Samstag, 31. Juli 2021

[Buchvorstellung einmal anders] Regenbogenblau von Tamara Leonhard

 


Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Fabian, Rebekka und David aus „Regenbogenblau“ und deren Autorin Tamara Leonhard.

Claudia: Hallo, danke, dass ihr heute Zeit habt und für das Buch antwortet. Würdet ihr euch vielleicht gegenseitig beim Interview unterstützen?
Fabian: Hallo Claudia. Vielen Dank für die Einladung, es ist uns wirklich eine große Ehre!
Rebekka: Ja, vielen Dank.
David: Ich schließe mich an!
Claudia: Ich hatte ein langes Gespräch mit eurer Autorin, deshalb wäre es schön, wenn ihr euch meinen Lesern vorstellen könntet.
Rebekka: Fabi, fängst du an?
Fabian: Na klar. Also, zu meiner Rechten sitzt die bezaubernde und einzigartige Rebekka Milewsky. Sie ist Musicaldarstellerin und bei der aktuellen Produktion meine absolut atemberaubende Bühnenpartnerin.
Rebekka: Jetzt übertreib doch nicht so …
Fabian: Was denn? Kinder und Verliebte sagen immer die Wahrheit … Jedenfalls: Zu meiner Linken sitzt mein Mitbewohner David. Er ist gerade im letzten Jahr des Musicalstudiums und außerdem der weltbeste Koch.
David: … was sein Glück ist, denn Fabian lässt sogar Wasser anbrennen. Okay, also das ist Fabian Frey, 30 Jahre alt. Er ist hauptberuflich Musicaldarsteller und … mein bester Freund!
Claudia: Könnt ihr uns das Buch in möglichst wenig Sätzen beschreiben?
Fabian: Buch? Entschuldige, ich glaube, du verwechselst da etwas, Claudia. Es ist ein Musical. Ein Bühnenstück, weißt du.
Tamara: Ja, ja, is gut, Fabian. Ich mach das schon. Also das Buch spielt in Berlin auf und hinter der Musicalbühne, wo ein ehemaliges Liebespaar sechs Jahre nach ihrer Trennung wieder aufeinandertrifft. Wiedererwachende Gefühle sind natürlich vorprogrammiert. Die Frage lautet: Lässt sich einmal enttäuschtes Vertrauen wieder aufbauen? Eine zweite Liebesgeschichte erzählt davon, dass Herz und Verstand sich nicht immer ganz einig sind und vor allem nicht immer Denselben wollen ...
Claudia: Macht es dir Spaß, deine Protagonisten ein wenig zu quälen? Sie in Situationen hineinzuwerfen, die schwierig sind? Warum nicht einfach und schön? Müssen Gefahren und Stolpersteine immer sein? Und wie geht es euch Charaktere dabei?
Tamara: Eigentlich wäre es mir am liebsten, wir könnten mit dem Happy End beginnen und einfach 300 Seiten lang darin schwelgen. Aber wie sagt man so schön? Ohne Konflikt keine Geschichte! Das mag ich aber so gerne an dem Konzept, das ich bei „Regenbogenblau“ ausprobiert habe, zwei Lovestorys parallel zu erzählen: Wenn es bei den einen kracht, können die Leser:innen bei den anderen ein wenig in Harmonie baden.
Rebekka: Ehrlich gesagt, kaufe ich ihr das nicht ganz ab. Von wegen, sie will uns nicht quälen. Ich erinnere mich da an ein paar Situationen, die sie uns durchaus hätte ersparen können, wenn sie einfach ihr ganzes Wissen auf den Tisch gepackt hätte, anstatt zu warten, bis wir selbst drauf kommen!
David: Da hast du recht. Andererseits … Die Suche nach der Wahrheit hat uns auch echt zusammengeschweißt!
Claudia: Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch, die ihr den Lesern des Blogs vorstellen wollt?
Tamara: Wie wäre es, wenn ihr alle drei euren liebsten Kussmoment zitiert?
Rebekka: Oh ja, das ist schön. Also:
„Kaum merklich öffnete sich sein Mund, um sanft ihre Unterlippe zu umschließen. Und als existierte die Welt um sie herum nicht mehr, ließ sie sich in diesen Kuss fallen. Für einen kurzen Moment war alles egal. Was gewesen war. Dass sie auf einer Bühne standen. Dass alles nur Illusion sein sollte.“
Fabian: Mein Lieblingskuss war dieser:
Seine Lippen zogen eine Spur aus Küssen über ihre Wange, bis er schließlich ihr Ohr erreichte. Als er die empfindliche Stelle an ihrem Hals küsste, seufzte sie leise. Oh, wie hatte er dieses bezaubernd lustvolle Geräusch vermisst!
David: Hmmm, mein liebster Kussmoment … Das muss dieser hier gewesen sein:
Kleine Blitze durchzuckten seinen Magen, als ihre Lippen sich berührten, als seine Zunge ihn sanft stupste, sich ihren Weg suchte und einen sinnlichen Tanz begann.
Claudia: Wie viel echte Tamara steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter? Meine lieben Protagonisten, hat Tamara etwas zu erwähnen vergessen?
Tamara: Ich würde sagen, es stecken sehr viele persönliche Eindrücke in dem Buch. Keine Handlungselemente, aber eben kleine Emotionen und Impressionen meiner eigenen Erfahrungen auf und hinter der Theaterbühne. Der Moment, kurz bevor sich der Vorhang bei der Premiere hebt, wenn alle durcheinander wuseln und man von allen Seiten hört „Toi, toi, toi“. Wenn man wahrnimmt, dass auf der anderen Seite des Vorhangs schon das Publikum wartet ... Das Glücksgefühl nach der gelungenen ersten Vorstellung, von der Fabians Kollege Andrew schwärmt. Und Fabian, deine Vorliebe, hinter der Bühne zwischen den Kulissenteilen ein bisschen Ruhe zu finden, hast du auch von mir.
Fabian: Ja, das Halbdunkel und der holzige Geruch sind so beruhigend. Das geordnete Chaos zwischen den Requisiten und das Wissen, wie besonders es ist, an genau diesem Ort sein zu dürfen.
Claudia: Wie würdet ihr als Hauptcharaktere eure Autorin beschreiben?
Fabian: Sie sagt zwar immer, sie sei ein Kontrollfreak, aber beim Schreiben lässt sie uns zum Glück machen. Wenn uns etwas anderes eingefallen ist als das, was sie sich eigentlich gedacht hat, durften wir das immer ausprobieren und meistens fand sie es dann auch gut.
David: Oh ja, zum Glück. Sonst wäre ich jetzt nicht hier. Ursprünglich war ich ja nur eine Nebenfigur. Aber ich habe gesagt: Ich will mich auch verlieben und eine eigene Geschichte erleben. Sie hat es mir zwar nicht ganz leicht gemacht, aber immerhin – jetzt bin ich ein Hauptcharakter!
Claudia: Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattet ihr als Charaktere sogar Mitspracherecht?
Fabian: Da hat Tamara ausnahmsweise überhaupt nicht auf uns gehört, sondern auf einen anderen Autor …
Tamara: Nur kein Neid, du kleine Rampensau.
Fabian: Ey!
Tamara: Also der Titel sollte von Anfang an mit einem Lied zusammenhängen.
Rebekka: Genau, mit dem Lied, bei dem Fabi und ich damals zusammengekommen sind.
Tamara: Richtig. Das war auch von Anfang an etwas mit Regenbogen, denn die Idee war, dass Liebe bis zum Regenbogen und noch viel weiter reicht. Das Wort „Regenbogenblau“ brachte mein Autorenkollege und Sensitivity Reader Jan Ranft ins Spiel. Er hat mich damit direkt verzaubert, weil es so wundervoll klingt und so viel aussagt … Blau wie das Vertrauen und das in tausend Facetten.
Claudia: Seid ihr zu 100% mit dem Cover zufrieden oder hättet ihr nachträglich noch etwas ändern wollen?
David: Ich finde, es ist genau so geworden, wie es sollte. Die vielen Blauschattierungen, die beiden Paare, die beiden Gesichter, die ein wenig wirken wie ein Bühnenvorhang. Es repräsentiert uns und unsere Geschichte wunderbar!
Claudia: Wisst ihr, was mich noch interessieren würde? Euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch.
David: Das ist nicht schwer. Es ist ein Satz, den jemand zu mir gesagt hat. Ich verrate noch nicht, wer er ist, aber er sagte: »Wenn du jetzt nicht davonläufst, wirst du mich vielleicht nicht mehr los.«
Fabian: Für mich ist es ein Satz uns „unserem“ Lied, aus „Regenbogenblau“: »Hab den Mut, leb in Farben, die sonst keiner sieht!« Das Lied könnt ihr euch ja auch in Echt anhören, Tamara hat es extra für diese Geschichte geschrieben, und ich finde, da sind viele schöne Sätze drin.
Rebekka: Ich möchte einen Satz von meiner Ome zitieren, den sie mir am Telefon gesagt hat: »Überlege gut, was du mehr bereust, wenn du so alt bist wie ich. Dass du auf die Liebe gehört hast oder auf die Angst.«
Tamara: Dann nehme ich ein Statement von dir, lieber Fabian, denn ich finde, es fasst die Geschichte perfekt zusammen: »Und jetzt, Freunde, lasst uns doch auf das konzentrieren, worum es hier geht: Die Kunst und die Liebe!«
Claudia: Vielen Dank für das Gespräch

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Abschicken des Kommentars bin ich mit den Datenschutzrichtlinien des Blogs einverstanden.