Donnerstag, 7. Januar 2021

[Autoreninterview] C. Gina Riot

 Autoreninterview

C. Gina Riot

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Sehr gerne. Mein Name ist Gina und ich schreibe unter dem Pseudonym C. Gina Riot düstere High Fantasy Romane. Mein Hang zur dunklen Seite tritt dabei stets zum Vorschein, ich liebe die Abgründe der menschlichen Psyche und die Dynamik zwischen einzelnen Charakteren. In Diener des Ordens handle ich viele Themen ab, wie die Frage nach Glauben und theologischen Grundsätzen meiner (erfundenen) Religionen, die Frage nach Ehre, Loyalität und Gerechtigkeit, nach Richtig und Falsch, Freundschaft und Trug.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich habe bereits als Kind sehr gerne geschrieben, doch richtig ernst wurde es erst später.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Diener des Ordens – Band I – Das Zweigesicht ist im November 2020 erschienen. Wristangul hat keinen König und das Volk ist zerrüttet. Ein Orden führt seine Diener an, um gegen die Intrigen im eigenen Land, sowie die Bedrohung von außerhalb vorzugehen und verfolgt zugleich die Blutlinie des längst verblichenen Königs Ebrahim, um den rechtmäßigen Thronfolger zu finden und Wristangul wieder zu neuem Ruhm zu leiten. Doch hinter dem politisch geführten Orden verbirgt sich ein makabrer Kult. Das Buch ist als Hardcover, Taschenbuch und eBook erschienen. Alle Ausgaben sind übrigens illustriert.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ich schreibe bereits an Band III. Band II wird gerade zum zweiten Mal lektoriert und wandert daraufhin ins Korrektorat. Diener des Ordens – Band II – Die Bruderschaft wird im April erscheinen.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Schreiben, auf Konzerte, in Bars oder auf Mittelaltermärkte gehen, Fitnessstudios besuchen, oder lesen. Im Moment ist das Ausgehen nicht möglich, daher schreibe ich viel, wenn ich nicht gerade arbeite.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Im Moment fesselt mich George R.R. Martins Schreibstil. Den ersten Band der GoT Reihe habe ich bereits ausgelesen und die restlichen Bände warten nur darauf, von mir gelesen zu werden. Aber bis es soweit ist, habe ich noch ein paar andere Bücher, die ich davor lesen will. Und was ich auch immer wieder gerne lese, sind Anton Szandor LaVeys Bücher.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Ich schreibe in meinem Büro, also dort, wo ich auch arbeite. Je nach Szene oder Tageszeit mit Kaffee oder Alkoholhaltigem, meist unter Beschallung gesangloser, epischer Musik - meist Filmmusik aus Herr der Ringe, Skyrim oder Witcher, etwas in der Art.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Ein ganz normaler Tag beinhaltet zwischen 12 und 16 Stunden Arbeit, vielen Mails, Geschäftsterminen und kreativen Prozessen mit viel Kaffee und wenn ich gerade keine Deadline habe, oder mich spät abends noch die Muse küsst, schreibe ich nach der Arbeit noch ein paar Seiten. Da ich selbstständige Grafik Designerin bin, ist sowohl mein Alltag als auch meine Arbeit sehr unterschiedlich. Ich arbeite für viele unterschiedliche Auftraggeber und habe dadurch sehr viel Abwechslung in meiner Tätigkeit. Mal arbeite ich für ein Magazin, dann wieder für ein Einzelunternehmen, dann für einen Konzern, mal für einen Verlag, dann wieder für eine Metalband. Die Aufgaben sind so unterschiedlich, dass es immer Spaß macht.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Lange Zeit habe ich nur Sachbücher gelesen – Magie, Psychologie, Satanismus, Sektenkulte oder politische Geschichte, doch nun lese ich auch wieder belletristische Werke. Vor allem im Genre Fantasy oder Historischem. Besonders gern lese ich anspruchsvolle Literatur mit politischen Elementen, komplexen Handlungen und herausragendem Wortschatz. Und beim Schreiben ergeht es mir genauso. Ich schreibe so, wie ich es gerne lesen wollen würde. Ich mag keine Handlungen, bei denen von Anfang an klar ersichtlich ist, wie sie ausgehen, keine schnulzigen Liebesgeschichten, keine plumpe Wortwahl. Charaktere sind mir wahnsinnig wichtig. Ich will Tiefe, Tragik, Einzigartigkeit in allen Figuren und glaubhafte Dialoge. Und all die „Forschung“, die ich mit meinen Sachbüchern betrieben habe, fließen zum Teil mit in meine Geschichte mit Diener des Ordens ein. Das Magiesystem basiert auf psychologischen Aspekten, mit Zügen von Logik, Biologie und einem Hauch Übernatürlichem. In Diener des Ordens gibt es verschiedene Götterkulte, fanatische Sektenanhänger oder Naturreligionen und auch politische Intrigen kommen nicht zu kurz. Ach ja und überraschende Wendungen und Plot Twists – darauf stehe ich! Ich schreibe also das, was mich reizt.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Ich halte an dem „Think big“ Konzept fest. Ich bin sehr ehrgeizig, daher setze ich mir stets hohe Ziele und werde sie auch alle erreichen. Step by step. Vieles habe ich mit harter Arbeit bereits erreicht, einiges werde ich noch erreichen. In meinem Buch gibt es viele gute Zitate, aber keines, das den gesamten Umfang meiner Arbeit eingrenzen könnte.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Belgien und die Niederlande oder Holland gefallen mir wirklich gut, aber ich war zu selten dort, um es mein Lieblingsland nennen zu können. Aber die waldigen Gebiete meines Heimatlandes (oder unseres Heimatlandes 😉 ) Österreichs sind auch sehr schön.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Konstruktive Kritik nehme ich gerne an, denn sie hilft mir beim Reflektieren aus einer anderen Perspektive. Erkenne ich subjektive Wahrnehmung, weiß ich, dass mich diese nicht betrifft, sondern bloß eine Reflektion meines Gegenübers ist, worauf ich keinen Einfluss habe. Mit garstiger, mir-Böses-wollender Kritik ist es schwerer umzugehen. Also im Prinzip bin ich schon kritikfähig, allerdings gilt dies nur bis zu einem gewissen Grad. Sagst du mir ins Gesicht, was dir nicht gefällt und warum (!), bin ich dir dankbar und kann darüber nachdenken, es zu verbessern. Sagst du es über mich oder setzt du mir eine lange Liste an Kritikpunkten vor, zieht es mich sehr stark herunter und meine Selbstzweifel hüllen mich in schwarze Schatten ein. Bei vielen Kritikpunkten empfehle ich ein Kompliment als Einstieg.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Ich habe mir davor viele Verlage angesehen und mich genau erkundigt, wo mein Buch gut hineinpassen würde. Ich hatte dabei viele Punkte, die mir wichtig waren. Als Grafik Designer wollte ich zB keinen Verlag, der Cover produziert, die nicht professionell oder außergewöhnlich aussehen. Große Publikumsverlage sind zwar spannend, aber nachdem ich selbst Inhaberin einer Werbeagentur bin, hab ich beschlossen, ich mach es auf meine Art und Weise. Marketing, Design und alles was dazu gehört, wollte ich bei meiner ersten Trilogie in der Hand behalten. Also habe ich mich bei keinem Verlag beworben, sondern mich für Selfpublishing entschieden. Vielleicht werde ich mich mit einem späteren Werk mal an einen Verlag wenden. Time will tell…
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Die Prämisse meines Buches: Das Leben bietet so viel mehr als Schwarz oder Weiß, Gut oder Böse. Es sind die feinen Aspekte des Charakters, die Grauschattierungen, die eine Geschichte erst interessant machen. Ich will jedem meiner Leser die Freiheit geben, selbst zu entscheiden, was richtig oder falsch ist, was ehrenhaft oder abtrünnig ist.

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