Dienstag, 25. Januar 2022

[Buchvorstellung einmal anders] Ohnmacht von Stefan Zeh

 



Buchvorstellung einmal anders

Nach dem Autoreninterview drückt mir Stefan seinen Kindle in die Hand und verlässt einfach das Zimmer. Da mir das schon öfter passiert ist in letzter Zeit, erahne ich, was da kommen wird.

Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das Buch des Autors „Ohnmacht“, um schon ein bisschen hineinzulesen. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Jetzt ist er weg, dann interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«

Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben dem Autor am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Also, dann lege ich mal los. Doch da kommt der Autor wieder in den Raum und setzt sich zu uns.


Wollen wir das Interview nun zu dritt machen?
Klar
Hallo, danke, dass ihr heute Zeit gefunden habt, um mit mir zu reden.
Immer gern.
Kannst du dich als Buch meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
Ich bin spannend, manchmal schockierend, tiefgründig und absolut empfehlenswert! Ich führe euch durch die Abgründe der menschlichen Psyche, dem Hass und der Gewalt, aber auch Liebe und Zusammenhalt unter den Ermittlern.
In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da du ja auch viel mit dem Autor zusammenarbeiten musst, kannst du uns vielleicht beantworten, ob es ihm leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen? Siehst du es als Autor genau so?
Umso höher der Adrenalinspiegel, desto schneller kommen die Texte. Wenn die Unterhaltung nur so dahin fließt, tut er sich schwer, wenn es aber richtig spannend wird, kann er gar nicht mehr aufhören zu tippen.
Kann ich als Autor nur zustimmen.
Habt ihr eine Lieblingsstelle, die ihr uns gerne vorstellen würdet?
Nathalie schlang die Arme und seinen Hals und drückte sich ganz fest an ihn. Christoph war ihr Held. Egal wie gemein und doof er manchmal sein konnte, wenn es drauf ankam, war er für sie da. Ihr gefiel die Art, wie er mit ihr sprach. Sie in den Arm nahm, wenn sie es am meisten brauchte. Er war ihr allerbester Freund. Vielleicht auch mehr. Ihr Herz schlug wie verrückt, wenn sie bei ihm war. War das Liebe? War sie in ihn verschossen? Sie wusste es nicht. Die einzige Liebe, die sie kannte, bedeutete Scham, Ohnmacht und endlose Schmerzen.
Weißt du wie viel Stefan tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt? Hast du dazu noch etwas hinzuzufügen oder stimmst du deinem Buch zu?
Ich denke in jedem Charakter steckt etwas von ihm. In manchen mehr, in manchen weniger.
Stefan: In fast jedem.
Wie würdest du oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller den Autor beschreiben?
Kathrin Klein: Er lässt sich nicht so leicht unterkriegen. Ebenso wenig wie ich.
Markus Kern: Manchmal etwas launisch, was er schön auf mich projiziert hat.
Nathalie: Andere sagen, ich hätte schlimme Dinge erlebt, auch wenn ich mich selbst nicht daran erinnern kann. Ich denke, auch mein Autor hat schlimme Sachen erlebt, vielleicht anderer Art. Oder was meinst du, Tony?
Tony: Ihr fragt eine Stoffschildkröte? Euer Ernst?
Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?
Der Titel stand schon vor dem ersten Satz fest, weil er wie die Faust aufs Auge passt. Da gab es keine Diskussionen.
Seid ihr zu 100% zufrieden mit dem Cover / Outfit oder würdet ihr nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Nee, da wurde kurz nach dem Probedruck noch der tolle Wolkenhimmel mit dem Mond hinzugefügt und von da an war es perfekt.
Zum Abschluss würde mich noch euer Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
„Ich habe den Dämon getötet!“
Obwohl es selbst in Autorenkreisen nicht üblich ist, dass das Buch antwortet, bedanke ich mich bei dem Buch: »Danke für das Gespräch, es hat mir großen Spaß gemacht.«
Wir danken. Grüße von Kathrin, Kern, Nathalie und Tony.
Dann wende ich mich dem Autor zu. »Danke dir für den sehr interessanten Tag bei dir und das tolle Interview.«
Sehr gerne.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Abschicken des Kommentars bin ich mit den Datenschutzrichtlinien des Blogs einverstanden.