Autoreninterview
Christian Tobias Krug
Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Bisschen crazy, bisschen dickköpfig – auf jeden Fall ein wenig eigenwillig. Lässt man mich, wie ich bin, kann ich wirklich sehr nett sein. Derzeit 35 Sommer jung. Beruflich betreue ich Kinder. Ich liebe Bücher, Filme, Skaten und reise gerne in der Weltgeschichte herum. Legt man mir ein Blatt Papier vor die Nase, schreibe ich all die verrückten Fantasien nieder, die mir durch den Kopf geistern. Was ich dabei zusammenschreibe ist natürlich so genial gut, dass es die Herzen vieler Menschen erobert ;)Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich hatte schon als Kind den Kopf in den Wolken, hinter meiner Stirn regiert seitdem ein eigenständiges Reich der Fantasie. Meine ebenso verträumte Sandkastenfreundin und ich haben uns früher oft gegenseitig frei erfundene Geschichten erzählt. Irgendwann war irgendjemand verrückt genug, mir einen Stift in die Hand zu drücken … und so nahm das Unvermeidliche seinen Lauf. Meine ersten Schreibversuche waren übrigens Märchen und kleine Parabeln.Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?Meine erste Kurzgeschichte ist 2019 beim Burgenwelt Verlag unter dem Titel „Als die letzte Stunde schlug“ erschienen. Anschließend folgten Beiträge in zwei weiteren Anthologien – beide im Genre Horror und Mystery.„Raziels Erwachen“ ist nun der erste Band meiner vierteiligen Dark Fantasy-Reihe „So dunkel das Zwielicht“.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?Ehrlich gesagt erhole ich mich gerade von der Arbeit am letzten Werk ;) Der Roman erzählt von der Beziehung zwischen einem Escort und einem suchtkranken jungen Mann. Beide haben als Kinder sexuelle Gewalt erfahren müssen. Im Verlauf der Handlung lernen sie sich langsam kennen und lieben … und es stellt sich die Frage: Können sie einander helfen zu heilen?Das Thema hat mich beim Schreiben emotional stark mitgenommen. Daher gönne ich mir eine kurze Pause, bevor ich mit der Korrektur beginne.
Ich zocke gern Videogames, mache Kampfsport, bin begeisterter Skateboarder und auch oft mit Freunden unterwegs, um einfach bloß ein wenig zu chillen.Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Ja, ich selbst verbringe auch schon mal die ein oder andere Lesestunde. Die Auswahl des Lesestoffs ist allerdings total stimmungsabhängig. Je nach Laune kann das vom bluttriefenden Horror-Roman bis zum heiteren Kinderbuch alles Mögliche sein. Ein bestimmtes Lieblingsbuch oder Lieblingsautoren habe ich nicht. Richtig super finde ich allerdings Stephen Kings „ES“, „Mysterious Skin“ von Scott Heim und „Die unendliche Geschichte“ von Michael Ende.Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Hinterm Haus gibt es einen geheimen Ort, verborgen von Zauberbäumen … Nein, im Ernst: Ich verwirkliche meine Ideen am heimischen Schreibtisch. Schlicht und ergreifend. Langweilig, oder? Im Sommer schreibe ich aber auch sehr gern draußen im Park oder im Garten meiner Eltern. Als Student habe ich auch häufig im Studi-Café geschrieben, wo ich unter Leuten saß und es eine gewisse angenehmen Geräuschkulisse gab. Heute geht das allein aufgrund der Entfernung leider nicht mehr.Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Morgens klingelt der Wecker – grundsätzlich zu früh, egal wann. Morgenmuffelig rappel ich mich aus dem Bett und koche mir erst mal Kaffee. Meine Mitmenschen sind gewarnt: Vor der ersten Tasse spricht man mich besser nicht an. Ich mache mich auf den Weg zur Arbeit, wo ich Kinder an einer Grundschule betreue. Die nächsten Stunden versuche ich verzweifelt, eine wilde Kinderhorde zu bändigen und nicht selbst mit zugeklebtem Mund gefesselt auf einem Stuhl zu enden. Zu Hause, nach wohlverdientem Mittagssnack wird dann fröhlich mit dem Stift auf Papier herumhantiert oder fleißig in die Tasten gehauen: Eine neue Geschichte geschrieben oder eine bereits geschriebene überarbeitet. Meine Fantasiewelt nimmt mich meist bis in die späten Abendstunden gefangen – dann ruft auch schon das Bett.Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?Na ja, ich lese im Grunde alles, worauf ich grade Lust habe. Wie erwähnt, kann die Bandbreite dabei stark variieren – zwischen Thriller, Krimi, Kinderbuch und sogar Comics.Beim Schreiben bin ich hauptsächlich in den Genres Fantasy, Horror und Mystery zu Hause. Aber auch hier gibt es Ausreißer. Mein aktueller Roman beispielsweise ist eher eine Art Drama.
Nicht direkt ein Zitat – aber sowohl fürs Leben als auch fürs Schreiben gilt als Motto: „Manchmal ist der Weg steil, manchmal ist er eben – egal, Hauptsache du gehst ihn!“Hast du ein Lieblingsland und warum?
Schon immer bin ich ein riesiger Amerika-Fan gewesen, denn ich liebe die Kultur, das Land und die Leute. Ich war mehrmals in den USA, zuletzt den gesamten Sommer 2018 – auf eigene Faust mit dem Rucksack von Ost nach West. Davor hatte es mir Asien angetan, so habe ich auch ein Auslandssemester in China verbracht. Aber überhaupt mag ich es, andere Länder, fremde Kulturen und neue Menschen kennenzulernen.Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Ich bin schon kritikfähig, allerdings kümmere ich mich nicht groß darum. Die Erfahrung lehrt: Frage zehn verschiedene Menschen, was sie von deiner Geschichte halten, und du erhältst zehn verschiedene Antworten. Es allen recht machen? Sowieso unmöglich. Daher ist mir am Wichtigsten, mein eigenes Ding zu machen, mir treu zu sein und dass ich selbst mit meinen Geschichten zufrieden bin.Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Das hat sich ergeben. Ich fahre sozusagen mehrgleisig, veröffentliche sowohl als Selfpublisher als auch bei „herkömmlichen“ Verlagen. Ich beschränke mich nie vorab und halte auch nicht das eine generell für besser oder schlechter als das andere. Es gibt heutzutage unzählige phantastische Möglichkeiten, eigene Texte an den Mann zu bringen. Ich finde es sinnvoll, für jedes geschriebene Werk individuell zu entscheiden: In welches „Format“ passt diese Geschichte am besten?Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Ich wünsche euch allen viel Freude mit meinen Büchern und hoffe, dass meine Geschichten den ein oder anderen von euch berühren.
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