Buchvorstellung einmal anders
Hallo, danke, dass ihr heute Zeit habt und für das Buch antwortet. Würdet ihr euch vielleicht gegenseitig beim Interview unterstützen?
Ich hatte ein langes Gespräch mit eurer Autorin, deshalb wäre es schön, wenn ihr euch meinen Lesern vorstellen könntet.Josua: „Zeit habe ich ohnehin zu viel, auch wenn mir nur noch wenig bleibt. Was bedeutet sie schon, wenn man die verloren hat, die man liebt.“ Blinzelt eine Träne fort.Autorin: „Ich habe dir die Chance gelassen, Jo. Danke, liebe Claudia, dass wir hier sein dürfen.“Alexander: „Ich bin zu allen Schandtaten bereit, die Zeit dazu nehme ich mir gern. Mit dem Unterstützen dürfte es schwierig werden. Josua ist nicht mehr zu helfen!“
Beschreibt uns das Buch in möglichst wenig Sätzen.Alexander: „Unter meinem bürgerlichen Namen Alexander Winter veröffentliche ich Fachbücher zum Thema mittelalterliche Burganlagen, Kerker und Folter. Wenn ich ehrlich bin – das bleibt aber bitte unter uns – bin ich ziemlich chaotisch und habe keine Ahnung, womit ich meinen Ehemann Markus verdient habe.“ Grinst verlegen. „Aber eines weiß ich: Ich liebe ihn!“Josua mit einem Lächeln: „Jasmin liebte deine Bücher, Alex. Deshalb habe ich dich ausgewählt, ihre Geschichte zu erzählen. Sie war das Beste, was mir passiert ist. Und nun … Du hast mich wirklich überrascht. Wie Sabine es formulierte: Ich hielt dich für einen arroganten, von sich selbst eingenommenen Schreiberling, der gern im Selbstmitleid badet, um nach Komplimenten zu fischen. Nichts davon trifft zu. Du bist einfach ein guter Mensch!“
Macht es dir Spaß, deine Protagonisten ein wenig zu quälen? Sie in Situationen hineinzuwerfen, die schwierig sind? Warum nicht einfach und schön? Müssen Gefahren und Stolpersteine immer sein?Josua und Alexander gleichzeitig: „Was bist du bereit, für deine Liebe zu opfern!“Alexander seufzt und fügt hinzu: „Am Anfang steht meine Ehe mit Markus fast vor dem Aus. Ich frage mich wirklich, wie er es mit mir aushielt.“Josua: „Die Gefangenschaft hat dir auf die Sprünge geholfen und dich daran erinnert, was im Leben zählt. – Das wusste ich seit dem Tag, als ich Jasmin zum ersten Mal gesehen habe. Du brauchtest viel länger, um zu erkennen, was für einen wundervollen Partner du hast. Jemanden, der sogar …“Autorin (fällt ihm ins Wort): „Pst! Hier wird nicht gespoilert, Jo!“
Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch, die ihr den Lesern des Blogs gerne vorstellen würdet?Autorin: „Das Leben ist kein Ponyhof. Als ich Alexander kennenlernte, war er ein verwöhnter Kerl, der mehr an sich als an andere dachte. Ihn habe ich mit einer gewissen Schadenfreude in ein Kellerloch gesteckt und über sein Leben sinnieren lassen. Bei Josua verhielt es sich anders. Mir blutet immer noch das Herz, wenn ich daran denke, was ich ihn durchleiden ließ.“Josua: „Wie gütig von dir! Musstest du Jasmin und meinen Sohn wirklich umbringen?“Autorin: „Ob du es glaubst oder nicht, ich hätte sie dir gern gelassen. Aber nur so konnte ich die Geschehnisse in Gang setzen. Du brauchtest einen Grund, um Alex zu entführen, der nachvollziehbar ist. Immerhin habe ich es am Ende versucht, ein bisschen gut zu machen.“Josua: „Pah!“Autorin: „Damit meine Protagonisten über sich hinauswachsen können, musste ich die Motivation erhöhen. Was man sich mühsam erarbeitet, ist viel mehr wert als etwas, das einem in den Schoß fällt. Ich schenke Alexander, Markus und Jo nichts.“
Wie viel echte Sabine steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?Alexander: „Es gibt viele Stellen, aber die hier sagt viel über uns aus.»Das ist in Ordnung für ihn. Markus mag es lieber romantisch, während ich…« Verlegen unterbrach ich mich und spürte den fragenden Blick.»Du meinst, er hat dir einen Freibrief gegeben, mit mir zu vögeln?«»Ganz so hat er es nicht ausgedrückt«, erwiderte ich irritiert, zog mich ein Stück zurück und blickte ihm in die Augen. »Er will, dass wir glücklich sind.«»Würde es dich stören, wenn ich mit Markus …?«»Es war unheimlich geil mit euch! Du meinst, du und er?« Damit hatte ich seltsamerweise nicht gerechnet.»Ja, nein, vergiss es!«»Ich bin nicht eifersüchtig. Wenn es euch glücklich macht. Wir drei gehören zusammen. Das ist alles, was zählt.«Josua: „Mir wäre eine andere Stelle dazu eingefallen. Und nein, liebe Claudia, ich bin nicht der Dritte im Bunde, nie und nimmer.“ Er atmet tief durch und lächelt dann. „Doch ich bin wirklich froh, dass alles so gekommen ist! – Meine Lieblingsstelle ist so weit hinten im Buch, dass ich sie nicht schildern kann, ohne zu spoilern. Am Ende hat Sabine mir ein wenig Hoffnung geschenkt. Ich werde ihr dafür nicht danken, aber es söhnt mich mit meinem Schicksal als Antagonist aus.“
Wie würdet ihr als Hauptcharaktere eure Autorin beschreiben?Alexander: „Wir sind beide Autoren und unsere Partner haben damit zu kämpfen, dass wir beim Schreiben komplett in unseren Welten versinken.“Josua: „Wegen ihres verschrobenen Gerechtigkeitssinns hat sie mir die Rolle des Rächers von Berlin zugedacht. Vielen Dank, meine Liebe!“
Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattet ihr als Charaktere vielleicht sogar Mitspracherecht?Josua: „Die Frage ist unfair, denn wenn ich etwas Schlechtes erzähle, findet Sabine gewiss eine Möglichkeit, mich noch mehr zu quälen.“Alexander: „Dann sag doch einfach etwas Nettes. Sabine ist konsequent und zielorientiert, und sie ist in vielen Dingen ein ebensolcher Chaot wie ich.“Autorin (rollt mit den Augen): „Grrrrr!“
Seid ihr zu 100% mit dem Cover zufrieden oder hättet ihr nachträglich noch etwas ändern wollen?Josua: „Die Titel, die Sabine verwenden wollte, waren bereits vergeben. Aber vom Verlag kam die geniale Idee, die viel sagt, ohne zu viel zu verraten.“Alexander: „Etwas Besseres wäre mir auch nicht eingefallen. Der Titel wurde im Nachhinein festgelegt.“
Wisst ihr, was mich noch interessieren würde? Euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch.Josua: „Ist ganz hübsch, aber meine Geschichte ist eben nicht hübsch!“Alexander: „Ich finde es schön, sieht fast wie der Ausblick auf den See aus. Markus liebt unser Haus am Werlsee. Und der Bursche auf dem Cover hat etwas. Wir konnten uns erfolgreich um das Fotoshooting drücken. Der Roman ist allerdings nicht so romantisch, wie das Cover vermuten lässt.“
Autorin: „Liebe ist ein zartes Gewächs, das gehegt werden will.“Alexander: „Im Ernst jetzt, Sabine? Du weißt schon, unter welchem Druck ich das gesagt habe!“Josua: „Aber es ist wahr und drückt gut aus, worum es in dem Buch geht. Mir gefiel am besten: Du bist ehrlich, selbst wenn du dich damit um Kopf und Kragen redest. Du könntest mir versprechen, Jonas zu lieben, deinen Mann zu verlassen, was auch immer. Vielleicht seid ihr schon so gut wie geschieden.Alexander: „Das waren deine Worte.“Josua: „Ich weiß, und sie gefallen mir nun mal am besten!“Alexander: „Ich fand diesen Satz schön: In jener Nacht erlebte ich etwas, das uns auf besondere Weise zusammenschweißte, was ich selbst dann nicht vergäße, wenn ich älter als Methusalem würde.“Autorin: „Daran erinnere ich mich gut. Ich habe deine Worte eins zu eins in meine Kurzgeschichte „Zauber der Nordlichter“ übernommen. Ich wollte einfach wissen, was aus euch wird, wenn ich euch von der Leine lasse.“Josua: „Zum Glück bleibt mir so ein Abgesang erspart!“Autorin (zwinkert): „Wisst ihr was, Lexi und Jo? Ich mag euch beide! – Vielen Dank, liebe Claudia, dass du uns Gelegenheit gegeben hast, etwas über uns zu erzählen. Und ein besonderes Dankeschön an alle, die sich für meinen Roman Aus Drei wird Liebe interessieren.“
Vielen Dank für das Gespräch
Vielen Dank für diese besondere Interviewform.
AntwortenLöschenIch dürfte noch einmal in die Köpfe von Alex und Jo schlüpfen. Ein spannendes Erlebnis. Ich hoffe, die beiden machen neugierig auf ihre Geschichte. Liebe Grüße, Sabine Reifenstahl