Mittwoch, 6. Januar 2021

[Autoreninterview] Ava Cooper

  


Autoreninterview
Ava Cooper

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Klar, sehr gerne. Im echten Leben heiße ich Heike Hamboch und ich arbeite in der Kommunikationsabteilung eines Chemiekonzerns. Allerdings habe ich von Atomen und Molekülen keine Ahnung; ich bin Journalistin, keine Chemikerin. Ich schreibe unter anderem für unser Intranet und bereite Veranstaltungen für Mitarbeiter vor. Sobald ich Freizeit habe, tauche ich ab in fantastische Welten und denke mir meine eigene Realität aus.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Das ist zu mir gekommen 😊 Nein, im Ernst: Ich finde, man spürt einfach diesen Drang und fängt mit dem Schreiben an. Als Grundschülerin habe ich mir Horrorgeschichten ausgedacht, die ich dann mit dem Kassettenrecorder vertont habe. Dabei konnte keiner besser schreien als ich! Nachher bin ich dann zu Fantasy gewechselt. Als Teenager hatte ich die Idee zu „Die Traumkriegerin“ – die ich 2020, mehr als 30 Jahre später – fertiggestellt habe.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Das ist leicht, ich habe bisher nämlich erst ein Buch veröffentlicht; geschrieben habe ich aber schon mehr. Mein Debüt heißt „Die Traumkriegerin – Das Amulett der Zweiheit“; ein High-Fantasy-Roman mit Romance-Elementen. Der Roman handelt von zwei Schwesternwelten, die durch die Kraft der Träume entstanden sind. Als die Alptraumwelt Daranien einen Angriff auf die friedlichen Traumwelt Remavo plant, kann nur die Tempelschülerin Talisha ihre Heimat retten. Sie tarnt sich als Wesen Daraniens und erschleicht sich das Vertrauen des Heerführers Krian. Dabei spielt sie ein doppeltes Spiel: Während sie auf seine Avancen eingeht, versucht sie heimlich, Krians Truppen zu entzweien. Allerdings kann Talisha nicht verhindern, dass sie sich in ihren Feind verliebt.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ich schreibe eigentlich immer an etwas. Vor kurzem habe ich den zweiten Teil von „Die Traumkriegerin“ fertig gestellt; seit Anfang Januar ist das Buch im Lektorat. Um mir die Wartezeit zu vertreiben, habe ich mit dem dritten und letzten Teil der Reihe angefangen.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Schreiben 😊 Normalerweise treffe ich mich sonst auch gerne mit Freunden oder verreise mit meinem Sohn. Aber das ist ja dieses Jahr alles flachgefallen. Dadurch habe ich es aber zumindest geschafft, Teil 2 in vier Monaten zu schreiben – trotz Vollzeitjob. Das ist meine persönliche Bestzeit.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Das hatte ich mal. Seit es jedoch Gerüchte gibt, dass meine Lieblingsautorin Marion Zimmer-Bradley ihre Tochter sexuell missbraucht haben soll, kann ich ihre Bücher nicht mehr lesen. Aber es gibt viele andere Autoren, die ich mag; ich habe da allerdings keinen bestimmten. Generell lese ich ohnehin nicht mehr so viel, weil ich meine freie Zeit meist fürs Schreiben nutze. Oder ich schaue Serien auf Netflix oder Amazon, wenn ich ganz abschalten will.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Ich habe ein sehr schönes Arbeitszimmer im Dachgeschoss unseres Hauses, wo mein Drucker steht und diverse Nachschlagewerke und seit Weihnachten ein Flip-Board. Schreiben tue ich dort oben aber nie, das mache ich viel lieber auf dem Sofa oder in meinem Bett. Da stelle ich die Kopflehne hoch und los geht’s. An Wochenenden kann ich da stundenlang bleiben.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
An einem ganz normalen (Werk-)Tag wache ich gegen sechs, halb sieben morgens auf, dann gehe ich runter ins Wohnzimmer, nehme mir eine Coke Zero und fange sofort an zu schreiben. Jetzt in Corona-Zeiten, wo ich viel Home-Office mache, schreibe ich bis kurz nach acht, bevor ich mich dusche und mir etwas anziehe. Danach arbeite ich meist bis fünf Uhr in meinem Brotjob. Zwischendurch kommt mein 10-jähriger Sohn nach Hause, der sich in sein Zimmer verzieht und an der Nintendo Switch zockt. Abends essen wir dann gemeinsam etwas und schauen gemeinsam eine Serie oder einen Film, bis wir uns Bett gehen.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Das ist identisch – in beiden Fällen mag ich den fantastischen Bereich, also Fantasy in jeder Spielart, Mystery-Geschichten und ich lese und schreibe Dystopien.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Mein persönliches Lieblingszitat lautet: „Das Bessere ist der Feind des Guten“. Das erinnert mich immer daran, dass es immer noch etwas besser geht und dass man immer weiter feilen sollte. Allerdings muss man auch irgendwann abschließen können. Aus meinen Büchern fällt mir gerade nichts ein, was ich aufs echte Leben anwenden kann. Krian greift zum Schwert, anstatt zu reden, und Talisha rettet ihre Welt durch Intrigen. Ich selbst sage jedoch immer gerne die Wahrheit. Manchmal sogar etwas zu gerne …
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Ich sollte vielleicht Indien sagen, weil ich dort einmal gelebt habe. Tatsächlich ist das Land faszinierend und ich würde dort sehr gerne irgendwann mal wieder Urlaub machen. Aber dort leben muss ich nicht mehr. Generell mag ich die europäischen Länder.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Puh, gute Frage. Ich würde sagen, ich bin kritikfähig geworden; das lernt man, wenn man in der Kommunikationsabteilung eines Konzerns arbeitet. Da fuhrwerkt jeder in deinen Texten herum, was sie nicht immer besser macht – aber passender für die Zwecke, die sie erfüllen sollen und darum geht es letztlich. Daher kann ich mittlerweile gut mit konstruktiver Kritik umgehen; ich bin sogar wirklich dankbar für Anregungen. Die, die ich sinnvoll finde – und das sind eigentlich die meisten von meinen lieben Testlesern – setze ich auch um.
Warum hast du dich entschieden, Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
So ganz geplant war das gar nicht… Ich wäre auch zu einem Verlag gegangen, habe aber keine Zusage bei meinen Wunschverlagen bekommen. Allerdings bin ich rückblickend gar nicht so unglücklich darüber, weil das Selfpublishing den Vorteil hat, dass man alles selbst entscheiden kann. Und ich habe viel dabei gelernt.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und hoffe, dass ihr euch von Talisha und Krian verzaubern lasst. Denn auch wenn Talisha die Protagonistin und Namensgeberin ist, so ist es doch genauso sehr seine Geschichte wie ihre.

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