, im Ernst: Christian liebt die Charaktere, über die er schreibt. Er beschäftigt sich eindringlich mit ihnen. Der Leser erhält zahllose Einblicke in das Seelenleben der Figuren und die Beziehungen untereinander sind sehr einfühlsam beschrieben. Sogar die Nebencharaktere bestückt Christian mit detaillierten Hintergrundstories. Ehrlich, Chris kennt Julians und mein Umfeld beinah besser als wir selbst … Ich meine, wer ist eigentlich diese Kallisto …?
Seid ihr zu 100% mit dem Cover zufrieden oder hättet ihr nachträglich noch etwas ändern wollen?Christian: Na ja, das war kein Prozess, sondern eher die reinste Hölle! Der Untertitel für den ersten Band Raziels Erwachen stand tatsächlich schon im Vorfeld fest – doch ein passender Titel für die gesamte Serie wollte mir ewig lang nicht einfallen. Mir kamen zwar schon mehrere Ideen, aber eine war im Grunde schrecklicher als die andere. Tja, und wie gesagt, ich habe hier ja nur wenig Mitspracherecht und musste mir für den endgültigen Titel natürlich noch Julians „OK“ geben lassen. Meine ersten Titelideen hab ich mich ihm gar nicht erst vorzuschlagen getraut …Julian: Ach komm, mit So dunkel das Zwielicht ist dir doch am Ende noch was Cooles eingefallen.Christian: Aber wirklich erst ganz am Ende! Das Buch war lange fertig, ich hatte 'nen Kaffee in der Hand und hab Musik gehört … da kam mir der Titel plötzlich in den Sinn. Zufall? Himmlische Hilfe? Ein Kuss der Muse? Keine Ahnung, jedenfalls denke ich, man darf es nicht erzwingen wollen – eine Erfahrung, die ich mit der oft mühseligen Titelsuche schon mehrmals gemacht habe: Nicht verkrampfen und einfach offen bleiben, der passende Titel findet dann irgendwann selbst den Weg zum Schriftsteller ;)Julian: (grinst frech): Super gemacht, kleiner Schreibsklave!Christian: Mann, Alter, manchmal bist du so ein A… !!!Kyu-Min: Echt mal! Musst du Chris ständig ärgern? Finde ich voll nicht okay.Julian: Na, du hast ja auch Christians erste Textentwürfe nicht gesehen. Sei froh, dass ich ihn 'nen bisschen an der Kette halte – du weißt nicht, was er sonst für schräges Zeug zusammenschreibt!Kyu-Min: Tja, eines weißt du aber auch noch nicht: Statt ihn dauernd rumzubossen, hab ich mich mit Chris vor Kurzem mal freundlich unterhalten. Wenn Ende 2022 der nachfolgende Band 2 erscheint, werde ich als Charakter daher verstärkt in den Mittelpunkt rücken. Die Leser lernen einige unbekannte Seiten an mir kennen. Vieles wird enthüllt, was vorher verborgen war.Julian: (geschockt): Du meinst …? Da kommt doch nicht etwa …? Nicht dein Ernst, oder …?!Kyu-Min: Aber sicher! Weiterlesen lohnt sich – es wird mega spannend, versprochen!
Wisst ihr, was mich noch interessieren würde? Euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch.Julian: Ehrlich, wir sind 100 % zufrieden. Aber um das sagen zu können, haben wir auch ganz schön geschuftet: Die korrekten Abmessungen, die passende Farbwahl … tagelang haben wir nur experimentiert und rumprobiert.Kyu-Min: In einem Punkt waren wir uns aber von Anfang an einig: Wir bilden keine Charaktere auf dem Cover ab, denn wir wollen den Lesern nicht die Fantasie rauben. Deshalb rücken Julian und ich bei Interviews ja auch nie Bildmaterial von uns raus. Jeder soll sich uns so vorstellen dürfen, wie er oder sie gern mag.
Vielen Dank für das GesprächChristian: »Raziel war einst der stärkste Krieger unter den Dämonen … Als er das Unrecht in der Hölle erkannte und sah, wie der Krieg zwischen Dunkelheit und Licht nur Leid mit sich brachte, stellte er sich gegen Satan: Eine Rebellion, deren Ziel eine neue Welt sein sollte, frei von kriegerischen Machtgelüsten. Eine Welt, in der jeder willkommen ist, ganz gleich, ob Höllenkind, Engel oder Mensch …«Julian: »Ich bin nur ein stinknormaler Schüler, hab eine ständig besoffene Mutter, bin unglücklich verknallt … Ich kriege nicht mal den Alltag eines Siebzehnjährigen auf die Reihe! Wie kommst du bloß darauf, ich könnte ein Dämon sein, der Rebellionen anzettelt und anderen das Leben rettet? …«Kyu-Min: »Mein Verstand sagt, ich sollte das alles für ein komplettes Märchen halten. Aber mein Herz meint: Was auch immer du sein magst, ein Dämon oder sonst was, es spielt keine Rolle. Ich weiß, wer du bist – das alleine zählt für mich.«
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