Sonntag, 3. Januar 2021

[Autoreninterview] Sabrina Wolv

 



Autoreninterview
Sabrina Wolv

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Gerne! 
Mein Name ist Sabrina Janssen. Ich bin 28 Jahre alt und wohne mit meinem Mann und unserer Hündin Nox in der Nähe von München. Ich schreibe unter meinem Pseudonym Sabrina Wolv Dystopien und historische Krimidinner.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich war wohl das, was man ein ‚fantasiebegabtes‘ Kind nennt. Ich habe mir schon immer unheimlich gerne Geschichten ausgedacht. Ich habe sie meinen Eltern diktiert oder als Theaterstück aufgeführt.
Allerdings dachte ich lange, dass ich einfach zu blöd zum Lesen und Schreiben bin und dass Autorin sein so ziemlich das Letzte ist, was ich als Erwachsene machen könnte. Denn ich bin Legasthenikerin. 
Wie das so ist, will man ja meistens das, was man nicht haben kann. Also wurde ‚Autorin werden‘ mein großer Kindheitstraum. (Neben Tierärztin werden und in einer Pferdekutsche um die Welt reisen, um kostenlos Tiere zu behandeln. Damit hat es komischerweise bisher nicht geklappt.) 
Dass dieser Traum in Erfüllung gegangen ist, ist für mich der Beweis dafür, dass man sich von so Kleinigkeiten wie einer Legasthenie nicht von seinen Träumen abhalten lassen darf. 
Heute sehe ich meine Legasthenie übrigens nicht als Handicap, sondern als Teil von mir. 
Sie ist eine meiner größten Stärken. Denn durch sie habe ich gelernt mich durchzukämpfen und ich bin davon überzeugt, dass meine Kreativität eng mit meiner Legasthenie zusammenhängt.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Krimidinner: 
'Der Herbst des Schrenkens', hier tauchen die Spieler*innen ein in das zwielichtige London Ende des 19. Jahrhunderts und machen sich auf die Jagd nach dem legendären Jack the Ripper. 
'Die Nacht des Wahnsinns', hier geht es in den ländlichen Wahnsinn der Nachkriegszeit im tiefsten Bayern. Die Spieler*innen dürfen den berühmten Massenmord auf dem Einödhof Hinterkaifeck aufklären. 
Dystopie 'Nummer 365': 
Lichtbringer, ist der erste Band der Dilogie. Wir begleiten den Protagonisten Strudel durch seine Kindheit und Jugend, die er in der Akademie der Lichtbringer im Lebenserhaltungssystem Eden verbringt. Die Lichtbringer wollen ihn im oft tödlichen Training zu einem Elitesoldaten ausbilden, doch Strudel hasst Gewalt und versucht einfach verzweifelt sich und seine Freunde am Leben zu halten. 
Abendstern ist der abschließende zweite Band der Dilogie. Strudel steht nun zusammen mit seinem Bruder Talion auf der Seite des 'Abendsterns' dem militärischen Feind der 'Lichtbringer' und soll gegen seine ehemalige Heimat in den Krieg ziehen. Doch eigentlich will Strudel dem Krieg nur endgültig den Rücken kehren und wünscht sich nichts sehnlicher als Frieden.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Gerade wachsen Ideen zu einem neuen Schreibprojekt. 
Eine weitere Dystopie. Diesmal mit einer Protagonistin im Vordergrund, die in einer Welt mit Childsharing aufwächst, in der sich mehrere Erwachsene ein Kind teilen.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Natürlich lese ich viel. Aber ich schaue auch gerne die eine oder andere Serie oder beschäftige mich mit meinem Hund. Außerdem bin ich seit inzwischen 17 Jahren Pfadfinderin und trainiere historischen europäischen Schwertkampf.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Na klar! Zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen gehören J.K Rowling, Suzanne Collins und Rebecca Gable.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Da passt wohl am besten ein Bild. Also hier mein Schreibzimmer für euch: (Bild Schreibzimmer)
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Das kommt darauf an, ob unter der Woche oder am Wochenende. 
Nehmen wir doch einen normalen Werktag. Da stehe ich auf, erledige alles, was da so dazu gehört und gehe dann mit meiner Hündin Nox spazieren. Anschließend geht es zu meiner Arbeit als Sozialarbeiterin an einer Grundschule. Dort bin ich bis etwa 14 Uhr. Auf dem Heimweg gehe ich nochmal eine große Runde mit Nox. Zuhause gibt’s eine kleine Pause und dann vergrabe ich mich noch 2-3 Stunden in meinem Schreibzimmer. Irgendwann gibt’s dann Abendessen und der Feierabend wird eingeläutet. Meist wird dann gelesen, Serie geschaut, oder gespielt. Und schließlich heißt es Zeit fürs Bett.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Dystopien lese ich selbst sehr gerne und schreibe sie ja auch. 
Bei meinen historischen Krimidinnern ist es anders. Ich lese keine Krimis, dafür aber sehr gerne historische Romane. 
Ansonsten lese ich auch gerne im Bereich Fantasy, SciFi und Jugendbuch.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Da nehme ich doch direkt das Zitat des Pfadfindergründers BiPi: „Versuche die Welt ein Stückchen besser zurückzulassen, als du sie vorgefunden hast.“ 
Ich denke, es kann nicht schaden, wenn wir alle versuchen uns daran zu halten. 
Und aus meinen Büchern … Nun ich denke Kos Worte treffen es ganz gut: „Kinder sind unsere Zukunft.“ 
Das passt sehr gut zu meinem Job als Sozialarbeiterin, aber auch zu meinem Autorenleben. Denn ich versuche durch meine Bücher ein klitzekleines Stück dazu beizutragen, diese Welt für die kommenden Genrationen besser zu machen.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Nun mir gefällt es hier in Deutschland sehr gut und auch wenn natürlich nicht alles perfekt ist, denke ich, wir können sehr dankbar sein, hier geboren worden zu sein. 
Ansonsten mag ich Länder gerne, die am 'warmen' Meer liegen. Denn ich liebe das Meer sehr. 
Abgesehen davon finde ich Japan total spannend. Ich bin nämlich auch ein großer Fan von Mangas und Animes. Leider war ich noch nie dort.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Schütteln, Krönchen richten, weiter machen. 
Ne, im Ernst: Ich finde Kritik wichtig. Klar höre ich es nicht gerne, wenn jemand die Geschichte kritisiert, die ich in liebevoller Kleinstarbeit aufgebaut habe. Aber es gehört nun mal dazu und nur so wird man besser. Solange es also konstruktive Kritik ist – und etwas anderes habe ich zum Glück bisher auch nicht bekommen – höre ich gut zu und überlege mir danach, was ich für mich daraus ziehen kann. 
So versuche ich das auch im Allgemeinen zu halten.
Warum hast du dich entschieden zu einem Verlag zu gehen und nicht Selfpublisher zu werden?
Weil ich gerne im Team arbeite und mir einen Verlag als Partner an meiner Seite gewünscht habe. Ich kann einfach viele Sachen nicht, die man als Selfpublisher können sollte. Zum Beispiel habe ich keine Ahnung von Grafik, bin nicht sonderlich gut im Organisieren und Netzwerken oder darin Marketing für mich zu machen. 
Ich glaube, deshalb war der Verlagsweg für mir genau richtig.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Da nehme ich doch mal etwas das mir besonders wichtig ist, so gewöhnlich es auch klingen mag: Lasst euch von nicht von euren Träumen abhalten.

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